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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.05.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110519015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911051901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911051901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-19
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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FrrUsg, l9. Mat ISll cetpztger Tageblatt. Als voll- pr äug Ard 'Rui L. uns k werke daß l auf r Ob si durch Fortf Ande der dem Mehi geher krau, Regv keile» von äbha serr Schri sowic MUNf lichkc den sucht dasüi im Y der i Das nicht wen» beid« Frag Pari Erso weni L T Wah Regi woll dera Weil Nr. l3S. l0L. Jahrgang L Schn und gehe Hani 17. zwe» mit neue n ich tahl die l der ist. 1 zu e» dem iapc gerr aber d»e stärl Exx des der lehr 2n,< auf rm spar hab, zelt müj geschieht. Sie treten beide vor. es bleibt Augenblick Zeit zur Ueberlegung. Gefällt dem Mädchen nicht, so steht ihr das Recht den dreimaligen Ausruf: „Ich mag mag nicht, ich mag nicht!" zu ge ¬ währe. daß in Kopenhagen die ersten weiblichen Stadträte gewählt wurden. Die Kandidatur dieser werblichen Bürgermeisteraspirantin erweckt in den Kreisen, in Lenen man sich für die Frauenbewegung interessiert, lebhafteste Anteilnahme. Zurzeit ist die Strahl noch nicht durchgeführt, es stehen aber Fräulein Berg die lebhaftesten Sympathien zur Seite. — Auch in anderen Ländern und auf anderen Gebieten macht die Frauenbewegung lebhafte Fortschritte. Spanien plant der Unterrichtsminister Exemplare. Abgesehen von dem berühmten Wurm samen, bringen sie im übrigen gar keinen Ruhen. Hin und wieder wird aber der Landwirt doch Ver anlassung baben, sich über sie zu beklagen, falls sie In neue Stellungen in den Bibliotheken des Landes, die aus- schUcßlich mit weiblichen Kräften beseht werden sollen. Es sind 25 neue Bibliothekarinnen in Aus sicht genommen, die für die neuen Posten in Frage kommen. — In Paris hat Fräulein Pillieu an der Schule des Louvre ihr Examen als Museumsver walterin mit Auszeichnung bestanden. Fräulein Pillieu hat durch ihr Examen die Befähigung er langt, in der Museumsverwaltung beschäftigt und an gestellt zu werden. — In Stockholm hat eine Frau. Mara Sörrenson. eine Tischlerei eingerichtet, in der nur Frauen beschäftigt werden. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrer Werkstatt nur Möbel für Arbeiterwohuungen herzustellen und diese so zu kon struieren, dass sie gleichzeitig den verschiedensten Zwecken dienen können. Den Arbeitern soll auf die Weise Gelegenheit gegeben werden, sich gut. billig und praktisch einzurichten. Gleichzeitig haben wieder eine Anzahl von Frauen Gelegenheit, sich im Ge werbe zu beschäftigen. Die neuesten Schuhmoden. Die engen kurzen Röcke der neuesten Mode, die durch einen verführe rischen Schlitz die Strümpfe sehen lassen, verleihen der Fussbekleidung der modernen Dame besondere Wichtig keit. Die Pariser Firmen haben daher den größten Wert darauf gelegt, möglichst elegantes Schuhwerk auf den Markt zu bringen. Die Formen zwar, die zum Promenadenkostüm getragen werden, find ziemlich kurz und schwer, mit grauen oder bunten Spitzen, an der Seite mit flachen Knöpfen versehen, so daß sie fast den Eindruck ron männlichem Schuhwerk machen. Desto verführerischer aber sind die niedrigen Schuhe, die zur eleganten Toilette getragen werden. Die Absätze sind sehr hoch und ganz gerade, aber haben nicht mehr die Form von breiten Klötzen, wie in früheren Jahren. Sehr beliebt sind Schuhe in Perlen stickerei oder in gewöhnlicher Stickerei, die mit Leder oder Samt verarbeitet wird. Die Farbe des Schuh werks muß zu dem Kolorit der Toilette in Harmonie oder in einem pikanten Gegensatz stehen. Schwarze Lederschul)e mit weiße»» oder roten Absätzen werden gern zu Hellen Kostümen getragen, aber sie werden wahrscheinlich bald zu allgemein beliebt sein, um noch die verwöhnt« Modedame zu befriedigen. Die Seidenschuhe fügen fick» in ihrer Farbe meistens der Harmonie der Toilette ein. Zu einem dunkelblauen Seidenkostüm trägt man Schuhe von demselben Stoff und derselben Farbe, di« mit mattgoldenen Schnallen geschmückt sind. Ein Kostiiin in Cerise und Schwarz wird durch cerisefavbene Seidenstrümpfe ergänzt und durch schwarzweiße Schuhe, deren Schnallen mit Edel steinen besetzt sind. Der größte Luxus wird in Strümpfen getrieben, die aus feinster durchbrochener Arbeit bestehen. Diese feinen zarten Gewebe, die sich wie ein duftiger Schleier um den Fuß legen, haben etwa auf schwarzem Grund Inkrustationen von weifM Chantillyspitze. Zur großen Toilette werden goldene und silberne Schube mit gold- uird silbergewirkten Strümpfen getragen, die mit Goldspitze inkrustiert sind. Zveisse Spitzcnschul-e werden mit buntfarbigen Perlen bestickt oder mit Hellen Vergkristallen verziert. 300 Menschen durch Geistesgegenwart gerettet. Durch die Geistesgegenwart eines Kapitäns des Schiffes, das von Taganrogk nach Asow fuhr, wurden 300 Menschen von einem schrecklichen Tode gerettet. Die Passagiere des Lusldampfers wurden eines Rachts plötzlich von einem furchtbaren Lärm geweckt, und als sic sich erhoben und dem Lärm nachgingen, sahen sie wie der Kapitän mit einem Passagier rang, den sie unter einem hochfeudalen Rainen auf dem Schiff kennen gelernt hatten. Der Graf versuchte, dem Schiffsführer das Messer, das er in der Hand hielt, in das Herz zu stoßen, jedoch es gelang den Matrosen und Passagieren, den herkulisch gebauten Mann zu überwältigen und ihm das Messer zu entreißen. In der Nacht hatte der Kapitän, wie er erzählte, plötz lich gemerkt, daß der Graf sich ihm lautlos nähere. Zuerst wollte er aufjpringcn, dann aber sah er das Messer in der Hand blitzen, und so verhielt er sich ganz ruhig und tat, als ob er schliefe, bis zu dem Augenblick, da der angebliche Graf zum Stich aus holte. Der Kapitän sprang auf, ergriff den Arm des Mannes, entriß ihm die Waffe und verletzte ihn. Trotz der großen Wunde bemächtigte sich der angeb liche Graf des Messers, um erst den Kapitän und dann die 300 Passagiere zu töten und zu berauben. sich in feuchten Wiesen ansiedeln. Sie verbreiten sich dann rasch unL nehmen nutzbaren Gräsern und an deren Pflanzen den Platz weg, während sie für das Vieh völlig ungenießbar sind. Nach den Beobach tungen in feuchten Gelände»» hat man die Farn kräuter sogar als eine angnffslustige Gesellschaft be zeichnet, die ihre Herrschaft gern jo weit ausdehnt, als es ihr »erstattet wird. Um ihrer Herr zu wer- den, gehört Sorgsamkeit und Geduld. Dann aber kann man daraus rechnen, sie selbst auf einer weiten Fläche auszurotten. Das einzige Mittel besteht in planmäßigem Schneiden. Die Farnkräuter werben dann vo»Jahr zu Jahr schwächer. Dadurch wird der Eraswuchs in ihrer Nachbarschaft ermutigt, bis das Farnkraut ganz unterdrückt ist. Um eine große Wiese auf dies« Weise zu reinigen, ist es zweckmäßig, vom Rande anzufangen und nach der Mitte zu gehen, da- mit zunächst die noch weitere Verbreitung des Un krautes behindert wird. Die Kosten werden auf etwa 350 jährlich bei einer Wiese von 250 Hektar angegeben, eine Summe, die nicht zu groß erscheint, da ihre Aufwendung zur Herstellung einer wirklich guten Weide führt. Das Schneiden geschieht am besten mit einer Sichel und muß auch die untersten Blätter beseitigen. Der Binder-Christel von Hemau ist gestorben. 85 Jahre alt. Anno 1866 hat er, wie die „Münch. N. N.' erzählen, eine große Rolle gespielt. Hemau liegt in der Oberpfalz und hatte im Kriegsjahr 1866 große Angst vor den Preußen, die in Bayern ein marschiert waren. Jeden Tag hieß es, jetzt kommen sie — und eines Nachts gegen 1 Uhr ertönten ge dämpfte Hornklänge. Als das der Nachtwächter hätte, wußte er's: Jetzt sind sie da, und alarmierte das Städtchen. Alles geriet in Aufregung. Die einen schaffte»» ihr Geld und die Kostbarkeiten in den Keller, die andern trieben das Vieh in den Wald, kurz, alles flüchtete vor den bösen Preußen. Denen war's aber gar nicht etngefallen, auf Hemau zu marschieren, und die Hornklänge rührten vom Binder- Christel her, der im Keller seiires Hauses das Wald horn blies, um seine lieben Mitbürger zu narren. Die Strafe, die ihm zudiktiert wurde, vermochte ihm nicht die Freude über den wöhlgelungenen Streich zu rauben, und ost genug hat er erzählt, wie er Anno 1866 die halbe Städt in die Flucht geblasen hatte, er, der Binder-Christel. Jodoform gegen Schwindsucht. In der Mediko- Chirurgischen Gesellschaft von Glasgow hat Dr. Dewar seine Erfahrungen mitgeteilt, die er im Lauf von zehn Jahren mit der Anwendung von Jodoform bei Lungenschwindsucht gemacht hat. Er benutzte dazu eine Lösung des bekannten Mittels in Aether, dis er den Kranken in eine Ader einspritzte. In der Regel geschah das dreimal in der Woche. Selbstver ständlich wurde die größte Vorsicht beobachtet und die Einspritzung vermindert oder vorübergehend ausge setzt, wenn sich irgendwelche Unzuträglichkeiten, z. B. im Auftreten von Fieber, zeigten. Außerdem mußte Rücksicht darauf genommen werden, daß die Be schaffenheit der Venen bei den Kranken günstig ge nug war, um die häufige Wiederholung der Ein spritzungen auf diesem Wege ohne Gefahr zu gestatten. Unter solchen Umständen, in den«»» kein Hindernis für ein« regelmäßige Fortführung der Behandlung be stand, hat Dr. Dewar in einer Zeit von 3 bis 4 Mo- nat«n eine Heilung der Tuberkulose herbeizuführen vermocht. Dabei ist es bemerkenswett, daß er in dieser Zeit weiter keine besonder« Maßregel mit Rück sicht auf Schonung und Ernährung auferlegt. War die Krankheit bereits weiter fortgeschritten, so mußten freilich derartige Verordnungen hinzugezogen werden, und auch dann konnte di« Heilung erst in längerer Zeit, etwa einem Jahr, in Aussicht gestellt werden. Als Heilung ist in solchen Fällen selbst verständlich nur die Einschränkung der Krankheit aas den bereits gewonnenen Umfang zu verstehen. Wenn dies? Erfolge wirklich von der Jodoformbehandlung herbeigeführt worden sind, so sind sie aller Beachtung wert. Auch der Umstand, daß Dr. Dewar erst nach so langer Zeit mit seinen Ergebnissen an die Oeffent- lichkcit getreten ist, ruft e»n«n günstigen Eindruck hervor. Ferner ist anzuerkennen, daß er nicht vor gibt. mehr zu wissen, als er sicher sagen kann, indem er die Wirkungsform des Jodoforms auch seinerseits als ein Rätsel behandelt. Die einfachste Annahme wäre, daß es eben auf die Bastenen vernichtend wirkt. Dock sind dafür dis benutzten Dosen vielleicht zu klein dem Leipziger Schlachtseldgau im Saale des Zentral- ' theaters ein turnerifcher Ehrenabend lohne Damen) gegeben werden. Die Veranstaltung soll zugleich eine Nachfeier des 85. Geburtstages des Nestors der deutschen Turnerschaft, Geh. Sanitätsrat Dr. Ferd. Goetz lgeb. am 21. Mai 1826) bilden. Die Konzert nummern des Festes werden von der 107er Kapelle ausgeführt. Die Sängerchöre der beiden Connewitzer Turnvereine singen Chorlieder mit Orchesterbeglei tung. An Turnerischem werden zuerst Turnerinnen Freiübungen zeigen. Darauf wird ein Schauscchten folgen. Zuletzt wird von den besten Kunstturnern der Leipziger Turnerlchaft und des Schlachtfeldgaues ein Kürturnen ain Pferd, Barren und Reck geboten werden. Der Eintritt ist den Mitgliedern der Turn vereine gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte gestattet. * Mäunerturilverein L.»Gohlis. Zu der ain 25. d. M. tHiininelfahrtstagi nach dein Zeitzer Forst geplanten Turnsahrt sind Gäste herzlich willkommen. Die Abfahrt erfolgt früh 5 Uhr von Gohlis-Eutritzsch oder 5.05 Uhr voi» Möckern nach Station Hayns burg. — Tas Vereins- und Uebungsiotal ist nach den» Reuen Gasthof verlegt worden, wo an den Dienst tag- und Donnerstagabenden geturnt wird. vermilchtes. Müvchcnauktioncn in Deutschland. (Ein eigen artiger Maibrauch.) Der Monat Akai bringt ii» einigen Gegenden Dcutjchlands alljährlich eine Sitte zum Aufleben, die man wohl kaum noch in jetziger Zeit vermuten dürfte. Es ist das sogenannte ..Mai- Lehen", d. h. der Brauch, junge Mädchen auf ein Jahr mit jungen Burschen zu verheiraten. Da diese Ehe nur aus ei» Jahr geschlossen ist, so gilt der Man»» nur als mit der Frau belehnt. Erft dann, wenn die Ehe auf länger als ein Jahr ausgedehnt wird, ist sie rechtskräftig und dauert dann das ganze Leben lang. Dieser seltsame Brauch, der noch aus den Zeiten des alten Germanien stammt, findet sich heutzutage noch fast in der ganzen Eifel und in mehreren andere»» Gegenteil, wie z. B. in Neunkirchen. Es wird inter essieren, einiges über den Verlauf einer solche»» Mädchcnauktion — d«nn darum handelt es sich in der Tat — zu erfahren. Die Jünglinge Les Dorfes, die mit den Frauen belieben werden sollen, werden nach ihrem Alter und mit ihrem Namen notiert. Bei den Mädchen hingegen werden nur die Name»» aus geschrieben, während das Alter keine Rolle spielt. An den» Tage, an dem das Mai-Lehen vor sich geht, werden auf einem Hügel die Bursche»» des Dorfes, aus dem anderen die Mädchen versammelt, genau so viel weibliche Weseit wie männliche. Zwischen ihnen be findet sich die Llersammlung derjenigen, die das Lehen vornehmen. Nun wird dem Alter nach das Ausrufe»» der Burschen besorgt, und der älteste gelangt zuerst an die Reihe, während die Nennung des Mädchens willkürlich ihnen ein der Mann zu, Lurch nicht, ich stehen, daß sie diesen Man»» nicht wählen will. Er tritt hierauf an die letzte Stelle, und das Mädchen bekommt ein Abzeichen, daß es sich bereits einmal gegen eine»» Man»» gesträubt hat. Zum zweiten Male darf das Mädchen «ine Ablehnung nicht mehr äußern, sondern cs muß den Mann nun nehmen, der im Alter der nächste ist. Zum Zeichen des Lehens bekommen die Mädchen einen Ring, den sie das ganze Jahr tragen müssen. Erklärt nämlich der Man»» nach Ab lauf d.s Jahres, daß er mit dieser Frau sein Lebe»» nicht verbringen will, so darf er sich eine neue Lehas- gattin erküren, rind es kommt natürlich auch vor. daß dieselbe Frau zum zweiten, zum dritten Male and noch öfter gewählt wird. Jedes Jahr erhält sie dann eineif neue»» Ring, und in dieser Gegend Deutschlands »risst man Frauen, die die Finger voller Ringe haben. Wenn aus dieser Lehusehe ein Kind hervorgegangei» ist. hat der Man»» die Verpflichtung, die Frau zu be halten und mit ihr sein Leben zu verbringen, damit die Familie erhalte»» bleibt. Am Abend nach diesein Lebirstaae findet in» Dorfkruq, dem jeweiligen Wirts bause. Tanz statt, bei dem der Bursch« nur mit der Frau tanren darf, mit der er für das Jahr zusammen bleibt. Daß von diesen Lebnstoaen viel« glücklich« Ehen berftammen. ist klar. Die Mädchen, die sich zu verheirate»» wünschen, haben es auf die Art recht be- guem, einen Mann zu suche»» und zu finden. Eine Biirgermcistcrkaiididatin in Kopenhagen. Man schreibt uns aus Kopenhagen: Zuin ersten Riale kandidiert für die Bürgermcisterstelle ei»» weiblicher Kandidat. Es ist Fräulein Helene Berg, eine Kopenhagenerin, die als soziale Arbeiterin die Wert schätzung der Bürger von Dänemark genießt. Das bedeutet einen großen Fortschritt in der dänischen Frauenbewegung, denn bekanntlich sind es erst zwei Er hatte jedoch nicht mit den Riesenkräften des Schisfsführers gerechnet, und es gelang dem geistcs- gegenwärtigen Manne, Len Räuber und Mörder fest- zuhalten, bis ihm Hilft kam. Der Kapitän hatte durch seine kühne Geistesgegenwart das Leben von 300 Menschen gerettet, und begeisterte Ovationen lohnten ihm seinen Mut. Das Ende der Perlen von Ceylon. Die Muschel bänke in den Gewässern, die sich um die Insel Ceylon herumziehen, haben früher der schmucksüchtigen Welt alljährlich eine erhebliche Menge von wundervollen Perlen geliefert. Seit einiger Zeit aber wollen die im Meer von Ceylon hausend«» Austern nicht mehr herhalten. Da ein beträchtlicher Gewinn aus der Perlenfischerei gezogen worden war, ordnete die Re gierung von Ceylon eine gewissenhafte Untersuchung über die Ursachen der Mißernte an Perlen an, und als Ergebnis dieser Nachforschungen hat jetzt Dr. Southwell einen besonderen Bericht über den gegenwärtigen Zustand jener Muschelbänke und ihrer Aussichten für die Zukunft veröffentlicht. ständig können die Ermittlungen allerdings nicht be trachtet werden, schon deswegen nicht, weil die Muschelbänke eine Ausdehnung von fast 2000 Qua dratkilometer besitzen. Es bleibt die Tatsache be stehen. Laß die Austernbänke jetzt selbst bei den eifrig sten Bemühungen kaum eine wertvolle Perle her geben. Es wird angenommen, daß vorübergehende Zeiten mangelhafter Fortpflanzung eintreten, in denen man nicht eine einzige erwachsene Auster in dem ganzen Gebiet findet. Man hat aber bereits be obachtet, daß sich dann plötzlich wieder zusammen hängende Massen von Laich einstellen, von denen ein neues „Erblühen" der Muschelbänke zu erhoffen ist. Künstlich läßt sich nach dieser Richtung nichts tun. denn die Perlauster des Meeres läßt sich nicht züchten wie die Perlmuschel in den Gewässern des Festlandes. Diese ist hermaphrodittsch. jene besitzt ge trennte Geschlechter. Die Ursachen des Verschwin dens der Perlaustern sind auch jetzt noch nicht be friedigend aufgeklärt worden. Zum Teil tragen die Schuld daran zweifellos Raubfisch« und andere Weichtiere, die sich der Muscheln durch Anbobren be mächtigen. Außerdem aber sind viele Austern aus rätselhafter Veranlassung gestorben. Erst wenn der Grund Lieser Sterblichkeit gefunden sein wird, läßt sich auf eine Wiederherstellung der Perlausterbänke hoffen. Pilzzucht auf Holz. Die Europäer haben wieder einmal etwas von den Japanern gelernt. Die Japaner sind große Freunde von Pilzen und suchen sie nicht nur in der freien Natur auf, sondern züchten sie auch. Dabei haben sie eine eigenartige Pilzkultur, die bei uns bisher völlig unbekannt war, nämlich die künstliche Entwickelung von Pilzen aus Holz. Den Pilz, den sie dazu benutzen, nennen sie Schiitake. Man weiß aber noch jetzt nicht, zu welcher Art er gehört. Er ist sehr fleischig, hat einen kleinen Hut, aber einen dicken Fuß. Der Hut ist aus der Oberseite schwärzlich bis violett gefärbt. Er wächst auf dem Holz alter Eichen und Kastanien. Die Japaner sammeln Kloben von solchem Holz, setzen sie auf einen geeigneten Boden und impfen gewissermaßen die Ninde mit Wucherfädcn des Pilzes. Zu diesein Zwecke werden gewöhnlich Eichen gefällt, die ein Alter von 15 bis 30 Jahren erreicht hatten. Der Boden muß fett und steinig und der Mittagssonne ausgesetzt sein. Ein Franzose Matruchot hat jetzt diese japanische Pilz zucht nachgeahmt und, wie er der Pariser Akademie der Wissenschaften mitgeteilt hat, sehr günstige Er gebnisse damit erzielt. Er hat sich dazu «inen sehr schmackhaften Pilz ausgewählt, der in dicken Scheiben aus alten Baumstämmen herauszuwachsen pflegt. Er wird einfach mit dem Holz abgelöst und dann ein- gegraben, um dann wetterzuwuchern. Vielleicht läßt sich außerdem der japanische Pilz nach Europa ein- führen. Zu seiner Zucht gehört allerdings eine be trächtliche Geduld, da von der Aussaat der Pilz fäden bis zur Entwicklung der eigentlichen eßbaren Pilze drei Jahre vergehen können. Trotzdem hat sich dies Geschäft in Japan zu einer ansehnlichen Industrie entwickelt, die sogar für die Ausfuhr arbeitet. Von 00 000 Kilogramm Holz lassen sich jährlich 30 Kilo gramm getrockneter Pilze ernten, und die Kulturen trage»» vis zum neunten Jahre. Bei uns wird es wohl hauptsächlich darauf ankommen, ob genug mor sches Holz zu diesem Zwecke verfügbar ist, weil die Sache sonst zu teuer kommen würde. Farnkräuter als Unkraut. Man muß es der Sippe der Farnkräuter zubilligen, daß sie in» allgemeinen nur dort wachsen, wo sie niemand etwas schaden, und sie werden daher wenig Feinde unter den Menschen haben. Ohne Zweifel gehören sie außerdem zu den schönsten Gewächsen der Erde, obgleich sie nur zu der niederen Pflanzengruppe der Kryptogamen gehören. Erst in den Tropen erreichen sie ihre großartigste Entwicklung, aber auch schon bei uns sieht man, be sonders an feuchten Stellen im Walde, recht stattliche Die in! sollt Gru una eini wei staa bed« wer wcr Zurz du» doch eim kau abg Sch wir beh tra» die Fro wer übt gen Voi rech gef' bed Ve> staa ist von Sie Rei tun oaz unl Eec Te, die In, beh ein wir deu F°! hin tt»1n8tr»88» 26 r. L. LrüKvr ck„« weiter ru liLden: U«—II?, /-»eiivenl-rsek« 8tr«88^ 36 l» I)iv8<i»u-8trn88e! 25 Ztltsvr 8ti. 38 uuU 40 L, -I II»ttipt8lr»88e 82 I xx, ttvltroulluilipr 8tr»88v 8 A:irtzt 16 I'vxnoi'r 8tr»88e 11 »streit, 1Ü8vul)»stii8llU78e 51 U Vre8än»i 8tr»88« 6! I ttnttlsekv 8tr»88« 65—67 «nr «ier° 1 ft«i»f2tk»Ier 8tr»88« Uj ü.^e1n»ui»äorfer8ti'. U -WHsttdelmlueustr»«»« 8, »u äer HeUlL8oker 8tr»8sv G O G SS Jekt MU55 wäll L55Al! 8is ^fing8i6N ^U8N3^M6pf6I86: MMS §ckveixerkZ5e 8S 4 ba/r. Lmmentkrler.... 105 c°c>» Lmmentilskr, . 120
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