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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.08.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110811025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-11
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Letsiztger Tsyedlsti. BeUa-r. kttitty, ll Suyult 191 l Nr. 221. 105. 3üNrnr:Ny. Leipziger Handelszeitung. Dle üeullih-smeriksnttlhen Ssnüelsbestetlungen. Der Handelsvertragsoerein schreibt uns: Die Regierung der Bereinigten Staaten soll nach Preßmekdungen gegenwärtig bereit sein, auch mrt Deutschland ein Rezivrozitälsabkommen adzufchließen. Es versieht sich von selbst, das; die deutsche Regierung ein Anerbieten aus Washington, in Bertragsverhand- lungen einzutreten, nicht zurüüweiscn würde. Aber wir bezweifeln sehr, daß ein solches Anerbieten in nächster Zeit gemacht wird, ehe nicht die schwebende Zolltarifreform erledigt und Gewißheit über das Schicksal des Abkommens mit Kanada geschaffen ist. Auch wenn die Tarifreform sich vorläufig rn be scheidenen Grenzen hält, so dürften infolge davon doch für die europäischen Industrieexportstaaten so wichtige Zolländerunaen eintreten, das; vor Abfchluß dieser Reform an die Aufnahme von Vertrags verhandlungen kaum zu denken ist. Auch die Ent scheidung über die Vereinbarung mit Kanada dürfte sich noch länger hinziehen, nachdem Neuwahlen für das lanadische Parlament Mitte Oktober ausge schrieben sind und auf eine Annahme der Vorlage noch nicht mit Sicherheit zu rechnen ist. Davon abgesehen begegnet der Abschluß eines Reztvrozitätsvertrags zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten augenblicklich doch erheblichen sachlichen Schwierigkeiten. Wir haben den Vereinigten Staaten in sehr entgegenkommender Weise bereits für ihren Minimaltarif den vollen deutschen Ver- traastarif zugestanden, wenn auch nicht vertrags mäßig, sondern auf Grund der dem Bundesrat vom Reichstag gewährten Vollmacht auf autonomem Wege Nun ist aber vorauszusehen, daß die Ver einigten Staaten bei Eröffnung neuer, auf einen Reziprozitätsvertrag abzielender Verhandlungen weitere ins Gewicht fallende Ermäßigungen Uber unseren jetzigen Vertragstarif hinaus verlangen würden. Das wären von vornherein aussichtslose Forderungen, solange noch agrarisch bei uns Trumpf ist, zumal es sich m erster Linie oder ausschließlich um Zugeständnisse auf dem Gebiete der landwirt- schaftlichen Zölle und der Veterinärgesetzgebung handeln könnte. Unsere Position gegenüber den Vereinigten Staaten ist gegenwärtig trotz oder gerade wegen unserer „starken Zollrüstung" die denkbar schlechteste. Welche nennenswerten Zugeständnisse könnten denn unsere Unterhändler machen, die Aussicht auf An nahme durch eine schutzzöllnerische Mehrheit hätten? So sehr also die weitgehenden Zugeständnisse, die wir im letzten Abkommen den Vereinigten Staaten gemacht haben, sich jetzt als nachteilig er weisen, so wäre es doch unbillig, die deutsche Re gierung hierfür verantwortlich zu machen. Sie war durchaus zu der Annahme berechtigt — die auch vom Reichstag geteilt wurde —, dan die Vereinigten Staaten nach Aufstellung eines Doppeltarifs und nach Annahme des neuen Tarifgesetzes überhaupt keine handelspolitischen Vereinbarungen mehr ab schließen würden, die Zollermäßigungen des neuen Mindesttarifs im Gefolge haben. Denn einer der Hauptzwecke, den die Republikaner mit der Tarifreform verfolgten, war ja gerade der, nach Kündigung aller bestehenden Handelsverträge die Eingehung neuer vertraglicher Verpflichtungen, wo durch die neuen hohen Zollmauern in einigen Positionen erniedrigt weiden könnten, von vorn herein unmöglich zu machen. Zu diesem Zwecke wurde die dem Präsidenten in dem früheren Tarif gesetze eingeräumte Vollmacht zum Abschluß von Handelsverträgen in dem neuen Tarifgesetz ent zogen. Damit war dem Präsidenten und damit auch dem Parlament eigentlich jede Möglichlcit genommen, sich in Zukunft noch handelspolitisch zu betätigen. Wenn jetzt Präsident Tait gleichwohl dem Parla ment ein Abkommen mit Kanada vorgelegt hat und weitere Neziprozitätsverträge in Aussicht nimmt, so dürfte sein Vorgehen ungesetzlich sein, auch dann, wenn das Abkommen nicht den Charakter eines Ver trages hat, sondern aus gegenseitigen, autonomen Zugeständnissen beruht. Durch diese sonderbare Form sollen ja siur die gesetzlichen Schwierigkeiten um gangen werden; tatsächlich erfolgen die autonomen Zollermäßi.'ungen nur auf Grund von vorhergehenden Vertragsverhandlungen — als solche sind sie selbst von amerikanischer Seite bezeichnet worben — und der vertraglichen Abmachungen der Unterhändler. Nachdem das Abkommen trotzdem soeben auch vom Senat angenommen worden ist, so muß man das amerikanische Tarisgesetz als eine Farce bezeichnen. Dies um so mehr, als bereits der wich tige Abschnitt 2 nicht zur Durchführung gekommen ist. Denn obgleich z. B. Frankreich und Kanada den Vereinigten Staaten bei weitem nicht die volle Meistbegünstigung gewähren, so haben sie doch vom Präsidenten die Sätze des neuen Mindesttarifs ohne werteres zugestanden erhalten. Es war natürlich ausgeschlossen, daß Reichstag oder Regierung beim Abschluß des neuen Abkommens mit einer solchen, etwas überraschenden, handels politischen Betätigung der Vereinigten Staaten rechnen konnten. Sie mußten annehmen, daß der neue Mindesttarif auch wirklich Mindesttarif bleiben würde. Man kann auch die Frage aufwerfen, ob die seit herige. nach europäischen Begriffen unberechtigte Auf fassung der Verewigten Staaten von dem Eharakter der Meistbegünstigung nach der Aufstellung des Doppeltarifs noch haltbar ist. Es ist das mit Ent schiedenheit zu verneinen. Denn wenn die in den kommenden Reziprozitätsverträgen gemachten Zu- geitändiusse nicht Aufnahme in den allgemeinen Mindesttarif finden, so ist das eben nicht mehr ein Mindesttaris. Es würden dann zwei Mindesttarife bestehen, was ein sachlicher und logischer Unsinn ist. Tatsächlich würde der ursprüngliche Minimaltarif zum Maximaltarif werden und der ursprüngliche Maximaltarif auf dem Papiere stehen oder allen falls als Kampszolltarif Verwendung finden. Auch Frankreich besitzt seit Jahrzehnten einen Doppeltarif. Dort gelten aber immer, was eigent lich selbstverständlich ist. die jeweils niedrigsten Zoll sätze als Mindesttaris, und alle Ermäßigungen, die in einem Vertrage über den Mindesttarif hinaus gemocht werden, werden sofort in diesen eingesetzr. Wir hoffen, daß die Vereinigten Staaten sich bei näherer Uederlegung doch der französischen Politik anschließen werden. Andernfalls müßten sie gewär tigen, daß di« aus ihren Reziprozitätsoerträgen sich unvermeidlich ergebenden zollpolitischen Differen zierungen Deutschlands und anderer Staaten zu ernsten handelspolitischen Verwickelungen führen könnten. Auf welche Weise soll sich denn überhaupt ein Exportstaat gegen Differenzierung schützen? Selbst wenn er schon einen Reziprozitätsvertrag abgeschlossen hat. so würde er doch durch spätere Verträge, die die Vereinigten Staaten etwa mit konkurrierenden Industriestaaten ablchließen, er heblich benachteiligt werden können, da jeder neue Vertrag eine weitere Differenzierung be deutet. Am schlechtesten würde der Staat fahren, der den ersten Vertrag abschließt; er müßte, um seiner Industrie die gleichen Wettbewerbsbedingungen auf dem amerikanischen Markte zu erhalten, den Vereinigten Staaten in weiteren Verträgen immer neue Zugeständnisse machen. Das wäre eine Schraube ohne Ende. vörlen- uns üsnüelsmelen. * Hamburger Metallbörse. Zwei hapere Beamt'! der kaiserlichen Werft in Kiel stattet: » der Hambuc. ger Metallbörse einen Besuch ab. Akihrend bisher ^ie Kupferkontrakte der Werft auf Grund der Lon. doner Notierungen abgeschlossen wurden beabsichtigt die Werft von jetzt ab die Hamburger Termiunctie- rungen als Grundlage etnzusühren. vsnk- unü Geiowelen. * Geraer Ttadtanlrihe. Der Stadtrat beschloß die Aufnahme einer 4pro,z. Anleihe in Höhe von 4 Mil lionen Mark. Diese soll auf dem Submissionsweqe ausgeschrieben werden. — Ueber die Semesterabschlüffe der Großbanken berichtet die „Frkf. Ztg.", daß alle Banken gut ge arbeitet und höhere Gewinne erzielt Haven als im Vorjahr. Infolge der wesentlichen Zunahme des Kontokorrentgeschäfts sind die Prooisionsgewinne erheblich gestiegen und ebenso ließen sich aus Effekten und Konsortialgeschäften ansehnliche Gewinne erzie len. Größere Verluste sind nicht eingetreten, aber die Unkosten haben sich neuerdings erhöht. — Zur Liquidation von Max Ulrich L Eo., Kom manditgesellschaft auf Aktien, in Berlin. Zu dem gemeldeten Austritt des Konsuls Benekc aus dem Aufsichtsrat erfährt die „Voss. Ztg." von zuständiger Stelle, daß durch ihn der Fortgang der Liquidation in keiner Weise berührt wird, zumal da durch dieses Ausscheiden der Auffichtsrat noch nicht auf die Min destzahl der Mitglieder herabsinkt. Im übrigen m seitdem das Unternehmen in Liquidation getreten ist, der Aufsichtsrat insofern ausgeschaltet worden, als ja der Gläubigerausschnß besten Funktionen übernom men hat. verg- uno Kütten welen. * FastoneikenwalzwerkMannstaedt^-Aumeu-Friede. Von maßgebender Seite werden die Gerüchte, wo nach eine Angliederung des Fassoneisenwalzwerkes Mannstaedt an die Gesellschaft Aumetz-Friede be vorstehe, als derzeitig unzutreffend bezeichnet; es Haden vor längerer Zeit zwar Vorbesprechungen dieserhalb stattgefunden, der Angelegenheit soll aber erst dann, wenn die bevorstehenden großen technischen Umänderungen bei Mannstaedt abgeschlossen sind, ernsthafter näher getreten werden. * Gewerkschaft Bergmannssegen in Lehrte. Die ordentliche Generalversammlung, die sich unmittelbar an die von Hugo anschloß, genehmigte den Abschluß für 1910 und erteilte Entlastung. Wie der Vor sitzende, Dr. Sauer, ausführte, ist der Schacht, der am 19. November 1910 begonnen wurde, heute bis 106,5 heruntergebracht worden uud steht im Steinsalz. Man hoffe, Mltte nächsten Jahres das Kalilager zu erreichen. Der Vorstand habe bisher 1 Million Mark vorgeschossen. Zur Beschaffung der erforderlichen Mittel wurden dem Vorstände drei Wege sreigestellt. Er wurde ermächtigt, eine Zubuße bis zu 2'^ Mil lionen Mark cinfordern zu könneu, die in Raten von nicht über 250 .6 pro Kux zu zahlen ist. Ferner ist er ermächtigt, einen Bankkredit und eine Obli gationsanleihe bis zu je 2'/, Millionen Mark aufnehmen zu können. Die Anleihe darf nicht über 5 Proz. verzinst werden. Endlich wurde der Vor stand ermächtigt, den Vertrag mit Hugo betreffend die Durchfchlägigkeit adzufchließen. * Kaligewerkschaft Hugo. In der Gewerken versammlung vertraten 18 Personen 894 Kuxe. Der Vorsitzende, Dr. Wilhelm Sauer, betonte, daß das abgelaufene Geschäftsjahr 1910 noch als Baujahr zu betrachten sei. Im laufenden Jahre und ins besondere in den letzten Monaten find unter Tage Aufschlüsse gemacht worden» die als „geradezu glänzend" bezeichnet werden. Durch den Verkauf von 750 Kuxen der Gewerkschaft Bergmanns segen sind Hugo über 1500000 ./L in bar zuge- flossen. Hierdurch und durch Zuhilfenahme des im ersten Halbjahr 1911 erzielten Gewinnes wurden von den Ende Dezember 1910 auf 4 369 200 sich belaufenden Schulden über 2 Mill. Mark zurück gezahlt, so daß das ganze Werk nur noch mit etwas über 2 Mill. Mark zu Buch steht. Es werden hierauf größere Abichreibungen in Zukunft nicht erforderlich fein, zumal da Hugo noch 250 Kuxe der Gewerkschaft Bergmannsjegen im Besitz hat Mit Rücksicht hierauf hat sich der Vorstand entschlossen, für das zweite Halbjahr 1911 bereits Ausbeuten zu verteilen, und zwar 180 ./L pro Kux und Quar tal, was erwa 50 Proz. des in Aussicht zu nehmenden Iahresgewinnes gleichiomme. Die Ausnahme der Anleihe zur Ablösung der noch bestehenden Schuld usw. ist verschoben worden, obwohl sie schon vollständig fertig abgeschlossen war. Die Ge werkenoersammlung genehmigte den Ab GlUtz für 1910 und erteilte Entlastung. Sie ermächtigte den Vorstand, mir der Gewerkschaft Bergmannsiegen einen Vertrag abzuschließsn. wodurch beide Gewerk schaften durchschlügig gemacht werden sollen. — Zur Lage des Liegerländer Roheisenmarktes. Wie die „R.-W. Ztg." vom Sicgerländer Rohesten- markt mitteilt, ist das Geschäft still, da das neue Syndikat noch keine Verkaufsdispositionen für das nächste Jahr getroffen hat und für dieses Jahr der Bedarf bereits gedeckt ist. Auf die l aufenden Ab schlüsse wird befriedigend abgerufen, trotzdem sind aber die Vorräte bei den Siegerländer Hütten noch recht beträchtlich, und es bedarf noch eines recht leb haften Abrufs für längere Zeit, dis die Verhältnisse wieder normale werden. Man huldigt im Si^er- land bezüglich der weiteren Entwicklung am Noh- eisenmarkt wieder recht optimistischen Anschauungen und glaubt, durch die Wrederaufrichtung des Roh- eisenfyndikats aller Sorge enthoben zu sein. Die Eiserfelder Hütte, die bisher still lag, nimmt ihren Betrieb wieder auf. und auch sonst werden ftilliegende Hochöfen demnächst wieder dem Betrieb übergeben. Was den Eisensteinmarkt im Lieger- ländcr Revier betrifft, so weisen die wenig günstigen Absatzverhältnisse noch leine Besserung auf. Wie die letztmonatlichen Versandziffern bestätigen, gehen Förderung und Absatz zurück. Nach Ob er sch lest en sind Probelieferungen gemacht worden, und es bleibt nun abzuwarten, wie die Hütten mit dem Rost fertig werden. Ferner wirb die Frage der Ver hüttung von der Frachtermäßigung abhängen, die die Eisenbahn gewähren müßte. Der Verkauf für das nächste Jahr ist noch nicht ausgenommen, die Ent- sch»ibung darüber fällt erst in einigen Wochen. Das Verkaufsgeschäft ruht infolgedessen fast vollständig, doch reichen die vorliegenden Aufträge bis Ende des Jahres und darüber hinaus. * Gewerkschaft „L-irlshall" zu Hauuooer. Wie de: Krnbenvorstand meldet, erreichte der Schacht di- Tiefe von 200 Meter in durchaus gesundem und trockenem Gebirge. D-?s Ausmauerunq des somit letztabaetruften Satzes von 50 Meter wird jetzt in Angriff genommen Das Steinsalz wird bei einer Tiefe von ca. 220 Meter erwartet. * Di« v»d«ru»sch«» Eo««»«»k« in Wetzlnr haben unter der Firma Budcrussche Eisenhandelsgesellschait m. b. H. eine eigene Handelsfirma zum Vertrieb ihrer nichtsyndizierten Produkte errichtet. -st Oberschl,fische Kokswerke Zu oen an der Berliner Börse verbreiteten Gerüchten über besondere Vorgänge bei der Gcsell'chast hören wir von maß gebender Stelle, daß neue Kombinationen nicht in Frage kommen, doch ist es richtg, daß im laufenden Jahre erhebliche Mehrgewinne bei dem Unternehmen erzielt worden sind und daß auch die Aussichten für den Rest des Jahres gut bleiben. Infolge des flot ten Koksabsatzes ist die Gesellschaft zur Inbetrieb setzung von neuen Anlagen überaegangen und plant eine weitere Ausdehnung ihrer Anlagen. Das Ge schäft in Nebenprodukten nimmt ebenfalls einen gün stigen Verlauf. Insbesondere in Ammoniak ist die Nachfrage bei steigenden Preisen schwer zu befriedigen Die Kombination mit den Berg- und Hüttenwerken, deren Aktien in letzter Zeit eine größere Kurssteige rung erfahren haben, txrt sich für die Gesellschaft als vorteilhaft erwiesen. Man erwartet demnach für das laufende Geschäftsjahr ein befriedigendes End ergebnis. * Prager Sisenindustrie-Gesellschast in Prag. Be reits vor längerer Zeit verlautete, daß die Dividende wahrscheinlich mit 160 s150s Kr. fcstqestelll werden dürfte. Wie das „Wiener Fremdenbl." hört, sind die Bilanzarbciten so weit gediehen, daß die Dividende von 160 Kr. nunmehr als gesichert gelten kann. Smklaewerve. * Neue Augsburger Kattunfabrik in Augsburg. In der Generalversammlung wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt; es gelangt eine Dividend« von 1 Proz. zur Ausschüttung Bezüglich der Aus - srch'te n wurde auf den Geschäftsbericht verwiesen <7 D. I. Bericht über die Lege der Tertilindustrie. Während von deu englischen Wollmärkten in dieser Woche etwas günstigere Berichte vorliegcn, verharr ten die deutschen Wollmärkte noch in völliger Un tätigkeit, ganz besonders soweit das überseeische Pro dukt in Betracht kommt; in deutschen Wollen fanden immerhin mehr Verkarste zu verhältnismäßig festen Preisen statt. Auch die allgemeine Lage des Kammzug-, Kämmlings- und WollabsallmarkteS zeigte keine Regsamkeit, auch die Preise sür die letzteren Rohstosssortcn konnten sich nur schwach be haupten. Im Handel mit Wollengarnen ist ebrnfallb keine Be lebung eingetreten. Allerdings lagen sowohl sür Kammgarn wie sür Streichgarn mehr Kaufosserteu vor, die jedoch nur in de« allerseltensten Kälten zu Abschlüssen führten, da die Verbraucher die Forderungen der VerkSuser zu bewilligen nicht geneigt waren. Ruhig in seiner Gesamtheit ist auch der Markt sür wollene und halbwollene Gewebe. Ausfallend wenig wird sür den Grport beordert, während der inländische Markt sich lediglich darauf beschränkt, feinen Bedarf zu decken. Die Preise werden von den Fabrikanten alb ungenügend bezeichnet. Auch andere Zweige der Wollindustrie klagen über sehr ruhiges Geschäft uud über unbefriedigende Verkaufspreise. Für Baum wollgarne sind die Käufer trotz des Preisrückganges mit ihren Einkäufen zurückhaltend. Die Einteilungen auf ältere Orders geschehen ziemlich rcgclmätzig. Irgendwelche Besserung des Geschäftes in der Baumwollweberei ist nicht eingetreten. Kür seidene Gewebe bleibt der schleppende Geschäftsgang weiterhin bestehen. Jutegarne und Iutegewebe haben rubt- geS Geschäft zu erniedrigten Preisen. Stark begehrt waren in dieser Woche wiederum Flachs- und teilweise auch Wollgarne. Tie Preise konnten sich bessern, find aber immer noch nicht hinreichend, um den Fabrikanten einen besonderen Rutzen zu lassen. Wenig verändert har sich seit der vorigen Woche das Geschäft in der Leincnindnstrie. Braugewerbe. * Die Brauerei Schösferhos in Mainz hat im lau fenden Geschäftsjahr bisher einen Mehrabfatz von etwa 25 000 81 erzielt. Transoortwelen. * Die Atchisvn Topeka and Santa Fö-Bahn erklärt zu der geplanten Emission von 100 Millionen Dollar Convertible Bonds, daß sie über qenüqende Mittel verfüqe, um bis Anfang 1912 ihre auße.'.rdentlichen Verpflichtungen zu deckm. Ende 1910 betrugen d> Barmittel 35 Millionen Dollar. Betriebsausweise. Riederländische Vetriebägrsellschaft der LtaatSdahne». April 2 785 954 (2 82» 742> Gulden, seit l. Januar 19 817 127 s» 878 381) Gulden. Eanadian Paeisiebahu. Born l. bis 7. August 2 272 0088 (mehr 207 000) Toll. verllMeüene Unüultrien. * Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke, Ak- tienqejellfchast vorm. W. A. Börse öi Co., in Berlin. Es ist beabsichtigt, eine Eeneralverjammlunq für den nächsten Monat einzubeiufen, in der Wahlen zum Aufsichtsrat voraenommen werden sollen. Auch joll über die euAenbliclliche Lage der Gesellschaft Bericht erstattet werden. Dieselbe Generalversammlunq dürfte sich voraussichtlich noch mir den Bilanzen für 1909 bzu». für 1910 zu beschäftigen Haden. * Monopol-Hotel, Aktienqesellschast, in Berlin. Aussichtsreiche Verhandlungen sollen im Gange sein, um das Monopol-Hotel an eine kapitalkräftige Ak- tienqesellschast übergehen zu l'sfin. * D'-ursch-Oesterrrtchlsche Zuckerindustrie-Attien- qeselischaft zu Berlin. Die Gewinn- und Verlustcech- vunsz per 31. März weilt einen Verlust von 62021 Mart aus. Das Aktienkapital beträfst 1 100 000 .st, auf Einzahlunnskonto stellen noch aus 1050 000 Iz Aus dem Aufsichtsrat ist Rechtsanwalt Dr. Arthur Hüffcner zu Berlin ausczeschieden; in den Aufsichts rat sind pewählr Hof- und Gerichtsadvokat Dr. Eqvn Wirtoksky, Advokaturskandidat Rudolf Maria Braun, sämtlich zu Wien. — Zwischen der Slbeidemandel-Gesellschaft und den Jnteresicnten der Chemischen Fabrik für Kno« chenvcrwertunq bäuerischer Fleischer und Wirte, G. m. b. H. fanden Verhandlungen statt, die nach einem Communjiust der Scheieemandel Gesellschaft nunmehr zum Abschluß gekommen lind Demnach wird auch dieses Unternehmen dem Scheidemandel-Konzern an geschlossen. Wie die „M. N. N." dazu noch bören, ist die nunniebriqe Ansstiederuplz der Münchener Ge sellschaft an den Scheisemandel-Konzern in der Weise erkolsst, daß die beide i Hamstl'etcilialen der Mün chener Knochenverwertunqsqeielischasl ihre Geschäfts anteile an die Schcidemandel Gesellschaft abqetreten haben. Den vertraglichen Lieferanten der Münchener Gesellschaft soll künftig ein Mindestqewinn über den Vertragspreis hinaus garantiert werden. * F. Küppersbusch L Söhne, Aktienaesellschast, in Gelsenkirchen - Schalte Die Gesellschaft hat einem Aktionär auf dessen Anfrage mitgeteilt, daß sie in dem abgelausenen Teile des gegenwärtigen Geschäfts jahres gut beschäftigt gewesen ist und daß auch jetzt noch für längere Zeit reichlich Aufträge vorliegen. Zahlenmäßige Angaben, insbesondere über die Höhe der zu erteilenden Dividende kann die Gesellschaft nicht machen, da dies wegen der umfangreichen Lager bestände, deren Schätzung nicht angängig, unmöglich ist. < Hirsch, Kupfer und Messinqwerke, Aktiengesell- jchast, in Berlin. Di« gestrige außerordentliche Generalversammlung hatte sich mit dem Anträge auf Erhöhung des Aktienkapitals um 2 Mill. Mark und Uebernahme der neuen Berliner Mcssingwerke Wilhelm Borchert jun., G. m. b. H, zu befassen. Die Verwaltung teilte zur Begründung mit, daß sie das Projekt nach allen Richtungen hin geprüft hab«. Für die von der Firma Borchert hergestellten Artikel bestehen keine Syndikate und Konventionen, und die Verwaltung habe es für zweckmäßig gehalten, die Konkurrenz, die die Firma Borchert der Gesell schaft bisher machte, durch Uebernahme des Unter nehmens zu illiminieren. Es sei anzunehmen, daß die Vereinigung mit Borchert für die Gesellschaft insofern von besonderem Vorteil sein werde, als sie befestigend auf die Preisgestaltung einwirkt. Die Kapitalserhöhung sowie die Uebernahme der Firma Borchert wurde von der Versammlung genehmigt. — Die neuen Aktien, die sür das Geschäftsjahr 1911 entsprechend den vorgesehenen Einzahlungen ein Vier tel der auf die alten Aktien entfallenden Dividend: erhalten, werden von der Deutschen Bank zu 115 Proz. übernommen und von dieser zu 120 Proz. im Verhältnis von 4 : 1 den Besitzern alter Aktien zum Bezüge angeboten. * Die Bereinigte Dampfzieqeleien-Aktienqesell- schaft in Berlin beruft auf den 4. September die Generalversammlung ein, in der über die Rekon struktion der Gesellschaft Beschluß gefaßt wer Len soll. * Eine neue Gnvimisabrik soll in Frankfurt a. Main in der Bildung begriffen sein. Als trei bende Kräfie dieses neuen Unternehmens werden Heinricy Peter, der frühere technische Direktor ter Lcuis Peter Aktiengesellschaft, sowie der kaufmän nische Direktor der Peter Aktiengefellscl)aft Theodor Hciges bezeichnet. * Mühle Rüningen, Aktiengesellschaft, in Rü ningen. Die Aktien dieser Gesellschaft tonnten an der gestrigen Berliner Börse um II Proz nnziehen. Gc rüchtwcise, wofür jedoch eine Bestätigung noch nicht zu erlangen war, verlautet, daß die niescllschaft eine K a p i t a l s e r h ö h u n g beabsichtige. — Die Franz Mequin L Co. Aktiengesellschaft iu Dillingen erhobt ihr Kapital um 1Z50 000 .st auj 2 Millionen Mark. Die „Frkf. Ztg." erfährt dazu, daß 135 000 -st der neuen Aktien den Besitzern der 1350 000 .st alter Aktien zu 120 Proz. zum Bezüge angeboten werden Die restlichen 515 000 Aktien übernimmt die Berliner Handelsgelellsclmft. Die Begebung an di-sse erfolgt offenbar in der Absicht, dir Aktien des Unternehmens in absehbarer Zeit an dec Berliner Börse cinzukühren. ' Deutsche Laltautomobilfabrik in Ratingen. Die Aktionäre werden zu einer außerordentlichen Gene ralversammlung auf den 26. August ringelnden. Aus der Tagesordnung steht: Bericht des Vorstandes, Beschlußfustung über Erböhung des Aktienkapitals um 100 000 «st auf 300 000 <st; Zuwahl zum Aufsichts rat und Acnderung des ir 15 der Statuten. — Konzentration im fchlejischen Mühlengewerbe. Nach der „Brest. Ztg." sind die ins Stocken gerate nen Verhandlungen zur Konzentration der Bres- lauer Oder mühlen mit Aussicht auf Erfolg wieder ausgenommen worden, und zwar unter An teilnahme zweier Breslauer Bankhäuser, sowie der Commerz- und Discantobank in Berlin. Als Leiter Les Gesamtunternehmens sind die Breslauer Müh lenfachleute Stern und Reich ausersehen. * Die Maschinenfabrik Langenfiepen L Co. iu Petersburg und Riga wird in eine Aktiengcsell schäft niit einen Kapital non 2 000 000 Rbl <2000 Aktien zu je 1000 Rbl.s umqewandelr. * Transaktion in der amerikanischen Holzindustrie. Vor einigen Tagen hat ein Konsortium, bestehend aus einflußreichen Finanzleutcn, Bankinstituten und Holzindustrien«» Amerikas, in der Provinz Quebec (Kanadas Waldungen gekauft, die in den nächsten Jahren abgeholzt werden sollen. Zur Ver wertung der Forsten ist eine Aktiengesellschaft unter der Firma Wayagarni Pulp and Paper C o. mit einem Kapital von 5 Millionen Dollar ae- gründet worden. verbsnoe. 8 Dem Bunde der Industrielle» sinn der Ver band deutscher Baumwollgarnver brau ch e r sowie die Verei n i gungdeutscher Lampe nsnbrikanten und - Grossisten alc körperschaftliche Mitglieder neu beigetreten. Der in Frankfurt a. M. kürzlich neu begründete Verband Mittcl deutscher I u d u st r i'e l le r h it in sei »er GriinLungsoersammlung beschlossen, sich ^em Bunde der Industriellen ebenfalls als körperscbast- lichcs Mitglied anzuschließen. Im übrigen hat die Organisation des Bundes der Industriellen nament lich auch durch Beitritte zahlreiche: Firmen aus Rheinland und Westfalen, darunter füh render Großbetriebe, weitere Verstärkung erfahren. d Die vorgeschlogene Bereinigung de: schott,schc- Schmiedeeisen fabrizierenden Werke hat eine greif bare Gestalt angenommen Der vorläufige Anschlag sieht ein Kapital von 200 WO Pfd. St. vor. Durch diese Vereinigung soll der ausgedehnte ruinö'c Wett bewerb unterbunden werden. * Amerikanischer Ttahltrust. Perl ins. der frühere Mitinhaber der Firma I. P. Morgan Ac Co., erklärte bei der Zeugenvernehmung vor der Untersuchungslommission gegen den Stahltrust, daß irgendeine Institution geschaffen werden müsse, die die großen Korporationen überwacht. Er billige aber nicht den radikalen Vorschlag Garys, noch dein die Regierung die Stahlpreise regulieren solle. Er glaube, daß das Vorgehen der Regierung bei der Auflösung der Standard Oil Company ein War- nungszeichen für die anderen Korporationen im Lande sei. AnIUunyseHrlteUunyen ulw. — Tie Firma Friedrich Iaugedlodt F ti» , Fabrik unv Lager siir Backerei- »nt> Konditorel-Maschinen, Geräte und Bedarfsartikel in Tor» m und, isr laut „Frkf. .Ztg * in Konkurs geraten. ,. Konkurs Ratbon Asch, Lederhandlnng >« Pose«. Ti« Firma isi eine der ältesten am Platze. Sic ivar angeseben und galt siir gut. -dauplbctciltgt sind Berliner LcScrgivssisteu. ferner auch BreSIaner usw. Firmen. Ter Status ist noch nicht genau bekannt. Ti» Kunftmollsabrik Sadisch t Gebrüder Padav-er in Fürstlich Lang»»«« bei Kätscher k.-2 befindet »ich, wir der „6onf" mitteilt, in Zahlungsichwierigleiten. Als Grund der iahluugseinsielliing wird Kreditentziekung seitens der Bank- Verbindung der Firma, einer Sstrrreichischcn Bank, die 110 0VU Krone» zu fordern bat, angegeben. Oanptbeteiligt sind deutsche und Ssterrcichischc Lumpenhändler. - -jur Insoloenj der Firma Ignaz Kodlitz in Brann«». Iu Prag sand eine Versammlung der Gläubiger dieser Firma statt, in der von der Mehrheit der Anwesende» beschlossen ivnrbe, die Verhängung des Konkurse» über das Unter nehmen nachznsuchen. Gleichzeitig sollen sedoch der Maise die Mittel zur Verfügung gestellt werden, um de» Weilerbetrieb de» llniernehmens zu sichern Man wird laut .R. F. Pr" auch versuche», im Konkurse einen ZwangSauSgleich drrbei- jnfahren. - Iatzlnngaeinftellnngr» in R«tzl«n». Barnaul: Tie vom Handelshaus SuchowS Zähne ausgestellten Akzepte werden seit Mitte Juli lSll nicht honoriert. GS wurden be reits über Ztu acoi Rubel Wechsel protektiert. Tic Gesamiver- schuldung beträgt 1 von NM Rnbel. - R o w » . R t k » . > ajewsl: Tie L ti d - « l t a j r r M tt l > e r e ,. G e s e l l - schäft, die die Mühle kürzlich auf st. I. Kogau überschrieb, bat lani .Bois. ,Ztg." ihr« .-Zahlungen eingestellt und den Gläubigern die Hdhe der zu deckenden Forderungen mit Rubel angegeben. Tie nun rtnberufene Gläubiger versammlung prüfte die Bilanz per lS. Iull ldll fPasfineu l -2t4"2,!'2 Rubel, «ktinen l 4K7 44S,«7 Rudels und defchlos: d e vinketznng einer Administration.
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