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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110509013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911050901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911050901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-09
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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oleusm-, 9. Mrü 19ll.Leipziger Tageblatt. M. l2L lVS. Jahrgang. entlasten würde«. Ob und inwieweit dies« Beamte« etwa auch den Kreisen der höheraestellten Arbeiter (Poliere) entnommen werde« könnten, müsse zunächst dem pflichtmähigen Ermessen der mit der Beaufsich tigung de» Aroeiterschutze, betrauten Behörden über» lassen bleiben. Das Ministerium des Innern würde, wie es bemerkt, jedoch von seinem Standpunkte aus nichts dagegen einzuwenden haben, vorausgesetzt, daß diese Arbeiter gleich den übrigen Aufsichtsbeamten von der Behörde gewählt wurden und mit ihrer Wahl für die Dauer ihres Amte» jede andere beruf liche Tätigkeit aufgäben. Es stehe nichts entgegen, diesen Beamten außer der Beaufsichtigung des Arbeiterschutzes bei Bauten auch noch die Beaufsich tigung anderer baulicher Einrichtungen zu über- tragen. E» sei in dieser Beziehung nur an die Des infektion der Wasserklosettanlagen, die Instandhaltung der Kläranlagen im Schleusennetz und der Sammel gruben bei fehlender Beschleusung erinnert, die jetzt vielfach gar nicht oder in ungeeigneter Weise (z. B. durch die Hausbesitzer) beaufsichtigt würden. * Genehmigte Sammlung. Dom sächsischen Mi nisterium des Innern ist der Leitung der St. Josefs- Kinderhort- und Kinderpfleaeanstatt in Wien die Genehmigung zur Veranstaltung einer einmaligen Sammlung milder Gaben für die Zwecke dieser An stalt im Jahre 1911 in den Städten Dresden, Leip zig, Zittau und Bautzen unter der Bedingung er- reilt worden, daß sowohl die Veröffentlichung von Aufrufen in öffentlichen Blättern, als auch das Ein holen von Beiträgen in den Häusern durch Sammel boten unterbleibe. * Tarisregel«»g im Buchbindergewerbe. Zwecks Beratung eines neuen Lohntarifs tagten die Ver treter des Verbands deutscher Buchbindereibesitzer und des Deutschen Vuchbinderoerbandes in Leipzig im Vuchgewerbehause. Die Verhandlungen nahmen einen befriedigenden Verlauf. Die allgemeinen Be stimmungen über Akkordlöhne, Stundenlöhne und die Löhne der Arbeiterinnen wurden durchberaten und beiderseitig angenommen. Der weitere Teil des Tarifs über Ueberstunden, Arbeitsnachweis, Schieds gericht und Akkordtarif wird Ende dieses Monats durchberaten. Es find sehr annehmbare Zugeständ nisse gemacht worden. Die Verhandlungen nahmen einen ruhigen, sachlichen Verlauf. Der Tarif wird vom 1. Jun an auf 5 Jahre abgeschlossen. * 50 Mark Belohnung. Unter erschwerenden Um stünden sind am 7. Mai nachmittags zwischen 4 und 12 Uhr aus einer Wohnung des Grundstücks Lützner Straffe 69 in L.-Lindenau gestohlen worden: eine goldene Damen-Nemontoiruhr mit Sprunadcckel, der vordere Deckel mit einer wappenähnlichen Verzierung nebst kleingliederiger goldener Damenuhrkette mit Schieber, auf dem sich eine kleine weihe Perle be findet, eine Herren-Remontoir-Nickeluhr. zwischen den Rändern mit chinesischen Schriftzeichen und im Hinteren inneren Deckel die Nachbildung des Schlosses Felsen burg graviert, eine sichelförmige Granatbrosche, ein braunes und ein gelbes Damen-Portemonnaie und etwa 36 ./L in barem Gelbe. Auf die Wiedererlangung des Gestohlenen hat der Geschädigte eine Belohnung bis zu 50 ausgesetzt. * Militärische Platzmofik. Am Mittwoch, den 10. d. M., findet die militärische Platzmusik vor der Dienstwohnung des Earnisonälteften, Tbomas- r i n g 2, durch das Mufikkorps des 8. Kgl. Sachs. In fanterie-Regiments „Prinz Jol>ann Georg" Nr. 107 statt. Beginn 11 Uhr 15 Min. vormittags. Pro gramm: Isa. „Banzey"-Marsch von Sattelmair: b. Alexander-Marsch von Bach. 2) Ouvertüre z. Op.: „Das Glöckchen des Eremiten" von Maillart. 3s „Frühlingszeit", Lied von Becker. 4) „Feierlicher Einzug der Ritter des Johanniterordens" von Rich. Strauß. 5) II. Rhapsodie von Liszt. 6) Walzer a. d. Operette „Der Graf von Luxemburg" von LehLr. * Verhängnisvolle Schlägerei. Zu unserer Notiz unter dieser Spitzmarke in der gestrigen Morgcnaus- gave schreibt uns der Besitzer des Cafös als Be richtigung: „Der Mann ist nicht geschlagen worden, sondern durch einen unglücklichen Stoß an die Wand verletzt worden: dadurch verlor er die Besinnung, und durch den weiteren Fall auf den Sternfliesen der Retirade zog sich der Verletzte die schweren Ver letzungen zu." * In Brand geraten ist gestern nachmittag gegen 2 Uhr die zu dem Neubau der Firma Eebr. Heine L Eo., Karl-Tauchnitz-Straße gehörige Bretterbude, in welcher die Dynamomaschine für die Lastbesör- derung ausgestellt ist. Das Holzwerk stand schnell in Hellen Flammen, und es ist den beiden sofort einge troffenen Löschzügen der zweiten und der Hauptwache zu danken, daß größerer Schaden verhütet wurde. -Leutzsch, 8. Mai. (K n a b en h o r t.) Von nächstem Mittwoch ab wird in unserem Otte ein Knabenhort eröffnet. Für die Aufnahme kommen in Betracht schulpflichtige Knaben im Alter von 9 dis 14 Jahren. Eltern, die tagsüber auf Arbeit gehen oder sonst, z. B. in Krankheitsfällen, an der Veauf- ficytigung ihrer schulpflichtigen Kinder verhindert sind, werden diese Gelegenheit gewiß mit Freuden be grüßen, um ihre Kinder unter sachkundiger Aufsicht ihre freie Zeit verbringen zu lassen. Bei schönem Wetter werden unter Aufsicht des Leiters Garten arbeiten verrichtet und Spiele im Freien veranstaltet. Hierzu ist ein Schrebergarten im Leutzscher Schreber- vci^in gemietet worden, in dessen Laube die Knaben auch ihre Schularbeiten erledigen können. Bei schlechtem Wetter stehen zwei vom Leutzscher Schul vorstand eingeräumte Klassen zur Verfügung, in denen eine kleine Werkstatt eingerichtet wird, um auch die Handfertigkeit üben zu können. An meldungen durch die Eltern sind zu bewirken am Montag und Dienstag, abends von 7—8 Uhr, bei Herrn Denn Hardt, Waisenhausstraße 9, HI., eventuell schriftlich dahin zu richten. Die Teilnahme am Knabenhott ist frei. - Böhlitz-Ehrenberg, 8. Mai. (Kommunales.) Nach dem vom Finanzausschuß vorgeschlagenen und vom Gemeinderat angenommenen Haushaltplan auf das gegenwärtige Jahr beträgt der ungedeckte Be darf 88 308 Der Steuersatz wird derselbe bleiben. Es wurde vom Gemeinderat die Gründung eines Notstandsfonds für Epidemien usw., eines vorläufigen Pensionsfonds für Gemeindebeamte und eines Be triebsfonds beschlossen. Die Schulkasse erhält 52 443 und die Kirchkasse 5300 Zuschuß. Für Unter stützungen an Kriegsveteranen wurde auch dieses Jahr ein Betrag bcreitgestellt. Auf das von der Schul gemeinde erworbene Gemeindeamt leistet die Gemein dekasse auf den Kaufpreis die erste Ratenzahlung in Höhe von 2000 Die Kopisten Brandt, Kiehig und Zchirmer wurden zu Hilfsexpedienten befördert. Das Archiv des Gemeindeamtes soll umgearbeitet werden. Geeignete Bewerber hierfür müssen sich schriftlich beim Gemeindevorstand melden. Die Be zirkssteuer beträgt diese« Jahr 1570 Für Ver zinsung und Tilgung der Gemeindeschulden find in diesem Jahre 10 425 aufzuwenden. Der Volks bibliothek sollen wiederum 75 Jahreszuschuß be- willigt werden. Der gesamte Bedarf beziffert sich auf 123 148 ^l, dem 34 750 als Deckungsmittel gegenüberstehen, so daß 88 398 ungedeckter Bedarf verbleiben, der durch Anlagen aufzuoringen ist. * Engelsdorf, 8. Mai. (Wohnbauskolonie.) Die Baugenossenschaft für Eisenbahnoedienstete wird zu den schon fertigen 11 Wohnhäusern noch 17 weitere Häuser mit über 100 Wohnungen im Laufe dieses Jahre» errichten lassen. Die Baugenossenschaft zählt weit über 500 Mitglieder. Vte Lrütlnuny üerStsatspsvlUons üer su üer Internationalen Syglene-Kus» ltelluu- deteM-teu tremüen Milchte. (:) Dresden, 8. Mai. Die „riie (les vatioos" der Internationalen Hygiene- Ausstellung ist nunmehr gleichfalls heute vormittag in Gegenwart de» Königs, des Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg feierlich er öffnet worden. Auch hierzu hatte sich eine glänzende Festversammlung am Eingänge der Herkules-Allee eingefunden, in der man u. a. die ütaatsminister DDr. Beck, Graf Vitzthum von Gckftädt und von Sevdewitz sowie den König!. Preußischen Ge sandten Prinzen zu Hohenlohe-Oehringen und den Kaiserlich Russischen Ministerresidenten Baron von Wolf bemerkte. Außerdem hatten sich zur Begrüßung da» gesamte Direktorium der Ausstellung mit Geh. Kommerzienrat Lingner und Präsident des Landesmedizinalkollegrums Geh. RatProf. Dr. Renk an der Spitze, ferner die Herren Präsident der ll. Kammer des Sächsischen Landtages Dr. Vogel, Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Rumpelt, Re gierungskommissar der Ausstellung, Oberbürger meister Geh. Rat Dr. Beutler, Kreishauptmann Dr. von Oppen, Polizeipräsident Koettig, ferner die Damen und Herren der Königlichen Hofstaaten, zahlreiche auswärtige Regierungskommissare, Mit glieder beider städtischer Kollegien und andere her vorragende Persönlichkeiten eingefunden. Die Pa villons der fremden Mächte hatten sämtlich die Fahnen ihrer Nationen aufgezogen und waren bis auf diejenigen von Spanien und Brasilien fertig. Die Feier der Eröffnung bestand in einem Rund gang des hohen Prolektors durch die einzelnen Pa villons. Zunächst wurde der Pavillon der ungarischen Staatsregierung besucht. Hier hatten sich der ungarische Regierungskommissar Hvfrat Prof, von Groß- Pesr sowie Las Personal der hiesigen k. und k. österreichisch - ungarischen Gesandtschaft und des Generalkonsulats, sowie einige der Herren Abtei lungsvorstände, die meist in ungarischer Magnaten tracht erschienen waren, zur Begrüßung eingesunden. Hofrat Prof. v. Groß übernahm dann die Führung durch die reichhaltige ungarische Abteilung. Von hier aus begaben sich der König und der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg nach dem Pa villon der Kaiserlich Chinesischen Regierung, wo sich der Kaiserlich Chinesische Botschafter in Berlin, Exzellenz Liana Cheng mit Gemahlin, sowie der chinesische Botschaftsrat Dr. Tsun und mehrere chinesische Regierungskommissare zur Begrüßung ein gefunden batten. Exzellenz Liang Cheng als auch Herr Dr. Tsun hielten kurze Ansprachen in chinesischer und englischer Sprache. Hieran schloß sich ein Besuch des nebenan gele genen umfangreichen Hauses der Kaiserlich Oesterreichischen Staatsregierung, wo sich gleichfalls wieder die Herren der k. und k. öster reichisch-ungarischen Gesandtschaft und des General konsulates eingefunden hatten. Als der König den Eingang des Pavillons betrat, spielte die Garde- reiterkapelle die österreichische Nationalhymne, worauf der Präsident Dr. Simonelli, der die Aufstellung der Abteilung geleitet hat, Sr. Majestät den ehrfurchts vollsten Dank für den Besuch des Staatspaoillons zum Ausdruck brachte. Auch dieser wurde eingehend besichtigt, woran sich ein Besuch des russischen Hauses anschloß. Hier hatten sich zur Begrüßung der Kaiserlich Russische Ministerresident Herr Baron v. Wolf sowie der Kommissar der russischen Abtei lung Wirk!. Staatsrat Pros. Dr. Podwysiotzki und mehrere der Aüteilungsvorstände versammelt. Nach altrussischer Sitte überreichte der russische Kommissar hier Sr. Majestät Brot und Salz auf einem hölzernen Bauernteller. Es folgte nun der Besuch des japanischen Pavillons. Zur Begrüßung hatten sich hier der japanische Botschaftsrat Dr. Hata-Berlin, der Kom missar sür Japan Professor Dr. Miyajima und der Kommissar für Korea Dr. Takaii eingestellt. Herr Dr. Hata begrüßte Se. Majestät im Namen der Kaiserlich Japanischen Negierung. Auch im japanischen Hause weilten die Mitglieder des Königshauses längere Zeit^ um die hier untergebrachte hoch, interessante Sonderausstellung zu besichtigen. Am Eingänge des Schweizer Hauses hielt Direktor Dr. Schmid, der Leiter dieser Abteilung, eine kurze begrüßende Rede, um dann hier die Führung mit einigen anderen Herren zu übernehmen. Den Schluß des Rundganges bildete der Besuch des französischen Pavillons, dessen Inneres fast überreich mit herrlichem Blumen schmuck ausgestattet war. Anwesend waren hier der französische Geschäftsträger Baron von Berckheim- Berlin sowie die beiden Herren Dr. Dujardin- Beaumetz und Dr. Legrowe voin Pasteur-Institut in Paris. Unter Führung der genannten Herren sowie des Generalsekretärs des Institut Pasteur Dr. Wochrel und des Generalkommissars Prof. Fuster besichtigte Se. Majestät hier mit großem Interesse die inter essanten Darstellungen der Pest sowie den Ehrensaal mit den kostbaren Gobelins, die einen Wert von 3 Millionen Franken besitzen. Der Rundgang dauerte etwa zwei Stunden. Aus Sschlen. (*) Wurzen, 8. Mai. (Landesposaunenfest.) Das 15. Landesposauenfest, das gestern und heute unter Anteilnahme von ca. 550 Bläsern und vielen Angehörigen der ev.-luth. Männer- und Jünglings vereine aus allen Teilen Sachsens stattfand, nahm bei gutemWetter einen schönen Verlauf. Die beiden kirch lichen und weltlichen Veranstaltungen gebotenen Musikauffiihrungen gestalteten sich zu machtvollen Kundgebungen. * Regis, 8. Mai. (Streik.) Die Belegschaft des hiesigen Braunkohlenwerkes ist heute in einen Streik eingetreten. * Borna, 8. Mai. (Kohlenstaubexplosion.) Im Brikettsabrikgebäute'dcr Gewerkschaft Wilhelm- schacht entstand gestern morgen, jedenfalls durch Selbstentzündung, ein Brand, der eine Kohlenstaub explosion im Gefolge hatte. Hierbei erlitten zwei auf dem Werke beschäftigte Arbeiter schwere Brand wunden im Gesicht und an den Händen. Gegen ft,10 Uhr war der Brand gelöscht. * Waldheim, 8. Mai. (S che nk u n g.) Stadtrat Brocks und Frau überwiesen der Kirchenkasse schenkungsweise 2700 .4t zur Deckung der Mehrkosten der von ihrem Vater, dem verstorbenen Rentner Döring, errichteten Friedhofssprechhalle. Auch be willigten die Spender bis zu 1000 .tz für Anschaffung eines Gemäldes für die Halle. b. Zwickau, 8. Mai. (Tödlicher Sturz. — Schwerer Unfall.) Infolge eines Fehltrittes stürzte der 70 Jahre alte Fleischermeister Bauer die Treppe seiner Wohnung hinab und trug dabei so schwere Verletzungen davon, daß er nach wenigen Minuten starb — Als der Tischlermeister Gösch el eine Katze verscheuchen wollte, die auf dem Baume einer Amsel nachstellte, stürzte er von einer zwei Meter Hohen Mauer ab und erlitt dabei einen Arm bruch. Es trat Blutvergiftung ein, die die Abnahme des Armes bedingte. Trotzdem ist der Mann nach jünftägigem schweren Leiden gestorben. b Kirchber-, 8. Mai. (Trauriger Hochzeits abschluß.) Auf der Rückkehr von der Hochzeit seiner Tochter stürzte der Fuhrwerksbefitzer Gustav Weck so unglücklich vom Bock seines Wagens, daß er das Genick brach und starb. - Buchholz, 8. Mai. (Schadenfeuer.) ver gangene Nacht schwebte di« Pappenfabrik de» Kom merzienrates Albert Kunze in Feuersgesahr. Aus noch nicht ergründeter Ursache war im Wohngebäude ein Brand ausgekommen, der es bis auf die Um fassungsmauern einäscherte. -a- Pirna, 8. Mai. (Garnisouoerände- run g.f Im Jahre 1913 wird bekanntlich «ins der hiesigen Feldartillerie-Regimenter, das Regimenr Nr. 28, nach Bautzen verlegt, während Pirna Pioniere erhält. Der Rat hat nunmehr beschlossen, wegen Belassung de» Brigadestabes der Artil lerie in Pirna oeim Kriegsministerium vorstellig zu werden. - Zittau, 8. Mai. (Beihilfen der Stadt.) Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer Sitzung vom 5. Mai für die vom 17.-22. Juli in Zittau statt findende 24. Deleaiertenversammlung des Deutschen Musikerverbandes eine Bei hilfe von 300 .K. — Weitere 500 wurden aus geworfen für eine Ausstellung von Kunstgegenständen aus Privatbesitz, die die Kunstgruppe des Zittauer Gewerbevereins in der Woche nach Pfingsten ver anstalten wird. Kus Ssürlens Umgebung. * Roda, 8. Mai. (Ablehnung eines Bahn baue s.) Mit der Tülerbahn Noda - Münche n- bernsdorf wird es vorläufig nichts. Die preußische Negierung hat wegen der hohen Kosten, die durch Ueverbruckuugen und Tunnelbautcn längs der Strecke entstehen würden, den Bau der Bahn abgelehnt. * Meuselwitz, 7. Mai. (Städtisches.) Die Stadtverordneten beschlossen die Einführung einer Schankgenehmigungssteuer. Sie betrug! je nach Um fang des Betriebes 20 bis 2000 * Gera, 7. Mai. (Neue Bahnlinie.) Der Landtag bewilligte 400000 ./z zur Stärkung des Fonds von 500000 für Errichtung neuer Eisen bahnen im Fürstentum Neuß. Zunächst wird das reußische Land eine weitere Bahn von Schlei; nach Hof erhalten, die Sachsen bauen wird. Dann soll eine weitere Bahn von Schleiz etwa nach Saalburg geplant werden. * Kahla, 8. Mai. (Ablehnung.) Die Stadt verordneten und Ratsherren haben in einer Sitzung die Wiederwahl des derzeitigen Bürgermeisters abgelehnt. * Rudolstadt, 8. Mai. (Kandidatur.) Nach dem Reichstagsabgeordneter Kommerzienrat Müller eine Kandidatur zur bevorstehenden Reichstagswahl für den hiesigen Wahlkreis entschieden ablehnte, hat sich Dr. med. Wiedeburg-Blankenburg bereit erklärt, als Vertreter der vereinigten bürgerlichen Parteien zu kandidieren. * Eislebcn, 8. Mai. (Voneinem Tiger an gefallen.) In der Abschiedsvorstellung des Zirkus Charles am Dienstag, dem 2. Mai, wurde der Domp teur Wagner des Zirkus Charles von einem Tiger angefallen Die Schlußnummer des Zirkusprogramms bringt die Vorführung von 7 wildeingefangenen Tigern, prächtigen Vertretern des bengalischen Königstigers, durch den weltbekannten und bereits öfter als Romanfigur benutzten und gefeierten Domp teur Heinrich Wagner. Bei dieser Drcssurnummer spielt sich auch eine Szene ab. die sich „Kampf zwischen Mensch und Tiger" betitelt. Herr Wagner erscheint dabei in der eisenumftteoeten Manege, in der rechten Hand ein Stück rohen Fleisches haltend. Der Tiger „Royal", ein vollständig aus gewachsenes Tier, stürzt sich allsoglcich mir ständig wachsender Begierde auf den Dompteur. Royal stellt sich auf seine'Hintertatzen, und es beginnt ein für die Zuschauer nervenaufreibender Kampf um dos Fleisch, das der Dompteur durch geschickte Wendungen dem Tiger eine Zeitlang zu entziehen sucht, bis die Naubtierkatze es schließlich aus der Hand des Domp teurs als Belohnung erkält. Bei diesem aufregenden Kampfe schnappte Royal am Dienstag nach der Hand Les Dompteurs und grub seine Zähne in das Fleisch seines Bändigers. Herr Wagner trug eine erheblich Wunde davon. Mit Unerschrockenheit gelang es Herrn Wagner, den Tiger von sich abzuschütteln und ihn mit der Peitsche von weiteren Angriffen abzu halten. Trotz der heftig blutenden Verwundung be endete Herr Wagner seine Vorführung und mußte sich darauf sofort in ärztliche Behandlung begeben, nach dem ihm von Mannschaften der Santtätskolonne Les Zirkus ein Notverband angelegt worden war. Turnwelen. * Schauturnen der Frauen-Abteilungen des All gemeinen Turnvereins. Der Wert der körperlichen Uebung, den vor 100 Jahren Jahn zur Ertüchtigung der Wehrkraft unseres Volkes erkannte, der nach der Begründung des Turnunterrichts bzw. von Turn stätten seitdem eine stetig wachsende Bedeutung für die Erziehung unserer Knaben und Jünglinge wie die Gesunderhaltung unserer Männer erlangt hat, ist für unsere Mädchen und Frauen auch längst er wiesen. Im Leipziger A. T.-V. wurde deshalb eine Frauen-Abteilung schon vor 24 Jahren begründet, und wie sie sich entwickelt hat, zeigte das Schauturnen am 7. Mai in der Stadt. Turnhalle. 104 Turne rinnen turnten dort vor einem zahlreich erschienenen Publikum, das der Vorsitzende Lincke mit einigen trefflichen Worten und einem Hinweis auf den Zweck der Veranstaltung begrüßt hatte, unter der Leitung des Turnlehrers Hering anmutige und wechselreichr Schritt-, Hüof- und Beugeübungen. Darauf zeigten 32 Damen schwierigere Keulenübungen unter der Lei tung des Turnleljers Kunze, welche ebenfalls ganz vorzüglich ausaeführt wurden. Ein gemeinsames Ge- rätturnen am Barren, Pferd, Doppelreck und Ringen ließ erkennen, daß auch das deutsche Geräteturnen den Damen Gelegenheit bietet, sich Gewandtheit und Kraft anzueignen. Die Dorturnerinnen bewiesen dies zum Schluß noch besonders an 4 kreuzweise gestellten Pferden. Am Avend vereinigten sich di« Turnerinnen mit einer stattlichen Zahl von Gästen im Theatersaal des Kristallpalastes zu einem Familienabend. Hier boten di« Damen in Liedervorträgen, einer ganz ent- zückend in Rokokokostümen getanzten Gavotte, einem humoristischen Barrenturnen und dem Vortrag eige ner Dichtungen durch das Mitglied Fräulein Bartzsch, daß sie auch auf diesem Gebiete Beachtenswertes leisten können. Der Schwank „Leonorens Zopf", von drei Damen und einem Herrn flott gespielt, beschloß di« Vorführungen, dann konnte der Tanzlust gefrönt werden. VeryiEyunyev. Kriftsllpsloft^Hele». Sott« Sarrow »tt Ihrem Sen- sationssketch »Tie Ehebrecherin" hall -as Publikum allabenb- lich tu atemloser Spannung. Sanz Leipzig spricht bereit« von diesen ebenso effektvollen al» künstlerisch hochstehenden Leistungen der geniale» Schauspielerin. — Im Weinrestau rant konzertiert bi« 2 Uhr nachts eine erstklassige KllnNker- kapellc. — Tas Kristallpalast-Eas» ist di« ganze Nacht ge öffnet. : »rlftaklpalatz-rtzeater. Freitag. den 12. d. M., findet für Herrn Kapellmeister Vnstao ikurtb, anläßlich seine» Ldiaurigen Dtrigentensubiläum» ein Shrenabrnd ohne Tabak- rauch statt. Die Preis« dar Plätze find wie Doodhallch and Nnd Billette ad heute schon an de» Tage«aff« sowie in den bekannter» Borverkaus-stellen zu Haden. t vo« Leipziger Patmengarte». Heut« DtenStagnach- »ittag wird da» von 4—7 Uhr stattfinüend« Konzert im Pal» «eagarte» »mn Mufikkorp« de» 2. Ulanea-Regrmeni» au»- gesührt «ad stehen den Besuchern angenehme und ab- wechsclungsreiche Stunden bevor, E» sei hiermit nochmal» aus die großen Vorteil«, die «tu Abonnement de- Palmengartens mit sich bringt, htugewtesen. Familtendauerkarten, gültig bi- IS. Mär» 1SI2, kosten 2S Eiozelkartcn 12 Le- mrsterkarten sür Studierend« S : Hugo Haases Unternehmungen znr Schäumest« lasten so recht die Vielseitigkeit der Unterhaltung erkennen, mit der sie in ihren Einrichtuugcn auogestattet worden sind. Sowohl die mit aller Pracht und mit allem Glanz geschaffene ge- schlossen« Stusenbahu, al- auch die in einem kühnen Ban errichtete »Deep to d « e p", auf der in stetem Wechsel die Wage» unaufhörlich die wett geschwungenen Otogen nehmen und von der Hohe zu ebener Erde zurüctkehrru, haben sich erneut zu NergnügungSstätten ersten Range» eryoven, alt und jung Freude und Bergungen bereitend, Am Abend, wenn der Meßplay im Schimmer der elektrischen Lampe« strahlt, die Hellen Lichter ihre Konturen nm dir hohen Fas- fadcn von Haase» Bauten ziehen, und die Berg, und Talbahn ihre Insassen aus reich geschmüctten, silber- gleisienden Wagen tiu Kreise bewegt, erscheinen alle diese her vorragenden, mit reichem Schmuste bedachte» Plätze ingeniöser Arbeit gleich seltsamen, märchenhaften Palästen, wo unter lockender Musik sich Helle Fröhlichkeit entfaltet und die Heiter keit ihr Wesen treibt. Es ist teil, Wunder, wen» die Beliebt heit aller dieser, frohe» Tummelns gewidmeten Werke eine dauernde geworden ist und rag sür ?ag neue freunde sür Haases Unternehmungen gewinne» lässt. : Sine» glückliche» Griff hat die Leitung in Haases Grand Karussell mit der Einiiihri'iig von allabendlichen Massengesangschörcn getan, die unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Hugo Schmidt sichen »nd ihre imposante Wir kung nie verfehlen. Die ncnestcn Schlager wechseln mit einander ab und werden mit HaaleS Konzertorgein begleitet, ^ede. Sänger erhält ein Liedertertbuch gratis. Schließlich werden die besten Sängerinnen und Sänger prämiiert mit reizenden Geschenken. : Die beliebten Kristallvalast Tänger geben am heuttge» Tieuslag iui Neuen Gasthof, L.-Gohlis, ein Gastspiel. Da- Programm enthält nur Glanznummern. Ballscst schliesst sich dem Konzert an. Reise unü Verkehr. : Billige Mittcluieersahrtrn in angenehmster Gcsellschai: und bei durchaus erstklassiger Ausführung bieten die Nesse» L und Ll der »freien Deutschen Vicisevereinlgnng". Sie führen vom 20. Juni bis 0. Juli und 1-t. bis 3l. August ab Marseille nach 'Barcelona, Palma, Algier, Tunis, Karihago, Malta, Taormina. Messina, Palermo, Kapri, Neapel, Pom peji, Nom, Genua und Moniecarlo. Preis schon von wu .// an sür die ganze tileise mit Berpflcgnng, Wein und allen Kosten der Landauöslnge aus erstklassigem Knbinenplatz. Pro spekt versendet kostenlos Ncdakleur Banmm, Köln, Lübecker Strahe. : Aus nach den nordischen Gestaden! Die Ferieuzeiien rücken heran, und so wollen wir nicht unterlassen, hiermit auf eine günstige Gelegenheit, fremde» Land und Naturschön hcitcn kennen zu lernen, aufmerksam zu machen. (sine IStägige Fahrt vom 18. Hunt biß 1. Juli unternimmt der durch seine früheren beliebten Reisen bekannte Herr Wolff nach Stockholm, über Stettin. Bornholm, die romantiichc Insel Gotland mit Wisby und zurück über Karlskron« (den schwedischen Kriegshaseni und Nügen. Anmeldungen zu dieser Neise, die bei 2. Klasse Eisenbahnfabrt tnkl. Besichtigungen, Nundfahrtcn usw. nur 89 kostet, und von Stettin mit dem schönsten Dliseedampscr „Hertha" anSgessthrt wird, wolle mau tunlichst sofort im Bureau der Hamburg Amerika-Linie. AugnsiuSplatz 2, bewirken. Im Interesse der Allgemeinheit ist die Teilnehmer»»!,! beschränkt, so daß die Fahrt eine allen Ansprüchen gerecht »u werdende verspricht. 8 Deutschböhme« als Wander»lel. Wieder nahen die Tage der sehnsüchtig hcrbeigewünschten Sommerwandernngen, da die Naturfreunde eiligst den alten Bergstock. Ranzel und Wettermantel hervorsuchen, um sich ln freier Natur an neu- artigen landschaftlichen Schönheiten zu ergötzen und sich Gegenden zuzuwenben, die neue Eindrücke und Anregungen verbürgen. Dieser Genüsse find wir in Deutschböhmcns Bergen sicher. Zur Zusammenstellung von Wandcrwnren oder zur Wahl einer Sommerfrische eignet sich besonder» -as vom Landesverbände sür Fremdenverkehr in Deutschböhme». Sitz Karlsbad, heranSgcgebcne, über E Seiten starke Buch „Durch Dentschböhmen, die Weltbäder, So m- mersrischcn, Fremden- und Touri st en orte Dentschböhmen S", mit 8N1 Abbildungen, das von dieser Körperschaft gegen Ilebermittlung non IM Pf. in Mar ken bezogen werden kann. Elegait gebundene Sremvlare find für 80 Pf., dieselben aus Kunstdruckvavter für IM erhältlich. Rus Bsüern unü Kurorten. : Bad Altheide ist in üer RciscauSstelluug in Berlin sowie aus der am 8. Mai eröffneten Hygiene-AuSsteUung »n Dresden durch besondere Ausstellungen vertreten. In Berlin bat Ali Heide eine Anzahl Gemälde de» Bades, die von dem Bres lauer Kunstmaler Boucher gemalt wurden, anSgesicUl, wäh rend in Dresden ein Tivrauia des Kurortes zur Ausstellung gelangt ist. In beiden Ausstellungen erieilt ein Vertreter der Badeverwalinng bereiiwiiligst Auskunft über den in den letzten Jahren besonders von Herzkranken stark be suchten .Kurort. Gelrlisttsverkettr. : Weiiioersteigcrungcu im Nheinga«. Bon den Miigiic dern des grvsien Bcrbandes Tentschcr Naluiweinvergeigerer kommt auch in diesem Jahre die bekanuic Bereinigung Nhcin gauer WcnrgutSbesitzrr zuletzt mit ihren Versteigerungen. Während in den anderen Gebieten die Versteigerungen größtcnieils beendet sind, haben im Nheingau jetzt erst die Prvbeiage begonnen. 22 Mitglieder der genannten Ver einigung bringen in der Zeit vom 1ö. bis 3l. Mat rund 87» Halbstück Ngtnrwcnc aus den besten Nheingaucr Lagen der Jahrgänge 1901 bi» 1910 zum Ausgebvt. Tic ganze reich haltige Stufenleiter des Nheingaucs ist hier vertreten, und von den bekannteren Lagen sucht man kene vergeblich. ,,n Miiielwcineii ist die Auswahl am grössten, auch der jüngste Jahrgang, der 19lster, entwickelt sich als reintöniger, nicht schwerer Mittelwein, aber auch an besseren Weinen, zu denen in erster Linie dir 1908er und Ilivöcr zählen, ist kein Mangel. Hervorragend sind die Spitzen von 1S07 und ISW und zu dem Besten, was seit langen Jahren an den Markt kam, gehören die wenigen noch zur Versteigerung koinmenden Hochgcwachse von l90l. Leider kann im kommenden Jahre wahcschcinUch eine gleich grobe Auswahl nicht mehr geboten werden, denn die Nheingaucr Keller sind bei den Fehlern»-» der letzten Jahre bedenklich leer geworden. Alle näheren Angaben über die Probetage und Versteigerungen hat die Vereinigung Nheingaucr ÄeingutSbcsiyer in etaem hübsch ousgestatteien Hestchen zusammcngestcllt, das ihr Generalsekretär Koch in Eltville jedem Interessenten auf Verlangen kostenfrei zu sendet. Das Heftchen enthält auch neben den Ergebnissen der vorjährigen Versteigerungen die Korkbrände der einzelnen Mitglieder. : vt» z» de» vre»sch«»sreffer» dringt die Ray-Seise, wie au» einem an die Sompognie Ran gelangten Bcstcllbrief zu ersehen ist. Ter Besteller schreibt aus Puerto Mauro an, Rio Palcazu (Perus: „Ich befinde mich hier am äußersten Vorposten der Zivilisation. Meine nächsten Nachbarn sind die mrnschenfressenden Sa»hibo», von denen ich nur durch einen Fluß getrennt bin." Bekanntlich gilt der Seifenvcr brauch al» vornehmster Maßstab für die Kultur, «nd darf sich die Eompagnie Nan, die durch den Vertrieb ihrer aubSgczcich neten Ray-Seife diesem Kulturzwrcke dient, rühmen, ihr Fabrikat bis an die Grenzen der Ztvtltsatio» verbreitet zu Haden. : *n««n Schlett, «»«»»«t»e »»d ersteigert denke Dten»tag »nd morgen Mittwoch von 10 Uhr vormittag» an in» «nftrage de» Herrn Th. Mansfaki an« DamaSku» Im Barfaßgäßchen 2-4 einen grvßen Poften echter Perser- und orientalischer Teppich«, sowie ei, Porvllan^elgemäldc „Der Gommer" nkw. Besschtignng 2 Stunden vor Beginn. Ilei ölutstsuungsn, sitzt e» nivtzts bessere», «1« eine tzüusllcbe Lar mii
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