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Bran-katastrophe in Konstantinopel 10 rot«, zahlreich« Schwerverletzte. Konstantinopel, 18. Januar. Bit einem Grohseuer im Sefchäftsviertel von Galata brannte ein Gebäude aus, das mehrer« Büros und ein Lager von Kinofilmen enthielt. Sieben Personen kamen in den glommen um. Drei Personen erstickten. Bier Personen sprangen aus den Fenstern und erlitten schwere «nochenbrllche; serner wurden zehn Stenotypistinnen und Arbeiterinnen schwer verletzt. Die Feiern am 18. Januar (Fonsehunq von Seite 1) Nach der Ansprache des Reichskanzlers sand die Feier mit dem Absingen der 1. und 8. Strophe des Deutschlandliedes ihren Abschluß. Nach der Feier schritt der Reichspräsident unter de» Klängen des Präsentiermarsches von lauten »Iubelruscn der Menge entblößten Hauptes in Begleitung des Reichswehr ministers und mehrer Offiziere die Front der Fohuenkomzxinie und der präsentierenden Ehrenkomzroni« ob. — Anschließend nahm der Reichspräsident an der R e I ch sg r ü n d u n g s - seier des Deutschen Reichs kriegerbundes Kyss- häuser im Sportpalast teil, in der General a. D. von Horn die Festrede hielt. Reichspräsident von Hindenburg richtete dabei solgcnde Ansprache an die Versammlung: „Liebe Kameraden! Heute vor >10 Jahren zählte ich zu denen, die dem ersten Kaiser des wiedererstandenen Deutschen Neiä)es zu jubelten. Seitdem habe» wir vieles verloren, was uns lieb und teuer war und unseren Soldotenherzcn auch iveiter unver gessen bleibe» wird. Eins aber ist uns geblieben: das Vater land. Ihm wollen wir I» seiner Not über alles Parteiiveseu hinweg in selbstloser Liebe und Treue dienen und solck>es Gelübde in dieser Weihestunde durch den Ruf bckrästigeu: Deutschland Hurra!" Nachdem der dreilache Hurraruf verhallt war, wurde das Deutschlandlied gesungen. Außer der ossiziellcn Reichc-gründungsseier im Reichstag und der Kundgebung des Reichskric,zei1iunds im Spori;x,lasl fanden Feiern u. a. in der Universität und der Technischen Hochschule statt. Auch in den Landeshauptstädten haben aus An ¬ gebunden als früher, und wenn wir von dieser neuen Be wegungsfreiheit den vollen und angemessenen Gebrauch machen, so werden wir damit praktisch mehr erreichen als durch «ine selbstgewollt« und selbstverschuldet« Isolierung, aus der wir uns um den Preis erheblicher Opfer losgekauft haben, und für die wir nur einen unzureichenden Ersatz anderswo finden würden. Keine Organisation besitzt heute geringere Voraus- setzunaen als der Völkerbund, entscheidende Erfolge in schnellem Vonioß zu erreichen. Die schwerfällige Mafchl- nerie seiner Organisation hat den Sieg davongetragen über den Geist, der in den Köpfen einiger wahren Freunde der „Gesellschaft der Nationen^ vorhanden war, und jeder Schritt, den ein Staatsmann, vor allem der Unterliege» tagten, in Genf tut, ist mit tausend Bleigewichten und Fußangeln belastet. Wir können nur Stein auf St«in chichten, wie es Brüning in seiner Neujahrsansprache mit necht betont hat. und wenn das Völkerbundspalais in Genf immer noch nicht über die Grundmauern hinausge wachsen ist, so ist das ein beredtes Symbol für die Lang samkeit der politischen Arbeit, die dort geleistet wird. Den Boden aufzulockern, ist auch schon ein Schritt vorwärts, aber dazu genüg«» naturgemäß nicht die kurzen Genfer Zusammenkünfte allein, dazu bedarf es einer weitsichtigen und systematischen Vorarbeit von Hauptstadt zu Hauptstadt und von Mensch zu Mensch, eine Aufgabe, die von der deut schen Außenpolitik nicht immer in ihrer ganzen Tragweit« erfaßt worden ist. Das erspart Ueberraschungen in einem Gremium, dessen Weltecho ebensowohl ungünstig« wie günstige Rückwirkungen erzeugen kann. Nicht unbedenklich ist die Entwicklung, die der Völker bund unter dem Einfluß falscher Freunde genommen hat. Die Routine hat vielfach über den Geist, die Met'^öde über die freie Initiative gesiegt. Ein De zennium nach der Proklamation vom Ende der Geheim diplomatie werden in Eens die Entscheidungen wieder hin ter verschlossene Türen verlegt, und was sich am Ratstisch vor den Vertretern der Weltpresse abrollt, ist vielfach ab gekartetes Spiel, Theater für die politische Tribüne. Es bat sich seitab von Sinn und Wortlaut des Genfer Paktes ein Gewohnheitsrecht herausgebildet, gegen das zu verstoßen eine schwere Versündigung bedeutet. Es ist bekannt, daß der geistige Vater des Völkerbundes. Woodrow Wilson, zahlreiche Ungerechtigkeiten des Ver sailler Vertrages in Kauf nahm weil er im Völkerbünde da» Instrument für notwendige Aenderungen dieses einsei tigen Zwangsvertrages sah. Darum nehmen die Verwirk lichung der Abrüstung, der Schutz der Minderheiten und die Ausgestaltung einer freieren Friedensorganisation «inen so breiten Raum im Völkerbundspakt und den an ihn an- tnüpfendcn Verträgen ein. Darum gibt es einen Arti kel 19 des Paktes. In Gens hat sich aber allmählich das Gravitationsgesetz herausgebildet, daß der im Rechte wohnt, der im Besitze ist, und daß die Aufwerfung „neuer Fragen" als «in Angriff aus diesen Geheimkodex des Bun des gilt. Der Ausgang dieser Ratstagung wird für di« deutsche Beurteilung des Völkerbundes von entscheidender Bedeu tung sein, soll doch die Arbeitsfähigkeit des Bundes an zwei Schulbeispielen illustriert werden. Wird man es wagen, Polen straffrei ausgehen zu lassen, nachdem es präzis umschriebene Minderheitenbestimmungen systema tisch umgangen hat? Wird man es wagen, die Ab rüstungskonferenz unter Bedingungen einzuberusen, welche den Keim zu ihrem Mißerfolg in sich tragen? Es gibt in Deutschland gewiß keinen vernünftigen Menschen, der von der deutschen Delegation «ine grundlegende Ausrollung der Minderheitenfrage, die Erklärung eines Abrüstungsultima- tums oder gar die Auswerfung der Frage der Ostrevision erwartet. Aber die deutsche Oessentlichkeit würde es nicht verstehen, wenn die deutschen Klagen unter einigen nichts sagenden Erklärungen und Ausflüchten Zaleskis begraben und wenn die Abrüstungskonferenz unter Führung eines notorischen Abrüstungsseindes für den spätestmöglichen Zeitpunkt einberusen würde. Deutschlands Waffe bleibt, wenn nicht die Abreise, so doch das Nein, welches dem Gen fer Geheimkodex so sehr zuwider ist. Genfer Ratssorgen Witt -le Türkei zum Völkerbund? - Kontroversen um -as Lrak-Man-at London, 17. Januar. Der Korrespondent der „Times" in Angora berichtet über eine Unterredung mit einem prominenten türkischen Politiker, in der di« Frage des Beitritts der Türkei zum Völkerbund er örtert wurde. Diesem Schritte ständen nach Ansicht der be treffenden Persönlichkeit zwei Schwierigkeiten im Wege. Erstens glaube die Türkei Anrecht aus einen Ratssitz zu haben — rvenn auch nicht unbedingt auf einen ständigen —, und gegenwärtig feien die Aussichten dafür nicht günstig, ob wohl «ine der großen europäischen Mächte die türkischen An» spräche unterstützen würde. Die zweite Schwierigkeit bestehe in der Tatsache, daß die Türkei mit Sowjetrußland aus sehr freundschaftlichem Fnße stehe, und daß «in Beitritt der Türket von Rußland nicht gern gesehen iverdcn würde. Trotz alledem gewinne in einflußreichen türkischen Kreisen die Ansicht immer mehr an Boden, daß ritt Beitritt zu einem früheren oder späte ren Zeitpunkte im Interesse der Türkei läge. Man glaube, daß die Stellung der Türkei als friedcnserhaltendcr Faktor im nahen und mittleren Osten durch eine engere Verbindung mit dem Völkerbund gestärkt würde. Jetzt, nach Abwicklung fast aller noch im Zusammenhang mit der Liquidierung des otto- manischen Reichs entstandenen Probleme, dürste die Zeit bald dafür reif sein, daß die türkische Negierung an bisher zurück gestellten Fragen regeres Interesse nähme. Professor Gerothwohl sagt im „Daily Telegraph" stürmisches Wetter für die Völkerbundsrats tagunH voraus. Kontroversen von mehr al» Üblichei Lebhaftigkeit seien zu erwarten, nicht nur in der Frage de, Minderheiten, sondern auch infolge des britischen Vorschlags da» Jrak-Mandat 1932 zu beenden und den Irak als voll berechtigtes Mitglied in den Völkerbund aufzunehmen. Deutsch land und Italien dürsten, so meint Gerothwohl, darin eine Gelegenheit sehen, ihren Standpunkt erneut und dringend voi zubringen, daß die Völkrrbundsmandate nichl dauernd, sondern widerruflich und übertrag bar seien. Dieser Standpunkt, der bei der Mehrheit dci Mitglieder der Ständigen Mandatskommission Anklang ge funden habe, könnte von Berlin und Nom benutzt werden, u m eine Neuverteilung der Mandate zu ihren Gun st en in die Wege zu leiten. Ein solches Vorgehen würde aus Frankreichs starken Widerstand stoßen, ebenso um Englands frühzeitig« Zurückziehung aus dem Irak. Frankreich fürchte, daß dadurch die Bewegung zugunsten der Beendigung des französischen Mandats in Syrien gestärkt würde, und ferner sei es auch argwöhnisch wegen des Vertrages zwischen England und dem Irak, der das Mandat ersetzen wird, und der, so glaube Frankreich, zu einer wirtschaftlichen und politischen Vormacht stellung Englands im Irak führen würde. Frankreich dürste also wahrscheinlich sehr rveitgehende Garantien verlangen. Jin übrigen sei es auch möglich, daß Amerika ebenfalls von Eng land Garantien verlangen lverde, daß ein souveräner Irak die amerikanischen Geschäftsinteressen nicht zugunsten England» be nachteilige. laß des Gedenktages der Neichsgründung Feiern stattgefunden, fo in M ünchen, wo Professor Alexander v. Miiller die Fest rede hielt, In Karlsruhe, Stuttgart, Darmstadt, usw. Auch in allen anderen Städten des Rcici)es sanden Feiern und in -en Garnisonen Paraden der Reichswehr statt. Welche Markenartikel werden billiger? ' Die Verordnung über Preisbindungen für Markenwaren, deren wesentlichen Inhalt wir bereit» in der heutigen Morgen ausgabe mitteiltrn, findet aus folgende Waren Anwen dung, soweit st« Markenwaren im Sinn« dieser Verordnung find, und bei ihnen der Abnehmer aus Grund von Verpflichtung»- scheinen sReverfen), Geschäftsbedingungen oder ähnlichen Ver einbarungen verpslichtet ist» bei einer Weiterveräußerung im In land an den Verbraucher sestgesetzte Preise zu sordern: 1. Gegenstände zur Reinigung, Pflege, Färbung oder Ver schönerung der Haut des Haares, der Nägel und der Mund höhle. 2. Stosse und ihr« Zubereitungen, die dazu bestimmt find durch äußere oder innere Anwendung am menschlichen oder tierischen Körper, Krankheiten, Leiden oder Körperschäden zu verhüten oder zu beseitigen, mit Ausnahme der zum inneren Gebrauch dienenden Mittel, die über bü vom Hundert ihres Gewichtes Weingeist enthalten. 3. Verbandsstosse und Pslaster. 4. Hous- und Küchengeräte b. Fukbodenbelag mit Ausnahme von Teppichen aus Textilsalerst offen. 0 Gegenstände zum Svaschen, Putzen. Scheuern und Reinigen, sowie zum Herrichten von Wäsche und Vekleidungsgegenständcn 7. Künstler-, An strichs- und Haushaltsfarben. 8. Schreibmaschinen: Büro bedarf. S. Konfektion u. Leibwäsche. 10. Nab-, Strick-, Stick-, Stopf- u. Häkelgarne aus Textilfasern aller Art 11. Ävaren aus Gummi und Eummierlatz. 12. Schallplatten, soweit der sest gesetzte Verbraucherpreis am 1. Juli 1930 fünf Reichsmark «der weniger betragen hat. Die Verordnung wird heute im Rcichsanzeiger erscheinen und erhält dadurch Rechtskraft. Gleichzeitig verössentlicht heute der Neichswirtichaftsrat das Ergebnis der Be ratungen seines wirtschaftspolitifckxn Ausschusses über diese Markenartikelverordnung. Seine Stellungnahme ist grund sätzlich die gleich«^, wie in seinem bisherigen Gutachten, doch hat er der Regierung eine Reihe von Abände rungsvorschlägen unterbreitet, die in der vorliegenden Verordnung größtenteils berücksichtigt worden lind. Er stellt auch heute wieder fest, daß alle wirtschaftlich möglichen Preisherabsetzungen gefördert und unbe rechtigte Hemmungen ausarräumt werden sollten. Eine Auf hebung des bllrgerlick-reechtlichen Schutzes der Preisbindung habe im allgemeinen dort einzutreten, wo die für den Gesamt stand der deutschen Volkswirtschaft bei Markenartikeln durch schnittlich als möglich angenommene Senkung des Verbraucber- vreifes um 10 v. H. nicht aus sreirn Stücken erfolge. Doch ist der Ausschuß einmütig der Auffassung, daß eine Äus- nahmebefugnis vorbehalten rverden soll, so daß in einzel nen Fällen von der Regel von 10 Prozent nach unten oder nach oben abgegangen werden kann. Im einzelnen empfiehlt er u. a., daß Spirituosen und Schaumweine aus der Verordnung heransaelassen werden sollen, und ebenso hat er Bedenken, Preisbindungen für Arzneimittel aufzuheben. Als Stichtag für die lO prozentige Senkung empfiehlt er den 1. Juli 1930. wie er jetzt auch in die Verordnung ausgenommen worden ist, nachdem vorher beab- fichtigt war, den 1. August als Stichtag anzunehmen. Um ein Zusammenwirken von Erzeugern, Groß handel und Einzelhandel herbrizusühren, aus die nach der Absicht der Reichsregieruna dir Lasten der Preislenkung verteilt werden sollen, empfiehlt der Ausschuß der Rrichsregie- rung auf Antrag der Interessenten zu einer Vermittelung »wischen den beteiligten Wirtfchostsgruppen sich bereit zu er klären wenn diese sich nicht üver einen billigen Jnterefsrn- ausgleich verständigen können. - Briefe ohne Antwort Pilsudski schwelgt über Brest-Litoivsk. Warschau, 19. Iaiuiar. Wie die oppositionelle Presse er fährt. haben der Präsident des Auswärtigen Ausschusses -der französischen Kammer Paul Boncour und der Obmann der französisch-polnischen Parlamcutsvereinigung Locguin am 19. Oktober v. I. in der Brest Litomsker Angelegenheit sowie in Sachen der Wahl- und Pressefreiheit Polens einen Bries an Marschall Pilsudski gerichtet. Auf das Schreiben ist bisher keine Antwort eingegangen. Dieses beredte Schweigen des polnischen Diktators wird zweifellos dazu beitragen, das Urteil über Polen in den Kreisen der französischen Linken z» klären. * Di« englisch« Fliegerin Amy Johnson, die Sonntag mit tag zu ihrem Rückfluge nach London, der über Berlin führen wird, startete, mußte bei Kiodawa im westlichen Kongreßpolen eine Notlandung vornehmen. Oie Katholikenverfolgung in Litauen Kowno, IS. Januar. Der Oberstaatsanwalt des Höchsten Gerichtshofes, Kalwaitis, gab auf Anfragen der Presse zu dcn Gerüchten, daß einige Pfarrer wegen „hetzerischer Propaganda ' gegen die Regierung vor das Kriegsgericht gestellt worden seien (Litauen befindet sich seit Bestehen der Tautininkai Regierung im Kriegszustand), eine Erklärung ab, nach der gegen etwa l>n Pfarrer, die ihre Amtsbefugnisse zu einer Agitation gegen die bestehende Staatsgewalt mißbraucht hätten, ein Gerichtsversah rcn eingeleitel werden wird. Vier von ihnen und sieben An hörige katholischer Jugendorganisaiionen, die, wie sämlli anderen Jugendorganisationen verboten sind, seien bereits vor das Kriegsgericht ge st eilt worden. Litauen will scheinbar den Beweis antreten, daß es n i,h l zu den europäischen Kuliurstaaten zu rechnen ist. Gefährlicher Oachstuhlbrand in Charlottenburq Berlin, 19. Januar. Im Hause Lutherstraße 32 iu Elim, loltenburg brach in den ersten Nachtstunden im Dachgeschoß Vorderhauses ein Brand aus. Bevor die Feuerivehr zur Slc'lc sei,, konnte, verbrannte eine Frau in ihrer im vierten Si cki gelegene» Wohnung b«l lebendigem Leibe. Eine oussrc F> konnie noch im letzten Augenblick von Hausbewohner» !->>, Flammen entrissen iverdon. Sie wurde mit schwere» Bra > wunden ins Krankenhaus gebracht. Die Bekämpfung -es Brandes gestaltete sich außcrordeol- lich schwierig. Die Feuerwehr setzte schließlich fünf Lölch.v mit zehn Rohren, drei mechanischen Leitern und drei- Ranchschuhgeräten zur Eindämmung des Feuers eiu. b Feuerwehrmann erlitt eine Rauchvergiftung. Der riesige Brun konnte in den Morgenstunden auf seinen Herd bcschrä:: , werden, doch ist die Feuerwehr »och mit Aufräumungsarbc beschäftigt. Der Dachstuhl ist vollkommen ausgebrannt. B - s mutlich ist das Feuer durch ein nmgcworsenes brennendes To: licht entstauben. — Die Tote ist eine lUjährige Näherin > gelähmt war und infolge ihrer Hilflosigkeit im Bett verbrc:: ne» mußte. Konkurs -er Mittelstandsbank? Wie die B.-S.-Korrefpondcnz miftrikt, Ist setzt beim Aints- gcricht Lharlottenburg gegen die Deutsche Mittelstand; bank Konkurvantrag gestellt worden, und zwar mit dcr Begründung, daß bei der Deutschen Mittelstandsbank angeblich Vilanzsälschungen in größerem Mahr vorgckommcn seien, und daß die Erschäsissührung nicht mit der ordentl'chcu Eorgsalt «rsolgt sei. Wie verlautet. Ist der Konkursantrng von einem Gläubigcr namens K. gestellt worden, der schon seit Jahren gegen do; Bankinstitut der Wirtschastspartei prozessiert, da er angeblich durch die Deutsche Mittelstandsbank im größeren Umfange gc- . schädigt sein will. Die B! l a n , s ä l s ch u n g c n. die dem Bnnl- unternchmcn zum Vorwurf gemacht werden, sollen bereits eine Reihe von Jahren zuriickliegcn. Die Bank habe damals, wie dec Kläger behauptet, ein Schrottlag « r übernehmen müssen, do; nicht losort verwertbar war. Trotzdem habe man in die Bilanz den Neuwert in Höhe von etwa 100 000 Mark eingesetzt, während rin Verkauf des Schroits später nur 3000 Mark eingebrochl habe. Ein weiterer Vorwurf bezieht sich darauf, daß di« Bank für die Vermittlung öffentlicher Kredite, die überhaupt nicht zustandegekommen seien, erheblich« Provisionen als Gewinne in di« Bilanz ausgenommen habe, obwohl diese Provisionen gar nicht eingegangen waren. Da in dem Antrag auf Eröffnung de» Konkurse» über die Deutsche Mittelstandsbank der Borwurf strafbarer Handlungen enthalten ist, wird sich also auch der Stan t» an walt mit »er Angelegenheit zu befassen haben; wie wie hören haben «wh bereit» btrs«. Tage vernehmungrn ftattgesunben. » Der spanisch« Innenminister hat am Sonntag die kon stitutionellen Führer Alvarez und Villanueva gefragt, welche Haltung sie in der Wahlperiode einzunehmen gedenken. Sie er klärten, wenn der Belagerungszustand ausrechierhalten werde, würden sie sich an den Wahlen nicht beteiligen. " Loncheur, der von Briand nach Genf berufen worden war, ist Montag vormittag nach Paris zurückgekehrt, wird sich jedoch am Dienstag wieder nach Genf begeben. " Bei Gdingen sPolen) stieß am Montagmorgen ein Per- sonenzug auf einen Gütcrzug auf. Dabei wurden drei Per sonen getötet und etwa 20 Personen verletzt. Uebcr die Ursache des Unglücks konnie noch nichts Bestimmtes feftgesteiil werden. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Witterungaousfichten: Zeitweise lebhafte Winde aus west lichen Richtungen. Nur vorübergehend Bewölkungsabnahine Temperatur im wcsenifichen ansteigend. Zunächst geringe, dann stärkere Neigung zu Niederschlägen.