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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110506016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911050601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911050601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-06
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Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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die zur Retttnea bei Unglücksfällen in Bergwerken Kienen, ist auch bei der Aeuenoehr in Benutzung. Lin große» Interesse haben auch die Einrichtungen für das Rettungswesen zur See. Außer den an Bord initgeführten Mitteln zur Rettung, wie Rettungs ring, Korkweste, Rettungsboje, Treibanker usw.Inter essieren noch die an den Küsten zur Rettung schiss- brüchiger vorhandenen Einrichtungen. Ti« Aus rüstung solcher Rettungsstationen ist eine durchaus gleiche und wohl in den meisten Ländern jetzt im grosren und ganzen übereinstimmend. Rettungsboote, Rakctenapparctte kommen hauptsächlich hier in Ver wendung. Für das Nettungswesen an Binnengewässern kommen Rettungsstationen in Betracht und besondere zum Transpott von Verwundeten und Verunglückten eingerichtete Transportboote. Das Nettungswesen im Gebirge bedingt durch seine Eigenart wieder besondere Einrichtungen, di« ebenfalls auf der Internationalen Hygiene-Aus- stellung zu sehen sein werden. * * Die Universität entsendet zur heute stattfinden den Eröffnung der Internationalen Hygiene- Ausstellung in Dresden den Rektor Geh. Hosrat Prof. Dr. Lamprecht und die Dekane der vier Fakultäten Geh. Rat Prof. D. th., jur. et phil. Hauck, Geh. Hofrat Pros. Dr. Holder, Geh. Rat Prof. Dr. Flechsig und Geh. Rat Pros. Dr. Ehun. * Universitätsnachrichten. Eine ordentliche Sitzung des Weiteren Ausschusses der Freien Studentenschaft findet am 6. Mai 8', Uhr abends Königstratze 10, II., Natt. Tagesordnung: Verpflichtung der neuen Ehren beamten, Wahl des Bureaus, Bericht des Präsidiums, Anträge, Verschiedenes. Die Sitzung ist öffentlich. — Das Präsidium der Freien Studentenschaft setzt sich iür das laufende Semester wie folgt Zusammen: Die Herren Stud. phil. Nedöhl. Vorsitzender, Stud. med. Ruppel, 1. Stellvertreter, Stud. med. Held, 2. Stell vertreter. Stud. theol. Müller. 1. Schriftführer, Stud. phil. Brockmöller, 2. Schriftführer, Stud. ihcol. Hempel. 3. Schriftführer, und Stud. phil Friedrich, Schatzmeister. — Das Präsidium nimmt bis 15. Mai Beiträge für Errichtung des Nietzsche- Denkmals in Weimar im Geschäftszimmer entgegen. * Personalien vom Hauptzollamt. Der Vorstand des .Königlichen Hauptzollamts l hier, Herr Finanz rat Dr Küttner, ist unter dem 1. Juli d. 2. an die .Königliche GcncralzvUdirektion in Dresden ver setzt worden. Sein Nachfolger wird vom l. August dieses Jahres ab der jetzige Vorstand des Königlichen Hauplzollamtcs Plauen Herr Oberzollinspektor Ae. * Im Lehrerkollegium des Carola-Gymnasiums haben zu Ostern folgende Veränderungen stattge- zunden: Ausgeschieden ist Oberlehrer Dr. Weicker, der leine Tätigkeit am Kgl. Gvmnasium zu Plauen iortsctzt: für ein Jahr beurlaubt wurde Gnmnasial- lehrer Pf tugbeil, um einer ehrenvollen Berufung nach München als Mitarbeiter am „'liiessuru-j liou»-,« iimae" Folge zu leisten. Für Herrn Dr. Weicker wurde Herr Pros. Dr. Brand st älter von der Fürstenschule zu Meitzen an das Carola-Gymnasium berufen: die Vertretung von Herrn Pflugbeil hat Herr Dr. Waldemar Dietrich, bisher am Kgl. Gymnasium zu Dresden-Neustadt, übernommen, auch wurde Herr Reinhold Schm idt, bisher an der Petri schale, zur Uedernahme von Vertretungen der Anstalt dis aus weiteres zugewiesen. Ferner wurde Dr. Werner, bisher nichtständiger Lehrer, als ständiger Lehrer an das Realgymnasium zu Annaberg versetzt. Äugendem schieden noch aus die Probekandidaten Dr. Fröbe und Dr. Weitzel, ersterer erhielt eine Anstellung an der Oderrealschule zu Leipzig, letzterer setzt seine Probedienstzeit am Nikolaigymnasium fort. " An Dr. Barths Erziehungsschuft (Privatreal- schulci ist den beiden Herren Fischer und Schiel vom Kgl. Ministerium der Tttel „Oberlehrer" verliehen worden. Herr Oberlehrer Fischer führt den T'tel schon seit 28 Jahren, er rührt von seiner Ober- i.ehreritelle an der akademischen Seminarübungsschule des Herrn Prof. Ziller her. * Sächsischer Schulverein zur Reform des Religions unterrichtes, Ortsgruppe Leipzig. Zahlreiche An fragen aus allen Kreisen der Bevölkerung lassen er kennen, dasz ein lebhaftes Interesse vorhanden ist für die heute Sonnabend, den 6. Mai, abends '/-O Uür nn Theaterjaale des Kristallpalastcs statt- findende öffentliche Versammlung. Herr Pfarrer L ra ub-Dortmund wird über das Thema sprechen: Wie macht man den Kindern die Religion verhasst? Alle Männer und Frauen, Väter und Mütter, die für das Heranwachlende Geschlecht einen der kind lichen Natur entsprechenden Religionsunterricht wünschen, der im Einklang steht mit dem heutigen WeUerkenncn, werden um zahlreichen Besuch gebeten. Der Eintritt ist frei, reservierte Plätze sind nicht vorgesehen. " Dee Deutsche Beteranen-Dank (Jur. Pers.) Sitz Leipzig, erlässt einen Aufruf und bittet um Spenden uns regelmaszige Mitgliedsbeiträge: jährlich 3 ./L, nimmbcrcchtigte Mitglieder 10 ./k Spenden, auch kleinste Gaben, willkommen. Der D. B. D., ein „stnrerüützungsverein für bedürftige Kriegsteilnehmer cer deutschen Feldzüge bis 1871", ist die Zentralpelle der privaten "Bekämpfung der seit den vorjährigen Gedenkfeiern der 70er Siege offenkundig gewordenen Velerancnuot. die bei den ärmsten und erwerbs unfähigen Kriegern leider in vielen Fällen zum ste eranenelend geworden ist. Not und Elend der .aperen Kämpfer für Deutschlands Einheit und Erötze zu lindern, ist die Sache des D. B. D. Möge kein guter deutscher mit seinem Scherslein zurückstehen. Es ist die "Abtragung einer Ehrenschuld, seitdem der Staat an der Grenze seiner Fürsorgeleistungen angelangt i t. Der Beteranen-Dank unterstützt würdige Vete ranen aller Bundesstaaten ohne Ansehen derPartei- angehörigkeit oder Zugehörigkeit zu einem Militär verein. Er hilft sofort nach Prüfung des Falles lediglich in Ansehung der Notlage des Gesuchstellers. Gesncbe bedürftiger Veteranen sind unter Beifügung der Militärpapierc (evtl. unter Nachweis des früheren Regiments- rc. Zugehörigkeit) an die Geschäftsstelle des Deutschen Beteranen-Dank, Leipzig, Göschenstr. 1, einzuienden—Uebrigens bittet uns der Verwaltungs- ,at des D. B. D. mitzuteilen, dasz über alle Spenden öffentlich in den „Mitteilungen des Vet.-Dank" gedankt wird, und dasz der Verein noch Vertrauensmänner in allen Teilen des Reiche» sucht lOsfiziere z. u. a. D„ Militärvereinsvorstände, staatliche und städtische Ver waltungsbeamte usw.). Meldungen erbittet der geichästsführende Vorsitzende des D. V. D., Major Scbultz-Trinius, Leipzig, Mndmiihlenweg 1. Zum Schlun sei noch bemerkt, daß der Veteranen-Dank eine Pfennigspende für notleidende Veteranen er richtete. Er gibt Schatzmarken zu 3 H mit den Bildnissen deutscher Fürsten und Heerführer heraus und bittet Sammler und Wiederverkäufe! um Interesse dafür. 100 Schatzmarken in künstlerischer Ausführung statt 3 für 2 Unter 100 Stück u 3 Wir bitten unsere Leser um Beherzigung dieses Aufrufs. Die Schatzmarken sind in den Buch- und Papierhandlungen zu haben. « Bom Schwurgericht. Die dritte diesjährige Sitzungsperiode des Schwurgerichts wird am Mon tag, den 16. Mai beginnen, den Vorsitz in den Ver handlungen wird Landgerichtsdirektor Dr. Kühn fuhren. * Da» Jubiläum der Dienstbotenlehranstalt. Gestern vollendeten sich 5,0 Jahre, daß die mit der III. Kinderdewahranstalt in der Wiescnstrasze ver bundene Ausbildungsanstalt für Dienstboten besteht. Der Judiläumstag wurde mit einem Fest- aktus begangen. Aus der Ansprache des Pfarrers Liz. Jeremias von der Lutherkirche ging hervor, dasz Frl. Hedwig von Holstein mit zwei gleich- altriaen Freundinnen im Jahre 1848, als in Leipzig die Cholera wütete, ihr Vermögen zu der Gründung einer Kinderbcwahranstalt verwandte. Dreizehn Jahre später, als man den Mangel guter Dienst mädchen fühlte, wurde eine Schule zur Ausbildung weiblicher Dienstboten angegliedert. Mit dem Fest tage war die Weihe eines neuen Anbaues verbunden, woran sich die Entlassung des zweiten Jahrganges und die Ausnahme der Neueingetretenen ichlosz. An frühere bewährte Schülerinnen der Anstalt wurden gleichzeitig Bücher als Prämien und Belobigungs urkunden ausgeteilt. * Der Geschäftsbericht der Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend, erstattet für das Jahr 1010, legt wiederum Zeugnis ab von der mustergültigen Verwaltung dieser groszen Kasse. Die Uebersichten geben Aufschluss über alle Verhältnisse von Begrün dung der Kasse an, also für einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren. Was die w i r t s ch a f t l i ch e n V e r- hältnisse des Jahres 1010 betrifft, so konstatiert der Bericht eine allmähliche Auswärtsbewegung. Die Lage des Arbeitsmarltes — so wird gesagt — spiegelt sich in Leipzig wohl am besten in der Mitglicderbewegung der Kasse wider, denn etwa 00 Prozent der Versicherungspflichtiaen Arbcitcrbevölkerung sind Kassenmitglieder. Die durchschnittliche Mitgliederzahl betrug 1007: 102 480, 1008: IlÄG'iO, 1000: 172 817 und 1010: 182898, stieg also von 1907 zu 1908 um 3170, von 1908 zu 1909 um 8058 und von 1900 zu 1910 um 10281 Mitglieder. Sic hat sich demnach im letzten Jahre bei weitem am meisten vermehrt. Die Lage des Arbeitsmarltes ist somit zweifellos eine bessere als in den Vorjahren gewesen. Ucber die Leistungen der Kasse im Jahre 1910 entnehmen wir dem Bericht folgendes: Die Einnahmen betrugen 7:)30028 .//.; darunter befanden sich 8 459 300 ./<, an Beiträgen für versicherungspflichnge Mitglieder, die mit 1308240 ./< von den Arbeitnehmern und mit 215312t) von den Arbeitgebern auf gebracht worden sind. Außerdem wurden durch freiwillige Mitglieder 527 457 an Beiträgen ein gezahlt. Die übrigen Einnahmen in Höhe von 353 211 Mark entfielen auf Kapitalzinsen, Ersatzleistungen usw. Die Ausgaben bezifferten sich auf 7 072 710 .41, nämlich 3 198 157 .// Krankengelder an Mitglieder und deren Angehörige, Wöchnerinncnunlerstützung und Sterbegelder, 799 918 ./L für Arznei und sonstige Heilmittel, 684 8M ./» Kur- und Verpflegungstosten an Krankenanstalten, 14iX>617 ./>, für ärztliche Behandlung, 6:r6 822 .//. Verwaltungskosten, sowie 262 .'136 .4: Eriatzlcistuugen und sonstige Ausgaben. Der Ucbcrfchuß betrug 257 318 ./<. dasVermögen am Jahresschlüsse 1.'134 344 -/L Seit Bestehen der Ortskrankenkasse, also seit 1. Dezember 1884, sind insgesamt rund 86268 000 an Mitgliederbei trügen eingegangen und 78 808 000 ./L an Unter stützungen verausgabt worden, davon 40153000 ./L bare Unterstützungen an Mitglieder und deren An gehörige. Diese gewaltigen Ziffern zeiaen. was für ein bedeutender sozialer Faktor die Kasse ist. * Bermittelungvtätigkeit der Stellennachweise im Verbände Deutscher Handlungsgehilfen. Nach dem Berichte des Verbandsvorstandes betrug die Zahl der Bewerbungen im verflossenen Geschäftsjahre 14 635 (gegen 19l)50 im Vorjahre), offene Stellen waren dagegen 14 305 (13 989) gemeldet, und ver mittelt würden hiervon 5195 (4148), davon 3092 an Stellenlose und 1211 an Gekündigte. Bei den in Stellung gebrachten Personen betrug der Jabres- durchschnittsgchalt bei den Kontoristen 1484 (im Vor jahre 1412) ./r, den Reisenden 1809 (1725) den Lageristen 1491 ./H den Verkäufern mit Stationen 5Ä (529) ./t, ohne Station 1393 (1304) -M, im Aus land 2105 <1910) .« * Fesselballon-Aufstiege. Der Ballon „Leipzig" unternimmt am Soizntag auf dem Sportplätze wieder Fessel ausstiege. Diese schnell beliebt gewordenen Auffahrten gewähren den Teilnehmern bei schönem Wetter, das voraussichtlich wieder eintritt, einen herrlichen Ausblick. * Zur Bäderfrage im Norden Leipzigs nahm der Gemeinnützige Verein „Vorwärts" zu L.- Gohlis Stellung. Der Vorsitzende Herr Günther Nöller stellte Betrachtungen an über Badeanstalten in Gohlis einst und jetzt und unterzog das Projekt des Rates der Stadt zur Errichtung eines Stadt bades im Norden Leipzigs einer Besprechung. Er wies daraus hin, wie der Verein „Vorwärts" seit nunmehr 20 Jahren darauf bedacht sei, dem Orts teile Gohlis oder doch dem Norden der Stadt die Wohltat einer Schwimmgclegenheit zu verschaffen. Die Bewohnerschaft der nördlichen Ortsteile, rund 75000 Seelen, die durch Errichtung der geplanten Vollbadeanstalt an der Eutritzscher Straße vollauf zufriedengestellt sein würden, hofften zuversichtlich, daß das Projekt in nicht allzuferner Zeit zur Ausführung gelange. In der Diskussion kam zum Ausdruck, daß die Errichtung des Stadtbades im Norden nur noch eine Frage der Zeit sei. Von der Ausarbeitung und Einrichtung einer erneuten Petition an den Rat der Stadt wurde Abstand ge nommen, da die Versammelten davon überzeugt waren, daß der Rat und das Stadtverordneten kollegium an und für sich schon ernstlich bestrebt seien, den Wünschen der Einwohnerschaft bezüglich der Bäderfrage gerecht zu werden. * Zur Tarifbewegung der Musiker. Der am 1. Ja nuar zur Einführung gelangte Mindest-Tarif für Musikleistungen jeder Art, vereinbart zwischen dem Vorstand des Leipziger Musikervereins und den Zivil- und Militärkapellmeistern Leipzigs, der auch die Zustimmung des Kgl. Garnison-Kommandos er hielt, ist nach dem Berichte der ständigen Tarifkom- misfion von den Saal- und Konzertlokalinhabern nach Ueberwtndung mehr oder weniger entgegen stehender Schwierigkeiten bis auf einen Punkt der zahlreichen Tarifpositionen anerkannt worden. Der strittige Punkt betrifft den Aufschlag bei auszuführenden Ballmusiken, die einer vorher gehenden Aufführung folgen, bei welcher der Musiker nicht beschäftigt wurde. Der Verein der Saal, und Konzertlokalinhaber hatte zu erkennen aegeben, daß es erwünscht sei. den Aufschlag in Wegfall zu bringen und die Mehrforderung even tuell durch einen festen Satz in Stundenbezahlung I festzulegen. Die Tarifkommiifion hat nunmehr be- I schloffen, diesem Wunsche der Saalinhaber Rechnung zu trapen. Gleichzeitig hat sie aber auch den Vor wurf einer „einseitigen" Aufstellung des Tarifs, den der Verein der Saalinhaber erhoben, zurückgewiesen. Die Tarifkommijsion und mit ihr die Leitung des Leipziger Musikervereins erwarten, daß durch das Entgegenkommen die noch bestehenden Differenzen beseitigt und der Tarif allseitig eingehalten werde. * Der Abbruch am Neumarkt. Für den Freund altertümlicher Bauweise steht wiederum ein herber Verlust in nächster Zeit bevor, indem man mit Nieder legen des Grundstückes Neumarkt Nr. 31 begonnen hat. — Damit verschwindet abermals einer jener malerischen, wohl noch dem 16. Jahrhundert ange- hörenden Treppentürme, wie solche jetzt nur noch ganz wenige in den Höfen unserer Altstadt vor handen sind: ein reizendes architektonisch wertvolles Motiv verschwindet damit. Jenes Grundstück wird zuerst im Jahre 1502 erwähnt als im Besitze von Haneß Leimpach: 1793 besaß es der Bürgermeister Dr. Einert und 1823 gelangte es an den Buchdruckerci- besitzer Staritz. in dessen Familie es mehr wie ein halbes Jahrhundert verblieb. Das Nachbarhaus Nr. 33 — Ecke der Magazingaffe — ehedem Stadt- pfeiferaäßchen genannt, weil diese Künstlerzunst hier ihre Wohnungsstätten hatte — erscheint ebenfalls zu erst im Jahre 1502. wo dasselbe, nebst 5 Miethäusern, sich im Besitze von Jörg Donner befand, llm 1549 besaß es die Stadt, doch wird schon 1588 ein gewisser Schneidewind als Eigentümer genannt. Im ganzen wechselte dieses Grundstück im Laufe von mehr wie 400 Jahren 32mal seinen Besitzer: 1886 erwarb cs Kaufmann Schrödter, welcher, unter Hinzunahme der bereits erwähnten Nr. 31, hier einen großen Neubau erstehen lassen will. Die Magazingasse hatte ihren Namen von dem vor etwa 50 Jahren hier abge tragenen städtischen Kornhause, einem äußerst soliden, großen und altertümlichen Bauwerk, welches 1529 errichtet worden war. -ft Gasexplosion. Eine folgenschwere Gasexplosion ereignete sich gestern abend in der 6. Stunde im zahnärztlichen Institut des Herrn Dr. Fritzsche an der Sidonienstraße, hier. Dort hatte der 18 Jahre alte. Zahntechniker Karl Roscher im Labo ratorium eine Gasflamme geöffnet. Das dadurch ausströmende Gas, an einer im Zimmer brennenden Sparflamme zur Entzündung gebracht, verursachte eine furchtbare Explosion, so daß die Schei ben in Trümmer gingen und ein allerdings oe- ringfügiger Zimmerbrand entstand. Roscher aber erlitt äußerst schwere Brandwunden im gan zen Gesicht und an beiden Armen. Er wurde in einer Droschke sofort in das Stadtkrankenhaus gebracht. * Selbstmordversuch. Auf dem Plagwitzer Bahn hofe der preußischen Etaatsbahn suchte sich gestern nachmittag in der Abortanlage ein 34 Jahre alter erwerbsloser Arbeiter mittels eines Rasiermessers die Pulsader am linken Handgelenk zu öffnen. Der Mann, der sich nur die Sehnen durchschnitten hatte, wurde noch rechtzeitig entdeckt und nach Anlegung eines Notverbandcs durch den Samaritcrverein in das Stadtkrantenhaus gebracht. * Plötzlicher Tod. Heute nachmittag ist aus dem Berliner Bahnhof am llnterknnftshaus für Loko motivführer der Arbeiter Emil Opitz, am 17. De zember 1840 in Neu-Reudnitz geboren, wohnhaft in Anger-Crottendorf, Ungerstraße 4, in der Badewanne tot aufgefunden worden. Anscheinend ist er einem Herzschlag erlegen. * Eroßzschocher-Windorf, 5. Mai. ^Sparkasse. — Standesamt. — Kirchliches. — Schulwesen.) Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat April 96t Einzahlungen in Höhe von 186 668,15 .//! und 569 Rückzahlungen im Betrage von 138 023,34 Ausgestellt wurden 136 neue Bücher. — Beim Stan desamt kamen 15 Ge'ourts- und 3 Sterbesälle zur Anmeldung. Aufgeboten wurden 4 Paare und 7 Ehe schließungen vollzogen. — Für die am 10. Mai statt findende Wahl zur Synode sind vom hiesigen Kirchen vorstand Schuldirektor Kleine und als Ersatzmann Ziegeleibesitzer Jahn bestimmt worden. — Zu Ostern dieses Jahres wurden aus der mittleren Volksschule 133 Konfirmanden entlassen und 160 Elementarschüler ausgenommen. Der seit Ostern v. I. hier amtierende Vikar Hanitzsch wurde nach Schönefeld versetzt. Der bisherige Schulamts kandidat Oskar Herschel aus Plauen wurde als 16. ständiger Lehrer eingewiesen. Die Schule zählt 1140 Schüler, die in 27 Klaffen von 21 Lehrkräften unterrichtet werden. Die Fortbildungsschule wird von 117 Schülern besucht. Da sämtliche Schulräume besetzt sind, hat der Schulvorstand einen größeren Anbau beschloßen und die Bauleitung der Firma Reichel L Kühn in Leipzig übergeben. Der Bau wird voraussichtlich im Julr begonnen und teilweise zu Ostern, der gesamte Bau im Sommer nächsten Jahres fertiggestellt werden. * Schönefeld, 5 Mai. (Aus der Gemeinde ratssitzung.) Feuerwehrhauptmann Schlieter hat die Nicderlegung seines Amtes angezeigt. — Die Einwohnerzahl Hat Ende März d. I. 15772 be tragen. — Das Gesuch des Privatmanns Triebe um Entlassung aus dem Amte als Ausjchußperson wurde genehmigt. An dessen «teile ist der Ersatzmann Justierer Hermann Köhler einzuberufen. — Nachdem die Leipziger Immobilien-Gesellschaft die Tragung der Kosten für die Pflasterung der Leipziger Straße abgelehnt hat, ist die Angelegenheit weiter zu ver folgen. — Gegen die Errichtung eines Polygon punktes am Kohlwege und eines Höhenfestpunktes am Theklaer Wege durch den Rat der Stadt Leipzig hatte man nichts einzuwenden. — Die zum Anschluß des Ortes Schönefeld an das Rinakabel er forderliche Einlegung eines Abzweigkabels in hiesige Straßen und Wege wurde bedingungs weise genehmigt. — Für das Gemeindedad ist Josef Lapostolle hier als Badeverwalter. Arthur Reißig in Leipzig als Bademeister, Gertrud Stein in Leipzig und Frrda Jurisch. hier, als Kassiererinnen, sowie Auguste verehel. Pappusch hier als Aufwarte frau anzunehmen. Für das Gemeindebad wurden Einheitspreise festgesetzt. Es kostet u. a. ein Luft- und Flußbad für Erwachsene 15 eine Dutzend karte 1 ^1 50 H, ein« Dauerkarte 6 Die Eröff nung des Luftbades am 1. Mai und die des Fluß bades am 1b. Mai wurde genehmigt. — Für das Leipziger Krüppelheim wurde ein Jahresbeitrag von 30 bewilligt. — Durch Abgang der bisherigen In haber sind zwei Sparkaffendeamtenstellen zur ander- weiten Besetzung auszuschreiben. Zur Teilnahme an einem Kursus in Berlin über die Ausführung des Reichszuwachssteuergesetzer wurden Gemeindekassierer Hertel und stellv. Standesbeamter Winkler abgeord net. — Die Beratung der Steuererlaßgesuche soll künftig durch Canitätsrat Dr. Schmidt und die Finanzausschußmitglieder Aßmus und Buch erfolgen. — Wegen Erweiterung der Betriebsanlage des Wasser werks sollen weitere Schritte unternommen werden. — Als Schulvorsteher wurde Gcmeindeältester Prautzsch wiederaewählt. Die Dienstsicherheilen von -wer Kaffenbeamten sollen zurückgegeben werden. * Mockau, 5. Mai. (Aus dem Gemeinderate.) Die Aufsichtsbehörde hat die Ausnahme eines neuen Darlehns beim Landwirtschaftlichen Kreditverein in Höhe von 50 000 ^genehmigt, hingegen wurde die Einführung öffentlicher Gemeinderatssitzungen ver sagt. Das Plakatwesen und der Milchverkauf in hiesiger Gemeinde sollen durch Ortsgesetze geregelt werden. Die Arbeiten zum Bau eines Teiles der Leipziger Straße und des Theklaer Weges wurden vergeben. Der Urlaub der Gemeindebeamten und -arveiter wurde in der bisherigen Weise genehmigt. * Sommerfeld, 5. Mai. (Schulwesen.) Die oberste Schulbehörde hat angeordnet, daß infolge Ueberfüllung mancher Schulklaffen noch ein Lehrer anzustellen ist und eine Teilung der Klaffen ein zutreten hat. Die Klaffenzahl steigt damit auf acht. Ist Brandis, 5. Mai. (Der linke Arm ab gequetscht) wurde heute nachmittag in den Säch sischen Tonwerken hier dem 29 Jahre alten Arbeiter Otto Junge, hier, Königstraße 49 wohnhaft. I. war während der Arbeit auf dem schlüpfrigen Boden ausgeglitten und dabei in das Kaminradgetriebe der Tonpresfe gefallen. Nach Anlegung eines Notver bandes wurde der Schwerverletzte mittels Rettungs automobils in das Leipziger Stadtkrantenhaus übergeführt. <>. Markranstädt, 4. Mai. (Bei der Stadtspar kasse) wurden im April durch 1057 Einlagen 198 155M .« eingezahlt und durch Kündigungen 178 379,14 zurückgezahlt. Gegen 74 erloschene Bücher wurden 126 neue ausgestellt. — Die hiesige Einwohnerzahl betrug am 1. Mai 8287 Personen. vereUttmsÄrlchten. * 0« der Thcosophischku ttzstrllschast Leipzig (I. T. B-), Nluuirngaste 12, I., findet am Sonntag, den 7. Mai, abends Uhr eine BlanatSky-Feier mit Bvrtrügen und »insikalischcn Tarbictungen statt. Kus Sschlen. Dresden, 5. Mai. * Hosnachrichten. Der König wohnt morgen vor mittag 11 Uhr der feierlichen Eröffnung der Hygiene- Ausstellung bei und begibt sich von der Ausstellung ins Nesidenzschloß, wo anläßlich der Eröffnung der Ausstellung königliche Frühstückstafel stattfindet, und fährt nach der Tafel zu den Vorführungen des Dresdner Reitoereins in der Eardereiterkaserne. — Der König nahm heute vormittag im Residenzschlosse die Vorträge der Staatsminister, des königlichen Kabincttssekretärs sowie die Rapporte der Hofstaaten entgegen. — Die Prinzessin Johann Georg wohnte heule vormittag der Eröffnung der großen Aquarell ausstellung auf der Brühlschen Terrasse bei. * Städtisches. Bei der Beratung des städtischen Haushaltplanes, betreffend die Positionen Schulamt und allgemeines Volksschulwesen, wurden in der gestrigen Stadtverordnetensitzung zwei Anträge der sozialdemokratischen Fraktion des Stadtverordneten kollegiums an den Finanz- und Verwaltungsausschuß verwiesen, die dahin gingen, den Rat zu ersuchen, einen Ausbau der Volksschulen auf einheitlicher Grundlage in die Wege zu leiten und hierbei zu nächst die Benrtsschulen hinsichtlich des Lehrzieles und der Klassenfrcquenz den Bürgerschulen gleich zustellen. Ferner sollen Erhebungen darüber an gestellt werden, welcher Aufwand entstehen würde, wenn Kindern bedürftiger Eltern die Lernmittel in der Volksschule unentgeltlich geliefert würden, ebenso soll in den nächstjährigen Haushaltplan eine Summe für Lernmittel für bedürftige Schüler ein gestellt werden. O- --ob. Mügeln bei Oschatz, 4. Mai. (Einweihung.) Das neuerbaute Bezrrtskrankenhaus der König- Albert-Stiftung wurde gestern feierlich eröffnet. Das Krankenhaus wurde nach den Plänen und unter der Oberleitung des Dresdner Baurates Grotte ausgcsührt. Zu der Eröffnungsfeier hatte sich auch Amtshauptmann Dr. Wach aus Oschatz ein gefunden. Bürgermeister Börngen hielt die Weihe rede, in der er auf die Gründungs- und die Bau geschichte des Hauses einging. * Chemnitz, 5. Mai. (Von den letzten Lohn bewegungen) ist mitzuteilen, daß im Transport gewerbe zwischen dem Arbeitgeberverband des Spc- ditions- und Transportgewerbes und dem Deutschen Transportarbcitervcrband, Ortsgruppe Chemnitz, ein Lohntarif abgeschlossen worden ist, durch den die Arbeitszeiten geregelt und die Löhne im allgemeinen erhöht werden. - Auch die Kupferschmiede haben durch ihre Tarifbewegung einige Vorteile erreicht. — Die Modell- und Fabriktischler haben in der am Donnerstagabend abgehaltenen Versammlung nach längerer Beratung die zwischen ihren Vertretern und denen der Unternehmer beschlossenen Vereinbarungen angenommen und die Aufhebung des Streits be schlossen. Die Arbeit wird wieder ausgenommen, sobald auch die Unternehmer in ihrer Versammlung den Vereinbarungen zugestimmt haben werden. * Annaberg, 5. Mai. (Umgang mit Streich hölzern) hat in dem böhmischen Ort Pllrstein den Tod eines fünfjährigen Mädchens gefordert. Es hatte das Holzlager in Brand gesteckt, wodurch das Haus eingeäschert wurde. Das Kind sand man als verkohlten Leichnam auf. * Bärenstein i. E., 5. Mai. (Der Bau des Unterkunstshauses) auf dem Bärenstein dürfte bald in Angriff genommen werden, nachdem der Baufouds 18 000 erreicht hat. Zunächst soll die Wegebaufrage geregelt werden. * Markneukirchen, 5. Mai. (Städtische Stif tung.) Zur Einrichtung und zum Betriebe einer Beratungsstelle für Lungenkranke in der Leipziger LMImor, liecftvrl. nock Uölllxl. Uok-k1»vok<>tt«k»brlü»llt. klüxol »m> turukiüttt III Iik MUI sieütuiullnmkili«, nleül I Lrüssel 1910 mit äsm „OrLriä von grosser veöorttnnx kür äis OesuncUivit. *ö«-sr von xrosger V«6sntkwx Mr äie Heeoillätisit. von grosser Veäentnnx Mr äis 068linädeit.
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