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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.07.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110727026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911072702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911072702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-27
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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Leipziger Handelszeitung. Vie pmrellsuinüultrie im ersten Ssltzjshr 1911. Das Porzellangewerbe steht geaenwärtia im Zeichen kräftiger Aufwärtsbewegung. Die deutsche Porzellan industrie hat es in geradezu glänzender Weise ver standen, den neuzeitlichen Bestrebungen nach Schaffung guter kunstgewerblicher Erzeugnisse entgegen- zukommen, und hat vaburch ihre Gleichwertigkeit mit den besten ausländischen Konkurrenten immer wieder bewiesen. Duher ist es ihr auch gelungen, die schwere Depression, unter der sie seit der letzten Krise litt, zu beseitigen und wieder das hohe Niveau früherer Jahre zu erreichen. Die Rohstoff versorgung aus dem Auslande stand allerdings im ersten Halbjahr 1911 noch nicht ganz auf der Höhe de» ersten Semesters 1908. Die Einfuhr von Porzellanerde betrug nämlich in den Monaten Januar bis Juni 1907 bis 1911 in Doppelzentnern: 1907 1908 1909 1910 1911 1227 974 1315 424 1199 434 947811 1113425 Die Ausfuhr fertiger Porzellanwaren hat jedoch so kräftig zugenommen, da» sie im ersten Halbjahr 1911 sich auf 241932 D.-Ztr stellte und somit die Ausfuhr von 1907 noch um 17 317 D.-Ztr. übertraf. Gegenüber dem Borjahre beläuft sich die Zunahme der Ausfuhr auf 32 380 D.-Ztr. Der Wert der Ausfuhr ist von 16,47 Mitt. Mark in der vor jährigen Bergleichszeit auf 18,74 Mill. Mark ge stiegen. Daraus, das; der Wert der ausgeführten Waren nicht in dem Mage stieg wie die Menpe, folgt, daß die heimische Industrie sich zu Preis reduktionen verstehen musste, um ihre Erzeugnisse am Weltmärkte adsetzen zu können. Die Ausfuhr der wichtigsten Produkte des Porzrllangcwerbes in den Monaten Januar bis Juni 1907 bis 1911 bezifferte sich in Doppelzentnern auf: E ,svn >gos 1Sl0 isn Por-rüa-isolatoren .... 23«« »>844 35848 28874 3l NN andere Waren aus Porzellan. 24 377 189U, >7602 20 U>> 24712 Taselgcjchirr, weiß und farbig 134 404 143 382 IOO44O 131844 133 28! Lurusgegenstände 22 169 24 802 24 996 27671 30 771 Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, daff bei allen Erzeugnissen sowohl gegenüber dem Vorjahre als auch im Vergleich zu den Jahren 1907 und 1908 eine ganz wesentliche Steigerung der Ausfuhr zu verzeichnen war. Der gute Geschäftsgang ist nicht ohne günstige Einwirkung auf die wirtschaftliche Lage der Porzellanfadriken gewesen. Sie vermochten fast durchweg ihre Erträgnisse erheblich zu steigern. Soweit Aktiengesellschaften in Frage kommen, lässt sich die Entwicklung mit einiger Sicher heit an der Bewertung verfolgen, die ihre Aktien an der Börse erfuhren. Bisher erreichten nur bei drei der bedeutenderen Gesellschaften die Aktienkurse das Niveau wieder, auf dem sie vor der Krise standen. Ultimo Juni 1907 bis 1911 wurden näm lich die Kurse dieser Gesellschaften an der Berliner Börse, wie folgt, notiert: 1907 1908 1909 1910 1911 Porzellanfabrik Rosen ¬ thal 254H 202,5 268H 278^ 295 Porzellanfabrik Dux . 116 109 105 118,6 119,75 - Schombucg L Söhne .... 143 136,5 138 134 147 Die Aktien der Porzellanfabrik Rosenthal in Bayern stehen 40,5 Proz. höher als ultimo Juni 1907. Bei 5 Gesellschaften wurden zwar niedrigere Kurse notiert als vor vier Jahren, doch zeigen sie auch hier, mit einer Ausnahme, eine kräftige auf strebende Tendenz. Ultimo Juni der Jahre 1907 bis 1911 stellten sich die Kurse dieser Aktienbetriebe : Einen niedrigeren Kurs als im Vorjahre hatten nur die Aktien der Porzellanfabrik Wessel. Die Aktien der Kahlaer Werke stiegen von ultimo Juni 1910 bis 1911 um 32^5 Proz. 1907 1908 1909 1910 1911 Kahla . . . 396,5 322 285 295 327,25 Königszelt . 187 11»,5 167 165 170 Schönwald . 125 94 8HS 90 104,75 Triptis. . . 197,75 156,5 161,25 188,25 189,75 Wesel . . . 93 69.75 64 94,75 91,50 vörlen- uno ürmüelswelen. 8 Standardmnster. Der Vorstand des Vereins Berliner Getreide- und Produktenhändlcr, E. V., bringt zur öffentlichen Kenntnis, dich die Standard muster für den Deutsch-Niederländischen Getreidekontrakt der Mai-1910-Abladungcn von dem Asow, der Donau und dem Schwarzen Meer am 27. Juli festoestellt sind. Lunk- una GeWwelen. 8 Bedenkliche Kreditinstitute. Nachdem der Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergcwerbes (E. B.) mit Unterstützung der Behörden und der Presse gegen die unter dem Namen „bucket-shops" bekannten minderwertigen Banlfirmcn mit dem Erfolge vorgegangen ist, daß eines dieser Unternehmen nach dem anderen von der Bildfläche verschwindet, will man von anderer, berufener Seite einem nicht minder gefährlichen Uebel zu Leibe gehen. Es handelt üch um zweifel hafte Kreditinstitute, die die genossenschaftliche Rechtsform zu bedenklichen Praktiken mißbrauchen. Der Allgemeine Verband Deutscher Er werbs- und Wirtschafts-Genossenschaften, E. V., zu Charlottenburg, Berliner Str. 102, hat sich laut Mitteilung der Blätter für Genossen schaftswesen vom 22. Juli d. 2., S. 503, zur Pflicht gemacht, in allen ihm bekannt werdenden Fällen lolcher Art durch sein genanntes Organ die öffent liche Aufmerksamkeit auf diese mißbräuchliche Be nutzung der Genossenschaftssorm zu lenken und der artige Institute kritisch zu beleuchten. Der er wähnte Artikel beschäftigt sich demgemäß in ein gehender und für Interessenten lehrreicher Dar legung mit der Nürnberger Volksbank, e. G. m. b. H., der Nürnberger Spar- und Dar- lehnsbank, e. E. m. b. H. und der Beamten- Kredit- und Spaxbank, e. G. m. b. H., Berlin- Schöneberg. Das Vorgehen de» Allgemeinen Ver bands Deutscher Erwerbs- und Wirtschafts-Genossen schaften beruht, wie das des Zentralverbands des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes, auf dem ge sunden Gedanken dcrufsyenössisther Selbsthilfe gegen vereinzelte Mißstände, für die von Unkundigen der Stand oder die Einrichtung als solche verantwort- lich gemacht zu werden pflegen. Möge auch diese Aktion den im Interesse der genossenschaftlichen Sache wie in dem des kreditbedürftigen Publikums gleich wünschenswerten Erfolg haben. — Ai»«»rielKs au» Kuba. Laut „Ftnanzherold" erließ die Regierung Kubas »in Dekret,, wodurch sie 732 Stück der durch die revolutionäre Partei i n 1896 emittierten Bonds am 1. Oktober 1911 zu rück z a h l t. Vers- unü üüuenwelen. — Anhaltischer Fi»k«, und Kaliiudustrie. Die Verteilungsstelle hat dem Filialwerk des anhaltischen Fiskus Güsten eine selbständige Quote von 11,97 Tausendstel zuerkannt. In Kreisen der Kaliindustrie wird, wie der „Boss. Ztg." mitgeteilt wird, diese Fest ¬ setzung als ein Fehlspruch angesehen, da nach H 17 des Kaligesehe« für das anhaltischc Stammwcrk Leo- poloshall eine Quote von 27,07 Tausendsteln in der gesetzlichen Tabelle auf Grund des gesamten anhaltischen Feldesbesitzcs festgelegt war. Nach die ser Festsetzung ist der Teil Güsten abgetreunt und in folgedessen müßte, fall« Güsten eine selbständige Vollquote erhält, die Quote für das Stammwerk An halt neu festgesetzt werden. In diesem Sinne wird die Entscheidung der Bcrufungskommisiion seitens mehrerer Werksbesitzer angcrufcn werden. * Feierschichten im Ruhrreoier. Die Eutchoif - nungs Hütte feierte auf den Zechen Osterfeld, Bonnern, Stcrlrade und Hugo wegen Absntzmangels. Die Gelsenkirchener Bergwerksgesell. schäft feierte auf Zeche Rhcinclbe. — Wittener Gußstahlwerk in Witten Zu der Meldung^ wonach die Gesellschaft Gegenstand von Fusionsptänen sei, wird der „Boss. Ztg." von dem Unternehmen nahestehender Seite auf eine Anfrage mitgeteilt, daß daraufbezilglichc Verhandlungen nicht stattgefunden haben und der Verwaltung auch kei nerlei auf eine Fusion oder Jnteressengemeinschast abziclende Pläne bekannt seien. Was den Ge schäftsgang anlagr, so sei derselbe befriedigend. K Bom amerikanischen Eisen- und Stahlmarkt schreibt das Fachblatt „Iran Age": Man hält es sür unwahrscheinlich, daß die Frachtratcn-Lntsthci- dung eine Beschränkung der Aufträge von den Eisen bahnen herbeisühren wird. Nach den vorliegenden Berichten zeigt die Tätigkeit der Hüttenwerke eine leichte Zunahme. Aber das Geschäft ist ungleich mäßig verteilt. Die im Juli verbuchten Aufträge sowie die Produktion übersteigen die Vormonate, und die Aussichten für das Herbstgeschäft sind aus gezeichnet. Der Stabltrust arbeite! mit 72 Proz. ietner Produktionssähigkctt. In fertigem Material ist die Kauflust zwar besser, doch sind einige Produ zenten mit den Bedingungen nicht zufrieden, da ge wisse Preise Nachlässen unterworfen sind, speziell Barren und Bleche. Die Schienenverkäufe belaufen sich auf 35 000 t für kanadische und 110M t für andere Rechnung. In Baumaterial sind 20 000 c nach Kanada verkauft worden. Das Geschäft in Roheisen breitet sich weiter aus, besonders in den mittleren Staaten des Westens. Aus Pittsburg werden gute Verkäufe von basischem Eisen gemeldet. Der Markt für Gießcreteisen in Birmingham bc- tundet gleichfalls eine festere Tendenz und es besteht Aussicht auf eine Erhöhung der Preise. Die sich sür schwere Stahlabfälle zeigende steigende Richtung der Vorräte hat abgenommen, während gute Nachsrage heroortritt. ötokkgewerve. le. Eilenburger Kattuuiiiannsaktur, Aktiengesell schaft. Nach dem soeben erschienenen Geschäst-sbericht stellt sich das Bruttoerträgnis einschließlich 9428 (1996) Vortrag auf 723470 1775166) .kl. Ander- seits erforderten die Fabrikationskosten 617 710 (630 843) Anleihezinsen 21450 (22 350) -tt. Zu Abschreibungen sollen 40189 (45 461) verwendet werden, wonach ein Reingewinn von 41121 (76 512) verbleibt. Hieraus sollen die Aktionäre 3 (5) Proz. Dividende erhalten, der Reserve fonds eine Zuwendung von 1734 (3726) .tt, auf Talonsteucrkonto werden 3000 (0) .ft zu.rückgestellt und 2000 (5000) <ft Gratifikationen gewährt (i. V. wur den noch 3000 .ft auf Delkrederekonto zurückgcstellt und 10 358 .kl als Tantieme gewährt). Es verbleibt ein Vortrag von 10 386 (9428) -K. Hierzu bemerkt die Verwaltung in ihrem Bericht: «Tab verflossene Geschäftsjahr hat leider den gehegten Er wartungen nicht entsprochen. Tao Ergebnis ist als wenig befriedigend zu bezeichnen. Die Preissteigerungen auf dem Baumwollenmarkt haben da» ganze Jahr hindurch angrhalten,' c» mußten fortdauernd erhöhte Preise für Rohgewebe angelegt werden, während anderseits für fertige Waren fast keine Aus schläge zu erzielen waren. Leitens unserer Konkurrent wurden so billige Preise gestellt, -ah der Absatz namentlich in Stapel- artikeln besonders darunter zu leide» hatte. Trotzdem unsere Sortimente den Beisall unserer Kundschaft fanden, fo war doch etu milbiger Rückgang des Umsatzes unvermeidlich, zumal da auch das Auslandsgeschäft infolge der hohe» Preislagen er heblich nachgelassen hatte. Ein in einem hiesigen gröberen Fabrikbetricb frivol inszenierter Ltrcik hatte zur Folge, dnft die sämtlichen mabgebenücu Fabriken am Platze sich solidarisch erklärten und eine Aussperrung aus fast 3 Monate vornehmen mubten. Dies traf nnö gerade in einer Zett, wo wir noch stark mit der Ausführung von Sommcraufträgcn beschäftigt waren. Der Betrieb konnte infolgedessen nicht im Umfange des Vorjahres ausrechtrrhalten werden, und war cö uns daher auch nicht möglich, die Ablieferungen rechtzeitig zu bewirken. Der entstandene Ausfall konnte nicht wieder ctngcholt werden, und wurde da» Resultat auch hierdurch ungünstig bccinslubt. Die Bewertung der Warenbestände ist von uns in Rücksicht auf die Marktlage mit besonderer Vorsicht bewerkstelligt. AuS der Verwendung eines Patents, über das wir bereits im Jahre 1965,08 unseren Aktionären Bericht erstatteten, sind uns wiederum 5129 ulk zugefloilen, die wir auf Grund eines srühc- rc» AussichtSratSbeschlusse» dem UnterstützungSfondS sür Beamte und Arbeiter zugcsllhrt haben, wodurch sich dieser Fonds auf 31 L53 erhöht haben würde. Nach Beschlub des AufsichtSratö soll dieser Fonds mit 36 000 .ck seine Erfüllung erreichen, so dasi der Mehrbetrag von 1952 .ck sowie die später uns aus dieser Quelle zusliestcndcn Einnahmen dem Gewinn- und Verlustkonto direkt zugcführt wcrkkcn sollen. Da» Del« krcdcrekonto ist durch die vorjährige Zuwendung auf die frühere Höhe von 40 000 .6 gebracht und bedarf einer wetteren Erhöhung nicht." In der Bilanz erscheinen u. a. das Worenkonto mit 391 995 (311553) .ft, die Debitoren mit 497 97» (519 725) ^ft, denen gegenüberstehen 393 620 (340 910) Mark Bankschulden und 105 053 (86 229) -K sonstige Kreditoren. * Württembergische Leinenindustrie, Blanbenren. In der Generalversammlung wurden die Anträge des Aufsichtsrates, 5l4 (5) Proz. Dividende, geney- migt. Der Geschäftsbericht schreibt das befriedigende Gesamtergebnis in einer für die Textilindustrie recht schwierigen Zeit dem Umstande zu, daß sehr früh zeitige Garneinkäufe zu mäßigen Preisen die Gesell schaft in die Lage versetzten, ihre Verkaufspreise ni-bt sprungweise zu erhöhen, was zur Belebung des Ab satzes erheblich beigetragen habe. Brsugemerve. * Schxltheiß' Brauer«! Aktiengesellschaft in Berlin. Ter Abschluß für das am 31. August ablaufende Ge schäftsjahr dürste dem vorjährigen nicht nachstehcn. Es ist daher mindestens wieder mit derselben Dividende wie im Vorjahre zu rechnen. Sichere Angaben lallen sich aber jetzt noch nicht machen, da die Gesellschaft, die bekanntlich einens weitverzweigten Betrieb besitzt, erst in etwa sechs Wochen mit den Abfchlußarbeiten beginnen kann. Die jetzige Hitz- welle wirkt günstig auf den Absatz ein. Ob der Generalversammlung eine Transaktion in irgend- einer Form oorgeschlagen wird, steht noch nicht fest, da augenblicklich der größere Teil der Verwaltungs mitglieder auf Reisen ist. Trrmsoortwelen. — Große Berliner Straßenbahn. Die Erweite- rungspläne sind noch nicht spruchreif. Wie die „Voss. Ztg." erfährt, wird Ministerialdirektor Dr. Micke in den nächsten Togen von einer Reise zu- rückkehren und sich dann mit der Angelegenheit wei ter beschäftigen. Die Direktion wird dem Aufsichts rat verschiedene Vorschläge machen. Dicher wird sich aber erst, nachdem die Generalversammlung die Dor- I schlüge der Verwaltung genehmigt hat, mit den Plä nen der Direktion beschäftigen Der Ausgabekurs I der Obligationen und der Zinsfuß, mit dem sie aus- t gestattet werden sollen, bedarf ebenfalls noch der Fest legung. — Annullierung der Errichtung einer kommunale» Tramway-Gefellschast in Bukarest. Die rumänische Regierung annullierte die 1898 von der liberalen Re gierung gegebene Bewilligung sür die Errichtung einer kommunalen Tramway-Gesellschaft in Buka rest. Diese war laut „B. L.-A." eine Gründung einiger hervorragende: Mitglieder der Maralen Par tei, die sich 40 Jahre lana die kontrollose Herrschaft über Bukarests Tramwaylinien sicherte, obwohl die Gemeinde varvflichict war, das halbe Kapitol zu stellen und die vorhandenen Linien der Gesellschaft zuzuführcn. Für die liberale Partei ist dieser Ne- gicrungsbcschluß ein empfindlicher Schlag. * Die Dampsschifsahrisgesellschaft Hansa in Bre men bestellte je einen Dampfer von 870o Register tonnen bei der Aktiengesellschaft Weser in Bremen und bei der Aktiengesellschaft Tccklcnborg in Geeste münde. verlchieSene Inüultrlen. * Moore-Lichl-Akticnqesellschast in Berlin. Als die neuqegründete Moore - Licht - Aktiengesellschaft seinerzeit um schweres Geld die Patente der Moore Licht G. in. b. H. erwarb, da versprach sie sich von der Erfindung gute Erfolge. Aber die erhofften Erfolge blieben aus: schon nach wenigen Monaten mußte sie ihr Kapital erhöhen. Und gestern stand sie vor der Notwendigkeit einer Sanierung. Das letzte Ge schäftsjahr hat sogar mit einer Unterbilanz abge schlossen, aber die haben die Verwaltungsmitglieder aus eigenen Mitteln gedeckt. Sie sind auch bereit, dem Kapitalbedarf der Gesellschaft durch Zuzahlung von 25 Proz. auf ihre Aktien entgegenzukommen. Aber sie wollen die Last nicht allein auf ihre Schul tern nehmen. Natürlick, gab es über den Mißerfolg eines Unternehmens, das man gesund geglaubt, star kes Befremden. „Technische Schwierigkeiten, wie sie sich in den Kindcrjahren bet jeder Gesellschaft ein stellen", sagt die Verwaltung. Rechtsanwalt Philipp beantragte Vertagung, Nachprüfung und Revision. Die Verwaltung erklärte, dann würde sic demissio- nieren und ihren Beschluß, die Verluste zu decken, widerrufen. Schließlich gelangte ihr Vorschlag au> Zuzahlung von 25 Proz (d. s. 150 000 ^t) auf die alten Aktien zur Annahme. Die neugesckmsfenen Vorzugsaktien haben Anspruch auf 6 Proz. Vorzugs dividende, dann erst kommen die Stammaktionäre mit 4 Proz. Bis zum 15. Septeniber soll auf diese Weise das Aktienkapital auf 600 000 „ft gebracht wer den. Sollte die Finanzaktion nicht so glatt vonstat- ten gehen, so behält sich die Verwaltung neue Vor schläge vor. Den Opponenten, Rechtsanwalt Philipp, wühlte man in den Aussickitsrat. * Hirsch, Kupfer- und Mesfingwerke, Aktiengesell schaft, in Berlin. Wie bereit« mitgeteilt, übernimmt die Gesellschaft das Fabrikationsgeschält der Neuen Berliner Messingwerke Wilh. Bor chert j r. Die zu diesem Zwecke gebildete K. m. b. H. ist nunmehr mit einem Kapital von 1 Million Mark in das Handelsregister des Amtsgerichts Ber lin-Mitte eingetragen morden. Geschäftsführer der neuen G. m. b. H. sind die bisherigen Prokuristen der Berliner Mesfingwerke Otto Behrens und Erich Kuhn. — Rohproduktenhandels-Ges. m. b. H. Diese dem Scheidemandel-Konzern nahestehende Gesellschaft ist nunmehr mit 750 000 .ft Kapital in das Handels register eingetragen worden. * Gebrüder Lutz, Aktiengesellschaft, Maschinen fabrik uud Kesselschmiede, in Darmstadt. Das am 30. April beendete Geschäftsjahr hat dem Jahres bericht zufolge zwar ein etwas besseres Ergebnis er bracht, wenngleich es immer noch nicht gelang, die Herstellungskosten in das richtige Verhältnis zu den Verkaufspreisen zu bringen. Der Abschluß ergibt nach 35 300 (29 000) ^ft Abschreibungen einen Rein gewinn von 24 065 (17 570) .ft, woraus 3 (2) Proz. Dividende verteilt werden. Das laufende Jahr bat sich bisher gut angelassen, und wenn die merklich bessere Konjunktur anhalte, rechnet der Vor stand auf ein befriedigendes Ergebnis. * Kölner Rußfabriken, Aktiengesellschaft, in Köln. Die Generalversammlung ist verschoben worden, da noch nicht alle Aktionäre ihre Aktien eingereicht haben und die Abrechnung noch nicht fcrtiggestellt werden konnte. * Meggener Walzwerk, Meggen i. W. Gegenüber den in Umlauf gekommenen Gerüchten teilt die Ge sellschaft mit, daß bei ihr Fusion spläne nicht bestehen. * Bereinigte Pfeisenfabriken oorm. Gebhard Ott und Ziener L Ellenberger, Aktiengesellschaft, in Nürn berg. Eine außerordentliche Generalversammlung soll Beschluß fassen über Herabsetzung des Aktienkapitals um 100 000 ^ft durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von 5 zu 4, zur Beseitigung der Unter bilanz, Bildung des ordentlichen Reservefonds von 40 000 „ft, eines außerordentlichen Reservefonds von 10 000 .ft, zur Vornahme von Abschreibungen von 11358 .ft, Errichtung eines Delkredere- und Gebüh renäquivalentkontos 11000 .ft und zum Vortrag von 6909 auf neue Rechnung. Das Aktienkapital be trägt 500 000 ^l, die Unterbilanz stellte sich per 31. Dezember 1910 auf 15 732 .ft nach Aufzehrung aller Reserven. * Konservenfabrik Joh. Braun, Aktiengesellschaft, in Pfeddersheim. Das Ergebnis de» am 30. April beendeten Geschäftsjahres gestattet abermals nicht die Verteilung einer Dividende. Der Bericht des Vorstandes schreibt das den hohen Einstandspreisen infolge der vorjährigen Mißernte zu. Nach 32 872 (32 875) Abschreibungen schließt da« Jahr mit einem Gewinn von 47 462 (36 946) «Zt, wovon 30 000 (20 000) .ft zu Extraabschreibuugen verwendet wer den. Im Hinblick auf den nicht ungünstigen Stand der Fruchte im laufenden Jahre rechnet die Verwal tung für 1911/12 auf ein befriedigendere» Ergebnis. * Eine neue russisch-französische Gesellschaft für drahtlose Telegraphie. Wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, werden gegenwärtig Verhandlun gen geführt zur Gründung einer russisch-fran zösischen Gesellschaft für drahtlose Telegraphie in Petersburg mit einem Grundkapital von 4 000 000 Francs. * Russische Gesellschaft für drahtlos« Telegraphie und Telephon, Petersburg. Früher kam für ganz Rußland lediglich die elektrotechnisch« Gesellschaft Siemen» LHalske in Petersburg für die draht lose Telegraphie, die große Verwendung bei der russischen Marine findet, in Frage. Später wurde eine Wettbewerbsgelellschaft unter dem Namen Russische Gesellschaft für drahtlose Telegraphie und Telephon gegründet, die, obwohl von der Regierung in jeder Hinsicht unterstützt, das erste Geschäftsjahr 1909 mit einem größeren Verlust abgeschlossen hatte. Wie aus dem Geschäftsbericht hervvrgebt, hat auch das zweite Geschäftsjahr 1910 einen Verlust von 130 172 Rubel ergeben. Da» Grundkapital beträgt 12M0W Rubel. Dervilnüe. * Der verband Deutscher Kammgarnspinnereien und Bindfadenfabrilen erhöhte die Preise um weitere 5 .ft pro 100 tzft. * Bereinigung der Großhändler der rheinisch westfalischen Eisenwaren- und Werkzeug-Branche. Di« Versammlung dieses Vereins hat nach langer Verhandlung folgenden Beschluß gefaßt: Die von der Handelskammer Berlin im April 1909 in gemein samen Beratungen von Delegierten sämtlicher an der Eisenwarcnbranche interessierten Handelsvertretungen sestgestellten Normalmaßc und Packungen für Eisen waren und Wertzeuge im Jnlandverkehr (nicht im Auslandverkehr) haben sich in ganz Deutschland im großen und ganzen eingesührt, regelmäßige Anwen dung gefunden und werden in den Preislisten der maßgebenden Großhändler und Fabrikanten aus- schlienlich aufgesührt. Gegen eine Feststellung derselben als handelsüblich ist nichts einzu wenden, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß zufolge der vorhandenen Lager und Stanzen die Maße nicht genau eingchalten werden können und erst im Lause von vielen Jahren genau eingeyalten werden, sowie daß noch manche Acnderungen von Einzelheiten sich als notwendig erweisen. Die An schauung des Bergischen Fabrikantcnvcreins, Rem scheid, daß ein allgemeiner Gebrauch sich nicht heraus gebildet hat, daß Händler und Verbraucher von Werkzeugen sich bisher an die ausgestellten Maße vielfach nicht gelehrt haben und von der alteinge- jührten Dich.-Packung nicht abgehen wollen, betrachten wir als nicht richtig, soweit der Verkehr mit Händ lern in Deutschla>»o in Frage kommt, ganz besonders nicht in Eisenwaren. — Dem internationalen Röhrcnocrband ist laut „Voss. Ztg." infolge der F u s i o n der schotti schen Röhren werke der Weg geebnet. Man erwartet den Abschluß einer englisch schottischen Kon vention und die Wiedererrichtung des inter nationalen Röhrenverbandes. * Verletzung des amerikanischen Antitrusigcsetze». Die kürzlich der Verletzung des Antitrustgcsetzcs an- geklagten Mitglieder des Drahtkartclls wur den auf ihr Schuldbekenntnis hin mit je 1000 Doll. Geldstrafe belegt. Sermilüiies. * Preiserhöhung sür deutsch« Diamanten. Wie aus Antwerpen gemeldet wird, verkaufte das Hand- lersyndtkat das gesamte Juli-Shipmcnt deutscher Dia manten, umfassend 80 600 Karat, und beschloß für das nächste Shipmcnt eine Preiserhöhung von 2 Fics. pro Karat. * Verlängerung des Ausnahmetarifs für Dünge mittel. Die Gültigkeit des Abusnahmetarifs für Düngemittel und Rohmaterialien der Kunstdünger erzeugung (letzte Ausgabe vom 1. Mai 1907) wird b i s e i N s ch l i e ß l i ch den 30. April 1917 für den Binnen- und Wcchselverkehr der preußisch hessischen und der oldenburgischen Staatsbahnen, der Reichs eisenbahnen in Elsaß-Lothringen und der Militär eisenbahn verlängert. Eine weitere Bekanntmachung darüber, welche Rahnen sich noch der Maßnahme au» schließen werden, steht in Aussicht. nb. Zuckererzeugung Europas. Nach amtlichen Zu sammenstellungen sind in Europa während der abgc« laufencn 10 Monate des gegenwärtigen Betriebs jahres (September bis Juni) rund 106 52)900 Ztr. Zucker, in Rohzuckerwert ausgcdrückt. erzeugt worden. Hiervon entfallen rund 51443 000 Ztr. aus das Deutsche Reich, also beinahe die Hälfte der gesamten europäischen Erzeugung. Die Erzeugung Oesterreich- Ungarns nahm die Höhe von rund 30573 800 Ztr. ein. während Frankreich nur mit 14 405lM Ztr, Belgien nur mit 5 671 900 Ztr. und Holland gar nur mit 4 427 200 Ztr. beteiligt sind. Die Gesamterzeugung in den fünf angeführten Hauptrübenländern betrug, wie schon bemerkt, rund 106 5209M Ztr. und über schreitet damit die Erzctigung in dem entsprechenden Zeiträume des Betriebvjahres 1909/10 um rund 16 222 90t) Ztr., des Betriebsjahrcs 1!)s)8/09 um rund 12024 900 Ztr., des Betriebsjahrcs 1907 08 um rund 13382 700 Ztr. und des Betriebsjahres 1sft'6i)7 um rund 11290 500 Ztr., ist also weitaus bcdeurendcr gewesen als in den vorangegangenen Betriebsjahren. Hypotheken- unü Grunültückslrirrrkt. * Kommunale Hypotheken in Weigcnjer. Dir Finanzkommission der Gemeinde Weißenjee hat üca Beschluß gefaßt, den städtischen Körperschaften ein. Vorlage zu unterbreiten, wonach von einem zu bil denden Hypothckeufonds Grundstücke an zweite.- Stelle zu beleihen sind, wenn die Gcineindespar lasse die erste Hypothek begeben hat. Bei der bekanntxn Schwierigkeit der Beschaffung zweiter Hy potheken wird diese Einrichtung natürUchenuei-e bald Nachahmung finden. Die Beleihung soll ois zur Grenze von 75 Proz. erfolgen. Genecslverlsmm!ungrn. 28. I»I t. Schlesische Eellulosc» und Papirrjabrikcn, A.-G. Ausicrorü. 1! vm. in EunncrSdors. Deutsche Ton- und Ltcinzeugiverlc, A.-G. Aus-rrord. 1! vm. in Eharlvttenburg. 23. Fall. Nheinische Akt-Ges. fit, Papiersadrikatto». Außerord. 4 nm. in Düsseldorf. vaqerisch« ZeUuioidmareusoSrik »or«. Mdkrt Macker, Mt.-E>es. Audervrd. N vm. in Nürnberg. 8r»8« Berliner Strasienbah». Auherord. Il vm. in Berlin. Verliu-Si,arl»1te«b»r«;er Etrak>r»dah». Auhcrord. ISsH vm. in Berit». 31. FNl l. «tttrldcotsch» Gnmmiwareasadrik Vaui» Pete», Akt.-Ges. Ansierord. !> vm. ln Frankfurt a. M. Taveteu-Jndvsirlc-klkt.-ittcs. Qrd. ll vm. >u Berlin. 1. An« »ft. Qlaoi-Min«»- »»d Eisendahugejellschas«. Qrd. 11 vm. in Berlin. ». «»«»st. Balckc, Teller!»« L St«., kttt.-<i»es. Autzerord. v mn. in Düsseldorf. Boardinghouse, Skt.-Grs. Qrd. 11 vm. in Berlin. 3. Angnft. Rhet»tschr *«ahl»«r<t. Ausierord. UZ- vm. in DntSburg-Met-ertch. Latllungselnltellungen ulw. — Das Konknrsveesatzre« «der das Bermögen de» Kans» »a»»« Herma»» Pops, Partirwarrngeschaft, in r'ripJg, MiUelstratze lbb, wird nach Abhaltung des Schlußtermins aus gehoben. — Da» Ko»k»ra»«rsahrr» über das BrrmSge» »er Selma vkar»«rrte Helnkrr i» Leipzig, Alexanbcrftrasie 18, Handschutz- »n» Krmvatiengrschäs« tn Firma Fraaz Ala»er in Leipzig, wir» «ach Abhaltung de» Schlußtermin- aufgehoben. — A» Ko»k»r»»«k«hr«» »he, »a» Bermögen des Kans, »am>» «hriftia» Friedrich 8»d»i, B,lk«. »»nganftatt, in L«t»»tO»»»trtßIch, Thereftenstraße l«, ist der Lchliiktermin auf de» lS. August vor dem Amtsgerichte Lelpz-g bestimmt worbe». — lieber das Bermöge» »er verlin-NLdcrodsrs-r Zement» »arensahrtk, G. m. h. H. i. Lia»., Berlin, Schmi-Mraßc -'125, ist lavt .v. T." der Konkurs eröffnet woidcu. — DI* Lchnhwarrnsabrttsftrma Iftichael Loewu- Sohn in Her»«»amefte«, die seit dem Jahre !<>" beftcm, ist insolg« erlittener Berlusic bei Kundschafte« tn-olvent geworden und strebt einen Ausgleich an. Tie Berbindlichketten der Firma, die »00 Arbeiter beschäftigt, betragen zirka 256 666 Kr. Be- teülgt ist die Stlniggröyer Kredit, und Borkchußbank mit »000 Lr.
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