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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193101279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-27
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1931
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Jenlrumsarbeit in Sachsen Partelkalrnder. vstritz. Montag, 26. Januar, abends 8 Uhr: Jahreshauptver sammlung im Katholischen Vercinshause, Ostritz. Tagesord nung: 1. Organisationssragen, 2. Aus den Gemeinde parlamenten. Markneukirchen. Donnerstag, 2g. Januar im Vcreinszimmer. — Redner: Psarrer L. Kirsch tNeichenbach). Annab«rg l. E. Sonntag, 1. Februar im Hotel „Goldene Sonne". Redner: Psarrer L. Kirsch (Reichenbach). Glauchau. Sonntag, 1. Februar, nachm 3 30 Uhr, Flölhers Restaurant (am Markt). Redner: Dr Desczyk (Dresden) Bischofswerda. Montag, 2. Februar, abends 8 Uhr im Restau rant Zur Erholung, Bautzener Straße 13: Politischer Bil dungsabend Thema: Wie denken wir Katholiken und wie denken andere über die Friedensfrage? Seitendorf. Donnerstag, 5. Februar, abends 8 Uhr Im Kret scham: Generalversammlung. Redner: Pfarrer Groh mann (Seitendorf). Leipzig. Montag, S Februar, 20 Uhr, Katt). Gesellenhauo, Wlesenstraße: I u ge n d k u n d g e b u n g. Redner: Nelchs- tagvabg. August Winkler, M. d R, Köln a. Rh. Löbau. Montag, v. Februar, abends 8 Uhr. Restaurant Reichs- adler. Jahreshauptversammlung der Zentrums. Partei. Dr. Desczyk. Dresden, spricht über „Christen- tum, Sozialismus und Nationalsozialismus". Radeberg. Dienstag, 10. Februar, Bereinszimmer: Pfarrer Kirsch (Reichenbach). Schirgiswalde. Mittwoch, 11. Februar, Elisabethheim: Psarrer Kirsch (Reichenbach) über: „Das Zentrum vor und nach dem Kriege. — Haben wir uns geändert?" Freiberg. Freitag, 13. Februar: Pfarrer Kirsch (Reichenbach). Dresden. Sonntag, 22. Februar, nachm. 2 Uhr, Speisesaal des Bahnhofes Dresden-Neustadt: Landesfugendtagung (Programm wird noch bekanntgegeben). Dresden. Sonntag, 22. Februar, abends 8 Uhr, Kolpingssaai: Kundgebung der Dresdner Zentrumsjugend Auerbach i. B. Sonntag, 1. Marz, Vereinssaal. Redner: Pfar rer Kirsch. Reichenbach. Reichenbach. Sonntag, 1. März, Vereinshaus: Hauptversamm lung. Seitendorf. Sonntag. 1. März, abends 8 Uhr im Kretscham Redner: Stadtv. Müller (Dresden). Dresden. Freitag, 6. März, abends 8 Uhr: Generalver- s a m m lung der Ortsgruppe Dresden. — Stadtv. Müller spricht über „Die Arbeit der Dresdner Bürger in den städ tischen Ausschüssen". Meisten. Sonntag, 13. März, 20 Uhr, Gesellenhaus. — Redner: Pfarrer Kirsch (Reichenbach). Drucken un<i Umgebung Dresdner Brotpreis Dresden, 26. Januar. Ter Stadtrat schreibt uns: Es laufen Gerüchte um, wonach Dresdner Brotfabriken in den letzten Tagen den Brotpreis um 2 Pf. für -l Pfund erhöht hätten. Soweit es sich fcststellen liest, soll es sich nur um sogen. Mischbrot handeln, das angeblich wenig verkauft wird. Eine sofortige Rückfrage bei der Bäcker- innung ergab, dast die Bäcker das Mischbrot, das sie auch Her stellen, wenn auch nur in geringen Mengen, nach wie vor zum alten Preise verkaufen. Der Verbraucher kann sich also, bis die Angelegenheit geklärt ist, vor der 'Verteuerung dadurch schüt zen, dast er sein Brot dort kaust, wo es ihm zum alten Preis verabfolgt wird. Weitere Mitteilungen In der Angelegenheit er folgen demnächst. : Die Beratungsstelle zum Schutze gegen Einbruch und Diebstahl, Schiehgasse 7, Eg., Zimmer 13, ist künftig Montags und Donnerstag, von 1 bis 3 Uhr geöffnet. Personen, die sich ge nügend nuswcisen können, erhalten kostenlos Rat und Auskunft über die zweckmästigste Sicherung des Eigentums (Wohnung, Geschäslslokal). — Für grötzere Gruppen ist vorherige Anmel dung bei dem Leiter der Beratungsstelle, Schlestgasse 7, 1., Zim mer 76, Fernsprecher 23221, erwünscht. Das neue Berliner Funkhaus In d«r Masurenallee, gegenüber dem Messegelände, steht bas neu« „Haus des Rundfunks". Eine ISO Meter tange Front, breit gelagert, wuchtig aus dunkeln, braun und Ichwarzblau schimmernden Eiscnklinkern und Keramiktaseln; streng gegliedert durch die eurythmische Reihe vertikal zusam- nengcsaßier Fenster: streng symmetrisch durch die Ueberhöhung »es Mittelteiles. Hier liegt der Eingang: drei breite Türen führen in die zentrale Halle, ein glasüberdeckter Lichthof, der durch fünf Stockwerke geht, gebildet von schlanken, hohen Ke« kamilsäulen, geteilt von den umlaufenden Eeschokgalerien, mit dem Büro für Anmeldung und Auskunft, dicht dabei die kreppen, Fahrstühle und Paternoster. An diese Halle schlichen Ich. strahlenförmig anaeordnet, drei große Sendestile. Sie füllen zum großen Teil den dreieckigen Hof aus, den das Rle- tengebäude mit seiner geraden Hauptsront und den beiden, l«rcht geschwungenen Seitenfronten umschließt. Außen, an den Fronten, liegen in allen Geschossen Büroräume: an deren Innenseiten, vom Hof aus ausgezeichnet belichtet, die Korri dor«. Eine klare Organisation, wie sie einem solchen Verwal tungsgebäude entspricht. Denn das Funkhaus ist in erster Linie «in Verwaltungsgebäude, es beherbergt drei Gesellschaf ten und den Rundfunnommissar des Reichspostministeriums. Um die innere Orientierung zu erleichtern, find die einzelnen Korridore verschieden gestrichen: die grünen Gänge führen zur Reichs r-unofunk-Gesellschaft, die grauen zur Berliner Funk stunde und die blauen zur Deutschen Welle. Nur im Mittelteil der Hauptfront Negen noch beson der« Räume: im ersten Stock das mit Holz ausgeschlagene Büro des Staatssekretärs Bredow, darüber, durchgehend bis «im dritten Stock ein großer Sitzungssaal: im vierten Stock soll hier das Rundfunk-Museum untergebracht werden. Es herrscht noch buntes Leben: einige Unternehmer geben dem Bau noch den letzten Schliff, aber schon wird amtiert, in den neuen, hell und sauber, aber einfach eingerichteten Räu men: der Beamte am Eingang hat viel zu tun. um den ge- fchästlichen Besuchern den richtigen Weg zu weisen, aber auch um die vielen Nauglerigcn abzuhalten. Das Gebäude ist in erster Linie als Tat zu werten; daß es gelungen Ist, — nebenbei bemerkt, ohne Kostenüberschrei tung und termingemäß — der Rundfunkzentrale «In technisch, organisatorisch uns hygienisch einwandfreies Heim zu schassen, das der eminenten Bedeutung des Rundfunks für das häutig« Leben renrätentatinen Ausdruck aibt. : Deutscher Berel« Volkshysene, Ortsgruppe Dresden. Dienstag, 27. Januar, Vortrag des Herrn Eanitätvrat Dr. med. Iben er über: Hebung und Schonung: abends 8 Uhr in der Aula der Kreuzschule, Georgplatz 6. Eintritt für jedermann frei. Oie wirtschaftliche Lage des Dresdner Zoo Nachdem die finanzielle Notlage des Zoologischen Gartens wiederholt Gegenstand von Presseerörterungen gewesen ist, nimmt nunmehr der Direktor des Zoo, Prof. Dr. Brandes, selbst das Wort. Er geht in einer Zuschrift auf die einzelnen ge machten 'Vorschläge ein und bemerkt, daß eine Geldlotterie zugunsten des Zoo nicht vor 1032 in Frage komme und nach An sicht der maßgebenden Stellen im Ministerium auch nur höchstens 25 000 M. erbringen würde, während der Ausfall der letzten Fahre über 100 000 M. betrage. Es sei nicht leicht, ein wirkliches Heilmittel zu finden in einem Falle, wo es sich zweifellos um die schlechte Wirtschaftslage der breiten Massen handle, auf die der Zoologische Garten in erster Linie rechne. Endlich sollte es aber auch den städtischen Behörden eine ausgemachte Tat sache sein, daß ein Zoologischer Garten kein Institut sei, das um Unterstützung bettle, sondern genauso wie die Ausstellung ein werbendes Unternehmen, das etwa hineingesteckte 'Mittel viel leicht in noch höherem Maße wieder einbringen würde. : Dampsrohrbruch Im Warenhaus. Am Sonntagnachmit- tag in der 5. Stunde wurde die Feuerwehr nach dem Warenhaus Renner am Altmarkt gerufen. Dort war im 5. Obergeschoß an einem elektrisch geheizten Kessel ein Tampsrohr geplatzt, so daß der Dampf ausströmen konnte. Die Feuerwehr be seitigte die Gefahr und entfernte das im 5., 4. und 3. Ober geschoß niedergeschlagene Wasser. Der entstandene Gelmude- sä)aden ist gering. : Aus der Unsallchronik. In Berlin ist der kaufmännische Direktor des Dresdner A lb e r t t h e a te r s, Dr. Bern hard Mühlberg, bei einem Autounglück zu Schaden gekom men. Er wurde verletzt und liegt in einer Berliner Klinik, wo «ine Operation vorgenommen werden mußte. — Als der Zirkus Sarrasani gestern mit einem Teil seines Tierbestandes in Dres den-Neustadt eintraf, stürzte auf dem Wege vom Bahnhof zum Zirkusgebäude ein Wagen um. Zwei Personen mußten schwer verletzt ins KrankenlMis gebracht werden. : „Im Lande des Lachens" wollte das 30. Gauklerfe st, das am Sonnabend in sämtlichen Räumen des Ausstellungs palastes abgehalten wurde, seine Gäste erheitern. Es mar das erste große Fest dieser Art, das im Notwlnter 1930/31 in Dres den abgehalten wurde. Der Grund, warum die Studierenden der Staatlichen Kunstakademie auch diesmal ihr traditionelles Fest abgehalten haben, war aus dem Programm zu ersehen: „Wir müssen gaukeln — sür das Essen!" Für den Fonds der „Mensa" der Akademie war der Reinertrag des Festes bestimmt. Hoffentlich ist der Erfolg trotz des diesmal schwächeren Besuches ein entsprechender gewesen! — Die Dekoration der Säle war mit viel Liebe und Humor ausgestalten: karikiertes China. Chi nesisch war auch der Anstrich der meisten Masken. In vorge rückter Stunde erfolgte unter allerlei Zeremonien vor der aus leeren Blechbüchsen montierten Buddha-Figur die Krönung des Gauklerkönigs. Aus der Bühne des Konzertsaales gab es Kaba rett, im Keller eine Opiumhöhle. Eine reichhaltige Tombola hat hoffentlich dazu beigetragen, den eigentlichen Zweck des Abends besser zu erfüllen. : Erfolgreiche Berufung im Besenbruch-Prozeß. Nach fünf tägiger Verhandlung vor dem Landgericht Dresden als Be rufungsinstanz wurde der 1897 geborene Kaufmann Alfred Besen druck; wegen Rückfallbctrugs und gewinnsüchtiger Ur kundenfälschung zu drei Jahren neun Monaten Gefängnis (die erste Instanz hatte auf Zuchthausstrafe erkannt) und vier Jah ren Ehrverlust verurteilt. Der 27jährige Kaufmann Walter Busch erhielt unter Zusammenziehung mit einer in Leipzig er haltenen Strafe zwei Jahre drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust, der 35jährige Kaufmann Kurt Ebert 8 Monate Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde den Angeklagten teil weise auf die Strafe angerechnet. d. Straßcnsammlung zugunsten der Erwerbslosen. Der Stadtrat von Freiberg beschloß in seiner letzten Sitzung, nochmals eine allgemeine Listensammlung zugunsten der Er werbslosen cinzuleiten. Aus ihrem Ergebnis sollen in erster Linie Schuhsohlen sür die Hilfsbedürftigen beschafft weiVen. Der Rat bewilligte einen Beitrag von 300 RM. sür diese Sammlung. — Im Bebauungsplan der Stadt soll zwischen Goethestraße und Claußallee Platz sür eine Stadthalle vorgesehen werden. Die zweite Würdigung gehört den t«chnisck)-akustisck)«n Problemen, die ein Funkhaus ausgibt und die hier gelöst wur den vzw noch getan weit-en >oNe». Die wichtigste Aufgabe besteht darin, die Sendestile vollkommen von der Außenwelt und von einander zu isolieren. Darum ist jeder Saal zur Gänze miteiner schalldichten Schicht umtleidel: darüber hinaus hat aber jeder der drei Säle seine eigenen Fundament«, und diese selbst sind in einer vollkommen isolierenden Hülle einge bettet. Dadurch wird vermieden, daß irgend welche Schwin gungen von der Straße oder von den umgebenden Büros auf die Säle übertragen werden, und ebenso umgekehrt, daß irgend ein Geräusch aus einem Saal nach außen, bzw. in einen Nach barsaal gelang«. Diese schwierigen technisch-akustischen Kon struktionen sind in Gemeinschaft mit dem Hertzschcn Schwül- gungsinstitut ausgesiihrt worden, das auch bei den noch offe nen, durch Versuche erst zu klärenden Fragen mitwirken wird. Darum ist der mittlere Sendesaal, der größte seiner Art, noch nickt ausgebaut. Hier wird erst durch Versuche festgestellt, welches die günstigste Form und Größe, Verkleidung der Wände und Decken ist. Die Säle selbst sind nicht rechteckig: die Längswänd« laufen schräg zueinander, so daß sie eine Art Trichter bilden. Als Vorbild stand hier die Salle Pleyel" in Paris, deren Form sich für Publikumssäle sehr bewährt hat: ob diese Form sich auch sür reine Scnderäume eignet, werden die Versuch« erst ergeben. Die Seitenwände des linken Saales sind mit schweren, aber leicht verschiebbaren Filzvorhängen bedeckt. Filz absorbiert den Schall, dadurch wird also erreicht, den Schallreslex der Wand nach Bedarf vämvfen. Hinter dem Vorhang liegt ein mit Glastüren abgeschlossener Korridor, in welchem Szenen, die ge dämpft klingen sollen, gespielt werden. Interessant ist auch das Regiezimmer, dessen Fenster durch dreifach isolierendes Glas gegen den Scnderaum abgeschlossen ist. Ueber dem Korri dor befindet sich eine Galerie, aus der gelegentlich Zuhörer Platz nehmen können; aber nur sehr gelegentlich; denn erfah rungsgemäß ist ihre Anwesenheit beim Rundfunk nicht er wünscht. Besonders bemerkenswert Ist auch der rechte Sendesaal: Die schmale Rückwand des Orchesterplatzes ist mit Marmor getäfelt, bildet also einen ausgezeichneten Schallreflektor; die gegen überliegende breitere Wand muß den Ton „aussaugen" und be- ftebt dicker aus durchlöcherten, weichen Celotezplatten Die beiden Seltenwände sind mit besonderem Raffinement aus um klappbaren Tafeln hergestellt, die aus der einen Seite aus glattem Holz, auf der anderen Seite aus durcklöchertem Ccloter Politische Verwilderung Immer neue Zusammenstöße. Radeberg, 26. Januar. Für Sonnabend abend 8 Uhr hatte die Radeberger Ortsgruppe der NSDAP, zu einer öffentlichen Versammlung nach dem Schützenhaus aufgerusen. Es kam je doch bereits vor Beginn der Versammlung, die sehr stark von SPD- und KPD-Leuten besucht war, zu einer mUsten Schlä gerei, bei der 6 Personen Stich- und Hiebwunden erlitten und ins Krankenhaus eingeliefcrt werden mußten. Die Polizei nahm mehrere Festnahmen vor. Die Versammlung konnte selbstver ständlich nicht abgehalten werden. Die Einrichtung des Saales war bei der Schlägerei schwer demoliert worden. Penig, 26. Januar. Die Ortsgruppe Penig der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei veranstaltete am Sonn abendabend in Penig eine öffentliche Versammlung, in der der nationalsozialistische Sladtrat Haake aus Leipzig sprach. Im Verlaufe der Aussprache kam es zwischen Kommunisten und Na tionalsozialisten zu einer Schlägerei, wobei 11 Kommuni sten und -1 Nationalsozialisten zum Teil schwer verletzt wurden. Infolge einer Panne erschien das Chemnitzer Ueberfallkommando erst eine Stunde nach dem Zusammenstoß. Bei der Aufräumung des stark verwüsteten Saales sand man drei Totschläger, zwei Stahlruten, einen Schlagring und einen Dolch. — Die Umzüge am Sonntag und eine Ansprache im An schluß daran auf dem Markt verliefen infolge der Anwesenheit eines größeren Polizeiaufgebotes aus Chemnitz vollkommen ruhig. l.riprig unck Umgebung Oer Leipziger Hafen wir- gebaut Leipzig, 26. Januar. In einer am Sonnabend abgehal tenen Pressebesprechung teilte Oberbürgermeister Dr. Goere deler mit, daß nach seinen Informationen der lange strittig gewesene Bau des Südslügels am Mittellandkanal voll- kommen gesichert sei. Die Stadt Leipzig könne deshalb auch guten Gewissens mit der Herstellung ihres Kanalhafena beginnen, ja, angesichts der augenblicklichen Wirtsckstists- und Arbeitslage sei die Inangriffnahme dieser Arbeit sogar kam«, inende Pslicht. Oie beiden letzten Rektoren des Königin- Larola-Gytnnasiums Am letzten Freitag wurde Oberstudiendirektor Prof. Dr. Rudolf Richter, dessen Tod die S. V. bereits in Nr. 18 ge meldet hat, zur letzten Ruhe gebettet. Die außergewöhnlich starke Beteiligung an der Beerdigung und die vielen herzlichen Nach rufe zeugten für die große Beliebthcif dieses Schulmannes, der — obwohl Junggeselle — ein wahrhaft väterlicher Lehrer und Rektor mar. Als der vorige Rektor aus dem Amte schied, setzt« sich das Kollegium des Königin Carola-Gymnasiums einhellig sür die Wahl Richters zum Rektor ein. Für seine 'Verdienste uw die Ausbildung der evangelischen Theologie-Studenten in Leip zig erhielt Richter 1930 die seltene Würde des Ehren-Doklors von der Theologen-Fakullät der Universität Leipzig. Vielen älteren Leipziger Akademikern wird Richters Vater noch in guter Erinnerung sein: dieser war der erste Rek tor des König-Albert-Gymnasiums, des neuen „Stnatsgymna- slums", wie es damals im Gegensatz zu den jahrhundertealten städtischen Gymnasien Thomas- und Nikolai Schule hieß Das Buch „Schulreden" (Verlag Teubner) des Albert-Rektors Richter hat auch heute noch seinen Wert. Der Vorgänger des eben Heimgegangenen Rektors Rudolf Richter war Johannes Ilberg: er starb im vorigen Jahre. Auch er hatte die Würde eines Ehrendoktors, und zwar des medizinischen: er hat nämlich durch seine Forschungen als klassischer Philologe wertvolle Ausschlüsse über die Medizin der alten Griechen und Römer geboten Durch diese gelehrten Arbeiten war er auch 'Mitglied der Sächsischen Gesellschaft (Aka demie) der Wissenschaften geworden. Desgleichen hat Ilberg die Erziehungslehre gefördert, und zwar durch die von ihm geleite!« Zeitschrift „Neue Jahrbücher der Pädagogik".. Dr. Rob. Stein (Leipzig). vcsleyen. ^e muyvem nun. ov man die e>o'z- oder 15 toterleite zum Saale kehrt, kann man den Saal reflektierend oder schall dämmend machen. Die architektonische Leistung ist eigentlich schon gewürdigt, wenn man berichtet, daß der Schöpfer des Hauses Hans Poelzig ist. Sein Formwille hat die Gebärde des absoluten Monarchen, für den es keine Probleme gibt. Denn jedes Ding hat sich seinem königlichen Willen unterzuordnen. Die Maß« des Baues und alle Gegebenheiten sind sür ihn Material, aus dem er die von ihm gewollte Form modelliert. Um diesen Formwillen aus dem Gebäude zu verstehen, muß man es im Zusammenhang mit den städtebaulichen Projekten, die hier in nächster Zeit verwirklicht werden sollen, betrachten. Das Funk haus und die projektierte gegenüberliegende Ausstcllunosanlaae bilden eine Einheit Man sicht jetzt schon ihm gegenüber die runde Pergola aus Stahl und Glas, die, ein großes Oval, den Mittelpunkt der Messebautcn, abickließt. In der Hauptachse dieses Ovales soll eine turmartig sich ansbaucnde Stadthalle er richtet werden; und in der gleichen Achse liegt die breite Front des Funkhauses als Hintergrund und Abschluß der ganzen An lage. Dieser Formaedanke führte notwendig dazu, das gains Funkhaus auf eine streng symmetrische Form zu bringen, als welche es nun in seiner Eechlossenhcit weithin beherrschend dasteht. Diese Achse ist gewollt. Wie sehr sie gewollt ist. beweist die unerbittliche Konsequenz ihrer Durcksübrung. selbst dort, wo die örtlichen Gegebenheiten, die Grundstücksgestolt. die an grenzenden Straßen, und der innere Zweck des Gebäudes e« anders verlangt hätten Aus Gründen dielcr Symmetrie folgest die Fronten des Gebäudes nur aus zwei Seiten den angrenzen den Straßen; die dritte Front zur Soorstraße weicht von det Straßenfront weit ab. um die Symmetrie mit der Bredt- schneiderstraße zu wahr-n. D"ß dadurch die ganze Rückseite dcf Gebäudes, der Raum an der Bredttchneiderstraße unvcrständttcf geworden ist. daß sie lo entstandene spilckogige Anlage im In nern schiefe Hof- und Raummiukel o„tineOen muß ist d"r Preig der für die symmetrisch und geschlossen gewollte Form be zahlt wird. I.l)»i1acli. Ethymologl«. „Vater, was bedeutet eigentlich das Wot Nibelungen?" — „In der ursprünglichen Bedeutung heißt do Name „Söhne des Nebels". Es ist das gleiche Wort wie Nein lung. So bezeichneten bekanntlich unsere Vorfahren den Nebck monat, als» den November. Ist es dir jetzt klar, mein Saht was „Nibelungen" bedeutet?" — „In, Novemberverbrecher!"
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