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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.07.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130712027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913071202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913071202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-12
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Monat
1913-07
-
Jahr
1913
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cnmiaoenö, 12. Juli 1913. Die Hnkunft des Buttdesbamters. Scßon halb nacß 1 Uljr hatte fid) oor hem Haupt» baßnßiof eine ncub otelen Xaujertben jäßUnbe Men» üßenmenge etnacfunben, bie Mnfunft be» Rrant» futter Sonbetauges mit hem SJuiüti« bannet ju erwarten. Aber es muß gejagt fein: müfterßaft mar bas Bublitum, unb ganj glatt mit» feite faß bet Vertehr al». Drüben an ber iparüftrafte, wo bie Rednertribüne ftanb batten btc Ra-ßnen« beputatlonen ber 2eipjiget Turnoereine unb ber Verein bes Scßlacßtfelbaaues Aufhellung genommen. Mud) in bet großen pulle bes Bahnhofs frfjob unb brängte fidj bie 9Jtenge, gan.j unbeimlid> rourbe es aber auf bem großen Quer».i6mfteic linfs nach Bahn» fteig 2 ju, mo bet 3«0 aus Rrantfurt antam. 'Huf bem Stafenfteig. Kamen am Vormittag bie Büge all« Ber» Jpätung an, Jo ließen es bie Rrantfurter ließ nicht nehmen, ntcßt nur pünttlifß, fonbern fogar noch früher als fahrplanmäßig anxufommen. Jnfolge» helfen mußte auf bem Baßnfteia gewartet werben, bis bie Herren bes Sjauptausfajuffes tarnen. Mit Btofeffor 8 e n b et, bem Rühret ber Rrantfurter, an ber ©piße, feßte [ich [rfjlteßlirf) ber 3“0 mit bem Bunbesfdjilb unb »bannet, Jonne anderen 20 Rahnen in Bewegung unb würbe bann non Geßelmrat Dr. ®oeß turj begrüßt, ber bem Bunbesbanner bie Schleife non bet Jahrhundertfeier in ber pafenijeibe in Berlin eigenljäubia anbeftete. ißrofeffor Benber Brachte hier bem greifen Rührer ber Deutschen Tut» nerfcßaft ein jubelnd aufgenommenes „Gut Heil“, unb bann ging es hinaus aus bem Baljnljof, wo ein Mufittorps ben 3ug erwartete, um ibn nach ber anberen Sette bes Sabnbofsnorplaßes hinüber» jugeleiten, wo bie Rrantfurter oon ben Vertretern bet Stabt Seipjig empfangen würben. Tee ^Cßrüizunq. Schon ftunbenlang cor ber Mntunft ber Zürnet bes Matngaue« hatten fidj oor bem auf ber Var!» ftraße aufgefreUten Rednerpulte Taufende oon 3u* jcbauent eingefunben. Die weiften oon blefen waren bot Meinung, baß bort die Uebcrgabc bes Bundes» banners an bic Stabt 2eipjig erfolge. (Etwa 30 De» putationen bes Scfjladjtfelbgaues mit Rahnen hatten rechts unb lints bes Rednerpultes MwflteUung ge» irommen. Bei bem geringen 'Blaß, ber hort jur Ber» Fügung ftartb, E}crrfcf>te naturgemäß fürdjterlicße (Enge. Radjdem bie lurner bes Maingaues, bas Bundes» bannet oot bem Rednerpulte, flcß aufgoitellt batten, hielt Stabtrat Seifert»2eipjig folgende Vegriißungsanipradje: (5ut Heil ooraus! Gud) beutjeßen Turnern! Gut peil ooraus! Gud) allen, bie Sb* fjierfjer nad) 2cipjig eiltet, um 3* u 0f. uw Mithelfer, um Mitwirtenbc ju fein bei ber großen beutfeßen Turner» beerfdjau! Gut peil ooraus! (Euch, ben treuen Gütern unb Veldjirmern bes beutfeßen Xurnerßeilig» tumes, bes Vunbesibanners ber Deutjdjen Turner» jefjaft, unter bellen odjatten bie geiamtc nationale Alt« unb Juiigmannidjaft ber bcutUßen Turnerei lieb jufammengeießart bot in freier Gtnigteit! Tiit ihrem, am 23. Juli 1912 in Straßburg ein» itimmig gefaßten Vefcßlujjc, bas 12. beutfeße turn« ;e|t in 2eipsig ju begeben, war ließ bie Deutsche Xurncrfdjaft ihrer hohen oaterlänbifcbcn Million bc» mußt. V3ic 1863, im Jaßrc ber 50. Sßiebetfeht ber 'Böltcrlcßlacßttage, Jo mußten bic beutfeßen lurner auch bic hundert jährige Afteberteßr ber glorreichen Befreiung oon fremdem Jodie auf bem' ticrWticßen Buben beende uftchci? Rceiheitstämpie hier In Ötipjig begeben. Vor aller il$elt [oll 3 cu S r ' iö bafür ab» cjdegt rtMt^en, baß beuifdjt .Kraft unb-beutlcßcr Sinn,, tortoeftehen, fiefj immer aufs neue »erjüngen unb in ihrem Umfange fid) fortgefeßt unb bnuernb »oer» großem unb wvlterentwlcfeln, baß beutfeße Vater» lanbslicbe nirfjt burd) Vergc ober Meere ißre Grcnje iiubet. jonbern baß beufimc Turnerßerjen in Treue unb Xlnbänglicf)!eit iid) eng perbunoen fühlen mit ihrer Heimat, wo |ie auch weilen mögen — im ©t&i- bent ober im Orient! Der mnnberbar große unb jdjöne (Einbcitsgebante mar es, bntdl ben oor nun mehr als 160 Jahren R. 2. Jahn Jungbeutfcf)lanb 3Ut Vcgciitemng er» meette unb ben !Huf nach poltotümlidjcr Veibeslunf’t ertönen ließ. Jinincr ticlcr unb tiefer jthlug ber (Einbcitsgebante in allen beut : d)cn Stämmen Sßur« fiel, bis er nad) ben glorreichen Äämpfcn 1876 71 leine Ärönung in ber Vegrünbung bes Deutldjcn iRcid)cs erhielt. Jener Gebaute, ber Jo marfig Wes« brud finbet, in bem 4Ual;!jprud]c: (Einer für alle, olle für einen unb alle für eins: für bas Vaterlanb! So |eib benn f)er.Vich willtommen, ihr ücutid).'n lurner aus bem |d)öncn Tiaingau, hier in unferm Sadhienlanbe, in unferm 2eipvg! Unfre f»erjen jchlagen cud» freubig entgegen unb bic attc bewährte Sadjicntrcue möge ben unlöslidjcn Äoniatt bilben, ber jic mit bem euren brübcrlidi unb innig oer» binbet. Das 3dd)en ber bcutjdien Iiirncrjuiamntrn’ gcbörigfelt, bas Vimbesbannct, wollen, wenn ihr es uns 3» treuen Rauben übergeben haben werbet, audi mir hüten unb jcfiüßcn. (Es fall uns ein Slnfporn jein, uns ber eblen lurufunit als einer eminent natlo» nafcn Slufgabc ber (EqUhung. törperlidjen Sushil» bnng unb Äräftigung immer nod) nteijr ju roibmen. Unfre Jugenb, bic Hoffnung vnjrcr 3uluii|t für bas ‘.Reid), wollen wir mehr unb mehr jn begeijtcrn fuefien für bic lurneribealc, bic uiebergeleat jinb in ben picr TJortcn: Rri'd), fromm, fröhlich, jrei! Jeher, ber beutjd) benft unb fühlt, jeher, ber im reffen Vertrauen auf Gottes Schirm unb SAuß jelu heiitidfes Vaterland liebt unb ehrt, jeher, ber es mit ber Größe unb Rrcihcrt nnfers heutigen SRcirf’cs chrlid) unb treu meint, ber ftlmmt ’n bem HV’hb ipruche: (Ern Geift. ein (Sott, ein 3?eid>! Unb |o föne benn laut unjer oller 9luj: Die bcutjd).’ Durnerci, unfer ftaifer, bas beutldjc Vaterlanb! Gut Seil! Vrcfeffor V c n b e r ■ Rrantfurt forderte alsbann bie lurngcnolicn bes SJlaiugaucs auf, für bas berj» Iid)e JBilltommcn ben 2eippgern mit einem fräfti» gen, dreifachen „Gut $eir‘ ^u bauten. Darauf er» folgte ber Slbmarld) bet Xurner nad) ihren Guar» tieren. Das Vunbesbannct würbe in einem 2an» bauer nad) bem Jicucn Jlathaus gebracht. Äurj not» her war ben Xurnern be» Rreijcs öa'lle ein hcrjlidits VSilHommen entboten worben, unb nad) bem ‘Mfyug bet Rrantfurter flang oom Vahnfjof herüber iöluiit, bie bas §erannaben bes nädjften Xurncr^ugcs an« aeißtf. Sächsische nachrichten Dresden, 12. Juli. * JVcgen w>ci Stunden ctubenorreits ,um Krüppel geworben. Der als (Einiäf)rig»Jreiroiirgcr beim hieiigen Scbüßenregimcnt bienenbe Sohn des Sdjul« birettors Ulrich erhielt wegen eines geringfügigen Verlebens beim (fimieren 3tr>ci -Stunden Stuben» arreft. ’ilus qctränttcm (Ehrgefühl ncrlicß ber Gin« jabriae feine Xruppe unb beging einen Selfaftmorb» oerfuch, Hbcm er n<6 vor einen (Etjenbabmuifl warf nnb Reh ftberfabren ließ. (Er fand war nicht ben ieip^iger Tageblatt. Jion ber Vetlagten jurtiefgewiefen. (ätten. icidjen: LIL 172/13.) ja. Betriebsunfall unb Gehaben au» unerlaubter Handlung. Der GroßinbuitneUe £>ugo St. wollte am 25. URärj 1910 oon Duisburg aus ben neuen Gjfprcßiug tlltona—Genua benußen. (Er hotte fid) heim (Eindeigen oerfpätet, glaubte leine miitei|cnbe TIutter bereits im 3u0 unb iprang im leßteu illugen» blid auf ben jd>on in Bewegung befinblidjen 3ug auf, unb ^roar auf bas Trittbrett Des Speiiewagcns, obwohl ihm ber Xod) bes Speiicwagens oother ^u« gerufen batte: „&icr tonnen Sic nicht einfteigen." St. hielt lief) mit ber einen $anb fejt unb perludjtt mit per anberen bie nach innen khlageiibc lür bes Speilewagens tu öffnen. Diele leljtetc 3unädM VJiberftanb, Iprang aber bann auf unb traf ben im Gange bc» Speilewagens an einem Vorratsldjranf befindlichen Äod) mit großer Gewalt am Kopf. Jn« folge ber erlittenen ßhweren Kopfoerleßung ift oer Itod) flänUicb erwerbsunfähig geworben. Gr oer» langt Deshalb oon bem Vreußifchcn Gifen» bahnfislus auf Grunb oes $aitpflld}tgcfehes unb oon St., well bfefer ben Unfall perid)ulbet bare, Sd)abener|aß. Vom 2anbqerld)t D u i s» bürg unb Dbcrlanbesgericfjt Düffel Dorf find beibe Vctlagte bem Gründe nach ^ur 3 a hlung einer Diente an ben Kläger bis ju bellen 65. 2ebensja1)re nerurteilt worben, St. außerdem aud, jur Jalung bes oerlangten Sefrmerjensgelbes. Jn jcinen Gnt» gicibungsgrünben rührt bas Dberlanoesgericht aus: er GifenDahnfistus ift auf Grunb bes &.iftpflid>t.- aeieße» bem Kläger fcbabcnerjaßpfltcbtig. Denn es tann nicht awcifelrjaft fein, baß ber Unfall mit einem Vetriebsnorgang in 3 u fanimtnbang |teht. Jn biefer Sinlicht tommt ber enge fRaum bes Ganges bes Speilewagens unb bas Deffnen ber Zür bes fahren» ben 3uge» in Setradj-t. Gbenfo haftet aber auch ber Vetlagte St. für ben entftarcbcnen 6d;aben. unb Arnar aus unerlaubter §anblung ncd) §823 VGV. Da» Verbot bes Dlufjprtngens auf einen fahrenben 3ug tii eine Schußnorfchrift im Senne bei S 823 8lbf. 2 »G’-B. Der Vellagt» 3t. hat biefes V:r. bot getannt unb nicht in Slbrebe geftcHt, bewußt bem Verbot entgegengebarcbelt ju hooen. (Es trifft ihn deshalb minbeftens (Enentualbolus. Das genügt jur Slnwenbung bes £ 823 9lbfaß 2. Der Acuialaufam- menftang Awifcben ber Uebertretung bes Schuügeießes unb bem Unfall ift ju bejahen. Gs tann lein 3®ci» fei barüber obwalten, biß St. bas Vewußtjein ge habt hat, baß M5 Deifnen bet lür ben fchäblidjeit Grfolg haben werbe. Dies ergibt Ticf> daraus, daß er den Kläger hinter ber Xür gejehen unb bem 3u0’ füßrer nad) bem Unfall gejagt hat: ,,Jd) habe ißm amh bte lür gehörig an ben Kopf gerannt.'' (Ein eigenes Verldjulben bes Klägers ift ju nernelncn. Daß er, wie ber VeHagte behauptet, jid) mit Gewalt gegen bie Xür geftemmt habe, um bem Vcflagtcn ben (Eintritt 5U oerwehten. ift durch bie Vewelsaülnahmc widerlegt. Gr hat aüerbings pefehen, baß St. im Begriff war. auf ben 3ug awfjulprlngen; er tonnte aber anneßmen, baß ber Vertagte oerludhc» werbe, an anderer Stelle in ben 3ufl ein.iufteigen. !D?it bem Ginbrtngen in bte Küche brauchte ber Kläger n J <ht au rechnen. Rür bas Scftmer^ensgelb ift nur ber Vi» rtagte St. haftbar, ba bet Ristus nur aus bem fiaft» nfliAtgefeß id>abenspflid)tig ift, unb biefes einen Din« fpruth auf SAmer^ensgclb nirf>t tennt. — Das Sie ich»geeicht hat bie Dceoifion ber beiden Vertagten jurüefgewiefen. 3“t Begründung hemertte bet ertennenbe Senat: Die noftuna bes Vetlagten St. iH gam jmeifellos gegeben. Gr hot ließ burd) feine ungewöhnlich fabrläfflge .^anblungs« weife jelbfi in Gefahr gebracht unb mußte »Ith Jagen, . baß er bur<h bgs 9lpfreißen ber Xür fehr lejrfü elpen DJtenfchen in Geiaht bringen tonnte. Vber ’aucf) bet Ristus ift ba-ftpftlchttg. Die gaiiAen Vetriebao-or» gängc, bie au bem Unfall führten, hängen Itfe.r.lp eng flammen, ooß man einen Vetrlcbs Unfall an« nehmen muß. ('Mrtemcidj.: VI. 137/13.) lob. wohl aber wutbe er feftwer nerleßt. Dem Un» glücflicfxn würben beibe Veinc abgefahren. 2cbtns« gefaht ift nicht oorhanben. * Blauen i. V., 11. Juli. Der Grunbftein auui neuen 'Jiathaufc ift nod) nidjt gelegt, benn nod) Jinb bie lehr umfangreichen Gtbatoeiten nicht ganc be> wältigr. Sdjon jeßt lammen aber bie uuoermeib» liehen Vlchrfotberungen. Der gatue '-Bau war in ööße oan 3 700 000 ./t peranfchlagt. Jn ber geftrigen Sißung ber Stabtuerorbneten würben nad) einer Dtatsoorlage noch 747000 .4 bacu oerlanat, fo baß nunmehr bie Gefamttoften auf 4 447000 .4 oer» an|d)lagt worben jinb. Das Jnoentar nod) hinju» gerechnet, foftetba» neue Verwaltungsgebäube untere Stabt bas nette Sümmdjen oon 4*/s BciUtonen Blatt. Stabte, unb 2anblagsabg.Gilnther tritifterte bie Wehr» forbetungunb oerlangteetne Drucfoorlage mit näheren Mnqaben über bie Koltenerhöhung, wünldite aud) ge» wiffe Garantien, baß nid)t nod) neue Ueberrafchungen jutage treten. Stabtbaurat Goette begründete ben 'Mehraufwand mit ben ungeheuren Vreisiteigerungen, bie oon Tlitte bes Sabres 1912 bis beute eingetreten feien. Sowohl bie Arbeitslöhne als aud) bie Koften für Materialien ufw. feien ganj bedeutend geftiegen. Die geforderte Vaufumme für ben Aweiten unb britten Bauteil in flöhe von 2387C00 .4 würbe Idjließlid) bod, einftimmig genehmigt. — 3ur Mus« ftattung ber erweiterten unb umgebauten Gewerbe» jd)ule mit Mafdjinen, iBertjeugen, Mobellen uiw. würben 20 218 .4 bewilligt. Die Gefamttoiten ber Schule belaufen fidj nun auf 212 718 uk — Bei feinet Berufsarbeit ftürjte beut« bet Sd)leferbedermeifter SBeßel oom Dache unb jog fich einen Brud) beider Arme fotoie Kopiperleßungen ju. rw. 3widau i. Sa., 11. Juli. Die Verjcbineljung ber beiden großen Jlad>bargcmeinben über» unb 311eb er p lan i ß ift als ge |d) e ite 11 ju be» trachten, weil ließ 3iieberplaniß mit bem oon Ober» planiß tu Vorfcßlag gebrachten Musgleidjsjonbs nicht cinoerjtanben errtäten tonnte. Jliebetplaniß forberte einen Miisgletdpionbs oon 200 000 wäbrenbObet» planiß nur bis 100 000 M lebten wollte. — Jn bem hieggen Aotel „Deutidher Katfet" erieftoß fidj geftern aus unoefannfen Grünben ein 19 Jahre alte» 3Räbd)cn. wsl. SBalbenburg (Sad)fen), 12 Juli. Bei Bla* nierungsarbeiten tu 2angendjur»borf würbe bet 19 Jahre alte i ienft!nedjt Di o f e oon einer p l ö ß» lid) niebetgebenben 213anb fo heftig JU Boben gefdjlcubett, baß bet Xob auf ber SteUc eintrat. Heid?§cjertd?t, ßeipjifi, 11. Juli. je. Tödlicher Unfall bei einet Brüttenfprengung. Die Rirma Bprotechnifdic Rabrlt SB. in München ßattc im Jahre 1900 burd) Vertrag mit der IRegie» rung die Sprengung bet alten Donau« brüde in Donauwörth übernommen. Die Mr» beiten waren jeßr jctywieiig; 3roci Vcr|ucf)e batten bereits mit Unglüdsfällen geendet. Das an ein Vionicrbataillon geteilte Grjucßcii ber Ritma um Ausführung ber Sprengung wurde oon biefem abge» leljnt. Schließlich oerelnbarte bie Rirma mit bem Ghemiler Dr. 31., ber in München ein 2aboratorium ju pi)iotecbni|d)en Verjucbeu unterhielt unb bet |i<b ,für.M-’- Btüdenfprengung InUxeifterti, bafy bieftt hü- Sprengarbeiten oornebmen follte. Die Rirma {teilte ,,bent Dr., 3i. einen Dieners au», wonach bie 2lr», bellen auf Rechnung und GÜfahV'bet’Rirtiia aflsjjel' führt werben, dagegen Dr. 3i. für Jein« eigene Ber» iönlirfjleit perfönlld) bas üRifito übernimmt. Glne Vergütung für bic Arbeiten erhielt Dr. 31. nidjt er übernahm bie Sprengung fjaiiptjärtjlid) aus wifien» id).i|iltd)en; Jntcreffe. Dr. 3?. ließ |id> nun in Donau» wörtb burd) einen Schiftet un-b Rftdjer mit einem Kaßn an bie Vrücfenpfeiler l)eranfab«n und legte bie Sprengmittel an, während ein Rreunb oon ihm, Dr. G., non ber neuen Donaubriide aus ben Jünb» appaiat bediente. Die Gjploflon erfolgte aber ju früh, ber Aabn würbe jertrünimert unb ber Sdjifter jo idirocr nerlcßt, baß er alsbald ftarb. Dr. 31. nrtb Dr. G. jinb bann oom Schöffengericht Donauwörth wegen jabrläiiigcrXötung ju Strafe oer» urt’ilt worben. Die Grien» unb Stablbcrufsgeiioffen» idjaft in Mainj >a!)it ben Hinterbliebenen bes Sdjif» fers bie gefcßlidje Unfalltente, nahm aber 3iegreß gegen ben Dr. 31., weil biefer ben Xob bes Schiffers oer|cfiulbet habe. Dr. 31. ift auch rcchtsträftig jum Grjace ber Aufwendungen ber Berufsgenoffenfdjaft ncriirtcll. worben. Die Rirma 3B. bat junädijt frei» willig einige Jahre bie non ber Berufsgenoifenidjaft gejaulten Renten erftattet, weigerte fid) aber bann, weitere Jalungen ju Iciftcii. Dr. 3i. tlagtc nun fcinerlcitj gegen bie Rirma SB. auf ReftftelUng, baß bieje rcipiliditet ift, ißm bic ber Berisgenolienldjait ju crllcUtenbcn 3rcntcnbeträge ju erfeßen. Die Vc» flagtc wandte ein: Der 3)eoers habe nur bic Be» beulutig. baß bie Ausführung bes SBertoertrags auf ihre DkÄimng unb Gefahr gehen folle, baß aber nidjt mit einbegriffen jei bie Haftung für grohfahrläfftge Handlungen, öle bet Kläger jclbit begangen habe. — 2anbgeticfjt unb Cberliinbcsgeridjt Münctjcn er» tanmen jugmftten bes Klägers unb oeruneilten bie Vertagte narfj bem Klageanträge. Das Oberlandes» g.’Mht führte h> ?r vi aus: Die SBorfc „für Dii'fhniiag iinb Gc'abr" fällten hier nicht bosjelhc bedeuten, mlc Im taufmännlfrtjen Verlebt bieje SBntte allgemein ausgtlk'ft werben. Die oon der Vertagten beßaup» t*t? Auslegung bes iReoerfes fleht mit bellen Harem SBorilaut in SBiberlprudj. Gs ergibt Jid) bas and) aus ber GiititebiingsgefAithte bes Ueberelnlommens ber Parteien. Der Kläger wußte, baß bei ben bis« berigjn Sprcngoerfuchen jefjon jweimal Unfälle jid) ereignet batten unb baß er |elb|t nicht bic gehörige praHifctje Grfaßrung jur fachgeifläßen Ausführung loldjer Arbeiten hatte. Gr hätte deshalb feine wirt« fdjaftlid'e Gxiftenj aufs Spiel gejeßt, wenn er bie Haftung für britten Bremen jujtoßenoc Unfälle übernommen hätte. Mnberfeit® befand jid) bie Bc» flagtc in einer gewißen .^mangclage, ba bie 3{egie« rung auf endlichen Abbruch ber Vrütfenpfciler bränpte. ber Vertagten aber geeignete Verfonen jur Ausführung ber Arbeiten nicht JU Gebote ftanben. Jn biefer Slotlage nahm fie bas Angebot be» fid) für bie Arbeiten intereffierenben Klägers an unb war jufrieben, baß er bas !Ri|ito für feine eigene Berfön je'bjt übernahm. Die Vertagte mußte non oornher» ein damit rechnen, baß eine Gefahr für dritte Ber« fonen beftehen tonnte, wenn fie einen Mann wie den Kläger, bet nicht bie mirbefte praftftchc Grfah» run.q hatte, mit »er Ausführung ber g?räfjrliefren Arbeit betraute Der Steuers ift deshalb bah'n aus« julegen. baß bie Vertagte bie Gefahr unb Haltung für Unfälle übernommen hat, bic britten Vertonen burd) ein Vcrfdjulbcn bes Klägers entließen tonnten. Der Kläger tann non ihr alfo Grjaß ber oon ihm an bic Vcrufsgcnoffenichaft ju lelftenben Jahlungen oerlangen Das Veichsgeridjt hat bie Stcni» £ctjtcllrtdjrid)tcx8 U'um fäöbftfcben Dresden, 12. Juli. Der König wirb fid) mor« gen 10,55 llf)r abenbs ab Dresden (bauptbaßnhof) mit bem Brinjcn Grnft &einritfj unb ben Vrin» jeffiniien»Xöchtern ju einem dreiwöchigen Aufenthalt rach fttlmml bei Jell am See begeben. Der Brinj oon SBale» in Dresden. Dresben, 12. Juli. Der V r i n j oon 2B a I es befießtigte heute einige Sehcnswürbigtciten ber Stabt unb wirb im 2aufe bes Slacßmittags Mel» ßen befudjeii. Bei günftiger ÜBitterung ift für morgen ein Ausflug in bie Säcßfilcße Sdjroelj geplant. blinder «atm. (Von unlcrcr Berliner Sicbaftion.) G Berlin, 12. Juli. Mn ßiefigen unterrichteten Stellen ift non einem b c n 11 d) c n Bro teil gegen bas ruffildi- djinei t|djc M a 11 b I eß u a n t 0 m m e n und opn Rorberimgcn. bie be.r b^ut'dje (5e|anbtc in Veling er hoben hören foll, nichts betannt. Die Slachfn’ge bes Rreibctrn oon V»itne»»iß. Dresden, 12. Juli, lieber den 3ladi»ofger he» aut 1. Ortober in den fRußeftanb tretenden Swirtlicßrn Geheimen (Rates Rrcißetrn r 0 n V c n n e ro i ß iit eine befinitioc Gni|(ße:b)'ng bisher nod) nidjt erfolgt. Dicfc wirb erft noeß ber fRiicfteßr bc« Staatsminiiters Dr. 3i a g c t erwartet. 'Xiirftritt des Wrafeu fercht,» b? Jßien, 12. Juli. (Gigencr Drahtbericht.) Gingeroeißte Krcfte behaupten, baß bie Demiflion bes Grafen Jfrtrcßtolb nur nod) eine R r a g c ber allernäd)ftcn 3dt |ei. 9lls leine 3lc.d)iolgcr werben Graf Sjecfen unb Herr oon M6rtj ge« nannt, bic als die befä’ßigtfhn öftcrteldjijdj.'n Diplo« mnten gelten. <i< (Hriedjrn in Zerret». Wißen, 12. Juli. (Meldung bet „Wgenct btltß; n»»“.) Sine Grtunbungsabteilung belegte geftern Sette». C» wutbe ber Kriegejuftanb oertünbet und eine Bürgetweßr jut Mufredjttrß«!» tung bet Drbnung gebildet. Soldaten unb bte Bür. gerwtbr burdtftreiften bie Umgtgenb, um bie 2 a n b» bewohnet gegen die K • m i t a t j tfj i s j u jüjüßcn. Da bie Vulgaren bie Stabt in punijeßet Rlucßt »erließen, blieben »iel Munition unb Qebensmittel juriiet Siebjig grie» dftjthc 9lotobeln würben baburd» befreit unb entgin« gen bem Xobe; weitere jweibuRbcrt find bfeit» gttujum niebetgerna^t worben. flt. 349« flbeuö-Rusqabc. $ette 3- Tie Wreueltatcn ber ^ulnaren. Athen, 12. Juli. Abmiral Konburiotis telegraphierte, baß die Bulgaren, als iic aus Karoala abjogen, ben Metropoliten unb dreißig griecßilchc o <• .< c - n mit» genommen hätten, deren Scßirfial ^unbetennt fei. Ginc Abordnung non Griechen aus Serres, bie in Vigrita anlangte, berichtete, daß lid) unter ben i»on öen abjiencnbcn Vulgaren umacbrad.tcn Jlotabeln aud) der Direltor der Drlentbant S t a m n l i s . der Gnmnafialbircttor Bapapamlu jomie jtr.cl Slerjte befänden. Ginc bulgariftßc Abteilung, die •pieocr tn Serres einbringen wollte, würbe oon den Gin» wohnern, bic bic griedjftcßc Rlagge gehißt hatten, jutWgefcfftiigen. Jn D e m i r H i i I a r machten bie Vulgare« h u n b e 11 Griechen nieder, baetintce ben Metropoliten. An ber Straße oou Serre» nach Drama brannten fie mehrere n r i e tß i i d) e Dörfer nieder. Die g r i e iß i I 4 c Regie« rung waubte fidj wegen ber Ve|iirct;tuRg weiterer Maffafers an bie M 8 <h t e. Rumänien» WLficßten. Bufareft, 12. Juli. Die halbamtliche „JJolitifa" meldet: J jeute beginnt bie rumäniieße Mttion mit jtnei _ en: Grltens will Rumänien eine ftra» t c g i | cf> e G r e n j c, wie fie gegen Radjbarn wie Bulgarien eine gebieteriieße 3(otmcnbigleit ift. Rerner oerlangt Rumänien, baß ber b e f i n i t i o e Baltanjufranb n i tß t ohne 'Rumänien feltpelegt wirb. Gs handelt ließ nidjt um eine Volittf der Vernichtung Bulgariens, ioiibern um die WuftteUung bes Gleichgewichts, da» Rumänien unb Guropa bie Musfidit auf bauernbe rußige Ju» ftänbe gibt. Das SBiebereingrcifen ber Xürlei. Konftantinopcl, 12. Juli.. „lanin“ meint, nadj bem G i n m a t j d) der r u m ä n i f cß c n Armee in Bulgarien muffe auch die Xürfci marfdjic ren, um ißt Rcd)t burdjjufcßen unb eine voUcn-betc laftadjc ju jeßaften, benor Guropa tntcr« oenlere. Watfcße® Hf cß hatte weitere Belprccßungen mit bem Großwcfir unb befudjte einige Bot« fdjafter. Giferfucßt? Berlin, 12. Juli. 5eute naefit fdjoß bie SBirt» feßafterin JBcnbel auf ihren früheren Dienftßerrn, ben Regiernngsrat G inerte, niet Reu o In er« fcljüffe af». nßnc ihn jedoch ju treffen. Dann t ö t e t c fie fidj jelbft durch eir-n Sdjuß in ben Kopf. Gin Sdjülcr Rief Gatters. Bojen, 12. Juli. Als ber bei einem Xijdjler» meftter In Biiekn (SEeitpreußen) beldjäftigtc Vehr« ling V a w 111 o w f f i in ber »ergangenen 3iacßt heimleßrte, gab er blindlings auf bic ben Sdßlaf» raum mit ihm tertenben anberen 2chrltngc 2 d) ü f | c ab unb »erlegte brei lebensgefährlich. B-, welcher »crßaftct würbe, ift waßrfdjctnlidj bas Opfer ber fieftüre oon Schunbliteratur ge» worben. Die Bootstataftropße in Rathenow. Rathenow, 12. Juli. 3lunmeßt ijt mich die 2cicße bes lljäßrigcii Knaben Bruno 2 ö I) r, des britten Opfers ber VootstataTtrophc, geborgen worben. Oietüaitißc ftcfjelcgvlüftoit. Bari», 12. Juli. Jn ber Jiegelfabrit Safon« tainc in der Ortfcßafi SljatenaHRobinfon, ungefähr (ine Vnßniiunbe »an Bari» entfernt, er» folgte heute oormittag au» bisher unaufgctlärter Ur» |ad>e eine gewaltige Keffelerplofion. Die Mauern bc» Rabrifgebäubcs ftürjten ein unb begruben jaßlreicßc Arbeiter unter fich. Bis 9 Uhr oormittag» waren fieben Zote unb jeljn Sdjweroerlefjte aus be« Trümmern geborgen. Man befürchtet, baß uoiß andere Opfer unter ben Trümmern liegen. Der Bolijelpräfett poii Bari* l|t mit einer Hi(f»mannf<ßaft n-rfj btm Scßauplaß ber ßataftropße abgegangtn. Rulfifcße 3uftänbe. GojjcfiJ, (Ru|j.«£itauen), 12.Juli. Banditen tö» t e t c n eine aus j e tß s V e r f o n c n befteßenbe Ra» mllie, plünderten bas Haus unb fterften es in 'Brand. Gincr der Banbiten, ein Soldat, tonnte feitgenommen werben. lefet» ialmbmdjrtditeM Der miUionjte Vejucßer ber Jba. Scipjig, 12. Juli Mm gelingen läge mar ber millionitc Veiucßer auf der Jnteruationalcn Vaufad) ausltcllung jn erwarten, bem be’anntlid) oon ber Direktion ber Ausltcllung eine wertvolle goldene llßr als Geltßcnf in Musficßt gcftcllt worden war. Da die Ausheilung mehrere (Eingänge beüßt und eine Kontrolle ju glcidjcr 3cit lief) nießt crmöglidjcn läßt, erhielt jeoer geitrige 'Befurßer ein 2os. Der ousgejeßte 'Breis Hel auf bic 3iummer 8811. Ter Jnhaber blelcr 2osnummcr tann lief) jur Gntgcpcn« nähme per goldenen Uhr bei ber Direttion mclbcn. lohte L|nntundjrtd)trn Uubemard fließt nad) ^farie weiter. Vieleielb, 12. Juli. (Gig Drabtbcritßt.) Der Rlieger Aube mar 9. ber auf bem Galgen» berge landen mußte, da er bie Orientierung »erloren hatte ift um 10,40 Uhr wieder aufqeftiegen unb nach 'Baris w e 11 e r qc f 1 o qe n. Gr hat fübrocftltcßc Richtung genommen. Sie mulieqciiöc 'ta^bc ituifaSt 8 Seiten .«tuet: Dr. ttcttCMbcraer. XJ«rantmortlid)i 34nftleittr: für Wiht ®r. «ruo Aüatbet; für bi« danbtUritung t B lb. flfritUriW: für Seiottan vitd (4d)lif<be '• ••n ®UI« •• •«<**•’! Wt tunft unb ffilffatüMt ®r. Aart för fWullt tfu»rn 3e»ni»; Sport an» Seid «Ufr. «arl«: 8. ««artet». — W» bra Anieiarntrit t B. «elwt. 0«tt<r. Vri»»<»rrXngrbiatt.CMdlidjaftmitbcf+’iin’t.’r taftunj. Tnitt: 8H4er 4 AfirRew. Säwfitb in SHmie- AuCdjtiftrn finb nidjt perl#nHd) »u abreffterrn. fontxrn an bnt S»rt«a- M» 'Reboftion ober bte OkfääfteftelCe be« Cewjiaee InseMatte«. «Uefdt'toft mtt bc-diranfter twdtiiua. »u lidjtm. Unbertaa« ttn Wanuf tripten ift ftet» ba« Rüd- porto beiyifüaen- 3üc Aufbewajtun» unb Wütfaabe mirb feine 9nv8tr ßbernamwen.
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