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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.12.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131210029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913121002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913121002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-10
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
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>13. ib aMsrf mster flbenfr «Ausgabe AATti/tant>elfo« f®’ »«'PJ'B anö ’•»»»«• eurtf » »Fm Crtatt V« JUy• • an £Spediteur* «mal tögtld)In.fiouegibraiti monatndi I.2S m., oltrt«l)öbrlld> 3.73 «n. 6«l ött eeftt)dft.ft*U*. unfern fltlalco und RuegobefleUtn abgcb.lt> monatlldi l ül.. .ItrtrDCbrllA 3HL Burd) dl. Pofti innerhalb Ocutjdilanö» and ö«t ötutfditn Kolonien monahldi l JO Ul„ olcrteliAbrUdi 8.50 m, au.ldiiliftUdi poflbtßcUgcld. Da. ItlpMgrrAagrblatt erfSdnt werriog. «mal. 0enn< e. Jtttrtag. ImaL 3n Itipjlg. den tlodiborortMi an. den Hirten mit eigenen Filialen wirt öle Rbcndan.gabe ao4 am Rbend de. Crfdielnen. In. ßau. geliefert* Berliner nedaCUoai Juden dellen 17, $ernfpre<t>*AaM>tu8> Hloablt Ur. *97. ^anbels^eituno Amtsblatt bes Kates unb besPolijäamtes bet 6tat>t ieipwj IMaKlon and Cefdiäft.nellet ^.bannl.gafT. tlr. d. • $crnIpred)*Rnfd>Ui8 tlr. 1464% 14W3 and 1*644. 107. Jahrgang fitlToirtOtinroflo* ,Q ‘ 3n ’' ra, ‘ da. tetojlg and Umgebung dl. nnjKigKnpVKIJK. Ifpaltlaepetltulleispf., die Keriamejefte 1 m., oon auswärts 30 PU Rettamen 1.50 m.. Jamlllen* a. Keine Rnjetgen di« Petltjelle nur20Pf.,Jnferate oon Behörden im amtlidienHell die Petitjeile 30 Pf. eefdfäft.anjelgen mit Plaftoorfdirlft Im Prelfe erhöbt. Rabatt nad> larlf. Pellagegebübri 0tfamtauflagc3tn.prodaufend extl.Poflgebübr. Rnjetgen.Rnnabmei ^obannisgaffed, bet fdmttldien Filialen de. telpjlger Cageblatte. und allen flnnoa<ca*txpedltlonen de. Jn* und Ru.lundes* Sefdiäft .flelle für Berlin u. öl« Pt. Brandenburg: Direktion Walter Stiegel, Berlin U>. io, inaegaretbenftrage 8. Sernfpredi« RnföluQi tüoow 8471. ilr. 627.' niittrnottf. Den 10. Dezember. 1913. h den Jagen •.4 Gtato Stein-, foroie in 'erlaufen, troße 18. lunger Ihm n 429» Stsosi Das Wi<f)tig|k. * Die Rebe bes Reidjsfanjlers über bie auswärtige politif wirb oon ber auslänbifd)cn s 45refjc f e b r günftig beurteilt. (6. fleitart.) ‘Die 9Bablprüfungsfommi|[ion bes Reichstags bat bie 2Babl bes Abg. o. Sichert (9?pt., 14. jädß. SBablfreis) für ungültig erflärt. * Sei ben S o b r a n j e w a b I c n in Sofia ift felbft bie cinfadje 2JI c b r b c i t ber Regierung s» Parteien unfidjer geworben. (S. Ausl.) * Die ganje nörblidje Hälfte ber B er« einigten Staaten, oom geßengebirge bis jur SItlantifcfjcn Äüfte, ift oon einem heftigen 2B i n t c r ft u r m bciingefudjt. (S. Radjr. o. I.) tjerrn p. Öetßmanns «Erfolg. * Herr V. Bethntann ttnrb beute bie «4818 ille und kt. ;d)röter. ibmann. iefjenfe! lUtfpredj. Unarten, Sitiama« adjtigall. ro. oraft. Dietze, 5. 1'303» «er, B.lflflOH« lugland, r. 20. sen lo. ter ter >ter heu und aße 55. Str. 125. ebuS. &e 5. Adel, an*, me. iche te* gegen mtierte mg liD), r au** b. unter meine* fdjöitet e renben, gabrit- galjre*- dje bal* cu fett ii n g ake ■.Sa. /Ins Exipjigcr fiunflfalons. Gine Heine, aber fefjr lehrreiche Sammlung oon 2ßcrten Monticellis führt uns iß. f>. V e i) e r & So b«, Dbomasring 22, por. So ein Pottrait, ber SBlicf in Üßalbinneres, bie unoerfennbar bie Schule eines Dias unb eines Gourbet oerraten, unb bann jene SBerte, wo wie ein geuerwerf bie rlammenben ftarben aus Dunielbeiten aufblitjen. 3mtner bleibt ber Äolorismus HJlonticellis ein Äampf jwifeben Sdjwere unb flieht; aber jobalb einmal bas glübenbe 9lot fiegt, bann funfelt, flimmert unb gleifct es wie ein leiiajtcnbcs SBunbcr. SBeifpiele biefer s 4rt bilben bie „Dames bans un parc" ober „Semmes au perro= quet". Sines ber fchönften Silber bleibt aber bas 2Berf, wo ber fpäte ilKonticcUi mit bem Diasjchüler in 'JJlonticelli noch ringt „Sentier bans la SDlontagne**. SKoth ift ber ißinfel oon bunflen, feften IDlaffen nicht jehwer, noch nicht flicht wie aus tfarben* ipntjern baraus heroor, fonbern alles ift helle unb tonreiihe gärbung. Daneben ber weniger betannte S a u 1 (5 i g o u. Das fchönfte oon feinen h^r ge« botenen Silbern ift nach meiner 2lnfid)t „flaoeufes“. 'IBie mit wenigen Slitteln frohe gärbung unb flicht« perfpeftioe erjielt würben, erinnert (bas ift übrigens ni^t feltfam, ba Spiftweg in Saris war) an Spifc« weg, j. S. bie garben ber Kleibung oor bem Sjimmel ober oor 9Baffer ganj im Stile biefes großen ^ntmüncfjners. SßunberooH ift ferner ein Stranbbilb unb „Une ouc be Stau“. Sine Heine JBeihnachtsausitellung bes fleipjiget Äünftlerbunbes fließt (ich an. Ob am bejten oertreten, febenfalls am ftärfften wirtte (E i n f d) l a g auf mich. 3« bem farbigen öoljfchnitt unb in ber 3<icfjnung (fRüctenalt) liegt fo Diel Schwung, Schnittigfeit unb gefunbe Sinnenfreubc, wie id> fic bei bem Äünftler noih nie gefunben habe. Äönntc nicht (E i n f ch l a g einmal mit einer größeren, ge> fchloffenen SlusfteHung h^roortreten? (Einen ber heften (Sraph’ler fleipjigs würbe bie SHIgemcirrfjeit in ihm entbeefen. 2Bas ich früher an biefer Stelle gelegentlich ber Slabierungen 0. SR. So ff er ts lobenb fagte, beftätigen biefe flüchtigen geicfjnungen. Den Komantiter in $ o r ft«S dj u 13 c, bamit bas edjte Jßefen biefes Äünftlers, tünben bie Heinen SHjjen. 5ier liegen bie SJurjeln feiner Äraft. ?lud) in ber gelt bes guturismus unb Sjpreffionismus barf man auswärtigen Drahtmelbungen über feine furje qeftrige JicichStagSrebe mit größerem Vergnü gen leien als manche Urteile ber bcutfdjen fßrcjfc. Ziemlich allgemein hat inan in Dcittfcfilanb bas Wefulji einer gennffen Gnttäufcljung. iWan hatte m e 0 r ermattet. tWan rechnete, naebbent fidj fo bielcs ereignete, auf bcbeutfaine Sluffchlüffc über ben Wang ber Dinge, namentlich über bie Serhanblungen mit Gnglanb unb grantreid) wegen be3 ilbtonunenä über bie Heinafiatifchen Unternehmungen. Der Äanjler begnügte fid) inbeä mit ganj fnappen SInoeutungen, bie im Wrunbe nichts anberes befugen als: abwarten! Das fällt infofern auf, ate bie englifche fRegie- rung mittlerweile aus ihren Sitten ber treffe manches mitteilte, Wa3 auf eine weitgeljenbe Scrftänbignng, fa auf eine fertige Sache fchlie- Üen lieft. ?)iit ber Eingabe oon Datfad)en war ber 'Jicid}Staiij[er jeboch am allerfparfamften. Siclleidit Ijofft er, wie er baS burchblicfen ließ, bem beiitfdjeit Solle eine angenehme lieber« rafdjung ju bereiten, etwa ju S&eiljnadjten ober “.Reujahr. Ws fann and) Dftern werben. ?luf eines fam e3 ihm offenbar an: bie 3 U * oerfidit auf Wrfolge ber beutfdjen auswärtigen 'ßolitif füllte nid)t (Sdjaben leiben, fta, er wollte, bafj berfReichvtag an iljn glaube. Droh <tliebem! Unb bis ju einem gewißen©rabe ift ihm ba§ geglüeft. Die bürgerlidjen Par teien, bie leßtc Üflodje für ben Pfißbinigungäan« trag ftimmten, jcigten fid> geneigt, biefe 'Miß billigung als eine fachlidj bearenjte aufju- fallen unb bamit ber eigenen Puffaffung beS .§errn ü. Scthmann 91ed)nung ju tragen. Die Örflärung biefes Verhaltens liegt inbeS nicht nur in ber Datfadje, bie ber 9teidjSlanjter fo fcharf herborhob, in ber burd) bie Scrfaffung gezogenen Madjtgrenje bcS 9teid)StageS. Der 'J?eid)Staq tonnte, wenn er wollte, trog biefer Machtgrenje aus bem MifjbilligungS- befd}luß Sonfequcnjcn fliehen, bie bem jReichS« fanjler baS äßeiteramticren unniöglid) machen würben. Darüber wirb fidi and) 6crr b. Setl)- mann nidjt täufdjen. Söcnn ber Reichstag auf biefe golgerungen bieSmal uerflidjtcte unb bie (Soflialbemofratte ifolicrtc, fo tat er cS, ein mal, weil in ber Sache oon ßabern mittlerweile baS gefdieljen ift, was jur Veglcidjung bcS ^wi« fteS notwenbig war, unb bann aus :Hürtiid)t auf bas SluSlanb unb unfere auswärtige 'ßoli= tit. Wine Sctämpfung bes SicidjStanfl'.ers bei biefern Kapitel wäre außerhalb Deutfd)lanbs gänjlid) nüßberftanben worben. Unb fielje — über IQadtt ift bem SieidjS« fanfller grabe im 'MuSlanbc ein Grfolg auf geblüht. ißer g-rcubc barem tjat, ber Vfgcholo- gic ber öffentlidjcn Meinung ein wenig nadj« flugehen, wirb lächeln, wenn er heute bie Jßir« fung ber turjen Manjlcrrcbc über nufere poli- tit an ber £>anb ber auswärtigen preffe oer- folgt. DaS gilt befonbers für bie franflöfifdicn Platter. $ier ein Vcifpiel. Das „Gdjo be Paris" fdjreibt: „Die torreften unb feften (Ertlärun« gen bes fReichstanfllcrs enthalten für grantreid) eine boppcltc flehte, gunädjft finb bie iReben bes Jieirfjstanfllcrs nach ber burd) biegaberner gtpifchenfälle heroorgerufenen Ärife ein 'Beweis für bie g e ft i 0 t c i t ber b e u t f ch c n Regie rung unb bie Stetigtcit ihrer V o l i -- t i t. Die flweitc fleftion für uns ift bie 2lrt unb SBeife, wie ber Reichstanfller über bie b e u t j d)« englifchen 93ejiehungen gesprochen hat. Gs ift Har, bafj eine grofic ülnflahl non (Englänbcrn nunmehr fid) oor jeber Okfahr geid)üt)t glauben wirb, wenn jie Deutfd)lanb große ffiebiete fluertannt haben werben. Sßit bürjen über bie illuffaffung nicht ftaunen; benn wir felbft haben fie auf Äoften unferes Äongos betätigt. Müßen wir aber nicht einfehen, baß eine englifcf>-beutfcf)e ülnnäherung, fo wenig bauernb Jie auch fein möge, oon uns milb tärifdje unb biplomatifdjc '-Hnitrengungen ertjeifcht? galten wir uns bie (Enißhieoenljeit ber Rebe bes Reidjstanfllers not Slugen, Me flut 3 er fahren« h e i t unferes parlamentarif^en 2e« bens in grellem ffiegenfaß fteht. Erinnern wir uns bes Dones, in bem ber Reidjstanfller fid) an (Englanb ober Rußlanb wenbet, unb gebenten wir bejüglidj ber grage ber fraitjjöfifchen ißolitit ben eben ans Ruber gelangten pcrjönlichtcitcn ju jagen, baß bie Probleme ber äußeren ißolitit leinen 9lufid)ub bulben, unb baß man in geit« läufen wie bem gegenwärtigen auf ber ^öße feiner Verantwortliihteit ftehen muß.“ Man |ieht an biefer 9luS(af|ititg bcutlid), wie ein aus bet augenblicHidjcn Drojtlojigfeit unb Unjidjerhcit ber franjöfifchen guftänbe ent* fpringcnbeS Gefühl baS Urteil beftimmt. Jlßie leicht erHärlid), nimmt biefeS Gefühl in bem monarchi|tifd)en „GauloiS" nodj weit fd)är- fcrc gormen an; eS wirb bitter. Das Platt fajreibt: „(Es ift eine im aanjen frieblidje Rebe, bie oon einer burd) bie gortKhrittc ber beutfdjen (Ejpanjion gerechtfertigten (öefinnung erfüllt ift. Das Deut dj? Reid) täte in ber lat unrecht, [ich über feine greunbe ober feine geinbe irgenbwie ju beflogen. Der gute 2ßillc (Eirglanbs öffnete ißm bie Xore Slfrifas. Die (Ent|agung (!) granfreidjs unb träumen. Ridjt Mobe macht ben Äünftler, fonbern bas Slusfprechen beffen, was man leibet unb fühlt. Unb fjorft-SchuIfle hat tiefes güljlen unb fleiben, flife öofmann quält ihr latent oergeblich mit ben Sßachsfarben ihres Vaters. SB i 1 Jjowarbs Iräftig flufjauenbe 9lrt beftätigen flwar Oclbilber (fleipfliger 2In|i<hten). 2ludj ihn möchte man einmal in gefchlofjener 9lusftellung näher fennen lernen. 3« ihm liegt oieles, roas bes Reifens harrt, nur füllte ber ÄünfHer nichts überftürjen: Reifwerben per» langt geit fjela ißeters fudjt burd) bas Sujet, nicht burd) Äunft ju wirfen, ein weiblicher fleo Rautf), ohne beffen toloriftifche Begabung. M. floofe be» weift in flwei (Eapribilbern ein folibcs Äönnen, ge» fd)ult an ©reiner unb ^orft-Sdjulje. gn ben Rebentabinetten feljen wir bie anfprechen« ben Silhouetten bes g. 93. Schäfer. Manchmal oerlajlcn fie, wenn bie Äünftlerin ju reich wirb, ben ber odjönheitsfunft gebotenen Rahmen. Sjebe oon I r a p p hat fehr viel gefefjen. 9Biener Äunft, gapan, (Ejpreffionismus nahm fie in fid) auf, unb in finnlidj faprifliöfer Manier [teilt fie feltfame 93ifionen bar. 9IHein ihre 9Bcrte ftehen bem Äunftgcwerbe näher als ber hohen Äunft. 9ßalter Schachenberg, ein oieloerfprechen» bes latent, füllt mit feinen 93ilbern ben Oberlicht» faal. Spanien, Varis unb München haben bei feinet Äunft Pate geftanben, nicht nur in ben Sujets; allein bie eigene Rote bringt burd) unb läßt oiel für ben Äünftler hoffen. Dr. Robert Corwegh. Äunft und Wi0en|djaft. • Cercle bes Unnales. (Ein Heiner 9lusflug ins päbagogifchc Gebiet leitete ben 9lbcnb ein. M. 3* Blaiflc aus 93erfaiOes gab einige 9lnweifungen über bie richtige Dittion unb hielt bie neuetbings oft be itrittene 9lnficht aufrecht, baß in ber franflöfijdjen 93oefie „le muet", alfo bie fiummen (Enbfilben feines» wegs flu ocrfchhiden feien, weil ja bamit ber ganfle Rbbtfjmus bes 93erfes flerftört werbe. Befonbers allen flehrern legte er es nahe, bie Dittion gewißenhaft flu ftubieren. Dann wanbte et fid) gegen bas meift effetthafdjenbe declam^ bet franflöfiidjcn Schaujpicler, Rußlanbs geftatten ihm, fid) als Ejerr an ben Ufern bes Bosporus fejtjuießen unb bas ur.oorjid)- trge 'Vertrauen geltens ßai ihm erlaubt, ben Bericht im Mittelmccr an jidj flu reißen.“ .ftört’3, ihr beutfdjen Rörglcr! So glän- flenb ift cs alfo um unfere oiclbcfritielte aus wärtige fßolitif bcftcllt. Greifen wir un» an ben fl'opf. Jßerben wir nidjt übermütig. Dorf) biefe Mahnung ift überflüffig. 2ßir haben ähnlidjes fdjon öfter erlebt unb wiffen, wie foldje 9(n$- laffungcn flu bewerten finb. ift int Wrunbe ganfl feibftvcrftänblid), baß bie auswärtige 'ßreffe fid) bie '-Senbimgen beb jRcidjöcanjlcrö um fo wiilfürfidjer flurcdjtlcgc, je allgeme.ner jie finb. Graf Berdjtoib, ber gcjtcrn wieber in Dcicga tionen bie ö ft c r r c i d) i f dj e policif aubführ- lid) oerteibigen mußte, ljat e» etwas fdjwcrer. ?lber wie bem fei: wenn cd .§err o. Vcthntanit barauf anlegte, im gnfanbe bie guoerfidjt flu beleben unb auf bas üluslanb Ginbrud flu madjen, jo ift ihm bas im ganzen gelun gen. DaS beftätigt aud) bie cngli|d)c '.ßreffe, unb Wir wollen nur wüufdjcn, baß fein Grfolg burd) bie Datfadjcn beftätigt Wirb, bereu Kenntnis uns heute noch entflogen i|t. * Jgictier 'Vrcßfti mitten. 3n ber 93efpredjung bet Rebe bes bcutfd)cn Reichs« tanfllers führt bas „Reue 9B i e n e r D a g b l a 11“ aus: „Die Rebe unter ft reicht faft Saß für Saß bie freilich aud) fdjon oorljer oon feinem ernften politifer angeflweifelte Datfache ber nollfomme« nen Ucbereinftimmung flwifdjcn De ft er» teidj»Ungatn unb bem beutfdjen Bun» b c s g e n o f f c n in allen Hauptfragen, bie in ben abgelaufenen Monaten bie Staatstan.flleicn ber Bölter beiefjäftigten. gür feine Betonung ber un» erfchütterlichen gnterenengemeinfehaft beiber Reiche unb bet außerorbentliihen Bewährung bes Drei» bunbes wirb ber Reidjstanfller in ber gefaulten öffentlichen Meinung Defterreich»Ungariis ein burdj» aus fpmpathif^es (Echo finben." Das Organ bes Iljrcmfolgers, bie „R e i d) s » poft', [agt: „gn bem (Erpofe werben bie Stellen, bie De)terrctdj»llnqa'tn unb ben D r e i b u n b betreffen, wegen ihrer H e r fl l i ch f e i t in ben per» hünbeten Staaten mit befonberer greube aufgenommen werben." Mehrere 9ßiencr Blätter bejpredjen glcichflcitig bie geftrigen (Erörterungen bes Grafen B e r d) t o l b unb bes Reichsfanfllers o. Bethmann Hollweg. Die „0efterreid)if<he Bolfsfleitung fdjreibt: „gn bem fruchtbaren Gebauten ber 9Bah- rung bes griebens begegnen Jidj bie Gr» Härungcn oon DBien unb Berlin.“ Das „G r t r a b l a 11“ lagt: „9ßenn man nun bie Ausführungen ber beiben leitenben Staats» männer flufammcnhält, fann man tonftatieren, baß bie Ucbereinftimmung bet Rnfdjauungen eine Ö ö d) ft w e i tt e i d) e n b e ift, unb gerabe aus biefem Umftanbe barf man für bie fünftige Gntwidlung ber Dinge wohl auf eine bauernbe Auf» ßeiterung am politischen Horizonte fdjließen." Die „Reue g r e i e 93 r e ff e“ befpridjt aus bet Rebe bes Äan.uets nur bie Stelle non einer Reoifion bes Butarefter griebens unb faat: „Der Reidjstanfller hat flu Harem Bewußtfein gebracht, baß fid) an ben Boridjlag einer Reoijion bie fehr erii|te Gefahr eines Äriegcs hätte tnüpfen benen cs weniger barauf anfommc, allein bie reine Mufit ber Berfe jum Ausbrud flu bringen, als piel« mehr bie gufjörer flu beftürmen burd) ein alles auf» wühlcmbcs Riefenpathos. Rad) einem Heinen Seiten» hieb auf bie „Stjmboliften“ ber fran.flöfifdjcii flitc» ratur, bie jid) oft „obscur et genial“ gebärben, ging ber Robner flu feinen flieblingsbidjtern über, ron benen er einige 93robcn gab. 3m Anjdjluß an früher Getagtes wollte er fleigen, wie man mit größtmöq« liehet Ginfadjljcit Gebidjtc ootflutragen habe. M. Blaiflc fonntc uns aber nicht oöllig übetfleugen. gebod) liegt bas nidjt an ihm, fonbern an ben Rafien» unterschieben: was ben idjaufpieletifd) fo ftart be» gabten Romanen eine große Mäßigung in Geften büntt, will bem Germanen bereits als ein Plus an theatralischen Agieren erjeheinen Bictor Hugo, Muffet unb ein Gebidjt bes flwanfligjäljrigen. weniger befannten Barben b'Aurepillp, „Der Gib", tarnen flum Vortrag. Viel überfleugenber wirtte bet Rcbnet in ben folgenben heiteren gereimten Grfläplungen, bie er fdjlcdjtcrbings mcifterbaft nermittclte. von fla« fontaine, Guftaoc Rabaub u. a. gröbliches fladjen unb Applaus bantten M. Blaifle für biefe Äabinett» ftüde feiner Vortragstunft. K. S. * Äarl Domanig f. Äatl D o m a n i g . ber Dich ter bes „liroler greiheitstampfs", ift am Dienstag im Sanatorium Hccheppan bei Voflen im Alter oon 62 gahren an Arterienoertaltuna geftorben. Dr. Äarl Domanig, ber m Sterfling in litol geboren würbe, war Regierungsrat am tunftfjiftorifchen Hofmufeum in SBien unb Direttor ber Münj» unb M’baillcn» fammlung bes taijerlid)en Haujcs. Durch feine bra« matifdjc Irilogie „Der litolet greiljeitsfampi" (1885) fotrie burd) feine Grflählung „Der Abt oon giecht" (1886) würbe et in weiteren Äreifen befannt. Seine d)riitlid)«oaterlänbiid>e Geiinnung unb feilte einfadje Darstellung eroberten ihm bie Popularität in tatbolifcften Äreifen, bie ibn als einen ihrer beoeu» tenbften Dichter neretjren. • „Sie Sunamitin", bas biblifebe Drama oon Gerbt oon B a f i e w i ß, gelangte am Dienstag im Stäbtiidjen Sdjaufpielbaufe ju|Äöln jur Urauf« fübrung. Dramatifdjer Gehalt unb poetifefje ffierte finb in Geichebnifien unb Sprache io gering, baß eine tiefere Anteilnahme an biefer Arbeit bes in anberen Stüden als begabt bewährten Verfafiers ausgefchloffen erscheint. Obwohl Remonb eine ausgezeichnete gnfflenierung gefchaffcn unb bie Dar» föiinen, ba bie Großmächte in feinem Puiittc fo un« einig gewejen feien wie in bieiem, ob ber Bufarciter gricoc geändert werben foll. Gine Rcpijion hätte ber giinbftein werben tönnen. ber bie fleiben» f d) a f t e n e n t i l a in m t unb G u r o p a in B raub gefeßt hätte.“ # (fttßlifdjc 'Ihcnifintutcn. Audj bie flonboncr geitungen bcfdiäftigen jidj ein» geßenb mit ber geftfge.i Rebe bes Reidjstanfllcrs. Die „Dimes“ wieberholen bie Hauptg; bauten ber Rebe über bie Bcfliebungen ber Mächte. Das Blatt nimmt mit beionberer greube non bet gcitftel» lung Äeiintnis, baß bie torretteren Bcfliebungen flu grantreid) ber beutjchen politif ihre Aufgabe erleichtert baßen. Die „Dimes“ betonen fobann, baß nad) ber Aufiaifung bes Reidjstanjlers alle Mächte über bie gutunft ber Dürfet fid) in einem fub|tantielten Ginocrftänbnis befinben. Alle wünsch ten, baß ihre Bcfliebungen unocrlcßt unb ihr preftige erhalten bleiben möajten, aber auf bet Grunblagc innerer R e f o r m e n, beren Durch führung — unb flwar unter bem Beiitanbc Guropas — in ihrem eigenen gntereffe liege. Unter biefen Um« ftänben bat ber Reidjstanfller nidjt geflögert, bie Haff’ nung ausjufpredjen, baß feine Ausfidjt auf politifdjen Streit jmifefjen ben Mächten über bie gutunft ber Dürfei oorbanben fei. Uebcr bie Berbanblungen mit Gnglanb flum gwedc ber 9Bicberberftellung ber f r ii l) c r c n B e fl i c h u n» gen Schreiben bie „Dimes“: 9ßir fönnen bem Sflanfl» ler oeriidjern, baß eine politif biefer Art, wenn fie nicht nur in gutem Glauben, fonbern aud) mit ber nollftänbigen Rüdfid)t auf ben äußeren S d) e i n in gutem Glauben geführt wirb, ber wenig» ftens f ü r b e n 91 u g e n b l i d bei bet G r n e n n u n g eines beutfdjen Generals flum Äom» manbeur ber türfifefjen Druppen in Äon» ftantinopcl oergeffen worben flu fein [djeint, in Gnglanb fo wiUfommen ift, wie er felbft hofft unb wünfdjt. Sie ljabe natürlich mit bem Grunbfaß in Ginflang flu fein, ber fo oft unb beutlid) oon unfe» ren Miniflern ausgefprochen würbe, baß wir feine neue greunbfdjaft auf Äoften ber be» ft e b c n b e n cingcben fönnen. Aber unter biefer unerläßlidjen Bebingung wirb er uns ebenfo begierig finben, wie er felbft ift, bie Vergangenheit ruhen flü laffen unb mit Vertrauen auf ber Bafis ber Gegen» wart fortfluarbeiten. 2Bir müffen allerbings fieber fein, unb flwar aufGrunboonDaten unb nicht oon 2ßorten, baß biefe Grunblagc folibe ift. „Dai In Graphit“ fdjreibt über bie beutjd) englifchen Berbanblungen: Diefc biplomatifdje flei« ftung, flu ber wir Henn v. Bethmann Hollweg unb Sir Gbwarb Gren her’lid) gratulieren, ift um fo b e f r i e b i g e n b e r, als jie nicht nur eine flöfung oon Sdjwierigteiten barbietet, fonbern auch bas Grgebnis einer bei weitem günjtigeren A t m o» fphäre gegenteiligen Vertrauens ift. Ohne folchcs Vertrauen müßen alle biplomatijdjen Gcfd)äfte einen ephemeren unb fterilcn Gbaraftcr haben. Bei Herstellung biefer erfreulichen Bcflicbun« gen ift bas Hauptmoment ber neuen Gntente, baß fie nicht nur bie r e i b u n g s l o [ e 913 i r f j a m» feit bes neuen Abfommens, fonbern aud) bie automatifdje flöfung einer tiefer» greifen ben Rioalität garantiert, bie bie Diplomaten (ungleich gewißen oielbcidjäftigten See lorbs) weife unberiidjidjtigt gelaßen haben. ftellung fehr gut war, fam es in Anwesenheit bes Verfafiers nur ju jdjwadjem Beifall. * Ter neue Direttor bes Äurtßcaters in griebrith« roba. gum Direttor bes Äur» unb greilidjttbeatcrs in griebridjroba würbe Dr. Grnft 9ß a d) l e r, ber bisherige fleiter bes Harjer Vergtheaters, gewählt. Rufcfja Buße fdiroer erfranft. 2Bic ber „V. B.=Ä.“ erfährt, ift 'Jlujdja Buße, bte nod) oor wenigen Dagen in „greunb griß" im Berliner Äönigl. Sdjaufpiel» häufe auftrat, oon einem oollfommenen pr.ijjitdjen unb pfpdjifcheii gujammenbrud) betroffen worben, ber ihre Ueberfübrung in eine Anjcait enorbcrlid) machte. Der guftanb ber Äünftlerin, bie fid) im Äreistranten» häufe in Gr »flicbterfelbe befinbet, gibt leiber ju idjiperen Beforgnißen Anlaß. * Die ftreitbaren Ritter oom hohen G. Dem „V. 2. A.“ wirb aus grantfurt a. RS. gcmelbct: 21m 2. ganuar 1914 Soll b'er flum crftcn Male .pur» fifal in Sflene geben. Sowohl ber Dcnorift Hutt als aud) jein Äollege Gentner wollen bie Titelpartie fingen, unb jcbec brobt bet gntcnbanj mit Äünbiaung. falls ihm nidjt bie Rolle flugeiprodjen wirb. Gine Gntfdjeibung ift nod) nicht getroffen. * Das fpredjenbe Bilb. Vor bem Äönig oon Papern unb ber getarnten Hoigefellidjaft fanb ani Dienstag im Hotel Sbaqner tu M ii n d) e n Die erite beutfdje Vorführung bet neuen Gtfinbung Gbifons, bes „Äinetopbons“ ftatt. Tie Vorftel» lung war Durchaus gcfdjloßen Die neue Grßnbung [teilt eine Vcrbinbung flwiidjcn Rinematograpb unb Phonograph bar. fo baß tat’ächlid) auf ber flein» wanb Die giauren gleichen Schritt halten mit bem geiprodjenen 2Bort. 9Bie bie „D R.“ erfühlt, bat fid) für gant Tcutidjlanb eine Gefellfcbaft mit tchn Millionen Mart Äapital oegrünbet. bie biefe Grßn» bung perwerten will. Der Äönig fpradj ficb äußerit bewunbetnb über DieGrfinbung aus unb prägte bas bejeicr.nenbe SBort: „Man ftirbt jeßt nicht mehr. . ." * Hanbefshortiidiule München. 3m 2Bintericmefter 1913/14 würben insgeiamt 89 Stubiercnbe baruntcr 15 2luslänbcr neu ausgenommen. Die Gcfamt» ftequenj an immatritulierten Stubierenben be» trägt 183; Die gabt ber Hofpitanten beträgt 163. bie bet Höret 171. Dazu treten noch 24f) Hörer Der für guriiten peranftalteten Äurfe übet gragen aus bem Gebiete ber Vripatroirtfdjaftslebre unb ber Volfswirtfdjaftslchre.
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