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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110513010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911051301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911051301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-13
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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lohn betont, bah die Frage nicht vorn Standpunkt des Wertpapterhandels, sondern von den Gesichts punkten des Allgemeinwohl» zu behandeln sei und hebt nach kurzer Würdigung d»r politischen Momente zunächst die wirtschaftlichen Vorteile eines starken Besitzes an ausländischen Papieren in Deutschland hervor. Die ausländischen Papiere seien bei Krisen und kriegerischen Ver wickelungen zur schleunigen und verlustlosen Kapitalsbeschaffung unentbehrlich. Auch in fried lichen und guten Zeiten sei ein lebhafter Handel in auf den internationalen Märkten eingefllkrten Staats, und Eisenbahnpapieren notwendig, weil sie einen Schutz der Währung bildeten. Ferner würde durch die Einführung ausländischer Wertpapiere der Export und die Eroberung fremder Absatz gebiete für die deutsche Industrie gefördert. Von größter Bedeutung sei endlich, da» Geschäfte in internationalen Werten im Inlande abgeschlossen würden und die Stellung der deutschen Börsen als Vermittler aus dem Weltmärkte festigen. Diesen unzweifelhaften Vorteilen gegenüber werde vielfach mit angeblichen Nachteilen operiert, die aber zumeist aus offenbaren Irrtümern be ruhen. Das treffe insbesondere zu aus die Behaup tung, daß infolge der Einführung ausländischer Werte ein Abflug von Kapital nach dem Auslande stattfinden müsse, und ferner aus die Auffassung, das; etwa der unbefriedigende Kursstand unserer Anleihen ganz oder auch nur zum Teil auf die leichte Zugäng lichkeit der ausländischen Effekten zurückzuführen sei. Ziffernmäßig widerlegt sei die Darstellung, als sei an ausländischen Werten in Deutschland besonders verloren worden: im Gegenteil har sich das Nationalvermögen durch den Besitz an auslän dischen Wertpapieren nicht verringert, sondern ver mehr t. Im Hinblick auf die jüngsten Debatten im Parlament legt der Referent dar, daß eine Ueber- schwennnung an ausländischen Wertpapieren nicht vorhanden und ein besonderer Schutz hiergegen nicht notwendig sei. Einerseits dürfe die Ein führung von Auslandswerten, die aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen nützlich sei, überhaupt nicht eingedämmt werden, anderseits habe die Zu- lasjungsstelle sür die Abweisung von Emissionen, die dieser Voraussetzung nicht entsprechen, in dem 8 36 des Börsengejetzes und in dem 8 14 der dazu er gangenen Bekanntmachung des Bundesrats die er forderliche Handhabe. Auch zu einer Aenderung des Zulassungs- versahrens, wie es die bekannten Anträge, be treffend „Zentral-Zulassungsstelle" und „Reichskanzler als Beschwerde-Instanz" anstrebten, liege kein Grund vor, vielmehr sei entschiedener Widerspruch gegen jede, mit diesen Anträgen verbundene Beein trächtigung der Autorität der Zulassungsstelle zu erheben. Die vorzüglichen Erfahrungen, die mit den Zulassungsstellen gemacht worden seien, gäben nicht im geringsten Anlaß, auf diesem Gebiete ein Ein greifen in die Autonomie der deutschen Börsen vor zunehmen. Der Referent weist schließlich unter Be rufung auf Aeußerungen der Minister Delbrück und Sqdow, der Reichsbankpräsidenten Koch und Havenstein darauf hin, daß die von ihm hier dar gelegten wirtschaftlichen Anschauungen durchaus den von maßgebenden Negierungskreiien vertretenen ent sprechen. Gegenüber den neuerlichen Verstößen in den Parlamenten hält er es jedoch sür unerläßlich, daß auch der Deutsche Handelstag seinen Standpunkt in dieser wichtigen Angelegenheit unzweideutig klar lege und beantragt folgende Resolution: „Der Deutsche Handelstag erachtet einen starken deutschen Besitz in ausländischen Wertpapieren im nationalen wie im wirtschaft lichen Interesse für erwünscht und not wendig. Er erblickt in den gegenwärtig geltenden Bestimmungen über die Zulassung von Wertpapieren zum Börsenhandel eine völlig ausreichende Gewähr dafür, daß die Einfüh rung solcher Wertpapiere, die eine Schädigung nationaler oder schutzbedürftiger wirtschaftlicher Interessen befürchten lassen, unterbleibt. Er verwirft deshalb die Maßnahmen, die auf eine Sonder-Regelung für die Zulassung ausländischer Wertpapiere hinauslaujen und dazu dienen sollen, die Möglichkeit des Erwerbes ausländischer Wertpapiere in Börsenhandel ein- zuschränkcii." 'Rach Annahme der Resolutionen erfolgte die Wahl von Ausschußmitgliedern. General sekretär Dr. Soetdeer verlas hierauf die zahlreich eingegangenen Glückwunschschreiben und Tele gramme, wonach Präsident Kämpf die Sitzung schloß. Tsgrschromk. ttaudzüge üurch Berliner Botels. Seit mehreren Jahren wurden in einem der größten Berliner Hotels in der Nähe des Potsdamer Platzes geheimnisvolle Diebstähle an Juwelen aus geführt, ohne daß es trotz der schärfsten Kontrolle ge lang, die Tater ausfindig zu machen. Kürzlich gelang es der Berliner Kriminalpolizei, wie bereits kurz ge meldet, die Diebe zu ermitteln. Sie stellte fest, daß die Diebstähle von dem in dem Hotel angeftellten Ge päckträger Sphchalla und einer Frau Trauert, die als Wirtschafterin in dem Hotel tätig war, aus geführt wurden. Beide befinden sich jetzt im Moa biter Untersuchungsgefängnis. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei haben inzwischen «raeben, daß als Anstifter und Organisator der Dieoe der aus Thorn gebürtige Kellner Arthur Schulz, der in dem Hole! großes Vertrauen besaß und den gesamten Bierausschank zu beaufsichtigen hatte^ in Betracht kommt. In dieser Eigenschaft war «, Schulz ein leich. tes, sich über die im Hotel aus- und eingehenden zahlreichen Laste zu informieren. Schulz lebt« früher in Wiesbaden, wo er mit einem Verwandten ein Gold- und Iuwelengeschäst betrieb. Die verhaftete Frau Trauert betrieb zur gleichen Zeit in Wiesbaden ein Pensionat, in dem sie Schulz kennen lernte. Beide kamen dann vor einigen Jahren nach Berlin und sanden schließlich in dem Hotel Stellung. Der Ge schäftsgang der Gesellschaft war folgender: Schulz beobachtete die Gäste des Hotels ..nd, wenn er glaubte, daß sie im Besitz von Juwelen feien, gab er dem Ge päckträger den Auftrag, den Diebstahl auszuführen. Spvchalla, der in seiner Eigenschaft als Gepäckträger ungehinderten Zutritt zu den Hotelzimmern hatte, führte dann den Diebstahl aus. Frau Trauert pflegte die gestohlenen Juwelen bei Psandleihern zu versetzen. Der Erlös wurde redlich geteilt. Als Schulz erfahren hatte, daß die Kriminalpolizei sein Treiben entdeckt hatte, nahm er eine große Anzahl der gestohlenen Juwelen und flüchtete nach Paris und von dort nach London. Die Berliner Polizei richtete ein Schreiben an Schulz, in dem sie ihm freies Geleit zusicherte, Schulz hat jedoch auf diesen Brief bis jetzt noch nicht geantwortet. Die eingehenden polizeilichen Nachforschungen haben- inzwischen er geben, daß außer dem Diebstahl an dem Eigentum des Grafen v. A., dem Schmucksachcn im Werte von sechstausend Mark gestohlen wurden, die Einbrecher nahezu für hunderttausend Mark Juwelen und Brillanten gestohlen haben. Die Schmuckgegenstände machte Schulz unkenntlich, indem er di« echten Perlen und Brillanten durch falsch« er setzte. Die Polizei hat jetzt bereit» eia ganze» Lager der von Schulz geraubten Brillanten, Juwelen, gol- denen Uhren und Ringe in ihrem Gewahrsam. Unter den vielen zum Teil sehr wertvollen Gegenständen befinden sich: eine Saphirbzpsche mit Brillanten, Rosen und ein Kleeblatt veHiert; eine Brosche mit einer großen Perle, die von Brillanten umgeben ist, und deren Wert auf mindestens tausend Mark ye- schätzt wird; eine goldene Stabbrosche mit fünf Bril lanten, Wert etwa tausend Mark; eine Herrenuhr mit schwerer goldener Kapsel und der Nummer 35518; ferner viel« Brillantringe, die teilweise mit Perlen beseht find; weiter viele golden« mit Edelsteinen be- setzte Busennadeln, goldene Manschettenknöpfe, Arm bänder, goldene Kelten, Operngläser, eine Kette mit 27 echten Pc-'en, und viele andere wertvolle Gegen ständ«. Die k'jgentümer sind zum größten Teil noch nicht ermittel.. Gllendntinkstnlttoplle In Lolorsüo. 25 Tote geborgen. Ueber das bereite in unserer gestrigen Abendaus gabe gemeldete Eisenbahnunglück liegt noch folgende ausführliche Depesche vor: Der Expreßzug aus San Francisco, der mit 95 Geichwindigkeit fuhr, entgleiste wenige Kilometer von Denner, wo der Bahn damm dicht an den Usern des Rio Grande entlang führt. Mehrere Wagen stürzten den Bahndamm hinab: zwei Personenwagen wurden völlig zer trümmert. Bis jetzt wurden 25 Tote geborgen. Man glaubt aber, daß sich unter den brennenden Trümmern noch mehr Leichen befinden. * Königsberg, 12. Mai. <Don der Höllen maschine.) Unter dem Verdacht, das Paket mit Sprengstoffen nach Schirwindt gesandt zu haben, wurde gestern der Fleischer Franz Müller verhaftet. Er bestreitet, mit der Tat etwas zu tun zu haben. Die „Pillkaller Grenzzeitung" meldet: In Schirwindt wurde auch der Flerschermeister Müller, der Vater des in Königsberg Verhafteten, der mit der ver letzten Familie Schwandter in einem Hause wohnt und mit ihr in Feindschaft lebt, unter dem Verdacht der Mitwisser oder gar Urheber des Attentats zu sein, verhaftet und in das Gerichtsgefängnis von Stallupönen gebracht. Breslau, 12. Mai. (Schon wieder ein Duell! Am Mittwoch abend sand, wie schon kurz gemeldet, zwischen zwei Offizieren der 8. Maschinen- gewehrabteilung, die dem 6. Iägerbataillon zu geteilt ist, den Freiherren von Dalwig und von Loe, ein Duell statt. Don Loö erhielt einen Schuß in die Brust und wurde in das Garnison- lazarett gebracht. Ueber die Veranlassung zu dem Zweikamps verlautet, daß die beiden Leutnants im Kasino in Streit gerieten, der sich bis auf die Straße fortsetzte. Vor dem Kasino soll es dann zu Tätlichkeiten gekommen sein. Die sofort ein geleiteten Ausgletchsverhandlungen zerschlugen sich wegen der Schwere der Beleidigungen und so kam es gestern in Anwesenheit eines Ehrenratsmitgliedes zum Duell. Breslau, 12. Mai. (Mord.) Der Stellenbesitzer Malek in Lissowitz (Oberschlefien) wurde von seinem Dienstknecht Iaschko durch Äxthiebe ermrdet und seiner Uhr und Barschast beraubt. Der Mörder ist geflüchtet. * Celle, 12. Mai. (Schweres Automobil unglück.) Ein Automobil, worin fünf Personen saßen, fuhr nachts im Nebel auf einen Lastwagen. Das Automobil wurde gänzlich zertrümmert. Die Insassen wurden bis auf den Führer zum Teil schwer verletzt. Dem Privatmann Stummeyer wurden die Rippen eingedrückt, der Kaufmann Leh mann aus Celle erlitt einen Schädelbruch und einen Beinbruch. Noch während der Nacht mußte das Bein abgenommen werden. Der Verletzte dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Ingenieur Sandvoß erlitt schwere Verletzungen im Gesicht, Unternehmer Urban aus Celle Verletzungen an den Händen. Diez a. d. Lahn, 12. Mai. (Schwere Ge witter.) Im Laufe des heutigen Tages gingen über die hiesige Gegend mehrere schwere Gewitter nieder. In der Umgegend fiel ein schwerer Wolken bruch, der großen Schaden anrichtete. Der Ort Flacht stand während einer ganzen Stunde mehrere Meter hoch unter Wasser. Auch der Hagel richtete an den blühenden Obstbäumen schweren Schaden an. Die Bahndämme wurden vielfach unterwaschen. Viel kleines Vieh ist ertrunken, oder von den Fluten fortgerissen worden. * München, 12. Mai. (Minderwertiger fran. zösischer Wein.) Unliebsames Aufsehen erregt in den Kreisen der Weinhändler in der Pfalz die Tat sache, daß die hiesige Generaldirektion der Zölle eine große Partie französischen Weins, der von der pfäl zischen Weinkontrolle beanstandet und als schlecht zurückgewiesen worden war, dieser Tage al» dem Weingesetz entsprechend und daher zur Einfüh rung für geeignet erklärt hat. Nachdem sich gerade in den letzten Wochen in der Weinbranche eine leb hafte Bewegung gegen die Ueberflutung Deutsch lands mit oft sehr zweifelhaften ausländi- schen, namentlich französischen Weinproduk ten geltend gemacht hat, wird der Unwille der Winzer und Händler nicht nur in der Pfalz, sondern in ganz Deutschland durch die amtliche Nachsicht gegen die schlechten Weinproduktc des Auslands noch gesteigert. München, 12. Mai. (Die verhaftete kroatische Primaballerina.) Zu der Affäre der verhafteten Primaballerina Genfa des kroatischen National theaters in Agram wird jetzt bekannt, daß die Tänzerin auch hier Gastrollen in Betrügereien und Schwindeleien gegeben hat. Der in München lebende Privatier Otto Lorenz, ein Onkel der Prima ballerina, wurde dieser Tage auf französischem Boden in Haft genommen. Bei der Affäre, die vor dem Bezirksgericht Klagenfurt zum Austrag kam, handelte es sich um Betrügereien beim Abschluß eines Kaufgeschäftes; Lorenz wurde von den öster reichischen Behörden verurteilt, den Schaden, der durch einen Scheinkauf verursacht worden war, in voller Höhe zu ersetzen. Dieses Urteil sollte in München vollstreckt werden, doch Lorenz gab an, er habe kein Vermögen mehr; die geschäftskundig« Primaballerina hatte nämlich die Hand auf das Ver mögen des Lorenz gelegt, das dieser der schönen Tänzerin angeblich für ihre Gunst geschenkt haben soll. Die smarte Primaballerina aber hat da» Ver mögen für sich in Sicherheit gebracht, indem sie es einem anderen Freunde übergab. Die Münchener Staatsanwaltschaft stellt gegenwärtig über die ein zelnen Vorgänge Untersuchungen an. Zürich, 12. Mai. Seit gestern mittag streiken hier etwa 3000 Maurer und Handlanger. Vor dem Polizeigebäude des dritten Stadtkreises kam es zu schweren Exzeßen, bei denen mehrere Polizisten durch Steinwürse verletzt wurden. Pari», 12. Mat. (Der irrsinnige Kellner.) Der geistesgestörte Kaffeehauskellner Mattis, der vor nvei Jahren auf den Präsidenten Falliere» ein Attentat verübte, zu vier Jahren Gefängnis ver urteilt, aber nach acht Monaten begnadigt wurde, erschien gestern unerwartet im Ministerium des Innern und verlangte unaestüm, vom Minister präsidenten Moni» in Audienz empfangen zu werden. Er wurde abgewiesen, kehrte aber zurück. Diesmal nahmen ihn Polizisten fest und brachten ihn auf eine Polizeiwache, von wo man ihn um 7 Uhr abends wieder fretließ. Sport. wettere prelle für Motorräüer. Zu der Stiftung von Preisen de» preußi schen Kriegsministeriums für Motor- räd« r wird der Korrespondenz .Heer und Politik" folgendes geschrieben: Es wird mit dieser Stiftung die Absicht verfolgt, auf die Motorfahrervereinigung anfeuernd zu wirken, und sie zu intensiver Arbeit im Sinne einer kriegsmäßigen Ausbildung anzuspornen. Wie wir schon früher mitteilten, haben die beim letzten Kaisermanöver gemachten Erfahrungen mit den Motorsahrern nicht besonders befriedigt. Eine Konferenz von Offizieren der Inspektion der Ver kehretruppen, des Großen Deneralstabes und des Kriegsministeriums hat festgestellt, daß die Mit glieder der deutschen Motorfahrervereinigung zwar im allgemeinen den besten Willen und den größten Pflichteifer bei den Hebungen bewiesen, daß aber ein tatsächlicher Erfolg aus mehreren Gründen noch nicht festgestellt werden konnte. In erster Reihe trägt daran der Umstand die Schuld, daß die Kriegsbrauchbarkeit des Kraftrades noch sehr viel zu wünschen übrig läßt; zweitens ist die militärische Ausbildung der zu den Uebungen herangezogenen D.-M.-D.-Mitaliedcr noch nicht auf der Höhe, da eine gewisse Anzahl dieser Motorfahrer sich an militärische Einrichtungen erst ganz neu gewöhnen müssen, weil sie nicht Soldaten gewesen sind. Zur Abstellung dieser Mißstände sind bereits mehrere Vorschriften erlaßen worden, die die kriegsmäßige Ausbildung der Kraftfahrer betreffen. Bevor nun an «ine Bildung eines Schnellfahrerkorps herangetreten wirb, wird eine große Uebung der Kraftfahrer stattfinden, für die die obengenannten Prämien und Medaillen als Preise ausgesetzt werden. Die Uebung soll eine Erprobung des kriegsmäßigen Kraftrades sowie eine Prüfung der Motorfahrer dar stellen. Da die deutsche Motorradinduftrie augen blicklich mit größtem Eifer dabei ist. ein wirklich kriegsbrauchbares Motorrad herzustellen, so will sich die Heeresverwaltung noch ein bis zwei Jahre ge dulden, bevor sie diese große, abschließende Prüfung des Motorrades und der Fahrer bewerkstelligen wird. Die Prüfungsfahrt wird voraussichtlich erst im Früh jahr des Jahres 1912 stattfinden. Die Motorfahrer haben dadurch auch Zeit und Gelegenheit, sich für die Zwecke des Kriegsdienstes auf einem dazu geeigneten Einheitsrad gründlich auszubilden. Die Preise und Medaillen werden nicht nur an die Fahrer, sondern auch an die Fabriken, die die Motorräder Herstellen, verteilt werden. Die Fahrt wird auf mehreren Motorradtnpen ausgeführt werden, damit durch diese Prüfung festgestellt werde, welches der bis zu diesem Termin angefertigten Motorräder den Anforderungen der Heeresverwaltung am meisten entspricht. Bis zu diesem Termin sind die Entscheidungen in der das Heer sehr interessierenden Frage von der Heeresver waltung vertagt worben. * Pferdesport. Rennen zu Maisons-Lafitte am 12. Mai. (Eig Drahtder.) Prix de Triel 3000 Fr. 1900 m. Mons. R. de Rivauds „Beni Napoli", 3j., 52 kg (O'Neill) 1., Mons. I. Lieux' „Girona", 3j.. 50'/, kg, 2., Mons. M. Marghilomans „Hamia", 4j., 59'',ka, 3. Tot.: Sieg 54:10, Platz 23, 40, 21:10. Ferner liefen; ,,Be- drechein", „Coq Goscon", „Visconti". „Iodine", „Guinguette", „Crouton", „Pruneliöre", „Baryte", „Ozor Hapi", „Magd", „Lady Harrey", „Nautilus". Prix Mondaine 5000 Fr. Für dreijährige Stuten. 2100 m. Mons. Jean Sterns „V o i e Laet4«", « K* (CH. Child»), L, Mons. L«on Alexandre» „Glorita", 52 kp, 2.» Mons. Talmans „TnrLme", 50 kg, C Tot.: Sieg 28 : 10, Platz 14, 23, 83 : 10. Ferner liefen: „Brtseroche", „Favola", „Charming Polly", „Gtrenne 11". „Gachucha'. „Rosa Pompona, ,^Too Reo". Prix de Thanteloup 3000 Fr. Für Dreijährige. 1100 m. Mons. A. Webbs „Doullka", 52'', kg (A. Woodland), 1., Mons. P. Jahns „Fleurance", 52 V, kg, 2., Mons. W. Webb» „Marlotte", 52'/, Ke, 3. Tot.: Sieg 60:10, Platz 7«, 20, 37:1(1 Ferner liefen: ,La Sioule II", Book II", „Rasade", „Mika", „Andromaque", „Expreß", „Diplodocus", „Harford", „Parafe", „La Traviata III", „Paldotaine", „Good öope". Prix Biennal de Maisons-Laffitte 20000 Franken. Dist. 2000 in. Mons. I. de Bremonds „Valemont", 4j., 63 kg (Milton Henry), 1., Mons. I. de Bremonds „Traverstn", 3j., 50»/, Kg, 2., Mons. _ . Dist. Lemon Squash", 5j., Vicomte d'Harcourts omte F. de Daoid-B.s L. Olry - Roederer» „Meteore", 3j., 43 kg, 3. Tot.: Sieg 33.10, Platz 48, 29, 33:10. Ferner liefen: „Vinci", „La Cachucha", „Meliadis", „Le Louvre", „Golden Bird", „Accroche Coeur". Prix de la Chatatgnerate 6000 Fr. 1800 m. Mons. Mullers 51'/, Kg tA. Woodland), 1., l"' „InfortunS", 3j., 42 kr-, 2., Comte F. „Serpentine V", 4j.. 55 kg, 3. Tot.: Sieg 76:10, Platz 22, 31, 19:10. Ferner liefen: „Brünette", „Legende", „Acacio", „Padoue II", „Vista Alegre", „Rivoli III", „Belfast". Prix Bizi 5000 Fr. Dist. 2400 m. Mons. L. Alexandres „Assouan II" 4j., 58 kg (I. Ienningsi, 1., Mons. M. Caillaults „Magali", 4j., 53'/, kg, 2., Comte de Berteux' „Soleill' 4j., 58 k?, 3. Tot.: Sieg 22:10, Platz 11, 12, 13:10. Ferner liefen: „Ravigote", „Juliette IV", „Guillaume Teil", „Or- sanco", „Tripabero". Rennen zu ^ernpton Park am 12. Mai. (Privattelegr.) Spring T. N. O. Plate. Preis 4000 ./z 800 m. „Astr a" (Wm. Griggs) 1., „Carol Singer" 2., „Rook Egre" 3. Wetten: 9 : 4, 10:1, 10 :1. Ferner liefen „Miß Malaprop", „Pink Poppy", „Hudson Love", „N. R. A. Renard" „Iota". Ascot Trial Plate. Preis 4000 „Royal Ten dar" (Donoghue) 1., „Placidus" 2., „Carlowitz" 3. Wetten: 11:10. 3 liefen. * )) König Georg V. von England besitzt, wie sein verstorbener Vater König Eduard, die gleiche Passion für den Rennsport. Nach Beendigung des Trauer jahres wohnte er am Dienstag den Rennen in New market bei, und zwar zum erstenmal seit seinem Regierungsantritt. Tags zuvor vesichtigte er seinen bei Trainer R. Marsh untetgebrachten Rennstall und war auch frühzeitig bei der Morgenarbeit in Nnv market zugegen. Radsport. Abendrennen de» Leipziger Rennfahrer-Ver bandes. Am Donnerstagabend nahm die Reihe der Abendrennen des Leipziger Rennfahrer-Verbandes auf der Leipziger Sportplatzbahn ihren Anfang. Drei Rennen wurden ausgefabren; sie hatten folgende Ergebnisse: I. 1000.m - M a l f a h r e n mit Punkt wertung für die Verbandsmeisterschaft. 1. Vor lauf: 1. Otto Fuchs in 1 Min. 29'/, Sek., 2. Otto Franke; 2. Dorlauf: 1. Mattern in 1 Min. 25 Sek., 2. Hiemann. Endlauf: 1. Fuchs in 1 Min. 14 Sek., 2. Franke, 3. Mattern, 4. Hiemann. — ll. 3000-m Prämienfahren. 1.-5. Runde der Erste 1 Punkt, C Runde 4, 3. 2, 1 Punkt. 1. Lüdicke in 4 Min. 17 Sek. nebst 4 Runden — 8 Pünkte, 2. Hannemann 3 Punkte, 8. Facklam 2 Punkte, Voigt und Fichtlcr je 1 Punkt. — III. 2000-m. Norgabefah ren für Sitzungsbesucher. 1. Schröder (130 m Vorgabe» van» LS. öei'iokt (168 öei'lmek' Wettel'dul'ssuZ rom 12. lilai. — Ü — — — x -- 's 1'«Na/ Z.. —- t:»Nu>a! ... 7S) 8 16 'eilum, tftt. . . . V8ll 4 4-/4 kkl die 8 na/ddsSs«/./ -1-16 . /sr 08 > 2 -t-16 8/ 8 «/Mamas -t-2 . .64 r »<M«Ma; 4-14 kkb SU r 1>«/I«5 -1-2'/ /St 0 r deUm -1-'7 6 2 Ss/Is/ -1-14 ...» » > /bl 80 8 kbl 80 1 bmlar i 16 ... /b' V, 2 dsSoetN -6'6 lromderü- > . . kbZ 0 2 «ovisn/os -- 20 /bU 84/ 2 *<Mie -t'4 OsnkloN ». 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In Oeutsekianck Kaden sieb inkoige ckc^son reit gestern osebmitta» öle tloxitter neucräiogs vormedrt unck aucd vvisäer mskr nach Osten, dis etwa 2ur iVoiebsei. ausgeckebnt. liebte trbb ist «las tVctior aber vicckcr allgemein trocken, bderviesssock beiter, uock kür ckie ckshresrcic sehr varm. LIcmel nnä Lromderz baden 20° 0. Xnr an cker wittlereu Ostseekllsts ist bei mitsmxen rorävest- lieben >Vinäsu eins etwas stärkere ^dklldluns erkolgt. >Vottsr»ussiobten: /Ziemlich ivarm, reitveiss beiter, öarviscken öfter Oevitter. Wetterbericht iVftternnu iu kaebsen nm 12. Aul iVItteraaxsverlauk io baodseu row 11./12. 1l»l. äw II. Aai traten im Dancke vereinzelt lokale >«m,«ral« «SIS S/«S^- «edltz« vse-o«« -k 21.0 4- 12.t 80 2 — tmovz . >17 4- 21.6 4- l'.b 80 8 — 8,/itr»« 204 -4- 'S 7 - 10.8 80 2 0.4 l?ed»ar«s 220 4- 21.0 4- » a xa 2 — lut»« . 268 -4- '8.6 4-10.7 80 1 — La««/«»/ «27 4- 21.0 4 »1 8' 2 — 8!,,,, ab- 4- >0. 7 4- S S 80 1 r>«/S«r» . SS/ 4- 18.S 4- 11.2 80 2 — 8adae«d«r? 4S6 4- 20 ' 4- 1S.Z 0 1 — KM 4- 184 4- 8.2 0 2 621 4- 17.0 4- 8.6 SO 4 — 7 a, 4- 14.0 4- '.S n r 0.4 8«/1/sadm« 7/6 4- 168 4- 71 80 Z — Ma 4- " 4- »> r — 8törun2eu aut. Heute krilb berrsebt meist keitere- iVstter. Die Temperatur ist ovsmal. Oie ^Vincke vedco aus 8iiäo-1eo, unä rvar in mLssixer 8tLrke. Oer l,ukt- ciruck ist eOva normal. Osgonnilrtig tilllt <la» Laro- meter. Hsttek'doodsofilusigell in l.siprill. >26 m Uder X-V vLf» NStSk- MM >«N >«>!>»- '»I» I«N- —ea- '»»- ll»; Sm» «ttrd« «»N«a,««l»a: 11. »aaaS« S Oda 74S.2 4 16 6 61 0 4 d«/I«f, ttoe2,a >2. Oäd 7 Ud.- 74S6 4 148 64 80 3 ,«/!«,. >n>cd«a 12 »»cnm. 2 0» 74,2 4 22S 36 0 3 d«/l«r, Oockei 4s>»«»l<irnu«». »-» >1. A»i ISSOS» - uv I«m»»r»!i>r: 4- 21.6. t>«Ul« 7,n>o„»i,f 4- 11.6 S»r»«A»ar» W Uwr» »a 0,0.
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