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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191105217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110521
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-21
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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m. 140. los. 2stzrssng tetvitaer Tsgedlsn. Sonntay, 21. Mal lSll. Kus Leipzig und timgegenü. Leipzig, 21. Mai. Historischer lageokalender für Leipzig. 21. Mai: 1754 Ziehung der ersten Klass« der Leipziger Stadtlotterie. Wohltätigkeitszwecke der Lotterien. 1872 Das Nikolai-Gymnasium bezieht das neue Gebäude. O von Grotzlteinberg na- Mtenba-. Zu den ergiebigsten Waldpartien in der Um gebung Leipzigs gehört die von Groftsteinberg nach Altenbach. Man kann wohl sagen, daß man aus dem Walde nicht herauskommt. Nach unserer Ankunft in Groß st einberg wenden wir uns zunächst in Las Dorf und streben dem hochgelegenen Teile desselben zu. sDer Park, ein Besitz des früheren Amtshaupt manns Geh. Negierungsrats Dr. Platzmann, ist, wenn Zeit genug vorhanden, einer Besichtigung wert.) Im Oberdorf angclangt, schlagen wir den rechts an der Försterei vorüberführcndcn Weg ein, der uns bald auf freies Gelände bringt. Aber schon winkt in der Nähe der Wald, und haben wir ihn erreicht, so er klettern wir zunächst den kleinen und den groften Brandberg, von denen der letztere 50 Meter über der Ebene liegt, die beide eine ziemlich weite Umsicht bieten. Nunmehr nordwärts durch den Wald. Wir überschreiten oen van Groszsteinberq nach Beiersdorf führenden Kommunikationswcg. halten uns dann am Waldrande und erreichen, nachdem wir eine kleine Lichtung passiert haben, das südliche Ende des Eurts-Waldes. Nach 15 Minuten treffen wir auf einen in schnurgerader Richtung nordwärts füh renden Weg. der prächtig zu begehen ist. Er endet an der Sraudnitz—Altenhainer Strafte, und wir haben nun die Wahl, an den Waldrändern entlang entweder das Dorf A l t e n h a i n zu umgehen, oder es zu einer Rast, die wohl den meisten nottun wird, aufzusuchen. Von Altenhain aus können wir den kürzlich erwähn ten Abstecher nach dem Frauenturm machen, und von diesem aus uns westlich in den Wald wenden, oder wir streben — was ratsamer istauf der Wurzner Strafte dem Walde zu. Wir haben nun einen zwei stündigen ununterbrochenen Waldmarsch vor uns. erst durch den Hinteren Planitz, dann durch das Grosze Holz, und zum Schluft durch den Vorderen Planitz. Kurze Rast halten wir am sog. „Sechs-Wege-Stern", einem groften Rundteil mitten im Walde, wo sechs Straften Zusammentreffen. Nach weiterem, knapp ein stündigem Marsch« von diesem Rastplatze aus müssen mir aufpassen, daß wir flinker Hands den Wegweiser nicht verfehlen, der uns den Weg nach dem Forst- haus Weidmannsheil anzeigt. Dort werden (alkoholfreie) Erfrischungen gereicht, auch kann man sich in dem netten Garten, in der herrlichen Gottes natur, an einem Jmbift laben. Dom Forsthaus führt «in lauschiger Waldweg nach der Station Alten bach, die wir in etwa 35 Minuten erreichen. Wer aber nach Wurzen will, schlägt die an den Militär- Schieftständen entlanggehende Fahrstraße ein. doch beträgt der Marsch eine Stunde, und die Rückfahrt wird ein wenig teurer. Gute Fußgänger können di« Partie an einem Nachmittag ausführen: wer sich den ganzen Tag dazu nimmt (mit Mittagsrast in Alten hain). wird sich kaum besonders onrustrengen brauchen. Fahrpreis 3. Klaffe von Leipzig (Dresdner Bahnbof) nach Groftsteinberg 80 Pf.: von Allenbach nach Leipzig 75 Pf: von Wurzen nach Leipzig 85 Pf. Ole Bttühsuerardeiten sm Vö!1rerl-1s-tüenkma1. Ungefähr sieben Zahl« sind es her, daft die Bild hauer arbeiten am Völkerschlachtdenkmal begonnen wurden. Was in dieser Zeit alles an Steinkunst- werksn geschaffen worden ist, das schlieftt sich dem übrig-;'! Bauwerk in seiner Größe und Eigenartigkeit würdig an. Es sind Kunstwerke im vollen Sinne des Wortes, die nicht nur dem Künstler und Fachmann, sondern auch dem Laien unbedingte Bewunderung ab nötige r. Schon deshalb auch, weil alles, was hier vors Auge tritt, neue Ideen die Fülle offenbart und einen Künstler zeigt von großer schöpferischer Kraft: die Schicksalsmasken mit Len Kriegcrgesralten, das große Relief und die vier allegorischen Figuren in der Krypta — alles das sind Kunstwerke, die nur c l n >n a l da sind. Die Entwürfe zu den Bildhauer arbeiten stammen von Professor Metzncr (Zehlen dorf). Die Ausführung in Stein erfolgt durch die hiesige Firma Cöllcn. Die ersten Bildhauerarbeiten am Denkmal waren die beiden Sphinxköpfe ober halb der ersten Freitreppe. An diesen Köpfen wurde ca. «in Jahr lang gearbeitet. Dann nahm man das 10 Meter breite Koloffalrelief zwischen den Stütz mauern in Angriff. Reichlich drei Fahre lang waren durchschnittlich zehn Leute mit dieser Arbeit be schäftig!. Wer das Relief zum ersten Male sieht, der kann — ob er gleich Fachmann ist — sich gar nicht einmal di« Größenvcrhältnisse der einzelnen Figuren richtig vorstellen. Links von der 12 Meter hohen Figur St. Michaels ist z. B. ein Pferdekopf an gebracht. Dieser Kopf hat eine Länge von 2,80 Meter: geschätzt wird er aber meistenteils höchstens auf 2 Meter, auch von Fachleuten. Genau so geht cs mit den übrigen Figuren. Nebenbei bemerkt arbeiteten allein an der Figur des St. Michael — die eine Höhe von drei Stockwerken hat — sechs Mann ziemlich ein Fahr lang. Nach der Fertig stellung des Reliefs wurden, im vorigen Fahre wohl, die acht Schicksalsmasken in der Nuhmcshalle an gefangen Es sind das 5 Meter hohe Pfeiler, die als große Masken ausgebildet sind, vor denen je zwei trauernde Kriegergestalten gruppiert sind, die gleich sam einer Grablegung sinnend und trauernd zusehen. Die Masken sowohl als auch die Krieger haben noch auf jeden Besucher einen starken Einfluß ausgcllbt. Die 10 Ritter, die man hier wahrnimmt, sind sämt lich verschieden voneinander, in den Geiichtszügen und auch sonst. Die Köpfe hauptsächlich sind es, die eine starke künstlerische Eigenart offenbaren. In den nächsten Wochen werden diese Schctlalsmasken mit den Rittcrfiguren vollständig fertiggestellt sein. Eine Besichtigung dieser Kunstwerke allein würde sich als lohnend erweisen. An diesen Bildwerken der Ruhmes- halle haben etwa durchschnittlich acht Mann reichlich ein Jahr zu arbeiten gehabt. — Die umfangreichste und schwierigste Leistung, was die Bildhauerarbeit anlangt, ist noch zu erledigen. Es sind das die vier allegorisckten Kolossalfianren, die in der Galerie, über dem als Krypta gedachten Untergeschoß, angebracht sind. Zurzeit sind durch Professor Metzner (Zehlen dorf) drei Modelle davon in ein Viertel der Ori ginalgröße zur Slblieferunq gekommen, das vierte wird Ende des nächsten Monats eintrefsen. Zwei der Figuren sind — in rohem Stein — bereits auf gebaut und es wird gegenwärtig an ihnen gearbeitet. Die vier sitzenden Figuren, die je ein« Höhe von 9,00 Meter Haden, sollen die Eigenschaften des deutschen Volkes während der Befreiungskriege dar stellen: Opferwilligkeit, Tatkraft. Glaubensstärke und Begeisterung. Die Opferwilligkeit, eine männliche Figur, hält mit der rechten Hand die Frucht ihrer Arbeit an sich gepreßt, mit der linken macht sie die Bewegung des Gebens. Damit die rechte Hand nicht sehen soll, was die linke tut, ist der Kopf der Figur zur Seite geneigt: «in sehr treffender, einfacher Gedanke, der unterstützt wird durch eine kleinere nackte Figur, die sich an der rechten Seite der groften Figur befindet und sich mit dem Ge wände derselben bekleidet. Di« Tatkraft, die zu gleicher Zeit die Tapferkeit mit zum Ausdruck bringen soll, ist eine Figur in derselben Größe, die in Mvskelspannung die Arme vor der Brust Lber- einai.derkreuzt, um symbolisch die Zersprengung der Kncchtschaftsfeffeln zum Ausdruck zu bringen. Die Glaubensstärke schützt mit ihren Armen einen in seiner Not Zuflucht- und Hilfesuchenden. (Die Figur des Schutauchendem ist selber ungefähr sieben Meter hoch.) Was die vierte Figur, die Be geisterung, anlangt, so ist das Modell, wie schon gesagt, noch nicht eingetroffen. Die Tatkraft und die Opstrwilligkeit sind in rohen Zügen bereits aus- geaibeitet (punktiert). Die Fertigstellung dieser vier Ricsimfiguren, an denen zum Teil schon seit dem vorigen Fahre gearbeitet wird, dürfte noch reichlich zwei Jahr« Zeit beanspruchen. An der „Opfer- willixleit" allein arbeiten gegenwärtig sieben Per sonen. — Von den weiteren Bildhauerarbeiten am Denkmal wären schließlich noch die zwölf Wächter figuren am Zinnenkranz des Denkmals zu erwähnen. In ihrer Ausführung sind diese Figuren, die mit dem unter ihnen liegenden Löwenkopf 14 Meter Höhe haben, so weit, daß zurzeit die letzte Hand bei ihnen angelegt wird. Körperlich sind die zwölf Wächter so massig, daß man in ihnen noch die Wendel treppe bis hinauf zur Zinne des Denkmals führen kann. Das Gesicht der Wächter gibt die Züge des früheren Oberbürgermeisters Geheimrat Dr. Georgi wieder. Don den 32t Reitern, die in der oberen Kuppelhalle angebracht sind, wurden bis jetzt 300 fertiggestellt. Auch diese Modelle rühren von Professor Metzner her. — In Fach- und Künstlerkreisen erregen die Arbeiten am Dölkerschlachtdenkmal die grösste Aufmerksamkeit. Es erfolgten des öfteren Besichtigungen durch Künstler, wobei den Werken uneingeschränkte Anerkennung und Bewunderung gezollt ward. L. Raisbel-Mlle. Einladungen, Dankschreiben. Der Rat nahm in seiner gestrigen Sitzung Kenntnis von einer Ein ladung der Universität Leipzig zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs, von einer Einladung zu einem turnerischen Festabend aus Anlaß der Tagung des Ausschusses der Deutschen Turnerschaft, von einer Einladung des Turn vereins L.-Plagwitz zum 50jährigen Stiftungs fest, von einer Einladung zu den Leipziger Veran staltungen beim „Runds lug durch Sachsen" und von einem Dankschreiben des . Internationalen Vereins reisender Schausteller und Berufs genossen. ErhvhunU de» Zuschuss«» für da* Kinderkranken haus. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zu stimmung der Stadtverordneten die Erhöhung des Zuschusses des Armenamtes für das Kinder krankenhaus von jährlich 40000 aus 60000 ,/L Schulwesen. Der Nachtrag zur Schulordnung, die auswärtigen Schüler und Reichsausländer be treffend, fand Genehmigung. Vieh- und Schlachthof. Genehmigt wurde ferner die Entlüstungsanlagc im Erweiterungsbau der Kläranlage am Düngerhause des Vieh- und Schlachthoses. Vergebung von Arbeiten rc. Vergeben wurden die Glaierarbeiten für das Krankenhaus St. Georg, die Klempnerarbeiten für den Umbau der Schweine- jchlachthalle im Vieh- und Schlachthof und die Liefe rung des Bedarfs der Arbeitsanstalt an Wäsche, Vekleidungsstoffen, Decken usw. im Jahre 1911. * Titelwesen. Dem Konrektor am Carolagym- nasium Herrn Prof. Dr. Horst Kohl wurde vom König Titel und Rang als Studienrat verliehen. * Hohe Gäste. Prinz Heinrich XXXIX und Prinz Heinrich Xl.l. von Reusz j. L. trafen hier ein und stiegen im Hotel Der Kaiserhof ab. * Militärisches. Seine Exzellenz der komman dierende General, General der Artillerie v. Kirch- bach begibt sich Dienstag, den 23. d. M.. vormittag nach dem Truppenübungsplätze Zeithain, um an diesem Tage der Besichtigung des 15. Infanterie- Regiments Nr. 181 und am 24. d. M. derjenigen des 5. Infanterie-Regiments Nr. 104 beizuwohnen. In Begleitung des Generals befindet sich der- Major im Generalstabe Frotscher, am 24. d. M. außerdem der Chef des Generalstabes Oberstleutnant Fort müller. * Der neue Direktor der Bauschule. Sicherem Vernehmen nach ist als Nachfolger des verstorbenen Direktors Baurals Professor Kayser der Lehrer an der Bauschule zu Leipzig Professor Franz Stade zum Direktor dieser Schule ernannt worden. * Im Kunstgewerbe-Museum beginnt am Sonn tag eine Ausstellung des Geiamtwerkes des franzö sischen Bildhauers und Medailleurs I. C. Lhaplarn, die auf ungefähr drei Wochen geöffnet bleibt. * Leipziger Kunstverein. Neu ausgestellt ist im Oberlichtiaal eine Kollektion von Professor Theodor Hagen. Weimar, ferner im iogenannten Vortrags- faal Kollektionen von Rüdiger Berlit, Hans Bert hold in Leipzig und Walter Kurau in Dresden. Die im Eingangssaal befindliche Ausstellung von Werken des Professors F. A. Schmidt in Weimar, sowie die im OberUchtsaale ausgestellten Skulpturen von Josef Mayr, Leipzig, sowie die Modelle zum Bismarckdenkmal bei Bingerbrück vom Geh. Baurat Hugo Licht sind schon mehrfach erwähnt worden. Fm Vortragssaal sind ferner neu ausgestellt einige Porträts von Gustav Piegler, Leipzig. * Eröffnung eines städtischen Seefischmarktes. Wie wir schon mitteilten, hat der Rat die Eröffnung eines städtischen Seefischmarttes im Grundstück der Ost, vorstädtischen Markthalle. L.-Neuschönefeld, Eoenbahnstraße Nr. 14, in Aussicht genommen. Er will jedoch mit Rücksicht auf die in unserer Stadt schon bestehenden Fischhandlungen den Betrieb nicht selbst in die Hand nehmen, »andern hat, wie es auch von der Stadt Wilmersdorf bei Berlin geschehen ist, mit einer Seefischhandelsfirma einen Vertrag abgeschlossen, wonach sich diese Fima verpflichtet, in einem Laden des bezeichneten Grundstückes am 1. Juni 1911 den Betrieb einer Seefischhalle zu er öffnen. Es sollen täglich frische Seefische zu den billigsten Tagespreisen zum Verkauf gelangen und dem Rate dre Aufsicht und Ueberwachung über die Vertragsmüßigkeit der Preise und die Güte der Fischwaren erngeräumt werden. Für die Hebung des Seefiichkonsums soll dabei eine rege Propaganda entfaltet werden. * Ein Bebauungsplan für Leipzig-Kleinzschocher, und zwar für den Ortsteil südlich des Schönauer Weges, ist vom Rat den Stadtverordneten vorgelegt worben. Die Straßenführungen schließen sich an die gegebenen Wege und Eiienbahnverhältnisse an. Von Anlage eines Platzes im Planaebiete ist Abstand genommen worden. Ein solcher Platz soll nördlich vom Schönauer Weg vorgesehen weiden. Die Bau weese soll entsprechend der Außenlage des Plangebietes vorwiegend eine offene sein, zum Teil mit Einfamilienhäusern, oder eine ge schlossene mit niedriger Geschoßzahl. Nur längs der Strafte II l und auf einer Slreste der Ring trage ist viergeschoisige geschaffene Bauweise vorge ehen. Die Stadtverordneten sind um Zustimmung ersucht worden. * Polizeistunde im East- und Schankgewerbe. Da beim Vorstand des Sächsischen Gastwirtsoerbandes schon mehrfach Klagen von Gastwirten, namentlich solchen kleiner Betriebe, darüber eingegangen sind, daß sie ihre Wirtschaften an Len Tagen vor Sonn- und Festtagen, bzw. an diesen Tagen nach den örtlich geltenden Polizeistunden früher schließen müßten als die Saalwirte, denen nach der Aenderung des Gesetzes über die Sonn-, Fest- und Vußtagsfeier gestattet ist, die Polizeistunde bis früh 2 Uhr auszudehnen, und da außerdem auch Saalwirte, die neben dem Saal geschäft noch Schankwirtschaft betreiben, wie es vor gekommen sei, den Schankwirtschastsdetrieb früher hätten einstellen müssen als das Saalgeschäft, so haben der Sächsische Gastwirts-Verband und der Saalinhaber-Verband eine Petition an das sächsische Ministerium des Innern ge richtet, in der gebeten wird, Las Ministerium wolle die ihm unterstehenden Verwaltungsbehörden an weisen, daß diese der die Ausdehnung der Polizei stunde an den Tagen vor Sonn- und Festtagen regelnden Verordnung vom 5. Dezember 1910 im Sinne des Gesetzgebers Rechnung tragen möchten, damit eine Beschränkung der Schlußzeit für Gast wirtschaften und Säle an den Vorabenden der Sonn- und Festtage vor 2 Uhr nachts nicht mehr erfolge. * Landestanzordnung. 2n der sächsischen Presse findet sich vielfach eine Mitteilung, wonach im Mini sterium des Innern kürzlich über die neue Landes tanzordnung eine Besprechung stattgefunden habe und hierbei eine Beichränkung des Tanzes in den großen Städten beabsichtigt gewesen sei. Tatsächlich rst nur elne Besprechung mit Vertretern der Polizei behörden in den 5 exemten Städten Sachsens abge halten worden, um gewisse technische Schwierig keiten aus dem Wege zu räumen, die gerade hier der Ausführung der Landestanzordnüng entgegen stehen sollten. Dieses ist auch vollständig gelungen, ohne irgend welche Aenderung oder Einschränkung dieser letzteren herbeizuführen. * Die Anlegung eines Kinderspielplätze» in L.» Anger-Crottendorf wird vom Haus- und Grund- desitzerverein daselbst in einer alt die Stadtverord neten gerichteten Eingabe erbeten. Es soll hierzu der Metzsche Laaerpla tz, der sich auf städtischem Areal an der Zweinaundorser Straße und dem Kohlgartenweg befindet, verwendet werden. Die Errichtung eines Kinderspielplatzes in dortiger Gegend wird als dringende Notwendigkeit bezeichnet. * Billiger Sonderzug nach dem Erzgebirge. Am Himmelfahrtstage wird die sächsische Staatsbahn verwaltung einen Sonderzug zu ermäßigten Fahr preisen von Leipzig Bayerischer Bahnhof nach Aue, Schwarzenberg, Eibenstock. Scheibenberg und Johanngeorgenstadt ablassen. Der Zug wird in folgendem Fahrplan befördert: Ab Leipzig 5.42 früh, ab Gaschwitz 5.55, in Aue 8.23, in Schwarzen berg 8.57, in Eibenstock unterer Bahnhof 9.17, in Scheibenberg 9.48 und in Johanngeorgenstadt 10.21 vormittags. Zur Weiterreise nach den benachbarten österreichischen Stationen Platten, Bärringen, Saifen- häusl, Neudeck und Karlsbad werden in Johann georgenstadt Anschlußfahrkarten zu ermäßigten Preisen ausgegeben, die 3 Tage Gültigkeit besitzen, wobei der Ausgabetag nicht mitgerechnet wird. Die Fahrpreise betragen von Leipzig nach Aue 3,00 -//> in I!., und 2,05 in I11. Klasse: nach Schwarzenberg 3,30 bzw. 2,30 .//; nach Eibenstock 3,50 bzw. 2,40 -/ist nach Jägersgrün 3,80 bezw. 2,70 -ZL; nach Scheibenberg oder Johanngeorgenstadt 3,70 bzw. 2,60 ./L Die Rückfahrt von Johanngeorgenstadt und Scheibenberg bis Schwarzenberg ist auf gewöhnliche Fahrkarten mit gewöhnlichen Zügen auszuführen, weil auf dieser Teilstrecke ein Sonderzug nicht befördert wird. Für den Rücksonderzug ad Schwarzenberg 9.55 und ab Aue 10,29 abends werden Fahrkarten nur bei Lösung derjenigen für die Hinfahrt ausaegeben. Die An kunft des Zuges erfolgt in Leipzig Bayr. Bahnhof 1,36 nachts, wobei der Zug alle Unterwegsstationen bedient. Der Fahrkartenverkauf erfolgt vom 22. bis 24. Mai abends 7 Uhr. * Aus Leipziger Kunstsalons. Die neu eröffnete Mai-Juni-Ausstellung bei Del Vecchio enthält sehr interessante Sonderausstellungen und Einzelwerke, und zwar eine Kollektion des Landichafters Franz Frankl-München, dann eine solche des Schotten Julius Olsson, weiter die Nachlaß-Ausstellung Les bekannten Münchener Genre- und Landschaftsmalers Professor Otto Piltz. Von den ausgestellten Graphiken erwähnen wir die Linoleumdrucke von Karl Kranke, die Radierungen von F. v. Schennis, M. Cohen, M. Luty, Wolf Henry Doering und des Karlsruher Künstlerbundes. * Verein für die Pflege der Kriegergrabstätten und -denkmäler. Dem Geschäftsberichte über das 18. Vereinsjahr ist zu entnehmen, baß der Verein 210^Förderer und Mitglieder zählt, darunter 68 Militärvereine. Die wesentlichste Leistung des Vereins war die Schmückung der einzelnen Gräber des Soldatenmaffengrabplatzes von 1870,71 auf dem Johannisfriedhofe mit Marmortafeln, die 1400 kostete. Am 8. Mai wurde dieser Erabschmuck feierlich den städtischen Behörden übergeben. Das vom Verein im Jahre 1907 erneuerte Öffiziersgrab von 1813 auf dem alten Friedhof in Eröbern hat sich der besonderen Pflege seitens de» Herrn Ritter gutsbesitzers Dr. Fiedler auf Crostewitz zu erfreuen. Schwere Verluste hat der Verein durch den Tod seines treuverdienten Vorsitzenden Friedrich Kaniß und seines opferfreudigen Eyrenvorstandsmitgliedes Dr. med. Rudolf Schenkel erlitten. Die Gesamt einnahme des Vereins betrug im Berichtsjahr 1490 ./st die Gesamtausgabe dagegen 2089 Das Vermögen sank mfolgedessen von 4841 auf 4242 ./8 * Leipzig im Blumenschmuck. An unsere Mit- bürger richtet die „Kommission für den Wettbewerb für Blumenschmuck" die Bitte, sich am Wettbewerb zu beteiligen, damit unsere Stadt auch in diesem Jahre in prächtigem Pflanzenschmuck erscheine. Es wird daraus aufmerksam gemacht, daß grüngestrichene Kästen für gewöhnlich nicht günstig wirken, die Farbe derselben muß der Färbung der Gebäude bzw.Fenster- simse angepaßt werden. * IS. Bölkerschlachtdenkmal-Lotterie. Am fünften Ziehungstage wurden an größeren Gewinnen gezogen: Nr. 17189 mit 100 //. Nr. 166618 mit 300 ^st Nr. 170899 162329 74739 192997 mit je 100 ^/st Nr. 137864 mit 300 Vst Nr. 138675 107434 mit je 100 ./st Nr. 149065 mit 1000 ./st Nr. 158505 mit 200 Vst Nr. 50413 75864 mit je 100 Vst Nr. 131662 mit 200 ./st Nr. 11534 init 2000 /st Nr. 130738 75150 mit je 100 ./st Nr. 2236 154300 mit je 300 .//, Nr. 48315 mit 5 VL und der Prämie von 75090 vt (Ohne Gewähr!) * Internationale Baufach-Ausstellung mit Sonder ausstellungen Leipzig 1913. Eine der Sonderveran- slaltungen, die in der Ausstellung einen breiten Raum einnehmen und gewiß allseitigem Interesse begegnen wird, ist die Vorführung der Abteilung „Naumkunst,Wohnungs-und Ausstatlungswesen". Hier wird auch versucht werden, das seit langem eifrig verfolgte Bestreben zum Ausdruck zu bringen, die Wohnungsfrage für den Arbeiter- und den kleinen Mittelstand überhaupt, einer befriedigenden Lösung entgegenzuführen. Ein weites und sicher recht dank bares Feld der Betätigung eröffnet sich für die In dustrie und das Gewerbe gerade auf diesem Gebiete, und es ist zu hoffen, daß die Vorführung muster gültiger Heime seinerzeit in dem kleinen Mann ein Verlangen nach einer gewissen Behaglichkeit mit wachrufen, dadurch eine erzieherische Wirkung auf die in Frage kommenden Kreise ausüben und so mit beitragen wird, unseren Arbeiterstand heben zu helfen. * Die deutschen Studenten- und Schülerherbergen, die an mehreren hundert Stellen gleich organisiert sind und rn denen freies Nachtlager und Frühstück, teilweise auch andere freie Verpflegung geboten wird, geben bekannt, daß die Anmeldungen in der Zeit von Mitte Mai bis spätestens 12. August erfolgt sein müssen. Aufnahme in den Herbergen wird aus nahmslos nur denjenigen Studierenden gewährt, die mit einer von der Hauptleitung ausgestellten Aus weiskarte versehen sind, die aber grundsätzlich nur durch Vermittelung der Rektorate bez. Direktionen der betr. Studienanstaltcn an die Studierenden ver abfolgt werden. Die diesjährigen Ausweiskarten haben Gültigkeit für die Pfingst-, Sommer- und Weihnachtsferien 1911 sowie die Osterferien 1912. Die Bewerber um Ausweiskarten müssen einer Hoch schule, einem Obergymnasium, einer Oberrealschule oder dieser gleichstehenden Anstalt angehören, deutschen Stammes und mindestens 16 Jahre alt sein. In Sachsen sind auch die Schüler der 1. Klaffe einer Realschule zur Aufnahme berechtigt. Für Studen tinnen und Schülerinnen sind die Herbergen nicht eingerichtet. Für die Studierenden der Universität Leipzig erfolgt die Ausgabe der Karten in der Uni versitätskanzlei (Pedellenzimmer) bis zum 12. August. . * Ueber das Deutschtum in Siebenbürgen wird am Mittwoch, 24. Mai, abends 8 Ub^ xm Horj-al^t-r.c der Universität (Eingang von der Wandelhalle) Herr Konsistorialrat Prof. Fr. Rendtorff sprechen. Zu dem Vorträge, der von der Akademischen Orts gruppe des Vereins für das Deutschtum im Aus lands veranstaltet wird, ist jedermann, der sich für die wichtigen Verhältnisse in der Heimat unserer siebenbürgischenVolksgenoffeninteressiert, eingeladen. * Mißbräuchliche Verwendung von Flaschen. Auf ein in der vorliegenden Nummer enthaltenes Inserat, in der vor mißbräuchlicher Verwendung von Bier- und Mineralwasserflaschen ge warnt wird, sei auch an dieser Stelle hingewiesen. * Eislebenfahrt des Evangelischen Bundes. Am Sonntag, den 18. Juni, gedenkt der hiesige Zweig verein des Evangelischen Bundes eine Fahrt zur Lutherstadt Eisleben zu unternehmen. Der er hebende Verlauf der Fahrt, die im vorigen Jahre über vierhundert Evangelische Leipzigs an die Lutherstätten Wittenbergs führte, hat den Wunsch nach einer Eislebenfahrt hervorgerufen. Ihn in gleich erhebender Weise zu erfüllen wird sich der hiesige Zweigverein angelegen sein lassen. * Im Asyl für männliche Obdachlose wurden in der Zeit vom 15. bis 20. Mai 66 Personen aus genommen und 3 zurückgewiesen. * Kleine Brände. Sonnabend vormittag in der 11. Stunde gerieten bei einer Firma in der Sidonien- straße Zelluloidspäne in Brand. Ebenso entstand in einem Grundstück Lindenau, Rohmarktstraße, durch Verbrennen von Zelluloidüberzügen ein kleines Schadenfeuer. In beiden Fällen konnte der Brand von Anwesenden gelöscht werden, ehe die Feuerwehr herbeigeeilt war. * Eroßzschocher-Windorf, 18. Mai. (Jünglings verein. — Konfirmandensparkasse. — Ge meinnütziger Verein.) Nach Ostern wurde vom Pastor Niedner hier ein Jünglingsverein gegründet, dem zurzeit über 40 Mitglieder angehören. — Die bier bestehende Konfirmandensparkaffe welche vom Lehrer Heyn verwaltet wird, hat über 200 Mitglieder. Im vergangenen Jahre betrug die gesparte Summe 2500 ./z Vergangene Ostern wurden an 48 Konfir manden insgesamt 3800 ./« ausaezahlt. Der gesparte höchste Betrag eines Schülers betrug 338 Vt — Im Gemeinnützigen Verein sprach Lehrer Zimmermann aus L.-Plagwitz über eine Reise auf einem Reichs postdampfer von Hamburg bis Marseille. Im Monat LMt-Ksrämbö Lreeekss k. A. 8tsrllö, gokselmejSer, l.eiprig, KrlmlULkedv 8tr. 23. cl»«,n 6us1gv kelimann, Uöäenbsu. Ueiprig - plsgwttr, Lrast-Mey-Ltrüsse S—11. Leleption 5767. Sperklfsdrlk keiner Liesehätts-Linrichlungen Lrste keterenren. billigste Preise, prompteste öedienung. uns Sevaukensler-Knlagrn sowie SesebSNrvaur-^ronten. Neri! HM" Aekn Schwitzen nn- Gefrieren -er Schaufenster wehr. "MM Nen!
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