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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.07.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110713013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911071301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911071301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-13
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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LelMyer r>«yem«a. Nr. l92. 105. Iannmng. 3. vettsge. vmmrrsttg. 13.3utt ISN. Leipziger Handelszeitung. Die Makler uuü üie Mette SypMek. - * Der vierte deutsche Matlertag forderte in einer Resolution in München die Abänderung der Para graphen 1123/1124 des BGB. dahin, daß die Mieten vor allem zur Deckung der Hqpothekenzinsen dienen, und jede Zession oder Pfändung dem Hypolheten- gläubiger gegenüber unwirksam sein soll. . . Ein« solche Abänderung, die darauf hlnzrelt, die Sicherheit der zweiten Hypothek zu erhöl-en, wurde allerdings die anarchischen Zustände, die auf dem Gebiet der zweiten Hypothek zurzeit herrschen, teil weise beseitigen, Zustände, j>ie fetzt bei einer Sud- hastation den Inhaber der zweiten Hypothek (De- leihung über 60 Proz. des Wertes) zwingen, sein Kapital durch Uebernahme des Objektes mit einem Kostenaufwand von durchschnittlich 30 Proz. seiner Hypothek (wenn ihm die erste.Hypothek belaßen wird), zu retten, oder es gänzlich verloren zu geben. Die volkswirtschaftliche Notwendigkeit, die -wette Hypothek zu sanieren, wird nicht nur von dem Mak lerstande empfunden: ober niemand hat mehr Ge legenheit, die Notwendigkeit zu erkennen, als gerade er. Das brachte es wohl auch mit sich, daß der vierte deutsche Maklertag gleichzeitig zu dem Referat des Dr. Erandke (Berlin) über Mietverlustversicherungen sehr sympathisch Stellung nahm. Diese neue Ver sicherung kann als Ergänzung der geforderten gesetz gebenden Maßnahme und (bei der Unwahrscheinlich keit. sie in absehbarer Zeit durchzusetzen) vorläufig auch allein schon als eine starke Hilfe dienen: denn das Verbot der Mietenpfändunq ist unwirksam, wenn es keine Mieten zu pfänden gibt, d. h. wenn das Haus zum Teil leersteht. Die Sicherheit der Hypo theken beruht eben auf dem Ertrage des Hauses, bei einer normalen Beleihung bis zu 80 Proz. werden die Hypothekenzinsen selbst eines gänzlich leerstehen den Hauses durch die Versicherung gedeckt, und außer dem können die Hypotbekengläubiaer auf Antrag die Zahlung der Entschädigungssummen direkt an sich erwirken, wie sie auch eventuell an Stelle des Mit glieds durch Zahlung der Prämien die Versicherung aufrechterkalten können. Die geforderte gesetzgebende Maßnahme und die Mietnerlustversicherunq würden die zweite Hypothek zu einer absolut sicheren Kapitalsanloge machen. Bei der Scheu der gesetzgebenden Körperschaften vor Abänderungen des BGB. ist vorläufig allerdings kaum zu erhoffen, dost dis Besolution des Makler tages in die Praxis iibergeführt wird. Genossenschaftswesen. Täuschung über die Höhe von Geschäftsanteile» durch Dritte. (Nachdruck verboten.) js. In einem Orte bei Bromberg hatten sich acht Landwirte unter der Firma Brennerei-Ge nossenschaft Königlich W. zusammcngefun- den. Diese Genossenschaft arbeitete in -en Jahren von 1903 bis 1908 mit Unterbilanzen m Höhe von 729 dis 35 000 -4t. Als zwei Mitglieder im Jahre 1905 kündigten und somit das Fortbestehen der Ge nossenschaft, die nach 8 4 des Genossenschaftsgesetzes mindestens 7 Mitglieder zählen muß, überhaupt in Frage stellte, gelang es, die beiden Kläger I. und K. zum Beitritt zu bewegen. Dabei haben die beiden Beklagten den Klägern vorgeredet, daß die Ge schäftsanteile nur 1000 -4t betrügen. In Wirklich keit war bereits durch Beschluß vom 16. Oktober 1903 der Geschäftsanteil auf 5000 erhöht worden. Die Kläger traten bei und mußten dann auch 5000 -K zahlen. Sie wollen die Beklagten jetzt dafür haft bar erklärt wissen. Einmal fordern sie die Vergütung der Differenzsumme von 4000 -4t, sodann aber auch allen weiteren Schaden, der ihnen durch den Beitritt und die dadurch vielleicht noch weiterhin nötig wer denden Zahlungen entstanden ist. Das Landgericht Bromberg hat die Klä ger abgewiesen. Dagegen ist das Oberlandes« gcrichtPosen unter Berücksichtigung der Willens freiheit der Kläger auf die Generalversammlung vom 3. März 1905 eingegangen, in der nach der Bebaup- tung der Beklagten auch der Beschluß über die Er höhung der Geschäftsanteile von 1000 auf 5000 -tt vorgelesen worden sein soll. Das Oborlandesgericht Posen hat deshalb auf einen Eid der Kläger erkannt, daß eine solche Verlesung des Beschlusses vom 16. Ok tober 1903 nicht stattgefunden habe. Bei Leistung des Eides sieht es die Schadensersatzansprüche der Kläger als begründet an, weil eine Täuschung dann auch kausal für den Schaden geworden sei. Das Oberlandesgericht Posen führt in seinen Entschei- dungs gründen hierzu aus, daß die Kläger be züglich der 4000 -tt verlangen könnten, so gestellt zu werden, wie sie gestanden hätten, wenn die vorge täuschte Tatsache, nämlich der in monatlichen Raten von 5 abzuzahlende Geschäftsanteil in Höhe von 1000 richtig gewesen wäre. Das Reichsgericht hat dieses Urteil des Oberlandesgerichts Posen aufqeho-en und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entschei dung an da? Oberlandesgericht zurückverwiesen. Das Reichsgericht beanstandet besonders, daß die Ver teidigungsbehelfe wegen des Betrugs und des Scha dens unrichtig behandelt worden sind. Es komme das Interesse in Frage, das jemand daran haben kann, daß ein Vertrag überhaupt nicht geschlossen worden ist. (Akt. Z. I. 181/10.) vörlen- uno üsnüelsmelrnr. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Sproz. ReichS-Anl. 8S,82—8S,7S, Sproz. Buenos 72,37, 1902er Ru),>,^»c Anleihe 92,37, Türkenlose i7ii—17'>,7S, komm- u. Tisconto-Bank 117,75, Darmstädter Bank 127, Deutsche Bank 264.75, Diskonto 187,75-187,50, Dresdner Bank 157,12—157,25, Berliner HandelSges. 167,12—167,25—167, Nationalbank 126,37, Zchaafshaus. Bankverein 138,25—138, Sreüitaktten 206,25, Petersb. Int. Bank 212,62—212, Russische Bank 158,75, Balti more 107,37—107,87—107,75, Kanada 242,62-242,25-242,37 bis 241.87— 242,12—242, Meridtonalbahn 124,75—124, Lombarden 23.87— 23,75, Orientbahn 155,75, Prince Henri 151, Schantung 133,25—132,87, Warschau-Mten 213,87-213,25-213,75-213,87 bis 214,87, Gr. Berliner Straßenbahn 200—200,25, Hamb. Paket- sahrt 134,37—131,62, Hansa 175,37—176,25—176-177,25, Nordd. Lloyd 96,37—96,50, Dynamit-Trust 187,37—187,50, South. West 178.87— 179,25, Bochumer 236,50—236,12, Deutsch-Luxemb. 190,75 bis 191—IW,37—190,87-190,50, Gelsenkirchen 200—199,50 bis 199.75, Harpcner 188,62—188, Hohenlohe-SOerke 215.50—215,75 bis 215,50, Laurahütte 176—175,62—175,87—175,75, Oberschlcs. Eiienb.-Bedarf 91M—94,25, PHÜNix 253,50-253,62—252,75-253,75 bis 253,12—253,25—252,87—253, Rheinische Stahlwerke 162,50 bis 162, Rombacher 184,12—183,37—183,50, Alla. Clektr. 276,37 bis 276,25, Deutsch-Ueberfee Elektr. 180,62, Ges. f. glcktr. Untern. 187, Schlickert 174,87—174,62, Siemens L Halske 251,62, Slektr. Licht und Kraft 143. Zugelassen wurden: 2 500 600 st Stammaktien der Hotelbetriebs-Aktiengesellschaft Uhls Hotel Bristol- Zentralhotel 24 600 000 st Aktien der Aktiengesell schaft Deutsche Kaliwerke Bernterode (Untercichs- feld); 7 500 000 -<t nom. Aktien der Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, Aktiengesellschaft, in Wies baden. XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 12. Juli. Das Geschäft in Kaliwerten war heute sehr lebhaft bei anziehenden Kursen, die Umsätze waren ziemlich bedeutend Der Kalimarkt nahm das ganze Interesse in Anspruch. Kohlenkure wäre» daher vernachlässigt. Mont Cenis waren schwächer. Braunkohlen- und Erzkuxe wenig verändert. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Yorker Börsen- ujw. Berichte finden unsere Leser auf ver -ritten Seite des Hauptblattes. Lank- una Gelvmeien. * Bank der Ojtprcugischeu Lauöfchafr zu Königs ¬ berg i. Pr. Der Gewinn für oas um öl. Marz abgelausene Geschäftsjahr beläuft sich dem Rechen schaftsbericht zufolge aus 420994 (40040«) .st uuo enr- jpricht einer Verzinsung von 10 ft Proz. au; das Grundkapital von 4 Millionen Mark. Die Gesam:- einnahmen betrugen 941550 davon erbrachte» Gewinn und Zinsen auf Effekten 341891 .st, Pro visionen 191196 .st, Zinsen 272 315 .st, Wechjelzinsen 117 940 .st. Eingang auf abgeschrlebene Forderungen 5485 .st und Grundftückserträge 12 721 .st. Die 'Aus gaben beanspruchten 520 556 .st, darunter Verwal- tungskosten 429 454 .st und Abschreibungen 79 391 .st, so daß sich der oben angegebene Reingewinn von 420 994 .st ergibt. Hiervon gehen nach Abzug der Tantiemen und Gewinnanteile 25 622 ,st zum Spar reservefonds, 263 945 .st zum Eigentümlichen Fonds der Landschaft und 65 986 .st zum allgemeinen Re servefonds der Bank. Dis Gesamtumsätze be trugen je im Debet und Kredit 853 815 639 (782 549 024) .st. Die vom 49. Generatlandtage (1910) beschlossene leihweise Hergabe von 2 Mil lionen Mark 3ftproz. Ostpreußischer Pfandbriefe aus dem Eigentümlichen Fonds der Ostpreußischen Land schaft an die Bank zu Lomdardierungszwecken ist landesherrlich genehmigt. Die der Bant daraufhin von der Landschaft übergebenen Pfandbriefe fino bei der Reichsbank unter Eröffnung eines besonderen Lombardkontos hinterlegt. Ein Kredit ist darauf außer dem zur Einrichtung des Kontos nötigen Betrage von 1000 .st bisher nicht in An spruch genommen. Bei der Lebensver- sicherungsanstalt der Ost preußischen Landschaft, die nach landesherrlicher Be stätigung der im Februar 1910 beschlossenen General- landtagsoorlage am 15. November 1910 ihren Be trieb ausgenommen hat, und mit der die Ostpreußische Landschaft auf dem Wege der Lebensversicherung die Entschuldung betreibt, ist die Bank Zahl- und Kassenstelle und hat gleichzeitig ihre Geschäfts-, Neben- und Annahmestellen werbend in den Dienst der neuen landschaftliche» Anstalt gestellt. Der Grundbesitz der Bank ist durch Ankauf zweier Grundstücke in Königsberg vermehrt worden In derBilanz erscheinen unter den Aktiven Kassa mit 819 721 .st, Effekten mit 7 346 094 ,st, Kontokorrent- tonto und l- mit 7 236 936 .st, Wechsel mit 2 731 301 .st, Lombards mit 2 037 359 .st und Spar kassenanlagen mit 3 672 377 .st, unter den Passive» Spareinlagen mit 3 627 377 .st und Depositen mit 17 073 282 .st — Oesterreichische Kroncnrente. Die österreichische Posksparkasse hat die übernommenen 118,6 Millionen Kronen österreichische Kronenrente ausvorkauft. P Die Surtaxecinnahmcn der Sao-Paulo-Kaffes- zollanleihc belaufen sich in der Zeit vom 3. bis 8. Juli auf 30 000 Pfd. St. Berg- una üüttenwelen. * Otavi-Minen- und Ersenbahngesellschajt. Den Abschluß der Gesellschaft haben wir bereits veröffent licht. Üeber die Geschäftslage schreibt die Verwal tung in ihrem Jahresbericht: „Die bergbauliche» Arbeiten in Tsumeb sind im allgemeinen günstig vorangcschritten, trotz der nicht geringen technischen Schwierigkeiten, die in dem gebrächen Charakter und der Klüftigkeit des Erzkörpers begründet waren. Im Interesse der Sicherheit der Grubenbaue und der Ar beiter wurde an Stelle des Firstenbaues der Quer bau eingeführt, der die Betriebssicherheit der Grube wesentlich erhöht, aber anderseits die Erzgewinnung wegen der schmäleren Abbaustöße erschwert. Trotz dem konnten die Gestehungskosten der Erze auf 23 (25,30) ^t pro Tonne vermindert werden. Besondere Beachtung wurde den Erzvorkommen im Otavitals zugewendet, die nach wie vor Erze non hohem Kup fergehalt liefern. Es wird die Erweiterung der Betriebe dieser Grubcnpunkte beabsichtigt, da der Gesamtcharakter der Vorkommen hoffen läßt, daß weitere Äufschlußarbeiten in der Streichrichtung und nach der Tiefe zu einer Erhöhung der Ausbeute füh ren werden. Die Eisenbahn hat im Berichtsjahr eine wesentliche Vermehrung des Verkehrs aufznweiscn. der eine Erhöhung der Betriebseinnahmen um fast 50 Proz. entspricht. Durch die Transporte für de» Umbau der Staatsbahnstrccks Karibib-Mjndhuk und den Neubau Windhuk-Kub wurden di" Bahn und die Betriebsmittel außergewöhnlich in Anspruch qcnom- men. Da die Staatsbahn einen großen Teil ihrer Betriebsmittel für Bauzwecke verwendet, so mußte auch auf der Strecke Karibik-Windhuk der Wagen ladung nnd Stückgukverkehr lum orößten Teil mit Otanibaknfahrieugcn -vrckigefiikrt werden. «r Die Baku Russian Petroleum-Gesellschaft berichtet, daß die Reorganisation des Unternehmens im Jahre 1910 durchgcführt worden ist, die Kon zessionsurkunde hat aber die russische Reg'eruna noch nicht ausgelicsert, so daß die vorliegende Abrechnung noch in der bisherigen Weise hat aufaemacht werden müssen. Die Petroleumprodutt ion betrug in 1910 6 694 610 Pud, während auf den gepachteten Ocl- feldern 301 519 Pud geerntet worden sind. An Rohöl wurden in 1910 5 215 828 Vnd verkauft, die 872 927 Rbl. erbrachten be- einem Durchschnittspreise von 16^c Kopeken pro Pud. Die Produktton er forderte im Durchschnitt 8"'. Kopeken, da aber noch Abgaben, Steuern und Zinsen zu wblen waren, so stellte der Kostpreis im Durchschnitt fick auf Kopeken, einen Gewinn von einer Kopeke pro Pud lassend. Transportwesen. X)>( Rinteln-Stadt Aachener Eisenbahn-Gesell schaft. Der Aufsichtsrat beantragte 5 (4">) Proz. Dividende. Betriebsansweise Ehilian kleetric Tramway and Light stompaaq Limited, Santiago de Shite. Tie Betriebseinnahmen betrugen tm April 1!Nl l V7N 640 (884 337) Papicrpesos; feit l. Januar bis ZV. April 4V5I V73 (3 370 116) Papierpesos. Unnen« una Kutzenlisnüe!. -*—*-< Großbritanniens Handel mit dem Auslande ist im Juni größtenteils zufriedenstellend gewesen, zu mal in Anbetracht der Störung, die das in diese r Monat sollende Pfingstfest verursachte.^ Außer dem hat auch die Königskrönung ni^t zur Förderung des Handelsgeschäfts beigetrogen. Die Einfuhr zeigt daher auch eine» geringeren Wert im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres, wobei zu berücksichtigen bleibt, daß etwa ein Viertel dieser Wertabnahme ouf den Rückgang des Preises für Rohgummi zurück zuführen ist. Die Ausfuhr im Juni hat eine an sehnliche Zunahme aufzuweisen. Es betrug nämlich der Wert des im Juni 1911: Pfd. St. Pfd. St. Proz. Imports . . 51 105 889 3 523 928 6,4 Export- . . 36 113 150 -i- 1313 196 ft- 3,7 Reexports . 8 753 388 m 369 745 ft^ 4,3 im ersten Halbjahr 1911: Pfd. St. Pfd. St. Proz. Jmporcs . . 234 124 058 282 393 0,8 Exports . . 223 66.^237 ft- 19 082 574 ft- 9,3 Reexports . 54 887 414 424 827 --- 0,7 In der Einfuhr verringerte sich der Wen von Tabak, Levensmitteln und Getränken um 580 284 Pfd. St., während von Rohmaterialien uno Halbfabritaten für 3 283 640 Pfd. Sr. weniger importiert morden sind. Von Wcftzen wurden 1 137 500 Ztr. im Werre von 557 962 Pfd. St. weniger angebracht, uird zwar von Australien und Kanada. Der Import von Weizenmehl ging um 62 918 Ztr. im Werte von 62 1!» Pfd. St., derjenige von (»erste um 53 000 Ztr. zurück: von Mais dagegen wurden 1913 100 Ztr. im Werte von 489 926 Pfd. St., und zwar aus Nußlano, Rumänien und den Vereinigten Staaten, mehr im portiert. Von Eisenerz wurden 167 239 Tonnen iin Werte von 127 217 Pfd. St., von roher Baumwolle 87 125 Zir. im Werte von 96 443 Pfd. St. weniger zugefiihrt, dagegen stieg die Einfuhr von Wolle um 9 590 214 Pfund Gewicht im Werte von 296 667 Pfd. Sterling. Von Soya-Bohncn wurden für 217 911 Pfund Sterling weniger angebracht. Hinsichtlich der Ausfuhr ist zu bemerken, daß von Ganz- und Halb fabrikaten für 1 177 211 Pfd. 2t. mehr exportiert worden sind, während von Rohwaren für 568 668 Pfund Sterling weniger ausgeführt wurden. Bei Kohlen und Koks ist eine Abnahme des Exports um 696 035 Tonnen im Werte von 591918 Pfd. St. zu konstatieren, dagegen wurden von Eisen und Stahl 26 679 Tonnen im Werte von 302 842 Pfd. St., hauptsächlich galvanisierte und verzinnte Bleche, mehr exportiert. Die Ausfuhr von Baumwollgarn stieg um 1839 800 Pfd. im Werte von 171169 Pfd. Sterling, von aBumwollwaren um 8 668 800 Bards im Werte von 512 898 Pfd. St., indem Indien von letzterer 11'ft Millionen Pards, China 9 Millionen, Holländisch-Ostiiidien 7"ft Millionen mehr nahmen, nach Jovan gingen aber 13 Millionen Pards we Niger. Die Ausfuhr von Wollwaren fiel dem Werte nach um 186 456 Pfd. St., fene von wollenen Geweben um 33 043 Pfd. St. und diejenige von Kammgarn stoffen um 62 359 Pfd. St. verlürieüene 3nüMtnen. 8 Schubert 4- Salzer, Maschinenfabrik, Aktiengesell schaft, in Chemnitz. Der Abschluß für das Jahr 1910/11 befindet sich unter den Anzeigen der vor liegenden Nummer. — Galvanische Metallpapiersabrik, Attiengejeli- schaft, in Berlin. Die Bilanz per 31. Mai 1911 schließt mit einem Verlust von 21 787 <4t gegen über einem Gewinn von 18 256 -tl im Vorjayr ad. Die Reservefonds find unverändert auf 121500 -4t bei 181 000 tt Aktienkapital geblieben. Das Bant guthaben beträgt 98 835 (97 432) -tt. Die Debitoren belaufen sich auf 53 491 (42 455) -tt, wogegen Kre ditoren 16106 (15 994) M zu fordern Haden. Das schlechte Resultat des Jahres wird darauf zurückge- siihrt, daß die Vertaufspreije infolge des scharfen Konkurrenzkampfes in den Hauptartikeln der Gesell schaft unter den Selbstkostenpreis gesunken sind. — Dieser Abschluß muß allerdings die außenstehende» Kreise überraschen, bemerkt die „Voss. Ztg." dazu, denn noch in der letzten ordentlichen Generalver sammlung, nachdem bereits über ein Viertel des neuen Geschäftsjahre!; verflossen war, teilte die Ver waltung mit, daß, wenn nicht unvorhergesehene Er eignisse eintreten, für 1910/11 ..mindestens dasselb-» Ergebnis wie für das abgelausene Geschäftsjahr er zielt werden dürfte". Damals wurden 4 Proz. Dia«- -ende verteilt, die dazu verwendet wurden, je 2 Proz auf die Dividendenscheine für 1905/06 und 1906/07 nachzuzahlen, so daß der erstere vollgezahlt wurde, während auf den letzten noch 4 Proz. rückständig ge blieben sind. — Gebrüder Eocdhari, Aktiengesellschaft, in Düffel dorf. Wie der „Voss. Ztg." aus Düsseldorf gemeldet wird, repräsentiert der Auftrag, den die Aktienaefell- sellschafl Gebr. Goedhart in Düsseldorf von der holländischen Kolonial» erwaltung für Hafen bauten auf Java erhalten hat, ein Objekt von annähernd 20 Millionen Mark. An diesem Objekt ist zu mehr als zwei Dritteln die Firma Gebr. Goedhart interessiert, während die restlichen Arbeiten von holländischen Unternchnierfirmen aus geführt werden. — Weiter hat die Firma Gebr. Gaed- hart in Argentinien ausgedehnte Meliorations arbeiten zu erledigen, die voraussichtlich eine Er weiterung erfahren dürften. Dnrck die oben erwähn ten und andere Arbeiten ist der Gerätepark der Ge sellschaft auf eine Reihe von Jahren hinaus voll ke- scbäftigt. — Gründung einer Elektrizitätsgesellschast der Stadt Altona. Die Stadt Altona beabsichtigt die Gründung einer Elektrizitätsgcsellschaft unter der Firma Elektrizitätswerk Untcrelbe mit 6,5 Millionen Mark, wovon die Stadt 3,5 Millionen Mark 5proz. Vorzugsaktien, die Allgemeine Elektrizitäts-Gesell schaft 3 Millionen Mark Stammaktien übernimmt. Außerdem erhält laut „B. L.-A." die Stadt 1,5 Mil lionen Mark -tftproz. Obligationen — Nähmaschinen- und Fahrrädersabrik Bernh. Stoewer, Aktiengesellschaft, in Stettin-Grünhof. Die Gesellschaft, vertreten durch einen Prokuristen, schreibt dem „B. T", daß die in der letzten Zeit verbreitet gewesenen Gerüchte betreffend eine Kapftalerhöbuna jeder Begründung entbehren, da ein Bedürfnis zu einer Kapitalerhöhung bei der Gesellschaft nicht vor liege. Der Geschäftsgang sei befriedigend und be wege sich im ungefähren Rahmen des Vorjahres. vervänüe. XX Vom Roheisenverband. Die Sieger länder Gruppe hat mit dem Essener Ver- band das Abkommen getroffen, die Frist zur Ver kaufsenthaltung für nächstjährige Lieferungen bis zum 31. Juli zu verlängern. Die Verhandlungen zwischen dem Verband und der Eute-Hoff- nungsh Litte werden Ende dieser Woche ausge nommen. Auch dieses Werk hat den alten Verbands vertrag gekündigt. — Zur Lage der Karbidindustrie wird der „Voss. Ztg." aus dem Syndikat nahestehenden Fach kreisen geschrieben: Die Karbidindustrie ist in relativ kurzer Zeit zu großer wirtschaftlicher Bedeutung ge langt. Es dürften in dieser Industrie in Europa etwa 125 Millionen Mark investiert fein, großenteils deutsches Kapital, auch bei solchen Werken, die nicht in Deutschland selbst gelegen sind. Bon allen großen Industrien dürfte die Karbidindustrie seit ihrem relativ kurze» Bestehen die meisten Schwankungen durchgeinacht Haden. 'Man kann von wirklichen Krifenzeiten im Jahre 1901. rn de» Jahren 1903, 1904 und »n den Jahren 1908, 1909 und 1910 spreche». Die letzte lange andauernde Krise der Jahre 19o8, 1909 und 1910 dürfte hauptsächlich darauf zu rückzuführen jein, -a» einerseits wichtige große Kon sumenten (z. L. Preußische Staatsbahnen) wegfielen, underfeits eine mußtose Uederproduktion emjetzte, verschärft durch die Krisis in den verwandten elektro metallurgischen Industrien, die 'mit ihren drach lie genden Kräfte» sich evenfalls auf die Erzeugung von Karbid warfen. Die Verhältnisse hatten sich insbe sondere im Laufe des Jahres 1910 außerordentlich zugefpstzt. Verschiedene kleinere Werke brachen unter dem Druck dieser ungünstigen Verhältnisse zusammen und sind von der Bildfläche gänzlich verschwunden, alle Werke sahen ihre Erträgnisse bedeutend sinken, die wenigsten konnten überhaupt nur auf Grund be sonderer Umstände noch eine Dividende verteilen, teil weise nur auf Kapitalien, die eben in früheren Krifenjahren schon stark zusammengelegt worden waren. Bezeichnend für die Lage dieser großen In- diistrie ist, daß von den in Europa existierenden etwa 70 Karbidfabrilen noch keine 10 regelmäßig ihren Aktionären eine Dividende verteile» konnten. Be kanntlich hat die schwere Notlage der Karbidindustrie schließlich dazu geführt, daß die Werke sich verständigt habe», Prooutio». Absatz und Preise gemeinschaftlich zu regulieren. Ma» kann den Weltkonsum an Karbid auf vielleicht 250 000 Tonnen schätzen, wovon etwa 50 000 Tonnen auf die Vereinigten Staate» von Nordamerika und die restlichen 200 000 Tonnen auf die ganze übrige Erde entfallen Diesem Konsum von ca. 200 000 Tonnen (ohne Amerika) steht heute eine Produktion-; Möglichkeit von ewa 400 000 Tonnen (wieder ohne Amerika) gegenüber, so daß im Durchschnitt die bestehenden Karbidfabriken mit der Hälfte ihrer Kapazität arbeiten können. Es liege auf der Hand, daß eine derartige Produkttons einschränkung nicht kompensiert werden kann durch eine Steigerung der Verkaufspreise. Solche ist seitens des Syndikats durchgesührt in einem Umfange, der den Fabrikanten gerade noch eine be scheidene Rente ermöglicht. Die Syndikatsleitung soll sich als Ziel gesetzt haben, ein langsame Gesun dung der Industrie herbeizuführen und Produktion und Absatzverhällnisse in Einklang zu bringen. So bald der erhöhte Absatz eine rationellere Ausnützung der bestehenden Fabrikanlagen gestattet, will man mit einer Ermäßigung der Verkaufspreise vorgehen. Wenn aber das rukiee Sanierungswerk der Syndi katsleitung durch Gründung neuer Fabriken gestört wird, so wäre es unausbleiblich, daß die ganze In dustrie in die bisherige Krisis zurückgeworfen und ein neuer Preiskampf hcrvsrgcrufcn würde. vermilünes. 8 Die Handelskammer zu Leipzig hat soeben ein Schriftchen herausgegeben, das folgenden Titel trägt: „Entwickelung und Tätigkeit der Zoll auskunfts st eile der Handelskammer zu Leipbig bis zum Jahre 1910." In Lem- jelben wird u. a. mitgeteilt, daß die Zollausiunfts- stelle mit dem Jahre 1910 auf eine sechsjährige Tätig keit zurückblickt. In der Art der Auskunfts erteilung ist eine Aenderung nicht eingetreten, ebenso ist die E e s ch ä f t s z e i t für -en Verkehr mit dem Publikum von 9—12 Uhr vormittags und 3—6 Uhr nachmittags, an den Sonnabenden durch gehend von 9—1 Uhr als zweckentsprechend beibehal ten worden. Auch die aktcnmäßige Behandlung der erteilten Auskünfte ist dieselbe geblieben. Die Art der Fragestellung erschwerte die Be- arbeitung der Fragen ungemein, so daß die Frage steller dringend gebeten werden, in ihre» Anfragen im Interesse einer raschen und aenauen Beantwortung eine möglichst genaue Beschreibung der Waren nach Art, Form, Größe, Zusammensetzung, Gewicht, Be arbeitung und Benennung zu geben. Die literari schen Hilfsmittel der Zollauskunftsstelle sink» auch in den vergangenen Jahren erheblich erweitert und vervollständigt worden. Das Schriftchen enthält . ein Verzeichnis von den Neuanschafsungen seit dem Jahre 1907. — Die H n n p t t ä t i g k e i t der A u s- lunftsstelle bestand nach wie vor in der Er teilung von Auskünften über die Zollsätze von Waren nach den verschiedenen Ländern der Erde mit selb ständigen Zolltarifen, deren Gesamtzahl rund 200 be trägt. Besondere Schwierigkeiten bereitete der am 1. April 1910 in Kraft getretene neue franzö sische Zolltarif. Neben den Zolltarifauskünf- ten waren weiterhin auch zahlreiche Anfragen nach den zo l l g e s e tz l i che n L esti m m u n g e n der ein- zelnen Länder zu beantworten. Einen nicht un wesentlichen Teil der Auskünfte umfaßten ferner An fragen über die E i n- u n d A u s f u h r - Beschrän kungen und -Verbote des In- und Aus landes, Uber die in- und ausländischen Verbrauchs steuern und Ausfuhrvergütungen, über die im deut schen Zollgebiete und in verschiedenen Staaten des Auslandes erhobenen Stempelsteuern, über die Sta tistik des Warenverkehrs, sowie über die von einzel nen Staatenteilen, Städten oder Gemeinden er hobenen weiteren inneren Steuern und Oktrois. Nicht unerwähnt kann ferner die Zusammenstellung von Un terlagen der verschiedensten Art für die Vorbereitung neu abzuschließender Handelsverträge (Schwe- .den, Japan) aus dem reichhaltigen statistischen Material bleiben, das die Auskunftsstelle im Laufe der Jahre gesammelt hat. Außerdem enthält das Schriftchen verschiedene Uebersichten über die er teilten Auskünfte nnd über Anfragen usw. Nach diesen Uebersichten hat sich die Zahl der Auskünfte nach den einzelnen Ländern seit dem Jahre 1905 mit wenigen Ausnahmen verdoppelt, in vielen Fällen so gar verdreifacht. Es ergibt sich hieraus eine ganz bedeutende erfreulich« Zunahme der Inanspruch nahme der Zollauskunftsftelle. Ügpotheken» unü Gruuültücksmarkl. * Bei der Mitteldeutschen Bodeukreditanslalt in Greiz hat sich der Bestand an Unterlags hypotheken im ersten Semester des Jahres 1911 um 278 635 <4t auf 52 097 556 -.tt erhöht, d«r Bestand an Kommunaldarlehen ist unverändert 332 709 -.n geblieben. Der Umlauf an Hypothekenobli ga t i o n e n ist um 1 208 100 -4t auf 48 758 000 -4t ge- wachsen, der an Kommunalobligationen um 1800 .<t auf 45 200 .4t zurückgegangen. Im ersten Semester des Jahres 1910 waren die Unterlagshypotheken nm 1 543 761 -4t. der Pfandbriefumlauf um 1 244 700 -4( gestiegen. Der Umlauf an Kommunalobligationen hatte sich um 3000 -4l verringert. Verlosungen. § Schubert L Salzer, Maschinenfabrik. Aktien, aekcllschaft. in Chemnitz. Das Nummernverzeichnis der ausqelosten Teilschuldverschreibungen der 4proz., nc 105 Proz. rückzahlbaren Anleihe befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer.
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