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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.08.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110807024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911080702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911080702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-07
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Vellage. Montag, 7. llugull lSII. LetpMer Tsyevlsn M. 2l7. !O5. .InUrnsny Leipziger Handelszeitung. Lanüvner BSrlenwoche. (Von unserem Londoner Mitarbeiter.) * Die zuversichtlicherelVerfassung der Börse, die durch die Erklärungen des Premierministers hervor- gerufen wurde, ist nicht von langer Dauer Heweien. Am Anfang der Woche vertrat man die Ansicht, daß sich der politische Horizont etwas gellärt habe, aber bald darauf wurde die Stimmung gedrückter, ohne daß man die MaroNoangelegenheit pessimistischer be urteilt hätte. In der Tat ist die marokkanische Affäre etwas in den Hintergrund getreten, dasür aber wuchs der Unmut der konservativen Partei gegen die liberale Regierung in dem Streite mit dem Oberhause. Beunruhigung erweckte wiederum die Arbeiterlage; lobald in irgendeiner Legend ein Ausstand geschlichtet ist, bricht in einer anderen wieder ein Streik hervor. Am Montag legten 10600 Hafenarbeiter in London die Arbeit nieder und außerdem kann die Gefahr eines nationalen Bergarbeiterstreiks nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Besonders gedrückt lag der Martt ein heimischer Anlagepapiere, da es hie», das? ein be deutendes Banunstirut sich in Schwierigkeiten be finde. Dieses Gerücht hat sich inzwischen bestätigt, und zwar handelt es sich um die Portshire Penny Bank, doch ist es dank dem Eingreifen der Bank von England und der groben Privatinjtitute nicht zu einer Krisis gekommen. Die Banten haben sich be reit erklärt, dem Institut in Porkchire den Betrag von 2100 000 L zur Verfügung zu stellen, so daß dieses die Verluste, die ihm durch die Ent wertung goldgeränderter Papiere entstanden sind, >zu tragen vermag. Hätte sich die Bank genötigt gesehen, in Liquidation zu treten, dann wäre eine Panrr unvermeidlich gewesen. Man nimmt an, daß .die Deroute am Konjolinarkt nunmehr ihren ticsten Stand erreicht hat und die Vorbedingungen für eine nachhaltige Erholung gegeben sind, wenn nicht die innere oder äußere Politik einen Strich durch die Rechnung macht. Auf dem ausländischen Rcntenaebiete bewegte sich der Verkehr innerhalb eines engen Rahmens, doch vermochten sich die leitenden Werte durchweg zu erholen, und zwar gilt dieses namentlich für die 1'/-prozentigen Goldchinesen (1898), Japaner, Spa nier uud Portugiesen. Eins Abschwächung erlitten einige der kleineren mittel- und zentralamerikanifcben Valeurs wie Venezuelas, Columbier und Costa Rica-Bonds. Der Amerikanermarkt, der bisher der unerquick lichen politischen Lage gegenüber Widerstandskraft zeigte, hat >u dieser Woche seine Tendenz geändert; die Baissespekulation machte einen energischen Vorstoß, während die Hauffepartei, deren Führer sich auf Erholungsreisen in Europa befinden, den Mut sinken ließen. Die Kurie sind in den letzten Tag-n stärker gefallen denn seit langem, und zwar durchschnittlich um ungefähr 2 Proz. Den Anstoß dazu boten ungünstigere Meldungen über den Stand der Weizen- und Maisernte, und man befürchtete offenbar, daß der am 9. August füllige amtliche Landwirtschaftsbericht eine Verichlechterung der Lage für die Getreideernte aui weisenswürde. Die Baissespe- tulation operierte auch mit einem Gerücht, daß der Magnat John W. Gates in Paris gestorben sei, und schließlich verstimmten die ungünstigen Betriebs ausweise der Union Pacific-, der Southern Pacific- und der Atchison-Bahn. Ramentlich deutsche Kreise nahmen umfangreiche Glattstellungen vor. und es verlautete, daß die amerikanischen Banken ihre Kundschaft zur 5 Verminderung offener Positionen aufgefordert hätten. Ein scharfer Kurs sturz vollzog sich in den Werten der Standard Oil Co. und des Tabaktrusts. Für letztere verstimnne die Ankündigung, daß die Gesellschaft mit Rücksicht auf die sich infolge des Urteils des obersten Ge richtshofes als notwendig machende Reorganisation vorläufig die Ausschüttung der üblichen September- Dividende sistiere. Man vermutete, daß auch der Petroleumtrust die Dividendenzahlungen vorläufig einstellen werde. Kanadische Baynpaplere, denen die deutsche Spekulation nach wie vor Interesse ent- gegennringt, waren stärkeren Schwankungen aus gesetzt. doch vermochte sich die Preislage zu behaup ten, da die Verkehrsausweite den Erwartungen der Spekulation entsprachen. Grand Trunk schwächten sich vorübergehend ab, da der Juliausweis nicht zu der gewohnten Zeit eintraf. Später jedoch ver mochten fie sich zu erholen, als sich herausaestellt hatte, daß die Einnahmen um 127487 -L gestiegen sind. Zu größeren Kursbewegungen kam es auch am Markte mexikanischer Papiere. Diese wurden in großen Posten nach der Veröffentlichung des Juni- vcrichtes gekauft. Die Roheinnahmen sind in den ersten sechs Monaten um 146800 z gestiegen, während sich die Betriebskosten um 31 900 L verminderten, so daß die Reineinnahmen um 178 700 Z höher stehen. Die freundliche Strömung war aber nicht von langer Dauer, da dis Verkehrsziffcrn für die letzte 2uli- wochc eine Enttäuschung brachten. Zuversichtlicher war die Haltung des Minen marktes, wenngleich die Umsätze im Hinblick auf die Börsenfeiertage (5. und 7. August) äußerst gerinc- fügig waren. Das Publikum bringt dem Kaffir- markt kaum noch Interesse entgegen und es haben sich in den letzten Monaten Zustände herausgebildet, die früher oder später eine Erholung mit sich bringen sollten. Vor allen Dingen ist durch die scharfe Kurs abbröcklung der Börsenwert vieler Papiere mit dem inneren Wert in Einklang gebracht worden und man glaubt, daß diese Tatsache in absehbarer Zeit die prlvaten Kreise zu etwas lebhafterer Betätigung ermutigen wird, zumal da Kapitalbedürfnis vor handen ist und die Enttäuschungen, die der Markt der Kautschukaktien und Petroleumwerte gebracht hat, weitere Kreise wieder dem Minenmarkt zu führen dürften. Allzugroße Hoffnungen macht sich die zünftige Spekulation )edoch nicht, da die Arbeiter lage nicht gerade als befriedigend bezeichnet werden kann. Die Lage des Kaffirmarktes läßt sich un gefähr dahin präzisieren, da» man nach der Ferien saison eine Besserung in Aussicht nimmt, aber die leitenden Minenbäuier im Hinblick auf die Inter esselosigkeit des Publikums und die politische Lage noch nicht den Mut hab: i. sich auf eine Auswärts bewegung vorzubereiten. Ziemlich fest lagen Rhode- sier auf die Aufschließungsberichte der Shamva- und Lldorado-Minen. In der letzteren wurden nach einer Kabelmeldung auf der achten Sohle reiche Erze an getroffen. Eine leichte Besserung war in Diamant- rktien bemerkbar, da Kauforders aus Parts vor lagen. Kautichukaktien leiden noch immer unter den ungünstigen Verhältnissen am Rohgummimartt, doch daoen sich die Kurse nicht nennenswert verändert. Eine Abschwächung dagegen vollzog sich in Petro leumaktien, namentlich in den galizischen Werten. Abfällig kritisiert wurde der Oil Trust of Galicia; dieser erklärte am 16. Mai eine Quartalsdividende von 2 die am 3. Juli ausaezahlt werden sollte. Daraufhin stiegen damals die Aktien auf 4", L, doch ist die Dividende heute noch nicht ausgeschüttet vorden und infolgedessen ist der Kur» nach und nach »uf 30 » zurückgegangen. Sank« una Gelömelen. ' Leher Bank, Aktiengesellschaft, in Leh«, Prov. Hannover. In der Aufsichtsratssitzung wurde mitge teilt, daß das Eewinnergebnis des ersten Halbjahres 1911 recht erfreulich sei. Der Umsatz, an dessen Stei gerung alle Konten beteiligt sind, ist um fast 70 Mil lionen gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres höher, und dementsprechend sind auch die Gewinnzif fern gestiegen. Die Filialen haben sämtlich gute, zum Teil recht gute Erfolge zu verzeichnen; insbesondere kann schon jetzt gesagt werden, daß die an die Ueber- nahme der Bremerhavener Spar- und Leihbank ge knüpften Erwartungen sich völlig erfüllt haben. Das Bremerhavener Geschäft bedeutet einen wertvollen Zuwachs für die Bank. * Die Warenliquidationskassr in Hamburg gibt bekannt, daß ihr Regulativ für handelsrecht liche Lieferungsgeschäfte in Gummi am 7. August in Kraft tritt. berg- unü Kltnen mrlen. * Bergwerksoerleihung. Der Gewerkschaft Wittelsbach in Hollfeld wurden 8 Felder in Oberfranken von zusammen 1498 Hektar unter dem Namen Heroldsberg 4, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 14 verliehen. * Gewerkschaft «Louise", Brauneisenstein-Berg werke, Essen. Im 2. Vierteljahr 1911 betrug die Erz förderung 18 002 t (gegen 18167 t im Vorvierteljahr und 17 404 t im 2. Vierteljahr 1910). Die Einnahme für verkaufte Erze stellte sich auf 188 553 .tt, wozu noch 873 -tt Rebeneinnahmen traten. Nach Abzug von 118 607 4t Betriebsausgaben verbleibt ein Ueber- schuß von 70 818 (66 851 bzw. 35 371) -tt, der sich durch den Bestand vom 1. April um 107 164 -tt auf 117 982 .tt erhöht. Besonder.- Ausgaben erforderten insgesamt 19 450 -tt, weiter kommen in Abzug 25 000 Mark Ausbeute pro 1. Vierteljahr und 500 -tt Ge winnanteil der Verwaltung; der Bestand am 30. Juni beträgt somit 133 032 <l. * Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Eintracht- Tiefbau bei Steele a. d. Ruhr. Im zweiten Viertel jahr 1911 wurde bei einer Förderung von 123 480 r (gegen 128 735 r im Vorvierteljahr) ein Betriebs Überschuß von 49 939 (106 987) -tt erzielt. Davon gehen ab für Anleihezinsen 33 750 (33 750) -tt und für Verrechnung auf Grundjchäden 15 458 (16 805) -tt, jo daß als Bestand am Schlüsse des zweiten Jahres viertels 97 807 ,97 076) .tt verbleiben. Der Kohlen bestand erhöhte sich von 944 aus 977 r. Das Minder erträgnis sei auf den Rückgang der Preise, die Stei gerung der Umlagen im Kohlensyndikat sowie er höhte Löhne zurückzuführen. Der neue Schacht 3 war am 1. Juli.»60 Meter tief und werde Ende Oktober fertigqestcllt sein. Düdelinger Hütte, Düdelingen. Die Gesellschaft erzielte, wie bereite kurz gemeldet, im Geschäftsjahr 1910/11 einen Reingewinn von 2 144 327 (2 136 774) Francs, wovon 336 568 (336 000) (36 000) Frcs. zu Gewinnanteilen, 1760 000(1 760 000) Frcs. gleich 55 (55) Frcs. aus die Aktie zu Dividenden und 47 758 (40 774) Frcs. zum Vortrag auf neue Rech nung verwandt werden. Das Aktienkapital der Ge sellschaft (früher 32 000 Aktien) ist bekanntlich abge schrieben. Sie hat eine Rücklage von 1 725 000 (1 725 000) Frcs. und neben einer Anleiheschuld von 19113 500 (19 659 000) Frcs. — den zu verteilenden Reingewinn ungerechnet — 10 517 743 (9 336 267) Francs laufende Verpflichtungen. Anderseits stehen die Gesamtanlagen mit 16 676 615 (17 484 488) Frcs., die Grundstücke und Konzession mit 5 328 993 (5 305 850) Frcs. und die Vorräte mit 4 139 885 (3 458 837) Frcs. zu Buch. Ferner waren 342 683 (284 870) Frcs. bar und 7 012 389 (6 322 983) Frcs. Ausstände vorhanden. — Geisweider Eisenwerk«. — Roheisensyndikat. Ueber die Art, wie die Einigung zwischen den Geisweider Eisenwerken und dem Roheisensyndikat erzielt wurde, erfährt sie „Köln. Ztg", daß dem ge nannten Unternehmen wahlweise eine Beteiligung von 30 000 i oder eine Geldentschndigung von 120 000 Mark angeboten wurde. Darauf erfolgte die Gegen forderung vcn 40 000 t oder 160 000 -tt, bis schließ lich Geisweid das feste Gegengebot von 38 000 t an nahm. Man darf wohl annchmen, daß Geisweid bei dieser Verständigung non der Absicht geleitet wird, eine ausgiebigere Ausnutzung seiner Hochofengase unter entsprechendem Ausbau seiner W*erkseinrich- tungcn durchzufiihren. * Hüttenwerke von Longwy. Die Gesellschaft be schloß die Ausgabe von 10000 Schuldver schreibungen von je 500 Frcs. Die neuen Mit tel dienen zur Vergrößerung der Werke Die Divi dende wird 55 (50) Frcs betragen. Smlkaewkrltt?. Betriebseinschränkungen der belgischen Flachs spinnereien. Wie aus Brüssel gemeldet wird, feiern die Flachsspinnereien zu Gent vom 28. August ab drei Monate lang jeden Sonnabend. i.l Bon den Seidenmärkten wird berichtet, daß sowohl ,n Mailand als auch auf den anderen Platzen des Rohseidenhandels die Lage des Ge schiiftes während der abgelaufenen Woche außerordent lich ruhig gewesen sei. Selbst die Ernteberichte ver mochten nicht die Unternehmungslust der Käufer zu steigern, ebenso verlief das Geschäft in fertigen Fabrikaten in Mailand außerordentlich ruhig. In Lyon hat sich gleichfalls eine Aenderung nicht voll zogen, auf dem Rohstoffmarkt und auch auf dem Gewebemarkt war das Geschäft vollständig leblos. Die erwartete Belebung des Geschäftes in Rohseide wie in fertigen Fadrilaten ist auch in Zürich nicht einaetreten, ebensowenig hat sich in Krefeld eine Besserung der Geschäftslage gezeigt. verkMerunysmelen. * Perzu«»frist für amerikanische Bersichervngs-G«- sellschaften. Als vor sechs Jahren die Mißwirtschaft der großen amerikanischen Lebensversiche rungs-Gesellschaften aufgedeckt uind die Vorgefundenen Mängel durch eine neue staatliche Ver- sicherungsordnung geheilt wurden, bestimmte das die sem Zweck dienende Armstrong-Gesetz, daß fortan den Gesellschaften die Anlage von Bersicherungsgeldern in Aktien untersagt werde, und es wurde ihnen zur Abstoßung der in ihrem Besitz befindlichen Aktien eine Frist von 5 Jahren einqeräumt. Die Krisis von 1907 und der ihr folgende Druck auf den Wertpapier markt waren der Abstoßung von Bahn-, Jndustrie- und Bankaktien durch die Versicherungsgesellschaften nicht günstig, doch veräußerten sie innerhalb des letzten Jahres einen großen Teil ihrer Bankaktien mit Vorteil, weil Berschmelzungsprojekte und die Rei aung zum Zusammenschlüßen von Banken und Trust Companies den Aktien höheren Wert verliehen. Den größer» Teil ihrer Bahn- und Jndustrieaktien besitzen jedoch di« Dersicherungsqesellfchaften noch, und d r die erzwungene Abstoßung bis zum 31. Dezember d. I. für die Policeninhaber unzweifelhaft ansehnliche Verluste bedeuten würde, hat die Gelellgebnng des Staate« New York die Frist um 5 Jahre bis zum 31. Dezember 1916 verlängert. Innen- unü kukenllsnüel. * Die Produktion rumänischen Petroleums i« 2»>i betrug ca. 137 000 e gegen 123 500 r im Mai. Der Export stellte sich auf 61 630 r gegen 47864 r zur gleichen Zeit im Vorjahr. Hiervon gingen nach Deutschland 1202 r, nach Englaird 8275 r, nach Aegyp ten 7423 r, nach Schweden 4715 r, nach Oesterreich- Ungarn 3759 l, nach Belgien 3402 t und nach Amerika 3827 l. GrsnLvorlmesen. Bei der Krefelder Eisenbahngesellschast in Kre feld schweben innerhalb der Verwaltung Beratungen über die Begebung einer neuen Anleihe. — Oesterreichische «riidbahn. Aus Wien wird dem „B. L.-Anz." gemeldet, daß die italienische Regierung tue Anfrage, ob sie geneigt wäre, selbst die Kapitalisierung der italienischen Annuität der Südbahn oorzunehmen, abgewiesen hat, weil eine solche Anleihe den Kurs der italienischen Rente ungünsri.! beeinflussen müßte. Gegen eine Kapilalt- sierung der Annuitäten durch eine Trustgejell lchast liegen dagegen grundsätzliche Bedeuten nicht vor. Die Regierung werde der Südbahn bereit willig an die Hand gehen uud alle Erleichterungen gern gewähren. Die Siidbahn hat der italienischen Regierung ihre Vereinbarung mit der Trustgesell- schait unterbreitet, uud diese wurde, wie die „N. Fr. Pr." aus Rom meldet, von der Regierung ge prüft. Die Staatsadvotatur wrrd die Bedingungen, unter denen die italienische Finanzverwaltung die Annuitäten an eine Trujtgenelljchait zahlen wird, vertragsmäßig sestlegen. Das letzte Wort bleibt dem Oberneu Rechnungshof in Rom Vorbehalten. Warschau-Wiener Eisenbahn-Gesellschaft. Die Verwaltung überwies soeben das Protokoll über die am 11./24. Juni d. I. abgehaltenc Generalversamm lung der Öffentlichkeit. Anläßlich der starken Kurs schwankungen, die sich in den letzten Tagen neuerdings in den Aktien diej.-r Gesellschaft vollzogen haben, diirf ten die Auslassungen des Vorsitzenden über die immer noch umlaufenden V c r st a a t l i ch u n g s g e r ü ch 1 e besonders interessieren. Sie lauten wie folgt: „In den letzten Tagen haben sich Gerüchte über die angeb lich von der Regierung in Aussicht genommene Ver staatlichung der Warschau-Wiener Baba verbreitet. Diese Gerüchte haben eine allgemeine Beunruhigung in den Warschauer Kreisen und eine wahre Panik auf den ausländischen Börsen hervorgerufen. Die in der Berliner Presse veröffentlichte halbonizielle Depesche aus Perersburg hat bereits diese Gerüchte dementiert. Als Präsident des Verwaltungsrates erachte ich es als meine Pflicht, kategorisch zu erklären, daß dem Verwaltungsrate keinerlei offizielle oder private Mitteilungen aus Petersburg bezüglich der Verstaat lichung der Warschau Wiener Eisenbahn zugogangen sind. Angesichts dessen sieht sich der Vcrwaltungsrnt veranlaßt, die besprochenen Gerüchte lediglich auf die Börsenspekulation zurückzuführen, die sich an den aus ländischen Börsen, auch in Petersburg und sogar, lei der, in Warschau maßlos entwickelt hat und nur ge eignet ist die Interessen unserer Gesellschaft empfind lich zu schädigen." Wie es iu dem Protokoll weiter beißt, benötigt d-e Gesellschaft zwecks Ausführung einer Anzahl von Projekten eine Summe von 20 Mil lionen Rubel, die durch Ausgabe von Obligatio neu beschafft werden sollen. Sie könne jedoch zur Ausgabe der neuen Schuldverschreibungen nur dann schreiten, falls die Negierung einen Uber den Ablauf der Konzessionsurkunde, der verhältnismäßig nicht inehr iern sei. hinausgeschobenen Temin zusichere. tNetrirbsau-rwei'e Niederwaldbahn-escsellschast. ,ziili 28 !M s s- 259) .L, seit I. Januar 77 »>9 s-s- -IN4» .«. Braunschweiger Ltrafteneiscnbahn - Gesellschaft. 3ult: S t r a ft . n b a h n b e i r i e l> 107 800 (4- 8iI5) ,sunl: Lichtwerk >0 18» , - I!»87t .«. Naab - Lcdenburg - t5be»surter Eisenbahn. ,suli 215 128 1212 015s »lr., seit I. ,)anuar 1 t>17 237 N 477 995« Nr. Loliilbah» Wickwiti-Nicfthiibl-Sauerbrnnu. ,luli V20Z »mehr 1059) Nr., seit 1. Januar 54 519 (mehr 4 L5V) Nr. verlchLeüene Industrien. * Gewerkschaft Alexander (Ziegelwerk) in Berlin. Die Gewerkschaft beruft die Inhaber von Teilschuld- verjchreibungeu zur Neuwahl des Treuhänders. * Das Gaswerk Tegel in Tegel erzielte iu dem am 31. Mürz abgelausenen Geschäftsjahr einen Rein gewinn von 108 799 (96 070) .tt und verteilt auf das Aktienkapital von 600 000 -tt eine Dividende von 14 (12) Proz. Der Abschluß wurde von der General- Versammlung gcneymigt. " Die Neugründung einer Aktiengesellschaft ist, wie gemeldet wird, in die Wege geleitet, die das ge samte Anwesen der seinerzeit in Konkurs geratenen Li ppi sch en Konservenfabrik in Det mold von der jetzigen Besitzerin, der Fürstlichen Spar- und Leihkasse, auskaufen soll. Das Elektrizitätswerk Westfalen, Aktiengesell schaft, in Bochum hat in dem Geschäftsjahr 1910/11 ,n den abgegebenen Kilowattstunden eine Zunahme von 44 Proz. zu verzeichnen. Das Unternehmen wird ein neues Elektrizitätswerk in Hattingen-Winz errich ten, wobei es sich über Bau und Betrieb mit der Stadt Barmen vereinigte. Die Anlage wird unter gemeinsamer Verwaltung betrieben. Einschließlich 72 108 .tt Vortrag wurde in dem abgelausenen Ge schäftsjahre ein Bruttogewinn von 2 726 647 (2 207 495) .tt erzielt. Rach Abzug aller Geschäftsun kosten bleiben 799 789 (619 932) -tt Gewinn, aus d«M 465 000 (285 000) -tt zu Abschreidungen und Rück stellungen verwandt werden sotten. Der verbleibende Reingewinn von 334 789 (331 932) .tt soll folgende Verwendung finden: Reserve 13 134 (13 387) .tt, Tan tiemen 8555 (9436) .tt, 6 Proz. Dividende (wie i. V.) und Vortrag aus neue Rechnung 72 700 (72 107) 'Mark. * Carl Berg. Aktiengesellschaft, in Eveking. Nach einer Mitteilung der Direktion hat die Gesellschaft durch die seit der Auslösung der verschiedenen Syndi täte eingetretene große Preisschleuderei sehr gelitten. Ueber das Ergebnis will sich die Vrwaltung noch nickt äußern, da die Bilanzarbeiten noch im Gange sind. Von wohlunterrichteter Seite hört man, daß nach den bisherigen Feststellungen für das abgelaufene Ge schäftsjahr auf eine Dividende nicht zu rechnen ist. Für das vorletzte Geschäftsjahr waren 5(4 Proz. Dividende gezahlt worden. Im lausenden Geschäfts jahr ist dir Gesellschaft in allen Betrieben sehr stark beschäftigt. * Gerb- und Farbftofswerkc H. Benner L Eo. in Hamburg. Die Fore st al Land, Timber and Railways Co, Ltd., von der die Gesellschaft einen großen Teil der Aktien besitzt, legt im Septem ber je 100 000 .tt neue Forcstal Vorzugs- und Stamm aktien von je 1 Pid. St. sowie 100 952 Pfs. St. 5proz Obligationen der Sociedad anon. quebrachates fusio- > nades, für welch letztere sie Garant,? übernimmt, zur I Zeichnung aus. Den bisherigen Aktionären der Fore- > jial Co. werden die neuen Aktien, dir ad 1912 divi- dendenbereckticU sind, im Verhältnis 1 zu 8 ange- k boten, die Voizuasaktie: »n 1.10 Pid. St., die Stamm aktien zu 2,10 Pfo St In dco ersten fünf Monaten des laufenden Jahres ist bei der Forestal To. nach I Mitteilung der Verwaltung der Nutzen erheblich größer als im Vorjahre, das Geschäft entwickele sich normal weiter. n- Hotel «eickshos, Aktiengesellschaft. Hamburg. Unter dieser Firma ist das bisher privatim geführte Hotel Reichshof in Hamburg in ein Aktienunterneh- men mit 1 000 000 tt Aktienkapital in Anteilscheinen zu je 1000 .tt umgewandelt worden. Als Vorstand wurde per Borbesitzer Hotelier Emil Langer. Ham bürg, bestellt. Mitglieder des Aufsichtsrats fin5 d». Kaufleute I. H. E Jepp und Otrv Bebrens^u Ham burg, der Rechtsanwalt Dr. jur. A. H. L. Strack ".i Hamburg und der Bankdirektor Karl Cäsar Leonhard zu Vorhalle a. d. Ruhr. Für die vom Borbesitzer gemachte Einlage übernimmt die Gesellschaft die aus dem Grundstück lastende Beschwerung von 1 NO 000 Mark außer der jährlich an die Stadt Hamburg zu zahlenden Rente von 301 .tt, sie läßt ferner bei der Auslassung eine Hypothek von 660 000 tt hinter der Neschrverung von 1 NO 000 tt und der Rente dem Einbringer eintragen, gewährt ihm 500 als vollgc zahlt geltende Aktien und zahlt bei der Auflassung .'00 000 . tt in bar aus. Lüdenscheider Metallwerke vorm. Julius Baffe Fischer. Von unterrichteter Seite wir) mitgeteilt, daß die Kursrückgänge in den Aktien dieser Ge,ell schäft, soweit hierfür nicht der Abschlag des Bezug-:- rechts in Frage kommt, in den derzeitigen Vcrhält- ? isien des Unternehmens nicht begründet sei. Die Beschäftigung sei nach wie vor sehr befriedigend, und die Aussichten könnten dcmcvtsprechend als gut bezeichnet werden. * Ferdinand Bendix Söhne, Aktiengesellschaft für Holzbearbeitung in LavLsberg. Laut Geschäftsbc richt erzieU: die Gesellschaft im Jahre 1910,11 aui dem Betriebskonto 491 068 (155 102) tt. Dagegen erforderten .Handlungsunkoflen 270 139 1211998) .tt Die Abschreibungen werden aus 40 946 (42 798) .tt be messen. Auf Forderungen werden 26 214 (31 562) .3 abgeschriebcn. Der Ueberschuß stellt sich auf 83 104 (69 432s .tt; hieraus sollen, wie schon mitgeteilt. 3'.- (3) Proz. Dividende ausgescküttet werden. Ueber db> Geschäftslage schreibt die Verwaltung iw Geschäftsbericht u. a.: .gurgelt sind wir in unseren Betrieben ausreichend be- sätäftig». Bur iu der Bautischlerri, deren Verhälinihe nach wie vor nubesriedigenoe Meiden, sind wir noch immer nicht imstande, die erwünschten Nesultatr zu erzielen. Dabr> er- hohen sich dir Preise snr Nvhmateria! weiter, ebenso sind die Arbeitslöhne nicht unwesentlich verteuert. B'ähreud des der ,tannenen Gcichastsjahres hatten wir Gelegenheit, das Areal unserer ,'vadril 4'andsbcrg a. L-. zu arrondieren. BNe cr- warden Bachdarterrainö tn einer Glvfte von 824n gm zum Preise von Kit 12:i >. In der Bilanz erscheinen u. a. Immobilien 1082 281 (998 656) .tt, Maschinen 198 308 (196 435) Mark, Vorräte 1 182 978 (1 031 045) .tt, Debitoren 502 471 (441 725) .tt, Aktivhypotheten 121'001' 1140000) .tt. Passivhvpotheten 248 228 (165 782i .tt. Kasse usw. 58 393 (81027) .tt, Kreditoren 663 261 (498 179) .tt. * Bereinigte Bayerische Spiegel- und Tafelslas- werke (vorm. Schrenk e< Co.), Aktiengesellschaft, in Neustadt (an der Waldnaab). Die österreichische Re gierung hat die-se Gresellschast zum Gcschäftsbe rieb in Oesterreich mit Ri derlassung in Angolwochr (Böhmen) zugelassen. * Hofherr Schrantz, Aktiengesellschaft, in Wien. In der außerordentlichen Generalversammlung murd: beschlossen, das Aktienkapital durch Ausgabe von 17 500 Aktien » nom. 200 Kr. init halber Dividende pro 1911 auf 7 000 000 Kr. zu erhöben und das Be zugsrecht auf die neuen Aktien den bisherigen Altio nüren im Verhältnis von einer neuen zu einer arten Aktie al pari anzubieten. — Weiter wurden die mit der Kapltalserhöhung im Zusammenhänge sichenden Statutenänderungen beschlossen. verbände. * Verein deutscher Eisenhüttenleute. Di.> nächste Generalversammlung findet am 24. September rn Breslau statt, an die sich am 25. und 26. Scptemln'c technische Ausflüge nach Oberschlesien und Mähren anschließcn. Die Teilnehmer an der Generalversamm lung haben am 23. September Gelegenheit, der En, weihung der an dcr Technischen Hochschule zu Bresl in eingerichteten Institut'? für Hüttenkunde bcizuwohinn. " Dcr Brauereivcrband für Schleswig-Holstein fit in Kiel auf weitere drei Jahre verlängert wordin. Mit Ausnahme einiger kleinerer Kieler Brauereicn traten sämtliche Brauereien der Provinz dem Ver bände bei vermilüires. Die Firma Wagner L Göhlitz in Leipzig teiia uns mit, daß üie Prokura des Herrn Gottholb Sanier erloschen und dem Herrn Richard Kleiner Kollektioprokura erteilt worden ist; er tft berechtigt, die Firma mit den bisherigen Prokuristen, den H.rren Emil Brotze und Paul Rackwitz zu zeichnen. * Verkauf einer bedeutenden ungarischen hoh- industriellen Anlage. Wie gemeldet wird, ist vor einigen Tagen ein bedeutsamer Abschluß zustande gekommen. Die Szolneker Vereinigte Dnmpssägc und Mahlmühlc-Aktisngesellschast, Pest, besaß in der Umgegend von Kisiloa, Ungarn, sehr umfangreiche Fichten-, Tannen- und Buchenwaldungen. Diese Forsten hat sie zusammen mit den dazu gehöripen holzindustriellen Anlagen und Waldbahnen an die Ungarische Holzhandels-Aktiengesellschaft Goldfinger L Teplansky, Pest, verkauft. Dcr Kaufpreis beträgt etwa 6'/, Millionen Kronen. Die Waldungen sollen in den nächsten Jahren abgeholzt und die Holz industriellen Anlagen zu diesem Zwecke erweitert werden. AkiblungsetnlteNunyen ulm. jZum Niakurs« der ^ra»ks«r,«r Berciuobant i» Krank' luri a. d. tdrr. Ter Priifnnastcrmtn vom 8>. Juli muftie nachdem mir einiar wenige Borrrchldfordernngen geprüft waren, wiederum vertagt werden, da der Nvnkiiraverwalie, die Prüfung noch nicht genügend vorbereitet hatte. Dei „Boss, ^zig." znsolgc berichtete dcr .gonkurSverwaltcr nin kurz, daft «ach Beginn der Viauidation tndgesaml „nur* etwa 100 000 ?stückzahln.Dpen erfolgt seien, während Berrech' nnngcn in viel grofterem Umfange vorgenommen wären. Tei Glänbigerschni.wcrband für landet nnd Unduitrie, Berlin, schätzt diese anfechtbaren Beträge, die den «Gläubigern zn- gute komm-u müssen, aus ea. 1 2 Millionen Mark. In der «Släubigeroersammluug erwähnie der üsoukurdrichter, daft de- rettä eine Singabe an das Justizministerium, das sich mN dem Konkurs der Hranksurter BereinSbank beschäftig», an gegangen sei, und «sflänbiger aus Bietz hoben hervor, daft noch während der Ltqiiidalion und nach der BabtungSeinstel- lung Verrechnungen mit der Bank in der Speise erfolgt seien, daft Schuldner der Bank Forderungen an die Bank aufgekauf» und mit tbrer eignen Schuld verrechnet haben. Nach Nnsicht der von dem Nttäiibigerschntzoerband vertretenen Gläubiger mnft in erster Neide die .iahlnng bzw. 'Verrechnung Decker», de» Vorsitzenden des letzten Anssichtsrates, in höbe von 50 000^ angesochtcn werden. Auch der KonkurSrichtcr. der nach Mög lichkeit die ,znierrsjen auch der kleinen Gläubiger zn schütze« such«, wie» daraus hin, daft die AnsechiungSklagen ohne An- jeden dcr Person geführt werden müfttcn. - Di« aalanfalwnr»»-, I—, N»»'Vnge»«f«,»a d L >»»«««»,« in »irn is, laut .N. ^r. Pr." insolvent geworde« und strebt eilten auftergerichtlichen Ausgleich an. Die Pas siven sollen nach Angabe des Schuldner» zirka 240 000 Kr. betragen und hierbei haupiiächlich PrivaieSkompteure unft Veldinstiiuie, dir aber gedeckt sein sollen, beteiligt sein.
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