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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191105217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110521
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-21
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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retmiyer Tsyedlsn Nr. ros. Iskrysny. 4. vettsge. Sonntag, 21. Mal 1911 Leipziger Handelszeitung in 11 ..Ist dieses Zwanzigmarkstück falsch?" Wie oft wird diese Frage zaghaft und angstvoll an uns ge richtet. Helle Freude verklärt dann die betrübten Gesichter, wenn derartige Stücke anstandslos uingc- tauscht werden. Die Doppelkrone hatte — den Klan§ verloren! Was heisst das? Nun, die Erklärung ist einfach. Die Ursache ist eine unsachgemässe Hand habung bei der Klangprüfung. Sie haben wohl schon bemerkt, dass in vielen Kassentischcn eine Platte aus Schiefer oder Messing eingelassen ist. Wird nun dre Münze mit unnötiger Kraft auf diese harte, absolut unelastische Platte geworfen, so erzeugt der heftige Anprall Schwingungen in dem Metall der Münze, die die Elastizitätsgrenze überschreiten, es entsteht ein Bruch, ein Rifs in der Struktur der Münze, der aussen oft gar nicht wahrnehmbar wird, der Münze aber den Klang raubt. Derartige Münzen werden anstandslos eingelöst und gelangen zur Ein schmelzung. Sypottreken- unü Grunültiicksmsrkt. Schutzgemeinschast für Baulieferanten in der Kreishauptmannschast Dresden. Die Bereinigung, die nunmehr zehn Fahre besteht, hatte viele andere derartige Einrichtungen in den ersten Jahren nach ihrer Gründung mit vielfachen Schwierigkeiten zu kämpfen. Erst nach und nach hat der Verein sich das Vertrauen der massgebenden Behörden zu erwerben gewusst, so das; er seht auf das Spekulationsdauwesen der Stadt Dresden einen unverkennbaren Einjliiss ausübt. Hauptsächlich befasst sich der Verein mit der Erteilung von Auskünften über Bauende und alle zum Bauwesen in Bezug stehenden Personen im Be reich der Kreishauptmannschaft Dresden. Der Durch schnittsmitgliederbestand beträgt seit mehreren Iah ren 1-10. Fm neuen Fahr ist. wie der Rechenschafts bericht für 1910 heroorhebt, eine weitere Steigerung der Geschäftseingänge zu bemerken. Ir. Vom Berliner Hypotheken- und Grundstücks markt. (Wochenbericht des Vereins Berliner Grund stücks und Hypothekcnmaklcr.) Auch in der laufen den Berichtswochc war das Hypothekengeschäft durch aus ruhig. Fn der Lage des Marktes hat sich nichts geändert. Die Geschäftsunlust der Hypothekenbanken hält mit dem spärlichen Pfandbriefabsatz gleichen Schritt. Wir notieren: Pupillarisch erststellige Lin tragungen 4 Proz., sonstige feine Anlagen 4!4 bis 4'/» Proz.. Fnstitutsgelder 414 bis 4^4 Proz., Dor ortshypotheken 4'/- bis 4^ Proz.. Baugelder 5 bis 5'4 Proz, zweite Stellen in bester Laae hinter nicd rigen Eintragungen 42« bis 5 Prozent: son stige Appoints 5'4 bis 6 Proz. Fnstitutsgelder bedingen 1 bis 114 Proz. Abschluftprovision. Der Grundstücksmarkt war ebenfalls unbelebt. Als ver kauft wurden uns gemeldet Häuser in der Harden- bergstrafze und Kantsttafte. sowie Baustellen in de: Brandenburgischen Strafte und in Französisch-Buch bolz. Der Düsseldorfer Banmarkt im Avril 1911. Fm Berichtsmonate liefen wieder zahlreiche Gesuche um Bauerlanbnis ein. Es wurde diese für Wohnhäuser in 109 Fällen nacbqfucht gegen 64 im gleichen Monat des Vorjahres. Erteilt wurde die Bauerlaubnis in 78 (68) Fällen. Das alle Stadtgebiet betrafen 7.", (43) Gesuche, von denen 47 (43) die Genehmigung der Baupolizei fanden. Die städtische Hnpothekenver- waltung gab .99 (19) Darlehen im Betrage von 1 019 500 (294 000s davon 7 firs aus bebaute und 26 (6) auf noch nicht oder noch nicht fertig bebaute Grundstücke zur Errichtung von Wohnhäusern. * Line städtische Hypothekenbank in Osnabrück. Die Befriedigung der städtischen Hypothekenkrcdite wird in immer gröfterem Umfange von den Kom munen selbst in die Hand genommen. So will fetzt auch die Stadt Osnabrück «ine städtische Hypotheken bank errichten und Gebäude und Grundstücke mit Be trägen bi» z» 25 000 -ur zweiten Hypothek be leih. 23. Mai. Mansseldsche Kupferjchicserlraucnüc Gewerkschaft. Ord. und aufterord. vorm. 11 in Lis te b e n. Blcististfabrik vorm. Foh. Faber, A.-G., vorn-. 10 in Nürnberg. Heidelberger Straften- und Bergbahn, A. G. Ord Heidelberg. Portlandzement- und Wasjcrkalkwertc „Mart", A.-E. Ord. nach. 4'4 in Bochum. Gesellschaft sür Brauerei, Spiritus- und Prcft- hefefabrikation (vorm. G. Sinner). Aufterord. In Karlsruhe. Sachsrnwert, Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft. Ord. vorm. 11!r in Dresden. Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft Vulkan. Ord. vorm. 11 in Stettin-Bredow. Maschinenfabrik für Mühlenbau vorm. C. S. W. Kapler, A.-G. Ord. vorm. 11 in Berlin. Nhein.-Wests. Sprenastoff-A.-G. Ord. nachm ! Bochu m. Terrain-A.-G. am Treptower Part. Ord vorm in Berlin. 24. Mai. Heldburg, A.-G. für Bergbau. Ord norm 11 in Berlin. Heiwstättcn-A.-G.. Aufterord. norm. 10 in Berli n. Teltower Boden-A.-G. Ord. 12 mittags in Berlin. teilnehmen unter Ausschluh des Bezugsrechtes der Aktionäre erhöht. Die neuen Aktien werden von einem Konsortium zu 153 Proz. übernommen. Die Verwaltung teilte noch mit, daft die Beschäftigung befriedigend sei und daft wegen weiterer Aufträge Verhandlungen schweben. ' Armaturen- und Maschinenfabrik vorm. Hilpert i» Nürnberg. Die Generalversammlung setzle die Dividende auf 5V- Proz. fest. Die Verwaltung teilte mit. daft die Beschäftigung im ersten Quartal des lausenden Fahres zufriedenstellend sei Der Umsatz sei um 75 0W gröfter als im Vorjahr. Die Preise lassen jedoch zu wünschen übrig. verbsnüe. ' Westdeutsche Kohlensäure-Konvention. Nachdem 6 Werte der Konvention ihre Kündigung ausgespro chen haben, erreicht die Konvention mit Schluft dieses Monats ihr Ende, so daft also der freie Wettbewerb im Kohlensäuregeschäft von diesem Zeitpunkte an in Westdeutschland eintritt. Fn Süddeutschland herrscht schon seit längerer Zeir der schärfste Konkurrcnzkamp; im .Kohlensäurehandel. vermischtes. fr Ueber zweifelhafte ausländische Firmen in Winnipeg (Kanada), Smyrna (Türkei), Amsterdam und angeblich Overoen (Niederlande) sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin von zuver lässiger Seite Mitteilungen zugegangen. Fntcr essenten wird vom Zentralbureau der Korporation. Neue Friedrichstrafte 51, schriftlich nähere Ans kunft gegeben. 8 Warenbezeichnungen in französischer Sprache im deutschen Webstoffgewerbe. Von Fabrikanten des deutschen Webstoffgewerbes, namentlich solchen im Elsas;, werden noch immer Waren usw. Bezeichnungen in französisärer Sprache auf Preislisten. Anhänge schildern usw. verwendet, die sich vielfach ohne Mübc durch geläufige deutsche Ausdrücke ersehen lassen Einer Anregung aus dem Kreise seiner süddeutschen Mitglieder folgend, ist der Verband deutscher Detail geschäfte der Textilbranche mit dem Verband Elsässischer Wollwebereien in Verhandlung getreten, um ein« Beseitigung dieses in weiten Kreisen der be treffenden Kaufmannschaft empfundenen Missstandes zu erstreben. Generslverlsmmlungen. 8 Braunkohlen-Abbaugesellschaft „Friedcnsgruve" in Meuselwitz. Ordentliche Generalversammlung am 10. Funi, nachmittags 3 Uhr in Altenburg. Tages ordnung siehe Anzeigenteil. verlchleüene Inüultrlen. 8 Lmil Pinkau, Aktiengesellschaft, in Leipzig. Auf Grund des unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer abgedruckten Prospektes sind 250000 .4t neue Aktien der Gesellschaft zum Handel an der Leipziger Börse zugelassen und gelangen da selbst am 26. Mai durch die Allgemeine Deutsche Tredit - Anstalt und die Mitteldeutsche Privat-Bank zur Einführung. Die neuen Aktien nehmen sür 1911 nur zur Hälfte an der Dividende teil. — Die Emil-Pinkau-Aktiengesellschaft, deren Aktienkapital ursprünglich 650 000 betrug und die dann am 8. Oktober 1906 die Erhöhung auf 750000 Mark beschlaft, genieftt als Fabrikantin von litho graphischen und Lichtdruckerzeugnissen einen guten Ruf. Sie hat an Dividenden verteilt für die Zeit vom 1. Januar 1903 bis 31. Dezember 1904 (das erste Geschäftsjahr) 28 Proz., für 1905—1907 je 20 Proz., für 1908 16 Pro;., 1909 18 Proz. und 1910 17 Proz. In den vier vergaiwenen Monaten des neuen Geschäftsjahrs war die Gesellschaft dem Pro spekte zufolge recht gut beschäftigt und ist auch für die nächste Zeit reichlich mit Aufträgen versehen. 8 Hugo Schneider, Aktiengesellschaft, in Pauns dorf-Leipzig. Der Abschluft befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. — Dis auf 10 Proz. festgesetzte Dividende gelangt sofort in Leipzig an der Gesellschaftskasse oder bei der Allgemeinen Deutschen Lredit-An. stalt, bei dem Bankhause George Meyer und bei der Bank für Handel und In dustrie, Filiale Leipzig, zur Auszahlung. 8r. Schubert L Salzer, Maschinenfabrik, Aktien gesellschaft, in Chemnitz. Fn der gestern in Dresden abgehaltenen Aufsichtsratssihung gelangte der Ab schluft sür das Geschäftsjahr 1910/11 zur Vorlage. Nach Abschreibungen in Höhe von 426 547 (447 370) Mark ergibt sich ein Nettogewinn von 994 859 (984 941) "k, der sich durch den vorjährigen Vortrag im Betrage von 377 660 .ik auf 1372 529 erhöht. Die Verwaltung schlägt vor, dem Beamten- und Arbeiterunterstützungsfonds 85 000 (65 000) zuzu weisen, wiederum eine Dividende von 20 Proz. zu verteilen und ca. 400 000 .tt auf neue Rechnung vorzutraaen. Die Generalversammlung findet am 8. Fuli in Chemnitz statt. 8 Die Firma La Tosca, Handjchuhfabrik, G. m. b. H.» in Johanngeorgenstadt ist in oas Haudeis- register eingetragen worden. Gegenstand des Unter nehmens ist die Favnlation von Hauöscyuhen und der An- und Verkauf von Hairdjchuhleüer. Das Stammkapital beträgt 400 000 .lt. Zum Geschäfts führer ist der Kaufmann Stanley Fowncs Rigden ur London bestellt. st. Mix L Genest, Aktiengesellschaft, Berlin. Nach dem Bericht über das abgelaufcne Geschäftsjahr stellte sich der Bruttogewinn auf 1,18 (1,29) Mil lionen Mark. Die Handlungsuntosten sind von 415 968 ltt auf 351 923 zurüctgegangen. Für Ab schreibungen sind 318 573 (349 244) -k vorgesehen, so daft sich der Reingewinn bei 113146 (131256) Mark Vortrag aus 356 613 (400 931) ^tt stellt. Als Dividende gelangen wieder 3 Proz. zur Ver teilung, und 110 614 werden neu oorgetragcn, wo bei zu bemerken ist, daft dein Deltrederekonto, das im Vorjahre 36 000 erhielt, und dem Untcrstützungs- forrds, der im Vorjahre 6000 erhielt, diesmal ni-tsts zugeführt wird. Fn dem Bericht weist die Per- waltung darauf hin, daft die allgemeine Geschäftslage sich zwar im allgemeinen gehoben habe, der Umsatz in Telephonapparaten aber, soweit Bestellungen von Reichs- und Staatsbehörden in Frage kommen, noch immer durch eine Zurückhaltung beeinflusst sei. die rn der Finanzlage als solcher uno in dem Ausbleiben der neuen Fernsprechgcbührenordnung ihre Ursach« findet. Um den dadurch bedingten Ausfall zu ver meiden, seien auf dem Privatmarkte für Propaganda zwecke erhebliche Anstrengungen und Aufwendungen gemacht worden, die bis zu einem gewissen Grade Er folg hatten. Die Filialen und Tochtergesellschaften haben vorwiegend befriedigend, teilweise jedoch un günstiger als im Vorjahre gearbeitet. Einige Pro zesse, die seit Fahren anhängig waren, wurden im Wege des Vergleichs beendet. Ein letzter Prozeft, der wegen der englischen Zweigniederlassung geführt wird, habe Aussicht auf günstige Erledigung. Die „Fndustriehof Bülowstrafte E. m. b H" habe zum ersten Male einen angemessenen Gewinn aufzuweisen, den Rest ihrer Unterbilanz decken und noch eine Divi dende von 3 Proz. verteilen können. Das Unter- nehmen sei damit als gesund zu betracksten. Für die Folge könne mit einer normalen Verzinsung ge rechnet werden. Fm neuen Geschäftsjahr sei eine Belebung des Privatmarktes, namentlich des Bedarfes an gröftcren Telephonzentralen für Banken, Fabriken und dergleichen zu verzeichnen. — Fn der Bilanz erscheinen u. a.. Debitoren mit 2,96 (3,05) Millionen Mark. Waren mit 3,91 (3,17) Millionen Mark und Kreditoren mit 1,12 (0,94) Millionen Mark. Poppe K Wirth, Aktiengesellschost, Berlin. Am 24. Mai werden 1 Million Mark Aktien dieser Gesell schaft zum Kurie von 125 Proz. zur Zeichnung auf gelegt. Das gesamte Kapital der Gesellschaft beträgt 2 400 000 9. v. Fahrzeugsabrik Eisenach, Aktiengesellschaft. In der gestriaen Generalversammlung, in der nach einem uns zuaehenden Privattelegramm 73 Stammaktien und 1866 Vorzugsaktien vertreten waren, wurde die Zahl der Aufsichtsratsmitolieder von 9 auf 10 erhöht und Rechtsanwalt Ludwig Wertheimer-Frank furt a. M. neu in den Aussichtsrat gewählt. Die Dividende wurde auf 7'/- (4) Proz. festgesetzt. Die noch vorhandenen 100s>0l)./!i Stammaktien wurden im Ver hältnis 4:3 zu Vorzugsaktien zusammengelegt. Der da durch freigewordeneBetraa wurde zu aufterordentlichen Abschreibungen verwendet. Ferner wird das Grund kapital um 104000 durch Angabe von 104 Aktien zu je 1000 ^k, die für 1911 voll an der Dividend« Allerlei DMensmertes ms üem SliinMletz. Von Bankassessor Balthasar-Fulda. * Das Münzgeld glaubt jeder genau zu kennen: aber wenn man auf einem gewaltsam ober gesetz widrig beschädigten, einem mindergewichtigen oder falschen Geldstücke »Hängen geblieben" ist, dann wird es auch dem Laien am „eigenen Leibe und Geld beutel" fühlbar, daft seine Kenntnis nicht ausreicht, ihn vor empfindlichen Schaden zu bewahren. Einem alten Praktiker möge er daher gestattet sein, einige der wichtigsten Bestimmungen aus der das Münz wesen regelnden Reichsgesetzqebung an praktischen Beispielen zu erläutern. Nehmen wir an. es erhält jemand, der bei einer Staatskasse oder Landeskasse eine Einzahlung leistet, ein Goldstück zerschnitten oder durchschlagen zurück. Der Einzahler ist zuerst sprachlos, dann erfolgt ein Ausbruch der Entrüstung oder der Empörung. Jetzt erst sieht sich derLaie sein zerschnittenes Goldstücknäher an. das nach Auskunft des Kassierers „gesetzwidrig beschädigt" sein soll. Und richtig, man entdeckt jetzt, daft der Rand des Stückes abgeschliffen ist, die Ara besken fehlen, der Rand ist glatt. Oder aber die Aus kunft lautet: Die Doppeltrone ist „abgezogen". Dann sind die Konturen der Prägung ganz verschwommen, der Rand hat keine scharfen Kanten, erscheint abge rundet. Sehr einfach, das Goldstück ist von einem Fuwelier dazu benutzt worden, einen Gegenstand zu vergolden. Das Goldbad hat die Münze „enthäutet", d. h. die obersten Schichten der Oberfläche sind weg genommen worden. Die Möglichkeit, derartige Beschädigungen zu er kennen, beschränken sich für den Laien auf eine sorg fältige Prüfung des Aeufteren der Münze. Der Fach mann hat noch eine andere Handhabe: die Prüfung des Gewichts. Gehalt und Gewicht, und das gilt für alle unsere Münzen, werden durch das vom Bundesrate geregelte Verfahren mit der grössten Genauigkeit eingehalten. Aus einem Kilogramm feinen Goldes werden aus- ge-rackst: 13914 Zwanzigmarkstücke oder 279 Zehn markstücke. Die Berechnung des Feingehalts des Zwanzigmarkstückes ist demnach sehr einfacki. man verteilt die 1000 Gramm auf die 13914 Doppel kronen und erhält als Feingehalt 7/16845878 Gramm. Auch das Soll- (Normal--) Gewicht der Doppel krone lässt sich schnell errechnen. Es ist dabei zu be rücksichtigen, daft auf 900 Teile Gold 100 Teile Kupfer kommen. Zu einem Kilogramm feinen Goldes gleich 1000 Gramm fügen wir 111,1111 Gramm Kupfer hinzu und verteilen die so erhaltenen 1111,1111 Gramm auf die 13914 Doppelkronen. Wir erhalten so als Soll- (Normal) Gewicht des Zwanzigmarkstiickes 7,9649542 Gramm. Bei der Aus prägung darf eine Abweichung in Mehr oder We niger bei den Goldmünzen im Gewichte nicht mehr als 214 Tausendteile, im Feingehalt nicht mehr als 2 Tausendteile betragen, Für die Goldmünzen (nicht aber für die Scheide münzen) ist noch ein zulässiges Mindergewicht für een Prioatoerkehr festgesetzt. Wenn die Goldmünze nicht mehr als fünf Tausendteile hinter dem Sollae- wicht zurückbleibt und nicht durch gewaltsame coer gesetzwidrige Beschädigung im Gewicht verringert ist, gilt sie bei jeder Zahlung als vollwichtig. Ueber den Umlauf gibt die Fahreszahl Äufschluft. Eine Goldmünze von 1910 z. B- kann durch die ge wöhnliche Abnutzung infolge des Umlaufs nrcht schon io viel an Gewicht emgebüftt haben, daft sic unter Passiergewicht wiegt. Der Gewichtsverlust in dreiem Falle hat eben andere Ursachen (s. oben). Das Ge setz bestimmt, daft Goldmünzen, wenn sie infolge längeren Umlaufs und Abnutzung so viel an Gewicht emgebüftt haben, daft sie das Passierqewrcht nicht mehr erreichen, für Rechnung des Reiches eingezogcn. aber als vollwertig angenommen werden müssen. Zum Nachprüfen des Coll- und Passiergewichts bedient man sich besonders geeichter und gestempelter Münzgewichisstücke. Dem Laien werden diese kaum jemals zugänglich sein. Eine scharfe Prüfung des Aeufteren wird aber schon ausrcichen, dre groben Münzbeschädigungen festzustcllen und die Annahme abzulehnen. Bei den Scheidemün.zen (Silber-, Nickel-. Kupfer münzen) sind die Beschädigungen ganz anderer Art. Bei den Goldmünzen liegt durchgehends die Absicht zugrunde, sich in gesetzwidriger Weise Gold zu ver schaffen und dieses dann gewinnbringend zu ver werten. Die Beschädigungen bei den Silbermünzen sind gewaltsamer Natur, sie bezwecken kerne Be raubung der Münze, da der Gewinn ein zu geringer sein würde. So wird der glatte Rand des Zehn- und Zwei pfennigstückes durch Feilen gezahnt, damit cs den im gerippten Rande geprägten '4- und 1-Markstücken ähnlicher und zu Betrugszwecken geeigneter wird. Unüberlegt ist es, wenn jemand ein Geldstück ganz durchlocht, um es als Anhänger an der Uhrkette zu tragen. Die Durchlochung gilt als gewaltsame Be schädigung, ein derartiges Stück ist nicht mehr um laufsfähig. Niederträchtige Gesinnung aber verrät es. wenn das Bildnis des Landesherrn durch Bohr löcher verunstaltet wird, wobei das Ausbohren der Augen besonders ost vorkommt. Alle derartig gewaltsam oder gesetzwidrig be schädigten echten Reichsmünzen müssen nach einem Beschlüsse des Bundesrats vom 13. Dezember 1877 angehalten, durch Einschlagen oder Einschneiden für den Umlauf unbrauchbar gemacht und alsdann dem Einzahler zurückgegeben werden. Auch über die gefälschten Stücke wäre noch einiges zu sagen. Falschstiicke von Goldstückenmünzen kommen kaum vor. Das hohe spezifische Gewicht und di« Farbe des Goldes sichern die Goldmünzen vor Nachahmungen. Am beliebtesten bei den Falschmünzern sind die Marktypen, das 5«. 3-, 2- und 1-Markstück. Sämtliche Falschstücke werden gegossen, die echte Münze wird gestanzt. Charakteristisch für das falsche Stück ist das verschwommene, unscharfe Prägebild auf beiden Seiten, die Rippen des Randes sind nicht scharf. Ein zweites, leichtes Erkennungsmerkmal ist der Klang. Das Falschstück „rappelt. es hat keinen reinen, klingenden Ton. Mit einem Höllensteinstift wird jedes noch so exakt nachgeahmte Falschstücke sofort gekennzeichnet. Man feuchtet die Münze an und reibt die Oberfläche mit dem Höllensteinstift: läuft sie schwarz an, so ist die Münze falsch. Die Aufterkurssetzung von einzulösenden Münzen ist eine Machtbefugnis des Bundesrates. Er erlicht die erforderlichen Vorschriften. Die Einlösungsfryt ist gesetzlich auf Met Fahre festgesetzt. Oft wird man nach der Bedeutung des Münz zeichens gefragt, das auf der Aversseite jeder Münze sich vorfindet, 4 bedeutet die Münzstätte Berlin, l) München, L Muldenhütte bei Freiberg i. S., ? Stuttgart, 6 Karlsruhe, 1 Hamburg. Schürften wir unsere Abhandlung mit einem heiteren Bilde. übergehende oder dauernde Arbeitsunfähigkeit der Verletzten zur Folge hatten: von den auf den Todes fall versicherten Mitgliedern der Abteilung für Lebensversicherung sind 107 in diesem Monat ge storben. Di« Fahresprämie ist in den drei Abtei« lungen um 199 918 .g gestiegen und betrug Ende April 29 148 867 ^t. Am 1. Mai waren 830 020 Ver sicherungsscheine in Kraft. Transportwesen. — Ueber die Lage des Schisfahrtsmarkte« schreibt das Hamburger Fachblatt „Hansa", daft der bisherige Ausfall im Personenverkehr durch den günstigen Verlauf des Frachtengeschäfts ausgeglichen werde. Die Lage in den Vereinigten Staaten sei zwar nicht aufter acht zu lasten. Die groften deutschen Rede reien seien aber in grossem Maftstabe in anderen Ländern und Erdteilen beteiligt. Gerade das Ge schäft mit Südamerika, Afrika und Ostasien scheine eine günstige Weiterentwicklung nehmen zu wollen. vörlen- mm Ssnüelswelen. ß An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultrmonotierungen wie folgt: 3peoz. Reichsanleih« 84, 1902er Rajfiiche Anleihe 9L37, Türken- l«(« 178,25, Kommerz- und Diskontobank 116,50. Darmstädter Bank 12KI7, Deutsch« Bank 263,12 - 260,62 - 263,50, Diskonto 188,37 bi» 188,50 — 188^7. Dresdner Bank 157,50, Berliner Handels gesellschaft 166,50, Nationalbank 126,75 126,97, Schaaffhaus. Bank, -rein 137,75, Kreditaktien 20l, Petersb. Int. Bank 223,25-224A> bi, 223^7, Russisch« Bank 163,75 - 164 - 163,75, Baltimore 105,87 bis ,06,25-106.12, Kanada Li3,25—213.87-233,75, Pennsylvania 123, Meridionalbahn 128,75, Lombarden 17,75, Anatolier 12t, Prince Henri 148,12-147,75—i48—147,87, Lchanlung 136,12, Warschau- Lien 223,50-223.62—223,25-223,37, Elektrische Hochbahn 135,25 dis 135H0, Groh« Berliner Straßenbahn 196,2s: Hamb. Paket- sahrt 134^7-134.62-134,50, Hansa 166,75, Nordd. Lloyd 98,50, Dynamit - Trust 18S.62-l89.75: South West 169,50-172-170,37 bi, 170,62, Bochumer 234,12-234,62. Taro, Lderichles. 87. Deutsch- Luxemburger 194,50-194,87, Gelsenkirchen 203,50—203,87—203.37 dis 203,87, Harpener 183,75—183^7, Hohenlohew. 218,25, Laurahiitte 175,87—1,6,W, Öberschlesilche Eisenbahnbedarf 99,50—99,75. Phönix 258,12-259-258,62, Rheinische Stahlwerke 163,62, Romdacher 185 bi» 184,75-185,50, Alla. Elettr. 273,75, Deutsch.lleberle« Elektr. 185 dis dis 185,12—185, Ges. sür Elektr. Untern. —, Schuckert 175.62 di, 176^2 -175,87-176-175,62» Siemens L Halske 250,25-250,50 dis 250^5. Zugelassen sind 60 Millionen Mark 4proz. Kreditbriefe des Landwirtschaftlichen Kreditvereins im Königreich Sachsen zu Dresden. Beantragt ist die Zulassung von nom. 500 000 neuen Aktien der Fohs. Eirmes L Lo. Aktiengesellschaft in Oedt (Rheinland): 800 000 «41 neuen Aktien der Vereinigten Hanfschlauch- und Eummiwarenfabriken in Gotha, Aktiengesellschaft: 10 Millionen Mark 4proz. Anleihe der Stadt Altona von 1911, 1. Ausgabe. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Yorker Börsen» usw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Bank» uns Gelümelen. 8 Die Reichsbank beleiht im Lombardverkehr die 4proz. Pfandbriefe der Deutschen Pfandbriefanstalt in Posen von 1910, Reihe l (unkündbar bis 1930), so wie die 44proz. steuerfreien Obligationen der Moskau-Kicw-Woronesch Eisenbahn-Gesellschaft von 1910. " Ansturm aus die Hildesheimer Bank. Der schon mehrfach erwähnte Zusammenbruch des Hildesheimer Bankhauses F. H. P i st o r i u s , -das ursprünglich durch die Hildesheimer Bank und die dieser nahe stehende Deutsche Bank gestützt wurde, scheint in Hildesheim zu einer Beunruhigung geführt zu haben, die sich — unberechtigerweisc — auch gegen die Hildesheimer Bank wandte. Bei ihr haben in den letzten Tagen sehr bedeutende Abhebungen von Depositengeldern staitgefunden. Fnfolgedessen hat die Direktion folgende Erklärung veröffentlicht: Nach einer Reihe von Zusammenbrüchen hiesiger Bankiers, deren letzter und grösster die Firma F. H. Pistorius betrifft, ist eine in gewisser Beziehung berechtigte Be unruhigung des Publikums eingetreten, die die Hildesheimer Bank in wohlbedachter Absicht durch tatkräftige Hilfe zu vermindern versucht hat. Nach dem jetzt unsere gute Absicht in offenkundiger Weise systematisch verdreht und sogar mit Mitteln der Ver dächtigung zu arbeiten versucht wird, begegnen wir dieser Bewegung wohl am einfachsten mit der Er klärung: Fedes Guthaben bei der Bonk wird bereitwilligst, ohne Fnnehaltung der verein barten Kündigungsfrist, auf Wunsch sofort ausbezahlt. Auch der Aufsichtsrat, in dem Namen mit gutem Klang vertreten sind, wendet sich mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit, in der zunächst die Behauptung, daft die Bank an Minen werten Verluste erlitten habe, als völlig unwahr bezeichnet wird und die dann folgendermaften fort fährt' Wir, die Mitglieder des Aufsichtsrats, er klären auf das bestimmteste und treten persönlich da für ein, daft zu irgendwelchen Befürchtungen keinerlei Anlaft vorliegt. Die Bank steht fest und in jeder Be ziehung gut fundiert da. Ilmsätze und Gewinne sind im laufenden Fahre höher als in der gleichen Periode des Jahres 1910. — Wie das „B. T." noch erfährt, hat der Ansturm gestern nachgelassen: ein Teil der abgehobenen Summen ist bereits wieder ein gezahlt worben. st Anleihe der Huknang-Eisenbahn. Nach einer aus Peking in Berlin eingetrosfenen telegraphischen Nachricht wurde der Vertrag über die Hukuang- Eisenbabnanleihe im Betrage von 10 Millionen Pfund Sterling zwischen der chinesischen Regierung und einer internationalen Pankengruppc dort gestern gezeichnet. öers- unü Kütten welen. ' Deutsche Kaliwerke. Fn der gestrigen General versammlung wurde mitgeteilt: Fm neuen Geschäfts jahre haben die Werke Bernterode, Neu-Bleicherode und Amelie im ersten Quartal zusammen etwa 1,35 Millionen Mark Betricbsgewinn erzielt, wozu vor aussichtlich an Vortrag und Dividende aus 1910 von Neu-Bleiche rode und Nordhäuser Kaliwerk« etwa 417 WO kommen werden. Der April war etwas weniger günstig. Zurzeit sind die Aufträge wie in jedem Fahre gering, aber es wird wieder mit einem flotten Herbstgeschäft gerechnet. Bezüglich der allge meinen Rentabilität der Kaliwerke betonte Direktor Kain, daft die Beteiligten weiter nach einer Ver ringerung der Selbstkosten streben müssten: solche Fortschritte seien auch noch möglich. An eine Er höhung der Preise sei wohl nicht zu denken. * Zlseder Hütte. Der Aufsichtsrat schlägt 33'4 Prozent Dividende (wie i. V.) vor. tz Die Zinc Corporation erklärte 2 5 6 6 Dividende auf die Preferred Shares. vervürerungsmelen. * Allgemeiner Deutscher Persichrrungsverein a. G. in Stuttgart. Fm April 1911 wurden 11193 neue Versicherungsscheine ausgestellt und 3827 Schodensäll« ongemcldet. Von letzteren entfallen auf die Haft Pflichtversicherung 1899 Fälle wegen Körperver letzung und 1670 wegen Sach- und Bcrmögensschädi- güng: auf die Unfallversicherung 2351 Fälle, von denen 11 den sofortigen Tod, die nbria-n ein- vor
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