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WeMlisches Zentrum tagt Gedenken für Or. Herold — Gegen den politischen Radikalismus Dortmund, 26. Januar (T.U.). Die westfälische Zentrumspartei hielt am Montag in Dort mund eine Tagung ab, die mit einer Ehrung für den verstor benen Abgeordneten Dr. Herold eingeleitet wurde. Die Ge denkrede hielt Prälat Dr. Linneborn. Ueber die politische Lage sprach der Vorsitzende der Zen- trumssraktion im Preugischen Landtag, Dr. Hetz. Er wies aus die harmonische Zusammenarbeit zwischen den Jcntrumsfrak- tionen des Reichs- und Landtages hin und ging dann näher auf die prcutzische Regierungskoalition ein. Wenn die preutzische Zentrumspartei noch heute in dieser Koalition verbleibe, so ge schehe das unter voller Zustimmung auch der Reichsparteilcitung. Es sei nicht die Schuld des Zentrums, dah in Prcuhcn di« Trotze Koalition gesprengt worden sei, diese Schuld liege bei der Deutschen Volkspartei. In der gegenwärtigen Koalition in Preutzen haben das Zentrum auf weltanschaulichem Gebiet sich nichts vergeben. Rückhaltlos bekenne sich das Zentrum zu der Erohen Koalition. Was die Haltung des Zentrums gegenüber den Nationalsozialisten anlange, so handle es nach dem Satz, datz man den Gegner nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen dürfe. Der Nationalsozialismus sei in sei nen politischen Bestrebungen und Auswirkungen als eine anti-katholische Welle zu bewerten. Man müsse in ihm eine Gefahr für die katholischen Lcbensinteressen er blicken. Dementsprechend stelle sich das Zentrum auch gegenüber dem Nationalsozialismus ein. Auf dem Parteitag wurde einstimmig folgende Entschlichung angenommen: Die unerträgliche Schwere der Wirtschastskrisio, die steigend« Erwrrbslosenzisser, dir drückende Härte der Reparationslasten und de» immer stärker werdende politische Radikalismus verlan gen gebieterisch eine scste und entschlossene Führung durch die Reichsregierung. Inmitten einer weitgehenden Flucht aus der Verantwortung, inmitten eines verhängnisvollen Irrglaubens, durch das Chaos eines dritten Reiches den Weg zur politischen Neuordnung finden zu können, wird es für jeden Zentrums angehörigen zur unabweisbaren Pflicht, sich völlig eindeutig zum deutschen Ecgcnwartsstaat zu bekennen und mit starkem Glauben an den drängenden politischen Ausgaben positiv mitzu arbeiten. Wag wir in Deutschland brauchen, qt die Wiederaus richtung der Wirtschaft, dir Wiedereinschaltung der Erwerbslosen in d«n Arbeitsprozetz, die Rettung der sozialen Einrichtungen, die Wahrung der Staatsautorität gegenüber den Exzessen der Etratz«, di« Gleichberechtigung Deutschlands unter den Welt völkern, di« Revision der Reparationsleistungen und eines Ver tragssystems, das die natürlichen Lebenvinteressen Deutschlands unerträglich eincngt, eine Autzenpolitik, die auch für die deutsch« Wirtschaft fruchtbar gemacht wird. Dies- und andere volkopoli- t'sch wichtigen Ziele zu erreichen, verlangen «inen Weg, der durch grötzle Opser und stärkste Entsagung aller Berussschichten gekenn zeichnet ist, und wir haben unsererseits zu Reichskanzler Dr. Brüning das volle und unerschütterliche Vertrauen, datz er aus v«m richtigen Weg ist, unser schwergeprüstes Volk wiever vor wärts und auswärts zu bringen. Seine Sachlichkeit, sein star kes Verantwortungsbewutztsein, sein unbeirrbares Pflichtgefühl sichern ihm unsere ftiirkste Unterstützung und Mitarbeit. Mit uns für den Reichskanzler Dr. Brüning, gegen den politischen Radikalismus und sür di« seit KN Jahren erprobte Zentrums partei. so lautet die Arbeitsparole des d«utfchen Zentrums. Ihre „geistigen" Wasren s>n Rnmn'-r ?6 der „Sächsischen Valb--'oituua" war unter der Uebcrschrist „Kommunisten gegen Zenirnms- jugend" ein kurzer Bericht über eine Versammlung der katho lischen Jugend in Venrath wicdergegeben, wo es zu einer der in der letzten Zeit anscheinend in Mode gekommenen „Saal schlachten" kam. Die uns vorliegende und von uns auch ver öffentlichte Korrespondenzmeldung sprach von kommunisti schen Ruhestörungen und Angriffen Nach der „Kölnischen Volkszeitung" die einen Eigenbericht aus Venrath bringt, han delt es sich aber bet den Angriffen nicht nm Kommunisten, son dern um Nationalsozialisten. Die „Kölnische Volkszeitung" mel det im einzelnen über die Vorgänge: „Auf den Vortrag des Landtagsabgeordneten Letter haus reagierten die anwesenden Nationalsozialisten nur mit sehr blöden Zwischenrufen. Nach dem Vortrag sang die katho lische Jugend die letzte Strophe ihres Vundesliedes: Heil'gem Kamps sind wir geweiht. Die Nationalsozialisten brüllten da gegen mit ihrem Sturmlied von den braunen Bataillonen an. Darauf wurde die Kundgebung geschlossen. Die Hitlcrjüngcr kamen aber der Aufforderung, den Saal zu verlassen, nicht nach. Die Versammlungsteilnehmer stimmten darauf das Deutschland lied an, das von den Nationalsozialisten mitgesungen wurde, allerdings mit Ausnahme der dritte Strophe: „Einigkeit und Recht und Freiheit". Als danach der anwesende Präses einer Iugendvereinigung einen Nationalsozialisten, der ihm in bedroh licher Haltung gcgenübcrstand. aussorderte, einen Gegenstand, den er in der Hand hielt, fort zu tun, «, schlug der Mann ohne weiteres aus den Geistlichen ein, den er am Kopf traf. Dies war das Signal zu einer bluti gen Schlägerei. Stühle und Biergläser flogen durch die Luft. Tische wurden umgestllrzt, einige Nationalsozialisten waren besonders tapfer dabei, in anwesende Mädchengruppen Stuhl nm Stuhl zu schleudern. Die Polizei, die anfänglich in viel zu schwacher Anzahl erschienen war, gab einen Schreck schuh in die Saaldecke ab Von der katholischen Jugend wur den gegen acht Mann verletzt, einer davon schwer. Auch die Nazis habe» einige Verletzte zu verzeichnen. Von der Polizei wurden vier Nationalsozialisten sestgenom- men, zwei nach Feststellung ihrer Personalien und nach Abnahme der Waffen wieder sreigelassen, zwei wurden in Hast behalten. Der Nazitrupp stammte, nebenbei bemerkt, nicht etwa aus Ben rath, sondern war aus allen Stadtteilen Düsseldorfs zusammen gezogen." Diese Vorfälle zeigen deutlich, dah heute eine sachliche Dis kussion kaum noch möglich ist. Und das einfach aus dem Grunde, weil die „geistigen" Massen gewisser Leute in Stuhlbeinen und Biergläsern bestehen. Das Berliner Internationale Reitturnier Vom 28. Januar bis 8. Februar Im Rahmen der 6. Grünen Woche Berlin findet das dies jährige Frühjahrstnrnier des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmblutes statt. Dieses Turnier trägt internationalen Charakter, da 26 fremdländische Offiziere und 50 fremdländische Pferde ge meldet sind. Eine italienische Abordnung, bestehend aus den bekanntesten Springreitcrn, unter Führung des Oberstleutnant Tappt, mit 26 Pferden, worunter sich alle Gröhen des italieni schen Springsporto, die Gewinner zahlreicher internationaler Konkurrenzen in ganz Europa, befinden, werden zur Stelle fein. Die schwedische Abordnung steht unter Leitung des Rittmeisters Grasen Bonde, und Holland schickt seine Offiziere mit Hauptmann de Kruyfs an der Spitze. Es nehmen ferner an dem Turnier teil der dänische Dressurreiter Herr I. G. Jacobsen mit seinem Dressurpserd Nitouche, und Fräulein Ras mussen mit Thomas, sowie der tschechoslowakische Staats angehörige Herr Nodzianko mit drei Pferden. Infolge des auherordentlich umfangreichen Nennungs schlusses zu den zahlreichen Prüfungen muhte das Turnier um zwei Tage erweitert werden. Eine neue Attraktion wurde durch eine Traber-Quadrille geschaffen, die an mehreren Tagen gezeigt wird. Erst kürzlich wurden die dazu benötigten Pferde aus der Trabrennbahn Rnhleben ausgesucht. Die bekanntesten Rennsahrer werden die Steuerung dieser Pferde übernehmen. Eine weitere grohe Schau nummer wird uns die berittene Berliner Schutzpolizei vorftthren. Eine Anzahl Reiter wird teils auf gesattelten, teils auf ungesattelten Pferden allerhand schwierige Evolutionen vorführen. Eine grohe Voltige von 40 Beamten an vier Pferden wird gezeigt. Die beiden grössten Dressurprüfungen, nämlich „Der Preis vom Erlenhos" und die grohe „Olympiade. Dressurprüfung" finden am t. bzw. am 8. Februar statt. Der Hauptreiz dieser beiden Prüfungen besteht in der starken ausländischen Beteiligung, denn es nehmen teil Schweden, Dänemark und Holland. Diesem sremdländischen Aufgebot steht die gesamte Klasse guter deutscher Drcssurpferde mit unsere» besten Reitern gegenüber. Die Entscheidung des grohen Preises der Republik ist aus den 1. Februar 7.30 Uhr abends fest gesetzt worden. Es werden sich mindestens 106 Pferde au» fünf verschiedenen Ländern an diesem grössten Jagdspringen der Welt beteiligen. Diese sportlich wichtigste Entscheidung de, Turnierlahres verspricht auch ein besonderes gesellschaftliche» und politisches Ereignis zu werden, da der Reichsverband die sämtlichen Minister und Staatssekretäre sowie die Botschafter derjenigen Nationen, deren Reiter in die Entscheidung dieser schweren Prllsung cingreisen, offiziell elnladen wird. v. Z. B«muworMlh Mr poUUI und Jeutttetonr Ur. B. D«»c,hk: Mr Lokale» und Sport: ».John Mr Nuzemeu: sf-Bungartz. all« m Dresden, Pouerfiratze lk Druck und Verlas: tSeruuuUa il,»G., gtltale Dresden» Suvkili'uvkvnvi llnuvksavkvn Dre»den-tt.,poKerstr.17 siiev ttrl Cernruk 20711 OesckmsetzvoU«, 21012 „ud«ne SWlMMMlkMNKB. DlözelanhiWlslelle de5 Bonisalius-Sammelvereilis Montag, den r. Februar, 20 Llhr tthn/sr/bL/ Volksliederabend (heitere Soli und Lhor) Leitung: Hoikapcllmeistcr K. M. Pembaur im Konzertsaale der Ausstellung Karlen beiP Beck, Neumark! 12, u.H.Triimver.Svorergasse Viir rucken rar Oekernobme der /Zgentur illr unser« kalbolisebo Verleberung (lieben, 8teroe, ttsltpllicbt, I'euer, i<in(ler usw.l in gsnr Lsckssn gegen gute iZersk'ung. Provision und 8poseu. dcbrilsticbe Zorve-dung unter dir. 2082 an die Oe- scliltt stelle d. 81 Lie sistlios. KtsllenvermitlllW im Lktlim Meisten sueiit tzskkroNscke Mridck«n mit guten Zeugnissen Zu melden in Dresden, Lidonienbeim, portikusstr. 12, !I. Leiprig, Lbsadelbbeim, itudol'sir. 6 Dautren, Usbubolstr. 4, prl. Dilger LkernnIIr, kstbol. Pfarramt, Kollmarkt y. Konservatorium Mnkulllemclit an ^uksaxer in der UM !MüiM illlMMiw ttuknatime jederreit: Kinder vom 7. jalire an. hlonatsprel»; Orundsckule 6 H1K., hlittslsckule >2 Hitz. M Klavier, Violine, Gesang, Oigel, Harmonium, Violoncello, Kontradall, s ä m t l i c li e ölas- R UvRIvL < Instrumente, Laute, Gitarre, hlandoiine. Zitner. Dresden, Landliausst: alle ll, Werder- UülsrrlvllliaNolmIvII. stralls 22, Lrdg., »autrner St alls 22, L. dlicolaistralls 22, l. Freitag, 30. tannar, rchvlll>8 Vg 6 Ukr Kewki Ilölikuig iukiiäum8lronZört mit 6s» (Lbor und Oiebester) Zollston: priedenke 8stist und tteinr ZVoester (Deklamation), Krau Helga Petri, Krau htilda D-iete und Kurt 86bms 'Oo angl Adrian ltappoldi (Violine) Walter 8^baukuü-8oni»i (Klavier). Leitung: prckossor Paul 8!ltlner Karton ru 3 lLVl im Konsoiv-toiium, cand igussiralle I I, II, Wvrder- stralle 22, 8g., 8a»Irnvr 8traöo 22,1, blicolaistrslle 22, l. vuemlmr Donnerstag bnrechlsretbe /X Carmen (>/,8) BVB Gr > »401 —65 6 und 11251-11800 Gr. 2: 601—650 !>reltag I kinfonle-Konzert (>/;8 Neibe /Z Oessentl. Hauptprobe >/,12 StlinniviellMts Donnerstag abends 8 Nhr einher Vmecht Neu elnllndlert Illa tiesebnister Iler zerbroelienv Krug -Zrettag abends 8 ttbr AnrechtSretbe h'atlmn der >l eisv Werl-Tstealer DonneiSt m abends 8 Nhr Kzrltx - p.vrltz. BVB. Gr. 1: 2'51 —260( sfrellag abends 8 Ubr Iler Campagna» " » i. *50« -Klar Kstboliken, unlerstütZt — » > -v bei 6er kestellun.seuerer clie „6ermsnis"-Ol'Uelrei'ei. Vresöen-Zt. 1, Polierstr. 17 / pernruk 21012 Laubere ^uskükrung, auk ^/unsck in kürrester ^eit liekerbeir, billige Preise Ale Äomödte Donnerstag abend^ V«» Ubr »ns öllentilehvVvrgorul^ V B B. Gr. 1- 1001—11(0 ftreltag abends ''<» Ubr Iln- öisentllekv Borgern!» BB it. Gr.1: 1161—1200 Aellden^Ttlelllcr Donnerstag abends 8 Nhr Vlklorln vnd ibr Ilusni 8AB. Gr. 1: »661—97(6 Freitag ab.'nds 8 Ubr Viktoria und lbr Husar BBBGr. 1 67(1—6800 Cenlrlii-Tliearer Donnerstag abends 8 Ubr Heidin ist dlv IVvlt i'BB. Gr. 1, 1901—20(0 Freitag abend» 8 Ubr Hvliou ist dlv IValt BBB. 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