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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131216015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913121601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913121601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-16
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Monat
1913-12
-
Jahr
1913
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flforgen-Ausgabe AkTKnaHfAlfn* für ttlpjla und Vorort* ötircb unftrt ffrflgtr VEjuyöpiEl| E » unoepr&itcure Imaltäglld» Ine Baue gebradZt: monatlich 1.25 UV, olrrtctfähdich 3.75 Hl. Oci der ®cf<höfteft«Ut, unfern Sllialcn un6 Ruegabtftclltn cbgebolt: tnonatlid>im.,oltrttllährlid>3m. Burd) ölt Poft: Innerhalb Ocutfditand» und der deutfdirn Kolonien monatlld) 1.50 m., oierteliäbrilch 4.50 Hl., auofchllefillcb PoftbefteUgeld. Bae Itlpjlgtr Tageblatt erfebeint roerttage imal. Sonn» u.Jeiertagotmal. Jn Hcipjlg, den tlacbbarortcn und den Orten mit eigenen $lllalen wird die Rbendauegabe nod) am Rbend deo Crfdieineno ino Baue geliefert. Berliner Re0attlou:3n den Jetten 17, Scrnfpred)»/infd)lu|): Uloablt tlr.497. fanMsiJdhino Amtsblatt bes Kates unb bes Polijeiamtes ber Stabt ieipjuj Redaftlon und eefdfäftofteUe: JobanulegafJe tlr.«. ♦ Jernfpcedj.RnfibluB Ur. 14692, 14693 und 14694. 107. ^aßrgang 'ärtTsfrtSnnrvift»« für ^nferate aus Ceipjig und Umgebung dl* /»•» JEI y Elipv Elf E • ) fpaltige Petitjeite 25 Pf., Oie Retlamejelle 1 Ul., oon auemärte 30 Pf., Retlamen 1.20m.. $amlticn« u. Heine Rnjeigen dit Petit}eile nur 2OPf.,3nferate oon Sehorden im amtlicbenffcil die Petitjeilc 50 Pf. Sefcbäftoanjeigen mit ptatjoorfd>rift im Prcife erhobt. Rabatt nad) Carif. Scilagegebübr: Sefamtauftage 5 Ul. pro laufend extl.poftgebtibr. Rnjetgen» Annahme: JobannlegalT«, bei fdmtllchen Filialen des leipziger Cageblattco und allen Annoncenexpeditionen deo 3n> und Huoiandeo. SefdidftefteUe für Berlin u.die Pr. Brandenburg; DlrettionWalter $licgcl, Berlin 1». 10, margarethenftraße 8. Jernfpred)» Anfd)luß: lutfoco 8471. Ur. 637 1913 Dienstag, den 16. Deiember. Das Wichtigste. * Vertreter »on 3 n b u ft r i e, Gewerbe, 2ß i f - Ije n j eß a f t e n unb freien V e r u f e n bejdjloffcn aeftern in 2 e i p j i g eine Runbgebung jugunjten der ^Beteiligung Deutf^lanbs an bet 2BeIt= ansitellung in Sa 11 510ncisc0. (6. be|. Art.) * 3 n ber 3 w e i t e n Rammet ipraeß fid) am Montag gmanjminifter 0. S e t) b e w i ß turj über bas Gifenbaßnunglürf bei Gunnersborf aus. ‘^räfibent Dr. 33 0 ß e I brachte die Teilnahme bet Rammet jum Ausbrurf. Dann würben G i j en- baß nange legen ß eiten beraten. (S. Veridjt.) * Die Ernennung bes Generals 2iman oon Sanbers als (£l) ef ber Veformmiffion wirb »om iürtijdjen Rriegsminijter a m 11 i cß be- fanntgegeben. (S. Ausl.) * Die bisher opponierenden Voßrenwerfe fjetben iljre prirtjipielle 3 u jt t m m u n g jur G r r i cß t u n g eines Vößren jijnbitats gegeben. Die Verßanblun- gen über bie noeß gebliebenen Vcbenfragen werben rortgefeßt. (S. Hanbelsjtg.) * Son bea bei bem Gijenbaßnunglüd am Harrasfelfen t ö b l i tß Verunglüdten finb ms jetjt ficben namentlich feftgejtent worben. (6. Ser.) * Der burdj ben Vranb bes Großßerjog- ließen Sd)lofjes in Schwerin angerießtete Sdjaben wirb auf ein bis jwei M i 11 i 0 n e n M a r t gefdjätjt. (6. Vadjr. 0. X.) * infolge bes paffinen JBiberitanbes bes Dr u d e- reiperjonals finb in V r a g am Montag bie Mittagsblätter n i dj t erf^ienen. * Auf Veranlaffung bes preußifeßen Rriegsmini- fters wirb in Sdjneibemüßl eine Dffijiers- gliegerjdjule errichtet werben. (6. 6p. u. 6p.) bafifani|cße $riebensHänge. Z. 52Xuf bem fatßoli|d)-fozialen ftongreife üon Mailatib haben erft ber (Srjbifdjof Voffi von llbinc, alfo ein ehemaliger Diöjcjannachbar beg gegenwärtigen '.|Sap|tc3, unb bann ber öraf Telia Dorre, fßräjtbent be3 ftatljolifdjen Volfgüereineg, angebeutet, bafj ein üatitanifeßer IBer sieht auf bie ÜSieberherftellung be$ ft i r eh c n ft a a t e s nidjt ju ben unmöglidjften Dingen biefer 3Selt gehöre. Daß ber „Cffer- patorc 9iomano" bie tMeußerungen — mit acht tägiger Serfpätung — al$ „ßrgebniffe öonfßriöat- ftubien" abtut, ift eine ungewöhnlid) milbe ftorm ber 3 u tüef luc ii un Ö : n °eh unter ßeo per fielen alle „Stubien" foldjen Grgebniffeä, wie fie be- ionbere» üon SUitgliebern ber (iiefellfdjaft ftefu auSgingen, bem 3nbej! §eute bürfen ein hoher ftird)enfürft unb ein leitenber ißolitifer ber tird)- lidjcn Partei bie fyrage üor einer breiten Ceffent» lidjfeit erörtern. Hub fdjIieBlich finb bod) audj nidjt alle „Stubienergebniffe" üon bornfjerein jur Verwertung al» ,,'JKaterial" beftimmt, fon- bem in biefem ftalle jumal fieljt eS ganj fo au», baß fie ber fatholifdjen Allgemeinheit „jur Erwägung" überroiefen werben füllten: turj ge jagt, baß eS fid> um einen Verjucfypballon be3 Vatifang ßanbelt. ßg hat fid) ja fdjon länger ein Banbel ber Anfcßauungen üorbereitet. Dag ftaßr 1911 be^ jeießnet ben Sßenbepunft. An feinem Gingange ftanb bag fdjroffe Verbot ber Deilnaßme an ben 3ubiläumgfeierlid)teiten beg ftönigreicßg Italien, an feinem Gnbe ber Anjcßluß felbft ßod)- firdjlidjer Streife an bie patriotifeße Vegeifte- runggftimmung im Xripoligfrieg. Unb jeßt, 1913, ßat man bie alte Formel beg ftarren ißrotefteg ni elettori ni eletti jWar nod) nidjt allgemein aufgeßoben, aber hoch für bie biegmaligen Saß- len bureß jahlreicße Gntbinbungen unrcrbrodien. Gine Heine tlerifale Partei ßat unter ißren eige^ nen ftaßnen einen feierlichen Ginjug in ben Vfcontecitorio halten bürfen, unb mit mehreren föunberten fonferüatiüer unb gemäßigt liberaler Deputierten finb bie maßgebenben ftreifc ber SHrcßlidjen in einen ^wecfüerbanb eingetreten. ßg finb mancherlei Urfacßen, bie bie Starr heit beg Viotefteg gemilbert haben. Aud) ber 3bee entfprofi'ene Veftimmungggrünbe finb bar unter. ©elbft unter bem ißiiefterroefc einer welt- umfpannenben ftireße feßlägt bag £>erj natürlid) ein wenig patriotifcß, wenn bie ^faßnen beg ßan- beg weßen. Unb mit bem afrifanifcßen ftriege üerfnüpfte fid) bie ftreujsuggibee: mochte biefer Öebanfe beg jweiten Urbang aud) feinegwegg immer ftetig nnb treu bureß bie neunßunbert- jäßrige ©efeßießte feiner Aacßfolger ßinbureß ge hütet worben fein: nicht alg Alc^anber VI. fidj mit türtiftfjen .sjilfgoölfern gegen’ftaifer, ftran- jofen unb Vcncbig üerteibigte, nid)t alg Ving VI. ließ 1799 üon einem englifd)-ritffi|d)-türfifdjen .fjeere in bie ewige Stabt jurüdfüßren ließ. öerabe folcße Grinnerungen aber finb nur ju geeignet, eine Ddiwäcße ber weltlichen öerr- icßaft aufjubeden. Die tirdjlidjen ftntereffen haben nur alljuoft unter ißrer Verguicfung mit ben politifchen beg Papa Rfc gelitten. Uno ber üollc ^nßalt biefeg Titelg ift tclbft in ben ftaßr» ßunberten ber tircßlicßcn Vtadjtßößc iiiemal« er füllt, bag gefamtitalifeße Königtum niemalg gewonnen worben. Der ^err beg Jtircßcnftaatcg blieb ein Xeilfürft, ber mit lombarbifeßen Dßna- ften, fränfifeßen, normannifd}en unb fjoßenjtauji- feßen Anfprücßen um Öeüiertmeilen ringen ober martten mußte. Dag 9ieid), ba» nidjt üon bie fer 9ßelt fein folltc, beburjtc mit .sjellebarben, fpäter mit fteuerwaffen auggerüfteter Solbaten gegen bie Aeidje biefer 2Mt. Alleg bag ift oft gejagt worben; ganj befonberg aud) üon Re imten, bie fid) am heften in beiben Vielten ju- redjtjufinben wiffen. Aber nod) unter Seo ta rnen ©cßriften foldjen ^nßalt» regelmäßig auf ben ^nbey. §eute heißen bie Sieben ffloffig unb Della Xorreg nicht meßt feßerifd), fonbern bloß nod) „unüerbinblidje Stubienergebniffe". Dag üerrät, baß im Vatifaii felbcr ©tubien biefeg ©egenftanbeg getrieben werben. $a, wenn ber ewige ißroteft mit gar feinem Aad) teile üerfnüpft wäre! ©b bie aus Si zilien unb Varma ücrtricbenen Vourbonen fid) troß ber Unwaßrfdjcinlicßfcit einer Aeßauration ftönige unb ^erjöge 31t nennen fortfaßreii, ßat auf ißr äöoßlergcßen nießt ben minbe|tcn Gin fluß. An ißre V er l° n » tßre §abc im fidjeren Auglanbe, reid)t fein rädjenber Arm ber groß- italifdyen (Staatsgewalt. Aber für ben Aad)- folger ißetri fann nod) einigeg fdjlimmer werben, wenn er bie güßlung mit feiner profanen Um welt Verliert. ®cßon 1870 brängten (Baribal- bianer unb anbere fyanatifer, ben ftrengen Du- genbweg beg cbelconicrüatiücn Gaüour ju per» laffen, bie „freie ftirdje im freien Staate" üol- tairianifd) - bogßaft unb jacobinifdj«gewalttätig ju üerfolgen. Der erfdjrecfenb Ijodjgeftiegene (Sozialigmug ßat heute bie Aiaffen nod) ganz anberg aufgewüßlt, alg bamalS ber bürgerlidjc Aabifaligmug ©aribalbigunbSAaijinig. Die ftirdjenfeinbe rufen nad) einem Verbote beg Aeligiongunterrid)teg, wie ißre franzöfifdjen unb portugiefifdjen öenofjen. Die Seit feßeint nid)t meßt fo fern, ba bie bebrängte ftireße fid) unter ben fdßirmenben ^ittidj beg £>aufeg 'S a ü 0 ß en ju flächten genötigt feßen Wirb, bag man ein ft alg ftrcßenräuberifdj ju fd)elten unb ju benennen fid) üermaß. Unb für biefe auf ben Dag ber ßödßften Aot üer- fpartc ßuflucßt fönnte eg ju fpät werben, wenn bie ftrone felbft big baßtn fdjußbebürftig ge worben wäre! Vorgebaut, üorgeforgt, baß bie Vrücfcn nicht alle abgebrochen würben, war ja nun aud) in ben ^aßrzeßnten beg bitterften ftampfeg. «So gar ber erflärlidjerweife am fdjmerzßafteften bie frifdje 2ßunbc füßlenbe neunte hatte jugelaffen, baß ber perjönlid) fromme zweite V i f 10 r G m a n u e l bie Dröftungen ber Ae- ligion auf bem (Sterbebette nidjt entbehrte, ob wohl er gebannt war. Unb mit bem tlugen ©iolitti war bie Verftänbigung am wenigsten feßwierig. Gg ift nodj eine ganj materielle Triebfeber im «Spiele, bie Verfößnung, wenigfteng in ber fvorm beg tolerari posse, ju bejdjleunigen. Dag öaranticgefeß üon 1871 hatte bem Vapfte eine fefte jährliche «Staatgfubücn- tion auggefeßt, bie bamals natürlich abge- leßnt würbe. Aidjt jum «Sdjaben beg Vatitang, ba ber Verzidjt auf bie «Summe burd) bie fteigen- ben Grträge beg V c t c r g p f c n n i g s reicßlidj aufgewogen würbe, folange bie giftion üon ber babßlonifcßcn öefangenfißaft beg geiftlidjen ©berßaupteg ißre üolle SÖirtung unter ben Vol lem tat. «Seit faßten geßen jeßt bie Gingänge ftetig jurücf; zumal feit bie Aufhebung beg franjöfifd)en ftonforbateg unb bie bortigen ftirdjenüerfolgungen ben frommen ©pferfinn zwingen, ber geiftigen Aot im eigenen Sanbe abzußclfen. ^n welche Vebrängniffe aber baburdj bie üatitanifdje Hofhaltung troß aller (Sparfamfeit beg regierenben Vapfteg gefommen ift, z e i0te üor turjem ber ftonflitt mit ber «Stf)wcijergarbe. Unb bie aufgefammelte (Staatgjuwenbung beg öarantiegefcßeg ßat in 42 faßten bie 140fte SAillion Übertritten. ?Ait ben £finfen biefer (Summe wäre man aller finanziellen «Sorge überßoben. JBeldje Ver- fudßung, ben falfdjen Stolj faßten ju laffen, wenn eine leiblich annehmbare Auggleidjgformel gefunben würbe! Unb über bag alleg ber pofitiüe Gewinn für bie ftireße, wenn fie unter nießt bloß meßt ücr- fdjämter, fonbern öffentlich gewährter ftaatlidjer ®unft in gtalieng neugewonnenen ft 0 10 n i e n, ja barüber ßinaug, im ©riente arbeiten bürfte, jo weit ber Ginfluß beg aufjtrebenben italifdjen Aeicßeg mit feinem bie Sanbcggrenjen über- flutcnbcn Vcüölterunggüberfdjuffe reicht! bas Raiftrpaar in tRuncßen. (gortießung aus bet geftdgen Abenbnummet.) Ter Raijer am Stabe bes Vrinjregenten Suitpolb. Der Raifer befueßte unmittelbar nach [einer Vntunft in ber Aejibenj bie Ißeatine r Hof ti r cf) e unb legte bort am Stabe bes oerftorbenen Vrtnjregenten Suttpolb einen Rranj n i e b e r. Um 1 Ußr fanb gamilienfrüßltiicf jtatt. Vor bem grüßftücf oenammelte fieß in ben Aeicßen 3immern ber Aefibenj bie gefamte Rönigl. gamilie unb erwartete bort bie Antunft bes Raijerpaates. Das grüßftücf felbft fanb im Rapitelfaale jtatt. Dabei führten Rönig Subroig HI. bie Raiferin nnb ber Raifer bie Röntgin Marie Dßetefe. An bem gamilienfrüßitücf nahmen noch teil: Die (frjßerjogiu Abelgunbe, Herzogin oon Alobena. berfjerjog unb bie Herzogin oon Ralabrien, Rronprinj Aupprecßt, weiter fämilicßc in München anroejenben Vti’Ben unb Vrinjeifiniien ber fönig- ließen fjamilie, ^Srinjeffirt griebrid) von Hoßenzollern, fowie bie Vnn ; ,en ÜErnft unb Georg oon Sacßfen- Meininqen. Die laiel war mit bem prächtigen Vrtnj’RarbAuffaß unb weißgelbem Slunienjdjmud 1 oerfeben. Sejudjc bes Maijcrpanres. Um 2‘/. } fuhren ber Raifer unb bie Raiferin nach bem SBittelsbacßer Valais, um bort bem Röntg unb ber R ö n i g i n unb hierauf ber Vii«« s jejfin Arnulf einen Vejucß abjuftatten. Das Ratjer= paar befueßte hierauf noch bie Viiiijeffin Ißereje oon Vapern, bie Herjogin oon Mobena unb ben Herzog nno bie Hsr’ogin oon Raiabrien unb gab bei ben übrigen lüiitgliebern ber tönigl. gamilie bie Ratten ab. grüßjtüct ju (Sßren bes Staatsjetretärs oon Sagow. München, 15. Dezember. Seim Minifterpräßbenten greißertn 0. Hertiing unb greifrau o. Hertling fanb am Montag mittag ju Sßren bes Staotsjetretärs o. 3 a g 0 w ein g r ü ß jt ü et ftatt. an bem u. a. teil- nahmen: Der preußifeße Gefanbte o. T r e u 11 e r mit Gemaßlin, Staatsminifter a. D. Graf o. Gratis- heim, ber batjerifdje Gejanbte tn Verlin Graf oon unb ju ßercßenfelb. Aeicßsrat Graf Moi) mit Gemaßlin unb ber Militärbeoollmäcßtigte in Verlin SBenningcr. ?lugjcid)iuinöcn. Der flaifer ßat eine große Anjaßl oon Auszeich nungen »erließen. Gs erhielten u. a.: Den Drben »om 6d)warjen Abler nebft bem en Sautoir ju tragenben Grogtreuj bes Voten Abletorbens Vnnj Abalbert ». Vagem, bie Vril- lanten jum Vcrbienjtorben ber preufiiicßen Rrone Obe rft- ßojmeijter Graf». ©einsbeim, ben Stern jum Voten Ablerorben zweiter Rlajje Vegierungspräjibent »on Dberbagern Vitter 0 Halber unb ber Vorftanb bes geheimen Hof 5 unb Staatsarcßios greißerr ». fiitfd)l>erg, ben Voten Ablerorben jweiter Rlafje mit bem Stern ©berftallmetjter greißerr ». 2eonrob, ben Voten Ablerorben jweiter Rlajje ber Direttor bes Oberftßoimeifterftabes ». Hoeglauer unb ber Vorjtanb bes Deutfcßen Mufeums Veicßsrat 0. Miller, bie Rrone jum Voten Ablerorben zweiter Rtafje ber Grfte Vorjianb bes Genieinbetollegiums Schwarz, ben Voten Ablerorben britter Rlajfe ber Volijeipräfibent ». Grunbßerr, ben Rronenorben elfter Rlafje ber Verteßrsminijter »on Sciblein unb ber Minister bes Snnern greißerr u. Soben fowie ber Oberbürgermeifter ber Stabt Mündjcn Dr. 0. Vorfdjt, ben Stern jum Rronenorben zweiter Rlafje Vürgermeifter ». Vrunner, ben Rronenorben zweiter Rlafje mit bem Stern ber Hof- maricßall Graf zu Vappenßeim unb ‘greißerr ». Veiten ft ein, ben Rronenorben zweiter Rlafje ber Generalintenbant ber Rönigl. Ißeatet greißerr »onunb zugrandcnjtein. — Außerbem ßat ber Raifer eine Veiße »on Gejdienten »erließen, u. a. bem Vorfißenben im UJiinifterrat greißerrn ». Hertiing ferne Vü jte in V r0n3e. Der Rönig oon Vapern ßat ebenfalls eine große Veiße »on Orbensausjeicßnungen unb Gefcßenten »erließen unb biefe Anbeuten ben Herren bes taifer- licfjeri Gefolges felbft überreicht. Gs erhielten u. a.: General ä ia suite Generalmajor ». Gßelius ben Milrtär»erbienjtorben zweiter Rlajje mit Stern, ber glügelabjutant Dberjtleutnant ». Haßnte ben Militäroerbrenttorben britter Rlajje, Leibarzt Dr. ». Viebner ben Militär»erbienjtorben britter Rlafje. ber üeibarjt ber Raiferin Generalarzt Dr. 3uncter ben St. MichaehVerbienftorben erjter Rlafje, ber Rammerßerr ber Raiferin ». üßinter- felb bas Romturtreuj bes Verbienftorbens ber Varjrifcßen Rrone, ber Gefanöte ». Ireutler bas Grogtreuz bes Micßaelsorbens, ber Vegationsietretär Vrinj Sarjn-Sßrttgenftein ben Midjaels- orben britter Rlafje, ber Militärattache Major oon Holleben ben Militär»erbien)torben »ierter Rlajje mit ber Rrone, Geheimer Hof rat Abb »om 3ioillul’iuett bas Romturtreuj bes Verbienftorbens ber Vanrifcßen Rrone. Hofrat R na uff ben Micßaelorbcn britter Rlafje, Hofrat Veterjen ben Micßaelorben »ierter Rlafje mit ber Rrone, Ho|berid)terftatter Hoirat S d) n e i b e r ben Micßaelorben »ierter Rlajje mit bet Rrone, Hoirat Vüßl »om Auswärtigen Amt ben Midjaelorben »ierter Rlajfe mit ber Rrone, Hoirat Vojtß bas Gßrentreuj bes Midjaelorbens, Geheimer Hofrat Üßoßlenberg »on ber preufjifeßen Gefanbtfcßaft ben Micßaelorben britter Rlafje. Dberßoimarjcßall Graf zu G ulenburg, ber Gßef bes 3ioiltabinetts ißirtl. Geß. Vat »on Va lent ini, ber Gßej bes Militärlabmetts greißerr ». 21) n d e r unb Staatsjetretär ». 3 a g 0 w erhielten eine große Vßotograpßie bes Rönias in jilbernem Vatjmen mit Gmaillewappen, Generaloberft 0. Vlejfen unb ©berßofmcifter greißerr ». Mir bach Driginaljtücfe aus ber Rönigl. Vorjellanmanu- fattur in Vrjmpßenburg. Dberßofmcijterin Gräfin »on Vrocfborff unb Hofjtaatsöamc gräulein ». Getsborff erhielten ebenfalls Gefcßente. Der Raifer im Veubau bes Deutjcßen Mujeums. Um 3 Uhr erjeßienen ber Raifer in ber Uni form feines Sufanterie-Vegiments unb ber Rönig »on Vagem in Marineuniform mit Gefolge »or bem Veubau bes Deutfcßen Mufeums an berSjar. DieMajeftäten befießtigtenuntergüßrungber Vorftanbs bes Mujeums mit Veicßsrat Dsfat ».Miller an ber Spiße zunäcßjt bie großen Mo- beHe in bem Mobellßaus uno feßritten bann zu bem rieienßaften Veubau bes Hauptgebäubes, wo fie »on G m a n u e l » 0 n S e ib l empfangen würben, bem bie Durchführung bes Gntwurfs bes »erftorbenen Gabriel »on Seibl obliegt. Die gewaltigen neuen Säle unb Xreppenanlagen, bie erjt im Voßbau fertig finb, würben nach allen Vicßtungen burdijcßritten. Der Raifer überreichte bem Voritanbe bes Mufeums Veicßsrat Dsfar »on Miller perfönlirf) bie ißm oerließene Auszeichnung. Darauf fußten bie Majeftäten zu ben Sammlungen bes Deutfcßen Muicums in ber Maximilian»Straße unb befidjtigten fie. Tafel beim Rronprinjen. Um 5 3 4 Uhr fanb beim Rronprinjen ju Ghreit bes Raners unb ber Raiferin eine Tafel ftatt. grau Vtinjejfin granj maeßte an ber Seite ißres Sdjwagers, mit rßrem Gemaßl bie Honneurs. Gelaben waren u. a. Staats etretär oon3agow, ber preußijdje Gefanbte »on Iteutler mit Gemaßlin, Vrinj ju Sagn-'iBittgenitein, ber preußijehe Militärattad)6 »on Holleben, ber baijrijdie Gejanbte Grat »on 2ercßenfelb, Rriegs- miniiter greiherr Rreß »on Rrefjenjtein. Generalmajor »on Sßenninger, Valaftbame Gräfin »on Holinjtein, bas Gefolge bes Raijers unb ber Raiferin, ber iGbrenbienft, Hofmarußall Graf zu Vappeußeim, Major $>affenftcin, »on ber 4. Armeeinipettion, Varon unb Varonin Veicßling »on Melbegg, fowie Hauptmann greißerr »on Malien. Der Rronprinj empfing bie Gälte im Vallfaale bes 2uitpolbpalais. Die Tafel fanb im Großen Speifefaale ftatt. Sie war mit roten Vojen, jowie mit ben bem Rron prinjen unb ber Rroitprinjeijin bei ißrer Vermählung gefdjentten foftbaren Auffäßen geziert. Rocß eine Betrachtung jum $all Jabern. (Vacß einem Vortrag Rarl 2amprecßts.) Aus 3e na wirb uns gejeßrieben: Am »ergangenen Sonntagoormittag ßielt in bei Aula ber Unioerfität 3eua auf Gtnlabung bes Stubentijcßen Vortrags-Vereins Geß. Hofrat Vio- fejfor Rarl 2am p r c d) t - 2e ipjig einen Vortrag sur Gtnfüßrung in bie Veßanbluiig tuliurpolitijcßcr Vrobleme unjerer 3eit. Mit beionoerer Aujmertiamj leit folgte bie jaßlreicßc 3ußörerjd)aft, wie bas bei ber in ben eben »ergangenen Tagen in ber Vation entftanbenen Grregung natürlich war, ben Aus führungen bes 2eipjiger £>iftoriters jum galle 3 a b e r n. lieber bie Gntwicflung bes galles, fo führte ber Vebner aus, wolle er nießt meßt reben. Die Ginjelßeiten feien ißm ßier gleichgültig. Seine grage fei, wie bie Vation unb ißre güßrer bleien gwucßenfall aujgcfaßt haben, ,,'lßas haben wir erlebt? — guerft jagte man fid) in ber ©effent- licßteit: bas ift einmal »orgefommen, bas ift ein ein zelner gall, eine jinguläre Grjcßeinung. Dann aber fanben einige bod), baß bem galt eine allgemeine Vebeutung jutäme, unb eine tiefgeßenbe Vewcgung ergriff weite Rreife. 3m Veicßstag würbe anfäng lich nod) bic erjte Stimmung oertreten. Auch ber Veicßslanjlcr 0. Vetßmann Hollweg jeßloß fid) ißr in feiner erften Vebe auf Grunb ber militäriidjen Veridjte an. Am Scßluß ßieß es bann allgemein: Hier liege ein Ronflitt jwifeßen mili tärischer Gewalt unb jioiler Vureaufratic oor. 2iegcn bie Urfachen für bas Vortomm« n i 5 aber nidjt »icl tiefer? Vei hijtortjdjer Gr- faßrung finb biefe leidjt ju feßen. Der alte Gegenjatj jwifeßen Mutterlanb uno Roloniallanb, ein Gegen faß, b'er in feiner waßren Vebeutung nod) immer nidjt richtig genug eingeicßäßt wirb, hat biefen Ba- betner Greigniffcn leßtßin jugrunbe gelegen. Die Deutfdjcn öftlicß »on Saale unb Glbe finb Rolonial« menjeßen, unb ber Gharatter biefes Menjdjcnjdjlages weift Büge auf, bie in einen feßarfen Gegenfat) ju bem bes alten Mutterlnnbcs fteljcn. Die Gegeniäßltch» ließteiten jwifeßen 9)antce unb Vritcn gehören ganz analogen Grjcßeinungen an. 3m Roloniallanb wirb alles härter, fcßärfer, rationalifierter, unabhängiger oon Trabitionen — was heute wcitamerilanijdje Stäbte finb, waren bei uns im Mittelalter bie Stäbte öftlicf) ber Glbe. Gs cntiteljt ein 3ug, ber aufs Große ausgebt. Par ordro füll alles gefdjeßen tonnen. Das ©ualitatioe tritt jurüct; quantttatioe 'Ißer- tungen brängen fid) »or: bic größten Rirdjen unb Vurgcn Dcutjdjlanbs liegen jumeiit im ©jten! Unb jwar ift bas nidjt alles eigcntlid) preußijdj, bas war aud) jdjon ßanfifd). Das finb bie Dinge, bic ber muttcrlänbifdje Deutjcßc an feinem öitltcßcn Vollsgenojjcn nießt oßne weiteres »erfteßt. Dteje beiben SBelten haben fid> im neuen Veicß getroffen. Gs ift eine ber fdjwie« rtgftcn Aufgaben, öieje äßelten aneinanber ju ftellen. D i c j e Amalgamierung m u ß g c f u 11 b e n werben. Der alte Raifer SBilßelm bette bas »er- ftanben, als er jagte: „Vreußcn muß in Deutjcßlanb moralijdje Groberungcn maeßen." Auf ber anbern Seite bebarf auch bas weichere muttcrlänbifdje Vlut einer S^rhtng h^rrf) . nreußiichen“ Geift. 3m Gljajz müßen biefe Gegcnfäßc auf mutter« länbiicßem Voben am jtärtiten empfunben werben, weil hier nod) eine ältere Rultur ißren Ginfluß ausgeübt ßat. Gs liegt in ber 2ogit ber latfacßen, baß gerabe im clfäffifcpcn 2anbe ein folcßcr gall jicß entwidel' ßat. Gine Votwenbigteit ift es aber, baß biefer inner- beutjeße Gegenjaß überwunben wirb. 9Bir müffen alles tun, um ihn ausjugleicßen. 3ft es ba nidjt bas erfte, baß wir ißn tennen? 3m GIfaß jeßeinen bie nädjften Aufgaben, beren 2öjung ßier möglich ift» im Vereidjc ber Dätigteit bes Statthalters ju liegen. ÜBarum nidjt hier einmal einen bcutjdien Vrinjen. einen Hoßenjollern einietjen? Gr müßte einen Hof halten, an bem nur Deutjcß gejprocßen wirb. Unb was gäbe es nicht alles im 2anbe an Deutjcßtum zu pflegen! Da ift eine neu aufgeblähte eliäßijdje Didjtuna; ber Geijt Geilcrs 0. Ratjersberg, Vrants unb gijeßarts treibt neue Vlüten. Da wäcßit eine neue bilbenbe Runft ufw. Grfreut jicß bas alles einer befonberen görberung ber beutfeßen Vegierung?“ Soweit ber gall Bobern Der übrige Teil bes mit lebhaftem gntcreße unb nachhaltiger Jßirtutcg aufgenommenen Vortrages wanbte fieß anberen Gr» jeßemungen ber beutjeßen Gegenwart ju. Aud) an ihnen würbe gejeigt, baß bic großen gragen unjerer 3«it nur »on bem riditig angefaßt werben fönnen, ber ißr ßtitorifeßes 'IBerben fi<ß ju »ollem Ver« jtänbnis gebracht ßat.
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