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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 25.07.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110725022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911072502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911072502
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-25
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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Köln, 2S. Juli. (Hitzschläae.) Zu de« letzte« drei Tage« sind auf der Rhein streck« KÄn—Duisburg insgesamt dreihia Personen durch Hitz» schlag oder Ertrinke« ums Leben gekommen. Pest» 25. Juli. (Bestohlen.) Auf der Fahrt von Haransches nach Herkulesbad wurde der Priva tier« Wittmaier ein Koffer, der LU ertg egen» stände im Betrage von 70000 Kronen enthielt, von unbekannten Tätern gestohlen. Krakau. 25. Juli. lZn Asche gelegt.) Da» große Hotel im Badeorte Krynica ist in der ver gangenen Nacht vollständig abgebrannt. Die 160 Gäste konnten nur mit Mühe das naatc Leben retten. Pari», 25. Juli. (Anschlags ufdasLeucht- feuer.) Aus San Bonifacio auf Korsika wird ge meldet, daß das Leuchtfeuer von Lavezzi durch einen Brand zerstört worden sei. Di« Untersuchung bar er geben, Latz der Brand Lurch einen verbrecherischen An schlag verursacht worden sei. Paris, 25. Juli. (Erdbeben.) In der ver gangenen Nacht wurde in dem Gebiet der Westpyre- näen und in einem Teile südwestfrankreichs ein Erd beben verspürt, Las sich dis Bordeaux erstreckte und an einigen Orten lebhafte Beunruhigung verursachte. Konstantinopel, 25. Juli. (Gelöscht.) Im Stadtviertel Balat war der Brand gestern gegen 9 Uhr abends gelöscht. Etwa fünfhundert, meist kleine Häuser sollen in diesen! Stadtteil verbrannt sein. Konstantinopel, 25. Juli. (Spenden.) Für die Opfer der Vrandkatastrophe ist eine na tionale Subskription eröffnet worden. Der Sultan zeichnete 25 000 Pfund, die Ottoman-Vank 200 Pfund und General Nogi 25 Pfund. Die Re gierung stellte 10 000 Zelt« für die Obdachlosen zur Verfügung. Saloniki, 25. Juli. (Die Cholera.) Unter der Bevölkerung von Ipek ist die Cholera aus- gebrochen. Bisher sind sieden Todesfälle und mehrere verdächtige Fälle zu verzeichnen. New Port, 25. Juli. (Panik.) Ein Bombenattentat auf Las Hobokener Fährboot veranlaßte eine Panik. Die Bombe explodierte in der Milte des Hudsonflusses und war gegen Las Eigentum eines Jralicners, der wiederholt von der Schwarzen Hand gewarnt worden war, ge richtet. Es wurde ein geringfügiger Schaden an gerichtet. Kunst UNS Mstenkchskt. Busch-Ausstellung. Im Foyer des Stadttheaters zu Bielefeld ist dank den Bemühungen des Kunsthändlers Otto Fischer eine Sammlung von Handzeichnungen, Entwürfen und Gemälden Wilhelm Buschs der Besichtigung zugänglich gemacht. Die einzelnen Stücke stammen aus dem Besitz von Ange hörigen des Dichters. Die Ausstellung bietet wohl zum ersten Male ein Gesamtbild des Schaffens von Wilhelm Busch, der durch eine erstaunliche Fülle von Motiven malerischer und besonders zeichnerischer Art sich als meisterhafter Beobachter der kleinsten Züge des Lebens gezeigt hat. Die Ausstellung enthält 418 Bleistift-, 21 Tusch-, 120 Feder- und 20 Kreidezeich nungen, ferner noch 58 Oelgemälde und 15 Aquarelle. Don bescnderm Interesse ist das Manuskript zu „Fips der Affe", das einen Wert von 15 000 -K darstellt. * Mufikchronik. Aus Jena wird berichtet: Im akademischen Rosensaal konstituierte sich eine Ortsgruppe JenaderJniernationalen Musikgesellschaft, der sofort 25 Mitglieder beitraten In der Grün dungsversammlung sprach der akademische Musik direktor Dr. F. Stein über eine Jugendsymphonie Beethovens, die in Jena im Archiv der akademischen Konzerte vorgesnnden wurde. Serlültslasl. vsl. Dresden, 25. Juli. Wegen Wuchers, begangen zum Schaden eines hiesigen Gastwirts, verurteilte das Landgericht den Kaufmann Rudolph in Dresden zu drei Monaten Gefängnis, 1000 Geldstrafe und 2 Jahren Ehrverlust. Spart. Pferdesport. ) Dan Nennen zu Doberau am Montag wohnte das grotzherzogliche Paar von Mecklenburg-Schwerin sowie der Kronprinz von Dänemark bei. Das Königliche Hauptgestüt Eraditz hatte wiederum zwei Erfolge zu verzeichnen, da die fchwarz-weltzen Farben in'dem wertvollen Friedrich-Franz-Rennen durch „Orenburg" und im Pauls-Rennen durch den Zweijährigen Labrador" zum Siegs getragen wurden. Mit einer großen Ueberraschung endete das Eraf-Plcssen-Rennen, aus welchem „Cam bio n n e^' nach scharfem Kampf um einen Kopf als Sieger hervoraing. Die Erfolge, die das Königliche Haüptgcstiit alljährlich bei dem Doberaner Meeting zu verzeichnen hat, gaben in der am Montag adge- naltenen Generalversammlung des Doberaner Renn- Vereins die Veranlassung dazu, das; die Konkurrenz der Gröditzer Vierde künftig durch Proposirionen so weit wie möglich erschwert werden soll. Die Ergeb nisse der einzelnen Rennen haben wir be.eits mit- geteilt. Qlttlchiffahrt. Pilotausstieg in Dresden am 25. Juli. Erdboden: Südsüdost 2; 100 Meter: Ostsüdost 4; 1000 Meter: Siidost 7; 1500 Meter: Südsüdost 4 : 2000 Meter: Südwest 3; 2500 Meter: Westsüdwest 5; 3000 Meter: Westsüdwest 7; 3500 Meter: Westsüdwest 7; 4000 Met«r: Westsüdwest 9. Radsport. -8- Der N.-B. „Habicht" (S. R.-B.) veranstaltete am Sonntag zum zweiten Male die Fernfahrt ..Rund durch Nordwestsachscn". Die Fahrer hatten unter der Hitze erheblich zu leiden. Die Resultate waren: 1. Robert Pawlek 6:34:55, 2. Karl Schreiber 7 :32 :37, 3. Willy Rauschenbacy 7 : 42 : 35,4, 4. Richard Walther 7 : 46 : 30, 5. Hein rich Thomas 8:—: 35,4, 6. Gerhardt Eichhorn 8 : 8 :2,3. — Rund durch Frantreich. Die elfte über 379 Kilometer führende Etappe Bayonne —La Rochelle brachte Duboc, dem Zweiten im Ge- famtklassement, einen neuen Sieg. 34 Konkurren ten, und zwar 24 Fabrik- und 10 Einzelfahrer, ver ließen bei großer Hitze Bayonne. Zn Bordeaux (189 Kilometer) bestand die Spitzengruppe noch aus Duboc, Eeorget, Crupelandt und Paulmier, und bei Blaye (237 Kilometer) mußte auch Georget, von einem Reifenschaden betroffen, Duboc allein davon ziehen lassen, der, seinen Vorsprung ständig ver größernd, nach einer Fahrzeit von 12 St. 58 Min. am Ziel in La Rochelle eintraf. Zweiter Geor get in 13 : 10 : 00, Dritter Crupelandt 13 : 37 : 00, Vierter Garrigou 13 : 50 : 00. Fünfter Godivier 3 Lg.. Sechster Deloffre 13 : 56 : 00. Im Gejaml- klassement steht Garrigou mit 32 Punkten vor Duboc 55. Francois Faber ist dagegen von feiner dritten Position durch Emile Georget verdrängt wor den, der mit 72 Punkten um einen Punkt niedriger al» Faber notiert. Heusghem 93 Punkte, Crupe landt 90 Punkte. Futzbaüsport. * Die 134rr Regiments-Mannschaft, der sächsische Armeemeister, gewann im Wettkampf um den Ehrenpokal von Treuen gegen den Plauener Fußballklub „Concordia" mit 4 : 1. 8 Gesellschaftsspiel. Spielverein 2 schlägt „Askania" 2 überlegen mit 11:0, Halbzeit 1:0. * Im Alt-Herre«»Wettspiel Dresden geaen Leipzig, das am nächsten Sonntag auf der Hygiene Ausstellung in Dresden zum Austrag kommt, wird Leipzig vor aussichtlich durch folgende Mannschaft vertreten sein: Tor: Br. Moldenhauer (Wacker), Verteidiger: Knothe (Verein für Bewegungsspiele), Günsel (Arminia), Läufer: Eichner (Turn- und Be wegungsspielklub Leipzig-West), O. Kretzschmar (Wacker), Günther (Rasensport). Stürmer: Degen (Dewegungsspieler), P. Francke (Wacker). Athner Lindenauer Spielvereinigung). Trummlitz (Be- wegungsspieler), Schirrmann (Olympia-Leipzig). * Die erste deutsch-akademische Meisterschaft im Fußballspiel hat nunmehr die Marburger Studenten. Elf gegen die Akademiker des Kieler Fußballklubs „Holstein" mit 1 : 0 errungen. Die Marburger, dis gutes Zusammenspiel den Eivzelleistunqen der Kieler entgegensetzten, ließen noch einen Il-Meter-Ball aus, ferner konnte ein Tor für Marburg wegen abseits nicht gegeben werden. Wassersport. — Die Bodensee-Woche für Motorboote fand am Sonntag ihren Abschluß. Vormittags wurde in An wesenheit der Großherzoginwitwe von Baden ein Kilometer-Rennen vor Schloß Mainau aöge- halten. In der Klasse für offene Boote siegte „Hati" in der Klasse der Binnrnkreuzer „Mar- ga IV" und „Lili. Nachmittags erfolgte dann das Stichrennen für die Renntlasse und das Handikap der Kreuzer. Lürffen-Daimler, der bei einem Zusammenstoß mit einem Konstanzer Privat boot am Vormittag leicht beschädigt wurde, ver zichtete auf die Teilnahme, so daß das Schweizer Saurer-Boot F. II allein das Nennen um den Coeur-Dame-Preis über 40 Kilometer bestreiten mußte. Saurer a.. II verbesserte trotzdem die be stehenden Zeiten. Es legte die Distanz mit einer durchschnittlichen Stundengeschwindigkeit von 52,5 Kilometer in 45 : 15 zurück. Die zweite Runde legte Saurer II in 11 Min. 10 Sek. zurück, und ver besserte damit den bestehenden Weltrekord, da die erreichte Geschwindigkeit einer durchschnitt lichen Stundengeschwindigkeit von 53,730 Kilometer entspricht. Saurer II gewann damit sowohl den Loeur-Dame-Preis sowie den Preis des Großherzogs von Baden für das schnellste Boot der Regatta. Im Handikap siegte in der Klasse für offene Boote „H ave l", in der Klaffe für Binnenkreuzer ,E l s a", während „Dürkopp II" den zweiten Platz besetzte. I Ein neuer Schwimmrekord wurde von dem französischen Champion Drigal bei der Meister schaft von Frankreich über 100 Meter aufgestellt. Drigal durchschwamm die Strecke in 1 : 13)L und ver besserte damit den bisherigen Rekord von 1 : 15. Hundespvrt. 8. Ortsgruppe Leipzig und Umgebung des Ver eins für deutsche Stbäserhunde (S -V.), Sitz M ü n - chen. Die hiesige Ortsgruppe genannten Vereins hielt am Sonntag, den 23. d. M.. im Eiskeller in Leipzig-Tonnewitz ihre Monatsversammlung ab. Im Anschluß hieran fanden Polizeihundarbeiten statt, wobei die beiden vorgeführten, in Liebhaber hand stehenden deutschen Schäferhunde Lotte a. d. Lauer. Bef. O. Gasch, hier, und Flora a. Leipzig, Des. L. Sicks hier, vor dem zahlreich erschienenen Publikum sehr Anerkennenswertes am Verbrecher, Hschsprung. im Gehorsam und letztere auch im Mel dungsübermittlungsdienst leisteten. Anmeldungen zum Verein können an F. A. E e r st e n b e r g e r in Zuckelhausen gerichtet werden. Gingelsnül. (Für den Inhalt der Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion außer der vretzgesetzlichen leine Verantwortung.) Ersparnisse bei der Feuerwehr! 2n den letzten Tagen durchlief die hiesige Presse eine Nachricht, in der gesagt war, daß Brandinspektor Kaestner dem Rat der Stadt Leipzig eine Denk schrift unterbreitet habe, in der er nachweise, in welcher Weise bei dem Etat der Feuerwehr gespart werden könnte. Gleichzeitig wird dann mitgeteilt, daß man die Brandmeisterstelle bei der Hauptwache einziehen wolle und daß der bisher dort tätige Brandmeister Fritsch die Führung der 5. Bezirks feuerwache in Gohlis übernommen habe. Das klingt sehr schön, und gewiß wird jedermannseine Zustimmung zu Ersparnissen, wenn sie gemacht werden können, gern geben. Aber, und jetzt kommt der Kern punkt dieser Zeilen, meiner Ansicht nach sollte gerade so wenig wie möglich bei der Feuerwehr gespart werden. Die Feuerwehr ist etwas so Großes, und wenn man ihre praktische Seite als Schützen« von Hab und Gut der Bürgerschaft in Feuersnot nehmen will, etwas so außerordentlich Wichtiges, daß man für sie eher zuviel als zuwenig aufwenden sollte. Sehen wir uns doch einmal die Sache etwas ge nauer an. Da findet man denn freilich wenig Grund zu Ersparnissen. Vor allem verfügt unsere Feuer wehr bis heute nur in der Hauptfeuerwache über Automobilwagen, alle anderen Wachen haben noch Pferdebespannung. Es wäre wirklich angebracht, die Pferde bei der Feuerwehr abzuschafien, nachdem sich die Automobile als durchaus brauchbar erwiesen baden. Und das um so mehr, als durch die letzten Eingemeindungen unsere Stadt um so viel größer geworden ist. So braucht z. B. die Feuerwehr am Gerichtsweg, wenn es in Probstheida brennt, 14 bis 16 Minuten, um an die Brandstelle zu gelangen. Was kann denn nun aber in dieser Zeit schon für ein Unheil angerichtet sein? Genau so liegen die Verhältnisse mit Stötteritz, Stüntz usw Am ver hältnismässig günstigsten find sie noch in Möckern, da die Wehr von Gohlis nach dort keinen allzu großen Weg hat. Was soll nun aber werden, wenn noch Schönefeld und Leutzsch eingemeindet werden? Es wäre daher vor allein wünschenswert, daß sämtliche Wachen mit Äutomobil- löschzügen ausgerüstet werden, dann weiter, daß noch einige neue Wachen geschaffen werden, wie z. B. in Stötteritz, von wo aus Probst heida, Stünz und der äußere Osten überhaupt zu bedienen wäre. Der Schreiber dieser Zeilen hat Gelegenheit ge habt, mit dem leider viel zu früh verstorbenen Branddirektor Bandau über uniere Feuerwehr zu sprechen. Dieser hat oft genug Klage darüber ge führt daß für die Feuerwehr niemals Geld da sei und daß er jeden Pfennig erkämpfen müsse. Man sollte das Werk dieses verdienstvollen Mannes ehren und es so weiter ausbauen, wie es für eine Stadt wie Leipzig erforderlich ist. L. S. Letzte Nachrichten. Marokko. Xp Madrid, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) „El Liberal" meldet: Der gestrige Ministerrat hat «. a. beschlossen, eine Aenderung der spanischen Politik in Elkfar nicht eintreten zu lassen und Frankreich zu benachrichtigen, daß Spanien für private franzö sische Staatsangehörige in Elksar den Schutz übernehme. LZ San Sebastian, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Der Minister des Aeußern und der fran zösische Botschafter berichteten in einer gestrigen Konferenz über die Maßnahmen, die zu treffen seien, um einer Wiederholung der Zwischenfälle in der Umgegend von Elksar vorzubeugen. O London, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Der Unterstaatssekretär im Ministerium des Aeußern Mac Kinnon W o od sagte gestern in Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhause, die Regierung sei sich der Wichtigkeit des offenen Hafens in Agadir vollbewußt und werde keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um dies den Vertragsmächten dringend nahezulegen. Ein deutsch-feindlicher Artikel der „Nowoje Wremja". I) Petersburg, 25. Juli. (Eig. Drahtm.) Die panslawistische „Nowoje Wremja" läßt in ihrem Leit artikel vom Montag die Gelegenheit zu einer kleinen Hetze gegen Deutschland nicht vorübergehen. Das sattsam bekannte Petersburger Blatt kommt aus die Gerüchte zu sprechen, nach denen Deutschland für das Aufqeben seiner Ansprüche in Marokko ge- w i s s c K o m p e n s a t i o n e n in den fran;ösischen Kolonien erhalten soll. Das Blatt erklärt emphatisch. Frankreich täte das größte Unrecht gegen sich selbst, wenn es sich auch nur zu den geringsten Zuge, ständnissen gegenüber Deutschland herbeiließe, denn es falle dann nur in die geschickt gestellte Schlinge der deutschen, treulosen Diplomatie. Das Attentat auf Edhem Pascha. Uesküb, 25. Juli. (Eigene DraHtmeld.) General Edhem Pascha, auf den, wie gemeldet, ein Attentat verübt wurde, ist zwar nicht tödlich, aber lebens gefährlich verletzt worden. Es wurde ihm der rechte Unterarm zerschmettert, außerdem hat er einen Schlüsselbeinbruch davongelvagen. Tulimann Batuscha. der bekannte Arnautenführer ist als der wahrscheinliche Anstifter des Attentats verhaftet worden. Friede mit de« Arnauten? L Uesküb, 25. Juli. (Eigene DraHtmeld.) Der Vertreter der türkischen Regierung hat mit dem Ar nautenführer Boljetinac Verhandlungen eingeleitet. Boljetinac hat als Bedingung für seine Unterwerfung di« Forderung gestellt, daß di« Pfort« an ihn 5000 türkische Pfund zahlt und außerdem die beschlagnahmten Dokumente dieses Arnautenführers wieder zurückerstattet. Der Sultan hat bereits ein Jrade unterschrieben, das dem Boljetinac und seinem Stamme das Waffentragen gestattet. Ein deutscher Kreuzer vor Port-au-Prince. Berlin, 25. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Der zurzeit in Montreal in Kanada sich befindlich« Kreuzer „Bremen" erhielt Befehl, zur Wahrung d«r deutschen Interessen in Haiti nach Port- au-Prince in See zu gehen. * Opfer ües Sommers. vsl Meißen, 25. Juli. (Eig. Drahtm.) Durch das Baden an verbotener Stelle sind gestern nachmittag gegen 4 Uhr der 19jährige Zimmermann Karl wtriegler und der 17jährige Töpfer Max Lange, beide bei ibren Eltern in Lercha wohnhaft, ertrun ken. Sie waren an der linksseitigen Dresdner Straße unterhalb des sogenannten „Silberbruches" in die Elb« gegangen und hatten sich beim Heran nahen eines Dampfschiffes zu weit in den Strom hineingcwagt. bv. Berkin, 25. Juli. (Eigene DraHtmeld.) In der weiteren Umgebung von Berlin wurden durch Blitzschlag fünf Personen getötet. — Zwei Arbeiter erlitten gestern einen Hitzschlag und brachen t o t zusammen. b- Straßburg, 25. Juli. (Eig. Drahtm.) Beim Baden ertranken vier Personen, darunter ein Soldat. Alle erlitten im Wasser einen Sonnen- ft i ch und gingen unter. br Berlin, 25. Juli. (Eig. Drahtm.) Im Frei bad Müggelsee wurde gestern dem Kaufmann Thielemann aus der Görlitzer Straße, als er zu weit in den See hinausgeschwommen war, von einem vorbeifahrenden Dampferder rechte Oberschen- k e l Lurch die Schraube des Dampfers fast vollständig zermalmt. Thielemann besaß noch die Kraft, bis zum Ufer zurückzuschwimmen, wo er besinnungslos zusammenbrach. Er wurde ins Krankenhaus über geführt. Zur konvantmopeler Brsnükatsltroplre Konstantinopel, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Während sich gestern nachmittag gegen 2 Uhr die wahr scheinlich im I I r a e l i t e nt e m p e l Les am Golde nen Horn gelegenen Jsraelitenoicrtels Balat ausge- brochcnc Feuersbrunst nach zwei Richtungen gegen das Griechsnviertsl Phanor und das Türkenviertel Ejub fortpflanzte, brach gegen 4 Uhr in dem unweit der Brandstätte gelegenen Viertel Inssuf - Pascha ein dritter Brand aus, welcher nach einer Stunde gelöscht werden konnte. Der Schaden ist nicht bedeutend. Die unteren Bevölkerungsschichten fassen die Katastrophe als eine Strafe Gottes aus. Die Gegner Les jetzigen Regimes nützen die Katastrophe gegen die Regierung aus. Konstantinopel, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Amtlich wird bestätigt, daß der Kriegsmini st er gestern durch einen herabfallenden Balken am Hinterkopfe eine drei Zentimeter lange Wunde und im Gesicht mehrere leichte Kontusionen erlitt. Man hofft, daß der Minister in drei bis vier Tagen wiederhergestellt ist. Gegen Mitternacht wurde der Brand Les auf dem asiatischen Ufer des Bosporus gelegenen Stadtteils Skutari gemeldet. Die Stätte des Brandes, die sich unweit des Goldenen Horns bis dicht an das Marmarameer ausdehnt, bietet einen schrecklichen Anblick. Soweit das Auge reicht, sieht man nur rauchende Trümmerhaufen. Die Obdachlosen, die die Zahl 50000 übersteigen, lagern im Freien. Bisher hat die Polizei keine Anhaltspunkte, daß Brandstiftung vor liegt. Der Brand dürfte einem unglücklichen Zufall zuzuschreiben sein. Die riesenhafte Ausdehnung des Brandes ist auf Wassermangel und die un genügende Organisation der Feuerwehren zurückzu führen. Die Polizei nahm heute mehrere Ver haftungen vor, größtenteils von Personen, die gerettete Objekte zu rauben versuchten. Die Ge rüchte. Laß fünfzig Menschen umgekommen seien, sind vollständig unbegründet. Bisber wurde konstatiert, daß ein Mädchen und ein Erwachsener ver brannt sind. Die Zahl der verwundeten Soldaten, Feuerwehrleute und Privatpersonen dürfte fünfzig betragen. Der Gesamtschaden übersteigt Million«« Pfund. Der Schaden, den die Ver sicherungsgesellschaften erleiden, beläuft sich «rf 25 000 Pfund. 4Q? Konstantinopel, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Einem Communiquä des Kriegsminister, zufolge wurden bei dem Brand sämtliche Dokumente des General» gerettet, doly sollen, wie ge rüchtweise verlautet, einige unbedeutende Papiere und auch einige Generalstabskarten verloren gegangen sein. Die ausländischen Diplomaten kondolier- ten dem Großwesier und dem Minister des Aeußeren. Der österreichische Botschafter Pallaoicini sagte das für morgen angesagte Diner nebst Ball ab. Von fremden Herrschern und Regierungen liefen Kon dolenzdepeschen ein. Ein« Hilfsaktion ist ein» geleitet worden. Der Sultan spendete 2500, die Ottomanische Bank und die Leuchtturm- Verwaltung je 2000 türkische Pfund. Unter dem Vorsitz des Kammerpräsidenten hat sich ein Hilfs komitee gebildet. Gestern fand di« Polizei unter halb der beiden Endpunkte der Galatabrücke bren- nende Zündstoffe, die sofort gelöscht wurden. Im Streite erstochen. v-rl Lommatzsch, 25. Juli. ^Eig. Drahtm.) Gestern abend in der 7. Stunde wurde üer Fleischermeister Mö stell von seinem Nachbar, einem bayrischen Ar beiter namens Friedel, im Streit erstochen. Ter Täter wurde verhaftet. Ertrunken. -u- Altenburg, 25. Juli. sPrio. Tel.) Gestern nachmittag ertrank im Pleißewehr bei Paditz der sechsjährige Sohn des Stationsvorstehers E r f u r t h. der beim Passieren der Wchrbrücke durch Bruch einer Latte abstürzte und in Las Wasser fiel. Einbrecher im Schalterraum. Is. Berlin, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) Heute nacht gegen 3 Uhr erwachte auf dem Ringbahnhof Wilmersdorf — Friedenau der diensttuende Schalterbeamte in dem Augenblick, als ein Ein brecher,- der bereits zwei Schalterfenster zer trümmert hatte, im Begriff war, in den Schalter raum einzusteigen. Der Beamte setzte sofort die Alarmvorrichtung in Bewegung. Der Einbrecher, der sein Werk vereitelt sah, flüchtete unter Zu rücklassung seiner Stiefel nach dem Tempelhofer Felde zu. Die mit Polizeihunden aufgenommene Verfolgung blieb bisher ohne Erfolg. Mord. LUKiel, 25. Juli. (Eig. DraHtmeld.) In ihrer Wohnung in der Teichstraße wurde heute früh die Schneiderin Margarete Groth mit durch schnittener Kehle aufgefunden. Sie konnte noch angeben, daß sie in der Nacht von drei Männern überfallen worden war. Gelsenkirchen Diskonto 135.25 92. Harpener ! Orientbahnen Meridionatb. iireditaktien Diskonto Baltimore Lübecker Pennsylvania 173.50 238.- 19425 212Z7 17k.- 100.50 156.50 12262 124.87 150,50 216.12 83.75 Japaner 7 i Spanier Unisiz. Türken Türkenlose Ungar. Kronen Bochumer Luxemburger Dorrmd. Union Hohenlohewrk. Laurahütte Obers.Eisbhnb. 084.25 194.12 P.8, 275.3/ alske 251.KO le« Eicktr. 179.62 Stem.L Halske 251.25 Handelsgel Dresdn. Bank Schaafshausen Franzosen Lombarden -Berlin, 25. Ault. Echluhkurs« 3 Uhr 15 Min. 132ck2 j Rombacher 135.25 Luxemburger 96,87 Hoyenlohew. 187.25 Phönix M.87 M-'n. -tahl 173,— Edison 209^7 § Siem. <L H, 92.— Deutsch-Ui... 156.75 Llekft. 179.62 I7b,- Tel. s.«lekt.Unt. 186.12 238- Warsch.-Wien. ^16^> 201.75 South West 17^2 167,37. Befestigt. ! Letzte Ssnaelsnschrlütten. Berlin. 25- Juli, Nachbars« 2 Uhr 45 Min. Oberstkisenind 87,75 , Phönix 257.62 Rhein. Stahl 153.37 Nombacher 11d4.25 Gelsenkirchen 201.50 kiarpener 18 V-5 Är.Berl.Strhb 'Og-,/ k>amb. Packeis. Hansa Dumpss. 185,25 Nordd. Lloyd 96,87 j Dynamit-Trust 187.37 , Edison 275.2^ Kreditaktiens M Handelsgel. 171, Kommerzbank 117.75 Mittelmeerb. Darmst. Bank 127,— Pennsylvania Deutsche Bank 264.— Print Heinrich Diskonto 188.12 WarschauWien .DresdnerLank. 157.87 3-'o Reichsanl. Nationalbank 126.50 Chines, v. 98 Schaafshausen , 137.75 Japaner Pet.In Handls 209.25 . 1902er Russen Russisch« Bank > 156L7 Wiener Bankv. — Lübecker — Ll.H.u-Untrgb. 134.25 Schank.Eisend.! 13202 Franzosen 159,— Lombarden 23.75 69 °o Anatolier 11762 Baltimore > 107.50 Lanada s 243.87 s 205,75! Schantung-Eis. ! 188.>2 Hamb. Packetj. > 264.— Nordd. Lloyd j I/O.— . Hansa Dampfs. 158. — Gr. Berl.2trasj 137,75 Türkenlose 159, — PetHnt-Handb 23.75 l902«r Rügen 150.62 Russische Bank 107,07 Laurahütte 243^7 Bochumer — Gelsenkirchen Edison Deutsch-Ucber. se« Elcktr. SchuckertElektr 169.12 E«s.s.-l«ktr.Ut. 186. - Otaoi-Minen 142, South WAsric 177.12 Ruhig, l fAmilisn-Mvtii'iMeii. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Tode und Begräbnis meines lieben Mannes, BaterS und OnkelS sagen wir allen denen, die seinen Sarg mit Blumen schmückten, unfern herzlichsten Tank. Dank Herrn Pastor Planer! für seine trostreichen Worte im Hanse und am Grabe. Dank Herrn Lehrer Liege und seinen Schulkindern für den Gesang. Ties alles hat unser» Herzen wohlgetan. Lindenthal, den 20. Juli 1911. «iob Pli.iltne Zschail im Namen drr Hiu.'erbliebenen. weitere Familien-Nachrichten. Verlobung zeigen an: Frieda Schramm mit Clemens Mann, Freiberg. Clsa Steyer, Freiberg, mit Kurt Haase, Dresden. Johanna Gläß, Eibenstock, mit Kaufm. Hugo Ziller, Zwickau. Elise Junghänel, Glanchau, mit Rich. Kröner, LelSniv i. C. Als vermählte empfehlen sich: Emil Zeidler und Frau Johanna geb. Benedix, Anuaberg. Curt Reinhold und grau Clla geb. Tachsel, Freiberg. Geburt einer Tochter zeigen an: Karl Schdnherr und Frau, Glauchau. Baumeister OSkar Frank und Frau, Meißen. Bergaffessor I)r. Ebeling und Frau, Katlowiy (O.-Schl.). Gestorben: Frau Clara Hofmann geb. Fürst, 43 I., Neukirchen-Pleiße. Frau Amalie Karoline verw. Eigner geb. Reichert, Freiberg. Fra« Marie Müller geb. Hörig, Naumburg a. S. Hildegard Stuhr, Weißenfels. Herr Carl Oskar Kregczy. Kaufmann, Warschau. «hesreüakteur: Dr. L«d»Ig »tette»h«t», t. Bertr. I,h«,»«s <ich«lg. Bcioiuivortliche Redakteure: Für Politik t. Bertr. «. Kirchroth, lokale u- sächsische Angelegenheiten, Tageschronik u. Berauschtes t. Bertr. Dietrich Hauk«, baS Feuilleton Paul Schaumburg, Musik «. Scguis,, Sport und Gerichtdsaal F. Haarsel». Für die Hondelsieiuing R. «Irchrath. Für den Inseratenteil Mar Fhle. Lckmtlich in Leipzig. Unverlangten Manuskripten ist stets da» Ruck- porto beUusttgen. Für hlusbcwohruug und Rückgabe unrd keine »«wahr überuommeu. Zuschrift«» siu» ulcht »rrslulich zu atressi««,, sau»«r« «a d«u Verlag dir Bebaktia» »»er »ft »eschjiftsstell- »«» Leipjiger r«^«Uafte» v» richt«.
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