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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 06.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110506016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911050601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911050601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-06
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Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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ist das große Galadiner in dem 40 m langen und 1V iu breiten Marmorjaal angesetzt. An dem Gala diner nehmen ander dem kronprinzlichen Ehepaar nur die nachiten Angehörigen der Zarenfamilie teil. Die grotze Parade, dte zu Ehren der Anwesenheit des Kronprinzen veranstaltet wrrd, ist aus 11 Uhr vor mittag» festgesetzt. Der Adend onrd mit einer Gala oper in der Kaiserlichen Oper beschlossen. Dies sind die hauptsächlichsten Bestimmungen für das Programm des Kronprinzenbesuches, das aller- drngs noch durch eine Anzahl von kleineren Festlich keiten in den Familien der Großfürsten bereichert wird. Berlin, 5. Mai. (Schweres Fahrstuhl- Unglück.) Heute ereignet« sich in der dritten Etage eines Hauses Unter den Linde» ein schweres Fahr jtuhlunglück, bei dem der Portier Rohde oas Leben verlor. Rohde begab sich nach der dritten Etage hinaus, um eine Betriebsstörung des Lists zu beben. Der zweite Portier, der am Straßencinganq Dienst tut, Hütte gleich daraus einen fürchterlichen Schrei, und als er nach oben kam, sand er den Portier in der offenen Tür des Fahrstuhls liegen. Der Fahr stuhl war auf ihn niedergefallen und Halle ihn voll- ständig zerschmettert. Es scheint, daß der Portier die B<-trieb>-röruna gehoben halte und gerade aus der offenen Tür heraustreten wollte, als die Arretierung des Fahrstuhls versagte und das schwere Ungetüm auf ihn nn'derfchmettern ließ Fürstenwalde, 5. Mai. (U c b e r r a f ch t.) Zwei Wächter ertappten in vergangener Nacht zwei Ein brecher, die der F ü r st e n w a l d « r Stadtkasse einen Besuch abstatteten. Sie wurden als der 21 Fahre alte Schlofft rqefclle Anton Frensch aus Wesel und der 19jährige Schlossergeselle Wilhelm Schultz fcstgestellt. Paris, 5. Mai. (Ein diebischer Keller- meister.) Fean Ribcyrolles, der Kellermeister der Brauerei Marian Delmas in Fssoire bei Clermont- Ferrand, hat das seltene Kunststück sertiggebracht. bei einem Monatslohne von 90 Franken innerhalb 18 Fahren das nette Sümmchen von 100 009 Frauken zu ersparen. Ribeyrolles hat sich ein hübsckies Häus chen in Fssoirc und einen ansehnlichen Landbesitz in der Umgebung des Ottes gekauft. Als gestern die Geheimpolizisten einen Besuch bei ihm machten, fan den sie außerdem noch liOOOO Franken in Wertpapieren bei ihm. Ribeyrolles brachte das Sparkunststück fer tig, indem ertäalichzebn Bierkisten seiner Firma stahl und für sich weitcrverkaufte. Außer dem hat er die Keller der Kunden systematisch aus geplündert. Er wurde verhaftet und hat schon ein umfassendes Geständnis abgelegt. Paris, 5. Mai. (Eine nicht alltägliche Zeremonie) wird hier demnächst stattfinden. Der bekannte Clown des Neuen Zirkus, der Neger Lhocolar, der 27 Fahre lang durch seine Späße die Pariser amüsierte und lack-en gemacht hat, zieht sich ins Privatleben zurück und soll bei diesem Anlaß zum Nittcr der Ehrenlegion ernannt und mit Sem Rasenbündchen geschmückt werden, denn der lustige Lhocolat ist nicht nur ein. ausgezeichneter Clown, sondern ein mildherziger Philanthrop. Fn seinen Mußestunden pflegte er seit vielen Fahren in den größeren Krankenhäusern der Seinestadt arme leidende Kinder durch Vorführungen seiner Kunst zu erheitern, und auch, als er jetzt sich zu seinem Ab schied vom Publikum entschloß, behielt er sich aus drücklich vor. nach wie vor in allen Hospitälern von Paris die kranken Kinder erheitern zu dürfen. Der Wunich ist dem wackeren Neger erfüllt worden, und der Minister für öffentlichen Unterricht, M. Steeg, bat dem guten Chocolat die Dekorierung versprochen. Sobald die nötigen Vorbereitungen getroffen sind, wird in Paris zu Ehren des Clowns Chocolat eine große Volksversammlung stattfinden, der zwei schwarze Mitglieder der Deputiertenkammer, M. Gasparin und der bekannte Legitimus, präsidieren werden Bei diesem feierlichen Anlasse soll dem philanthropischen Clown die Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion übermittelt werden, und er wird jein Knopfloch mit dem vielbegehrten roten Bändchen geschmückt sehen, nach dem so viele französische Bürger mit viel geringerem Verdienste als der lnstige Choco- !al aektrebt hoben. Warschau, 5. Mai. (Unehrlich.) Der Mi litäringenieur Robert Gowwc ist auf Antrag des Senators Neidhartt dem Gericht überliefert und aller Aemter entsetzt worden. Die Unter suchung bat sestgestellt. daß er eine regelrechte Taxe für Schmiergelder cingeführt hat. London, 5. Mai. (Der englische Dread nought „F n v inc i b le") ist im Dock zu Ports mouth von einem schweren Unfall betroffen worden. Das Kriegsschiff war zur Vornahme einer Reparatur in das Dock geschleppt worden. Der Dreadnought ruhte auf einem Gerüst, von dem sich infolge des ickneilcn Ablassens des AKriiers einige Blöcke lösten. Fniolgedessen purzle das Gerüst zusammen, das riesige S? i'i fiel auf die Backbordseite und wurde schwer .eschädigt. Durch Einlassen von Wasser gelang es, aas S.hisf wieder emporzuhcben. Wie eine vorge- nommene Untersuchung ergab, sind di« Beschädigun gen am Schiffsrumpf so bedeutend, daß an eine Wie- derinrienststellung des Schiffes vor Ablauf mehrerer Monate nicht zu denken ist. New Port, 5. Mai. (Plötzlicher Tod.) Der Kapitän Langreull-er des Dampfers „Berlin" vom Norddeutschen Llovd ist gestern in Hoboken in seiner Kabine am Herzschlag plötzlich gestorben. Er hat ein Alter van k>2 Fahren erreicht. Fn die Dienste des Nordde.nsihen Llovd trat er 1883 ein, seit 1807 be kleidete er den Kapitänsposten. kunlt unü DillerMskt. Kus Leipziger kunltlswns. Drei Wände des Oberlichtsaales bei Beyer § Sohn füllen die Gemälde Walter Püttners, München. Bor ungefähr zwei Monaten halt« ich im Weimarer Großhcrzogl. Museum Gelegenheit, die selbe Sammlung zu sehen, und jetzt bei abermaliger Betrachtung habe ich den gleichen Eindruck wie da mals. Man kann sich vor den künstlerischen Quali täten dieser eigenartigen, mit breiten Pinselstrichcn ohne viel Terpentin st,impf hingesetzten Gemälden nicht verschließen. Man kann begreifen, daß zumal Kiintkler die Bewunderer und Käufer eines Püttner und: aber dennoch fehlt nach meiner Auffassung eine gewisse Freudigkeit des Tones seines Palette. Diese Werke erscheinen wie an trüben Regentagen, wenn graue Schatten über di« Ding« und Gedanken sich legen, ersonnen und gemalt. Diese graue Stirn- mung über den Bildern ist schwer in Worten zu er fassen; aber sie drängt sich ganz unwillkürlich vor den Werken auf. Unter ihrem Schleier gelingt «» auch Püttner. mit gewandter Hand die farbig« Buntheit seiner Stilleven, zumal wenn sie aus Spiel zeug zusammengesetzt sind, harmonisch zu einen. Diese kleinen Werke, wie z. B. der Tisch mit dem weiß- rot gestreiften Tuch, auf dem in genialer Unordnung Kaffeekanne. Zigarrenkiste, Tabakpfeife und andere» ruhen, gelingen daher auch am beften. Die unsicht bare Wand, di« auf diesem Wege -wischen uns und die Gegenstände geschoben wird, gibt den Puppe», Holzmännern und Pferden ein eigenes, mystisches Sein. Weniger angenehm empfindet man diese Schei dung bei Menschen, so in dem großen Selbstpotträt mit den drei Frauen im Hintergründe oder dem Mann am Fenster. Gut paßt die Stimmung zu der Frau in Grau am Tisch. Hier, wo man in jedem Farbenton die Qual des müden Alltags erklingen hört, hier ist das Trübe und Schwere der Färbung berechtigt. Darum wirken seine Clowns, sowohl die beiden Köpfe (mit dem grünen und roten Gewand), wie der in ganzer Figur im Zimmer, wie ein Einblick in das schwere Los dieser fahrenden Leute. Melancholie birgt Pütt ners Kunst und der Weltschmerz ohne die Ver klärung, die die Schönheit wohl zu bieten vermag, forscht mit tiefen Worten aus seinen Werken. Neben Püttner hat Willy Barthold, Dresden, der scheinbar »och ein Anfänger aus alter Schule kommt, schweren Stand. Viel gutes Können steckt in dem Kopf der alten Frau, aber seine nackten Gestalten sind erst im Atelier gemalt und wissen selbst nicht (das verrät ihr ganzes Wesen!. wie sie plötzlich in nie freie Landschaft kommen. Auch R i ch a r d Birn- st e n g e l, Dresden, ist glatt in seiner Malart. den noch kann man seine kleinen Landschaften gern be trachten. Der Plastiker 2. Faray. Lharlottenburg. bieiet eine große Kollektion seiner Werke dar. Die nackt« lebensgroße Gestalt der Phryne ist gut und geschmack voll modelliert und würde durch Weglassen des Sockels, der an den von Klingers „Salome" er innert, nur gewinnen. Allerdings ist die Behandlung dieser Holzsigur nicht materialgemäß. Am besten zeigt sich oas Können Farays an seinen Klein plastiken. Das Mädchen aus dem Sofa, die Kugel spielerin sind feinempsunden« Salonstücke. Ganz eigenartig stebt neben dieser Kunst der Engel, eine Plastik von Tb. Th. Heine, dem „Simplizissimus"- Zeichner. Man weiß nicht vor dem Werke, wie weit der Scherz und der Ernst gebt. And doch ist in der Linie, im Wuchs der Figur mit der Vogelbrust so viel eigenes, seltsames Empfinden, daß man das Werk, ohne es bewundern zu können, anerkennen muß. Trotzdem sei gesagt, ein so glücklicher, zwingender Wurf, wie seine erste Plastik, der Teufel, ist es nicht. Fn den Seitenräumen ist eine große Kollektion Liebermannscher Graphik ausgestellt, die ein eigenes Wort verdient. I>r. Hodort Ooi-reoxrk. Die Eröffnung üer Dresüner Aquarcll-AuslteUung. Sn den Ausstellungsräumen des Sächsischen Kunst vereins auf der Brühlschen Terrasse erfolgte gestern vormittag die Eröffnung der Großen Aquarell-Aus stellung. Zu der schlichten Feier hatten sich eine große An- zahl hervorragender Perjönlichteite» einaesunden, so die Ltaatsministcr t>. Dr. Beck und Graf Vitzthum von Eckstädt, ferner Generaladjucant Generalleutnant von Müller, König!. Kämmerer Generalleutnant z. D. v. Cricgern. General der Kavallerie z. D. v Broizem, General der Infanterie z. D. von Schweinitz, Oberhvfmeister a. D. Generalleutnant z. D. v. Malortie. die Ministerialdirektoren Geheimen Räte Dr. Schelcher und Heink, Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. Beutler, Geb. Legatiousrat von Leipzig. Kreishauptmann Dr. von Oppen, Kgl. Flügeladjutant Militärgouverneur Major Baron <> Bnrn, Geh. Hos- rat Professor Kuehl, Polizeipräsident Koettia, Direltor Professor Lossow ujw. Eine besondere Auszeichnung erfuhr die Feier durch das Erscheinen der Frau Prinzeisin Johann Georg und der Prinzessin Josephine von Bourbon-Sizilien. Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende des Sächsischen Kunstvcreins, Wirkl. Geheimer Rat Gras Otto Vitzthum von Eckstädt. Er führte aus, daß leider sowohl der König als auch der Prinz Johann Georg verhindert seien, an der Feier teilzunehmen. Um >o dankbarer sei die Versammlung für das Erscheinen der Frau Prinzessin Johann Georg und ihrer erlauchten Schwester. Der Sächsische Kunftverein habe auch diesmal wieder eine Aquarell- Ausstellung arrangiert, die jedoch keine Ausstellung einer einzelnen Richtung oder einer einzelnen Ver einigung sei, sondern die sich über ganz Deutsch land erstrecke. Die Ausstellungsleitung habe jedoch von einem noch größeren Umfange des Unter nehmens abgesehen, weil bereits im Jahre 1912 wieder eine große Kunstausstellung in Dresden folge, für welche bereits zahlreiche deutsche Künstler Zulagen gegeben hätten. Für die Ausstellung habe das Komitee überall das größte Entgegenkommen gefunden und zahlreiche Aner bietungen erhalten. Die schwierige Aufgabe der Jury sei von den Herren Professoren Bantzer, Groß, Gußmann. Hartmann-Maccean, Lührig, Pöppel mann. Stert, Wrba und Zwintschcr, sowie von mehreren auswärtigen Herren übernommen worden. Fm ganzen seien 2OOU Bilder eingeliefert worden und 793 ausgewählt. Die Ausstellungs leitung sei auch von dem Gedanken ausaegangen, den zahlreichen Besuchern der Hygiene-Ausstellung noch etwas anderes zu bieten, als nur Gesundheits pflege. Der Redner wies zum Schlüsse noch auf die kleine Sonderaus,»ellung dee verstorbenen Dresdner Malers und Märchenerzählers Mohn hin, dankte dann allen beteiligten Künstlern für die Förderung des Unternehmens. Er hoffe, daß sich die Aquarell- Ausstellungen des Sächsischen Kunstvcreins auch in Zukunft immer mehr einbürgern und zu einer lieben Gewohnheit für Dresden werden möchten. Auch die Aquarellmalerei strebe heute der Oelmalerei immer mehr nach und versuche immer tiefer in die Geheim nisse der Farben cinzudrinqen. Er erklärte die Aus stellung für eröffnet, worauf ein Rundgang unter nommen wurde. * * lieber die Spielzeit in den Dresdener Hof theatern sind anläßlich der Internationalen Hygiene-Ausstellung zwischen dem Rate zu Dresden und der Generaldirektion der König!. Hos- theater mehrfach Verhandlungen gepflogen worden. Insbesondere hatten die Stadtverordneten den Rat ersucht, mit der Generaldirektion auch wegen Offen haltens der Hoftheater während der Dauer der Ausstellung, also auch während der sonstigen Ferienzeit, in Verhandlung zu treten. Die General direktion hat nunmehr dem Rate mitgereilt, daß sie diesem Wunsche im Hinblick aus den unaufschiebbaren Umbau des Opernhauses zwar nicht allenthalben zu entsprechen in der Lage sei, daß sie aber, soweit nur irgend möglich, entgegengelommen sei. Nach dem Plan der Generaldirektion wird die Hofoper am 12. Juni für 13 Wochen geschlossen: das Schauspiel haus schließt am 25. Juni. Vom 29. Juni di» zum 2. Füll werden die erforderlichen Ausbesserungs- und Rernigungsarbeiten im Schauspielhause vorgenom- men. In demselben finden vom 2. Juli ab etwa 3 Wochen lang Ensemble-Gastspiele fremder Bühnen statt. Alsdann bleibt das Theater eine Woche lang geschlossen, da es für die Vorproben und Vorbereitungen der Vorstellungen der Hofoper ge braucht wird. Am 39. Juli beginnt die Operetten- und Spielopernsaison im Schauspielhaus», und vom 10. September an sind wieder beide Hoftheater geöffnet. * Zum Waldtheater in Oybin bei Zittau, der ersten größeren Freilichtbühne Sachsens, hat die Pläne der Architekt Dr.-Inq. Rauda-Dresden entworfen. Die Baulichkeiten, die in Waldhütten manier gehalten sind, passen sich der herrlichen und romantischen Umgebung äußerst stimmungsvoll an und bilden schon in ihrem Aufbau und in ihrer Anordnung ein reizendes Bild. Die Ausführungen werden durch Berufsschauspieler erfolgen: ein Ensemble tüchtiger Kräfte ist bereits zusammen gestellt worden. Das Waldtheater wird Pfingsten seine Borstellungcn beginnen. * Theobald Ziegler, der Straßburger Philo soph, bar sein Pensionsgeiuch eingereicht. Zieglers Name ist durch die lange Reihe seiner vielgelejenen Schriften allgemein bekannt geworden. Namentlich seine Publitationen über die „Fragen der Schul reform", über „Das Gefühl", lerne „Geschichte der Pädagogik", das zusammensassendc Wett „Die geistigen und sozialen Strömungen des 19. Jahr hunderts" und die in vielen Auflagen erschienene Studie über „Die deutschen Studenten am Ende Les 19. Jahrhunderts" haben weite Verbreitung ge funden. Auch als Literaturhistoriker ist Ziegler hervorgetreten: u. a. hat er im zweiten, vom Ver- faßer unvollendet zurückaelassenen Bande von Biel schowskys „Goethe" das Faust-Kapitel verfaßt. * Pierre Loti — Nobelpreis-Kandidat. Eine An zahl von Mitgliedern der französischen Akademie hat an die Atademie von Stockholm eine Petition ge sandt, in der als Kandidat für den diesjährigen Literatur-Nobelpreis der bekannte Romancier Pierre Loti vorgeschlagen wird. * Mnfikchronik. Professor Hans Sitt, Lehrer und Studienrat des Kzl. Konservatoriums der Musik in Leipzig und Dirigent des Leipziger Lehrergesangvereins, wurde vom Herzog von Anhalt durch Verleidung der Rirterinsignien 2. Kl. des an haltinischen Hausordens Albrecht des Bären aus gezeichnet. * Chronik. Rudolf Hans Bartsch, von dessen Romanen und Novellen „Zwölf aus der Stciermarl", „Die Haindllinder", „Elisabeth Kötl". „Bittersüße Liebesgeschichten" und „Vcm sterbenden Rokoko" über 190000 Exemplare abgesetzt wurden, vollendete ein neues Werk. Der Roman betitelt sich: „Franz Schuberts legte Lebensjahre" und erscheint als „Schwammerl" (Spitzname Schuberts) in einer Leipziger Zeitschrift. .-t. Hochschulnachrichten. Die 5. gemeinsame Ver- sammluna der deutschen und Wiener Anthro pologischen Gesellschaft, zugleich die 12. Ver sammlung der deutschen Anthropologischen Gesell chaft, findet vom 6. bis 9. August in Heilbronn statt. — Der außerordentliche Professor der Geographie in Münster Dr. Wilhelm Meinardus wird dem Ruf nach Kiel als Nachfolger von Professor Krümme! keine Folge leisten. — Der Privcudozent der Mathe matik an der Universität Göttingen Professor Dr. F. Bernstein ist zum etatmäßigen und außerordent lichen Professor für das Fach der mathematischen Sta tistik und Versichcrungümathemattk ernannt worden. — Der Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts der Universität Göttingen Geheimer Regiccungsrat Professor Dr. Fleischmann feiert morgen sein fünfzigjähriges Doltorjubiläum. lMttettungen ans üerGelamtrstssjtzuny am 3. Mai 1911. Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Dittrich. 1) Man nimmt Kenntnis von einer Einladung des Militäroerein ehemaliger Kaiserlicher Schutztruppen Leipzig und Umgegend zur Fahnenweihe. 2) Genehmigt werden a. der Verkauf der Bauplätze 7-^13 an der Riebeck und Lorckstraßc zu den im Versteigerungstermin ab gegebenen Höck)stgeboten, d. die Erstattung der auf das Johannishospital entfallenden Kosten für Herstellung der Hofer Straß« und für Beschleusung der Stötteritzer Straße. e. die Planung über di« beiden Straßenbahngleise im Windmühlenweg und die Einleitung des Schieds verfahrens wegen der Kosten der Neuoerlegung dcks 1. Gleises daselbst, ck. der Entwurf eines Ortsgesetzes über die Be bauung von L Kleinzschocher—südlich des verlänger ten Schönauer Weges, «. die Weiterführung der II. südlichen Vorflut- schleus« von der Kaiserin-Augusta-Straße bis zur Straße VII in L.-Connewitz und der Bau einer Ab fangschleuse in der Kaiserin-Augnsta-Straße, I. die Bedingungen für die Pachtung des Rats kellers. rr. die Sommerfahrpläne der Großen Leipziger Straßenbahn. 3) Das Ortsgesetz über die Erhebung einer Bier steuer in Leipzig ist mit einer Aenderung in F 2 vom Kgl. Ministerium des Innern genehmigt worden. Die Aenderung bezieht sich auf die Flaschenbiere, und zwar sollen von den Flaschen bis zu 9,35 Liter Inhalt 285, von 0,35 bis Liter Fnhalt 200 und von größeren bis zu einem Liter haltenden Flaschen 100 gleich einem Hektoliter gerechnet werden. Man nimmt Kenntnis. I) Für den Stadtbezirk L.-Lindenau ist die Wahl eines Ortsdeputierten für die Einschätzung von Grund stücken zur Staatsgrundfteuer erforderlich. Die Stadtverordneten sind um Vornahme der Wahl zu ersuchen. 5) Die Pflasterarbeiten in der Kaiserstraße zwischen Merseburger und Kanzler-Straße werden antragsgemäß vergeben. Zn den Beschlüssen unter 2a—o ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen, von Punkt 3 Zt ihnen Mitteilung zu machen. Vergnügungen. : Kristallpalast-Theater. Seit dem Gastspiel ?o«te Sarrowö in der „ühcbrocherittt ist das Theater allabendlich überfüllt. TaS Mimodrama übt aus di« Zuschauer durch den dramatischen Inhalt und die grandiose Darstellung stärkst« Wirkung au». — Im Weinrestaurant konzertiert all abendlich bis 2 Uhr nachts eine erstklassige Künstlcrkaprlle. TaS Kristallpalast - t! a f « ist die ganz« Nacht über grösfnei. : Kristallpalast-Theoter. Freitag, den l2. d. M., sindet sür Herrn Kapellmeister Gustav (! u r t h anlästlich seines 25jährigen Dirigenten-Iubiläums ein Ehre nabend ohne Tabakranch statt. Die Preise der Plätze sind wie gewöhnlich, unü sind BilleUS schon von beute ab an der Tageskasse zn haben. : Hugo Haase. Unterstützt von der vollen Gunst lus Wetter», haben sich die Unternehmungen von Hugo Haase, wie sic sich gegenwärtig in den drei grasten Berg.illgi nz>- stättcn, der „Deep to decp", der Stufenbahn und der Bcrg- nnd Talbahn, ans der Lchaumessc der '-crgvünnugo- lnstigeii Welt zur Unterhaltung bieten, als Punkte von be sonderer Anziehungskraft erwiesen. Allerdings lasse» die Einrichtung und der Betrieb dieser ingeniös errichtet'n Fcbr- bahncn ihre Beliebtheit cianz erklärlich erscheinen, lein Wunder, wenn sich jung und alt hier dem Berg» igen hin- zugebe» und iu fröhlicher Siundsahrt die harmlosen '.reuden dieser Bahnen zu genießen wissen. : Winklers Museum, Mestpiatz. Ter gestern Freiing von den zusammengewachsenen Zwillingoschwestern Blazek, dieser grössten Abnormität, auf vielseitigen Wunsch veranstaltete zweite Dapientag, verbunden mit ausführlicher Temonsrra tione-erklärung, hatte trop der ungünstigen Witterung den selbe» grasten ckrsolg wie üer vorousgcgangene. Das Brettcrhano war zeitweise so überfüllt, daß, wie man iagi. kein Apfel zur Erde fallen konnte. Aus Anlast dieser regen Beteiligung dürfte von feiten der Direktion die nochmalige Wiederholung einer solchen Sondervorstellung zu er warten sein. Lei'iofft lies Leelinei' weNei'dul'ellus vom 5. Aal. liitioü«» k r s «4^ L?' lollunn . . . ksr L» 2 „di »Ni»; , 11 teilom, kyit . . . . tö^ «3» 2 »oii«r,ch; -s- 8 "smiE . . . , /cs üza t rioectn -i- o n»in«n>i>i>ö» . . . ilic<>r«tllööiir>ltui». . iSI ü.t.« 3 nexea -i- s lbS rbd bsöechst -s-11 . . ltS st»U 1 »oiiieiNa- -i-16 ...» . 8v 3 usiddeoeciu -ist? tsctea ..... kkö H 1 tsN«r bsiniorsr. .... kkZ n 1 tmüsoiu -i- 8 !t>» 3 dsceoici -s-st cr«zöei ..... kbl ksti« 2 dsöecla i 12 dkestiv . ... st>8 2 i»lddeodo»!i st'd 'wachet?. . . . /Lü I »«a»' -,1k Vei, ,kz 2 -s- -> »kseill'tt >. ll. . . . do 2 veüeck. -i-'l tiustwtch. ... . ZS2 2 n«8»i> -»st. t'düciieu ..... lei ist, d b«oeei-> -1-» ldrird...... kö2 dtt 2 deöiei! st- « tielir, tLvli». , . bS do 2 rein»«, — 3 tent . . > , > . kS 2 teö-cstl -st g triercie .... /vb ddti 3 Vu»«! st-il kbb ddN 2 »oiine -i- il ldetöeei .... iSU »8a 2 ck- 8 ieVtNrlchtö tksttch. ich? L>" 3 d«idd«a»ei>i st- 3 stetstem <s»tStS). kbr üdkt st »viinz l chtstbsi'ktlch ?Lb r l tsnumö-ek -l-ia '«reistsxeo .... dd« d«ö»eii tiocitrim .... /6> 2 beösciu -b S tsreretö» , . . .6« 6 »Mr»!»« S »«sttkdlitx .... rtiii V. " .... löL !>U 2 dell»- -riz > ewderx kLS 0 3 >»I2«ai«» -i-18 Ve ..... kbk Ad* 2 deöec» st-Ist st>e«! . . .... kdk «tl» de»,«« st-16 sturm?»» .... lbZ L» 2 d»,t»r ck- 9 ibei boot? .... — — — bstis . . ... . köd -tib -i- k dur» . .... . kb/ rbi d,a«c»l -st'st schm .... lb« dt 3 destecd! -,,2 kriech«! . . . kbg 8 1 deösckt -s-'k >VitterullL8libor«icüt: km sv cker bUäseito cke« norcktVettlieden DeprvktiionszedietS!, enttt.inckencs 'kollwinimnm i»t »ücko^tvärt» vreitvr geeilt unck bat sie» mit ckvr von Itnben nneb Oostorroiek - (In:nru vorqeärlllljrenüll lZLrvmetsrckeprsssion vereinigt. Lei seiner ^nuiibernnq stieZen pestern ckie Temperaturen in Ort- uucl Llittelckeulscblgnck sebr boeb empor. Dnrnuk tritt rnriebo Triikuorr uncl ettvas Resen ein, rväbrenck »ick ckio ^Viocko nnek ^oicken ckrebten unck »ine starke stbtzilkluv^ bvrbeiliibrtev. ^Vabreock cker >nedt baden in ^V«t- unck Llittolckeutrcblnuck etnim orpieluxo ttoxenlille ilnktLvkuncken, ckio mordens noch korlcknuern. cker Xorckeoejtstste, cker linken tiliemkeito, »oniv im >orcko«ten latt sieb jockock cker Uimm«I bereit» von ovuew »ukxekickrt. Lvitum, llnovovor nock Ket» baden deut« krtlb 8, liremen unck liromder» sekon 17" 6. ZsVetlorausaicbten: -kieu licd Kilbi, r.oilzv iao nutklarenck, ckar.niscben leickte ksxevkstlle. Wetterbericht e»>lm»a I Uldlm»-> et»« »!««»,- A>di»r, llr»»s« tch,,ir WatWl , > t»«»»ur»»» kiii»» . . > bd»m,tlr . . «il«» . - kr»ib«r» . l>ei-d-»e»rr !>st»r . , st«»»t«r» tb»dt«7 Iieilr,nd»i» iiodl»>d»rr. VitterMo« ^denc! 11k 2V2 st2- .2k Udo »8^ stSd dstt t»2 k-1 kk» 1213 I k» verla ckos 4. Z- .8.8 -tz rr.s u.k st- rr.i st- 21.« -n 28.' I k.S -1- IS.« st- 20.« st- 1S.8 st- ill.r st- k.L st- is.b -i- >».i »k io 8, -Im «et -n L.S st- k i st- k .1 st- s.ll st- st.z st- b.s st- «.« st- s.a st- «.a - 18 st- <k st- « s, — o.« st- b.o edseo vo ttv h>ieck !> «o 2 * « d» 2 1» 1 »liis d 1 11 2 dH 2 dl» 3 » 2 * ' « 2 » 1 I IN 4—5. ) ersedlnm e ll.ll »,o 0T «st s.s Ist Ist Vst o, cker vielerorts l ia beute krttst «mnebaiten bat. l iv l ou perntur rvar «est^ru etrv» : ormal unck ist e« nock bvlltv. Die ^Vincke vvueu rum Teil aus XtV, rum Teil »u» >O. Der b.uktckruok ist Kia keuto krilb gekallvn unck bozlont jetrt erneut ru atei^vn. ^sttefbeodsolilukigen in t-vinriy. sOti >zs,ps w. u»i ^»s» --XM- U»«t »» .stt- .°n- >v- >st»t. s'v»' »w». »Urt» «. >->M>S» s l-v st».? st- 1«.L «o p» » tröd. »inreö l> hüd k Ulr chOS st- 9.» 8!» d>, r r. «»cdm. 2 Udr ki2st -j- so 80 dH 3 8«z«i> l»a>i>«ril,r«,I„»o4. tl»>, - Uv ss»ed,t, i«m,v»Iur st- 2T6. s»M, l,m,»r,n". k.L : t,ll. Zssr,7>«in«r V«tl«n»rl»i>f: Itid«. UMuciinz.
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