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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.02.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140213017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914021301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914021301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-13
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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der Atzte Depeschen und Fernsprechrrretbnrrgerr. abend gemeldet wurde, war bisher Unterstaats- sekretär im Handelsministerium, und hatte vorher ein« leitende Stelle bei einer großen Bank inne. öulgarieu. * R»«ä»isch-b»lg»risch«» Grenzgefecht. Ein Tele gramm au» Sofia, 12. Februar, berichtet: Mel dungen aus Nustschuck besagen, daß es am Mittwoch an der neuen Dodrutschaarenze bet Kemaular aus bisher unbekannten Gründen zwischen bulgarischen und rumänischen Grenzsoldaten zu einem Kampf gekommen sei. in dessen Verlauf vier rumänische Retter erschossen und ein bulgarischer Soldat ver wundet wurden. Wie behauptet wird, hätte eine rumänische Reiterpatrouille bulgarische Bauern auf bulgarischem Gebiet verfolgt und sei auf den Anruf des bulgarischen Grenzpostens nicht stehen geblieben. Der Vorfall hat unter der Grenzdevölkerung Barke Erregung verursacht. Albanien. * Die albanische Deputation. Drahtlich wird aus -lom. 12. Februar, berichtet: Wie der „Agenfia Stefani" aus Durazzo gemeldet wird, hat Essad Pascha am Mittwoch seine Amtsbefugnisse an die internationale Kontrollkommission übergeben. Das Protokoll hierüber wurde am Mittwoch abend im italienischen Konsulat unterzeichnet. Aziz Pascha Brioni wurde zum Gouverneur von Durazzo ernannt. Am Donnerstag früh sind Essad Pascha und 14 albanische Delegierte an Bord des Dampfers „Adriatico" abgereist, um sich nach Potsdam zu be geben und dem Prinzen zu Wied die Krone Albaniens anzutragen. Armenien. Die armenischen Reformen. * Aus Petersburg. 12. Februar, meldet ein Telegramm: Der Entwurf des armenischen Reform programms hat jetzt, wie hier verlautet, folgenden Inhalt: Die Generalinspektoren der arme nischen Wilajets werden auf den Vorschlag der Mächte aus der Zahl der mohammedanischen oder christlichen türkischen Staatsangehörigen ernannt. Die Generalgouverneure werden von der Pforte ernannt. Ist ein Generalgouverneur Moham medaner, so mutz sein Gehilfe Christ sein und um- gekehrt. Die Eeneralinspektoren haben zwar nicht das Recht, die Eeneralgouverneure abzusetzen, doch steht ihnen die Befugnis zu, die Absetzung der Generalgouverneure bei der Pforte zu beantragen. Mrt«rnationale Beiräte der Generalinspekteure werden von der Pforte nach eigener Wahl ernannt. Christen und Muhammedaner fallen unter der Wilajets- beamtenschaft in gleicher Stärke vertreten sein. Die Zusammensetzung der Nationalräte soll der Zu sammensetzung der Bevölkerung proportional sein. Parlamentarischer Abend beim Präsidenten Dr. Bogel. (Eigener Drahtbericht unserer Dresdner Redaktion.) Dresden, 12. Februar. Der Präsident Zweiten Kammer des Landtages hat Einladungen zu einem parlamentarischen Abend er gehen lassen, der MoestpA, 23. d. M., im Landtags gebäude stattfinden sölk. Aus der sächsischen Finanzdeputatiou Dresden, 12. Februar. Die Finanzdeputation der Zweiten sächsischen Kammer hat heute Donners tag Las Dekret Nr. 5 über die Neuverteilung der Schullasten abgelehnt. Die Regierung ist ersucht worden, das Gesetz zurückzuziehen, und nachdem sie ein Dekret oorgeschlagen hatte, datz die Gehälter der Hilfslehrer 1000 bis 1100 betragen sollten, die Bei hilfe zur Hilfslehrerbesoldung, die jetzt 150 be trägt, zu erhöhen und einen entsprechenden Gesetz entwurf darüber vorzulegen. Die Deputation war einstimmig der Meinung, dick die Bei hilfen für die Lehrer, wie sie jetzt bestehen (300 jährlich), beibehalten werden müßten. Gäste der Schafsermahlzeit. Bremen, 12. Februar. Als Gäste bei der morgen stattfindenden Schafsermahlzeit sind bereits Prinz Heinrich von Preußen und Staatsminister von Podbielski hier eingetroffen. Auch Kriegs minister von Falkenhayn nimmt an dem Mahle teil. Zensur in Elsaß-Lothringen. (Eigener Drahtbericht.) Kalmar, 12. Februar. Der Untersuchungsrichter hat die Beschlagnahmung des von dem hiesigen Karikaturisten Hansi in Paris herausgegebenen Buches „Llon villass" („Mein Dorf") verfügt. Der Verfasser ist der bekannte Karikaturenzeichner Jean Jacques Waltz. Heute wurde eine größere Sendung von Büchern, die aus Paris in Kolmar angekommen war, durch die Kalmarer Zollbehörde beschlagnahmt. Besuch des Grafen Berchtold in München. Wien, 12. Februar. Die „Neue Freie Presse" meldet: Der Minister des Aeuheren Graf Berch told wird mit seiner Gemahlin Anfang März zu einem zweitägigen Aufenthalt in Mün chen eintreffen, um dem König und der Königin seine Aufwartung zu machen und dem Ministerpräsi denten Grafen Hertling den Gegenbesuch abzu statten, der schon im vorigen Jahre beabsichtigt war, aber wegen der damaligen akuten Balkankrise unter bleiben mußte. Oesterreichische Heeresvermehrung. (Eigener Drahtbericht.) Wien, 12. Februar. Die „Reichspost" teilt mit, daß in Ostgalizien ein neues Armeekorps zur Auf stellung kommen wird. Der Standort des Korps kommandos wird wahrscheinlich Stanislau in Galizien sein. Kronprinz Alexander inkognito in Wien. (Eigener Drahtbericht.) Wien, 12. Februar. KronprinzAlexander von Serbien ist im strengsten Inkognito heute Donnerstag früh aus Petersburg in Wien eingetroffen und im Hotel Imperial ab- gestieaen. Er wird wahrscheinlich bereits abends mit dem Orient-Expreß nach Belgrad Weiterreisen. Ein Besuch des Kronprinzen bei dem Kaiser Franz Josepb wird jedenfalls nicht statt - finden; wenigstens sind bisher keine hierauf be züglichen Dispositionen getroffen worden. Vas ftanzöfijche Marlnebuüget ia -er Kammer. Pari», 12. Februar. Auf die an dem Marine budget geübten Kritiken eingehend, erklärte der Marinemtntster in der Deputierten kammer, daß die Verteidigung der atlantische Küsten durch Unterseeboote, Küstentelegraphen, Flugzeuge und Luftschiffe gesichert werden müsse;,- denn eine Konzentration der Kräfte im Mittelmeer sei eine strategische Not wendigkeit, solange sich die Verhältnisse nicht änderten. Marineminifter Monis führte weite- aus: bin der Ansicht, das einzige Mittel zur Verteidigung der Küsten des Atlantischen Ozeans ist, sobald die Soestreitkräfte im Mittelmeer zusammengezogen sein werden, die Verwendung des Angriffs- Unterseebootes. Aber es ist unumgänglich notwendig, daß das Unterseeboot eine Zuflucht finden kann. Er würde sich mit dem Kriegsminister wegen Errichtung von Stützpunkten, die durch Artillerie gedeckt würden, in Verbindung setzen. Das in Ucbeveinstiminung beider Minister ausgearbeitete' Programm werd« dem Obersten Rat für die natio nale Verteidigung unterbreitet werden und den Gegenstand eines an das Parlament gelangenden Gesetzes bilden. Die ersten Kapitel des Ma rin ebudgets wurden sodann angenommen und die Sitzung auf morgen vertagt. Die Anleihe für Aequatorialafrika vom Budgetausschutz genehmigt. Paris, 12. Februar. Der Budgetausschuß der Kammer hat dem Gesetzentwurf betr. eine Anleihe von 175 Millionen Franken für Aequatorial afrika zugcstimmt. Frankreich und Peru. Paris, 12. Februar. Das morgige Amts blatt wird das Protokoll veröffentlichen, dem zufolge die Regierungen Frankreichs und Perus sich geeinigt haben, die aus den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hervührenden Forderungen der französischen Gläubiger dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Die peruanische Regierung verpflichtet sich, falls der Schiedsspruch den französischen Gläubigern günstig ist, die Forderungen zu zahlen, soweit sie 25 Mil lionen Franken nicht übersteigen. Epidemien i« französischen Heere. (Eigener Drahtbericht.) Rennes, 12. Februar. Aus der hiesigen Garnison werden zahlreiche Fälle von Masern und Scharlach gemeldet. Einige hundert Kranke befinden sich in den Lazaretten in Behandlung. Aus -en englischen Parlamente«. Landon, 12. Februar. Oberhaus. Bei der Adreßdebatte wurde ein Antrag Midleton, die Homerulefvage durch allgemeine Wahlen dem Lande zu unterbreiten mit 243 gegen 55 Stim men angenommen. Ein solcher Beschluß des Ober hauses hat kein« politischen Folgen. London, 12. Februar. Unterhaus. Der Unionist Hall fragte den Marineminifter, ob seit 1912 bei den deutschen Marinebauten eine Verlangsamung oder Verminderung eingetreten sei, die die verhältnismäßig große Verminderung in den britischen Marinebauten rechtfertige, die Churchill versprochen habe, als er die Marine-Vor anschläge für 1912 einbrachte, und ob das deutsche Bauprogramm über das Maß dessen zugenommen habe, mit dem die Admiralität bei der Aufstellung der Voranschläge für 1912 gerechnet habe. Chur chill antwortete: Eine Verlangsamung oder Ver minderung hat bei den deutschen Marinebauten nicht stattgofunden. Seit der Einbringung der britischen Voranschläge für 1912 ist das deutsche Bau- Programm durch die Flottengesttznovelle vom 14. Juni 1912 um drei Schlachtschiffe und zwei kleine Kreuzer vermehrt worden. Ein Schlachtschiff ist im Programm für 1913 vorgesehen und ein zweites im Programm für 1916. Den Zeitpunkt der Stapel legung des dritten Schlachtschiffes und der beiden kleinen Kreuzer hat man sich noch vorbehalten. Mitglieder der Arbeiterpartei warfen die Frage der Deportationen aus Südafrika auf, und Lamsay Macdonald stellte einen Zusatzantrag zu der Adresse, danach dem Generalgouverneur der Süd afrikanischen Union Anweisung gegeben werden sollte, seine Genehmigung zu der Jndemnitätsbill zurückzu halten, bis eine gerichtliche Untersuchung über alle in Betracht kommenden Umstände, besonders auch über die Deportation stattgefunden hätte. Er er klärte, die Verhängung des Kriegsrechts wäre nicht gerechtfertigt gewesen und behauptete, die südafrika nische Bundesregierung hätte die Absicht gehabt, die Gewerkschaftsbewegung am Rand zu zerschmettern. Kolonialsekretär Harcourt erwiderte, es würde ohne Präzedenzfall und ein falschgewählter Kurs kein, der Jndemnitätsbill Mißbilligung oder ein Veto entgegenzusetzen. Die Bundesregierung in Süd afrika sei dem Bundesparlamente verantwortlich, und ' wenn das Parlament die Bill erwähnte, so würde es im höchsten Grade unpolitisch und unklug sein, wenn man versuchte, diesen Beschlich vom Mutterlande aus umzustoßen. Der Antrag der Arbeiterpartei zum Adressenentwurf ist mit 214 gegen 50 Stimmen ab gelehnt worden. Die englische Abrüftungsidee. London, 12. Februar. Premierminister Asquith empfing eine Abordnung des Parlamen- tarierkomitees des Gewerkschaftskongresses und erklärte, er hätte seine Meinung bett, die schwe ren Bürden der Ausrüstungsausgaben des englischen und der anderen sogenannten zivilisierten Völker be reits deutlich ausgedrllckt. Niemand wäre ängstlicher besorgt, diesem Zustand ein Ende zu machen, als die englische Negierung. Aber das wahre Heilmittel läge in einer gemeinsamen Aktion der Völker selbst. England und die Weltausstellung in San Francisco. London, 12. Februar. In Erwiderung auf eine Anfrage, ob die Regierung sich an der Weltaus stellung in San Francisco beteiligen werde, er klärte Premierminister Asquith, die Regierung habe diese Angelegenheit vor kurzem von neuem be raten, aber ihren früheren Beschluß nicht ändern können. Di« englischen Wahlrechtsweiber. Birmingham, 12. Februar. Der Türhüter im Hause des verstorbenen Arthur Chamberlain, eines Bruders Jos. Chamberlains, fand heute morgen eine mit Pulver gefüllte Glasröhre mit einer Zündschnur. Die zur Entzündung be stimmte Lampe war allerdings ausgeoangen. In der Nähe lag ein« Postkarte an den Minister des Innern, die anscheinend von Frauenoechtlerinnen herrührt, mit der Bemerkung, der Kriegs zustand bestehe fort. Zur Eheschließung»frag«. Rom, 12. Februar. Zu der Kommission für den Gesetzentwurf, wonach die bürgerliche Ehe schließung der kirchlichen Trauung vor angehen sott, haben die neun Abteilungen der Kammer sieben Ministerielle, einen Oppositionellen und einen Sozialisten gewählt. Ei»« türkische Zirkularnote. Koustanttuopel, 12. Februar. Es wird versichert, daß die Pforte an ihre Vertreter bei den sechs Mäch i m ten eine Zirkularnote gerichtet hat, in der sie ihnen von dem endgültigen Einvernehmen über die ost- anatolischen Reformen Kenntnis gibt und sie ersucht, von den Mächten die Liste der neutralen Staaten zu entnehmenden Kandidaten für die Posten von zwei Generalinspekteuren zu erbitten. Die türkisch« Geldkalamitüt. (Eigener Drahtbericht unseres ^-Mitarbeiters.) Paris, 12. Februar. Der Konstantinopeler Be richterstatter des „Temps" katte eine längere Unter redung mit einer hochstehenden Persönlichkeit aus der türkischen Finanzwelt, aus der die traurige pekuniäre Lage des Türkischen Reichs hervorgeht. Danach würde am 14. Februar die Zahlung von sechs Mo natsgehältern für die Beamten fällig, für die bis jetzt keine Decküng vorhanden ist. Die Regierung wünscht, ihrer Verpflichtung unter allen Umständen nachzukommen, da sich sonst di« Lag« unhaltbarae- stalten würde. Es sind zu dem Zwecke ca. sechs Mil lionen Franken erforderlich. Die türkischen Ver handlungen mit der Deutschen Privatbank über die Ausgabe von acht Millionen türkischer Schatzscheine hatten sich auf Anraten des englischen Finanz ratgebers zerschlagen. Die Konstantinopeler Regie rung hat sich nach Paris gewandt, um dort einen Fiinfmillionen-Vorschuß auf die demnächst aufzunehmende Anleihe zu erhalten. Sollte auch diese Hoffnung fehlschlagen, so befände sich die Re gierung in einer sehr schwierigen Lage, und sie müßte zunächst einmal die Zahlungen an die türkische Schuldcnverwaltung einstellen. Die türkische Regie rung würde gegebenenfalls gezwungen sein, (beider unter jeder Bedingung aufzutreiben, so unvorteilhaft sich dies auch für sie stellen dürfte. Konstantinopel, 12. Februar. Amtlichen Meldungen der Pforte zufolge schreiten die An- leiheverkandlungen in Paris gegenwärtig günstig fort. Man erwartet, daß sie in einem Monat be endet sein werden. Bom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Konstantinopel, 12. Februar. Das Kriegsgericht hat den früheren Obersten Sadik io contumaciam zum Tode verurteilt, da festgestellt wurde, daß er im Ausland eine geheime Liga zu dem Zwecke begründet hatte, in der Türkei eine allgemeine Revolution anzuzetteln, die gegenwärtige Re gierung zu stürzen und mehrere höhere Persönlich keiten zu töten, und datz er auch das Attentat auf Schefket Pascha vorbereitet hatte. Soin« Mit schuldigen, die gewesenen Deputierten Sabri und Nasri, wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. König Carol und der Balkanbund. (Eigener Drahtbericht.) Wien, 12. Februar. Nach hier vorliegenden, aus bester Bukarester Quell« stammenden Nach richten sind die Bemühungen Äenizelos' und Pasitschs, Rumänien zum Anschluß an den Balkanbund zu bestimmen, ergebnislos geblieben. König Carol habe diesen beiden Staatsmännern wiederholt erklärt, er wünsche sein Land unab hängig und frei von Bündnissen zu sehen. Kein bulgarisch-rumänischer Lreuzpvischenfall. Sofia, 12. Februar. Das Morgenblatt „Uttos" hatte eine Meldung über ein Erenzvorkommnis ver öffentlicht. bei dem vier rumänische Soldaten von bulgarischen erschossen worden sein sollen. Ueber einen ähnlichen Zwischenfall ist bisher an amt licher Stelle keine Bestätigung einge laufen. Die oppositionellen Parteien und di« Regierung. Sofia, 12. Februar. Die gesamten oppositionellen Parteien, mit Ausnahme der syndikalistischen Sozial demokraten, haben in gegenseitigem Einverständnis einen Aufruf an die Wähler veröffentlicht, worin ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen di« von der Regierung an die Verwaltungsbehörden erlassene Zirkularverordnung betr. Maßnahmen zur Aufrecht erhaltung der Ordnung während der Wahlen an gekündigt wird und einzelne der erwähnten Maß nahmen als unzulässig bezeichnet werden. Griechenland will Kriegsschiffe kaufen. Athen, 12. Februar. Das Blatt ,^N ea Himera" will aus einwandfreier Quelle wissen, daß die grie chische Regierung im Begriff stehe, mächtige Kriegsschiffe zu erwerben, wodurch Griechenland das Uebergewicht Acgärschen Meere gesichert wäre. Bemzelos in Belgrad. B«lgrad, 12. Februar. Der griechische Minister präsident Venizelos wurde am Donnerstag vor mittag 11 Uhr vom König in feierlicher Audienz empfangen. Mittags gab ihm zu Ehren der Minister präsident Pasrtsch ein Frühstück; abends findet ein großes Galadiner im Künigl. Schlosse statt. Vcnizelos reist abends nach Athen weiter. Dejeuner bei Pafitsch. Belgrad, 12. Februar. Dem vom Minister präsidenten Pasitsch zu Ehren des Ministerpräsidenten Benizelos gegebenen Dejeuner wohnten sämtliche Minister sowie die Gesandten Rußlands, Griechen lands, Rumäniens und Montenegros bei. Die Ankunft der albanischen Deputation in Durazzo. Durazzo, 12. Februar. Aus Anlaß der Ankunft Essad Paschas und der Deputation, die sich zum Prinzen zu Wied begibt, hatte sich in den Straßen und am Strande eine große Menschenmenge angesammelt. Auf der Mole l-atte eine Ehren kompanie Aufstellung genommen. Essad Pascha hielt nach seiner Ankunft an die Versammelten eine Ansprache, in der er die historische Bedeutung des Tages hervorhob, den Albanien heute begehe, indem es nach Beendigung des folgenschweren Balkan krieges seine Vertreter dem Fürsten entgegensende, mit dessen Ankunft nach den Jahren traurigen Schmachtens unter fremdem Joche eine Aera der Freiheit und des Fortschritts anbrechen werde. Essad Pascha schloß mit Hochrufen auf den kommenden Herrscher und Albanien, in Las die Ver sammelten begeistert einstimmten. Nach einer Er widerungsrede aus der Mitte der Versammel ten, brach die Menge in lebhafte Hochrufe auf Essad Pascha aus. Auf dem Wege zur Landungsstelle leistete die Ehrenkompanie di« Ehrenbezeigungen. Sodann erfolgte die Ueberfahrt M dem Dampfer, an dessen Bord die Abordnung die Reise airtritt. Geplante chinesisch« Anleih«. London, 12. Februar. Wie das R«utersche Bureau erfährt, ist die chinesische Regierung zu der Ueber- zeugung gekommen, daß die Entwicklung des Wirtschaftslebens und des Handels in erster Linie Berücksichtigung verdienen vor der Entwicklung einer Flotte, und hat deshalb beschloßen, den Plan der Errichtung einer Marine akademie und eines Flottenstützpunkte» nicht weiter zu verfolgen. Infolgedessen find di« Verhandlungen mit der britischen Admiralität wegen Ueberlassung von britischen Marineoffizieren und d« Entsendung einer britischen Marinekommkssion nach China ab gebrochen worden. Der neu« Finan-agent Tschin- tschentao, der kürzlich in London angekommen ist, hat zunächst den Auftrag, die Geldmärkte in London und auf dem Kontinent zu beobachten, um «ine Ge legenheit für «in« baldige «hin« ft sch« An leihe ausfindig zu machen. Da» japanische Budget »ach (Streich»», vmr 8 MM. Pfuich Steel, angenommen. Tokio, 12. Februar. Dav Unterhaun hat da» Budget angenommen mit einer Streichung non 3 Mill. Pfd. Sterl., wie sie die BudgetronnnMon beschlossen batte, und einem ferneren Abstrich von 4 600 000 Pfd. Sterl., die zur Wiederauffüllung de» ständigen Morinefonds in den Etat eingestellt wor den waren, und deren Streichung die Budgetkommis ston einstimmig beschlossen hatte. Au» dem südafrikanischen Parlament. Kapstadt, 12. Februar. Das Abgeordneten haus hat die zweite Lesung der Indemnitäts bill wieder ausgenommen. Minister Smuts er widerte dem Arbeiterführer Lreswell. er halte an der Politik fest, die Erlaubnis zur Abhaltung der für Sonntag aus dem Marktplatze in Johannes burg beabsichtigten Versammlung zu ver weigern. Smuts fügte hinzu, daß die Be schränkungen für gewöhnliche öffentliche Versamm lungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen zwecks Besprechung der Regievungspolitik zwar auf gehoben seien, dap jedoch die Regierung noch nicht öffentliche Kundgebungen im Freien zulasse. Amerika «rk«nn1 -i« provisorisch« Regierung von Peru au. Washington, 12. Februar. Staatssekretär Brya » hat den Gesandten in Lima Mc Millin angewiesen, die provisorische Regierung anzuerkennen. Das Unglück auf der Zeche „Minister Achenbach". (Eigener Drahtbericht.) Brambauer, 12. Februar. Von den sieben bei dem Unglück aus der Zeche „Minister Achenbach" ver letzten Bergleuten, die im Krankenhaus« Brambauer untergebracht worden sind, sind drei so weit wierderherge stellt, daß sie haben entlassen werden können. Der Zustand der vier übrigen ist derart aussichtsvoll, daß auch ihnen die völlige Arbeitsfähigkeit höchstwahrschein lich wird erhalten werden können. Selbstmord während des Untersuchungsverhörs. (Eigener Drahtbericht.) München-Gladbach, 12. Februar. In Rheydt jagte sich d«r Handlungsgehilfe Franzen, der wegen Unterschlagung und Urkunden fälschung verhaftet worden war, während seiner Vernehmung auf dem Kriminalamte aus einem Revolver eine Kugel durch den Kopf. Er stürzte tot zu Boden. Leim Rettungswerk ertrunken. (Eig. Drahtbericht uns. Mitarbeiters.) Fürstenwalde, 12. Februar. Bei dem Versuch, den Hund ihrer Dienstherrin, der ins Eis eingebrochen war, zu retten, ertrank in der Spree das Dienst mädchen Frick in Gegenwart ihrer Arbeitgeberin. Krtzte Sportnachrichten Sallon „Leipzig II" in Rußlan- gelan-et Der in Bitterfeld am Mittwoch abend auf gestiegene Ballon „Leipzig II", über dessen lleber- meerfahrt wir im sportlichen Teil der vorliegenden Nummer ausführlich berichten, ist am gestrigen Donnerstag in Gorodok in Rußland glatt gelandet. Ueber die Landung erhalten wir folgende eigene Drahtmeldung: Witebsk, 12. Februar. Bei Gorodok ist ein Freiballon gelandet, in dem sich drei Deutsche befanden. Diese geben an, daß sie in Bitter feld auf gestiegen seien und mit ihrer Fahrt wissenschaftliche Zwecke verfolgten. Ballon „Leipzig H" hat also etwa 17ÜN Kilo, Meter in der Luftlinie zurückqelegt. Zum geplanten Mug nm die Welt. (Eigener Drahtbericht.) Berlin. 12. Februar. Der von der Ausstel lung in San Francisco ausgeschriebene Millionenpreis für den Flug um die Welt hat die Frage auftauchen lasten, ob der geplante Flug nur für Fluamaschinen oder auch für Luftschiffe offen sein soll. Da bisher kein Luftschiff auch nur annähernd diese Distanz zurückgelegt habe, die für den Flug um die Welt in Betracht kommt, hat nun mehr Graf Zeppelin arrf eine an ihn ergangene entsprechende Anfrage aus Friedrichshafen geant wortet, daß Zeppelin-Luftschiffe für eine Weltumschiffung od«r auch nur einen Flug bis San Francisco zunächst noch nicht befähigt sind. Da andere Luftschiffe für Dauerflüge nicht in Be tracht kämen, so dürsten sich an dem Weltfluge wohl nur Flugmaschinen beteiligen. Glücklikch gelungener Fallschirm-Absprung. Jnvisq, 12. Februar. Ein Mann, namens James Ors, ließ sich mit einem von ihm er fundenen Fallschirm heute aus 200 Meter Höhe von einem Flugzeug herab und landete nach 39 Sekunden glücklich auf dem Erdboden. Vranllsvtlvoißvr l/oklbortrollsaes, naturreines KiMjxmM- iiiittel kür klmtwriu«. kebMüsdlieds ?er- oeneo uoä Linäer. Xklberes äured S. k. k. MMet, 6. w. d ». Vraaoveknvig 6«. Lvetzeovorkontr. 26 kl,0,7 24 Leiten Unsere gestrige Abendau»gab« umfotzt 8 Seiten, di» vorliegend« Morg«»»»»«er 1« S«iten, Sauptschriftleiter: Dr. Bervtz «estevtzeroer. verantwortlich« Schriftleiter: für Politik De. Arvo Giivttzer: fitr die tzand«lS»eitung Mvlttzee UchivVler: für Leipzi-er uns sächsische Anqelcgenliriten Wtltz. v. Bvtttir: für Kunst und Visse» schäft Dr. girtetzrt» Setzrecht i. : für Musik »,««« Sport und Spiel Altrrv Perl»; Gericht g. Bvvrkeltz: für di« Brise-, Bäder- und Berke'--o-itiino kvtzwt» Metzer. — tzür den An^igentril Beinr. Bolfee. Verl,,: r»itz»l«er Lv«etzl«tt, «esevscha't mit beschränkte« Sastuv» Druck: ggcher ck Kürst««. Bäuerlich in Kripp«
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