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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.08.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110804029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911080402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911080402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-04
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Leipziger Handelszeitung. von Auf die der Ee- 1010 58584 3240 98 667 1544 619 . 1098 420 1911 43 540 14 488 123 836 1580365 Die Ausfuhr von künstlichem Guano hat stark nachgelassen. Die übrigen Düngemittel, insbesondere natürlicher Guano, weisen ziemlich ansehnliche Zu nahmen auf. Die Leutlch-englilchen Sanüels- beziehungen. * Mit dem Ende dieses Jahres läuft schon wieder einmal die dem Bundesrate immer nur für kurze Zeit erteilte Ermächtigung ab, England und seinen Kolonien die Meistbegünstigung zu gewähren. Der Reichstag wird sich daher vor dem Abschlüsse seiner Herbsttaauna mit der Frage zu beschäftigen haben, ob die Regelung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschlano und dem britischen Weltreiche denselben provisorischen Charakter behalten soll, der ihm nun bereits seit mehr als einem Jahrzehnt eigen ist. Vor der Anknüpfung irgendwelcher Ver handlungen zwischen beiden Ländern wegen Schaffung eines handelspolitischen urcxlas vivt-rnii von länge rer Dauer hat man bisher nichts gehört und wird man wohl in der kurzen Zeit, die uns von dem ent scheidenden Termine noch trennt, auch nichts mehr hören. Das Ende vom Liede wird also wohl sein, daß dem Bundesräte erneut auf ein oder zwei Jahre die Ermächtigung erteilt werden wird, nach seinem Ermessen England und seinen überseeischen Besitzun gen Len Vorzug der Meistbegünstigung einzuräumen. Jedenfalls würden aber unsere Handelsbeziehungen zu den bezeichneten Ländern bei Lieser Gelegenheit wieder besonderes Interesse finden, und es erscheint daher angebracht, einige Zahlen der amtlichen Sta tistik mitzuteilen, die für die Beurteilung der Ver hältnisse von Wichtigkeit sind. Die Einfuhr aus dem Mutterlands hat sich im letzten Jahre auf 766,6 Millionen Mark belaufen und damit zwar die Zahlen für 1909 (723,2 <4t) und 1908 (697,4 ^ll) übertroffen, diejenigen für 1903 bis 1907, in Lenen der Einfuhrwert zwischen 784,3 und 977,3 Millionen Mark schwankte, nicht wieder erreicht. Die Ausfuhr nach Großbritannien aus Deutschland hat sich dagegen im Jahre 1910 nicht nur von 1015,0 auf 1102,0 Millionen Mark gehoben, sondern hat auch im letzten Jahre die höchste Ziffer aller vorhergehenden Jahre erreicht. Die europäischen Besitzungen Englands spielen im deutschen Außenhandel eine so geringfügige Rolle, daß es sich nicht verlohnt, näher darauf einzugchen. Da gegen erscheinen die Kolonien in Afrika, Asien, Amerika und Australien zum Teil mit erheblichen Beträgen in der deutschen Handelsstatistik. Britisch- Westafrika hat im Jahre 1910 Waren im Werte von 108,3 (1905 52,1) Millionen Mark, Britisch Südafrika für 59,4 (1905 36,1) Millionen Mark und Britijch-Ostafrika für 6,9 (3,5) Millionen Marl nach Deutschland geliefert. Aus Britisch-Jndien kamen so gar 'Waren für 404,0 (27,8). aus Britisch-Malakka für 45,6 (21,4), aus Ceylon für 35,4 (12,0) Millionen Mark. Von den auf dem amerikanischen Kontinent gelegenen Siedelungen führt die Statistik nur Kanada besonders auf, das 1910 nur sür 10,6 (9,8) Millionen Mark nach Deutschland einführte, obwohl die ver- einbarten Erleichterungen schon während eines großen Teiles des vorigen Jahres in Kraft waren: sonst wird nur das „übrige Brit. Amerika" mit 13,2 (7,7) Mil lionen Mark anfgeftihrt. Aus dem britischen Austra lien wurden Waren im Werte von 281,7 (160,1) Mil lionen Mark nach Deutschland importiert. Tie besten Abnehmer für Deutschland waren Britisch-Jndien mit 89,8 (86,0), Britisch-Südafrika mit 54,0 (34,3), der Australische Bund mit 63,3 (46,1) und Kanada mit 36,6 (21,8) Millionen Mark. Vritisch- Westafrika erhielt Waren im Werte von 15,2 (7,0), Britisch-Ostafrika von 2,9 (2,1) Britisch-Malacca von 10,2 (10,5), Ceylon von 3,2 (2,2) und Neuseeland von 6,0 (4,6) Millionen Mark. Die übrigen Kolonien kommen als Absatzgebiete für Deutschland so gut wie gar nicht in Frage. Bütten- imo üsnüelsmelen. * New Yorker Spekulanten, die ihre Stücke in Europa lombardiert haben, sollen mit der Verwei gerung einer weiteren Prolongation ihrer Engagements bedroht sein. Man spricht nament lich von einem Großspekulanten der Morgangruppe, der angeblich 10 bis 15 Millionen Dollar in Europa schuldet. Sank- una Gelüwelen. * Anleihe der Stadt Neu-Ulm. Durch Ministerial entschließung ist genehmigt worden, daß die Stadt- gemeinde Neu-Ulm 4proz. Schuldverschrei bungen auf den Inhaber im Gesamtbetrags von 250 000 in den Verkehr bringt. * Tomvtoire d'Saeompte de Mulhouse in Mül hausen. Die Verwaltung teilt mit, daß August Oer Butzenhsnüel mit künstlichen Düngemitteln gestaltete sich im ersten Halbjahr 1911 recht lebhaft. Die Einfuhr stieg um 274 623 D.-Ztr., die Ausfuhr um 163038 D.-Ztr. gegen das Vorjahr. Seit 1907 hat die Einfuhr künstlicher Düngemittel eine Zu nahme um 1 149 749 D.-Ztr. aufzuweisen. Es wurden nämlich im ersten Halbjahr der -nachstehenden Jahre eingeführt in Doppelzentnern : Januar bis Juni 1967 1908 IM 1916 181t Einfuhr 1820 456 1 863 365 2 266 935 2 695 582 2 970 205 -i- 42 909 -1- 403 570 -f- 428 847 -s- 274 623 Die kräftigste Steigerung brachte das erste Semester 1910. Der Wert der diesjährigen Einfuhr belief sich auf 15,57 Mill. Mark, er ift also um 1.57 Millionen Mark höher als im Vorjahre, verfcbiedenen Düngemittel entfallen famleinfuhr in Doppelzentnern: Januar bis Juni Guano, künstlicher . do., natürlicher . Knochenmehl . . . Thomasphosphatmehl Superphosphate . . Eine Abnahme der . , . . , Guano. Knochenmehl und den Superphosphaten zu beobachten. Die Einfuhr künstlicher Düngemittel übertraf die Ausfuhr um 3637 D.-Ztr. Es wurden im ersten Semester 1907 bis 1911 exportiert in Doppelzentnern: Januar bis Juni 1907 l908 1909 1910 1911 Ausfuhr 183» 397 1 984 771 2 107 842 2 803 530 2 966 568 -)- 130 374 -f- 123 071 -f- 695 688 -(- 163 038 Seit 1907 hat die Ausfuhr um 1112171 D.-Ztr. zugenommen. Der Wert der Ausfuhr ist von 14,00 Millionen Mark im Jahre 1910 auf 16,72 Millionen Mark im lausenden Jahre gestiegen. 2m einzelnen verteilte sich die Ausfuhr in Doppelzentnern, wie folgt: Januar bis Juni Guano, künstlicher . . do., natürlicher . . Knochenmehl .... Thomasphosphatmehl . 1910 1911 . 133 211 113 323 . 199412 260688 124 471 117378 . 1856 090 2056 399 . 422 417 382398 Einfuhr ist bei künstlichem i Kaufmann-Merkle seine Demission als Direktor der ! Filiale in Zürich eingereicht hat und infolgedessen I aus dem Institute ausgeschieden ist. An seiner i Stelle sind G. Schönholzer - Bourry und Henry Katz zu Direktoren der Zweigniederlassung Zürich ernannt worden. Die dem früheren Prokuristen E. Henke erteilte Prokura ist infolge feines Austrittes er loschen. Dagegen ist Albert Strebel Kollektiv-Pro kura erteilt worden. -«—« Die Chinesische Münztonseren,, die über Reformen im chinesischen Währungssystem beraten soll, ist jetzt in London zufammengetretcn. An der Konferenz nehmen teil Herr E. E. Hillier für Eng land, Professor Jenks für die Vereinigten Staaten, Herr Dernburg für Deutschland (ehemaliger Sekretär im Kolonialamte). Dr. Chen Chin-tao, Vizepräsident der Taching Negierungsbank, namens der chinesischen Staatsregierung, sowie die Herren W D. Straight und Mc Knight für Amerika. Da Probleme von einschneidender Bedeutung zu lösen sind, ist den Mit gliedern der Konferenz Stillschweigen über ihre Ver handlungen auferlegt worden. Die Beratungen sind veranlaßt worden, weil China bei de. Hongkong und Schanghai Bank, der Deutsch-Asiatischen Bank, der Banque de l'Jndo Chine und einem Syndikate amerikanischer Finanzleute eine Anleihe von 10 Mil lionen kontrahiert hat, über deren Bedingungen man sich auf internationalem Wege einigen will. Berg- unü Kütten welen. — Eisenhüttenwerk Thals Akt.-Ges. Im Anschluß an unsere frühere Meldung, wonach in der heutigen Aufsichtsratssitzung eine Kapitalserhö hung beantragt werden wird, kann die „Voss. Ztg." mit teilen, daß die Summe, um die das Aktienkapital ver mehrt werden soll, mit 1,2 Millionen Mark in Aus sicht genommen ist Die Gesellschaft würde alsdann über 7,5 Millionen Mark Aktienkapital verfügen. * Bereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissencr Eisenhütten Akt.-Ges. in Köln-Deutz. Nach dem Geschäftsbericht über das am 30. Juni 1911 ab gelaufene Geschäftsjahr stellte sich der Bruttogewinn einschließlich 1019 974 (1049 151) <st Vortrag aus drm Vorjahr auf 3 133 521 (2 946 241) Abschrei bungen beanspruchten demgegenüber 659381 (657 324) Mark. Obligationszinsen 140 000 (148 000) .it, statu tarische Gewinnanteile 103 422 (81 442) -st und Zu weisung zum Hochofen Erncuerungsfonds 25 000 (0) Mark, so daß bekanntlich ein Reingewinn von 2 205 718 (2 059 475) -st verbleibt, aus dem wieder 10 Proz. Dividende verteilt, 20000 (0) -st zur Bildung eines Fonds für gemeinnützige Zwecke, 13 000 (10 000) -st zur Rückstellung für den Talon steuerfonds und 120 000 (0) .tk zur Bildung eines Er neuerungsfonds sür Werksanlagen verwendet und 1 022 718 -st vorgetraaen werden sollen. Der Geschäftsbericht skizziert das abgclauseuc Geschäftsjahr kurz dahin, das, sich infolge der Besserling der Wirlschastsver- hältiiissc die Kaufkraft gehoben und die Erporifähigkeit erhöht habe, daß aber die Wirkungen dieser Belebung nicht überall gleichmäßig günstig in die Erscheinung getreten seien. Namentlich stehen die erzielten Gewinne mit den vermehrten Umsätzen nicht im Einklang. Was die Gesellschaft im be sonderen anlangt, so kann diese, abgesehen von der Jabrika- tion von Radsätzen und Bandagen, sür alle übrigen Abteilungen der Werke Erhöhung der Produktion und gesteigerte Umsätze sestslcllcn. T«gegen haben die Belriebsrcsultale zwar absolut Mehrübcrschiisse gebracht, erreiche» aber im Verhältnis zur Produktion nicht ganz die Ergebnisse des BvrjahreS. Tie E i s c n st e i n g r u b e n der Gesellschaft waren während des ganzen Jahres gut beschäftigt und konnten ihre Produktion gegen das Vorjahr noch nm 16 Proz. steigern. Tiefe vermehrte Förderung in Verbindung mit der Erhöhung der Preise sür Nvslspat, die vom Eisensteinvereiu mit Wirkung vom 1. Januar 1911 beschlossen worden mar, hat gegen das Vorjahr noch eine weitere Steigerung des Bctriebsiibcrfchusses von 71 Proz. er geben. Bei Lchluß des Geschäftsjahres ist eine leichte Ab schwächung auf dem Markte für Licgerläuüer Eisenerze ctnge- treten. Die Gruben förderten an Lpateisenstetn 289 576 (-219 181) t. Die Gesamtproduktion der Hütten belief sich aus 12.3 585 (196 572) t. und der Absatz ans 199 1175 (162 372) Tonnen. Tic Produktion des Stahlwerkes betrug 89 441 363 Kilogramm Rvhblöckc. Tie in der ander-ordentlichen General versammlung vom 16. November 1919 beschlossene Erhöhung des Aktienkapitals um 3 Millionen Mark wurde durchgesührt und erbrachte einen Gewinn von 967 638 ^tt. In der Bilanz erscheinen u. a. Anlagen mit 11599 529 (11 332 363) .kl, Dienstmaterial mit 626 355 (610 541) -st, Bestände mit 4 210 687 (3 199 708) Ul, Effekten mit 370 811 (368 948) .tl, Bankguthaben mit 4 690 981 (2 669 853) -st und sonstige Debitoren mit 2 612 002 (1 991 178) -st. Demgegenüber hatten Kredi toren 1 907 733 (1 932 671) -st zu fordern. Auffallend erscheint die ganz erhebliche Zunahme der Be stünde und der sonstigen Debitoren. Die Steige, rung des Bankguthabens ist auf den Zugang neuer Mittel infolge der Kapitalserhöhung zurückzu führen. * DUdelinger Hütte. Der Gewinn beträgt für 1910/11 2 144 300 (2 137 000) Frcs. Die Divi dende wird wieder mit 55 Frcs. oorgeschlagen. * Die fürstlich Pleßsche Bergverwaltung demen tiert die anderweitige Meldung, daß eine neue För deranlage auf der Emanuelssegen-Grude und die Neuerrichtung eines Bergwerks in Ellgeth-Jdaweiche geplant sei. An beiden Orten haben bloß Auf klärungsarbeiten stattgefunden. Die Zeit für die Er schließung neuer Bergwerke sei gegenwärtig nicht günstig. * Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. An de: Berliner Börse verlautet mit zunehmender Bestimmt heit, daß für 1910/11 eine Dividende von 12 (10) Prozent auf das erhöhte Aktienkapital deklariert wer den würde. — Die Fürstlich Henckel von Donnersmarcksche Berg- und Hüttenoerwaltung wird, laut „Königsb. Tagbl.", aus der Guidotto - Zinkhütte mehrfache Er weiterungsbauten aa-sfllhren, und zwar ein Zink- ofcngebäude mit zwei Zinköfen und Feuerungskanal, drei Zinköfen, ein Rosthüttengebande mit zwei Muffelröstöfen, eine Trocken- und Mahlvorrichtung für Galmei, eine Muffelhallencrweiterung sowie zwei Ziegelbrennöfen. Swkkyemerbe. ! Sächsisch« KunstseiSewerke Elsterberg. Aktiengesell schaft. Die außerordentliche Generalversammlung im Burgkeller zu Elsterberg am 3. August beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals von 400 000 Mark auf 1 Million Mark. Ein Konsortium über nimmt die Ausgabe der neuen Aktien zum Kurse von 106 Proz. Den alten Aktionären steht das Bezugs recht auf eine neue Akt>e an Stelle einer zusammen- gelegten Aktie bis zum 31. August frei. Ferner wurde einstimmig genehmigt, die Plüschfabrik von H. Suß- NWNN in Berlin zu übernehmen. l. I. Bericht über die Lage der Textilindustrie. In dieser Woche Hut sich das Geschäft in deutichen Wollen eher ruhiger als in der Vorwoche gestaltet. Ebenso kommen größere Abschlüffe in überseeischen Wollen auch dann nicht zustande, wenn die Verkäufer Preiskonzessionen machen. Sehr schleppend war der Verkehr in Kammzügen, und auch Kämmlinge, ob wohl die Verkäufer den Käufern billigere Preise stellen, haben nur mäßige Umsätze zu verzeichnen. 2n Wollabfällen wa* das Geschäft im ganzen be friedigender, auch haben hier die Notierungen einen besonders bemerkenswerten Rückgang in der letzten Woche nicht erfahren. Von keiner Bedeutung ist zurzeit das Geschäft in Kammgarn und in Streich garn. Neue Aufträge werden nur in kleinstem Umfange und ebenfalls zu billigeren Preisen er teilt. Sehr schleppend verlief das Ge schäft in wollenen und halbwollenen Geweben; soweit das Exportgeschäft in Betracht kommt, ist die Lage eher als ruhiger zu bezeichnen. In Wirkwaren sind es nur einzelne bestimmte Artikel, welche für üoer- seeische Rechnung gekauft werden. Die Baumwoll spinner haben sich veranlaßt gesehen, in der letzten Zeit ihre Preise zu ermäßigen, die Umsätze wären trotzdem geringfügig. Ebenso haben in baumwolle nen Geweben nur kleine Geichäste abgeschlossen wer den können. 2n der Seidenindustrie klagen die Fabrikanten wie die Zwischenhändler über unloh nende Preise, im ganzen war der Lagerverkauf etwas größer als in der Vorwoche. Das Geschäft für Flachsgarn war ruhiger, da die Nachrichten über den >stanv der Flachsernte keine Zuverlässigkeit er geben. Jute - Erzeugnisse wurden zu ermäßigten Preisen regelmäßig gehandelt. 0 1'. l. Preise für französische Kämmlinge und Wollabfälle, lieber das Ergebnis der letzten fran zösischen Wollauktion in Tourcoing wird be richtet, daß die Preise sür gute australische Kämm linge ungefähr denen der letzten Auktion entsprochen hätten. Gute Buenos-Aires-Kämmlinge notierten 10—15 Cts. niedriger, Schlumberger und unreine Listerkümmlinge wurden 10—15 Cts. billiger bezahlt, während für Croßbredgenres ungefähr die letzten Preise durchgesetzt wurden, ausgenommen grobe Croßbredgenres, die 5—10 Cts. höher bewertet waren. Von den insgesamt angebotenen 530 000 Icq wurden 300 000 verlauft. Für Wollabfälle war eine Preisdifferenz gegenüber der letzten Auktion nicht zu erkennen. >. ). I. Betriebseinschränkung der englischen Baum wollspinner. Verschiedene rheinische Blätter wutzten vor einiger Zeit zu melden, daß die englischen Baumwollspinner, obwohl sich die Majorität da gegen erklärt hatte, dennoch Betriebseinjchränkungen größeren Umsanges durchführen würden. An maß gebender Stelle ist von einer solchen Absicht nichts bekannt. — Bordens Baumwollfabrik in Fall Rioer, die in der Woche 80 000 Stück Zeuge herstellt, ist laut „Frkft. Ztg." auf unbestimmte Zeit geschlossen worden; ebenso zwei weitere Fabriken in Nordkarolina. Braugewerbe. — Die Brauereien und die Hopfenpreise. In der letzten Zeit sind die Preise für Hopfen recht be trächtlich gestiegen. Das hängt damit zusammen, daß allgemein angenommen wird, daß die Preise für die Ware der neuen Ernte, die Ende August oder Anfang September zu erwarten ist, höher sein werden als im Vorjahre. Doch kann sich hier noch manches ändern, zumal da die eintreffenden Be richte durchaus verschieden lauten Für die Brauereien wäre eine wesentliche Preissteigerung für Hopfen mit einem Gewinnaussall verbunden. Doch nimmt man an, daß dieser gegebenenfalls nicht erheblich werden wird, da die Brauereien über große Bestände verfügen. * Die Konvention der Frankfurter Bierbrauereien, bei der es sich um gemeinsame Preisfestsetzung und Ausschaltung der Konkurrenz handelte, ist am 3. Juli abgelaufen und nicht wieder erneuert worden. * Mälzerei, Aktiengesellschaft, in Hamburg. Die außerordentliche Generalversammlung beschloß, das Aktienkapital um 250 000 -st aus 400 000 -1t zu er höhen und 150 000 ^st der 6proz. Obligationsanleihe zurückzukaufen. Der Verwaltung wurde nahegel^gt, durch eine gemeinsame Konferenz aller Mälzereien mit den Brauereien eine Existenzmöglichkeit für die ersteren zu schaffen. verküierunysmelen. 8 Württsmbergische Privatversicherung aus Gegen seitigkeit in Stuttgart. Die außerordentliche General versammlung der Vereinsmitglieder hat die Aende rung der 88 2, 23 und 27 der Satzung genehmigt. Durch die Abänderung des 8 2 und die in Verbindung hiermit erfolgte Genehmigung Allgemeiner Ver- sicherungsdedingungen für Schaden durch Einbruch bruchdiebstahl, durch Wasserleitungen und durch Bruch von Glas ist die Anstalt künftig in der Lage, die genannten drei Versicherungszweige direkt und in direkt zu betreiben. Es ist jedoch vorerst nicht beab sichtigt, das direkte Geschäft in denselben aufzu nehmen. Die Aenderung des 8 23 der Satzung setzt die Anstalt u. a. in den Stand, ihren Mit gliedern neben der regelmäßigen ordentlichen Jahresdividends, die seit 32 Jahren unverändert 60 Proz. der Bruttoprümie beträgt, eine einmalige außerordentliche sogenannte Superdividende für eines oder mehrere Jahre dann zu gewähren, wenn die laufenden Erträgnisse sich in erheblichem Maße steigern, aber die Erhöhung der ordentlichen Divi dende um volle 10 Prozent der Brutto-lVor-)Prämie noch nicht angezeigt erscheint. Diese außerordentliche Superdividende wird auch den nach dem neueinge führten Prämien- und Dividendensystem 1i Versicher ten nach Maßgabe der ihrer Prämienleistung ent sprechenden Bruttoprämie vergütet. Außerdem sind noch die Bestimmungen des 8 27 der Satzung hin sichtlich der zulässigen Vermögensanlagen nicht un erheblich erweitert worden. Endlich wurden die neuen Zusatzbedingungen für die Versicherung gegen Schaden durch Betriebsunterbrechung infolge Brand, Blitzschlag oder Explosion endgültig festgestellt, so daß die Aufnahme dieses Versicherungszweigs nach der in Bälde zu erwartenden Genehmigung der Be dingungen durch das Kaiserliche Reichsaufsichtsamt erfolgen kann. Innen- unü Llukenlmnüel. ' Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten von Amerika. Die Gesamtaussuhr des Generalkonsulats Berlin betrug im Juli: nach den Vereinigten Staaten 1 809 065 Doll., nach den Philippinen 32 211 Doll., d. s. zusammen 1841 276 Toll, gegen 1 659 282 Doll, im Juli 1910. Es besteht also für den Juli d. I. ein P'. u s von 181 994 Doll, gegen das Vorjahr. * Ausfuhr geschlachteter serbischer Schweine nach Oesterreiu-Ungarn. Das serbische Ministerium ver ständigte die Schweineexporteure, daß ein jährliches, fünfzigtausend Stück betragendes Kontingent ge schlachteter Schweine den Export nach Oesterreich Ungarn erschöpft. Weitere Importe können laut Handelsvertrag nur zum Zollsatz von 30 Kr. pro Doppelzentner erfolgen, während der Kontingent soll 10 Kr. beträgt. In früheren Jahren, vor dem Zollkrieg, betrug die jährliche Einfuhr bis zu 200600 Stück. Transportwesen. * Oesterreichische Südbahn. Die Verhandlungen der Vertreter der Oesiecrcichischen SUdbahn mit den Vertretern der österreichischen Regierung dürften heute wieder stattfindcn. Die Zustimmung der italienischen Regierung ist bisher nicht eingetroffen. Ls werden verjchicdenc Modalitäten erwogen, um die Kapitali sieruna der Annuität ohne Zustimmung Italiens zu ermöglichen. «-« Atlantische Konferenz. Diese Vereinigung von 13 den Atlantischen Ozean befahrenden Dampsfchiffs- reedereien, darunter die Hamt>urg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, ist seitens der Vereinigten« Staaten-Regierung jetzt auf Grund des Antitrust gesetzes angeklagt worden, durch einen in London 1908 abgeschlossenen Vertrag, den Versuch gemacht zu haben, den Paffagierverkehr im Zwischendeck auf der Fahrt zwischen europäischen Häfen und solchen der Vereinig ten Staaten zu monopolisieren. Betriebsausweise. Gröhe Kasseler Ltrahenbah». Juli 14-'975 (plus 2i 8W) .e, seit I. Oktober 19t9 1 195 184 (plus 144 437) .§. Aussig-rcpliyer Eiseubadn-Grscüschul«. Alte» Nez«: Juli 1104 952 tweuigcr 191253) Kr., seit 1. Januar 8 376 i>64 iwciiiger 36 480) Kr. — Die definitive Abrechnung ergab im April 1611 ein Plus vv» 69 756 Kr. — Lokalbahn T c p l i tz-(L e t t e n z-) R e i ch e n b e r g. Juli 310 413 smchr 3670) Kr., seit 1. Januar 1901182 (mehr 76 232) Kr. Die dcsinitve Abrechnung ergab im April 1911 ein Plus vvn 19 074 .4-. — Tic Mindereinnahmen auf den Linie» des allen Netzes jind aus de» durch Einsiclliing der Elöschijsahrl vcr- »rsachten Ausfall am Kvhlenvcrkchr zur Elbe zuriickznsührcn. Eanadia« - Pacisic - Bahn. Vvm 22. bis 31. Juli 2 905 000 (nirhr 153 000) Toll. verlüneüene Industrien. * Crötlwilzer Aktien-Papicrfabrik. In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrnrs gelangte der Jahresabschluß per 30. Juni 1911 zur Vorlage. Der Bruttogewinn beträgt in runden Zahlen 409 000 (393 000) .4. Nach Abschreibungen in Höhe von 153 M) (128(4)0)./!. und nach Rückstellung in den Erncuerungsfonds von 30 600 .X (wie i. V.) sowie eines Gewinnvortrages von ca. 15000.// soll der am 28. Oktober staltfinden- den Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 12 Proz. lwie i. V.) vorgeschlagen werden. Die Fabrik ist gut beschäftigt. 8 Ammendorfer Papierfabrik in Radcwcll. Dem Aufsichtsrate lag in seiner gestrigen Sitzung der Ab schluß für das am 30. Juni beendete G-eschäftsjahr vor. Der Bruttogewinn beträgt 989 572 (802 283) -.tl. Die Abschreibungen sind auf 260 283 (232 345) -.st fest gesetzt worden. Für Reparaturen an Maschinen und Gebäuden wurden 110 593 -st nufgewendct und aus dem Betriebe gedeckt. Der im Oktober stattfindendeli Generalversammlung soll vorgeschlagcn werden: 60 000 (40 000) -st zurückzulegen, 28 (22) Proz. D iv i- dendezu verteilen und 146 112 (91 908) --st auf neue Rechnung vorzutragen. * Bereinigte Chemische Werke, Aktiengesellschaft, in Charlottenbnrg. Die Aktien der Gesellschaft erfuhren in der letzten Zeit eine kräftige Aufwärts bewegung, deren Gründe in folgendem zu suchen sein dürfte». Wie von zuständiger Seite mitgeteili wird, beschäftigt sich die Gesellschaft mit der Unter suchung von Mitteln, die geeignet sind, die Maul- und Klauenseuche zu bekämpfen. Die Versuche mit einem Präparat haben nun bereits sehr gute Erfolge gezeitigt und die Aufmerksamkeit der land wirtschaftlichen Ministerien Preußens und Bayerns erregt. So sind bis jetzt etwa 400 von der genannten Krankheit befallene Tiere mit dem Präparat geimpft worden. In allen Füllen hat sich eine deutliche Beeinflussung im günstigen Sinne gezeigt; der Ver lauf der Krankheit war viel leichter als in solchen - Fällen, in denen das Mittel nicht zur Verwendung kam. Ob das Mittel auch von vorbeugender Wir kung ist. steht zurzeit noch nicht fest. Jedoch hegt die Direktion auf Grund der bisherigen Erfolge große Hoffnungen für die Zukunft. -<-« Die Norddeutsche Chemische Fabrik in Ham burg-Elbe erzielte in ihrem mit Leni 31. Mürz 1911 beendeten Betriebsjahr nur 99 595 -st Fabrikations gewinn gegen 207 550 -st im Vorjahre. Da aber die Handlungsunkosten 164 803 (164 897) -st, die Ab schreibungen 45 839 (50 567) -st erfordern, bleibt nach Heranziehung des Refervefondsrestes von 55 076 -st ein Verlust von 52 965 st gegen 3012 .st Restgewinn im Vorjahre, der damals vorgetragen wurde, nachdem an Aufsichtsratstantieme 3000 -st gezahlt und dem Reservefonds 1500 st überwiesen worden waren. Die Aktionäre gehen demnach abermals leer aus. * Hotel-Aktiengesellschaft Daderfce in Badersee bei karmisch. Einer außerordentlichen Generalversamm lung liegt der Antrag vor auf Liquidation bzw. auf Verwertung des Gcsellschaftsvermögens durch Veräußerung des Vermögens im ganzen. * Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken. Die Fabriquc Nationale d'A rmesde Kuerrr in Her stal (Belgien), deren Aktien sich ,zum großen Teil im Besitz der Deutschen Waffen- und Mu nitionsfabriken befinden, schlägt 22 (20) Proz. Divi dende vor. verdsnüe. * Das belgische Stahlwerkskontor beschloß, die Bc- teiligungsziffcrn der syndizierten Erzeugnisse (Schie nen und Träger) für den Monat August auf 70 009 t festzusetzcn. vermilälles. * Bedeutende fiskalische Holzkäufe. Die Bau inspektion für die Hafenerweiterungs- bauten in Bremerhaven veranstaltet einen Sub missionstermin, in dem die Lieferung von großen Mengen Rammkiefern, Spundbohlen und anderen Materialien für den Hafenbau vergeben werden soll. Es werden 1200 Stück Rammkiefern und gegen 2000 Kubikmeter Schnittmaterialien angefordert. Man erwartet keine allzu starke Beteiligung, da aus dem Auslände gegenwärtig sehr wenig Rohholz ange boten wird und die Preise für dasselbe sehr teuer geworden sind. — Ferner verlangt die Verwaltung der belgischen Staats bahnen die Lieferung größerer Mengen von Telegraph en st angen aus Fichtenholz. Die Verwaltung veranstaltet am 16. August in der Börse zu Brüssel einen Termin, der voraussichtlich ziemlich starke Beteiligung aus ländischer Firmen bringen wird. Hypotheken- unü Grunültlicksmsrlri. * Pfälzische Hypothekenbank in Ludwigshafen a.RH. Die Bank erhielt die staatliche Genehmigung zur Aus gabe einer Serie 63 4proz. biszum 1. Januar 1920 nicht rückzahlbarer Hypotheken pfandbriefe im Betrage von 10 Millionen Mark. * Das große Terraingeschäft Leopoldau am nörd lichen Donauufer in Wien ist perfekt geworden. Das Kapital beträgt 10 Millionen Kronen. SshlungseinheUnngen usw. — Di« Plodewarensirma Hart»««« t Sratz i» Leipzig sucht, wtc dcr »Vonfcctionatr" mittctlt, ein Moratorium bis 31. März 1912 nach. Die Passiven betragen 121 066 die Aktiven 36 760 Berltner Engrosflrmen sind beteiligt. — I» S««k«r» her B»»aer Baak gelangt voraussichtlich Ende des JahrcS eine weitere Abschlagsdivtdende von >0 Proz. zur Ausschüttung, womit die Gläubiger insgesamt 70 Proz. erhalten haben würben. — ,qahl»«g»«t«ft«lln«ge« i» Rnhlaab. Stts Huts Now gorod: Die Ztr,na W. L «. I. Trussown bat laut „Boss. 'Ug." ihre ,-jahlungcu eingestellt; die Passiven betragen etwa 100 (W Rubel. — Orenburg: Ter Manusaktur- warenhändtcr A. K. A 1 s « r o w bat seine .Höhlungen ringe- stellt. Die Passiven betragen 125 066 Rbl. Tie S'rma hctsu jetzt Gesellschaft W. E. Efrcmow LA. K. Alfe rs w. — Taganrog : Ter Inhaber des Nähmaschinen-, Zahrräder- und Grammophongeschäft» Rosen stet» hat seine Zahlungen eingestellt; die Berschuldnng de- »rtlgt 46 666 Rbl. R. will aus der Basis 50-«) Pro,, regu liere».
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