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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110513010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911051301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911051301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-13
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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Sonnadeno. l3. Mai lSll. in 2 Min. 48 Sek.. 2. Facklam (20 w), 3. Fichtler (30 m), 4. Franke (0 mj. Zu Ben Lriffziger Ali^zerrennen am 21. Mat find autzrr den bereit« gemeldeten hervorragenden Fahrern Rütt, Otto Meyer, Ellegaard noch Henry Mayer und der Holländer Gustav Schil ling eingeschrieben worden. Auch der Strastburger Ritzentyaler wird am Start erscheinen. »l Zum Kaufest des Gaues 23 (Görlitz) des Deutschen Radfahrer-Bundes, das Mitte Juni in Zittau abgehalten wird, sind die Aurschreibungen erfolgt. Sie lassen den radsportlichen Veranstal- tungen breiten Raum und gewährleisten grötzte Mannigfaltigkeit. Da Nennungen bereits zahlreich eingehen und erste Mannschaften zum Start sich ge meldet haben, so dürsten interessante Wettkämpfe zu erwarten sein. * Der kau 21 Leipzig des deutschen Rad fahrerbundes veranstaltet am Sonntag, den 14. Mal seine zweite Gauwan verfahrt nach Leisnig. Der Start erfolgt früh ' ,6 Uhr aus dem Johannisxlatz. — Am Sonntag, den 21. Mai früh 0^5 Uhr findet ein Gaustrectenfahren über 135 brs 160 Im für Herrenfahrer statt. Meldungen sind an Herrn Louis Schaaf in Leipzig, Harlortstratze 15, zu richten. Futzballsport. Berbandsspicle. Am kommenden Sonntag finden im Gau Norvwest-Sachsen folgende Berdands- spiele statt: I. Klasse: Spielvereinigung l gegen ..Sportfreunde" l (1. Serie) um 3 Uhr auf dem Sportplatz. — ll. Klasse: „Fortuna" II gegen „Sportfreunde" li um 11 Uhr in Sellerhausen. „Corona" l gegen „Sachsen" 1 um 4 Uhr Schlotz- gutwiesen in Gohlis, „Tapfer" l gegen „Normannia" l um 2 Uhr Min. in Sellerhausen, „Helios" l gegeii Sportklub von IM l um 3 Uhr im Franzosen viertel, „Rasensport" l gegen „Vritanrna" t um 4 Uhr auf den Bauernwiesen, „Lipsia" l gegen Schleutziger Ballspielklub „Olympia" l um 3 Uhr am Berliner Baynhof. — lll. Klasse. „Urania" l gegen Zeitzcr Dallspieltlub l um 2 Uhr in Seller hausen, Verein für Bewegungsspiele > l gegen Sport verein 1lX)8 l um 11 Uhr au? dem Leipziger Sport platz, Leipzig West 1903 ll gegen „Hohenzollern" l um 3 Uhr auf der Lindenauer schasswieie, Gautzscher „Sachsen" l gegen „Helios" ll um 4 Uhr in Gautzsch, Leutzscher Fugdalltlub „Victoria" l gegen Alten burger „Sparta" l um 3 Uhr in Leutzsch, Turn- und Bewegungsspielklub Leipzig-West ll gegen Schleustiger „Olympia" ll um 11 Uhr in Kleinzschocher, Sport vereinigung 1907 1 gegen „Korso" l um 2 Uhr 15 Min. am Cottaweg, Futzballklub „Pegau" I gegen „Arminia" ll um 3 Uhr in Pegau. — IV. Klasse: „Korso" ll gegen „Preusten" II um 1t Uhr in Schleustig, Schleustiger „Olympia" lll gegen Wurzner Fustballtlub „Wettin" ll um 3 Uhr in Schleustig, „Hohenzollern" ll gegen Leipziger Ballspielklub lV um 11 Uhr in Lindenau, Spielver einigung lv gegen „Arminia" lll um 0 Uhr Sport platz, „Olympia" lV gegen Verein für Bewegungs spiele IV um 0 Uhr im Olympiapark, .^Saxonia" l gegen „Wettin" ll um 3 Uhr in Barneck. — V. Klasse: „Olympia" V gegen Sportklub „Pegau"ll um 3 Uhr im Olympiapark, „Union" II gegen Schleustiger „Olympia" lV um 11 Uhr am Cottaweg, Splelverelnigung V gegen „Lipsia" lll um 9 Uhr Sportplatz, Gautzscher „Sachien" ll gegen „Rasen sport" lll um 11 Uhr in Gautzsch, Leipzig-West 1903 Hl gegen Dölitzer Spielvereinrgung ll um 3 Uhr auf der Lindenauer Schafswiese, Turn- und De- wegungsspieltlub „Leipzig-West" tll gegen Fustball klub „Pegau" ll um 3 Uhr in Kleinzschocher, „Ein tracht" V gegen „Wettin" lll um 11 Uhr im Ein trachtpark. — VI. Klasse: „Victoria 1903" lll gegen ,-Hohen,ollern" lll um 2 Uhr in Möckern, Leutzscher „Victoria" lll gegen „Helios" lll um 11 Uhr in Leutzsch, Leipzig-West ttlO3 IV gegen Schleustiger „Olympia" V um 5 Uhr auf der Schafswiese, „Korso" lll gegen Zwenkauer Bewegungsspieler ll um 3 Uhr in Zwenkau. 8 Im „Eintracht"-Sportpark am Forsthaus Rasch witz tritt am Sonntag, ' ,5 Uhr nachmittags der Hallesche F.-K. „Wacker" der Leipziger „Ein tracht" mit folgender Mannschaft gegenüber: Thurm (Tor), Belger, Linke (Verteidiger), Henze, A. Kettnitz, Richter (Läufer), Galander, Pimos, Paulsen, Kopp, G. Kettnitz (Stürmer). Um ',-3 Uhr spielt „Eintracht lll" gegen Turngemeinde l. c? 3n Bonn schlug die englische Berufsspieler- Mannichaft, der „Northern nomads football- clud" den „Bonner Fustdalloerein", einen der besten Klubs in Westdeutschland, mit 5 : 1. Soldaten-Wettspiele: Nachdem am Mittwoch in Dresden die Kaiser - Grenadiere Nr. 101 das 12. Pionierbataillon mit 7:0 geschlagen haben, be werben sich beim Xll. Korps noch die Regimenter 101, 108 und 178, beim XIX. Korps die 134er und die 105er aus Srrastburg um den Meistertitel. Beide Meister, die heute und morgen durch die Endspiele festgestellt werden, treten dann am Sonntag in der Dresdner Hygiene-Ausstellung zum Pokalwett- kampfe gegeneinander an. Athletik. 8 Der Allgemeine Akademische Turnabend an der Universität Leipzig (A. T. A.) hielt am 6. und 10. Mai sein erstes Probeturnen für das Aka demische Olympia ab, an dem sich 23 Wettkämpfer beteiligten. An hervorragenden Leistungen wurden erzielt: Kugelschocken: Stud med. Degen- ko l b 13,20 in, 2. Stud. pH. Engelmann. — Schleuderball: Cand. pH. Fehrmann 35,40 m, 2. Stud. pH. Rudolph. — Kugel st osten: Stud. pH. Elockauer 8,40 2. Stud. pH. Reed. — Dreisprung: Stud. pH. Carpen ter 11,30 w, 2. Stud. pH. Glockauer. — Hochspruna: Stud. rer. nat. Engelmann 1,65 m, 2. Cand. theol. Goe decke, und Schnellauf: Cand. pH. Fehrmann 12,2 m. Der auf den herrlich gelegenen Spielwiesen des Sportplatzes befindliche neue Uni- versitäts - Spielplatz erfreut sich immer stärkeren Besuches (durchschnittlich 50 Mann) und ladet alle Kommilitonen und Kommilitoninnen zu eifriger Pflege der Turnspiele und volkstümlichen Hebungen ein (Mittwochs und Sonnabends 6—8 Uhr). Erstes Probeturnen der Olympia - Musterrieae des A. T. A. (Reck) und des Akad. Verbands für Leibes übungen (Barren) findet am Sonnabend, den 13. Mai in der Halle Dorotheenstrahe 6 statt. Alle studen tischen Körperschaften werden um Entsendung von Vertretern ersucht. 8 Bei dem Armee-Gepäckmarsch in Dresden legte der Leipziger Friedrich Franke die Strecke in 4 Stunden zurück. Er erhielt ein Diplom sowie den Sonderpreis für Armee-Fustschoner. Franke ist Soldat im 5. Kgl. Sächs. Infanterie-Regiment Kron prinz Nr. 104 in Chemnitz. M-. Zn den Militikrvorfikhrnngen am kommenden Sonntag auf dem Sportplätze der interna tionalen Hygiene-Ausstellung in Dresden wird uns noch geschrieben: Militärisch besonders wertvoll sind der Schütz en- lauf über 100 m und das Mannschaftslaufen über 1000 m. Der Schützenlauf findet in feld- marschmästigem Anzüge mit Gewehr statt: da» Tor nistergewicht beträgt 10 ko. Di« Mannschaften find im Gefecht befindlich gedacht und liegen als Schützen linie in Feuerstellung. Auf Kommando stürmen die Leute vor. Sieger ist, wer zuerst in der vorher be zeichneten neuen Stellung liegt und unter vorlchrists- mähiger Handhabung seiner Waffe einen Schuh ab gibt. Der Entscheidungslauf findet zwischen den Leipziger Tageblatt. llr. l3S. los. Jahrgang. besten Mannschaften des 12. und 19. Armeekorps statt, bringt also eine Art Wettbewerb zwischen den beiden sächsischen Armeekorps. Der Ehrenpreis des Königs ist für den Sieger in diesem Wettkampfe bestimmt. Der Mannschaftslauf über 1000 m ist ein Wettkampf der Truppenteile. Jeder teilneh mende Truppenteil stellt 4 41 Bewerber, die gleich zeitig laufen. Die vier Besten jeder Mannschaft werden gewertet und der Preis derjenigen zugeteilt, deren Durchschnittsleistung am besten ist. Als 4. Teil folgt Gewehrfechten unter Leitung des Herrn Hauptmann» v. Zeh men vom Jägerbataillon Nr. 13. Es nehmen daran in 3 Gruppen 32 Fechterpaare teil, die ausden bestenFechtern drrDresdnerJnsanterietrup- pentetle ausgesucht sind. Als Schlust findet ein F ust- ballwettspiel zwischen der besten Regimentrmann- schaft des 12. und 19. Armekorps statt, sür das der Deutsche Fustballverein einen Ehrenpreis im Werte von 100.H und 11 silberne Medaillen für tie siegende Mannschaft zur Verfügung gestellt hat. Für diesen Futzballkampi haben insgesamt 14 Jn- tanterieregimenter, die beiden Jägerbataillone, zwei Kavallerie, 5 Artillerieregimenter und die beiden Pionierbataillone gemeldet. Seit Anfang April haben lsteriür etwa 80 Ausscheidungstämpie in fol gender Weise stattgefunden. Zunächst ist innerhalb der Garnison durch Wettkämpfe die beste Mannschaft festgestellt worden: dann haben die Sieger der be nachbarten Garnisonen untereinander gekämpft uiw., dis von jedem Armeekorps nur noch eine Mannschaft übrtggeblieden ist. Luftschiffahrt. 8 Der Flugtechnische Verein Leipzig hielt am Donnerstag eine Mitgliederversammlung im Goldenen Einhorn ab. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten sprach Herr Ober lehrer Ingenieur A. Freund über einige De- wegungsgesetze in ihrer Anwendung auf die Flugtcchnik. Der Vortrag war der zweite einer Vortragsserie, die über weitere Abende aus gedehnt werden soll. Diese Vorträge haben den be sonderen Zweck, die nicht speziell technisch vor gebildeten Mitglieder des Vereins in die physi- älischen Fragen der Flugtechnik einzuführen und ie allmählich zu befähigen, selbständige Arbeit auf lugtechnischem Gebiete zu leisten. Dieser Vortrag and, wie der erste, allgemeinen Beifall. Alsdann wurden einige technische Fragen zur Diskussion ge- stellt, beispielsweise die Frage der Selbststabilisierung der Flugapparate durch Pendel und weiterhin durch Kreisel. In der Diskussion wurden die Licht- und Schattenseiten dieser beiden Stabilisierungsmethoden erörtert. --- Eine Ballonwettfahrt veranstaltet der Ber liner Verein für Luftschtffahrt am 3. Juni. Die Fahrt ist als Weitfahrt ohne Zwischenlandung gedacht, kann jedoch bei einer Windrichtung auf die Küste in eine Zielsahrt umgeändert werden. Der Start findet am 3. Juni, nachmittags 5 Uhr auf dem Gelände der Gasanstalt in Schmargendorf statt. Zugelassen sind Ballons der Klassen 3 und 4. Die Ballons jeder Klasse bewerben sich nur unter sich um ihre Preise. In Ballons der Klasse 3 mutz der Führer von wenigstens einem Mitfahrer, in Ballons der Klasse 4, bis 1500 Kubikmeter Gröhe wenigstens von einem Mitfahrer, bis 1680 Kubikmeter Gröhe von wenigstens zwei Mitfahrern begleitet sein. Nennungsschlutz: 27. Mai. * PassagierfahrtenüberKoln gestattet die Militär behörde nicht. Wiederholten Vorstellungen gegenüber, auch Passagierfahrten über Köln zu gestatten, ver halten sich die Behörden streng ablehnend. Solche Fahrten dürfen über dem Festungsgelände nach wie vor nicht unternommen werden. Nack» dem Besuche des Kaisers in Köln will man sich mit einer Im mediateingabe in dieser Angelegenheit an Se. Ma jestät wenden. * Der Schweizer Aviatiker Oberleutnant Real, der, wie bereits gemeldet worden ist, am Donners tag früh in Oos wieder aufgestiegen war zur Weiter fahrt nach Basel, muhte bei Heitersheim, 20 km von Freiburg, wegen starlen Windes landen. Die Lan dung erfolgte glatt in freiem Felde. Sobald der Wind abgeflaut, sollte die Weiterfahrt fortgesetzt werden. Kunst unü Distenlchsst. * Zur „Tannhäuser"-Aufführung im Neuen Theater. Kammersänger Mayr aus Wien, den die Direktion des Stadttheuters für die Partie des „Landgrafen" im „Tannhäuser" (heute Sonnabend) verpflichtet hatte, und der auch bereits am Donnerstagnacht in Leipzig angekommen war, muhte auf telegraphisches Ersuchen der Wiener Hofoperndirektion in der gleichen Nacht wieder nach Wien zurückfahren, da an der dortigen Hofoper Repertoirestörungen eingetreten waren. Er vermag daher sein hiesiges Gastspiel nicht zu absolvieren. Die Direktion des Stadttheaters fand einen Ersatz in Herrn Hofopersänger Ksis- wold von der Berliner Hofoper, der also heute die Partie des „Landgrafen" singen wird. * Gustav Mahler« Befinden. Gustav Mahler ist in Begleitung seines Arztes und des Professors Chvostek aus Wien nach Deutschland abgereist. Er soll in einem Sanatorium untergebracht werden, wo seine Kur zu Ende geführt werden soll. * Berliner Theater. Die Direktoren Meinhard und Bernauer, die soeben auher dem Berliner Theater noch das ehemalige Hebbeltheater gepachtet haben, beabsichtigen die Erwerbung einer dritten Bühne in Berlin für die nächste Spielzeit. Es han delt sich dabei um das iin Winter eröffnete Aus stellungstheater am Zoologischen Garten. Las im März geschlossen wurde. Die Wiedeerinrichtung des Theatersaales könnte zu Beginn der nächsten Saison erfolgen. * Da» sechsaktige Historiendrama „Die Spielereien einer Kaiserin" von Max Dauthendey, das am 15. Mai in München vom dortigen „Neuen Verein" zur Uraufführung gebracht wird, soll auch in Berlin noch in dieser Saison gespielt werden. Das Stück wird im Rahmen der „Pangesellschaft" im Neuen Schauspielhaus aufgesührt werden. Die Hauptrolle der Kaiserin Katharina ll. von Ruhland wird Tilla Durieux darstellen, den Fürsten Menschikosf Steinrück vom Münchener Hoftheater. * Zum künftigen Leiter de« Berliner Lustspiel- hause« soll, wie verlautet, der Schauspieler Emil Tauber ausersehen worden sein. Herr Tauber, der jetzt in Wiesbaden wirkt, war früher am Berliner Theater tätig. * Schliessung eines Konservatoriums. Das Mo- zart-Konservatorium G. m. b. H., Berlin, Direktion F. Hahnel, ist, dank den leit einem halben Jahre ins Werk gesetzten Bemühungen des Dor stande» des Musikoadagogischen Verbandes, jetzt be hördlicherseits mitsamt seinen 11 Filialen geschlossen worden, und zwar wegen manaelnder Be fähigung des Direktor« zur Leitung eine« Mufiktnstituts. * Da» Festspiel in Rothenburg ob der Tauber. Das historische Festspiel „Met fiert tunk" wird wie im vorigen Jahre mit darauffolgendem Festzug und Feldlager am Pfingstmontag, den 5^Jum, zur Auf- sllhruna kommen. Bei günstigem Wetter wird am Pfingstsonntag abend eine Stadtbeleuchtung im Um kreis von 1200 m erfolgen, und zwar wird sich die Illumination vom Koboldzellertor bis zum Burgtor erstrecken. * Ein neuer Intendant für Koburg. Der Inten- danturposten des Koburger Hoftheaters ist vöm 15. Juni ad durch Oberleutnant F a tz m a n n von Holthoff besetzt. * Unter dem Namen „Bereinigung künstlerischer Bühnenvorstände" ist ein Zusammenjchlutz von bisher etwa hundert Regisseuren der Oper und des Schauspiels erfolgt, mit dem Zweck, in sozialer und künstlerischer Hinsicht die Standesinteressen zu fördern. Den Vorsitz Hoden Dr. Carl Heine (Frank furt) und Wilhelm v. Wymetal (Wien) übernommen. Die Geschäftsstelle befindet sich im Lessing-Museum in Berlin. * Die Wiener Freie Volksbühne lägt ein eignes, gehaltvolles Organ, „Der Strom", erscheinen, für das als Herausgeber E. Pernerstorfer, St. Grosz- mann und A. Rundt zeichnen. Das erste Heft dieser Monatsschrift enthält auszer Beiträgen der Ge nannten solche von A. Vettelheim, D. I. Bach, Bahr, Schönherr, Schmidtbonn u. a. * Tontünstlerjubiläum. Prof. Arno Werner in Bitterfeld, der Leiter der Kantcrei-Geiellschaft, Dirigent des gemischten Kirchenchores und Organist an der Stadtkirche, ein weit über die Provinz Sachsen hinaus bekannter Musiker, feierte am Donnerstag sein 25jühriges Jubiläum. Werners Wirkungs kreise sind verschiedenartig. 1906 bis l!08 unternahm er im Auftrage der musikgejchichtlichen Kommission zur Herausgabe der Denkmale deutscher Ton kunst in der Provinz Sachsen und in Thüringen längere Reise», auf denen er überaus wertvolles Material sammelte und verarbeitete. Diesen Rsissn ist das Wert „Städtische und fürstliche Musikpflege in Weiszenfels bis zum Ende des 18. Jahrhunderts" zu verdanken. Werner unternimmt hier als Erster den Versuch die musitkulturellen Verhältnisse einer kleineren deutschen Stadt zu beleuchten. Gerade Weitzenfels hat als alte Residenzstadt eine grosze musikalische Vergangenheit. Hier fand die Oper eine der ersten Pflegestätten in Deutschland. Die Namen der bedeutendsten Musiker des 16. und 17. Jahr hunderts, Joh. Seb. Bach, Händel usw. sind mit Weitzenfels verknüpft. Seinen Studienreisen ver dankt Prof. Werner auch seine seltene Bibliothek, die eine hohe Bedeutung für die Musikgeschichte hat. Es sind da vor allem thüringische und sächsische Meister in Handschriften vertreten. * Leipziger Kunst im Ni sland. Die zurzeit im Haag und in Amsterdam von der holländischen Typographischen Gesellschaft veranstalteten Kollekiv- Ausstellungen unseres einheimischen Künstlers Erich Gruner sind mit einem groszen, speziell künstlerischen Erfolge gekrönt gewesen. Der Künstler, dessen gra phische Arbeiten allgemeines und berechtigtes Auf sehen erregten, erhielt Einladungen, seine Werke auch in Paris, Brüssel und London öffentlich aus zustellen. * Die Ausstellung der 82 Entwürfe für das Bismarck-Nationaldenkmal in Bingerbrück, die der Kunstausschutz aus den 379 eingelaufenen Arbeiten ausgewählt hat, ist verschoben worden: sie findet, wie jetzt endgültig bestimmt wurde, vom 1. Juni bis zum 16. Juli im Paulinen-Sästötzchen zu Wiesbaden statt. Die Vermutung, datz ein engerer Wettbewerb beschlossen werden wird, gewinnt immer mehr Sicherheit. * Ein Südwestasrika-Tenkmal. Im Atelier des Bildhauers Adolf K ü r l e in Schmargendorf geht jetzt da» «roste Modelt des Denkmals seiner Voll endung entgegen, das zur Erinnerung an den Feldzug in Südwestair-ika in 'Windhuk er richtet werden wird. Kürle ist aus der zweiten Konkurrenz als Sieger hervorgegangen, und das Kvmmando der Schütztruppe für Deutsch-Südwest afrika hat ihm die Ausführung übertragen. Auf einem frei aufgebauten Felsen aus afrrkanischem Marmor steht die Gestalt eines Siegers hoch zu Rotz. Der Krieger reitet einen kleinen ostpreuszischen Gaul, wie er in dem Feldzug wegen seiner Wider standsfähigkeit verwendet wurde: er ist in Schutz truppenuniform dargestellt, mit dem Tropenhut. Der Sockel wird vorn die Bronzetafel mit dem Adler ausnehmen, auf der die Namen der im Kriege Ge fallenen ihren Platz erhalten. * Die Reife eines Gemäldes. Aus London wird berichtet: Rembrandts Zwei Millionen-Ge mälde „Die Mühle", die Herr Widener in Phila delphia von Lord Lansdowne kürzlich gelaust hat, ist wohlbehalten im Heim des Millionärs angelangt, nachdem die umfassendsten Sicherheitsvorkehrungen wäyrend des Transportes getroffen worden waren. Das Gemälde wurde zuerst nach Berlin zur Reini gung gesandt, worauf dann Rahmen und Bild ge trennt den Weg über den Ozean antraten. Das Bild befand sich in einem hermetisch verschlossenen Stahlbehälter. Von New Port nach Philadelphia wurde ein eigener Pullman-Wagen gemietet, und Bediente und Detektivs bewachren den kostbaren Schatz. , * Muselmanische Wissenschaft. Aus Kairo wird gemeldet: Eine Anzahl muselmanischer Gelehrter aus Aegypten, Syrien, Tunis und Algier beschäftigt sich mit der Gründung einer groszen islamischen Gesellschaft, der alle Gelehrten der mohammeda nischen Welt angehören sollen, um historische und philosophische Fragen zu behandeln und auf eine Wiederbelebung der muselmanischen Welt hinzu arbeiten. * Hochschulnachrichten. Der Privatdozent für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Darmstadt Professor Dr.-Jng. W. Petersen wurde zum autzerordentlichen Professor ernannt. — Die Universität Würzburg beging gestern ihr 329. Stif tungsfest. In der Festrede behandelte der Rektor Professor Dr. v. Schanz die wechseloollen Schicksale der staatswirtschaftlichenFakultät, die nach 50jährigem Bestehen am 22. Februar 1878 aufgelöst wurde. — An der Universität NeuchLtel ist die durch den Rücktritt des Professors Dr. L. Jsely freigewordene Professur sür Mathematik dem Privatdozenten Dr. Gustave du Pasquier von der Universität Zürich übertragen worden. vermilchtes. Der öttelte Gnylänüer. Am End« des vorigen Jahre» ist an der ost englischen Küste «in ziemlich vollständiges menschliches Skelett entdeckt worden, das wohl als das älteste zu betrachten ist, das von einem Bewohner Englands jemals in jo vollständiger Erhaltung bisher gefunden worden ist. Auch die Umstände der Entdeckung waren recht merkwürdig. Das uralte Grab lag nämlich in dem wenigstens zeitweise vom Meer bedeckten Boden und wurde von den Brandungswellen selbst blotz- aeleat. Der Platz liegt nördlich von der Ortschaft Walton an der Küste der Grafschaft Esse;. Di« Untersuchungen, die seitdem über diese mensch lichen Reste ausgeführt worden sind, besprach Prof. Keith in einem Vortrag vor dem Kollegium der Chirurgen in London. Da, Alter ist aus wenigstens vier Jahrtausende zu veranschlagen, und das Grab fällt danach in die vorgeschichtlich« Zeit, genauer in die jüngere Steinzeit. Da nicht anzunehmen ist, daß die damaligen Bewohner von Essex ihr« Toten in dem während der Flut vom Meer überspülten Boden begruben, so mutz wohl da« Meer seitdem weiter gegen das Land oorgedrungen sein. Was nun da« Skelett selbst betrifft, so kennzeichnet «» Prof. KettL al» das eine« schongebauten jnngen Manne» von freilich nur ISS Zentimeter Höhe. Die Gesicht» btldnn« scheint autzerordrntlich fein gewesen zu sein, namentlich ausgezeichnet durch eine scharfe, stark vortretend« Nase. Auch Hänoe und Flitze wiesen ein« fein« Bildung auf. An den Knochen des rechten Arme» waren Merkmale wahrnehmbar, di« auf einen besondere» Gebrauch des rechten Arme« und auf eine vielleicht durch einen Beruf gewonnene Geschicklichkeit hinwiesen. Di« Zähn« waren bereit« ziemlich abgekaut und stiessen dicht mit den Rändern zusammen, wie es bei vorgeschichtlichen Menschen immer der Fall zu sein pflegt. Ganz ungewöhnlich ist der Umstand, datz man nach so langer Zeit hat feststellen können, in welcher Jahreszeit der junge Mann gestorben ist. E» wird nämlich darauf geschloffen, datz dies im Herbst geschehen sei, weil in dem Skelett ein Haufen Brom» beerkerne und Kerne von Hagebutten gefunden wurden, die damals wohl einen wesentlichen Bestand teil der Nahrung gebildet haben müssen. Die Menschen jener weit zurückliegenden Zeit waren selbstverständlich darauf angewiesen, jedes von der Natur gebotene pflanzliche Nahrungsmittel auszu nutzen, da der Erwerb von Fleisch wegen der mangel haften Entwicklung der Waffen schwierig war. Unvollständigere, dafür aber reichlichere Menschen reste, deren Bedeutung Prof. Keith bei derselben Ge legenheit nach ihrer Bedeutung erörterte, sind bei planmäfzigen Ausgrabungen eines Grabes bei Coldrnn in der Grafschaft Kent zutage gefördert worden, die unter einem rohen Steinmal verborgen waren. Es fanden sich die Reste von zehn Schädeln mit andern Knochen, und die Zahl der dort be grabenen Personen konnte nach der Gesamtheit der Ueberbleibsel auf 20 bestimmt werden, unter denen sich auch Frauen und Kinder befanden. Auch diese Entdeckung hat sür die Vorgeschichte Englands eine besondere Wichtigkeit, weil man glaubt, das? die Reste der Bevölkerung angehörsn, der die Errichtung der gewaltigen Steinmale in Kent zuzuschreiben ist. Sie find gleichfalls von nur mittlerer Gröfze, aber mit autzerordentlich langen Händen ausgestattet gewesen. Die Ausgrabungen in Kent sind noch nicht abgeschlossen, und man er wartet, das; sie noch mehr wichtige Anhaltspunkte iür die Urgeschichte der Eingeborenen liefern werden. Ist. * Brückenbau ohne Störung der Schiffahrt. An der neuen Eisenbahnbrücke der rheinländischen Strecke Oberhausen-Hohenbudberg bei Haus Knipp wird gegenwärtig eine hochinteressante Arbeit aus- gesührt. Die beiden Seitenbogen sind fast fertig montiert, und es fehlt nur noch der grosze Mittel - bogen, der den Strom in einer Breite von 120 m Überspannen soll. Um nun die Schiffahrt, die in diesem Teile des Rheins besonders lebhaft ist. nicht zu behindern, wird der Mittelbogen an einer anderen Stelle des Stromes zusammen gesetzt. Zu diesem Zwecke hat die Bauleitung einige Kilometer unterhalb der Brückenbaustelle ein schweres Holzgerüst im Stome auf der rechten Uferseite errichten lassen. Auf diesem Gerüst wird der Bogen zusammengesetzt, so das; er nur noch in die fertige Brücke einmontiert zu werden braucht. Nach Fertigstellung werden dann unter dem Gerüst vier starke Kähne verankert, Vas Gerüst langsam iv iveit abgebrochen, bis sich der Bogen auf die Kähne herabienkt, und diese dann an die Brückenbaustelle geschleppt, nachdem sie voll Wasser gepumpt wurden, >o datz sie eben noch über dem Wasserspiegel hervorragen. Zwischen den beiden stehenden Stromvieilern werden die Schiffe ver ankert und allmählich leer gepumpt, jo dasz sich der darauf ruhende Bogen hebt und tn die Oeff- nung verpdtzt werden kann. Hierauf wird der Bogen in kürzester Frist eiumontiert. Es wurde berechnet, datz bei diesem Verfahren die Mittel öffnung nur einen Tag, vielleicht nur einen Halbtag für dieSchifzahrt gesperrt zu werden braucht. Die Brücke mutz am 1. Oktober sertig- ge stellt sein. Wagen, Schiff, Luftschiff — alles in einem. Wenn man sich ein ideales Zukunftsbild davon ausmalen will, welches höchste Ziel die Technik in der Ent- Wicklung der Beförderungsmittel für den Menschen erreichen lönnte, so kann wohl kaum ein Zweifel darüber bestehen, welche Hauptzüge dies Bild tragen müsste. Die Vervollkommnung des Luftschiffes und Flugzeugs ist doch nur ein Teil davon. Nach den vielversprechenden Anfängen, die nach Jahrhunderten der Vorarbeit jetzt in der praktischen Ausnutzung der Flugichiffahrt gemachr worven sind, lässt es sich leicht vorausjagen, datz einmal eine Zeit kommen wird und kommen mutz, wo jeder sein Flugzeug be sitzt und damit durch die Luft fliegt, wohin er eben will. Die höchste Vollendung aber würde erst ein Apparat darbieten, mit dem man einfach überall vorwärts kommen kann. Geht es nicht über Land, so geht es durch die Luft, und wird es einem in der Luft unbehaglich, so lässt man sich wieder herunter: selbstverständlich mutz das Gefährt ebensowohl als Schiff wie als Wagen dienen können. Diese grotz- artige Idee ist jetzt nicht mehr blotz ein Gebilde der Phantasie, sondern der Amerikaner Glen Curlitz hat nach einer Mitteilung der „Nature" eine Maschine her gestellt, mit der man ebenso leicht über Land und durch das Wasser als durch die Lust soll reisen können. Der dafür oorgeschlagene Name Hydroaeroplan ist also eigentlich noch nicht vollständig und müsste vielleicht zu einem Geohydroaeroplan erweitert wer den. Das Orginalmodell hat zwei Schwimmer, einen Schild und einen groszen Ponton, ist aber bereits derart vereinfacht worden, datz jetzt nur noch ein rechteckiger Ponton von 50 Pfund Gewicht nötig ist. Der Teil der Maschine, der den Aeroplan darstellt, ist nach dem Muster des sckon früher von Curtitz konstruierten Zweideckers gebaut. Die Gleitflächen sind auf der Unterseite gleichfalls noch mit Holzwerk versehen, damit sie beim Niederlagen auf eine Wasser- stäche nicht eintauchen. Vorn und hinten an dem Ponton sind Räder angebracht, die der Beförderung auf festem Boden dienen sollen. Angeblich hat sich die Maschine bei den Versuchen in allen drei Ele menten durchaus bewährt. * Schönherr al« Dichterpenfisaär. Ein Erlebnis aus der Wiener Zeit des rasch berühmt gewordenen Dichters, den zum Herbst eine Vortragsreije mit dem Publikum in Deutschland und Oesterreich in engere persönliche Fühlung bringen soll, dürfte will kommen fern. Schönherr war eine Zeitlang als prak- rischer Arzt tn Wien tätig, zog dann nach seiner Tiroler Heimat und kehrte „ohne einen Heller" nach Wien zurück. Allerlei üble Erfahrungen hatten ihm das getan. In dieser Lage erstand dem Dichter ein Retter aus der Not in der Gestalt des — Staates. Der österreichische Staat verpflichtete ihn al» Mit arbeiter in amtlichen Zeitungsdiensten, ohne aber von ihm eine bestimmt gerichtete oder ab- zuletstende Arbeit zu verlangen, und setzt« dem Dichter eine „Staat»"-Penfion aus. Wenn diese auch nicht allzu „stattlich" sein moch.e, so genügte sie doch sür die Ansprüche de. Dichter» und lies, ihm Zeit zum Schaffen. In Deutschland kennt man nicht allzu viel „Dichterpenfionäre", mehr schon in den nordischen Ländern, tn Dänemark Schweden »nd Norwegen.
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