Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.12.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131212022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913121202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913121202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-12
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
flbend »Ausgabe ftfrtttrtAMt’frl• ,üt Ct lP?>0 und Oerorte öurd* unter* trSscr */CJUy»pvEljC • und gpcolteure 2mal täglich In» IJnue gebracht: monatlich 1.25 m., oJerteljäbrlidj 3.75 Hl. 8*i der 0cfä)äfls(teUe, unfern $ilialen und RusgabeflcUcn abgetjelt: monatlich 1 m.> vierteljährlich 3 Hl. Burch die polt: innerhalb Deutfchlands und der deutfehen Kolonien monatlich 1.5« in., oicrtehäbrlich 4.5b Ul., auofcblteßlld) Poftbeftellgeld. Pa» leipziger (Tageblatt crfcheint werftag» 2mal, 0onn» u. jeiertagslmaL 3n leipjig, den nachbarorten und den Orten mit eigenen $ilial*n wird die Abendausgabe noch am Rbend de» erscheinen# in« hau» geliefert. Perliner Rcdartion: 3n den Selten 17, Xcrnfprech'rnfchlufi: Uloabit Ur.447. Ur. 631. Amtsblatt bes Rates unb besPolisnanxtes ber Stabt feipsio Rcdaftion und OefcfjäftefteUe: 5obanni»gaffe ür. 8. ♦ $ernfpred)'Rnfchlu0 ttr. 14842, 14843 und 14644. 107. Jahrgang pHTAUAHHeolfo. füeOnferatc au» CeipMll unö Umgebung dl* JinjCiy KnprClf K • i fpattige Petltieile 25 Pf., die Reftamejeilc 1 fll., een auswärts 30 Pf., Reflamen 1.20U1., Jamilien« u.Heine Rnjelgen dl* Petltjeil* nur20Pf.,3nferate oon Pcbdrden im amtlichen feil die petitjelle 50 Pf. Pefchafteanceigen mit piaQoorfOrift im Preife erhobt. Rabatt nach (Tarif. Peilagegebiihr: ©efamtauflaacSHl.prolIaufend extl.Postgebühr. Rnjeigen»ftnnabme: JobannlogafTeS, bei Sämtlichen Filialen OeeZeipeigcr Cagcblattes und allen Hnnonccn>txpeOltioncn des 3n» und Ruel.trde». OeSchäft»(teile für Perlin u. die Pr. Orandcnburg: Pircftfon Walter Stieget, Oerlln W. 10, margarcthenltrahc 8. $ernfprecf>»ftnfhluh: Zühom ?471 1913 .Freitag, den 12. Dejetnber. Das WidrtiGfte. * Die SR e i dj s b a n 1 pat ben Disfont non 51/2 auf 5 ißrojent perabgefept. (6. Sjanbels» 3*0) * Die 3 weite Kammer erlebigte am <5reitag einige Heinere Gtatsfapitel. (6. 93er.) * Die g r i e dj i j d) c ^Regierung brachte ben Mächten zur Kenntnis, baß pinfort bie Jnfcl Kreta einen Teil bes Königreichs Griedjenlanb bildet. (6. Ausl.) Jur Verlegung dec «Tierärztlichen pod)|ct)ule von Dresden nach Leipzig. Die Stellung bet mebizinijepen Jatultät. Mir paben fdjon »vicbcrpolt in luifcren Aus führungen zu ber geplanten Verlegung ber Tier* ärjtlidjen 3^odj|djule von Treiben nadj Leipzig auf bie Vorteile aufmerffant gemadjt, bic fid> auö biefer Maßnapnie für bie roiffenfdjaftlidjc Arbeit unb bie prattifdje ©eftaltung beö Unter» ridjts ergeben würben. Mir erhalten nun von rooljlunterridjteter «Seite eine Bufcprift, bic bie Stellung ber tnebijinifdjcn ß-afultät b c r UniVcrfität ü c i p 5 i g ju biefer ^rage befjanbett unb geeignet ift, irrtüntlidjc Anfidjtcn 311 beteiligen. Die 3 u f d ) ,; n t lautet: „Bu bem Streit ber Meinungen für unb iviber bic Verlegung ber Tierärjtlidjen .'podj- fdjule nadj ßeipzig hat bie in ebi jinif dje <} a f u 11 ä t bisfjer nid)t öffcntlidj Stellung ge nommen, fic I)at aber foroopl bem Königl. Mini- fterium als audi bem 'Jtettor ber Tierärztlichen •Vodjfdjule wieberljolt bie (Srflärung abgegeben, baß fic bem fßlane ber Verlegung burdjaud f p m p a 11) i) d) gegcnübcrfteljt unb fid) Von bie fer and) iprerfeit» nidjt 311 unterfdjäßenbe Vor teile öerjpridjt. Da aber, tvie uns 3U Oprett gefommen ift, in DreSben nid)t nur Gegner ber Giugliebcrung ber Tierärztlichen ^odjfdjule in bic Hnivcrjität ßeipzig, jonbern aud) xvoljl- ivollenbc greunbe biejes s .ßlane£ bie Vefürdjtung liegen, bie nicbisinifdjc J-afultät ftelje biefer Gin- glieberung inbifferent gegenüber, unb man inürbc ben Mitgliedern beö ßeprförpere» ber Tierärztlichen ^odjfcpule Viellcidjt fogar Sdjwie» rigfeiten entgegenftellen, fo roirb eä bod) im ^ntereffe ber Sad)C jein, öffentlid) 311 erflären, baß bie m c b i 3 i n i f dj e a f u 11 ä t ber Vereinigung ber Ticrärjtlicßen sj 0 d) f d) u l c m i t ber Univerfität ÄJeip- 3ig gern unb freubig entgegenfießt unb fid) a 110 bem erleichterten Ver te pr mit ben ^eprträften biefer .(•> 0 d) f d) u l e v i c l f a d) c Anregung unb a ö r b e r u 11 g i p r c r tv i f f c n f d) a f 11 i d) e 11 V e ft r e b u n g c n v c r f p r i d) t. Die 3rorjd)ungcn auf ben Gebieten ber Ver» glcidienben Vnatomic unb Gcivcbclepre, ber Vppjiologie, ber experimentellen )ßatl)ologic unb xperapie foivic ber Scudfcnlepre betvegeu |id) in gleicpcr fRidjtung unb nad) glcidjcn 3t c I cn - Die großen Grrungcnfdjaftcn, namcntlidi auf jenen lefcten Gebieten, ivcldjc für bic ’LRenfd)- peit fotvie für bie üanbivirijcpaft Von größter Vebeutung finb, fönnen nut bei Verfügung über ein mannigfaltige^, großem Tiermaterial ge* ivonncn merben, mir e§ ben ftnftituten ber Tier ärztlichen §ocpfchule in reicplidjcrcm k JJ?aße su Gebote ftept. Tiefe furzen ^intveifc mögen genügen, um ber Ueberzeugung öffcntlidj Vuöbrucf zu geben, baß baä tviffenfdfaftlidje ßeben burep bic engere Veziepung ber in 9?ebc ftepenben Tifziplinen Zum Vorteile beiber lebhafte ff-örberung ge winnen wirb. 9?un ift altcrbingö Von ben Gegnern ber Verlegung ber Tierärztlichen §od)fd)iilc nadj £eip* 31g al§ Argument gegen biefe Verlegung bie Vefürcptung auSgefprodjen worben, baß bie praftifdjc ßluSbilbung v^pt SJiebiztnern unb Vetcrinärmcbizinern burd) eine zu wiffenfdfaft* lidie Vusbilbung beeinträdjtigt werben würbe, unb baß bic Vtofefforen ber Ticrpcilfunbc in ßeipzig ipr SBirfen unb ben Unterricht 31t wiffen* fdj-aftltd) geftalten tonnten. Die Verteibiger biefeS SlrgumcntS ftellcn iprem VilbungSgrabe ein wahrhaft betrübenbcS BeugniS aus. Dagegen fann nidjt fdjarf genug betont werben, baß bie mebizinifd)en Sdjulen alS Teil ber Universitas litterarum, ebenfo Wie bie ticrärztlidjen, wenn fic ben tarnen einer $odf* fdjule öerbienen Jollen, niept zu iMbrid)tiing3- anftalten perabgebrüeft werben bürfen. «Sollen fie ihren 9?ang gleichwertig mit ben übrigen B-afuitäten aufredfterpalten, fo müffen fie audj im Unterricht bie wiffenfcbaftlid)e Darftcllung unb Vegrünbung jeher praftifdien Tätigfeit in leudjtenben ßettern auf ipre $apnc fdjreiben. Daß bie praftijdje i)lu§bilbung, bie nur auf ber VafiS einer grünblidjen WifjenfchafHießen Vu§» bilbung crfolgrcid) zu geftalten ift, nidjt Sdja- ben leibe, bafür ift burd) Ginfüprung zaplreidjer für bie Stubenten obligater ißraftifa unb Hebungen unter ber ßeitung ber Dozenten, burep bie Veftimmungen ber ißrüfungSorbnung unb cnblidj burd) bie Slblciftung be§ „praftifdjen ^yapreS“ woljl z«r Genüge geforgt." PolitiTche Ueberfichf <äne aufMenerregenöe Mitteilung im Keidfötöge. Sn feiner geftrigen fReiihstagsrebe roartbte fid) Slbgeorbneter Grsberger u. a. auch mit fepr ent» fdjtebenen Sßorten gegen ben Duelljroang. Dabei machte er folgenbe, in pödjftem Grabe auf» fepenerregenbe unö fepr befrembliipe Mitteilung: „SBirb ber Äriegsminifter barauf bringen, baß ber DueUzmang beseitigt wirb? Dazu genügt ein Machtwort bes oberften Äriegsperrn. $ner in Vcrlin gibt es ein 3 n ft i t u t, bas {0 » genannte Ehrenmänner ausleipt, bie (Ehefrauen zum (Ehebruch zu ver» führen, um bann ein Duell zu ermöglichen. Der V01i3ci unb ber Staatsanwalt» fcpäftiitbasVeftehcnbiefesSnftituts betannt. Gibt es einen tolleren £>opn auf bas Duell? Der Äriegsminifter beseitige ben Duell» zwang, unb taufenb fatpolifdje Jünglinge werben bie Öffiziersfarrierc ergreifen unb bamit ber Dffiziersnot ein (Enbe machen.“ Vom fRegierungstifchc aus würbe auf biefe feit» fame (Enthüllung merlwürbigerweife mit feinem einzige.! SBorte eingegangen. (Es ift aber unbebingt erforberlid), baß fcftgeftellt wirb, ob bic Vefjauptung bes Slbgeorbneten (Erzberger in allen Teilen ben Tatfachen entfpridjt, unb ztvar fowopl was bie (Exiftenz biejes anrüchigen „Jnftituts" als auch was bie Kenntnis ber Volizei unb ber Staatsanwaltfdjaft von biefem Treiben be» trifft. (Es ift bod) ganz unbegreiflich, baß bie Volizei, foH fie wirtlich bavon Kenntnis haben, ein folcpes Jnftitut bulben follte. ßritmd Jübrer der franjöJiJ^en Opposition. Sils bas bemertenswertefte Greignis bet geftrigen Äammcr|it}ung in Varis wirb vielfach b*s Gin» greifen bes früheren Minijterpräiibenten Vrianb hervorgehoben, ber offentunbig bie 31 0 11 e eines tfüljrers ber Dppofition übernommen pake. Die fonfervative unb gemäßigte Vreffe meint, baß bas erftc Sluftreten bes neuen Minifte» r i u in s fein fepr glän.zenbes gewefen fei unb tritt» fiert insbefonbcrc bie rebneriietje ßeijtung bes Mi» nifterpräfibenten. Ja ures ertlärt in ber „Jjumanite“: „Der geftrige Tag pat fowopl ber Vedjten als amp ber rabifalen Vartei Gnttäufcpungen bereitet. Die IRecpte patte gehofft, bas Minijterium jofort burd) einen rräftigen angriff zu ftütjen, unb bie IRabitalen batten fid) eingebilbet, baß ipr Minifterium bas Vro» Die CinPommensgrenje fürdie6eroäl>rung von VeteranenbßiljHfen. Verfcpiebene Anfragen weifen barauf Ijiu, baß in ben beteiligten Greifen bie Qlnficpt be fiehl, bie Gewäprung von Vcteranenbcipilfcn Wäre Von einer beftimmten GinfommcnSgrcnze abpängig. Tiefe Vuffafjung ift jebodj nadj ben Grunbfäpen, bie ber Vnnbcörat über bic Ge währung von Vcihilfen an StriegSteilnehmer auf- geftcllt hat, unzutreffend Danadj ift bie Vei- bilfc niept an eine beftimmtc GinfommcnSgrenzc gebunben, eä Jollen vielmehr in jebem ein zelnen galle bie wirtfdjaftlidjen ßebensbebin» gungen an bem SBopnort bc3 ftriegäteilnebmcrS berüeffieptigt werben. 9113 Vnljalt babei fann bic getroffene ^eftfeßung beS 0 r t $ ü b l i d) c n Tagclopnees bienen. 9ludj ber Vcfip eines Heinen Kapitals ftept ber Vewilligung ber Vci- Ijilfc gmubfäßlidj nidjt entgegen, wenn bie Gr» paltung be§ Kapitals im ^ntcreffc erwerbs unfähiger SHnber geboten erjdjcint. Slbgefepen hiervon foll in jebem ftall mit SSoljlwollen ge prüft werben, ob bic Vufzeprung beö Stapitalö ben notwenbigen Unterhalt ficperftellen würbe unb ob fie bem fitiegsteilnepmer bei billiger Verücf)idjtigung aller Umftänbc zugemiitct wer ben fann. 9US gefeplidje IJnvalibcnpenfioncn im «Sinne beS GefeßeS über bie Gewährung von Veitjilfen an Kriegsteilnehmer gelten übri gens nidjt bie Renten aus ber Jjnvalibcn-, VI» terS- unb Unfallverfidjerung. Vur Militär» penfionen, Militärrenten unb llnterftüßungen auS faiferlicpen DiSpofitionSfonbS finb als ^n* valibcnpcnfionen 3U berücffidjtigcn. gramnt bes Stongrcifes von V a >< Zum JRcgicrungs» Programm machen würbe. Das Kabinett hat jebod) niept gewagt, ein tlares Sßort zu fpreepen. Jft es vielleicht innerlich entzweit, beftept es vielleicht aus einem linfen Jliigel unter Jüprung Gaillaux’ unb einem rechten Slügel unter Jüprung Vivianis? Jjat es burdj biefcii letzteren ober burd) anberc Minifter bereits einen geheimen (Einfluß bes G 11) f e e 9 über fid) ergeben laßen müßen?“ Vei ber Slbftimmung über ben von ber '.Regierung betämpften Eintrag ßefdvre, ber (wie von uns gemelbet) mit 283 gegen 214 Stimmen verworfen würbe, ftimmten, einem V a r i f c r Telegramm zu folge, bagegen: 25 Mitglicber ber bemotratifchen ßinten, 81 Mitglieber bet rabifalen ßinfen, 2 Sßilbe, 130 iozialijtifch IRabitale, 27 republifanifcpc So= Zialiften, 11 geeinigte Sozialisten, 7 unabhängige Sozialijtcn. Dafür ftimmten; 19 Mitglicber ber '-Rechten, 33 Mitglicber ber Slction ßiberale, 44 Vro= greßiiten, 31 Mitglieber ber republifanifdjen Ver= cinigung, 15 Milbe, 44 Mitglicber ber bemofrati» fdjen ßinten, 12 Mitglicber ber rabifalen ßinfen, 10 fozialiitifdj IRabifale, 2 republifanifcpc unb 4 un» abhängige Sozialiftcn. 76 Deputierte enthielten fiep ber Vbftimmung; 20 waren abwefenb. * Die Angelegenheit bes Neubaues ber Dresbner Gemälbcgalerie wirb, wie uns unfere Dresbner iRe» battion melbet, bie Stabtverorbneten von Dresben in ihrer Gißung am fommenben Mittwoch be» fcpäftigcn. * Volitifdjer Distußionsobenb. Der National» liberale Verein für ßeipzig unb Um» gebung veranftaltet Montag, ben 15. Dezember, abenbs Upr, im SReftaurant „Sicbcnmännerpaus“ feinen zweiten politifdjen Disfuffionsabcnb. iReal» fcfjulobcrlefjrcr Vtof. 'M. G 0 l b a cf e r = ßeipzig fpridjt über „Ultramontanismus“; hieran fcfjließt fidj freie Slusfpradjc. Jcbcrmann ift hierzu heftens eingelaben. * * Majeftätsbeleibigungsflage gegen ben 9!bges orbneten Menbel. Gegen ben fozialbemofratifwen '■Reidjstagsabgcorbneten Menbel ift wegen einer iRebe zum IRcaierungsjubiläum bes Jtaifers ein Verfahren wegen Majeitätsbeleibigung eingeleitet worben. Die Ginleitung bes Verfahrens erfolgte auf Verfügung bes piefigen Dberftaatsanwaltes, nadjbem bie Staats» anwaltfcpaft in Miesbaben bie (Erhebung ber Auflage abgeleljnt hatte. * Die Denffdjrift über bie Vücftagrn ber Vcrufe» genoffenfdjaften. Sdjon in ben nädjften Tagen wirb bic Dcnffdjrift ber IReidjsregicrung über bic erneute Vrüfung ber IRücflagen ber Vcrufsgenoffenfcpaftcn an ben tRcidjstag gelangen. Die Denffdjrift ift erft jetjt zum 9lb|d)luß gcbraipt, weil man noch bic Gr» gebniße bes Jahres 1912 für bie Veurteilung ber $ragc verwerten wollte. Dem Vernehmen nadj tommt bic Denffdjrift z» bem Grgebnis, baß eine Aenberung ber beftepenben Vorschriften nidjt angezeigt erjcpcint. * Grünbuna eines fReidjsverbanbes ber Vuß» tnadjerinnen Deutfcplanbs. Jm Anjcbluß an bie MobeUbutausftellungcn, bic am 16. Jeoruar 1914 in Verlin beginnen, finöet eine vom (Jacpvcrcin bet felbftänbigen Vußmadjerinnen von Groß Verlin ein» berufene Vcrfammlung ber beutfdjen Vutjmadjcrinnen ftatt, bic zur Grünbiing eines Veichsoerbanbes ber Vupmadjerinneit Dcutjcplanbs führen foll. Die Vor» fitjenbe bes dacpvereins ber felbftänbigen Vuß» madicrinnen von Groß-Verlin, jrau Gillt) IRoien» zweig, Verlin O, Mallncr-Tbcatcritraßc 27, ift gern bereit, Näheres über bie geplante Crganifation mit» Zuteilen. Die perfönlicpfeit besRddjstanzlers Von Gep.=lRat Viof. Dr. Stad ßampreept. Die ernften Tage finb für ben IRei^sfanjlcr vor» über; er pat [tep bem Sturme gewaepjen gezeigt. Jn biefem Augcnblide mag ben jdjon milberen Tönen ein Text untcrgelegt werben, ber vom 'Jlcicpsfanzler felbjt ftammt, unb ber geeignet ift, ber überftanbenen Ärifc einen in mancher Ejinficpt lehrreichen 'Ausgang zu geben. Jm Verfolg von Grörterungen über bie Mög» licpfeit einer entjdjiebenen äußeren Äulturpolitit fdjrieb mir §err von Vetpmann £jollweg am 21. Juni 1913 bas (Jolgenbe: „Jcp bin mit Jpnen von ber Micptigfeit, ja ber fRotroenbigteit einer auswärtigen Äulturpolitif über» Zeugt. Jcp verfenne niept ben Vupen, ben granfreidjs Volitif unb Mirtjcpaft aus biefer Äulturpropaganba Ziept, nod) bie Völle, bic bie britijepe Äulturpolitit für ben Jufammenpalt bes britifepen Mcltrcidjs ipielt. Aucp Deutfcplanb muß, wenn es Meltpolitit treiben will, biefen Meg geben. Menn aud) bie Vc» gierung burep Unterftüpung unb Anregung manepes helfen fann, fo muß bod, — bas liegt in ber Vatur ber 5acpe — bas meifte unb bie ganze Kleinarbeit von ber Vation felbft geleiftet werben. Mas Jrant» reid) unb Gnglanb auf biefen Gebieten leiften, ift mept eine ßeiftung iprer ^Regierungen, fonbern eine foldje ber nationalen Gcjamtbeit, ber Ginpcit unb Gc» fdjloffenheit iprer Kulturen, bes zielficperen Gcltungs» willens ber Vation felbft. Mir fir.b nod) nidjt fo weit. Mir finb unferer Kultur, unferes inneren Mejens, unferes nationalen Jbeals nicht fiepet unb bewußt genug. Gs liegt woljl in ber Gigenart unferer bodj roopl irtbivibualiftifcpen unb nodj nidjt ausgeglichenen Kultur, baß fie nid)t bie gleiche fuggeftioe Kraft pat wie bic britifrfje unb franzöftfdje, baß niept jeber Deutjcpc im Auslanbc feine fjeimat in fidj abbilbet, wie bet Jranzofe 93aris unb ber Gnglänber bie brl» tijepe Jnfel. Jcp glaube audj, baß bie Micptigfeit ber in biefer Vidjtung zu leiftenben Aufgabe bei uns nod) von ju wenigen erfannt ift. Mir finb ein junges Volf, haben vielleicht allzuviel nod) ben naiven Glauben an bic Gewalt, unterfepätjen bie feineren Mittel unb wißen nod? niept, baß, was bic Gewalt erwirbt, bie Gewalt allein niemals erhalten fann. Grjt vor einigen Tagen pat Gbmonb Vojtanb bei ber Grünbung einer franzößidjen Gefellfcpaft für Kulturpropaganba von bem Imperialismus ber Jbec gefprodjen unb babei gejagt: C’cst au moment qu'on veut rcdoubler de force, qu’il faut redoubler de gräce. Jür biefe Seite bes Jmpcrialismus fepeinen mir nod) nidjt alle Deut|d)c reif zu jein. Gs haftet uns eben boep nodj einiges an aus ber 3eit, ba pölberlin fang, baß bie Jremben ipr Veftcs von Deutjdjlanb nehmen unb cs verhöhnen, weil bie ungeftalte Vcbe ben Vobcn fdjwanfenb umirre. Damit wir, wie unfere weftlicpen fRacpbarn in Jufunft eine Kulturpolitif großen Stiles treiben fönnen, fdjeint mir neben ber inneren Vertiefung unb Städung unferer Kultur unb unferes Kulturbewußt» (eins not ,yu tun, baß unfer Volf zu ber neuen Auf» gäbe geweift werbe. Ejierju aber fann bie ^Regierung niepts tun oljne bie ftete Unterftüpung unb Mitarbeit ber gebildeten Schichten. Die gebilbeten Gepiepten auf biefe Aufgabe hinzuweijen, bazu fönnen bie geijti» gen Jührer bes mobernen Dcutidjlanbs bas meifte beitragen; unb alles, was Sie in biefer fRicptung an» repenb unb begeifternb wirfen, wirb Jpnen bie weit» politifrfje 3ufunft unferes Volles banfen.“ Dicicm cciftreicpen Sfizjenftüd politifdjer Ve» tradjtung wirb niemanb viel zufetjen wol» len; nur mit einem bünnen Striepe glcid)» fam barf es umzogen werben; benn beut» Iidj cridjcint hinter ihm bas Vilb bes Kanzlers: cs ift pcrfönlidj. Jft bies Vilb aber basjenige, bas fiep bic '.Ration vom Kanzler maept? Jjt es wirtlich notwenbig, baß bas Volt ber Dieter unb Dcnfer nod) länger als ein Jahrfünft jdjarfes Denfen mit Vbilofoppie — unb welche Vbilojophie meint man! — unb erfahrungsreiches Maßpalten mit Schwache verwccpfelc? Runß und Wißenfäjaft. * 3um Gtubentenjireit. Mic wir erfahren, paben fid) bem Streit ber Stubenten an ber piefigen Uni» verfität bie Stubiercnben ber 3«PnpeilIunbc an ben Univerfitäten Verlin, Mürzburg, Vonn, fjcibelbcrg, Marburg, Jreiburg i. V., Greifswalb, München, $alle, Sena, Tübingen, Straßburg unb Vreslau an» gefdjloßen. * Uebergehen bes Veiipsfinoverbanbes in ben Gdjutjverbanb beutfeper ßiefitbilbtbeatcr. Die in Verlin erfepeinenbe „Deutfdje Kino»Mad)t", als offizielles Organ bes Cdjupverbanbes bcutfdjcr ßidjt» bilbtpcater, teilt mit: Jn ber am Mittwod), ben 10. b. M. im flcbrervercinsbaufc am Alexanbcrplaß in Verlin ftattgefunbenen Vorftaubsratsfipung bes Sdjußverbanbes beutfd;er ßicptbilbtbcater fanb eine widrige Vefpredjung ftatt, bic waprfdjeinlid) ber ge» famten Kinobrandje eine entjrfjeibenbc Menbung geben wirb. Der Vräfibent bes türzlid) gegrünbeten Veidjstinoverbanbes, 0err v. ß a n g e n b 0 r f f. fo» wie ber Gcncralfetretär Dr. M e f e r i p c r unb Ekrr v .granfenftein von ber Silmjeitfcprift „Vto* jeftion“ waren erfcpicncn, um einer (ffufion bes neu» gegrünbeten Veidjstinoverbanbes mit bem fdjon feit Jahren beftehenben Sdjupoerbanb beutfeper ßiditbilb» tpeater bas Mort zu reben. Allfcitig würbe betont unb anertannt, baß mit Vüefficpt auf bie beooritepenbe Veicpstinogefepgebung fowie alle übrigen bie Vrancpc betreffenben gemeinfamen Jragen bie allgemeine Ginigteit aller Kinointereßenten geboten fei. Vrä» fiöent v. ßangenborff (fReicpstinoverbanb) unter» breitete bem Vorftanb bes Scputjvcrbanbcs bcutfdjcr ßicptbilbtljcater folgenbes Angebot: 1. Der SReicps» tinoverbanb gept in ben Gdjußvcrbanb bcutjdxr Bicptbilbtpeatcr über. 2. Mit biefem Augenblicf ärbert ber Sdjußverbanb beutjefjer ßidjtbilbtheater feinen fRamen in „Vcitpsf inoverbanb“. 3. Der neue Vcidjstinovcrbanb übernimmt bie be» ftepenben Vcrpflidjtungen materieller unb ibecller Vatur. Der Vorftanb bes Sdmpncrbanbcs beutjdjer ßidjtbilbtheater wirb biefen Vorfdjlag in feinen an» gejcploßcnen Verbänbcn unverzüglich beraten, unb bie näheren Vcrljanblungcn werben in ben nädjften Tagen fortgefept. * Die benfenben Tiere in Glberfelb unb Mann» beim finb neuerbings burdj ben Vertreter bet Vfijdjiatric von ber llnivcrfität Vafcl unb Dircftor ber Kantonalen Jrrenanftalt, Vrofeßor Dr. Guftav M 0 l f f, ber fidj audj als 3oolog burep experimentelle unb fritifdjc Arbeiten einen bebeutenben fRamcn ge» maept pat, beobachtet worben. Vrofcßor Molff wirb bic Grgebniße feiner Unterfudjungen im Januarheft ber „Gübbeutfcpcn Monatshefte“ veröffentlichen. * Magner unb Offenbart). Ter jept achtzigjährige Milpelm Ganz, eine bet bervorragenbften Verfön« licpfciten bes cnglifcpen Mufitlebens, pat türzlid) ßcbenserinnerungen erfdjeinen laßen, in benen eine Veipe hübfdjet Gimehüge von berühmten Mufifern mitgeteilt wirb. Mir finben barunter eine unjeres Mißcns nod) unbefannte fleinc Gefd)id)te über bie Veziepungen zwijepen Magnet unb Dffenbad). Magner fjatte bie betannte Sdjrift über bas 3ubentum in ber Mußt verfaßt, bie, wie Ganz be» tont, rein fadjlirt) unb niept perfönlid) aufjufaßen war. ba Magner eine ganze Anzahl guter Jrcunbe jübifepen Glaubens patte. Aud) Dffenbad) erhielt ein Gxcniplar. Als er fic gelefen patte, fdpricb et an Magner: „ßieber 'Magner, Gie fällten fid) lieber an bie Mufit halten.“ Als Antwort fdiicfte Magnet ihm ein Gxemplat bet Vartitur bet Meifterßnger Menige Tage fpäter empfing er von Offenbach bas folgenbe Vnefcpcn: Bicher Magner, id) bente, Sie füllten fiep lieber ans Vürpcrfcprciben palten ..
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite