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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.02.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140217017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914021701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914021701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-17
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. 86. Morgen-Nussave. Leipziger Tageblatt. vlensra-, l7. Februar 1914 Leiprig unü Umgebung Leipzig. IS. Februar. Seim Sardier. Nach der Friseurgehilfenzeitung kam Ende 1910 ungefähr auf durchschnittlich 1259 Einwohner in Deutschland ein Friseurge schäft. in den Grohstädten schon auf je 770. „Einen Moment, mein Herr!" — Ich bin schon im Begriff, die Tür unter den im Winde schaukelnden Messingbecken wieder von außen zu schließen, weil ich im dämmrigen Hintergrund des kleinen Operationsraumes bereits mehrere Anwärter auf die Plätze vor den Spiegeln be merke, aber dies so überzeugend ausgesprochene „Einen Moment, mein Herr!" hält mich fest, und ich trete vollends ein und tue, als hätte ich keinen Augenblick gezögert. „Wollen Sic einen Moment Platz nehmen!" sagt dieselbe verbindlicl-e Stimme jetzt und schon sitze ich, nachdem ich mich des Hutes und Man tels entledigt l>abc, mitten in der Reihe an der Wand, unter der Uhr, deren Zeigerstand im Spiegel abzulcsen so schmierig ist. verschiedene Möglichkeiten, den „Moment" des Wartens hin- znbringen, stehen mir nun zur Wahl. Ich kann mit jenen verführerisch lächeliiden Mädchenköps- sen liebäugeln und all die andern Plakate stu dieren, die da zwisck^en den hohen Spiegeln von märck-enl-asten Zttäften exotisch-klangvoll benann ter Schönheitsmittel künden, oder ich kann meinen Vorrat an Witzen aus Journalen aufsrischen oder meine Vordermänner zählen und taxieren, wel chen Bchandlungsweisen sie sich unterwerfen werden. Dem allen ziehe ich aber vor, die Tätig keit des braven Meisters und seiner flinken Ge sellen zu verfolgen. Auch wenn man viel Zeit hat und gar keine Eile, so gelingt es den täti gen Versckfönerungsräten doch spielend, ein ge wisses Gefühl der Spannung hervorzurufen, eine Fähigkeit, um die sie mancher Dramatiker und Romanschriftsteller beneiden darf. Wie sie schnippeln und kämmen und spritzen! Die tiefe Unzufriedenheit mit ihrem Werk, die ihre Unermüdlichkeit erraten läßt, weist deut lich auf das Zkünstlcmschc des Berufs hin. Und diese vollkommene Hingabe! Wohl mag ihnen darüber die Zeit zu „Momente»" zusammen- schrumpsen. Indessen denkt der Kunde, ob Zu- Ickfaner oder Patient, unnnlerbrock-en: Jetzt macht er Schluß, jetzt ist er fertig! Und er atmet schon aus: Jetzt darf ich weiter! oder: jetzt komm xch dran! Aber die unablässig schnap pende Schere gibt ihr Opfer nicht jrei. Zbein Wort wird währenddem gesprochen. Nur die Rasiermesser kratzen und die Scheren ticken. Denn die Barbiere, die ihre Sunden unter halten zu müssen glauben, scheinen auszusterben. ES mag in der Ent^^liip^ begründet, liegen: der Inhaber des „Fe.sier-, Rasier- und Mani- eurc Salons" ebenso wie der „Hairdresser", der auf sich hält, dürfte cs höchst unpassend finden, seine vornehmen Kunden in ein Gespräch ziehen zu wollen. Mancl-er, der sich in den Stichworten seines Gcschästsschildeü als vollkommener Aus länder geberdct, müßte wohl auch fürchten, sich zu blamieren, wenn ein boshafter Kunde rhn in den Sprachen seiner Schaufensterreklaure an spräche. Wie weit wir in dieser Beziehung schon I gekommen sind, illustriert treffend der „Hof- > Eoiffeur Ihrer Majestät" in Berlin, Unter den ! Linden, der sich als „Eoiffeur de daineS" zu „Shampooing, Manicure, Ondulation und Tein- lnrc" empfiehlt und im übrigen nur das deutsclfe Wort Haararbeitcn kennt. Da waren die alten „Barbierstubcn" mit ihren mitunter primitiven Ausstattungen doch besser und ich habe mich ehr lich gefrcnt, als ich auf der letzten Sommerreisc m einer gar nicht sehr kleinen Stadt Mittel deutschlands ein Geschäft entdeckte, das unter die sem biedern Namen ging. Hygiene ist gut, aber daß sic nur unter Preisgabe der ganzen deut schen Sprache durchzuführen sein soll, das ist schwer einzusehen. * Vom König in Audienz empfangen wurden am Sonntag die nachgenannten Herren aus Leipzig: Senatsvräsident beim Reichsgericht Hofmann, Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Kruse, Landgerichts räte Franke und Illing, Baurat Scherffig, Studlenrat Pros. Dr. Boigt, Finanzamtmann Dr. Zeißig, die Professoren Dr. Kromayer, Dr. Degen, Dr. Dürll, Kreu ßler, Dr. Preuß, Dr. Scherling, Dr. Trän kmann, Dr. Zim. mermann und Walther, sowie Kaufmann Peters. * Eine Ausstelluug der deutschen Kultur iu Un garn auf der Bugra. Von unterrichteter Seite wird »ns geschrieben: Im Anschluß an die in diesem Sommer in Leipzig stattfindende Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik ist bekannt lich eine Sonderausstellung geplant, in der die ge samte Kultur des Deutschtums im Ausland zur Dar stellung gelangen soll. Aus diesem Anlaß hat sich unter dem Vorsitz des evangelischen Bischofs von Siebenbürgen ein Komitee gebildet, das eine würdige Vertretung der deutschen Kultur in Ungarn auf der Ausstellung durchführen wird. Unter den Gebieten, die in Sondergruppen vertreten sein werden, seien genannt Kirche und Schule, Wohl- sohrtsbcstrebungen, Forschungsanstalten, Vereine, Buchhandel, Zeitungen, Kunst und Gewerbe und Theater. * Esperanto und Ausstellungen. Die Internatio nale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914 gibt die offizielle Ausstellungsreklame- marke außer tu verschiedenen Nationalsprachen auch mit Esperanto-Text heraus. Ebenso hat die Inter nationale Ausstellung für Schiffahrt, Schiffshygiene und Kolonialwesen rn Genua 1914 Postkarten und Siegelmarken mit Aufschrift in Esperanto erscheinen taffen. * Ernst Haeckel im Leipziger Zoologischen Garten. Der greise Jenenser Zoologe Ernst Haeckel, der gestern in Leipzig bei seinen Verwandten in aller Stille seinen achtzigsten Geburtstag feierte, stattete an diesem Tage dem Zoologischen Garten einen längeren Besuch ab. Mit größtem Interesse besich tigte der berühmte Naturforscher das Raubtier- und Affenhaus, sah dem behenden Treiben der Seelöwen bei der Fütterung im Pleißenfluffe zu und unterzog dann Aquarium und Terrarium einer eingehenden Betrachtung. * Gedächtnisfeier für Galilei. Zur Erinnerung an den großen Naturforscher Galilei, der vor 350 Jahren rn Pisa geboren und zum Mitbegründer einer neuen Weltanschauung wurde, veranstaltet der Verein für Volkswohl morgen Mittwoch abends Punkt 8'/, Uhr im Saale Löhrstraße 7 eine Gedächtnisfeier, in deren Mittelpunkte der Vortrag des Studienrats Professors Dr. Hünlich über das Schaffen und die Bedeutung Galileis stehen wird. Wie aus der heutigen Anzeige weiter ersichtlich ist, wird der Abend reich mit musikalischen und gesang lichen Vorträgen vom Musikinstitut Kleinod unter Leitung der Frau Direktor Elise Kleinod ausge stattet. Der Zutritt zu dieser vielversprechenden, interessanten Feier ist frei für jedermann. " Ueber das Alter der Mütter der im Jahre 1911 in Leipzig ehelich Geborenen und der unehelich Geborenen macht das Statistische Jahrbuch der Stadt Leipzig interessante Angaben. Danach befand sich die Mutter bei der Geburt in folgendem Lebensalter: bei ehelich bei unehelich Geborenen Geborenen unter 20 Jahre 160 752 20 -25 - 2835 1533 25 -30 - 3693 438 30 -35 - 2483 160 35—40 - 1205 56 40 - 45 - 50 1 25 45—50 - 33 — zusammen: 10 910 2964 Unter den ehelich Geborenen befanden sich 347 Totgeborene <— 3,2 Prozent), unter den un- ehelich Geborenen 118 (-— 4,0 Prozent). Was bei den e he l ich G e d o ren e n das Alter des Vaters anbelangt, so hatte der jüngste Vater erst das 19. Iahr überschritten. Ueber 50 Jahre alt war der Vater in 112 Fällen, darunter in 8 Fällen über 60 Jahre alt. Die älteste Mutter stand im 49. Lebensjahre. Von den unehelichen Müttern waren 11 unter 16 Jahren alt; die älteste stand im 45. Lebensjahre. * Der Verein für Völkerkunde zu Leipzig hält seine Februarsitzung am Mittwoch, den 18. Februar, abends 8 Uhr, im Vortragssaale des Erassimuseums ab. Die Tagesordnung ist der Urgelchichte und zugleich der Medizin geweiht, indem der als Prähistoriker bekannte Generalarzt Herr Dr. Wilke, Leipzig, über Heilkunde und Zauberei in indo europäischer Vorzeit" sprechen wird. Der Vortrag wird-von Lichtbildern begleitet sein. * Ein Einbrechertrio verhaftet. In der Nacht zum Montag machten sich drei Männer dem Nacht- uhutzmann in der Nürnberger Straße durch ihr Be nehmen verdächtig. Es gelang dem Schutzmann, den jüngeren zu verhaften. Auf der Polizeiwache stellte sich heraus, daß der Verhaftete mit zwei Kum panen aus Berlin gekommen ist und erst seit wenigen Tagen mit ihnen in der Lortzingstraße wohnt. In der Wohnung des Diebestrios fand man mehrere sehr wertvolle photographische und Rasier apparate und dergl. Diese Gegenstände hatten die Diebe in der Nacht vorher au» Nödls Drogenhau» im Grimmaischen Steinweg, wo sie eingebrochen waren, gestohlen. * Noch 2 billige Tage in der Ausstellung „Mutter und Säugling". Die Leitung der Aus stellung „Mutter uns Säugling teilt uns mit, daß sie sich entschlossen hat, nach dem Erfolg des billigen Sonntags, die beiden letzten Tage der Aus stellung, Dienstag, den 17. und Mittwoch, den 18 Februar, zu billigen Tagen zu gestalten. Es ist dies um so dankenswerter, als der Sonntag gezeigt hat, daß ein starkes Bedürfnis nach solchen Volkstagen vorliegt. Der Eintrittspreis ist wiederum 25 .H, und die Ausstellung ist geöffnet von vormittags 9 dis abends 9 Uhr ununterbrochen. Am Mittwoch abend findet die Ausstellung hier in Leipzig ihren Abschluß und siedelt dann nach Hannover über. * Bühne und Welt. Die bösen Buben schreiben uns, sie hätten die Zusammenstellung der Tombola belauscht und dabei Gewinne gesehen, die einem das Herz im Leibe Hüpfen machten. Moritz besonders hofft durch Abnahme mehrerer Lose die große Reise zu gewinnen, die ein Haupttrefferder nur mit exqui siten Dingen ausgestalteten Glücksbude sein soll. Be sonders aber freuen sie sich darüber, daß das Komitee den Tanzlustigen insofern entgegenkommt, als der große Saal ausschließlich zum Tanz reserviert wird, während die ausgelasseneren Buben und Mädchen den Kinderspielplatz in den Kammermufiksälen be völkern können, wo eine urfidele Schrammelmusik ebenfalls die Tanzbeinchen in Bewegung setzen wird. Die dösen Buben haben auch noch in Erfahrung ge bracht, daß ein Kostümzwang nicht besteht. * Die ärztlichen Bezirksvereine im Königreich Sachsen zählten zu Beginn des Jahres 1914 ins gesamt 2258 Mitglieder. Hiervon entfielen auf den Kreisverein Bautzen 151. Chemnitz 311, Dresden 799, Leipzig 708 und Zwickau 289 Mitglieder. Von den Bezirksvereinen hatte Dresden - Stadt die meisten Mitglieder, nämlich 471. Ferner zählten Leipzig-Stadt 455, Lhemnitz-Stadt 163, Plauen 86, Dresden-Neu- stadt-Lano 84, Leipzig-Land 83. Pirna 76, Zittau 51, Meißen 48, Zwickau-Stadt 45, Grimma 45, Döbeln 44 Mitglieder usw. Die wenigsten Mitglieder hatten die Bezirksvereine Kamenz und Marienberg, nämlich 19 dez. 17. l>. Vermißt wird seit dem 6. d. M. der Bier händler Otto Gabler, geb. 23. September 1877 in Werlitzsch, der früher in der Hammerstraße zu L.- Connewitz gewohnt hat. Da er sich in letzter Zeit mit Selbstmordgedanken getragen bat, ist es nicht ausgeschloffen, daß er sich ein Leiv angetan hat. Gabler ist mittelgroß, beleibt, dunkelblond, hat blaue Augen, kleinen blonden Schnurrbart und runde» ge sundfarbiges Gesicht. Er trug zuletzt schwarzen Ueber- zieher mit dem Monogramm „0. 6." und „0. 6." gezeichnete Wäsche. Wer etwas über seinen Verbleib angeben kann, wolle es der Knminala^teilung mit teilen. L Zwei Erfolge mit dem Polizeihunde. In der Nacht zum Sonntag ist in der B e'z i r k s s ch u l e zu L -Dölitz, und zwar in dem Direktorzimmer und im Baderaum, eingebrochen worden. Der Dieb hat sich zweifellos Eingang zu den Räumen durch das Bad hindurch verschafft, das am Sonnabend abend benutzt wurde und dessen eine Fensterscheibe eingedrückt war. In dem Zimmer versuchte der Einbrecher einen verschlossenen Schreib tisch, in dem gegen 300 lagen, aufzusprengen, was ihm aber nicht gelang. Eine Beute hat er infolgedessen nicht mitgenommen. Da der Täter Fußspuren hinterlassen hatte, wurde der Polizei hund zur Verfolgung der Spur herangezogen. Er nahm Witterung an den Fußeindrücken und führte seinen Führer zu wiederholten Malen in das Kesselhaus, wo der M a s ch inist tätig ist, und schließlich auch nach einem Nebenraume, wo dieser verschiedenes Handwerkszeug liegen hatte. Von hier aus brachte der Hund einen Hammer heraus, der unter dem Handwerkszeug gelegen hatte. Wie die an dem Schreibtische hinterlassenen Ein drücke zeigen, hat der Täter versucht, mit diesem Hammer den Schreibtisch aufzubrechen. Der Ma schinist wurde daraufhin in Haft genommen. Die Erörterungen werden noch fortgesetzt. — Mit gutem Erfolge wurde derselbe Hund in der folgenden Angelegenheit verwendet: Ein Beamter der Dölitzer Polizeiwache wollte gestern nach mittag einen Dachdecker wegen Wilderns fest nehmen. Als dieser den Schutzmann wahrnahm, ergriff er unbemerkt die Flucht und entkam auch unerkannt über die Felder hinweg nach Dösen zu. Als der Beamte merkte, daß der Mensch das Weit? gejucht hatte, gab er seinem mitgenommenen Hunde Witterung an den Fußspuren des Flüchtlings. Der Hund führte seinen Führer 800 m weit über Saatfelder und Bauland hinweg nach einem in der Auenhainer Straße zu L.-Dölitz gelegenen Neubau, wo er auf dem Boden vor einer Bretterwand anschlug. Eine sorg fältige Absuchung ergab, daß der Flüchtling an dieser Wand empor auf einen Vorbau unterdem Dache hinaufgeklettert war, wo er sich ver steckt hielt. Der Mann wurde natürlich herunter geholt: eine sofortige Durchsuchung seiner Kleidung förderte 1 Frettchen und 16 Fangnetze zutage. Weitere 17 Netze wurden später noch in seiner Woh nung aufgefunden. 1'. Zur Verantwortung gezogen wurde ein 17 Jahre alter Kontorist von hier, der in einem Geschäft in der Johannisgasse beschäftigt war und dort schon seit Monaten Eelddiebstähle begangen hatte. Er hatte die Geldbeträge in Höhe von 2—20 in unbewachten Augenblicken aus einem Pulte des Meisters ent wendet und begann, als dieser Vorsichtsmaßregeln gegen die Diebereien traf, genau auf dieselbe Weise rm Privatkontor seines Chefs zu stehlen. Obwohl er es verstanden hatte, die Diebstähle geschickt zu ver decken, gelang es doch, ihn als Täter zu ermitteln und zu überführen. * Zusammenstoß zwischen Straßenbahn und Last automobil. Gestern mittag 12 Uhr fuhr ein vom Hauptbahnhof kommender Straßenbahnwagen der : -Linie auf ein mit Anhängewagen versehenes Last auto auf, das von der Blücherstraße zum Freilade bahnhof einbiegen wollte. Dem Straßenbahnwagen wurde die vordere Plattform zerdrückt und die Bremse unbrauchbar gemacht. Personen kamen nicht zu Schaden. * Diebstähle. Am 7. d. M. abends iu der 11. Stunde ist einem auswärts wohnhaften Herrn in den Toiletteräumen des Krystallpalastes ein schmaler Goldreif mit großem Brillanten, den er auf einem Waschtisch liegen lassen hat, weggenommen worden. Wer etwas über den Verbleib dieses Ringes angeben kann, wolle umgehend der Kriminal abteilung Mitteilung machen. Verschweigung des Namens wird zugesichert. Auf die Wiedererlangung des Ringes sind 7 5 ./L Belohnung ausgesetzt — -V. I. 399 —. An» 11. d. M. ist einem Aus länder, wahrscheinlich in einem Cafe der Großen Fleischergaffe, eine schwarzlederne Brieftasche mit 2 rumänischen Kassenscheinen zu 100 Lei und 2 rumänischen Briefmarken abhanden gekommen. Auf die Herbeischaffung dieser hat der Verlustträger- 50 Belohnung ausgesetzt. — Wie nachträglich fest gestellt worden ist, sind in der Nacht zum 13. d. M. aus einem Putzgeschäft der Gobliser Straße außer der schon erwähnten Fuchs-Garnitur und goldenen Damenuhr 2 resedafarbene, 2 weiße. 2 schwarze, 1 dunkelgrüne, 2 grünlich-blaue, 1 hellgrüne und 15 kleine schwarze Straußfedern, sowie 4 schwarze Stangenreiher und noch andere Federn gestohlen worden. — Am Sonntagabend zwischen 7 und V.,9 Uhr drangen Diebe in die Woh nung eines Gastwirts in der Gerberstraße und stahlen dort eine goldene Herrenuhr mit Sprungdeckel, eine goldene Damenuhr, ein goldenes feingliedriges, mit weißen Perlen besetztes Kollier, eine goldene Brosche mit Kaiser-Friedrich-Zehnmarkstück, ein goldenes Federgliederarmband mit runder Platte und weißen Perlen, zwei goldene Herrenuhrketten mit breiten Gliedern, einen goldenen Siegelring, mit der Gra vierung „4. 8," auf der Platte, einen Herrenring mit rotem Stein, einen Herrenring mit den Buch staben „L. 8." auf goldener Platte und verschiedene andere Schmuckstücke. Die Diebe haben die Woh nung wahrscheinlich mit Nachschlüsseln oder Diet richen geöffnet und sämtliche Behältnisse durch wühlt, wobei ihnen die Schmucksachen in die Hände gefallen sind. Nachforschungen nach den Tätern sind noch im Gange. Auf ihre Er greifung und die Herbeischaffung der gestohlenen Gegenstände hat der Geschädigte ein «Belohnung ausgesetzt. — Einbrecher drangen zur Nachtzeit in ein technisches Versandgeschäft in der Gottsched- straße, zertrümmerten dort die Registrierkasse und stahlen daraus 115 ./L Der Kasseninhalt bestand aus 60 ./L in Gold, aus 3 Rollen 10^-Stücke in grauem Papier und in Silber- und Nickelmllnzen. Wenn in verdächtiger Weise solche Eeldrollen oder auffallend viel Fünfpfennigstücke verausgabt oder eingewechselt werden sollten, so wolle man Mit teilung an die Kriminalpolizei gelangen lassen. ?. Wer kann über die Herkunft des Mantel- Angaben machen? Inder Wurstküche einer Fleischerei in der Ltndenthaler Straße fand am 27. vorigen Monats abends kurz vor 10 Uhr dis Frau des In habers der Fleischerei einen braunen Damen- mantel, der vermutlich von einer Person zurück gelassen worden ist, die auf Diebstahl ausgeganaen »st und sich zu diesem Zwecke in die Räume der Fleischerei eingeschlichen hat. Wer über den Eigen tümer des Mantels, der bei der Kriminalabteilung jederzeit angesehen werden kann, Angaben machen kann, wolle der Kriminalpolizei Mitteilung machen * Thekla, 16. Februar. Für die am 1. April d. I. vakant werdende hiesige Pfarrstelle find vom Rate zu Leipzig, al» Patronatsherrschaft, außer Dr. Chalqbaeus, der bereit» Gastpredigt gehalten hat, noch die Pastoren Liebster von der St. Lukas- kirche in Leipzig-Volkmarsdorf und Krömer in Leipzig-Volkmarsdorf in Vorschlag gebracht worden. Erstgenannter Herr hält am 1. Mär», letztgenannter am 22. März in hiesiger Kirche die Gastpredigt. SSttisiscve iracvricvten " Dresden, 16. Februar. Hofnachrichten. Der König nahm heute vor mittag im Residenzschlosse die Vorträge der Staats minister entgegen und besuchte am Avend die Ball festlichkeit beim Staatsminister Grasen Vitzthum von Eckstädt. * Lößnig, 15. Februar. Der diesjährige städtische Haushaltplan enthält eine Gesamtausgabe von 314 666 ^t, eine Einnahme von 233 666 und einen Fehlbedarf von 81 000 Die Sparkasse er brachte einen Reingewinn von 67 018, wovon 32 000 Mark zu gemeinnützigen Zwecken verwendet werde»». Die gewerbliche Fortbildungsschule wird zu einer Gewerbeschule umgestaltet. Trotz des erhöhten Be darfes braucht eine Steuererhöhung nicht einzu treten. * Plauen, 16. Februar. Der gesamte Fehl- betrag in den städtischen und kirchlichen Kassen unserer Stadt beträgt nach den abge schloffenen Haushaltplänen für 1914 4 578 402.66 Davon entfallen auf die politische Gemeinde 2961972.89 auf die evangelische Schulgemeinde 1354 303,81 ^>, auf die evangelische Kirchgemeinde 244 465,25 und auf die Friedhofsgemeinde nach Abzug der Beiträge der Landparochien 17 660,71 Die Kirchen- und Schulanlagen machen somit 35°/« des gesamten Fehlbetrages aus. 1. Eersdorf i. Erzg., 15. Februar. Die Zahl det Geburtenist auch in unserm Orte im letzten Jahr, trotz vermehrter Einwohnerzahl, zurückgegangcn. Sie fiel voi» 268 im Jahre 1912 auf 233 im Jahre 1913. Die Schulkinderzahl ist von 1521 auf 1466 zurück gegangen. Hl Neustädte!, 15. Februar. Für den Sommer stehen der hiesigen Stadt einige wichtige Festtage in Aussicht. Dom 27. bis 29. Juni begeht die Jäger kompanie Neustädte! die 100jährige Jubiläumsfeier ihrer historisch wertvollen Fahne, d»e in den Be freiungskriegen vom erzgebirgischen Bataillon des Banners der freiwilligen Sachsen geführt wurde, ferner die Einweihung ihrer neuen Schicßanlage an der Forststraße, ebenso das diesjährige Vogelschießen. Aus Anlaß dieser Festlichkeiten findet zugleich der Gautag und das Gauschieben des Erzgebirgsgaucs des Wettinschützenbundcs in Neustädtel statt. HI Schneeberg, 15. Februar. Um die hiesige zur Erledigung gelangende Schuldirektor stelle an den Bürgerschulen sind 55 Bewerbungen einge gangen. — Der Schneeberger Kreisoerein für innere Mission hatte im vergangenen Jahre 2069 -4t Einnahmen Lnd verausgabte 1501 ^t. — In Lengefeld hat sich ein neuer, der 113., Zweigverein des Erz gebirgsvereins gegründet. — In Ritters grün beschloß der dortige Militäroerein mit 50 gegen 34 Stimmen, aus dem Kgl. Sachs. Mili tärvereinsbunde auszutreten. Die Ursache hierfür gab die Erhöhung der Mitglieds beiträge an den Bund. Lugau, 15. Februar. Unser schönes Rathaus geht immer mehr seiner Vollendung entgegen. Es herrscht nun in allen Gemeinden, die gleiche, ihrer gesamten Einwohnerzahl zugute kommende Ge bäude errichtet haben, die schöne Sitte, zu ihrem Teile an der Ausstattung bzw. Ausschmückung frei willig beizutragen. Deshalb ergeht nun auch an unsere Demeindeglieder die Bitte, ihren Ortssinn und ihrer Freude an dem schönen Gelingen des Baues durch Schenkung von paffenden Gegenständen zum Ausdruck zu bringen. Großen Dank würde es ferner auslösen, wenn auch hier geborene aber aus wärts wohnende Lugauer ihre Sympathie für ihren Heimaisort ebenfalls durch Erfüllung der obigen Bitte bekunden wollten. —o— Pirna, 15. Februar. Allgemein will kommen geheißen wurde die von der General direktion der Staatseisenbahn an den hiesigen Rat gelangt« Mitteilung, wonach auf dem Pirnaer Bahnhofe die Erbauung eines zweiten Bahn st eigtunnels östlich des jetzigen in Aussicht ge nommen ist. Die Notwendigkeit dieses Baues er gibt sich aus der fortgesetzten Steigerung des Verkehrs. Mein kleiner Sohn, der von schwächlicher Körper konstitution ist, hat sich durch Biolon so vorteilhaft entwickelt, daß ich jetzt meine volle Freude an ihn» habe. Er wurde bald nach Beginn des Biosongenusses viel lebhafter und bekam wieder Appetit, der ihm so lange fehlte. Er ist jetzt ein wirklicher Wildfang. Andere Speisen verursachen ihm stets Verdauungs beschwerden, Bioson dagegen ist ihm immer vortreff lich bekommen und das einzige Mittel, das auch mich bei meiner schwächlichen Natur kräftig und wider standsfähig erhält, ein unerschöpflicher Born von Energie und Schaffensfreude, Frau Sidonie Kautsch. Dresden - N., Oppelstr. 38. 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