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Nummer 22 Sächsische Volkszeitung 27. Januar t Die ,<NZichrhei'* im Braunhemd GS givl nur e«ne Parte» und eine Presse, die die Wahrhaftigkeit gepachtet hat: das ist die natio, n a l i oz i a l i st i s ch e Partei, und das sind die Organe, die es sich zur Ausgabe machen, den Nationalsozia, lismus in die Köpfe der gutgläubigen Massen hineinzu hämmern. Die nationalsozialistischen Blätter appellieren mit dicken Schlagzeilen und schreienden Ueberschriften an die Urteilslosigkeit der Menge. Es ist schon so, wie Herr Dr. Goebbels in einer schwachen Stunde bei der Um wandlung des „Angriffs" zu einer Tageszeitung unvor sichtigerweise selbst eingestanden hat, datz man geschrien und verleumdet hat, bis man groß geworden sei. In den nationalsozialistischen Blättern ist es noch nicht anders geworden, wie es nach diesem Geständnis von Herrn Dr. Goebbels von Anfang an gewesen war. Man nehme beispielsweise — sofern man die widerliche Hehe dieses Blattes noch lesen kann — die Sonnabendausgabe des „Bölki scheu Beobachters" (Reichsausgabe Nr. 24). Ueber die halbe Seite steht zu lesen: „Wenn der Nationalsozialismus siegt, droht das Zentrum mit der Zerstörung der Reichseinheit. Schwarze Selbstentlarvung." Unter dieser Ueberschrift glossiert das Blatt Hitlers den Aufruf, den vor einigen Tagen sämt liche Organisationen der katholischen und der Zentrums- jugeird erlassen haben, und der den Sah enthielt: „Hitlers Drittes Reich würde Deutschlands Einheit gefährden." Woher nimmt der „Völkische Beobachter" das Recht, diesen Satz mit einer solchen Ueberschrift zu versehen? Woher nimmt er das Recht, eine Behauptung auszustellen, die ein glatter Unsinn ist. Etwa auf Grund der Wahrhaftigkeit, der „deutschen Wahrhaftigkeit", die von den National sozialisten gepredigt wird, oder aber auf Grund einer be absichtigten und bewutzten Verleumdung des Zentrums, das man so gern zerschlage»» möchte, weil es unter den bürgerlichen Parteien die einzige ist, die sich von der nationalsozialistischen Agitation nicht an den Wagen fahren lässt, und die auch nicht die Absicht hat, sich den Nationalsozialisten zuliebe aufzulösen? In der gleichen Nummer des Völkischen Beobachters auf der zweite»» Seite steht die folgende fette Ueberschrift: „Zentrum verteidigt den Landesverrat der Marxisten." Wo denn, wann denn, wie denn? Man staunt. Es handelt sich um die Sitzung des Haushaltsaus- schusfes des Reichstages vom vergangene»» Mittwoch, die infolge des nnerhörten Verhaltens des nationalsozialistischen Vorsitzenden aufgeflogen ist. Warum hat das Zentrum in dieser Sitzung den Saal verlassen? Weil es unerlässtich war, den Herren Nationalsozialisten zu Gemüts zu führen, was man eine anständige Ver- h a n d l u n g s m e t h o d e im Reichstag nennt. Das Hitlerorgan erdreistet sich, daraus eine „Verteidigung von Landesverrat" zu konstruieren. Kann die journa- list'sche Verleumdung überhaupt noch mehr auf die Spitze getrieben werden? Damit sind die Fähigkeiten einer einzigen Hitler- Nusgabe keineswegs erschöpft. Eine dritte Schlagzeile in der gleichen Nummer des „Völkischen Beobachters" bringt folgende Komposition: „Marxistische Kirchenaustritts propaganda. Unter dem Polizeischntz Severing. Verlogene Zentrnmspolitik." Worum handelt es sich? Um ein Flugblatt der Gottlosen, das in übelster Form zum Kirchcnaustritt hetzt, und für das ein kommunistischer Neichstagsabgeordneter verantwortlich zeichnet. Was macht das HItlerblatt daraus? Eine fanatische Hetze gegen das Zentrum, das „sich lieber mit den Leuten verbrüdert, die jedes Christentum verleugnen, bevor es in seinem konfessionell-politischen Fanatismus bereit ist, einem positiven s!) Christentum gerecht zu werden, das am Ende zu „deutsch" sein könnte". Dieses Zentrum in der Praxis weder christlich, noch deutsch... So plätschert die Hochflut der Verleumdungen von Zeile zu Zeile weiter. Wir sind der Meinung, daf» diese Hebe und Volksueraif- Um -en Dresdner Oberbürgermeister Aätsetra'en Dresden, 26. Januar. Wie wlr von gut unterrichteter Seite erfahren, ist die am Sonnabend von einer Dresdner Zeitung verbreitete Nachricht, sämtliche bürgerliche Fraktionen des Stadtverordnetenkolle giums mit Ausnahme der Staatspartei hätten sich aus den Syn dikus Most geeinigt, nicht zutreffend. Im Gegenteil stehen anher der Staatspartci noch Zen »rums Partei und Gruppe Handwerk, Handel und Gewerbe der Kandidatur Most aus sachlichen Gründen völlig ablehnend gegenüber. Für den Dresdner Oberbürgermeisterposten bann nur eine erste kommunalpolitische Kraft in Betracht kommen. Dr. Most ist seit 1!>2Ü Syndikus der Grohindustrie in Duisburg. Seine Arbeitskraft in den letzten 10 Jahren wurde von dieser Tätig keit vollkommen in Anspruch genommen. Wenn er auch in die ser Zeit sich nebenbei als Stadtverordneter und Beigeordneter betätigte, so konnte er doch zweifellos in diesem für die Ent wicklung der deutschen Großstadt so bedeutungsvollen Jahrzehnt nicht die Erfahrungen und Kenntnisse sammeln, die für eine Grohstadt von über 600 000 Einwohnern unbedingt erforderlich sind. Dazu kommt noch, dah er den schwierigen Dresdner Ver hältnissen völlig fremd gegenübersteht. Die städtischen Finanzen, das Problem Groh Dresden, der Ausbau des Berkehrswesens, der Wasserversorgung, das Ausstellungswescn, die Förderung Dresdens als Kunststadt, die schwierigen wirtschaftlichen Ver hältnisse erfordern einen gründlichen Kenner der sächsischen Ber hältnisse im allgemeinen und der Dresdner im besonderen. Wenn es auch den Anschein hat, als ob die Deutsche Volkspartei den Standpunkt vertritt, der Dresdner Oberbürgermeister müsse unbedingt der Deutschen Volkspartei angehören, so dürften die oben genannten Gruppen trotzdem keinen Anstoh daran nehmen, dah Dr. Mast volksparteilicher Neichstagsabgeordneter war. Es dürften vielmehr rein sachliche Gründe sein, die sie zur Ableh nung veranlassen. Das Wohl der Stadt und ihrer Einwohnerschaft hat über den Interessen der Parteien zu stehen. Die parteipolitische Zugehörigkeit der einzelnen Bewerber spielt keine Nolle, wenn wir leider auch vor kurzem gelegentlich einer deutschnationalcn Versammlung hören muhten, dah als Schreckgespenst ein „Zenlrumsmann als 0. Bür germeister Dresdens" hingemall wurde. Fachleute gibt es in allen Parteien: es gilt den tüchtigsten zu finden und zu wählen. Es sind dem Vernehmen nach 2 8 B ewerbu n g en ein - ge gangen, von denen als bekannteste Namen Reichsminister a D Dr. Külz (Dresden), Senalspräsident a. D. Dr. Sah n» (Danzig), Ministerialrat Hoppe (Dresden), Oberbürgermeister Finke (Hagen i. W ), Dr. Niedner (Bautzen) und Harte n< stein (Freiberg) genannt werden. Auch der Leiter der Ge meindeabteilung iin Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands soll sich unter den Kandidaten befinden. Für die Stelle des Leiters des Gesundheitsamtes und zu gleich als 8. Bürgermeister wird nach wie vor der Kölner Bei geordnete Dr. Eoerper genannt, der der Deutschen Volks partei angehört. Als aussichtsreiche Bewerber für die zu be setzenden Stadtralsstellen werden schliehlich noch die jetzigen nichtberufsmähigen Stadträte Kirchhos und Friedrichs, die der Sozialdemokratischen Partei angehören, genannt. Beide werden als erfahrene objektiv eingestellte Kommunalpolitiker geschildert. Am heutigen Tage werden Vorstand und Wahlausschuh der Stadtverordneten in gemeinschaftlicher Sitzung über die einge- gnngenen Bewerbungen beraten: wahrscheinlich fällt die Ent scheidung bereits in der nächsten Vollsitzung der Stadtverord neten. Wie »vir noch erfahren konnten, sind als Berichlersianer für diese sämtlichen Wahlen für den Vorstand der Sladlv Fin sterbusch (SPD.) und sür den Wahlausschuh Sladlv Müller (Zentrum) bestimmt worden. — Besonders die Oberbürgermei- sterwahl wird von einschneidender Bedeutung für Art und Weise der städtischen Verwaltung für die nächsten 6 Jahre sein. Grosz« Ausgaben sind zu lösen! In allen Kreisen der Einwohnerschaft herrscht Not, der abgeholfen werden muh, der aber ersolg- reich nur gesteuert werden kann, »venu eine er fahrene, tüchtige und ausgeglichene Persön lichkeit als Oberhaupt der städtischen Verwal tung gewühlt »v i r d. Wir brauchen erfahrene Fachleute, die die Arbeit für das Allgemeinwohl über die Arbeit für die Interessen einzelner stellen! 'Möchten sich doch deshalb alle Stadt verordneten bei ihren EntschOehungen nur von sachlichen und fachlichen Erwägungen leiten lassen, zum Wohle Dresdens un feiner Einwohnerschast! Ning längst aufgehört haben sollte, eine rekn private An gelegenheit des Taktes und der guten Sitten unter Volks genossen zu sein, datz sie vielmehr längst zu einer eminent öffentlichen Frage geworden ist, in der man sich zu überlegen hat, ob das Ansehen des Staates und die öffentliche Ruhe und Ordnung derartige Methoden, die mit geistiger Aus einandersetzung auch nicht mehr das geringste zu tun haben, länger hemmunoslos gewähren lassen darr. Das ass» r."» die Kirchenaustrittspropaganda und die sonstige partei politische Agitation der Kommunisten in derselben Weise wie für die sogenannte „Presse" der Nationalsozialisten. Wenn es in Deutschland eine Gruppe gibt, der man mit sachlicher Berechtigung konfessionell-poli tischen Fanatismus vorwersen darf, so ist das der Nationalsozialismus. Sein krankhafter Erötzenwahn hindert ihn daran, ausserhalb des eigenen Horizontes überhaupt noch irgendwelche Lebensfaktoren anzuertennen. Alles was nicht nationalsozialistisch abgestempelt ist, mutz in den Augen dieses „Journalismus" als undeutsch, un christlich. vaterlandslos hingestellt werden. Da diese Herren nur ihr eigenes „Ethos" anerkennen, gibt es für ihre Verleumdungen keine Hemmung und keine Grenze. Und weil die ganze Bewegung auf diesem egozentrischen Denkfehler beruht, wird das schöne Wort von der „Partei der deutschen Einheit" vermutlich sehr bald einer bitteren Ernüchterung Platz machen. Denn iumitia luinl.niwntum regnorum! Und die Grundlage der Gerechtigkeit ist die Wahrheit! Im Westen etwas Neues? Schon seit einiger Zeit sind in der Presse Nachrichten auf getaucht, datz die llniversal-Film-Eescllschajt die Absicht habe, an dem Film ..Im Westen nichts Neues" Aendcrungen vorzu nehmen und ihn dann erneut ber Filmpriijstelle vorzulegen. Diese zunächst unverbinbliä-en Meldungen werden jetzt von der „Bossiscl-en Zeitung (Nr. 10) offiziell bestätigt, die mitleilt, datz in der Tat bei der Universal Film-Gescllschast eine solche Ab sicht bestehe. Es ist kein Zweifel, datz diese Mitteilung einiges Interesse verdient, und zwar um so mehr, als es um den Film die Auseinandersetzungen gegeben hat, di« noch in irischem Gedächtnis sind. Die Absicht der Ee- sellichast geht anscheinend von der Annahme aus, datz in der Tat einige sachliche Beanstandungen des Filins zu Recht erhoben worden sind Eine Frage ist es, ob es der Gesell schaft bei den von ihr beabsichtigten Aenderungen gelingen wird, die Beanstandungen auszuräumen, die im Interesse des deutschen Frontsoldaten erhoben werden mutzten. Man wird abzuwarten haben, wie weit die Aenderungen gehen werden, die von der Gesellschaft geplant sein sollen, um dann nach ein mal in voller Objektivität und Ruhe den Film beurteilen und überprüfen zu können. Die Filmgesellschaft miitzte sich aber auch überlegen, wie sie dann dieselben Aenderungen ebenso in den Ausführungen des Auslands zur Geltung bringen kann. * Der früher« österreichische Ministerpräsident Dr. Ernst Seidler ist im 6!». Lebensjahre gestorben. Der Opernball Diesmal »var's kein regelrechter Ball. Die wirtschaftliche Lage zwang zu ber Masznahmc. Und »venu auch die „zartere Hülste" der beiden Opernballbesucher (Cara Gyl und Erich Ponto) iin Prolog von Waldemar Staegemann schmollte, dah sie nun nicht tanzen könne, so behielt sie doch darin recht, dah in der Zeitung vom „Opernball" gestanden l)abe. Nun frei lich ist dieser „Opernball" eine O»»erctie von Nichard Heu berger. Die Handlung ist dem Lustspiel „Die rosa Dominos" von Läon und Waldberg entnommen. Im grohen und ganzen eine Doppelgängerin der „Fledermaus". 1. Auszug: der lockende Mill (bei Hculwrger ein Osiernball, bei Stranh in der Villa Orlofsky): 2. Auszug: Die Täuschung der Männer durch die Frauen (bei Heuberger sind es drei Getäuschle): 3. Aufzug: Lösung und Versöhnung. Die „Adela" in der „Fledermaus" treibt im „Opernball" als „Hortense" ihr tolles Spiel. „Man könnte noch zahlreiche Anklänge herausfiltern. Es würde jedoch zu »veit führen. Kurzum: Herr Aubier aus Orleans will in der Damcnnwlt von Paris Abenlencr erleben,- erfindet deshalb durch telegraphische Berufung eine Geschäftsreise. Diese hat natür lich in dem Opernlmll ihre Keimkraft gehabt. Auch den Herrn Dumvnil reizt der Opernball. Zumal zwei Einladungen von Damen mit siebenzackigen Kronen ergangen sind. Diese Leim rute habe,, aber leider Frauen ansgelegt. Der Opernball schürzt die nötigen Verwicklungen. Zum Schluss« bleibt als „Sünden bock" die Kammerzose Hortense übrig. Heuberger, der 1!>I4 in Wien gestorben ist, schreibt seiner Zeit gemäh im Operettenstil der Vorkriegszeit. Im Mittelpunkt steht der Wiener Walzer. Allerdings das sprühende, schäumende Temperament des Walzerkönigs fehlt ihm zum Teil. Polka, Marsch, Galopp, Lied und Finale werden in geschickter, flüssiger Ausmachung ausgewertet. Durch die ganze Musik zieht sich eine vornehme, geschmackvolle, sein gearbeitete und melodien reiche Linie. Die Instrumentation ist durchsichtig, verhältnis- mähig dünn, klingt jedoch gut. Selbstredend muhte Heuberger noch nichts von dem stupiden Lärm, dem schrillen Geplärr und dem weichlick>en -Gejaule der neuzeitliclwn Iazzinstrumente. lind das ist sür noch nicht degencrierle Gehörsnerven ein erfreu, liches Geschenk. Bereits die lebendige Ouvertüre und dann eine Neihe »veilercr Nummern sanden lebhaslen Beisall. Ob zeit,»eiliges Nachlassen des Interesses an den zahlreichen Ein lagen, der reichlich ausgesponncnen Pause — der Schluhvor- hang senkte sich erst wenige Minuten vor 12 (Ihr — oder am Spiel, das zu stark an Opernalliire hängt, zu wenig die Locker heit und Leichtigkeit der Operette berücksichtigt oder doch au dem Werk selbst liegt, das wird sich erst eiuwandsrei feststellcn lassen, wenn man die Operette in ihrer ursprünglichen Form hören wird. Die Vorstellung sand zugunsten der Pensions kasse der Solisten der sächsischen Staats theater statt. Aus dem Grunde wollte man den Besuchern — eine noch stärkere Anteilnahme hätte nichts scimden können — einen besonders reichhaltigen, abwechslungsreichen und an regenden Abend bieten. So brachte der zweite Auszug eine bunte Reihe von Einlagen. Eine Balleilszene ist schlief;- lich ganz unterl-altsam. Freilich muh sie daun von guter Er findung getragen sein. Davon merkte man aber nicht viel. Paul Schäffler und Claire Born ernteten mit künstlerisch hochwertig gesungenen Chansons lauten Beisall. Francis Koc ne spiejte mit Bravour und Virtuosität eine „Tziaane" von Ravel für Violine. Nur wollte die Komposition stilistisch und zeitlich nicht in den Rahmen passen. Viel Heiterkeit er- regten die akrobatisck)eu Künste des Kammermusikers Schenk, der als musikalischer Clown debütierte. Kurl Striegler hat die Operette feinmusikalisch ein studiert und geb der Musik ein lebendiges, farbiges und künst lerisch vernehm empfundenes Gepräge. Die Staats- kanellc unterstützt ihn dabei mit echter Musizierfreudigkeil. Waldemar Staege manu sorgte für elegante Spielleitung, die am Schlüsse des zweiten Aktes in ein frohes Maskentreibcn auslief. Ein Schuh Operetienmilieu wäre aber trokdem wün schenswert. Karl Pcmbanr hat die Chöre flüssig vor- bereitet. Bei den Einlagen stützte Rolf Schröder gewandt am Flügel. Pällz, Fanto »ind Brandt waren mit Er folg um stimmungsvolle Bühnenbilder bemüht. Angela Kol. niak, Erna Verger, Camilla Kallab, Margit B okor, Elisa Stünzner, dazu Ermold, Hirzel und Kre in e r kleideten den musikalischen Teil in ein apartes und klang schönes Geivanü und hielten darstellerisch, gemclnsam mit Lotle Crusius, Eybisch und Puttlitz, auf Laune und lustige Fäibuug. Die festlich gekleideten Zuhörer — auch der Pflanzen- schmuck im Hauke und der Tepp Kirbe Hang im Zufckauercaum gaben Festvorstenungsgepräge — »vollen sich anfangs nur lang sam erwärmen, spendeten aber am Schlüsse spontanen und langanhallender Beisall, so das; sich die Mitwirkenden. S'iie-z- ler und die übrigen Spitzen oft zeigen muhten. Hoffentlich fällt der Pensionskasse ein gröberer Betrag zu. damit die viel« Mühe auch Klingenden Lohn erhält. O:to Hollstein. Internationale Ncurologcn-Konserenz. — Der erste Internationale Vkenrologen Kongretz wirs vom 31. August bis 6. September in Bern tagen, unter Vorsitz von B. S a ch s - N e u y o r k. der die Vorb reitun- gen der Organisation geleitet hat. Im August 1014 sollte zum ersten Male in Bern eine internationale Konseren, von 'Nerven ärzten stattsinden, die dann infolge des Kriegsausbruches unter blieb. .Die Anregung war damals von Hermann Oppen heim ansgegangen, der aus der Hamburger Tagung der Ke sellichait Deutscher Nervenärzte die Gründung einer Internatio nalen Eesestfchast für 'Neurologie zur Diskussion gestellt batte. Jetzt setzt sich der Vorstand ans Neurologen Deutschlands. Frank reichs. Englands. Italiens, Hollands, Oesterreichs und Schwedens zusammen. Der Präsident ist Amerikaner, die Vizevräsidentcn werden von Deutschhrnd. Frankreich. England. Holland. Italien, Oesterreich, Schweden nnd der Schweiz gestellt. Kongretz- svracken lind dentick. enali'ch, lra-iccfiick und italienisch. Aus dem Kongreh soll entschieden werden, ob man eine permanente internationale neurologische Eesellschast gründen soll. B r o u w e r - Amsterdam wird die Verhandlungen des Kongresses heransgeben, die vorläufig auf vier Gegenstände ab gestellt sind. Mitglied des Kongresses kann jeder 'Neurologe und Psychiater werden, der Mitglied einer neurologisäien oder neurologisch-psychiatrstchen Institution ist. Andere Kongresse sollen sich in rcgclmätziger Folge anschliehen. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, vor einem internationalen Forum nun auch Fragen der Wissenschaststheorie und der Therapie der Nervenkrankheiten zu behandeln. Deutsche Holzschnitte in Chicago. — Aus der setzt in Chi cago stattsindenden internationalen Ausstellung von Holz schnitten hat ein schlesischer Künstler einen besonderen Erfolg zu verzeichnen: der Breslauer Graphiker Bodo Zimmer mann. Er zeigt eine ganze Reihe seiner Holzschnitte und weist hiermit auf ein« eigentümlich deutsch« graphische Tech nik hin.