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Sächsische Volkszeitung : 29.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193101295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-29
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.01.1931
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Respekt oder Vertrauen? ^Kemnilr, rv/icksu, Giguen Altstädier Gemeindestube 5?u; cker l,suLi1r bis auf weiteres iveitercheschäsligt, aller- uur bei einer beschränkten Arbeitszeit von Innerhalb Jahresfrist sprach Herr Dürgerschullehrer Wels- Planen zum 3. Ntale iin liatbolischen Männerverein Reichenbach an« 18. Januar. Der Herr Redner behandelte die ..voglländischen Stäütegründungcn". Von, Reichsgründungstage ausgehend, Sehen wir uns einmal das ..goldene Prag" mit den Augen des Geschichtsforschers an Es ist keine tschechische Gründung, sonder» eine deutsche. Städte, die heute stochtlchechische Namen tragen, sind deutsche Gründungen, z. B Pilsen Budwcis. Tschaslau u. a Niemand anders als deutsche Bürger und Bauern haben die Kultur ins Land gebracht Sie sind aber nicht mit Gewalt eingcdrungen, sie wurden gernlen und gern gesehen Deutsche waren es, die die damals noch zahlreichen wilden Waldgebiele und öden Gegenden in blühende Fluren umivan- dellen, die den Segen ins Land brachten Nicht anders steht es mit dem Bergbau. Iglau, Deutsch Brod. Kuttcuberg sind all« deutsche Bergstädte. Sie brachte» de» großen Herren ungeheure Reichtümer Gall doch z. B. einst der böhmische Fürst als dop gelt so reich wie der deutsche Kaiser! Das verdankte er deut schen Bergleuten. Wo man hinschout, überall in Böhmen flohen wir aus deulsche Kulturarbeit „So ist Böhmen nach seiner geschichtlichen Vergangenheit und seiner Kultur ein deutsches Land, wenn auch seit dein 6. Jahrhundert ein fremdes Bolk dort haust, heule wohl den gröhten Teil des Landes inne hat und sich die Herrschaft wider alles Recht — über die deutschen Gebiete oninns;'" Darum bat Dr. Gierach recht, wenn er ruft ..Jeder Deutsche, der aus C den wohnt soll wissen, wo deutscher Boden ist soll wissen, das; auch in Böhmen ein wertvoller Zwei» seines Bolks- hammes wohnt." Uns Sachsen, die wir die nächste» Nachbarn deX Deutschböhmeu sind, gilt das ganz besonders? wirtlichen Gegenden wirkten? Deutsche Benediktiner waren es. Schon um das Jahr 1000 entstand durch sie Ostroiv. Seinen ersten Abt erhielt es aus dem bayrischen Kloster Allelch. Im 12. Jahrhunderte gründeten Prämonstratenser und Zister zienser eine ganze Reihe Klöster, von denen einzelne noch heule einen Namen von Klang haben. In allen diesen Niederlassungen herrschte das deulsche Element, zum »lindesten aber waren die leitenden Persönlichkeiten deutsche Männer. — In den Kloster akten können wir lesen, woher die deutschen Mönche kamen: die Prämonstratenser von Mascha» aus Waldsassen, die von Hohenfurt aus Wilhering In Oberöslerreich und die von Golden- Kron aus Heiligenkreuz im Wiener Wald. Wie überall, so sind auch die Nachrichten von den ältesten Schulen des Landes spärlich. Sie weisen aber alle aus die Klö sier hin. Welchen Segen diese Niederlassungen auf das Land ausüblen, ist bekannt. Auch in Böhmen legten sie den Grund zu den Bibliotheken, dessen Handschriften. Urkunden und Bü cher es uns ermöglichen, das Bild der Bergaugenheit zu zeich neu Und von den Klosterschuten, die naturgemäss zuerst für den eigenen Nachwuchs sorgten, sielen doch viele kostbare Körnlein ab für jene Schüler, die in der Laicnwelt verbleiben wollten. Was die deutschen Mönche für die Knltivierung Böhme»' geleistet haben, lässt sich mit wenige» Worten nicht aufzähleu Selbst die Anfänge der Kunst und künstlerischen Arbeiten geben auf sie zurück. Bor ihnen war so gut wie nichts da. „Wahre Kulturinseln" nennt Dr. Karl Beer die Klostergründungen in Böhmen. Fest nnd rege blieben die Klosterinsasscn in Berkin düng mit der deutschen Heimat. Böhmische Kunst und Wissen schäft sind deutschen Ursprungs. Die deutsche Literatur ist älter als die tschechische. Deulsche Minnesänger weilten hier Der erste Steinmetz ist ein Deutscher. Die erste Moldaubriirke aus Steiu lies; kein Tscheche, sondern die deutsche, thüringische Für stenlochter Herzogin Judith bauen. Wer heute nach Prag kommt und den herrlichen Beitsdom bestaunt, aber ringsum und in der ganzen Stadt nichts wie tschechische Anschriften liest und eben solche Worte hört, kommt von selbst kaum aus den Gedanken, das; der Dom und viele gllc Bauten zum größten nicht gar ganz, von deutschen Künstlern geschaffen Die Slawen kannten keine Städte und keinen gerstand. Beides sind Schöpfungen der Deutschen. Tatsache wird einmütig von der deutschen und Geschichtsforschung airerkaunt. kam der Vortragende aus das grosse mittelalterliche Deutsche Reich zu sprechen, erörterte -essen Ziele und Ausgaben und kam auf „Kolonisation" und „Christianisierung" zu sprechen. Herr Wels führte aus, welche Faktoren maßgebend waren für Städtcgründungen.s prach dann von den voglländischen Verhält nissen und bot reiches Material über die Gründung von Plauen, Reichenbach, Adorf, Elsterberg, Auerlmch, Oelsnis;. Für die zirka einstündigen Ausführungen dankte die Versammlung durch regen Beifall. X — X Hamburg auf Grund der mit der Stadt Bautzen getroffenen Abmachungen entschlossen, von der beantragten Slitlegnng der Zweigwerkes Bautzen vorläufig Abstand zu nehmen. Die für den ««ergangenen Wochenschlnß geplant gewesenen Entlassungen kamen daher nicht zur Durchführung. Die Belegschaft von rund .800 Personen wird dings nach nne vor 2t Wochenstunden. Ein gefährlicher Zusammenstoß D-Zug rast in einen ZIrgelwagen. Crimmitschau, 28. Januar. Am Montagnachmittag in der vierten Stunde ereignete sich aus Kletnhessener Flur am Bahn übergang ein Unfall, der leicht unübersehbare Folgen hätte haben können. Ein mit Ziegeln beladener Autoanhänger war infolge einer Panne der Slratzenzugmaschine gerade aus dem Bahngleis zu m Steheu gekommen, als der D Zug Berlin—Leipzig—München, der Leipzig 11.lv Uhr verläßt, mit einer Geschwindigkeit von etwa 80 Stunden kilometern heranbrauste. Der Autoanhänger wurde nut furchtbarer Gewalt auf das Nebengleis geschleudert und die Ziegelsteine flogen nach allen Seiten auf den Bahnkörper und die angrenzenden Wiesen. Die Lokomotive war schwer beschädigt worden, konnte aber nach halbstündigem Aufent halt ihre Fahrt nach Werdau fortsehen, wo sie durch ein andere Maschine erseht wurde. Zur Bougeichichte des Chemniher 'Bened>litinerh'o''ers. In de, letzten Sibung oes 'Vereins für Chemnitzer Geschichte wurde des verstorbenen ersten Vorsitzenden Lladtarchirmrs Prof. Dr. U h I e gedacht, der über 50 Jahre dem Bereiu gedient hat. Medi-inalrat Dr. Fchre und Lehrer Wehner widmeten ihm her-liche Nacbruie Daun hielt sein Nachfolger im Stadt archiv Dr. Iosenh Muller mit um'assender Klarheit einen Licht- biideroortrag über die Bougefck'chlc des Chemniher Benedik- tinerkwsle's. aus der die Ho-sauer Reiormniäne deutlich zu «-kennen s-nd. In den verbliebenen Gebäuden des ehemaligen Be-gklosters ist nach gründlichem Umbau das Museum lütt Ch.mmkcr S'"^toesch'ch!e u» »'rockrocht worden Wir behalten uns vor. onlökl'ch der bevorstehenden Erösknuna des Museums aus die l>;ns bistor'schcn Forschungen Dr Müllers, die viel« nein Ergebnisse zutage förderten, näher cinzugehen I M h Noch kein Talsperrenbau im Greifenbachtal Die an dem Projekt der Errichtung einer Talsperre im Greifenbachtal inter essierten Gemeinden hat,.n sich kürzlich erneut für die Inan griffnahme des Baues ausgesprochen. Das Projekt, das einen Kostenaufwand von rund 3,5 Millionen Mark verursachen würde, ist jedoch von der Regierung mit Rücksicht auf die gegen wärtige Finanzlage des Staates auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Im Verein für vogtländisch« Geschichte und Altertums kunde zu Plauen hielt am Donnerstag. 15. Januar, Hochw. Herr Pfarrer Dr. Schwarzbach-Falkenstein einen sehr interessanten Bortrag über „Die mittelalterliche Organisation de» Psarrsystems unter besonderer Berücksichtigung der vogt ländischen Verhältnisse. In seinem cinstiindigen Bortrage ging Herr Dr. Schwarzbach von der Christianisierung der östlichen Kolonialländer aus, zeigte Ottos I. Eifer für das Christentum und seine staatspolitische Klugheit durch Gründung des Erz bistums Magdeburg und der diesen unterstellten Sujsragan- bistümer Meißen, Merseburg. Zeih, erörterte die kirchlichen Verhältnisse des Vogtland«?, Zugehörigkeit zu den einzelnen Bistümern und erklärte die Begriffe „Propstei, Archiüiakonat, Kollegiatkapitel". Im Vogtland« befanden sich neun Erz- pricstersihs. Darauf ging der Herr Redner aus die Entstehung der Kirche und Kapellen ein. führte die Stifter von Pfarr kirchen vor und begründete die Erstellung neuer Psarrbezirkc. Boni „Einkirchensystem" der Karolingerzeit kam man zu dem ausgedehnten Kirchcnsystem des Mittelalters. Interessant be sonders waren nun die Ausführungen über Rechte und Pflich ten des Patrons. Seit den» 13. Jahrhundert wird der landes herrliche Patronat üblich. Bedeutsam ivaren weiterhin die aus führlichen Darlegungen über die sogenannten „Inkorporatio nen", durch die z. B der Deutsche Orden in den Besitz der Pfarrkirchen kam. Später taten da? die Klöster. Am Aus gange des 1.">. Jahrhunderts ivaren Zwelürittel der Pfarrkirchen in klösterlichem Besitz, der weltliche Patronat wird zurück gedrängt. Wie jeder Psarrherr, so hallen auch die Einwohner jeden Kirchspiels bestimmte Rechte nnd Pflichten. Der „Psarr- znxing" war später, als die einzelnen Pfarreien zu groß wurden, nicht mehr zu rechtserligeu. Die Gehilfen des Pfarrers waren die Kaplänc. die „Frühmeßner". Fast um jede Kirche zog sich ein weiter Kapellcnkranz, mit Einkünstcn wohl versehen. Stiftungen und Altäre bieten heute noch ein weites Gebiet für Geschichte und Kunst. Diese Altäre bedienten die sogenannten Altaristeu. fWohl zu unterscheiden von Kaplänenls Mehrere Pfarreien waren zum Diakonat, zum Erzpriestertum zusam mengeichlossen. Da auch die niederen Kirchendicnste von Kle rikeru verrichtet werden sollten. Halle jeder Pfarrer die Kleri ker hcranuioilden: war ja mit dem 12. Jahrhundert die An stellung der Hilisgeistliäntn Sache des Pfarrers. Hierüber sprach der Herr Borirageude in längeren Ausführungen, die wohl fast allen Zuhörern neues Material brachten. Zum Schlüsse erörterte Herr Dr. Schwar-bach die Kirchengründungen, die Dotationsurkunöcn, das Einkommen der Geistlichen und verliest aus dein Widembuche von 1515 das Einkommen des Plauener Pfarrers. Die gehaltvollen Ausführungen, von denen der Herr Redner selbst bescheiden als von „Bruchstücken -er reichen mittelalterlichen Kirchenrechts" sprach, lösten überaus starken Beifall aus und entfesselten eine lebhafte, fruchtbar« Delxttte. l Vorläufig keine Stillegung der Bautzener Iutespinnerel. Dem Bautzener Tageblatt zufolge hat sich die Konzernleitung der Vereinigten Iutespiunereicn und -Webereien A.-G., Verlin- Unsere deutschen Nachbarn in Böhmen Deutschbilhmische Kulturarbeit. Von Franz Rösler. H. „Und wenn uns derzeit Staatsgrenzen trennen, muß das geistige Baud angestammter Volksgemeinschaft um so inniger geschlungen werden." So schreibt ei» kühner deutscher Vorkämpfer in Böhmen, Dr. Erich Gierach, in „Deutsche Arbeit". lSudetendeutscher Verlag Franz Kraus, Neichenberg.) Sind das nicht Wßrte, die jedem Deutschen im Reiche ans Herz geben müssen? Auch die Kultur des böhmischen Landes beweist tausendfach, daß Böhmen ein urdcutsches Land ist. ebenso deutsch ivie Sachsen und Thü ringen und Schlesien und Preußen. Niemand anders als die Deutschen brachten das Chri stentum nach Böhmen. Die ersten 11 böhmischen Häuptlinge wurden 815 in Regensburg getauft. Das Land Böhmen verehrt im hl Wenzel seinen 'Nationalheiligen. Seine Heiligspre chung verdankt er den V aycrn, nicht seinen Landsleuten, die ihn erschlugen. Der erste Bischof von Prag war ein Deutscher' der Sachse ThicIma r. Als er in Prag einzog. gaben ihm die Herzöge und Großen dos Landes Geleit und sangen den deut schen Soruch: „Christ uns genade, und die Heiligen alle Helsen uns." Theobald, Eckehard, Hermann, Meinhard hießen seine 'Nachfolger. Schon ihre Namen besagen, das; es deulsche Män ner waren Im II. Jahrhundert gab es in Prag einen gelehrten Dompropst 'Markus. Von ihm berichtet der älteste slawische Chronist Cosmas, daß er alle, die damals im böhmischen Lande weilten, durch sein Wissen überstrahlte, und daß alles, was die Prager Kirche an Heiligkeit, an kirchlicher Einrichtung, an Ansehen besessen, sie ihm verdankt habe. Markus aber stammte aus alladligem, deutschem Geschlechte. Mit Recht darf Böhmen stolz sein aus das rühmliche Wir ken der deutschen Weltgeistlichkeit. Groß ist die Zahl strahlen der Namen. Nicht minder fruchtbringend und segensreich Ivar die Tätigkeit deutscher Mönche und Nonnen. Wer gründete die ersten klösterlichen Niederlassungen, die kuliurbringend in un Teil, wenn wurden, freien Bür Und diele tschechischen Die schwierige Lage der Bezirksverbände Bautzen, 28. Januar. In der letzten Bezirksausschuß sitzung teilte Amtshaupimann Dr. Sievert Zahlen über Stand und Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bautzener Bezirk mit. Danach steht fest, das; 12 Prozent der gesamten Bevöl kcrung aus Erwerbslosen-, Krisen- oder Ausgesteuerlensürsorge angewiesen sind <der Reichsdurchschnilt beträgt 7 Prozents. Infolge des beständigen Ansteigens dieser Ziskern hat sich im Etat -es Bezirksverbands bereits wieder ein Mehrbedarf von 8 6 00 0 Mark über den im Herbst durch Erhöhung der Bezirksumlagc gedeckte» Betrag hinaus eingestellt. Für das Jahr 1031 32 berechnete der Amtshaupimann unter Zugrunde legung der jetzigen Verhältnisse eine Bezirksumlagc in Höhe von 1258 000 RN!, bis 1 500 000 RM. — eine Summe, die an gesichts der Tatsache, das; das Steuereinkommen aller Bezirks gemeinden zusammen zurzeit nur 1 800 ONO Mark betrage, abso lut unmöglich sei, wenn Reich und Staat die Dinge nicht grund legend ändern oder sonstwie Abhilfe sämlicn wollen. ^tz0ltgegebene Autorität ist die Grundlage aller Autori- tüt. Ater sich auf sie nicht berufen kann, dessen Stellung und Führung wird immer schwanlend nnd umstritten bleiben. Ebenso wichtig und im praktischen Leben noch wichtiger aber ist die Autorität, di« man sich selbst erwirbt dadurch, daß man zeigt, daß man auch wirk lich ein Führer ist. Gottgegebene Autorität. Amtsanto- rität kann sich nur auswirken, wenn sie sich verbindet mit persönlicher Autorität, die aus dem eigenen Können er wächst und der persönlichen "^-legenbei- Wenn dieses Selbstverständliä)e von manchen Eltern mehr bedacht würde, es käme nicht zu jo vielen Erziehungs konflikten. So manche Erziehungsarbeit in so manchen Familien endet mit Mißerfolg. Warum? Weil man nicht verstanden hat, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Man trat ihnen gegenüber als Inhaber einer gottgegebe nen Amtsgewalt, aber nicht als Persönlichkeiten, deren Ueberlegenheit, deren Lebenserfahrung, deren ganzes Auf treten den Kindern das Vertraue» abgewann, das allein aus die Dauer der gottgegebencn Autorität Gehorsam ver schafft. Nichts ist vernichtender für die Autorität, als wenn der, rvelcher sic inne hat, nicht wert ist sie zu besitzen,' nichts katastrophaler als wenn der. welcher ein Amt verwalten soll, auf Schritt und Tritt zeigt, daß er dem Amt und dessen Aufgaben nicht gewachsen ist. Als man im 15. Jahr hundert einem Alexander VI. das Schifflein Petri anver- traute, war Revolution und Abfall die Antwort darauf, daß ein unwürdiger Papst mit der höchsten Autorität um kleidet war. Und wenn Eltern ihrem Amt, ihren Aufga ben nicht gewachsen sind, auf Schritt und Tritt zeigen, daß sie unfähig sind, selbst nicht wissen was sie wollen und was sie sollen, dann mögen sie hundertmal ihre gottgegebene Autorität betonen, Gehorsam findet doch nur der, der auch persönlich Gehorsam verdient. Gnade setzt die Natur vor aus, will ankniipsen an natürlich Gegebenes, an die natür lichen Fähigkeiten. Da erst kann die goltgegebene Auto rität der Eltern sich auswirten, wo he sich verbindet mit deren reiferer Lebcnskenntnis und Lebenserfahrung, wo die ganze überlegene Periönlichkcit des Vaters und der Muller i» Wort und Beispiel die Führung übernimmt. Da wird aus dem schweren: „ich muß mich führen lassen" ein freudiges: „ich laß mich führen". Das Tkrtrauen der Kinder gewinnen, und dies Ver trauen bewahren: das ist das Geheimnis aller erfolgreichen Erziehung. Es liegt wie eine tiefe Tragik über manchen Familien, daß die Ellern machtlos den Kindern gegenüberstehen, jeden Einfluß verloren haben: rvährend dieselben Kinder von jedem ersten besten Führer oder Verführer aus der Straße sich führen und zerführen lassen. Ich habe es nie glauben können und kann es nie glauben, wenn man sagt: „Die Jugend von heute läßt sich nicht führen." Wo ist denn ein Jugendlicher, der sich nicht irgendwie dem Ein fluß eines andern veugt? Nicht irgendwie einem andern sich unterordnet, von ihm sich Weg und Leben und Denken und Wollen vorfchreiben läßt? Auch das Versührtlverden ist doch schließlich ein Gefiihrtwerden, auch ein verführter junger Mensch ordnet sich einem Führer unter, wenn auch einem falschen. Die Frage ist nicht: läßt unsere Jugend sich führen: die Frage ist: warum schenkt sie so manchem Ver führer mehr Vertrauen als den gottgewollten Führern, warum stellt sie dem Willen wirklicher Autoritäten ost so viel Widerstand entgegen, um jeder Scheinautoritüt wiK- "- los zu erliegen? Nur die geistige Ueberlegenheit. die das Vertrauen des Kindes gewonnen, wird ihren Einfluß bewahren auch über die Zeit hinaus, in der Strafe und Schellen nichts mehr vermögen. Ich möchte die Macht sehen, die ein Kind Eltern entfremden könnte, die bewußt die Führung des Kindes in die Hand nehmen, die konsequent versuchen, sich in die Seele und in die Lage des Kindes hineingidcnken, um im rechten Augenblick das rechte Wort zu sagen. Erziehung ist mehr als eine Angelegenheit, die man zwischen zwölf Uhr und Mittag mit dem Stock in der Hand erledigt; sie ist eine Aufgabe, chwer und veranlwortnngsvoll, die wohl wert ist. daß man den Kopf in beide Hände nimmt und mit Kott und sich zu Nate geht, nm ein würdiger Stellvertreter Gottes z» werden. p. II. beiton M.8.S. Aus der Altstadt bei Ostritz. 27. Januar. In der Gemeindevev- ccdnetensitzung am 22. Januar, der ersten im Jahre 1931, ivurd« Herr Bürgermeister Heinrich al? G.-B. Vorsteher und -esse» Stellvertreter G.V. Gustav Scholzc, wiedergewühlt. —- Dl« gewerbliche Ze-chenschule iu Ostritz hatte die Gemeinde um «In« Beihilfe ersucht. Da einig« hiesige Lehrlinge dort ihre Fort bildung genießen, wurden 20 .RM. bewilligt. Dann nahm man Kenntnis von der liebersicht über die finanzielle Lage der 1920 von der Gemeinde neuerbauten Grundstücke Nr. 23D und 23E. Die gesamten Baukosten betrugen zirka 42 000 RM., der Kosten anschlag -R2 000 RM. Die jährlichen Zinszahlungen und Tilgung betragen 2060 NM , dazu die lausenden tlnicrl-altungs, un ähnlichen Ausgaben. Die Einnahmen aus der Wohnnngsmiete betragen 1160 RN!. — Die vorhandenen und noch zu erwartenden großen Geldnöte bei der hausbesitzenden Gemeinde und der- Mietern, wäre die inhaltsreiche Frage, um die eine rege Aus spräche erfolgte. Nach Kenntnisnahme einiger Borschläge be züglich der Mieter wurde Beschlußfassung vertagt bis zur näch sten Sitzung. — Zum Punkt M'rschiedencs wird Kenntnis genommen, das; die Genehmigung des Ministeriums, beiresscnd die zweijährig« Wahlperiode kür de» Bürgermeister (1932 pen sion-berechtigt) eingegangcn ist. Auf eine Anfrage über den Erfolg der Bürgersteuer konnten noch keine genauen Zahlen berichtet werden. — Bei der Zivangsvcrsteigerung des Kaulschen Gutes erhielt Herr Gutsbesitzer Rich. Eber mann von hier aus sein Gc/bot von 12 500 RM den Zuschlag kN 24 — 2 Der Azo und läßt eir liegt still »i tonalen Brc fliegender F kreise an der Wir nüf kommend, fo aus dem Wc verbunden, a Inseln, die > zigcn Ueberr dunkler Lan umwobene I Aequotors l scheint. Die der Brust I; die Chinese« Mohommedo nonnten sie »reibung au< Ist cs ei Jahrhunderte Gliicklickum « Asiens hat e erscheinen di Herrschast iit 1848 gibt es abgesehen m niolence"-Be Kolonien de Längs f Lcnchtturm den der groß biegen sich i Viele Passa Motorschalui Schisse lege« Jetzt sin in die Stad welchen sich Ceylons Vc schichte: Die Knoten auf; mit einem ! weniger grc die Mauren Vorfahren l Zmische, großen Eescl Kolonialsolt hier auf eir schäften sieh! kommen mit arbeiten un machen wun Elfenbein, c Farben. Soeben kommen. T ein schwung und Ebenho Vormittag ! Sprachen al So wie Vuddhismu- d!e heiligen Zn den bei ein hoher, k Ans seiner tiefung, die sogen die B hier zum L sieht man d Buddha stör 200 Jahre j verteilte die gobns Ist im Altäre, unt Priester die braune Tag rasiert. Sie Wenn « fühlt man f tens von ui daß man siil SO—30 Met dicht verschl durchwinden riesige Vam Um ihre Si Aber dem t> Sonnentrop welcher in t Der betäub misch von I
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