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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.01.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191401187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-18
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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Seue 14. Nr. 31. vonmags»Nnsgave. Leipziger Tageblatt. vernichten. Die Vernichtung geschieht in der Weise, daß die Micken an den Wänden und Decken entweder mit einem feuchten Tuche ab- gennscht und zerdrückt oder abgesengt werden. Die Erfahrungen haben gelehrt, das; das Ab sengen am zweckmäßigsten mit spiriins- ^tränkten Wattebäuschen erfolgt, die an einem Ltab von Holz oder Eisen befestigt sind. Sind die Schlupfwinkel nicht zugänglich oder ist das Absengen feuergefährlich, so werden die Mücken am besten durch Ansräuchern des Raumes mit einem Mnckenvertilgnngspnlver vertilgt. Dieses ist in Apotheken und Drogengc schälten zu haben; 100 Gramm losten etwa 35 Psg. Von dem Pulver sind in ilacljen, etwas erhöht ausge stellten Schalen etwa 3 Eßlöffel voll auf je 'X) 8tnbikmeler Luftraum abzubrennen. Das Entweichen des Pauches ist durch Verstopfen oder noch besser durch Verkleben der Tür- und Fensterritzeu mit Papierstreifen zu verhindern. Der Rauch soll 2 bis 3 Stunden einwirken. * Eisbahnen. Bei dem jetzt anhaltenden Frost, ist das Schlittichuhlausen aus den Eisbahnen ein sehr gesunder Sport. Wir verweisen deshalb unsere Leser ausdrücklich auf folgende Eisbahnen: cchwanen- teich, Rohrteich, Rmentat tum Scherbelberg), König- Aldcrt-Park, Eiskeller Connewitz, Palmengarten und Lunapart am Auensee. Wegen der Oesfnungszeiten und Preise verweisen wir auf die Inserate. * Wohltätigkeitskonzert in der Martuskirche. Der christliche Verein junger Männer der Martus- gemeinde zu L.-Neudmtz veranstaltet Sonntag, den 2. Februar, abends Uhr, in der Markustirche «Dresdner Straße) ein Konzert, dessen Reinertrag der Iugenopslegearbeit des Vereins zugute tom- men soll. * Für Vie Geschädigten an der Ostsee macht sich in den weitesten Kreisen Deutschlands reges Mitleid bemertbar. Der Aufruf des Komitees, in dem zu Sammlungen für die verarmten kuslenbewohncr ausgeiordert wurde, har wie überall >o auch in Leipzig offene Herzen und Hände gefunden. Ein schönes Verspiel hierfür bietet das bekannte Kabarett Blumensäle, das sich entschloßen hat, zur Linderung der 'Rot der durch die Sturmflut Geschädigten am Dienstag, den 2<>. Januar, nach mittags V-5 Uhr eine Wohltätigkeitsvor stellung zu veranstalten. Zu dieser Eltte-Vor- stellung, bei der das Tabakrauchen verboten ist, hat außer dem gesamten Kabarett- und Trotadero-En- semble auch Frau Direktor Re i m a n n - « ch n e l l e, das ehemalige beliebte Mitglied des Leipziger Stadttheaters, ihre Mitwirkung zugejagt. Alles Rahere wolle man aus der in vorliegender Nummer enthaltenen Anzeige ersehen. * Studienreise von Studenten nach Wien und Budapest. Nach dem groben Beifall, den die vor jährige Studienreise des Leipziger Studenlenaus- «chusses ins Nheinlfch-Westfälifche Industriegebiet bei allen Teilnehmern gefunden har, hat der Allgemeine Studentenausschuß «Kommission für Studienreiien) beschlossen, auch vieles Jahr wieder eine derartige Reue zu veranstalten. Sie findet vom 1.—13. März dieses Jahres statt und hat Wien und Budapest zum Ziel. Die Reise soll ihre Teilnehmer mit den be deutendsten wissenschaftlichen und tünstleruchen Er- rungenlchaften sowie mit eigenartigen technischen, sozialen und kommunalen Großbetrieben der oster» reichlichen Hauptstädte bekannt machen. Weitere Auskunft erteilt die Kommission lür Studienreiien des Allgemeinen Studcnten-Ausichusses (Geschäfts räume: crchillerstraße 7 Eg., Sprechstunden Mittwoch und Sonnabend 5—6 Uhr). * Die heutige Gesangs-Aufführung vom Leipziger Lehrer-Gesangverein im Innern des Völkerschlacht- Denkmals beginnt pünktlich nachmittags 4 Uhr; Zu spätkommende können nur während der kurzen Pausen Einlaß finden. Der Fußboden der Krypta und Ruhmeshalle ist zur Ablenkung von Kälte mit Kokosteppichen belegt, die Räumlichkeiten sind elektrisch beleuchtet. Einlaß karten zu 2 Mark erhält man am Eingänge zum Denkmale. * Psingsttagung deutscher Buchhandlungsgehilfen. Ueberall rüstet sich der deutsche Buchhandel mit Macht zur Beschickung der vom Mai bis Oktober in Leipzig stattsinscnden ersten Weltausstellung des Buchgewerbes, Denn es gilt, dem dort min destens so stark wie 1911 in Dresden mit eigenen Staatspalästen vertretenen Ausland gegenüber wür dig zu repräsentieren und den gebildeten Fach- und Laienkreisen der ganzen Kulturwelt die Bedeutung des deutschen Buchgewerbes vor Augen zu führen. Sämtliche Techniken und Wissenschaften, die der Ver breitung von Wort und Bild dienen, von den Runen und Keilinschriften an bis zum Funkspruch und der Lichtreklame, von der Anfertigung des Papiercs bis zum Bücherautomaten, werden in ihrer Entwicklung uno in vollem Betrieb dargcstcllt, so daß sich hier eine nie wieoerkehrendc Gelegenl)eit zu reizvoller und vielseitiger Weiterbildung bietet. Von den über hun dert Kongreßen der „Bugra" verdient in diesem Zu sammenhang besondere Erwähnung die auch in der hiesigen Ortsgruppe schon estrig vorbereitete P f i n g st ta g u n a, die von der „Allgemeinen Ver einigung deutscher Buchhandlungsgehilsen" einberufen ist und nicht nur aus allen deutschen Gauen, sondern auch von Oesterreich, der Schweiz und dem weiteren Ausland besucht wird. Fcstvorträge von dem bahn brechenden Verleger Eugen Diedrichs-Jena über die Kulturstellung des Buchhandels im Staatsaanzen, und von Geheimrat Thieme, dem geistigen Urheber des Völkeeschlachtdenkmals, sowie fochtechnische Führungen durch die einzelnen Ausstellung:hallen und die ilvelt- bctriebe des Leipziger Buchgewerbes, wie F. Volckmar, K. F. Koehler und I. I. Weber stehen aus dem reich haltigen Programm dieses bedeutsamen Internatio nalen Buchhandlungsgehilfentages. Künstler-Redoute 1914 am 4. Februar im Zen« traltheater. Wie schon mitgeteilt, ist es dem Arbeits- toinitee für das große, gewiß wieder das glän zendste gesellschaftliche syest des Winters, die „Kiinstler-Nedoute", gelungen, Frau Käthe Franck-Witt ans Hamburg als Gast für die Festvorstclluna zu gewinnen. Zur Ausfüh rung gelangt der außerordentlich packende Ein akter „Colvmbine" von Erich Korn und hinterher eine furchtbar komische und lustige ,.E l c k t r a"-P a r o d i e, in der unsere Opcrettenlicblingc Frau Therese Wirt nnd Herr Rudi Gfaller micwirken. Außerdem werden Frl. Margaret Röhner und Herr Grave singen. In dem um 12 Uhr nachts beginnenden Kabarett „Zum lebenden Leichnam" werden als Gäste mitwirken Frau Käthe Franck-Witt, Herr Laurence vom Trianon Theater in Berlin und viele andere beliebte Künstler und Mitglieder des Leipziger Schauspielhauses. Prachtvolle Gewinne wurden der Tombola (ohne Nietens gespendet. Professor HSroux spendet vier Radierungen, der Norddeutsche Lloyd eine Fahr karte Bremen-Southampton und zurück, zahl reiche Autoren Werke mit eigenhändiger Wid mung, Leipziger Verleger Böckser aus ihren Ver lag usw. usw. Neben einem B r a u st ü b l mit Pcchiem Pilsner wird es ein Traust üb l ge ben, wo man getraut und geschieden wird. Ein Photographensalon gibt Gelegenheit zum Er werb von Erinnerungen. Die Namen der Herr schaften, die liebenswürdigst dem Ehrenko- mitee beigetreten find, nennt ein großes In serat in dieser Nummer, auf das wir besonders Hinweisen. Dorr sind auch die Preise für die Theatcrplähe usw. zu erfahren. Der Vor verkauf der Billette beginn« morgen, Mon tag, den 19. Ianu ar, an der Kasse des Operettentheaters, bei August Pölich, F. A. Eop Pius, Petersstraße und im Zigarrcngeschäft von Siebert, im Zcntraltheater. Bestellungen auf reservierte Tische werden im Bu reau der Zeutrattheater Aktien Gesellschaft ent- gcgengenommen. * Tcr X Vruna-ruerschmann-4lbend, welcher nm Tic»? tnq, den 20. Zanuir, 8>» Uhr, swttimdkt, dringt dte^nilil M c i st c r r> r v s o. Der derüdmic Cnglander Cdggr Poe wird mit »einer lxrckenben Novelle „TaS »errüterische vcrr", Maupajsaiit mit der sein-piucyologischeii Ikirze „Cr" Worte komme», ferner wird Tuerschmonn vo» Turqcniey, dem bedeutenden russischen Tiituer. Tolstoi, Urban und Llisier vortrogen. »arten .,» l, 2, .1 M. bei Pölich und in der Linieschrn Leih bibliothek. Dupendkarten lxrben sür diese» Abend (Myigleit. M VaycrnbaU 1Sl4 Zu einem echten und rechten „Bayrischen Trachtenfe sl" werden die vielen Freunde und Freundinnen des Baycrnverciu» Leipzig sür Freitag, de» v. Februar, nach dem „Palmengarten" eingcsadcn. Air cCcuüssen mannigsachslcr Art wird auch in diesem Jahre kern Mangel sein. Wenn schneidig prächtige Trachten der verschiedenen Siegen den des schonen BayernlandeS und die »atunvabre Ausschmü.kung der Festrüume durch Hans Baumers Aachsolger eine seltene Augenweide bretcn, so sorgen andrerseits nicht weniger als süns Kapellen sür musikalische Freude», und zwar werden im Broven Laal das „Philharmonische Orchester (Herkloh)" und „Adolf BodeS Ballorchcstcr", im «selben Taal eine sidele „Taäiauer Kapelle", rin Weiüen Saal die „Münchner Schrammeln" und im Noten Saal die „Lustigen llnterlandler" ausspielen. Um '/,12 Uhr sinket cm großer „Trachtensestmg" statt Neben dem Banrischen Zimmerstutzcu-Preissckirs,en, das sich in Schützen kreisen längs) großer Beliebtheit erfreut, gibt cs wieder einen mit originellen Gegenständen reich ausgcslatteten „Glückshasen" «Tombola) und auch die obligate Enäanbüttc wird cbcusoivcnig schien, wie der Photograph, der aus steiler Höh' Buam und Tcandln, einzeln und paanveisc, abkonterseit zum Andenken an schöne und genußreiche Stunden, wie sie eben nur ein „Bayernball" »u bieten vermag Ter Äartenvcrkaus (l,s>0 M.) bei August Pölich. Carl A. Lauterbach. <Y. Samhammer, Barsuß- gasse ll, und G Zimmermann, Wintrrgarteustr. 8, hat be gonnen. An der Abendkasse kosten die Teilnehmerkarten 2,50 M. * Lhorpensionsfest am Freitag, den 30. Januar, im Kristallpalast. Diese alljährlich wiederlehrende Veranstaltung gehört wegen ihres zwanglosen, ge mütlichen Verlaufs fowie infolge des in allen Teilen gediegenen Programms zu den beiiebtesten Festen des Winters und wird jedes Jahr mit beionderer Freude begrüßt. Als Mitwirkende haben sich wiederum Operndirektor Lohse sowie die Solo mitglieder der Städtischen Theater in den Dienst der guten Sache gestellt. Die erste Hälfte des Abends wird durch ein reichhaltiges Programm (Konzert, musikalische Vorträge usw) ausgesüllt, dann folgt der übliche große Ball. Auch die reich ausgestattete Tombola fehlt nicht, Beiträge dazu werden im Bureau des Neuen Theaters (Eingang Goethestraße 1. Stock) gerne entgegengenommen. * Eine außergewöhnliche Kaufgelegenheit. Der Inventur-Ausverkauf des Moden hauses August Pölich, der alljährlich nur ein mal stattfindet und dieses Jahr am nächsten Don nerstag, den 22. Januar, früh 8 Uhr beginnt, ist seit langen Jahren eme außerordentlich günstige Kauf gelegenheit sür alles, was zur Bekleidung und Aus- staltung gehört, in der Frauenwelt belannt; denn die Preise sind während dieser großzügigen Verkaufs- Veranstaltung in allen Abteilungen ganz wesentlich herabgesetzt und liegen zum Teil sogar nvch unter den Einkaufspreisen. Das Haus August Pölich, das nur Waren von hervorragender Beschaffenheit führt und gerade hierdurch seinen großen Ruf gegründet hat, bietet somit bei seinem Inventur-Ausverkauf auch Minderbemittelten Gelegenheit, sür wenig Geld ganz außerordentlich preiswerte Sachen von guter Qualität zu erstehen. * Im Berkin deutscher Mütter findet am Mitt woch, den 21. Januar, abends 8 Uhr, im Angelita- Harlmann-Hause, Marienstrahe 13, ein Vortrag des Herrn Professor Dr. Förster statt über: „Die soziale Lyril in der englischen Literatur des 19. Jahr hunderts." Gesangsvorträge von Fräulein Vera Schmidt, Konzertsängerin, und Rezi tationen des Herrn Regisseurs Wilden hain folgen. * „Der Einfluß des Klimas aus das Seelenleben". Dieses besonders interessante Thema hatte sich Herr Privatdozent Dr. Max B r a h n - Leipzig für seinen gestern abend» im Kaufmännischen Verein abgehaltenen Vortrag gewählt. Es ist klar, daß bei allen Naturvorgängen auch die Kulturgeschichte beteiligt ist. Das hat die Menschen bisher dazu bestimmt, vom Wetter und vom Klima, dieser Gesamtheit des Wetters in langen Perioden, «ine ge wisse Abhängigkeit gelten zu lassen, indessen muß eine sorgfältige Trennung von dem geschehen, was das Wetter für uns im einzelnen bedeutet, muß mit Hilfe der Psychologie untersucht werden, wie die Temperatur den Menschen bestimmt. Wenn wir das Wetter verstehen wollen, so müssen wir erst seine einzelnen Faktoren, feine einzelnen meteorologischen Elemente und ihre Wirkung kennen lernen. Nur einen indirekter Einfluß, einen solchen äußerlicher Art, hat das Wetter. Es täuscht uns Wirkungen vor, aber einzelne Teile des Lvettcrs, wie illkirm«, Kälte und andere Faktoren, bestimmen ganz besonders unser Seelenleben. Wohl wird vom Laien der Luftdruck am meisten beobachtet, doch hat er psychisch, wie auch die Elektrizität, nur einen ganz geringen Einfluß auf den Menschen. Das Klima fetzt sich aus einzelnen Elementen der ein zelnen Regionen bei ihrem Unterschied von Binnen land und Seeland, von Tiefland und Höhenland zusammen. Endlich kommen noch klimatische Pe rioden, dann der Lvechsel von Tag und Nacht, Jahres zeiten und Veränderungen im Jahr, im Klima und im Seelenleben in Betracht. Wenn man den Ein fluß des Klimas unterjuchl, wird man beispielsweise kei Gewitter ungemein viele sensible Menschen finden, allein der Grund wird allenfalls bei Nerven ärzten zu erfahren sein, aber das eigentliche Mittel, den Einfluß des Klimas festzusteUen, bietet doch nur das in den letzten beiden Jahren angewandte psychologische Element. Es hat bei einer Ferienkolonie Berliner Kinder in Zinnowitz in mannigfachen Methoden zur Prüfung der Arbeits fähigkeit, der Leistungsfähigkeit der Gedächtnis bildung und Untersuchung der Aufmerksamkeit des Kindes unter der Wirkung der Seeluft Anwendung gefunden und Veränderungen des Körper- und Geisteszustandes ergeben. Was die Temperatur anbctrisft, so läßt sich diese in zwei Formen, in W ü r Nl e st r a h l e n und in Luftwärme scheiden. Jene, besonders stark im Hochgebirge, so beim Wintersport auftretend, hat anfangs eine Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens zur Folge. Später bei erhöhter Zunahme eine starke Erregung, Reizbar keit und Empfindlichkeit, bis zum Eintritt einer Art Delirium. Ganz anders wie die eigentliche Strahlenwärme wirkt die Luftwärme. Wohl er wärmt sie uns, verhindert aber die Abgabe der Wär me nach außen, benimmt die Auffassungsfähigkeit, erregt das Blut, erzeugt Schlaflosigkeit und das Gefühl der Mattigkeit. Noch unerforscht ist freilich das VerlKltnis des Kopfes und des Körpers zu dieser Erwärmungserscheinung. Braucht doch der Mensch sür körperliche Arbeit eine ganz andere Be tätigung als Kopfarbeit. Im Gegensatz zur Wärme ist der Einfluß der Kälte weniger bekannt. Ihr Wesen läßt sich besonders leicht umschreiben. Sie bewirkt psychomotorische Lähmungen, eine Erschlaf fung, ein Versagen des geistigen Lebens. Weiter kommt der Einfluß der Luftbewe ung in Be tracht. Sie erleichtert die Wärmeabgabe des Or ganismus und wirkt abkühlend», wenn sie aber neue Temperatur bringt, wie im Schirokko, im Föhn, äußert sie sich anregend in einer Abspannung, einer Auf reizung der Nerven. Ganz anders ist die Wirkung der Luftfeuchtigkeit; tretbhausähnlich ver hindert sic als heiße Luft auftretcnd die Abgabe von Flüssigkeit vom Körper und erzeugt eine gewisse Müdigkeit, Mißmut und geistige Ermüdung. Es versagt die geistige Leistungsfähigkeit und die Spann kraft. Eine mißliche Frage erhebt sich daher bei der Befeuchtung der Zimmer im Auftreten austrocknender Zentralheizungen durch ungenügende Lüftungs- und Feuchtigkcitsverhältnisse. Einen letzten Punkt bildet in der Neihc der einzelnen Faktoren die Beson nung. Wie alle Wesen, von der Pflanze bis zum Menschen, durch die Sonne eine ganz besondere Be- wegungstraft bekommen, so tritt bei lichtlosem Sein eine starte Verstimmung bei dem Menschen ein. Mit einer kurzen Charakteristik von Seeklima und Höhen klima und deren Wirkung auf den Menschen schloß Redner unter dem Beifall des Altzditoriums seinen fesselnden Vortrag. * Märchenaufführung im Zentraltheater. Bei dieser Ausführung, die zum Besten der kirch- lichen Jugendpflege zu St. Matthäi Sonntag, den 25. Januar, nachmittags 4 Uhr, im Großen Festsaale des Zentraltheaters stattfindet, gelangt zum ersten Male eine der interessanten In szenierungen Hans Schüppels und Alired Lehmanns vor eine größere Oeffentlichkeit. Den Reiz der Inszenierungen der beiden jungen Herren zu be wundern, haben bisher immer nur kleinere und geschlossene Kreise Gelegenheit gehabt. Beide haben für Kindervorstellunaen die sogen. Kinderbühne konstruiert, deren schlichte und kindliche Dekorationen, der Phantasie der kleinen Zu chauer einen weiten Spielraum lassend, sicher ihren ungeteilten Beifall finden. So werden auch an diesem Tage dre sieben verschiedenen Bilder der „Zaubergeige", des besten Marionet enspieles des alten Grafen Pocci, ihren Eindruck nicht verfehlen, zumal die Darstellung durch junge Leipziger und auswärtige Damen «nd Herren ganz vorzüglich fein wird. Das gute Werk, das jeder durch den Besuch dieser Aufführung an den armen Kindern tut. die ja gerade in diesen kalten Tagen viel zu leiden haben, wird ebenfalls zur Befriedigung eines jeden beitragen * Rheinländer-Verein Leipzig, E. B. Der närrische Rat der Elie gibt bekannt, daß die diesjährige erste Große Gala - Karnevalssitzung mit nachfolgendem Karnevalstrubel und anfchließendem Festball am Montag, den 19. Januar d. I, abends 8,11 Uhr in sämtlichen Räumen des Künstlerhauses stattflndet. Der Eintritt zu den Veranstaltungendes Rheinländer- Vereins ist nur durch Einführung gestattet. Man beeile sich daher, sich recht bald an das Vereins baus (Kuhnds Weinstuben). Promenadenstraße 22 (Tel. 924), zu wenden. * Der Verein für Frauenstimmrecht ladet für Montag, den 19. d. M., abends 8'. Uhr, zu einer Mitglieds Versammlung im Rosentaltasino ein. Gäste sind willkommen. Herr Dr. med. Born st ein spricht über Frauenbewegung und Kultur. Am 28. d M findet in den Räumen des Künstler hauses ein Eeielbchaftsabend statt. Freifrau von Funck, die bekannte Vorkämpferin für Frauen stimmrechte, ist als Rednerin gewonnen. Hervor ragende Kunitkräfte warten mit musikalischen und deUamcuorischen Darbietungen auf. Näheres bringen ipätere Inserate. * Der Bezirksverein für den Norden und die innere Stadt Leipzig beging am Freitag abend im Saale des Etablissements „Bonorand" sein 23. S tif - tungsfest, das seyr gut beiucht war und einen stimmungsvollen Verlauf nahm. Es wurde einge leitet mit dem vortrefflich gespielten Solovortrag der Beehthovenschen G-Moll-Fantasie von Fräulein Anita Burkhardt. Dann bot das rühmlichst be kannte Leipziger Vokal-Quartett (Marga rete Fritzsche, Sopran; Helene Braune, Alt; Paul Siegenbach. Tenor; Arno Gelbe, Baß) drei Lieser: „Wohl ruht sich wonniglich". „Die Wasserrose" und „Im Vorübergehn", womit es reichen Mti^ll erntete. Auch für seine wei eren DarbietungenWn Laufe des Abends, die überaus sorgfältig und klangschön zum Vortrag ge langten, wurde dem beliebten Quartett allseitiger Applaus gespendet, so daß es sich zu Zugaben ver stehen mußte. Fräulein Claire Schmidt-Gut- Haus erfreute die zahlreiche Zuhörerschaft durch eine Reihe einwandfrei gespielter Solostücke sür Violine. An das in allen Teilen wohlgelungene Konzert schloß sich ein flotter Ball, dem von alt und jung fleißig gehuldigt wurde. vonmay, 18. Isnuar 1914. * Staatliche Sch»efter»pflege. Am 1 Januar ist in Leipzig-Dösen eine Zweiganstalt des königliche«» Schwesternhauses Hubertusburg eröffnet worden, da neue Arbeitsfelder übernommen werden. Diese Neugründung ist eine Art Jubiläumsfeier Es ist wenig bekannt, daß Sachsen die erste staatliche Schwesterneinrichtung besitzt. Vor 25 Jahren hat das Schwesternhaus klein angesangen, jetzt arbeiten gegen 500 Schwestern in den im Lande verteilten 14 Landesanstalten an Geisteskranken und Epilep. tischen, sowie an blinden, schwachsinnigen, olöden unv sittlich gefährdeten Kindern; hierzu kommen noch 54 Lehrschwestern. Seit dem 1. Januar ist auch mit der Ausbildung von Schwestern für die körper liche Krankenpflege im Krankenstist Zwickau begonnen worden. Wer in diese wichtige Berufstätigkeit einen Einblick gewinnen will, lasse sich vom Rektor des Schwesternhauses in Huberiusdurg bei Wermsdorf Bezirk Leipzig das Heft schicken: „Das Königliche Schwesternhaus und seine Arbeit". lieber den Beginn der Ausbilöungskurse gibt das Inserat in der heutigen Rümmer unseres Blattes Auskunft. * Freiwillige Sanitäts-Kolonnc vom Roten kreur zu Leipzig. Die Generalversammlung war sehr gut beiucht u. a. waren als Ehrengäste Generaloberarzt Dr. Kießling- Leipzig undSlabsarz. Dr. Meyer erschienen, die vom Kolonnenvorsitzenden Rechtsan walt Dr. Tegetmeyer in seiner Begrüßungsan sprache mit besonderer Freude willkommen geheißen wurden. Nach dem erstatteten Jahresbericht bat die Kolonne eine stetige zielbewußte Entwicke lung genommen. Das Jahr 1913 mit seinen großen Veranstaltungen in Leipzig war für sie ein sehr arbeits reiches. Beim Turnfest leisteten die Mannschaften der Kolonne beim Festzug und während des einwöchigen Turnfestes insgesamt in 187l Hüllen erste Hilfe, auf. der Vaufach-Ausstellung in 1050Fällen sowie auch in Hunderten von Fällen auf den beiden Leipziger Meßen, der Unfällen in Betrieben, im Straßenverkehr usw. Für die außergewöhnliche reiche ArbeitstcUigkeit im Rettungsdienst fand die Kolonne besondere Anerkennung vom Rate der Stadt Leipzig sowie vom Direktorium des Landesverbandes. Weiter berichtete der Schriftführer, Herr Schmidt, über die Führersitzungen, Probealaimierungen, Gelände Exerzierlldungen und die adgehaltenen großen Hebungen bei Markranstädt und Taucha. Der neue Kursus zur Ausbildung neuer Mitglieder, an dem sich 33 Mann beteiligten, fand «einen Abschluß. Der Jahresbericht wurde einstimmig gutgeheißen, ebenso der von dem Ka.sierer Stempel erstattete Kassenbericht auf Antrag der Rechnungsprüfer richtiggejprochen. Auf die Mitteilung über die Er nennung des Eeneral-Oberarzres Dr. Kießling zum Ehrenmitgriev der Kolonne erwiderte der Genannte in einer längeren Ansprache, daß ihm die Verleihung der Ehrenmitgliedschait eine Ehre und Freude sei, wofür er herzlich danke. Die gemeinsame langjähnge Tätigkeit und seine Beziehungen zur Kolonne würden iym immer eine sreuoige Erinnerung bleiben. Fleiß, eifriges Streben und Interesse an der Sache sowie Sinn für Kameradschaft, Liebe für unser deutsches Vaterland und Mitmenschen habe die Kolonne jederzeit be wiesen, sie könne stolz sein auf das. was sie bisher in Friedenszeiten im Dienste der Nächstenliebe ge leistet habe, und er habe nur einen Wunsch, daß die Kolonne wie bisher, jo auch in Zukunst weiter arbeiten und blichen möge. Nach einigen internen Mitteilungen des Kolonnen ührers Trödler wurden die Neuwahlen vorgenommen. Der bisherige Kas sierer Stempel wurde wiedergewählt und Leopold Müller und Oehlschlägel zu Rechnungs prüfern bestellt. Zu Beisitzern wurden gewählt die Herren: Wendel, Lademann, Bär. Schu bert, Reinhart, Jakoby, Schulze, Schulze, Schöbel und Rohr. Der Mitglieds beitrag bleibt in der bisherigen Höhe für 1914 bestehen. M ?. Internationale russische Einbrecher. In Dresden sind in der Zeit vom 10.—12. d. M. Einbrecher in ein Juweliergeschäft eingedrungen und haben dort die ersten aufgeführten Goldsachen gestohlen. An scheinend haben sich die Täter in das Grundstück ein schließen lassen und eine nach dem Keller führende Tür mit einem Sperrzeug geöffnet. Vom Keller aus bohrten sie dann den Boden des Geschäftslolales an und schufen mit Stemmeisen und Bohrern ein breites Loch, durch das sie in die Geschäftsräume hineinkletterten. Ein Versuch, den Geldschrank zu öffnen, mißlang. Die Ausführung des Einbruchs deutet darauf hin, daß dieselben Einbrecher an der Arbeit waren, die im Oktober vergangenen Jahres einen Einbruch in die Depositenkasse einer Dresdner Bank und einen ähnlichen Einbruch in ein Juweliergeschäft in Breslau verübten. Als Täter kommen drei inter nationale russisch« Einbrecher in Frage, von denen bekannt ist. daß sie von Rußland aus Streifzüge unternehmen und besonders Bank- und Juwelier geschäfte Heimsuchen. Die Einbrecher sind der Ea- maschenstepper Israel David Graff, der Schuhmacher Chai-Ber, auch Jankel-Laib Wolbromski genannt, und Kasimir, auch Chai-Ber Sikorski genannt, in deren Begleitung sich noch zwei weitere schwere russische Einbrecher, namens Alexander Jäger und Felix Niklaszewski, befinden sollen. Bei dem Einbrüche in Dresden sind gestohlen worden: 25 Kolliers, 585/1000 mit Brillanten in Platin« 585/ und 333/1000 mattg. Kolliers, Wert ca. 2500 60 goldene Armbänder, Um Staats- und Privatbeamten, deren Hinter bliebenen in den ersten Jahren gar keine oder nur geringe Fürsorge seitens der staatlichen Einrichtungen zusteht, Gelegenheit zu bieten, ihre Familie in standes gemäßer Weise sicherzustellen, bat die Deutsche Lebens versicherungs-Bank, Aktien-Eesellschaft in Berlin, eine vorteilhatte Versicherungsform, die kurze Todesfall versicherung «Risikoversicherung) in zwei Versicherungs arten (Tarife 2 I und 2 II) eingeführt. Hiernach kann ein jeder argen ganz niedrige Prämie unter äußerst liberalen Bedingungen seine Familie für den Fall seines vorzeitigen Todes ein beträchtliches Kapital oereitstellen. Sie eignet sich insbesondere auch für die fooenannten freien Berufe, wie Aerzte, Rechts anwälte, Künstler, fowie Fabrikanten, Kaufleute usw., denen es gerade darauf ankommt, in den ersten Jahren ihrer Tätigkeit ihre Angehörigen gegen niedrige Prämie hoch zu versichern. Außerdem führt die Deutsche Lebensversicherunos-Bank noch alle oe- kannten Arten der Lebens- und Aussteueroersicherung. Die Subdirektion der Deutschen Lebensversicherungs- Bank, Aktien - Gesellschaft, in Leipzig, Plagwitzer Straße 27. Telephon 2401, gibt iederzett gern kostenlos und ohne jede Verbindltchkeit näheren Aufschluß. Der heutigen Nummer liegt ein. ausführlicher Pro spekt bei, auf den besonders aufmerksam gemacht wird. vriis MKKKI Koiiilloil-Mi'fel lief 1em8te!M ( Nokiung von U.vk-kmungv-.! -) A Wlll'lel 20 pfg , einrelns Mtttzs s Ng.
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