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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110814017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-14
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Nr. LL4. »05. Ianryang. LewNyer Tsgeblsn. MontSS, 14. «UgUv »SN Mvnts Nesttsmns in üer Zugenü- literstur. Von Prof Dr Karl Brunner. .Die gewaltige Bewegung, die breite Kreise un >eres Volkes als „Kamps gegen die Schundliteratur" in Atem hält, stellt sich dar als ein Teil des graften Problems der Jugendpflege, das unserer Zeit endlich — nach langem, gleichgültigem Gehenlassen — zum Bewußtsein kommt als eine der ernstesten und ichwersten sittlichen Pflichten gegenüber der künftigen Generation. Daft die Bewegung gerade auf dem Gebiet der Lektüre einen besonders starken und nach haltigen Ausdruck gesunden hat, das ist ein Beweis für den Glauben des Volkes an das Vorwaltcn geistiger Kräfte, die getragen sein müssen von höheren sittlichen Idealen. Wenn schon Herder den Einfluft des Buches denk bar doch anschlägt, indem er sagt: „Ein Buch hat oft auf eine ganze Lebenszeit einen Menschen gebildet oder verdorben", so muft heute die Wirkung der Lektüre erst recht unter den Faktoren in Rechnung gestellt werden, die den Werdegang des hcranreisen- den Menschen entscheidend beeinflussen. Denn noch nie seit Erfindung der Buchdruckcrkunst ist von der durch die allgemeine Volksschule vermittelten Lesens kunde ein so umfassender Gebrauch gemacht worden als in ünseren Tagen; und die gröftten geistigen Mächte — aufbauende wie zerstörende — bedienen sich des gedruckten Wortes als der wirksamsten Waffe, um sich im Kampf der Meinungen Geltung zu ver schaffen. Damit erwachsen der Literatur zum Teil neue, verantwortungsvolle Aufgaben, die weit über die eigentlich literarischen Gesichtspunkte hinaus weisen. Auch die sogenannte schöngeistige und Unter haltungsliteratur, sofern sie sich in dem oben an- aedeuteten Sinn in den Dienst der Jugendpflege stellen will darf nicht nur danach gewertet werden, ob das Buch ein literarisches Kunstwerk ist — es treten noch andere, nicht minder wichtige Fragen in den Vordergrund. Wie die Tinge beute liegen, kommt alles darauf a», in welchem Gellt, mit welcher Gesinnung ein solches Buch geschrieben i>t. Gierig nimmt der be geisterungsfähige jugendliche Leier die Anschau ungen. die im Buch zum Ausdruck kommen, in sich am und läftt sich gerade in den Jahren grösster seelischer Empfänglichkeit entscheidend von ihnen be einflussen. Wenn ihm da Schriften geboten werben, die geeignet find, die in Haus und Schule ge wonnenen, oft noch unsicher schwankenden Grund lagen einer ernst gerichteten Weltanschauung zu festigen, so vermag er dadurch einen unerschütter lichen Halt fürs ganze Leben zu erlange». So stellt sich das Buch dar als ein sehr beachtenswerter Miterzieher, dessen Macht um so höher anzuschlagen ist. weil sie meist latent, ohne äusserlich erkennbare Einflüsse tief in der Seele de« Lesers wirkt. Was «ine solch« Miter-iehung bedeutet, das offen und Kud rennen, rekcrdj, ! 2) Dci auf der l gelangte, Walth mann, L Sieger, nogebrock Janke D Be Haupt und La 8 Der hielt am nen für der feist 1 angesetzt. Fahrer i: war aus tadelloser 2 Std. Sek., Klaufter, Götze, 9. * Zn Stunden! Graf, Sck preis (50 Nieser rn ) Pl« Daueren 17 Min. br. H. „Fra „Ortrud". Damen, Herrenreitei „Zampier ..Principal" br. W. „Jo, 19:10. 10' Rhein Preise 2700 dem Priva Distanz 10b H. „Dolom Graditzs db v. Weinberk Platz 19, 71 grabcm" Saphir und garant Distanz 220 H. „Cairo pyrus", 59' St. „Maha 20: >0. 5 1s Hannil 5000 .4 unl Fürstenberx A. v. Kör Hrn. W. 1 4j., 55' , k- 5 Pferde li Kron, Ehrenpreis Hrn. P. M 74 k.>, 1., 77 Ira, 2„ 77 i x, 3. 7 Pferde l' Preis Hrn N. H Hrn. Paul! Hrn. E. Zk Tot.: Sieg liefen. Rennen Preis und 1000 von Baye Hrn. A. L Gestüt Lu Tot: Sieg Preis 4000 w. L 77 ko-, 1. a., 80'/. kg 77 3. Pferde lie! Subsk Handikap. „Haschan wart", 5j„ a., 54 kx, : 8 Pferde l Preis Ludwigs r W. Blatts Sieg 10:1 Preis Mark. 30 74 ka, 1., 68 krr, 2. Preis Handikap, W. „Car W. „Nimc „Rockledge 17, 25 :10 R. Prix Mons. W Dumonts rins „Sai 15, 89, 22 'Prix 5000 Fr. I. Mons. Jay Goul Platz 15, Prix 1. Hennef 2. Mons. 67:10, Pl Prix 3400 w. M W. K. Vo schilds „ 17:10. 6 Prix Distanz 2 Mons. So Blancs 19:10. 4 Sportliche Gedenktage. IS. August 1905 wurde das Bleichröder- rennen im Rahmen der Ersten Deutschen Auto mobilwoche abgehalten. — 1908 begannen Versuchs fahrten mit dem verbesserten Typ Parseval, wobei 13 Sek.-Mtr. Geschwindigkeit erreicht wurden. 20. vunüeslelt ües Ssürlilchon Raü- lslirerdunües in wnMrrm. Waldheim, 13. August. Es ist etwas Schönes um die Radfahrerfeste. Die Radler sind eine frohe, nMurlugeisterte Schar, sie freuen sich über alles, was ihnen geboten wird, und deshalb nehmen auch alle ihre Feste einen sehr schönen Verlauf. Zn diesem Jahre versammelt sich di« sächsische Radsahrerschaft im schönen Waldheim. Wer das Zschopautal kennt, kann begreifen, daft zu diesem 20. Bundesfest ein aufterordentlich starker Zu strom aus allen Teilen des Königr«ici)es erfolgt ist. Di« Stadt selbst hat Fesrschmuck angelegt, um die Gäste würdig zu empfangen.. Die Tagung nahm, wie bereits gemeldet, am Sonnabend vormittag mit einer Sitzung des er weiterten Bundesvorstandes ihren Anfang: Am Nachmittag fand im Schützenhause die Hauptversammlung statt. Bundespräsident Bergmann eröffnete die Per- sammlung, gedachte zuvörderst des Königs, dem er ein All Heil widmete, und an Len daun auf seinen Vorschlag ein HuldigungstKegramm abgejandt wurde. Weiter gedachte ter Vorsitzende der im letzten Jahre verstorbenen Mitglied"!, zu deren Ehrung sich di« Anwesenden erhoben. Dann wurde in die Tegesordnung cingetre.en und zwa- erteilte der Vorsitzende zuerst den Znhresbcricht des Bundes vorstandes. Er gab einen tu:/ . Rückblick über die Vergangenheit des Sächsischen Raosahrerbundes in den zwanzig Zähren seines Be -ehens. schilderte dabei die Arbeit, die von den Gründern des Bundes ge leistet worden fei, die von großem Erfolge begleitet war. Heule ist der Bund ein festgefügtes Ganzes, an dem nicht mehr zu rütteln sei, das ginge schon daraus hervor, daft mau ihn jetzt in den Konkurrenzverbän- den und bei den Behörden als einen sehr ernst zu nehmenden Faktor anfehe. Rach auftcn hin habe sich das Ansehen des Bundes weiter gehoben und das Verhältnis zu den anderen Verbänden sei ein gutes. Der Bund zählt jetzt 6388 Mitglieder und entwickelt sich auch weiter gut. Der Bundesvorstand hat ein sehr arbeitsreiches Jahr hinter sich. Sehr inter essant waren die Angaben über die Unfall- und Haftpflichtversicherung. Danach hat der Bund in den letzten sechs Zähren 57 361 an die Gesell schaft gezahlt, während diese an die Mitglieder 34 441 -<( zurückge,zahlt hat. Der Redner erteilte dann den Kassenbericht, aus dem zu bemerken ist. duft der Bund heut« nicht nur vollkommen schuldenfrei dasteht, sondern «in Vermögen von über 17 WO hat. Die Einnahmen betrugen 53 560 und die Ausgaben 44 500 -tt. Aus dein Bericht des Zeitungsausschusses ist zu ersehen, daft nur noch 13 Anteile im Besitze der Bun desmitglieder find, die auch noch aufgetauft werden sollen. Di« Zeitung verfügt über ein Vermögen von >700 ,1t. Aus dem Bericht der Geschäftsstelle ist folgendes hervorzuhcben: Der Verkehr der Geschäfts stelle war wieder ein üuftcrst reger. Die Zusammen setzung des Bundesvorstandes ist im ganzen unver ändert geblieben, nur ist der Bundesbcisitzer Louis Kayser von seinem Posten zuriickgetrcten. Durch den Tod hat der Bund sieben Mitglieder verloren. Ueber Unfall, und Haftpflichtsälle liegt seitens der Vcrsiche rungsgesellschöft eine Schadensliste vor, di« zeigt, wie segensreich dies« Einrichtung ist. Der Bezirk Alten- bart sich uns weit schneller und sichtbarer bei jener unheimlichen Schriftengattung, die den jungen Menschen entnervt und entsittlicht, die ihn lehrt: „Vn dumpm spielen auf dem grünen Tisch des Lebens! — alles oder nichts! — Millionär oder Bettler! — Herrscher oder Sklave!" Da das Niederreiften überall schneller geht als das Aufbauen, so läftt sich auch die Einwirkung derjenigen Literatur nicht so leicht erkennen, die den niedrigen Instinkten in der Menichenbrust wirksame Hemmungen entgegensetzt, die Begcistcrungsfähigkeit für ideale Werte erhält und dazu Hilst, dem Leben seinen vollen Inhalt zu geben. Arm und bedauernswert geht die Jugend ihrer Zukunft entgegen, der man die Ideale geraubt hat. Ideale aber, die dem menschlichen Dasein erst recht Wert verleihen, birgt die Weltanschauung, die über das Zeitliche hinaus weist und zugleich der Alltags- arbeir des einzelnen eine höhere Weihe gibt, indem sic als Glied in ein großes Tanzes sich einfügt, mit andern Worten, die Weltanschauung, die noch heilig hält Religion und Vaterland. Wer die Empfindungen für diese beiden Güter aus den Herzen der Heranwachsenden Jugend reifst, der frevelt an den Heiligtümern, die wir von unfern Vätern überkommen haben und unseren Kindern weitcr- zugcbcn verpflichtet sind. ..Was uns not ist. uns zum Heil Ward's gegründet von den Vätern, Aber das rst unser Teil, Daft wir gründen für die Spätem!" Sind wir uns darüber im klaren, so werden wir wissen, was wir von den Schriften, denen wir Ein sluft aus unsre Jugend verschaffen wollen, zu fordern baden. Die Lage ist zu ernst, als daft wir uns mit Halbheiten begnügen könnten. Religion meinen wir ebensowenig im Sinn bigotter Frömmelei oder engherziger Konsessionalität. wie Vaterlandsliebe im Sinn knechtischer Unterwürfigkeit oder byzantini scher Hosgängcrei: nichr zur Minderung, nein zur Erhöhung wahrer Menschenwürde und innerer Frei heit muft der gesunde Glaube an die ewigen Mensch heilsideale führen. Bücher, die aus solchem Geist entstanden sind, be- griiften wir rückhaltlos als treue Freunde und Mit helfer an der schweren Arbeit im Dienst unserer Heranwachsenden Jugend: und doppelt freudig bc- grüften wir sie, wenn sie nicht in lehrhafter und aufdringlicher Tendenz diesen Geist predigen, wenn das Ganze auf einen echt künstlerischen Ton gestimmt ist. wenn der literarische Gesichtspunkt nicht ver schoben ist, sondern dem Werk ein Gepräge gibt, das dieses schon al» Dichtung an sich in hohem Grad an ziehend macht. Der Leser gerät dabei in eine Stim mung, in der alle Seiten «eines Empfindens in ge wissem Sinn zu ihrem Reckst kommen. Er fühlt sich wohl in dem ganzen Milieu, das ihn umgibt, von dein Augenblick an, wo er das Buch in die Hand nimmt, den geschmackvoll verzierten Umschlag be trachtet, das Buch öffnet und der freundlichen Ein ladung des klaren, schönen Drucks auf bestem Papier folgend das Lesen beginnt. Hrn. August. 1500 m. Edelrerch Pferdesport. Rennen zu Strausberg am 13. Preis von Tamsel. 2000 .4 M. Romanus' F.-St. „Irene von , 3j.. 52"2 lcxr, 1. Hrn. Humboldts dbr. W. „Petrucchio" 3z., 53'/, kg, 2. Hrn. I. Beutlers F.-St. „Zenora" 4j.. 60-.ft--. 3. Tot.: Sieg 23:10, Platz 17,28:10. 6 Pferde liefen. Preis vom Schlaft. 2000 .« 1200 m. Hrn. H. Schlöskes F.-St. „Lina", 54'/.. kx, 1. Hrn. H. spiel e"- Leipzig als Meister des Verbandes so wie im Gau Nordwestsachsen; Fuftballklub „Wacker 1900"-Halle für den Sanleqau; der Chemnitzer Ball- spieltlüb für Sü-westsachsen: der „Sporttlub"-Erfurt für Nord Thüringen; der „Sportklub'-Stendal für die Altmark; Fuftballklub Cöthcn 1902 für Anhalt; der Riesaer Sportklub für Mittelsachsen; der Dresd ner „Sportklub" für Ostsachsen; Fuftballklub „Preus!."»" Halberstadt für den Harzgau; Fuftballklub „Earl Zeis," Jena für Ost-Thüringen; Fußballklub „Apelles"-Plauen für den Gau Vogtland und . Cricket-Virtoria"-Magdeburg für den Mittel-Elbe gau. Diejenigen Spieler, die im Jahre 1909 für Mit teldeutschland den Pokal des deutschen Kronprinzen errangen, erhielten darauf silberne Erinnerungsmedaillen, und zwar: Albrecht, Niso und Paulsen (,,Waüer"-Leipzig), L. Richter, Ugi, Grilling und Bert (,,Bewegunasspieler"-Leipzig). Blüher und Dittel (Leipziger Ballmielklub), Hempel „Sportfreunde '-Leipzig) und Krauft („Carl Zeisj"- Jencr). Längere Debatten entspannen sich hierauf noch über die Pflichten und Rechte des Geschäftsführers sowie über das fernere Verhältnis des Mitteldeut schen Verbandes zur De»tsck>en Sportbehörde für Arhlciik. Zu letzterer Angelegenheit wurde be- schlossen, auch fernerhin Mitglied der Sportbehörde zu bleiben, jedoch die Abgaben an dieselbe dahin zu ändern, das; die Sportbehörde künftig für eine lokale Veranstaltung 5 stl, für eine nationale 10 Nl und für eine internationale 20 bekommen soll. Recht lebhafte Klagen wurden dann von ver schiedenen Seiten über das unpünktliche Erscheinen des Verbandsorganes laut. Nachdem noch einige Beschwerden nach kurzer Debatte abgewiessn worden waren, auch der Punkt Liga-Spiele vertagt worden war. stattete Herr Hüdner-Mei- fteufels im Namen der Versammlung der bisherigen Verwaltung den Dank für die geleistete Arbeit ab. Die alsdann erfolgenden Neuwahlen hatten nach- stel-cndes Ergebnis: 1. Vorsitzender: Alfred Perls- Leipzig: Vorsitzender: Paul Albrecht- Halle, 1. Schriftführer: Georg Dietrich-Leipzig, 2. Schriftführer: Gräfe-Magdeburg, 1. Kassierer: Hoffmann-Leipzig. 2. Kassierer: Helbig- Weimar, Beisitzer: M e h n e r t - Dresden. Zn den Lpielausschusz, dessen Sitz wiederum Leipzig ist, wur den die Herren Carlowitz („Sachsen"), Kretzschmar („Wacker"), Schmnnizsch f.Ballspielklnb"), Müller s. Bewegungsspieler") und Vorsatz jun. („Olympia"- L-Schlenftigs gewählt. Zn den Satzungsavsschuft wurden die Herren Hübner-Weißenfels, Ehonette und Zacob Dresden. als Vertreter im Deutschen Fuftball- bunde Müller-Dresden und Albrecht-Halle, als Ver treter bei der Spartbehördc für Athletik Albrecht- fuille gewählt. — Ausgenommen wurde in den Ver band dann noch der Fuftballklub „Cportfreunde"- Radeberg. Alsdann konnte Sonntag früh gegen 5 phr der Vorsitzende den Verbandstag schließen. Das Städtewettspiel Leipzig-Dresden, das an läßlich des Vcrbandstages in Dresden ausaefochten wurde, gewann die repräsentative Monnschäfi Leip zigs mit 4 :1. Die „Mainzer Volks- und Jugend-Bücher"*), auf die das Gesagte zutrifft, machen den Eindruck eines nach Form und Inhalt völlig klaren, ziclbewutzten und in sich geschlossenen Programms. Und dieses Programm stellt sich bewußt in den Dienst jener großen beiden Ideale, unter völliger Wahrung des Grundsatzes, daft die Iugendschrift ein Kunstwerk sein muft. Es sind Bücher voll Schönheit und Kraft zu gleich, Kraft nicht im Sinne einer kühnen, unge zügelten Phantasie, sondern Kraft, aus dem vollen Leben geschöpft, aus dem Heldenleben unserer Nation, aus dem ewig jungen Born der Begeisterung für jung und alt, der nie versiegen darf, wollen wir uns als Station selbst erhalten, unsre Stellung im Rate der Völker wahren. Nichts Würdigeres gibt es, was man dem hohlen Schcinhcldentum der mo dernen Schundliteratur wirkungsvoll entgegenstellen könnte, als Leben und Taten, Kämpfen und Ringen unserer Altvordern. Es geht — leider muft dies gesagt werden — ein weichlicher, weibischer, allem Kriegerischen, Kampf lustigen abholder Geist durch einen Teil unserer modernen Jugendliteratur, ja selbst unserer Päda gogik und bereits auch durch einen Teil unserer Jugend. Das ist ein trauriges Zeichen von Deka denz. Allein schon in dem bewußten Entgegen arbeiten gegen diese Strömung liegt für die Mainzer Volks- und Jugend-Bücher eine Mission. Unsre Jugend wieder zu freudiger Anteilnahme an den Geschicken der Väter in Sieg und Niederlage zurück- zusiihren, ist eine vaterländische Tat. Wer es mit der Jugend, mit der Zukunft unseres Volkes gut meint, der hilft solchen Geist, wie er aus den Mainzer Volks- und Jugend-Büchern spricht, in weite Kreise hineintragen. Freuen wir uns eines solchen Unternehmens und helfen wir es nach Kräften fördern! Theater unkt Sanierte. Leipzig, 14. August. Alte» Theater. wie Mnilter lsllrn. Der durch frühere Aufführungen hier schon be kannte, feinsinnige und geschmackvolle Akt „Eine Ab rechnung" von Gustav Wied, der wieder den Herren Huth unr Demme Gelegenheit gab, sich in den Hauptrollen auszuzeichnen, stimmte durch seine prächtige Wiedergabe die Erwartungen auf die nach folgende Novität aus dem Dänischen viel zu hoch. In drei langen, viel zu langen Akten wird uns ein politisches Märchen erzählt, das den Teufel an die Wand malt, «in« Karikatur auf das parlamen tarische Leben im liberalen Dänemark, wobei der Versager vielfach recht dick aufträgt und nicht immer Eigenes bietet. Tin reckst überflüssiges Brautpaar 'j vertag vo* Jos. Scholz t* viawz. Ortginalwerte zrt«a< nöMicher druychrr lichter für Jugend und Volk, vtghrr 16 vctridc mir vtlder* »VN eryen aanfllrr», grbundrn 1« g Mark. Geitners br. St. „Waldtraut". 54'/, Kx, 2. Hrn. E: Kamnitzers F.-St. „Hotzenblotz", 48'/, kx, 3. Tot. 30 :10, Platz 14, 13:10. 5 Pferde liefen Burggrafen-Jagd-Rennen. 2500.L 4000 m Hrn. I. Kühns F.-St. „Intima", 4j., 64 kx, 1., Dr. G. Pachalys br. W. „Oberbayer", 4;., 64 l.x; 2. Tot.: Sieg 18 :10. 2 liefen. Groftes Strausberger Hürden - Rennen. 4500 3500 m. Hrn. H. Westens br. H. „Coup de Vent ll", 4j„ 67' - k?, 1., Hrn. Kätmanns dr. W. „Kilroft", 4j., 60 sie, 2. Tot. ausgedlieben. 3 liefen. Rosenhäuschen-Jagdrennen. Preis 2000 3500 m. Dr. Israelskis schw. St. „Midhurst", 4j., 69 /, Ke, 1, Hrn. F. Ecksteins br. W. „Waterloo I I", 5j., 76 kx, 2. Tot.: Sieg 24:10, Platz 13, 14: 10. 5 liefen. Preis vom Waldhaus. 2500 ./« Hürden rennen. Für dreijährige inländische Maiden. 2600 m. Hrn. W. PUischkes br. W. „ Bi eIelberg ", 53'/, Ke, 1.. ..Morenga" 2., Hrn R. Böbmes F.-St. „Choice", 53'/, k», 3. Renne» zu Doberan ai» 13. August. (Eig. Drahtin.) Ehrenpreis - Jagd - Nennen. 3000 m. Lt. Graf Nothkirchs br. W. „L ittle Mi te", l>j., 75 Ke. 1„ Hrn. H. Ullners br. St. „Tosca", a., 75 Ix, 2. Tot.: 29:10. Ferner lief: „Wodgie". Heiligendammer Jagd-Rennen. Preis der Badeverwaltung Heiligendamm 1500 und garan tiert 500 /i Hcrrcnreiteu. 3500 m. Rittm. v. d. Knese becks br. W. „Jodler", a., 74'/, k'., 1., Hrn. v. Schmidt- Paulis br. W. „Bernhardt" 2. Tot.: Sieg 45:10, Platz 20. 16:10. 5 Pferde liefen. Mecklenburger Jagdrennen. Ehrenpreis und 3000 .6 4000 in. Lt. Martins' F.-St. „Sch wert leite". 1., Lt. Graf v. Bethusp-Hucs dbr. H „Mannies", 2. Tot.: Sieg 20:10, Platz 12, 14 :10. Ferner liefen: „Saian", „Bulawayo". Offiziers-Jagdrennen. Ehrenpreis und 150s) vc! 3000 m. Lt. v. Massows dbr. H. „Val- langh", 1., Lt. v. Erbprinz zu Bentheims „Jnve- rary", 2. Tot.: Sieg 33 :10, Platz 17, 20 :10. Renne» zu Harmover am 13. August. Barsinghausener Jagd-Rennen. Preise 15s» Herren-Reiten. 3000 m. Lt. Winterers F.-W. „Erreicht", 5j., 73 ka, 1. Hrn. G. Freeses dbr. St. „Nirwana", 4j., 65'/, k», 2. Tot.: Sieg 32 :10. 3 Pferde liefen. Verkaufs-Jagd-Rennen. 1000 3600 m. Lt. v. Lütckens F.-St. „Cascade III" llOOO ./» 4j, 67 k» 1. Ging allein über die Bahn. Podbielski-Iagd-Rennen. Ehrenpreis und 2600 Handikap. 1500 m. Rittm. Panses F.-St. „Swet Pippin", 5j., 69 k?, 1., Lt. v. Pagen- bardts br. W. „Lord Byron", 4j„ 67'/, k , 2. Tot.: Sieg 42:10, Platz 19. 14:10. 4 liefen. Halloh - Hürden - Nennen. 1490 2800 m. Hrn. E. v. Davids dbr. St. „Anita" rOOOO.M, 3j., 64'/, kb. 1., Lt. Frhrn. v. Esebecks br. W. „Liebes gruft" (1500.4), a., 72 kx, 2. Tot.: Sieg 19:10, Platz 15. 25:10. 6 liefen. Vitellius - Jagd - Rennen. Ehrenpreis und 1400 .4 Offizier-Rennen. 3600 m. Rittm. v. Rosen bergs dbr. St. „Halk a", 5i., 75'/, ks, 1., Lt. v. Pagen- Hardts F.-St. „Barbigöl, 5j., 70'/, kx, 2. Tot.: Sieg 13:10. 3 liefen. Halbblut-Hürden - Nennen. Preise 1000 .4 Für Hannoversche Halbblut-Pferde. 2000 m. Hptm. v. Hippels ichwbr. H. „H e i d e n k i n d " 3j., 67 kx, 1. Lt. Graf Seherr-Toft' br W. „Lotto". 3j.. 67 kg, 2. Tot.: Sieg 19:10, Platz 16, 18:10. 6 liefen. Rennen zn Köln a. Rh., den IS. Augnst. (Eigene Drathmeldung.) Habenichtsrennen. 5000 und 1500 .4 1200 m. K. Hpt.-Gest. Graditz' F.-St. „Abwechs lung" (Trainer) 1., K. Württemb. Priv.-Eest. Weils küßt vielzuviel in den beiden ersten Akte« herum, und eine scheidungslustige Nachtwächterfrau aus Rysted erscheint ebenfalls wiederholt ohne jeden anderen Grund als nur den Abend zu füllen, wie der Fachausbruck so bezeichnend dafür lautet. Im übrigen werde« viel« große Worte geredet in diesem Stücke, und es wird sehr viel intrigiert. Das ist manchmal recht amüscrnt, nur könnte alles in knap perer Form vor sich gehen. Der konveirtionellen Figur des abdankenden Ministers folgt «in lustiger Spaßvogel auf dem Präsidentenfitz, den er nicht ohne Protektion erlangt hat, aber das Gute wird siegen im Staate Dänemark. Mit dieser Versicherung werden wir entlassen. Die Aufführung war verhält nismäßig flott und litt nur unter langen Zwischen aktspausen. Herrn Kothe bot seine Rolle Ge legenheit zur reichen Entfaltung seines oratorischen Talents. Auch Herr Zad eck gab eine gute Leistung. Die übrigen Darsteller bemühten sich sämtlich, die charakteristischen Figuren des nicht uninteressanten Zeitstückes nach Kräften herauszuarl>eiten, und ver halfen ihm vor dem sehr schwach besuchten Hause zu einem lebhaften Erfolge, über dem man eine Weile die drückende Sommerhitze draußen vergessen konnte. Diesen Zweck dürste das Hansensche Stück wohl noch einige Male erreichen, aber in den Herbst hinein wird es trotz seines parlamentarischen Einschlags, den man ja noch selten genug auf der Bühne findet, kaum Lebensdauer haben. p. s. Schauspielhaus. Anton Franck und Käte Fra nck-Witt hatten mit alten Rollen gestern wieder neue Erfolge. Letztere war als Hartleüensche Lore wieder ein rechter Racker, der flunkert und Flausen macht und sein Mundwerk wohl zu brauchen weift; dazu ein Kind der Gasse, dem sogar die Schlam perei noch nicht einmal schleckt anstehr. Die Tragi komödie vom verlorenen und nicht wieder angenähten Blusenknopf wurde sehr flott abgespielt, und Anton Franck gab dem Fred in der Hartleben-Maske einen überlegenen, ulkig-philosophischen Ton, betrachtete des Lebens Unverstand mit der Würde eines, der sich allen Kinderkrankheiten der Liebe vollkommen über hoben weift. — Auch der „Niobe"-2chwank, jenes eng lische Plagiat der „Ealalhea"-Operett-:, fand wieder den starken Beifall des trotz aller So nmerhitze stark besetzten Hauses. Ganz mit Recht, denn die aus gezeichnete Darbietung der beiden Helden dieser Gro teske reißt in der Tat das Ganze heraus. Zu Peter Dunns quecksilberartige Bewealichkeit und Aus brüchen von Verzweiflung und Zorn stand die er haben, Ruhe und das unverwüstliche Pathos der schwer dahtnrollenden Jamben der zu den Aufgaben einer Erzieherin wieder ins Dasein zurückgerufenen Niobe in barockem, aber desto wirksamerem Gegen satz. Situationskomik uno Augenbl.ckswitz ist fticr ein und alles, und das Ehepaar Franck tat das Sei- nige sowohl an Lebhaftigkeit als auch tragischer Ruhe, um die Zuschauer drei Akte hindurch überhauvt nicht zur Besinnung kommen zu lassen. L. 8. bürg, der in früheren Jabren sehr kräftig war, dann aber in seiner Entwicklung zurückblieb, ist im April dieses Jahres von 'Neuem ins Leben gerufen wordn und zeigt eine stetige Milgliederzunahmc. Neu gegründet wurde außerdem der ;6ezirk Löbau, so daß nun 33 Bezirke mit Vorstandsschaften l'esetzt sind. Zn Kürze wird Dippoldiswalde und Marienberg besetzt werden. Ec- wurden 40 Ortsvertreter neu. gewählt und bestätigt. Die neuen Satzungen und 2vettfahrb«stimmungen sind im Dezember erschienen. Diplome für langjährige Mitgliedschaft konnten 31 Bundcskanieraden ausgehändigt werden. 'Neu- hinzugetreten sind 20 Bundesangehörige und zwei Bundesvcreine. Eine Anzahl Vereine hielt im L iufe des Jahres ihre Baunerwcihc ab. Das Bun- deshandbuch ist im ''ai in einer Neuauflage von 8000 Exemplaren erschienen. Auch das neue Touren buch ist Anfang Februar erschienen und zum Der. sand gebracht worden. Die sportliche Betätigung mar wieder sehr rege. Er. wurden 6 Kreis- und 3 Bundeswanderfahrteu festgesetzt, vo» denen noch 3 Kreiswanderfahrten zu erledigen sind. Dis bisherigen Fahrten, die Bundes, fuhrt zum Bundestag nicht eingerechnet, haben l>id 'Nennungen zu verzeichnen gehabt. An Lizenzen wurden für 5>errenfahrer 331 Stuck und für Berufs fahrer 1-i Stück verausgabt. Die Berichte wurden ohne Debatte erledigt und dann zu den 'Neuwahlen geschritten. Diese ergaben die einstimmige Wiederwahl des gesamieir Bundes vorstands. Nur die Wahl des zweiten Vorsitzenden, dessen Amt bisher in den Händen des Herrn Serbe lag. wurde, da er sich nicht zu einer Wiederannahme entschließen konnte, bis zum Bezirksvertretertag« verschoben. Nach Erledigung der Wahlen kamen daun di« Anträge au die Reihe. Ans diesen sei nur der des Bezirks Leipzig erwähnt, der Die Errichtung von Jugrndalrteilungen wünscht. Dieser Antrag wurd, einstimmig angenommen. Ruch der Hauptversammlung fand abends im Etablissement „Lindenhof" ein Begrüßnngslommers statt, dem Bürgermeister Vogt-Waldheim präsidierte. Dieser begrüßte den Bund namens der Stadt und der Bürgerschaft in den Mauern Waldheims herzlich und wünschte dem Feste guten Verlaus. Als Ver- trctcr des Amtshuuptmanns war Regierungsamt- mann Dr. Putziger erschienen, der ebenfalls eine Be. grüftungsansvrache hielt. Beiden Rednern ant wortete Bundespräsident Bergmann in sehr herz lichen Worten und dankte vor allem der Stadt Wald- heim und ihrer Bürgerschaft für den sreuudlicheil Empfang, Den sie dem Sachscnüund und seinen Mit gliedern haben zuteil werden lassen. Er ging auf die Vergangenheit des Bundes und seine Zukunft eiu, die hauptsächlich in der Pflege der Zugendab- leilunlVii liegen wird, und schloß mit einem All Heil aui Waldheim und seine Bürgerschaft Oer verdanüstag MittetüeuilHec LsUlpiewereme. der am Sonnabsnd in Dresden abgehalten wurde, nahm im großen und ganzen einen glatten Verlauf. Der erste Verbandsvorsitzcude, Herr Alfred Perls - Leipzig, eröffnete ^10 ilhr die Tagung und gab zu seinem gedruckt vorliegenden Jahrsbericht noch einige kurze Erläuterungen. Die Entlastung der bei den Schriftführer wurde erteilt. Der für den Vsrbandstag vorgesehene Vortrag fiel weg, so daft alsdann die Verteilung der Preise an den Verbands- sowie an die Eaumeister vorgc- nommen werden konnte. Die zum gröftten Teile in Pokalen bestehenden Ehrenpreise erhielten folgende Vereine: der „Verein für Bewegungs
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