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Sächsische Volkszeitung : 16.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193101165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-16
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.01.1931
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Aus dem Leipziger SradkparLamenl Kur c>«r l-suritr Dr. Vockel vor den Zittauer Zentrumswählern Zittau, 15. Januar. Die Z e n t r u m s o r t s g r u p p e Zittau hielt am Sonntagabend im gutbesetzten Saale des Hotels Weintraube eine Versammlung ab, in welcher der Rcichs- tagsabgeordnete Dr. Bockel, Generalsekretär der Deutschen gentrumsparlei, über die Politik Dr. Brünings sprach. Der Redner beschäftigte sich zunächst mit der positiven Leistung des Kabinetts Brüning. Das große Verdienst Dr. Brünings ist es, so führte er u. a. aus, daß er die schmierige wirtschaftliche Ent wicklung von Anfang an richtig erkannte und Sanierungs maßnahmen rechtzeitig eingeleitet und durchgesührt hat. Ein Unterlassen der Sanierungsgesetze vom April und Juni würde Deutschlands öffentliche Finanzen einein Finanzchaos über antwortet haben Die Nationalsozialisten kritisieren heute, wie aus einem Flugblatt hervorgeht, das in Sachsen verteilt wird, Mängel, die infolge der Sparmaßnahmen der Negierung schon längst behoben sind. Einige Maßnahmen stehen noch aus. Dazu gehört das Pensionskürzungsgesetz. Hierzu sei die positive Mit wirkung der Nationalsozialisten notwendig. Wenn ihre Wahl kampfagitation gerade in der Pensionskürzungssrage nicht mehr wie eine reine Volksverhetzung sein soll, haben sie die Pflicht zur positiven Mitwirkung. Die Ordnung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutsch land sei zum Teil abhängig von der Wellwirtschaftsordnung. Bis die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland wieder ins Gleichgewicht kommen, wird noch geraume Zeit vergehen. Für Ne Uebcrgangszeit wird es Aufgabe der Regierung im Zusam menwirken mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern sein, Möglich keiten einer Wiedereinsetzung einer großen Zahl arbeitsloser Menschen in den Produktionsprozeß zu schaffen. Es sei über dies zu wünschen, daß die von Stegerwald angestrebte Arbeits gemeinschaft zwischen Arbeiter und Arbeitnehmer möglichst bald zustande kommt. Ein Verbrechen am deutschen Volke sei es, die bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zur Volksverhetzung auszu nutzen und den angeblich für eine Gesundung notwendigen Ent scheidungskampf zwischen rechts und links in einem Bürgerkrieg auszukämpsen. Die Zentrumspartei sieht ihre Hauptaufgabe darin, einen solchen Bürgerkrieg zu verhindern, weil ein solcher die letzten Kräfte der deutschen Volkswirtschaft rauben und die deutsche Kultur zerschlagen würde. Das Bestreben des Zentrums ist es, die starken Kräfte des deuische» Volkes zusammenzuhalten, damit gemeinsam die Lei denszeit überwunden und der Grund zu einer besseren Entfal tung aller Volkskräfte gelegt werden kann. Das politische System der deutschen Demokratie hat seit seinem' Bestehen vor schweren Aufgaben gestanden Wir lassen dieses System nicht zerbrechen, iveil auch die anderen Systeme (z V. der Faschismus in Italien und das russische Kollektiv systems nch als bessere Wirtschaftssysteme nicht erweisen. Die Ge-siesknechischaft des Faschismus in Italien und der Bolsche wismus m der Sowjetunion sind keine Lösung für das reich- entwie elie Geistes- und Kulturleben der deutschen Nation. Zum Schluß betonte Dr. Vockel, daß das Zentrum an der Spitze stehe im Kampf für die Lebensrechte der deutschen Nation. An die mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen schloß sich eine längere lebhafte Aussprache, in der insbesondere der Kreisvorsitzende Schulleiter Günther (Leutersdorf) noch be merkenswerte Ausführungen machte. Gegen Mitternacht schloß der Vorsitzende, Herr Stcuerinspektvr Dlttrich, die anregend verlaufene Versammlung. Oie Arbeitslosigkeit im Bezirk Löbau Löbau, 15. Januar. In der ersten diesjährigen Bezirks- ausschußsitzung der Amtshauptmannsä)aft Löbau erstattete Amtshaupimann Dr. von Burgsdorfs Bericht über den Stand der Arbeitslosigkeit im Bezirk. Danach wurden im Löbauer Bezirk Endc Dezember 6016 Arbeitslose gezählt gegenüber -Ml- Ende November. Krisenunlerstützt« gab es an denselben Ter- Minen 3053 vezw. 2-168. Die Zahl der Wohlfahrtsunterstiitzten ist im gleichen Zeitraum von 1199 auf 1351 gestiegen. Im Mo nat Dezember hat der Bezirk zur Krisenunterstiitzuug 3-137-t Mark beigelragen. Die Monatsausgabe für die Wohlfahrts, erwerbslosen belief sich aus rund 52 VW Mark. — Der Bezirks- ausschnß stimmte der Verteilung von 268 828 Mark Wegebau- beihilscn an .55 Gemeinden des Bezirks zu. — Der Gemeinde Opimch winde die Genehmigung zur Aufnahme eines Darlehens von 12 VW Mark erteilt. Der neue Vorstand Dr. Goerdelers Vorschläge zürn Arbeitslosenproblcm und zum Finanzausgleich. Leipzig, 15. Januar. Die Stadtverordneten wählten in ihrer ersten Sitzung im neuen Jahre den bisherigen Vorsteher C ir k e ('Bürger!.) und den bisherigen ersten Vizevorsteher Dr. Hübler (Soz.) wieder. Zum 2. Vizevorsteher wurde an Stelle des SIv. Stock (Volksr) Dr. Kray (Bürgerfr.) gewählt. — Oberbürgermeister Dr. Gocrdcler bezeichnete es in seiner Neujahrsansprache als hauptsächlichste Aufgabe der öffentlichen Verwaltung, vom Zustand der „besinnungslosen" Sparsamkeit zu einer bedachten, vorauoschauenden Sparsamkeit zu kommen. Zur Frage der Arbeitslosigkeit lehnte er die Pläne des Reichssinanzministers, die, soweit sich aus den bisherigen Nachrichten erkennen ließe, aus eine Subveulions- politik Hinausliesen, ab, da mau nicht aus einem kranken Kör per die Mittel herauszicben könne, uni einzelne Teile des Kör pers zu reiten. Außerdem würde ein ungeheurer lleber- machungs- und Vermaltungsapparat und mit ihm die Gefahr einer korruptiven Handhabung der Geschäfte die Folge sein Für möglich erklärte er für eine vorübergehende Zeit die Schaffung von zusätzlicher Arbeit, soweit sie rentabel sei, aus Unterstüt zungsmitteln und durch ein allgemeines Opfer. Aus jeden Fall bedürfe das ganze Snstem einer schleunigen Aenderung. Anstatt die Lasten nur auf Reich und Gemeinden zu legen, die Länder aber f-Mzulassen. müßte eine Dreiteilung angcstrebt wer den. Auf dem Gebiet des Steuerrechts lehnte der Ober bürgermeister alle Vorschläge ab, die darauf hinziele», den Ge meinden ihren Bedarf varruschreiben Man müsse vielmehr da zu zurückkehren, nicht die SIcuererlrägc, sondern die Steuer- guellen aufzuteilen. Wenn das Reich sich entschließen könnte, den Ländern und Gemeinden die Einkommensteuer, in die die Bürgersteuer eingegliedert werden könnte, ganz zu überlassen Ostemnitr, 2v/icl<su, l^Isuen Einschränkung der sächsischen Strumpfproduktion Chemnitz, 15. Januar. In einer Vcrlrctcrversammlung aller Ortsgruppen der Wirkivarensabrikanlen-Vereinigung e. V. in Chemnitz und der dem Verbände von Arbeitgebern der säch sischen Textilindustrie in Chemnitz angeharenden Firmen wurde einstimmig beschlossen, die Strumpsproduktion infolge der un haltbar gewordenen Lage um 25 Prcnent einzuschränken. Die- sen Beschluß haben sich auch die außerhalb der Verbände stehen den prominenten Firmen angeschloslen. Nach Auffassung der beteiligten Firmen ist die erwähnte Maßnahme erforderlich, um eine weitere Stillegung von Betrieben zu vermeiden und das Heer der Arbeitslosen nicht noch weiter zu vermehren. Folgenschwerer Zusammenstoß Lauchhammer, 15. Januar. Ein schweres Verkchrsunglück. dessen Opfer der Häuserverwalter Naacke aus Mückenberg wurde, trug sich am Mittwoch bei dem ungeschützten Bahnüber gänge der Bahnlinie Lauchhammer — Sallgast über die Straße nach Costebrau zu. Naacke fuhr mit seinem Kraftwagen von Richtung Costebrau auf den durchaus übersichtlichen Ueber- gang der Bahnlinie zu. Er muß dabei das Herannahen eines GUlerzuges aus Richtung Lauchhammer nicht oder zu spät ge hört haben. Mit erheblicher Geschwindigkeit fuhr er gegen die Lokomotive des Zuges. Bei dem Zusammenprall wurde sein Wagen gänzlich zerstört und Naacke blieb mit schweren Ver letzungen auf dem Gleise liegen. Auch die Lokomotive wurde er heblich beschädigt. Das Zugpersonal brachte den Verunglückten nach Costebrau, von wo er später nach Lauchhammer befördert' wurde. tz Zwölftausend Mark unterschlagen. Die Kriminalpolizei in Chemnitz verhaftete einen 41 Jahre allen Buchhalter aus Stockach, der zum Nachteil einer Firma in Siegmar, bei der er tätig mar. im Laufe des vergangenen Jahres 12 VW Mark unter schlagen hatte und flüchtig geworden mar. und dafür alle andern Steuern, die bisher den Ländern und Ge meinden nach einem komplizierten Schlüssel zugeteilt werden, zu behalten, so würde das eine Vereinfachung und Verbilligung des ganzen Steuerwesens mit sich bringen und das Verantwortungs bewußtsein der Gemeinden stärken. Das Geschäftsjahr 1936 des Stadtvcrordnetenkolleglums in Zahlen. Die Registrande des Stadtoerordnetenkollegiums zu Leip zig weist für das abgelausenc Geschäftsjahr 1575 (1747) Ein gänge nach. Das Verzeichnis über die Drucksachen enthält 810 11041) Einträge. Von den Eingängen betreffen 564 Rats vorlagen. 71 Rechnungen, 201 Einbiirgcrungsgesuche, 1 den Haushaltplan auf das Jahr 1030, 1 die Hauptrechnung auf das Jahr 1928, 259 Eingaben. 478 verschiedene Ratsschreiben, Ge suche, Einladungen usw. Gesamtsitzungen wurden 34 (34), außer dem 9 (5) gemeinschaftliche Sitzungen mit dem Ratskollegium abgehaltcn. Ausschußsitzungen haben 260 (248) stattgesundcn ) Gefährlicher Balkenbrand. J„ der Nacht zum Mittwoch ivar in einer Gastwirtschaft in der Kleinen Fieischergasse durch Hitzeübcrlragung aus dem Schornstein das Balkenwerk ln Brand geraten. Erst nach zwei Stunden angestrengter Arbeit Konmr die Feuerwehr iede Gefahr als beseitigt ansehcn und wieder abrücken. ) Vorsicht beim Wasfenrejnigen! Ein 39 Jahre alter Rechts vertreter wurde in seiner Wohnung mit einer schweren Schuß- Verletzung in der Brust ausgesunden Die Kugel konnte auf overativem Wege entfernt werden. Wie fcstgestcllt wurde, hatte der Verunglückte seine Waffe gereinigt, wobei sich ein Schuß löste. s Streik bei Dainiler-Benz in Lindenau. Die Belegschaft der Firma Daimler Ben z-Reparaturwerkstätte in Leipzig- Lindenau ist wegen Lohndisserenzen in den Streik getreten. Der Streik ist gewerkschaftlich genehmigt. Aus Ser Aentrumsparlet Parteikalender. Döbeln. Mittwoch, 21. Januar, Vereinssaal. Redner: Pjarrer Kirsch (Reichenbach). Riesa. Donnerstag. 22. Januar. „Clbtcrrasse". Redner: Pfarrer Kirsch (Neichenlmch). Markneukirchen. Donnerstag, 29 Januar im Verelnszlmmer. — Redner: Pfarrer L. Kirsch (Reichenbach). Annaberg I. E. Sonntag, 1. Februar im Hotel „Goldene Sonne", Redner: Pfarrer L. Kirsch (Reichenbach). Glauchau. Sonntag, 1. Februar, nachm 8 30 Uhr, Flöthers Restaurant (am Markt). Redner: Dr. Desczyk (Dresden). Dresden-West. Donnerstag, 12. Februar, abends 8 Uhr, Rats keller Löbtau: Versammlung der Bezirksgruppen Dresden- Löbtau, -Cotta und -Plauen. — Redner: Landesvorsitzender Pfarrer Kirsch (Reichenbach). Auerbach i. V. Sonntag, 1. März, Vereinssaal. Redner: Pfar rer Kirsch, Reichenbach. Reichenbach. Sonntag. 1 März, Vereinshaus Redner: Pfarrer Kirsch (Reichenbach). Der diesjährig« ordentlich« Landesparteltag der Sächsischen Zentrums»mrt«i findet am Sonntag, 15. März, nachmil« tags 2 Uhr In Dresden. Speisesaal des Bahnhofes Dresden- Neustadt statt. Die Tagesordnung wird noch bekanntgegeben. Die Parteifreunde werden aber jetzt schon gebeten sich diesen Termin Zu notieren und für den Parteitag sreizuhalien. Der Landesvorsland der Sächsischen Z«ntrumspartel hält am Dienstag, 27. Januar, 19.30 Uhr im Hauptbahnhos Dresden („Katakombe") eine wichtige Sitzung ab. Tagesordnung: 1. Landesparteilag, 2. Gemeinde-Politik, 3. Organisation, 4. Presse. Denstche Naliorralbibttographie Als im Jnbiläumsjahr 1913 der Gedanke einer deutschen Nationalbibliothek dank vor allem der Opfcrwilligkeit des Börscnvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig verwirk licht wurde, dachte man in erster Linie daran, eine Sammel, stelle für das gesamte, vom Griindungsjahre ab er- jcyeinende deutschsprachige Schrifttum des Verlags buchhandels zu sckraffen. Äald aber zeigte es sich, daß, wollte man eine Deutsche Bücherei im wahren Sinne des Wor tes ausbauen, man sich nicht mit der Verlagsproduktion allein begnügen durste, sondern auch die außerhalb des Buch handels erscheinenden deutschsprachigen Schriften berücksichtigen mußte. Seit fast zwanzig Jahren ist die „Deutsche Bücherei" heute bestrebt, alle in dentsckzer Sprache erschie nenen Druckwerke in ihren Magazinen sicherzustellen und der Nachwelt zu erhalten. Keine andere Stelle verfügt über ähn- lick>e Kataloge und Hilfsmittel, wie sie der inzwischen durch Geldmittel des Reiches, des Staates und der Stadt unterhal tenen Großen Leipziger Bibliothek für die planmäßige Ileber- wacbung des deutschsprachigen Schrifttums zur Verfügung stehen. Trotzdem wird es ost schmierig genug sein, die nicht im Ver lagsbuchhandel erschienenen Einzelstücke überhaupt einmal sest- zustellen zumal, wenn cs sick um Verössentlichungen der über alle fünf Erdteile zerstreuten Ausländsdeutschen handelt. Abgesehen davon, daß in den modernen Lcsesnlen der Bücherei täglich an 500 Benutzer arbeiten, bildeten die gewal tigen Vüchermcugen bisher die Grundlage für die alt cinge- kührten großen Bibliographien des deutschen Buchhandels: für oas Täglick-e und Wöchentliche Verzeichnis seiner Neu erscheinungen: zu ihnen trat seit einigen Jahren auch das von Friedrich Zarnche begründete „Literarische Zentralblatt", in dem die wertvollsten 'Neuerscheinungen von Fachgelehrten ange zeigt und kurz gewürdigt iverden. Nunmehr hat sich der Börsen verein dazu entschlossen auf dem 1913 beschrittenen Wege weilcr- zngehen und die Buchhändler-Bibliographien zu einer Dcut- schen N a t i o n a l b i b l i o g r a p h i e auszubaucn. Damit füllt er c ne Lücke ans, die vom Buchhandel, besonders aber von den Bibliotheken und von der gesamten wissenschaftlichen Welt seit vielen Jahren schmerzlich empfunden wurde. Wie der Name schon sagt, verzeichneten die Buchhändler- Bibliogrnvhien, die sich aus den alten Fronfturter und Leip ziger Meuekatalogen entwickelt halten, nur den Teil des deut schen Schrifttums, der im offiziellen Verlagsbuchhandel er schienen mar, alles andere blieb unberücksichtigt und mar an »tner Stelle vollständig verzeichnet. Daß es sich dabei imnes- W«g» bedeutungslose Einzelschristcn handelt, zeigt eine kurz« Uebersicht im Geleitwort des am 3. Januar d. I. ausgegebenen ersten Heftes der „Deutschen Nationalbibliographic", die im Selbstverlag des Vörsenvereins erscheint. Während die Reihe die Neuerlcheinungen des Buchhandels verzeichnet, bringt die Reihe 8 die amtlichen Veröffentlichungen der Behörden des deutschen Sprachgebiets, die Schul- und Hochschulschrislcn Deutschlands und die deutschsprachigen de» Auslandes, die Publikationen der Vereine und Gesellschaften, der Unterneh mungen von Industrie und Handel, sowie die genealogischen und bibliophilen Werke, die als Privatdrucke oder sonst außer halb des Buchhandels erschienen sind. Sicherlich wird sich in dieser Reihe bei noch so großer Sorgfalt und Findigkeit in der ersten Zeit keine absolute Vollständigkeit erreichen lassen, aber wenn überhaupt, so kann diese Arbeit nur von der „Deutschen Bücherei" geleistet werden, die schon seit Jahren das gesamte deutschsprachige Schrifttum der Welt Überwacht und die dabei gewonnenen Erfahrungen und Beziehungen restlos dem neuen Unternehmen dienstbar macht. Or. Lernk. ?oll. Wie dem Amtlichen Preußischen Pressedienst mitgcteilt wird, haben zum Bedauern der Sektion sür Dichtkunst die 'Mitglieder der Akademie sür Kunst und Wissenschaft Dr. Erwin Guido K o l b e n h e y e r, Dr. k. c. W i l h e l m S chtt f e r und I)r. k. e. Emil Strauß ihren Austritt erklärt, weil sie die Aushebung einer von der Hauptversammlung im Oktober v. I angenom menen Geschäftsordnung mißbilligten. Diese Gesck-äftsordnnng hatte sich als undurchführbar und satzungswidrig erwiesen, da sw nur der einmal jährlich stattsindenden Hauptversammlung Be schlüsse gestattete und so während der ganzen übrigen Zeit die Arbeitsfähigkeit der Sektion unterband. Die dauernden Austritte aus der Dichter - A , de - m i e sind seit langem das erste Lebenszeichen dieser sonst so friedlichen und beschaulichen Institution. Es ist an der Zeit, wieder einmal die Frage zu stellen, worin sie eigentlich noch ihre Daseinsberechtigung sieht. Denn som il wir seststellen tonnten, ist ihr Einfluß aus die Entwicklung de- deutschen Literatur einfach nicht sejtstellbar. Es geht nach mi> vor denen, di: darin sind wirtichajllich und auch ihrem Ansehen nach gut, und vielen jungen und begabten Talenten draußen nach wie vor schlecht. Dabei läßt sich nicht leugnen, daß die Krise in der deutschen Dichtung der Gegen wart, aus die wir micd:r und wieder hingemicscn haben, er schreckende Dimensionen, annimmt, daß auch Namen von Rang (z. B. Feuchtwnngcr. H. Mann) heute über Werken stehen bereu Erscheinen nur als bedauerliche Verirrung des nationalen gel- slig-n Lebens bezeichnet werden kann. So notwendiges wäre, die geistig Verantwortlichen endlich einmal zu einer die aeithe- tischen Kategorien wirklich klärenden Arbeit zusammenzubringen, um dem Abrutsch ihrer Funktionen in Theater Film und Literatur endlich Einhalt zn tun, so konsequent bleibt jetzt die einzige Forderung, die Akademie unserer Dichter auszulöseu, da sie sich als bossnungslos unfruchtbar erwiesen hat. S. Mozartverein. Das am 26. Januar stattsindcnde zweit« Sinfonie-Konzert (Mazartabend) gilt der Feier des 175. Jahres, tages von Mozarts Geburtstag und zugleich dem üüährigen Be. flehen dcs Vereins. Als musikalischer Vorspruch wird ein in Salzburg aufgcfundener kleiner Marsch (mit Trio) in dec Orchestersassung von E. L.vicki uraufgcsiihrt. Es folgen Ouvertüre und Es Dur-Arie der Ilia mit vier obligaten Blas instrumenten aus „Idomeneus" zur Erinnerung an die Münche ner Uraufführung vor 150 Jahren (29. Januar 1781), sowie B-Dur Arie des Sextus aus „Titus" (mit Obligater Klarinette), beide Arien gesungen von Liesel von Schuch. Walter Bachmann und Karl Weiß spielen daz Konzert für zwei Klaviere und Orchester mit den in Salzburg neu ausgesundene» Original. Kadenzen. Zum Schluß die große G Mall-Sinsonie. Leitung Erich Schneider. Gastkarten für Nichtmitglicder bei F. Nies, Seestraße 21, und an der Abendkasse. Das Konzert beginnt nm 8 Uhr Humor Eugenik. „Tas ist also deine Braut? Ist sie denn auch klug?" — „Lieber Freund, die hat Verstand sür zwei!" — „Für zwei? Junge, dann mußt du sie heiraten, das ist die richtige Frau für dich!" Gesangverein. „Else hat Stimmwechsel!" — „Ist nicht möglich! Wieso denn?" — „Sie l)at den Tenor laufen lassen und geht jetzi mit dem Bariton " Unverhosste Wirkung. „Nun. Oskar, hast du deiner Frau das Buch ober Sparsamkeit gekauft, das ich dir empfohlen habe?" — „Schon vor zwei Wochen." — „Und hat es irgendeinen Ersatz, gehabt?" — „Ja — sie hat meinen alten Anzug yer- vorgcsucht, den ich nun wieder tragen muß." MiUeldeutsck)« Stahlwerke, A.-G., Berlin. Wie gemeldet wnd. ist sämtlichen Angestellten der Werke, Riesa, Gröditz und Lauchhammer der Mitteldeutschen Stahlwerke die Kündigung zum nächsten Termin zugestclll worden. — Nach unsern Erkun- kmungen kommt eine Sullegung des Werks nicht in Frage.
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