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An den Mauern der Häuser und der Schützenkaserne brandeten die Märsche empor. Der Wehrkreiskommandeur Generalleut nant v. Stülpnagel hielt an die Soldaten eine Ansprache, in der er der Reichsgründung von 187t gedachte, eines Tages, der von dem einigen deutschen Bolk mit Jubel begrübt wurde. Heute sei dieses Volk zerrissen, unfrei und geknechtet. In seiner Wehrhaftigkeit unzulänglich gegenüber einer waffenstarrenden Umwelt. Das deutsche Volk müsse sich wieder auf sich selbst be sinnen und immer das Ziel vor Augen haben, dem Vaterland die wahre Freiheit wieder zu erringen, ohne die Deutschland nicht leben und nicht wieder stark und mächtig werden könne. Von allen Musikkorps intoniert und von den Menschen mengen mitgesungen, erklang mächtig das Deutschlandlied. Dann brachte der Wehrkreiskommandeur ein dreifaches Hurra aus das Vaterland aus und in die Rufe dröhnte eine Batterie 2t Salut schüsse. Ein Windstoß lieb die Fahnentücher aufrauschen, als hätten sie das Lied verstanden. Der Wehrkreiskommandeur zusammen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten und dem ältesten sächsischen Offizier, Gene ral der Infanterie Edler von der Planitz, schritten die Front der Truppen ab. Dann begann der Vorbeimarsch vor dem Befehls haber. Wie eine graue Stahlwand setzten sich die Kompanien, Schwadronen und Batterien in Bewegung, Regiment nach Re giment: der Stab der 4. Division, Artillerieführer 4, Komman dantur, Reiterregiment 12. Infanterieschule, Artillerieregiment 4, Nachrichtenabteilung 4, Krastfahrabteilung 4 und Infanterie regiment 10. Jede einzelne Kompanie, jede einzelne Eskadron und Batterie in vorbildlicher Haltung. — Anschließend mar schierten die Truppen In ihre Kasernen zurück. Gedenkseter in Leipzig Leipzig, 19. Januar. Der Tag der 60jährigen Wiederkehr der Neichsgriindung wurde im Leipzig in einfacher, würdiger Weise begangen. In der Thomaskirä-e fand unter Beteiligung der Behörden und der Truppenteile des Standorts Leipzig eine gottesdienstliche Gedächtnisfeier statt In der Mittagsstunde folgte aus dem Meßplatz eine Parade der Leipziger Reichsivehrtruppentetle. Die Parade, an der das 2. und 3. Bataillon des Reichswehr- Infanterie-Negimenls Nr. 11 und die 8. Kompanie der Kraft- fahrabteilung 4 beteiligt waren, wurde vom Slandortältesten. Oberst Neumann-Neurod«, Kommandeur des Inf.-Regts. 11, abgenommen. Beim Abschreiten der Front wurde er begleitet vom Neichsgerichtspräsldenten Dr. Bumk«, Kreishauptmann Dr. Marcus, Oberbürgermeister Dr. Goerdeler, Generalleutnant o. D. Gadegast. Generalleutnant a. D. Löffler, Generalmajor Friedel, Generalmajor a D. Kaden und Admiral a. D. Retz. vrerrlrn unri Umgebung Oer neue IahreSrelior an -er Technischen Hochschule Dresden Dresden, 19. Januar. Wie wir hören, ist Professor Dr.« Ing. Ludwig Richter, der Vorstand des Institutes für Starkstrom- und Hochspannungstechnik an der Technischen Hochschule, zum Rektor der Hochschule für 1931—1932 gewählt worden. Der Regierungsbaumstr. a. D. Dipl.-Ing. Neusser, Dir. rungsbaumcister a D. Diplomingenieur Willi Neusser, Direktor der Tiefbaufirma Grün u. Bilfinger A.-G. In Mannheim, tst vom 1. April 1931 ab zum ordentlichen Professor für Massivbau fElsenbeton, Massivbrücken) mit Holzbau, Gründungen und Baustellen Einrichtungen in der Bauingenieurabteilung der Technischen Hochschule zu Dresden ernannt worden. : Im Städtischen Planetarium Dresden werden neben den üblichen Nachmittagsvorsührungen um 17Uhr einige Abend- Sondervorsührungen um 20 Uhr veranstaltet. Ferner wird von Mittwoch, 21. Januar, ab eine zusammenhängende Reihe von b Sondervorführungen mit erläuternden Vorträgen über „Der Sternhimmel und seine Bewegungen" geboten werden, und zwar am 21. Januar „Tag und Nacht — Sommer und Winter", am 28. Januar „Mond- und Sonnenweg am Him mel", am 4. Februar „Planetenläufe", am 11. Februar „Der Himmel anderer Zonen", am 18. Februar „Die Kreiselbcwegung der Erde" — „Das Instrument des Planetariums". — Mit die ser Vortragsreihe wird seit Bestehen des Planetariums zum I Oer gelbe und der grüne Faden Roman von Frank Hell« r. slO. Ioriletmng) Irgendwo unter mir erhob sich eine Stimme, halb piep send, halb singend. War es ein Kind, das schrie? War es ein Kranker? Nein, plötzlich begriff ich: es mußte ein Wahnsinniger sein. Aus der Dunkelheit dicht neben mir kam ein schrilles Zischen als Antwort. Alles, was ich an Entsetzen empfunden hatte, kulminierte nun. Aber die Lösung war näher, als ich glaubte. Dicht neben mir erblickte ich etwas, das mich mit wahnsinniger Freude erfüllte: einen länglichen, kleinen Lichtfleck in der Dun kelheit Ich war so aus der Fassung gebracht, daß es einige Zeit dauerte, bis ich begriff, was es war: ein Schlüsselloch, durch das das Licht hereinsickerte. Meine Hände zitterten so, daß ich sie kaum lenken konnte, aber gottlob, der Schlüssel steckte! Ich wollte ihn umdrehen — zu meinem Staunen fand ich, daß die Türe nicht einmal versperrt war! Ich riß sie auf Ein graugelbes Licht strömte herein, schwach für gewöhnliche Augen, aber nahezu blendend für jemand, der lange Zeit in der Dunkelheit verbracht hatte. In diesem diffusen Lichte sah lch endlich ein wenig von dem Raum, in dem ich herumgetappt war. Ich sah schwer» Möbel von fremdartigem Aussehen schimmern, und Wände, mit derselben Draperie bedeckt, die in dem Zimmer gehangen hatte, in das ich zuerst gekommen war. Denn ich hatte in der Dunkel heit richtig vermutet: Dies war ein ganz anderer Raum. Aber alles verlor an Interesse tm Vergleich mit etwas, das ich am äußersten Ende des Zimmers gewahrte: eine dicke, konturlose, hockende Gestalt in europäischen Kleidern, aber mit einem lan gen Haarzopf und geschlitzten, boshaften Augen in einem schlaf fen Gesicht. In dem fahlen Lichte glich er einem großen, grau weißen Gistschwamm Es war ein Chinese, der dort drinnen mit mir gespielt hatte! Es waren seine schrägen Katzenauge», die mir in der Dunkelheit ausgelauert halten. Jetzt strrach aus seinen nann. In keiner Ansprache ermahnte Oberst Neumann-Neu- rode die Ncichswchrsoidaten, sich die Männer, die vor 60 Jahren das Reich schufen, zum Vorbild zu nehmen, um unser jetzt aus vielen Wunden blutendes Vaterland wieder zu einem einigen Deutschland zu geslalten. Das Hurra aus das Vaterland wurde begeistert ausgenommen. Neben den Militärvereinen und der Feldkameradenvereinigung wohnten trotz der Ungunst der Wit- tcrung ungezählte Tausende von Zuschauer» dem seltenen milt- tärischen Schauspiel bei. Die alljährliche Neicksgriindungsfelcr für die Mitglieder des Lehrkörzrers und die Studentenschaft der Universität Leip zig wurde, wie üblich, in der Wandelhalle abgehalten. Der Veranstaltung ging eine Gedächtnisfeier für die im Weltkriege gefallenen Universilätsangehörigen voraus. Im Mitlelpunkr der Feier stand die Rede des ordentlichen Prosessors der Philo sophie und Pädagogik Prof. Dr. Litt. Er führte u. a. aus: Die Universitäten waren jahrelang bei der Begehung von Reichcgrimüungsfeiern Angriffen und Verdächtigungen aus gesetzt Heute vollzieht sich eine Wandlung der Denkart. Man hat eingeschen, daß man der politischen Schöpfung von 1871 huldigen kann, ohne der Schöpfung von 1919 den Respekt zu versagen Will man den inneren Zusammcnliang zwischen den beiden Schöpfungen verstehen, so braucht man nur an die au« so verschiedenen Kreisen hervorgegangenen beiden Reichspräsi denten zu denken, an Ebert und Hindenburg, die in einem übcreinstimmlon: in der Weisheit, im Maßhalten und in der Treue zum Vaterland«. Beide ragten empor über die Per spektive engen parteipolitischen Wollens, beide vereinigten den Geist des aiten und des neuen Reiches. Leider haben heute die ,-arteipolitischen Auseinandersetzungen eine sehr bedenkliche Form angenommen. Viele reden bereits vom „unvermeidlichen Bürgerkrieg". Aber ein Bürgerkrieg ist keine Naturkatastrophe, sondern «in Akt menschlichen Wollens. Die Innere Zwietracht ist nicht zuletzt eine Auswirkung des Versailler Diktates, das nicht nur physisch, sondern auch seelisch auf DeutschlanZ lastet. — D-e würdige Kundgebung schloß mit kurzen Ansprachen des Vorsitzenden der Studentenscl;ast, Herrn Krädel, und des Rektors sowie mit dem allgemeinen Gesang des Deutschland liedes. Die Handelshochschule hielt ihr« Reichsgründungs- seier b«r«its am Sonnabend ab. Auch sie war mit einer Gefal lenenehrung verbunden. Die Festrede hielt Pros. Dr. Find et s e n , der auLsührt«, daß das Reich, wie auch jeder Äetrieb nur gesund bleiben könne. >venn es in der Idee und den geistigen Grundlagen gesund bleib«. ersten Male ein Gesamtüberblick über den Sternhimmel und die Bewegungserscheinungen gegeben, die mit der kunst vollen technischen Einrichtung des Planetariums möglich sind. : Straßenbenennung. Der Rat zu Dresden hat beschlossen, den bauplanmäßigen Platz 3 an der Kreuzung der Roguctte- und Gottfrted-Keller-Straße im Stadtteile Briesnitz Gottfrted- Keller-Platz und die bauplanmäßige Straße b im Stadt teile Weißer Hirsch Heideflügel zu benennen. : Neue Bezeichnung des Postamts Dresden-Laubegast. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion Dresden teilt mit: Das Postamt Dresden-Laubegast führt vom 1. Februar an die Be zeichnung Dresden A 44. Es wird empfohlen, die neue Bezeich nung voin 1. Februar an anzuwenden und sie im Geschäfts- und persönlichen Verkehr tm Kopfe der Schriftstücke anzugcben. Es wird dafür gesorgt werden, daß auch unter der alten Bezeichnung eingehende Briefsendungen unverzögert zugestcllt werden. : Konkurs der Bank für Handel und Gewerbe. Der Kon kurs über das Vermögen der Bank für Handel und Gewerbe Dresden-Neustadt e. G. m. b. H. in Dresden ist nunmehr eröffnet worden, da sich das ursprünglich angestrebte Vergleichsverfahren nicht durchführen ließ. Zum Konkursverwalter ist Rechtsanwalt Dr. Georg Kaiser ernannt worden. — Von dem Zusammen bruch werden tm wesentlichen Kreise des Mittelstandes betroffen; »räßere Bedeutung für den Dresdner Platz hat er nicht b. Notlandung im Sckneesturm. Am Sonntag hatte der Führer des nachmittags 3.30 Uhr in Bautzen zur Fahrt nach Dresden aufgestiegenen Sportfiugzcuges D 1315 bei dem starken Schneegestöber die Eicht verlöre» und nahm am Nöhrberge bei Stolpen eine Notlandung vor. Beim Aufsehen bohrte sich der Pro-Heller in den weichen Boden und zersplitterte. Die beiden Insassen. Dresdner Flieger, blieben unverletzt. , Augen nicht mehr ausschließlich Bosheit. Ich las Staunen und Angst darin Aber mit einem Male überwältigte mich mein Zorn. Ich hielt das geschnitzte Holzding noch in der Hand. Bevor ich selbst noch recht wußte, was ich tat, wirbelte es durch die Luft auf den gelben Mann zu. Ich hörte ein schrilles Ausheulen, das mehr an eine Frau als an einen Mann erinnerte. Von unten kam ein Antwortgchcul. Das war mehr als genug Ohne mich darum zu kümmern, ob ich ihn tödlich getroffen, schmetterte ich die Tür des schwarzen Hauses zu und lief, so rasch die Beine mich tragen wollten, durch den prasselnden Garten, durch das Gitter, in die Allee hinaus, wo die Laternen mit einem beseligenden Glanze leuchteten. Aber ich blieb nicht stehen, um sie anzusehen. Ich lief und lief, ohne mich zu fragen, wohin ich kam, bis meine Kehle trocken war, daß sie schmerzte. Plötzlich befand ich mich auf einem offenen Platz Engkave- plah las ich geistesabwesend auf einer Straßentafcl Ein Auto hielt da, ich murmelte dem Chauffeur meine Adresse zu und sprang hinein. Der Chauffeur starrte mich an: zum erstenmal wurde lch mir bewußt, daß lch bloßköpfig war. Ich vermutete, daß mein übriges Aussehen im selben Stile war, aber fand mich vor mir selbst entschuldigt. Man darf nicht verlangen, daß jemand seine Galahosen anhat, wenn er von seinem ersten Einbrüche kommt. Nach zwanzig Minuten waren wir vor meiner Wohnung angelangt. Ich schwankte durch einen Nebel die Treppen hin aus und schlief ein, bevor ich noch die Kleider abgelegt hatte. IV Ueber den englischen Detektiv Mr. Graham wußte ich bis zur Mittagsstunde des nächsten Tages nichts anderes, als was Brasch in der Bodega erzählt hatte. Der Schlaf ist ein launenhafter Zensor. Von meinen nächt lichen Erlebnissen hatte er zwei Drittel gestrichen, als ich am Morgen die Augen aufschlug. Mein Kopf war schwer und schmerzte, wenn ich versuchte, den mindesten Gedanken zu den ken. Ich mußte mich Zoll für Zoll weiterarbeiten wie For schungsreisende durch einen Urwald, wenn ich versuchte, zu ent wirre», wo ich gewesen und was ich getan, nachdem ich die Bo Neue Regierungsvorlagen Der Ministerpräsident hat dem sächsischen Landtage ein» Vorlage zugehen lassen über eine Ergänzung des Entwürfe» des außerordentlichen Staatshaushalts für 1930. Danach wird der für außerordentliche Staatsziveäee für das Rechnungsjahr 1930 vorgesehene Gesamtbetrag von 43 733 686 Mark ans 46 137 286 Mark erhöht. Es handelt sich um die Kapital, beteiligung des Staates an der Aktieng«sellsci)ast Sächfiscl)« Guß. stahlwerke Döhlen, wofür einschließlich der Börsenumsatzsteurr 2 403 600 Mark neu angefordert werden. Ferner ist dem Landtag die RegierungSvorlag« über die Uebernahme des In den sääzsiscl-en Umschlagshäsen de, schästigten Neichsbahnkrankenpersonals In die sächsische Staats. Verwaltung zugegangen. Bekanntlich sollen die Werstbetricbe der Elbhäfen von Dresden-Friedrichstadt. Niesa-Gröba und Dresden-Neustadt nunmehr nach der Uebernahn^e aus der Ver waltung der Reichsbahn einer Elbhasenbetriebsgescll. schäft verpachtet werden. Damit iverden die^ Reichsbahn, beamten, die im Krankendienst dieser Betriebe beschäftigt sind, in den Dienst des Landes Sachsen übernommen und erlangen damit die Staatsdiencreigensäzaft. Die Beamten der Staat lichen Walserbauverwoltung werden nach Verpacktung des Hafenbetriebes an die Elbhafcnbstriebsgesellscha't zur Dienst leistung bei der Gesellschaft aligeordnct. Der Gesellschaft sollen die Hafen- und Umschlagseinr'chtungen einschließlich alle, Schuppen, Kräne und sonstiger Betriebsmittel pachtweise über- lassen werden. Oer Rechenfchafisberickt zum Staatshaushalt 4928 Die vom Landtagsvräsidenten ernannten Berichterstatter Abg. Siegert und Müller-Planitz beantragen, der Landtag möge der Negierung unter Genehmiaung der ini Ncchenschastsberickrt für 1928 nachgewiesenen Ueberschreitunaen und außerplanmäßigen Ausgaben mit den sich ans den Ebne!, bemerkungen ergebenden Aenderungcn die verlassunasmäkiae Entlastung erteilen und von der Zusammenstellung der Zah. lunge» aus Reichsmitleln, die an Sachsen oder an sächsische vom St-wt verwaltete Kassen 1928 geleistet worden sind. Kenntnis nehmen. (Einheitliche Verf-Hrsordnunaen Die sächsisch« Negierung beabsichtigt zur Beseitigung non Unzuträglichkeiten einheitliche Richtlinien für die Verkehr), ordnungen der einzelnen Städte und Gemeinden ausrusteüen. Die sächsischen Industrie- und Handelskammern haben den ihnen übersandten Entwurs im allgemeinen begrüßt, es aber u. a. als zweckmäßig bezeichnet, d-e gevlante Unterscheidung von Hauptverkehrsweoen und Straßen 1. Ordnung weolalien zu lassen, da wesentliche Unterschiede zwcischen beiden ohnehin nicht mehr bestehen würden. Sonstige Wünsche bewoen sich auf das Verbot des Nückwärts'ahrcns von Kraftfahrzeugen und das Halten von Personenivagen, das Einbiegen aus Seiten wagen in Schrittgeschwindigkeit t8 Kilometer), das Ueberhslen usw. Uebereinstiminung herrscht« bei den Kammern darüber, daß örtl'clze Ausnahmen von den Richtlinien nur in Form non Erleichterungen, nickt aber von Verschärfungen erfolgen dürsten, weil sich sonst erneut Schwierigkeiten ergeben würden. unct ) Sturmschäden in Leipzig. Der in den letzten Tagen und Nächten auch über Leipzig wütende Sturm richtete an einem Kaufhaus in Leipzig Lindenau nicht unerheblichen Schade» an. Der Stur», verfing sich in den großen an der Außenseite de, .Nauses hängenden Inventur Ausverkaufs Schildern und riß einen Teil von ihnen herunter. Von den herabstürzenden Schil dern wurde überdies eine große Schaufensterscheibe einze- schiagcn. ) Dao G-werbeamt im Jahr 1030. Das Gewerbeamt Le -- zig hat, wie der Rat der Stadt Leipzig mitteilt, im Jahre 1'AO zum Schutze der Arbeiter und Angestellten in 11 56t gewerbl che» und kaufmännischen Betrieben sowie sonstigen Büros insgesamt 13 407 Betriebsbesichtigungen über die Befolgung der «rbeits- rechtlichen Vorschriften vorgenommen. Es ist nölig gewesen in 3'9 Fällen strafrechtlich einzukchrciten und gegen eine größere Anzahl von Betrieben schriftliche Auslagen zu erlassen. dega verlassen halte. Drei Situaiionen standen deutlich vor mir: eine, wo ich in ein erleuchtetes Auslagefenster starrte, eine, wo ich in ein wunderliches Zimmer hineinsah und eine, wo ich einen Holzschemel durch die Luft nach jemandes Kopf wirbeln sah. Das übrige war ein Chaos. Ich erinnere mich, daß ich lange Strecken gelaufen war. Ich entsann mich dunkel eines G.-'ora- ches mit einer unbekannten Person, und ganz tief unten im Kopf hatte ich die Erinnerung an einen unheimlichen Schrei. Hatten diese Erinnerungen irgendeinen inneren Zusam menhang? Ich hatte das Gefühl, daß ein solcher Zurgmwenh.mg oorbanden war daß es e'ne Art S r->ü'se'"'"-rt für sie a"- o-' m mußte. Und plötzlich —aber erst jetzt — leuchtete dieses Wort in meinem Inneren auf: Einbruch! Ich hatte einen Einbruch v:r- übt! Ich war in das<öaus eines fre -'den Menschen e'nze' ,! Nicht genug damit, ich hatte einen Holzschemel nach ihm gesck'eu- dert. Es mar möglich, daß er tot war Und sein Haus war über aus eigentümlich gewesen. Jetzt erinnerte ich mich blitzartig einer Buddhastatue, zweier Holzspäne, die erloschen, und einer tiefen Finsternis Bah! Es war nicht wahr! Es war der Whisky, der mir da einzureden suchte, als ob er mir nicht ohnehin schon Unannehm lichkeiten genug bereiten würde. Ein Mensch wie ich bricht doöj nicht ein! Plötzlich ertönte eine Stimme in mir: Du bist einge brochen, weil du deine Selbstachtung wiedergewinnen wolltest. Blödsinniges Geschwätz! Ich bin nicht eingebrochen, und am allerwenigsten aus solchen sentimentalen Gründen. Eine neue Stimme sagte ein Wort, das mich sofort verstummen ließ: Wo ist dein Hut? — Mein Hut! Ich sah keinen im Zimmer. Mein Hut war fort, der war faktisch fort — und gerade, als ich das zuzc- stehen mußte, wurde mir eine Bestätigung der Wirklichkeit mei ner Erlebnisse, die ich mir nicht wünschte. Ich hatte begannen, mich anzukleiden. Ich zog mir gerade das Jackett an. Und in meiner Tasche spürte ich plötzlich etwa, Hartes. Ich steckte die Hand hinein und zog ein Ding hervor — einen Miniaturbuddha aus grünem Nephrit — schon wieder Buddha. lForitehnno >o>ai)