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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.02.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140207029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914020702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914020702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-07
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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14. fibenö - Ausgabe ISS. Jahrgang klr. 6S 1914 Sonnsvenü. üen 7. /ebrusr. (S. bes. aen >« werden inuß. , kl?« orv. 8 lll iinrß V »M77 rrltche tkeder» lrtzer, lbn, , «nr »sksl ck Zacke, ^ao Der russische Ministerpräsident Kokow zow hat sein Entlassungsgesuch einge- reicht. (S. Ausl.) in Straß- Landwirt- rr che« wt. nen. >r kurzem a Roman feldk. «774» seinen mtiqen uogrn. haben intritt. Mts Iv Kvl. Spotten ihrer selbst. . . lleber den „Terrorismus", den „Mangel an so zialem Gefühl und Verständnis" und andere arge Eigenschaften bei den Arbeitgebern wissen sozia!- demokratische Parlamentarier und Blätter nicht oft und laut genug zu klagen. Daß aber in ihren eigenen Betrieben die von ihnen beklagten Mißstände in noch viel ärgerem Mage herr schen, das verschweigen sie. Dafür deckt jedoch das paniert und ist in nordwestlicher Richtung weiter geflogen. Hof (Bayern), 7. Februar. „2 VII" passierte 9 Uhr 20 Min. die Ztadt in der Richtung nach Plauen. Gera, 7. Februar. Das Luftschiff „2. VII", das um 9,45 Uhr Mehltheuer, 9,50 Uhr Pausa und 10,5 Uhr Weida passierte, hat um 10.15 Uhr Gera überflogen. (Weitere Meldungen I. Seite.) Vas wichtigste. * Das Zeppelinluftschifs 2. Vll hat feine erste Fernfahrt Friedrichshafen- Potsdam in acht Stunden durchgeführt. '/«12 Uhr kreuzte es über Leipzig. (S. bes. Art.) 2 Auf Veranlassung des Reichskanzlers ist das Verbot des Vortrags des Paters Cohauß in Osnabrück aufgehoben wor den. (S. Dtschs. Reich.) * Die Budgetkommission des Reichs tages genehmigte die Stelle eines Marine- attachös für Buenos Aires. Art. u. Letzte Dep.). * Ministerialdirektor v. Traut bürg, stellvertretender Leiter des schaftsministeriums unter dem Staatssekretär Frhrn. Zorn v. Bulach, hat sein Abschieds gesuch eingereicht. Sezug-prelse: monatttch l.r» M.» vlerteyührUch 3.7» M. 00 -er O»<ch-ft»st»U«, ansrr« zwale» und Noogabestellea abgrh-Ur monatlich 1M.,vlertelj-tzrUch 3M. Durch ->« poft: tnairhald veutschlaoü» uo- -er ü rutsch eo tloloul«, moaailtch t.»0 M., viirtiljährltch 4.5« M., ausschUeßUch postdeNell-et-. Da» leipziger Tageblatt erscheint Werktag» »mal. Sonn- u. Zetertag» »mal. S» Letpztg, Lea Nachbarorten nab üen Orten mit eigenen ZNtalra wir» die fldeaüouogad« noch am fldenü üe» «rscheiarn» in» hau» geUesert. 0«rUa«r NeSaktionr dn -en Zelten 17, Zerasprech.sinschiuh: Moabit Nr. 477. poliMeke Uebei Nekt Vie Vienstvorschrist von 1S9-. Nachdem bereits das Kriegsministerium sich mit der in ihrer Rechtsgültigkeit angefochtenen Dienstvorschrift über den Waffengcbrauch (von 1899) beschäftigt hat, sind jetzt die anderen Res sorts mit dieser Frage befaßt worden. Vor allem ist man im preußischen Justizministerium und im Rcichsjustizamt an der Arbeit, die recht lichen Unterlagen der Dienstvorschrift festzu stellen. Die dort gepflogenen Untersuchungen dauern noch an. Es kann aber bereits gesagt werden, daß die Nichtmilitärs in juristischen Kreisen zu der Ueberzeugung gekommen sind, daß die Krage der Rechtsgültigkcit ver neint Das Bestreben der in Frage kommenden In- stanzen geht dahin, eine strenge Scheidung der Kompetenzen der Zivil- und Militärbehörden zu schaffen. Da sich der Lösung dieser Aufgabe ganz erhebliche juristische und staatsrechtliche Schwierigkeiten entgegen stellen, wird es — wie die „Mil. Pol. Korre spondenz" aus Bundesratkreisen hört — etwa weitere vierzehn Tage dauern, bis die Ar beiten zum Abschluß gebracht worden sind und der Oeffcntlichkeit über das Ergebnis Mitteilung gemacht werden kann. Man hatte seitens der Reichsregierung den Wunsch, mit der Nachprüfung fertig zu sein, bis der Antrag der fortschrittlichen Volkspartei über den Waffengebrauch des Militärs in der Kommission zur Verhandlung kommen würde. Dies wird sich jedoch nicht mehr ermöglichen lassen; denn es müssen vor der Fällung der Entscheidung außer dem preußischen Staats ministerium noch die anderen Bundesregie rungen gehört und die Verhandlungen mit den jenigen Einzelstaaten gepflogen werden, mit denen Preußen seinerzeit Militärkonventionen abgeschlossen hat. ^"lrrot, am» un» Umgebung -I« /raAUIAeNprrif T . 1 spatttg, petttieM 43 p,„ »I, NeNam» ,etl»1 m., »»« m»»w-rt» 30 Pf., Nrklamra 1.7« M., Unzelgrn -tepetitzeile nur So pf.b.wle-erboiMab-, Inserat« von 0«hör-»n lrn amMchenTetl -t» Petit» zette so Pf. ch»schäft»anz«tg»n mit plahvorschrtft >m Preise erhöht. Nabatt «ach Tarif, »etlagear chesamtaufi.3M.-a»Taufen» auoschl.PoNgrdUhr. Maz^gen-ftnaabm»; 1ohannt»gasfe«, bet sämtlichen fMoien -«» Leipzig« Tageblatt»» un- alten ftnnoacra-Txpe-itionen üe» 3n- «n» Nuelan-e». OeschüftosteU« für Verlln u. ü>« pr. Vranüendurg: Direktion Walter ZiiegrI, Serüa w. >», Margarethenstraft« 4 Zernsprech-flnschluhr Lühow S»7>. was geschieht in Schweden! Der Zug der Drcitzigtaufend. Der Zug der dreißigtausend schwedischen Bauern vor das Schloß zu Stockholm, über den wir gestern berichteten, hat einen in der Geschichte beispiellos glücklichen Verlaus ge nommen, und das Bemerkenswerteste des Er folges ist, daß König Gustav sich ausdrücklich zu dem Programm der Demonstranten bekannte. Das Programm aber hat zwei Kapitel. Das erste Kapitel besteht in den Reformpläncn selbst; die -kraft der schwedischen Landesvertei digung soll durch folgende Maßregeln gehoben werden: Ausbildung von Studenten zu Unter offizieren, wodurch dem Mangel an solchen ab geholfen werden soll, Bewilligung von Mitteln zur Bewaffnung der Armee und zu Marine bauten, Verstärkung der Küstenverteidigung und Erhöhung der Dienstzeit auf 12 Monate für die Mannschaften der Marine und der meisten Spezialwaffengattungen. Bei der Infanterie soll die Winterausbildung eingeführt und die Uebungszeit um mindestens zwei Monate ver längert werden. Die vermehrten Ausgaben bei der Durchführung dieses Programms sollen durch eine progressive Wehr st euer auf grö ßere Vermögen und Einkommen gedeckt werden; Vermögen unter 50 000 Kronen und Einkommen unter 10000 Kronen werden von der Steuer nicht getroffen. Soweit hatte sich die Regierung mit der öffentlichen Meinung einverstanden er- /lrrrtsdlcckt des Rockes und des polrzeüuntes der Stadt Leipzig tte-aMo« «mü Oefch-f1»si»U«: ^ohannt«gasf« Nr.«. » Zernsprech-NoschluA Nr. 14-4S, 74-43 un- >4-44. Dann allerdings sind die Umgestaltungsarbeiten in der Eemäldegal 4»..> auf einem toten Punkt ange langt; die überfüllten Kabinette der italienischen, niederlä ndischen und französischen Schulen werden noch aui Jahre in ihrem alten, gewiß nicht erfreulichen Zustand gelassen werden müssen, wenn nicht bald ein Neubau für die modernen Gemälde Platz schafft, da mit das zweite Stockwerk der Galerie zur Entlastung der Kabinette benutzt werden kann. Darum ist dringend zu wünschen, daß Staat und Stadt gemein sam dahin wirken, daß der Plan eines Neubaues in nächster Zeit durchgeführt wird. Seit der Gründung der Dresdner Sammlung hat es keine Frage ge geben, deren Entscheidung für ihre glück.iche Wecker entwicklung von einschneidenderer Bedeutung gewe.en wäre, und jeder, dem Vas Wohl der Galerie am Herzen liegt, wird dem Plan der Regierung, der eine gesunde einheitliche Entwick lung alter und neuer Kunst vorsieht, Verwirckichung wünschen. Es käme einer Versündigung an unjern Kunstschätzen gleich, wenn man aus Gesichtspunkten, die nicht der Großzügigkeit eines solchen Planes an gemessen sind, den schweren Fehler begehen wollte, die Sammlung auseinanderzurerßen, die mehr als an andern Orten dank der Kunstpflege vergangener Jahrhunderte eine innere Entwicklung und Zusammen gehörigkeit ausweist. . . 201 Schülern besucht. Die Allgemeine Abteilung wurde durchschnittlich von 100 Schülern besucht. Di- Abendschule besuchten 1912/13 74 Lithographen, 68 Dekorationsmaler. 36 kunstgewerbliche Zeichner, 34 Musterzeichner, 22 Tischler, 18 Porzcllanmalcr, 16 Holzbildhauer usw. Das Kunstgewerbemuseum wurde 1911/12 von 21760, 1912/13 von 23 445 Per sonen besucht. Es wurden 20 Ausstellungen veran staltet. die von 7956 Personen besucht wurden. Aus dem Lehrkörper ter Schule sind ausgcschieden Hojrat Prof. Rade, Hofrat Prof. Donedini. Prof. A. Hohrat (gestorben) und Prof. Erich Klein- Hempel: neu cingctreten sind Prof. Georg Dührig, Maler A. Baranowsky und Maler Paul Rößler. * Dr. Edgar Martini, Professor der klassischen Philologie an der Universität Leipzig, wurde soeben von der Griechischen Akademie (Helle- nikos Phckologikos Syllogos) zuKonstantinopel zum Ehrenmitglied erwählt. ' * Professor Emil Abderhalden, der bekannte Physiologe der Universität in Halle erhielt, wie gemeldet wird, einen Ruf, in diesem Herbst Vor lesungen an der New Parker Universität zu halten. * Dr. Wolf Dohrn, der Leiter und Gründer der Bildungsan st alt Jaques-Dalcrozc und Mitbegründer der Gartenstadt Hellerau, ist auf einer Skitour, die er allein unternommen hate, in Trient-Valais abge stürzt. Es ist um so tragischer, als es ihm ge lungen war. in den letzten Wochen die finanzielle Basis für beide Unternehmungen auf eine sichere Grundlage zu stellen und er die feste Zuversicht hegen konnte, daß die Forderung seines Lebens werkes nach mancher Gefährdung endlich in ruhige und sichere Bahnen gleichmäßiger Entwicke- lung gelenkt war. Glücklicherweise wird es möglich sein, auf der von ihm geschaffenen Basis weiterzu arbeiten und wenn auch sein Verlust ein unersetz licher ist für alle, die ihm menschlich nahestanden, io haben sie doch die Genugtuung, daß das von ihm be gonnene Werk auch ohne sein tätiges Mitwirken kraftvoll sich behaupten wird. Die näheren Umstände des tragischen Todes sind noch nicht bekannt, da die Angehörigen erst heute die Unfallstelle erreichen werden. Wolf Dohrn ist geboren am 16. April 1878 in Neapel als zweiter Sohn des verstorbenen Professors Anton Dohrn, dem Gründer der Zoologischen Station. Vie Umgestaltung -er Vresöener Gemäldegalerie. Von Direktor Dr. H. Posse. Der Direktor der weltberühmten Dresdener Ge mäldegalerie äußert sich in einem Dresdner Blatte über deren Umgestaltung wie folgt: Die Umgestaltungsarbeiten in der Kgl. Gemälde galerie haben sich, nachdem im Vorjahre die Haupt flucht der großen Oberlichtsäle und die nach dem Zwingerhof belesene Galerie hergerichtet worden ist, in den letzten Monaten hauptsächlich auf eine Wiederherstellung des östlichen, von Pöppelmann erbauten Zwingerpaoillons erstreckt, der von heute ab dem Publikum wieder zugänglich ist. Die häßlichen, nach der Mitte des 19. Jahrhunderts aus reinen Nützlichkeitsgründen entstandenen Holzver schalungen der Wände und die Embauten, die diesen werten, mit edlem Maß verzierten Saal in drei kleinere Räume zerlegten und alle architektonische Gliederung verdeckten, wurden entfernt und dem Raum mit seinen hohen Bogenfenstern der ursprüng liche Tharatter eines lichten Festsaals wieder gegeben. Auch der Uebergang vom Semperschen Bau und die in diesen Saal hinabsührende Treppe erhiel ten eine würdigere, in Material und Formen dem Stil der Bauten Pöppelmanns sich anpaßende Gestal tung. Hier hat der größte Teil der frühen deutschen und niederländischen Gemälde darunter besonders die Werke Lukas Tranachs, Unterkunft gesunden, deren leuchtende Färbung in der grauen Tönung der Sandsteinarchitettur den wirksamsten Hinter grund empfängt . .. Zwar gehört grade die ältere deutsche Kunst (Cranach inbegriffen) zu den Stief kindern der Dresdner Sammlung und in Zukunft wird auf diesem Felde, namentlich soweit es sich um mitteldeutsche und sächsische Kunst handelt, vieles nachzuholen sein. Trotzdem gibt schon der jetzt zum erstenmal gesondert ausgestellte Teil dieser deutschen Abteilung ein geschlossenes Bild von starker Eigenart. In Zukunft werden die an diesen Pavillon sich anschließenden drei kleinen Seitenlichtsäle des Sem perschen Gebäudes die übrigen Werke deutscher Malerei, u. a. die noch nicht ausgestellten Altar bilder, aufnehmen Die Arbeiten an der Vollen dung dieses deulschen Flügels sind bereits im Gange und werden in kurzer Zeit zu Ende geführt sein. * Musikfest Salzburg 1914. Das Mozarteum teilt uns das authentische Programm des Musik- festes mit. Am 12. August Festgottesdienst im Dom, Mozart-Messe. Feierliche Eröffnung des neuen Mozarthauies und Enthüllung des von Prof. Hellmer ausgeführten Standbildes im Vestibüle (Mozart: Ouvertüre zur Zauberflöte, Allelujah, Venite populi, Dcrigent Paul Graener.) Am 13. August: Erstes Konzert der Wr. Philharmoniker: Gluck, Ouvertüre zu Iphigenie in Aulis, Mozart-Sinfonie Es-dur, Beethoven, Fünfte Sinfonie, Dirigent Artur Nikizch. Abends: „Don Giovanni" (italienisch), Dirigent Dr. Carl Muck. Am 14. August: Kammerkonzert, Frei lichtaufführung im Naturtheater von Mirabell, Orpheus von Gluck (Großyerzogl. Darmstädter Hoftheater und Duncan-Schuie). Am 15. August: Zweites Konzert der Wr. Philharmoniker, Haydn-Sinfonie, Mozart-Sinfonie G-Moll, Schubert- Sinfonie C-Dur, Dirigent Dr. Carl Muck, Abends: „Don Giovanni". Am 16. August: Freilichtaufführung, Mozart „Bastien und Bastienne", Les Vetits Rlens u. a. Am 17. August: 3. Konzert der Wr. Philharmoniker, Mozart, Jupitersinfonie, Brahms, Hayon-Variatlonen, Anton Bruckner, Neunte Sinfonie, Dirigent Artur N i k i s ch. Abends: Frei lichtaufführung Orpheus von Gluck. Am 18. August: Mozart-Konzert, Orgelphantosie, Klavierkonzert, Klarinette-Konzert, Sechs deutsche Tänze, Wr. Phil harmoniker. Dirigent Paul Graener. Abends: „Die Entführung". Gastspiel der Wiener Hofoper, Dirigent Franz Schalk. Am 19. August: „Don Giovanni". Am 20. August: Mozart, C-Moll-Messe in der Aula. Salzburger Liedertafel und Damensingverein „Hummel", Dirigent Dr. Carl Muck. Abends: „Die Entführung". Prospekte und Karten Buchhandlung Höllrtgt, Salzburg. * Feli; DraelekeS nachgelassene „8lnkovln comlea" hatte bei rhrer Uraulführung in der Dresdener Hof kapelle unter Kutzichbach einen freundlichen Erfolg. * Knnftgewerbeschnle und Kunstgewerbemuseum in Dresden. Wie uns aus Dresden gemeldet wird, veröffentlichen die König l. Kunstgewerde- schule und tas Kunstgewerbemuseum zu Dresden soeben ihren Bericht über die Jahre 1911/13. Kommerzienrat Ritter überwies der schule 55 000 .41 zur Errichtung eines Mittagstisches für bedürftige Schüler und Schülerinnen. Die Ver schärfung der Aufnahmebedingungen, die vor einiger Zeit beschlossen worden ist. hat sich bewährt. Die Fachklaffen wurden 1911/12 von 235, 1912/13 von Kunst un- Wissenschaft. Die Uraufführung von Stücklens „Palmarum* im Neuen Verein in München, bas in tendenziöser und anfängerhafter Weise Schauspielernöte schildert, hatte einen äußeren Erfolg, von dem nicht auf ein bejonveres Können des Autors rückgeschloffen werden darf. v. U. * „Bilanz", Drama in zwei Akten von dem hannoverschen Schriftsteller Adolf I. Wagener hatte bei seiner Uraufführung am Freitag abend im Deutschen Theater in Hannover einen äußeren Erfolg. * Bon der „Reuen Oper* in Hamburg, Ein Ausruf zur Unterstützung der „Neuen Oper" in Hamburg hat beim Publikum ein erfreuliches Echo gefunden Die Abonnentenzahl für die nächste Saison hat sich bedeutend vermehrt. Von Kunst freunden ist ein Garantiefonds aufgebracht worden, d7» lehr wahrscheinlich bis zum Schluß der jetzigen Saison voll unterzeichnet sein wird. auch im Proletariat. Sven Heb in hat eine Reihe von Einladungen zu Vorträgen von Ar beitern nach dem Norden erhalten; der Sozia listenführer Hjalmar Branting hat be reits im Januar die Arbeiter dringend vor der grundsätzlichen Verneinung der Notwendigkeit der militärischen Wehrausgaben gewarnt. Wenn also der schwedische Ministerpräsident die Zeichen seiner Zeit versteht und sich mit seinen inneren Skrupeln abfindet, kann er sehr wohl den Streit in der Landesverteidigungs frage zu einem befriedigenden Abschluß brin gen, da ihm Reiche und Arme das zu geben bereit sind, was zur Verteidigung des Landes gegen äußere Angriffe notwendig ist. An der äußeren Politik Schwedens ändert sich durch die nun einsetzende Reformaktion gar nichts. Staaff hat vor einem Monat in öffentlicher Rede die Wahrung strengster Neutralität als ersten Grundsatz erklärt und aus diesem Grunde ein Bündnis mitDeutschland gegen etwaige russische Ueberfälle oder einen Anschluß Schwe dens an den Dreibund entschieden abgelehnt. Der alten deutsch-schwedischen Freundschaft tut das keinen Abbruch. Ein militärisch stärkeres, wenn auch neutrales Schweden ist für das deutsche Haus an der Ostsee ein gutes Dach. >xe- ton. lrolt cäic-o. klärt. Das zweite Kapitel besteht jedoch in der Forderung, daß die Wehrvorlage schon durch den gegenwärtigen Reichstag beschlos sen werden möge. Und wenn der König der Schweden sich damit einverstanden erklärt hat, ist er in deutlichen Gegensatz zu der Politik des Ministerpräsidenten Staaff getreten. Staasfs Wille und Meinung war bisher, daß die Wehrvorlage nicht mehr dem Reichstag von 1914 unterbreitet werden sollte, sondern erst dem nächsten Parlament, das aus den fäl ligen Neuwahlen hervorgehen wird. Diese Lö sung war von dem Minister geschickt ausgedacht, um sein Gewissen und die liberale Partei mit seiner vollständig veränderten Politik auszu söhnen. Aber mit Recht hält man ihm vor: Wenn du deinen neugewonnenen Standpunkt durch eine erneute Verlrauenskundgebung deiner Partciwähler stützen zu müssen glaubst, so mußt du diese Kundgebung auf der Stelle heraus fordern, d. h. die Zweite Kammer sofort auf lösen und Neuwahlen ausschreiben. Aber auch dazu ist es schon zu spät. Die Entscheidung über die Rüstungsvermehrungen, deren Wert eben in einer schnelleren Bereitschaft besteht, duldet schon aus diesem praktischen Grunde keinen weiteren Aufschub. Gewiß ver dankte Karl Staaff im Wahljahr 1911 seinen Sieg in nicht geringem Maße dem Versprechen, die Lasten der Wehrpflicht und die Kosten der Landesverteidigung möglichst zu verringern, wenn seine Parte: zur Macht gelangen sollte, aber die Partei selbst hat doch zur Beruhigung des Ministergewissens genügend beigetragen da durch, daß die große Verteidigungskommission, die aus 20 Reichstagsmitgliedern besteht und deren Ernennung vor zwei Jahren eine der ersten Regierungshandlungen des jetzigen Mini steriums war, zu einem ganz anderen Resultat gekommen ist, als Herr Staaff 1911 voraus- agen zu dürfen glaubte. Mt andern Worten: )er völlige Umschwung der Auf fas- ung in der liberalen Partei, wenig stens in deren geistig führenden Kreisen, entlastet das Kabinett. Von den 20 Mitgliedern der Rüstungskommission haben sich neben den vier Konservativen nicht weniger als neun Mitglie der der Regierungspartei zu den Rüstungsver mehrungen bekannt. Der schwedische Kanzler braucht also keinen Augenblick zu zögern. Er darf ruhig der neuen parlamentari,chen Lage Rechnung tragen. Was die schwedische Sozial demokratie anbelangt, so haben allerdings die drei Sozialdemokraten der Rüstungskommission sich dem Endgutachten nicht angescfilossen, und ihre Partei veranstaltete soeben als Gegendemon stration zu dem Zuge der Bauern vier große Versammlungen, in denen gegen eine Ueber- treibung der Rüstungen Stellung genommen wurde. Endlich wollen die Sozialdemokraten am Sonntag einen großen Zug veranstalten, um dem Ministerpräsidenten ihre Gegenwünsche in der Landesverteidigungsfrome vorzulegen. Es sind dies aber nur die Sozialdemokraten der Hauptstadt Stockholm. Im Norden des Landes, der strategisch so stark gefährdet ist, dämmert es Vas Zeppelin-Luststhiff 2. VII auf seiner ersten Fernfahrt. In 7 Stunden vom Bodensee bis Leipzig. Wieder hat ein stolzer „Zeppelin" di« Werft am Bodensee verlaßen und gleich auf seiner ersten Aus reise in kühner Fahrt den Weg nach der Reichshaupt stadt genommen. Leipzig, das sich mehr und mehr zu einem Mittelpunkt der deutschen Lustschifsahrt ent wickelt, durfte auch dem neuesten Werk de» „Alten am Vovensee" auf seiner ersten Reise den Gruß ent bieten. Obwohl erst gegen i/^5 Uhr in Friedrichshafen aufgestiegen, zeigte sich bereits kurz nach 11 Uhr der silbergraue Luftkrouzer am Horizont, um dann, von Tausenden und aber Tausenden von be geisterten Augen mit Stolz betrachtet, einige Zeit über Leipzig zu schweben. Noch vor ',^12 Uhr entschwand der Zeppelin den Blicken in der Richtung nach Norden, nach Berlin und Potsdam. Ueber die Fahrt, die eine ausgezeichnete Leistung tarstellt, liegen die folgenden Draht meldungen vor: Friedrichshafen. 7. Februar. Das neue Militär luftschiff „2 VII" ist heute früh 4 Uhr 20 Min. unter Führung des Betriebsdirektors Dürr mit der Ab nahmekommission an Bord zur Uebersiedelung nach Potsdam aufgestiegen, wo von der dortigen Luft' schiffhalle aus weiter« Abnahmefahrten erfolgen sollen. Ulm, 7. Februar. Um 4 Uhr 40 Min. hat das Zeppelinluftschiff VII" unsere Stadt in nordwest licher Richtung passiert. Nürnberg. 7. Februar. Das Luftschiff „2 VII" hat um 7 Uhr 50 Min. Nürnberg in schneller Fahrt
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