Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110801018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911080101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911080101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-01
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die evangelisch-lutherisch« Kirchemanlage Grundbesitze aus das Jahr 1911 ist am 1. August dtese» Zähre» sälltp. .. , Tie betragt im Bezirke des Verbandes evangelisch. lutherischer KirgengemeindenLetpztgs 20,8 in der Kirchengcmeinve Leipzig-Anger- Crottendorf 21 - der Blrchengemeinde Leipzig-Connewitz 22 - - dem :urKirchengen,eindeNtarkkleeberg gehörigen Stadtteile Dölitz mit Meus dorf .10 - occ Kirchengemetndc Leipzig-Lutritzich 16,5 - , - - - Gohlis . 11 - . - Klein- zichocher 16 - - der Nathauael-Parochie zu Leipzig- ^jndenau 17 - - der PHNippus-Parochie zu Leipzig- Lurdeiau 26 - , der Kirchengemeinde Leipzig-Lösznig. 15 - - - Möckern 18 - , - - - Neustadt mit Leipzig-Neuschönefeld 18 - der Kirchengemeinde Leipzig-Plagwitz 25 - - - - - Probst ¬ heida mit Leipzig-Dösen u. Heilanstalt 13 - - der Kirchengemetndc Leipzig-Schleukig 18 - - - - - Sellerhausen mit Leipzig-Neusetterhausen u. Leipzig- Stünz 20,5 - der Kirchengemeinde Leipzig-Stötteritz 10 - - - - - Thonberg mit Leipzig Neureudnitz 17 , - der Kirchengemeinde Leipzig-Volkmars- dor> mit Votlmarsdoifer -traszenhäuser 19 - vom Sind die Eigentümer unbeweglicher, im Siadt- geme'ndebeurt liegender Sachen Mitglieder einer anderen ausgenommenen Konfession oder anerkann- ien Religionsgesellschaft, die im Stadtgemcindc- bezirke ein eigenes Gotteshaus besitzt, jo haben sic nur den dritten Teil der sonst aus das unbewegliche Eigentum faltenden Abgabe zu der Kirchen an tage zu entrichten. Die Zahlungspflichtigen werden ausgefordert, ihre Beiträ e spätestens 14 Tage nachdem Fälligkeitstage au die Zahlstellen zu entrichten. Nach dem Abläufe dieser Frist wird gegen die Säumigen das vorgejchriebene Veitreibungsoerfahren ein eiertet werden. Leipzig, den 31. Juli 1911. 7<n» Verdat der Stadt Leipzig. In das Handelsregister ist heute aui Liatt 149! 1 die Firma Corona Gesellschaft mit beschrankter Haf tung in Leipzig lPelersstr. 41i eingetragen und weiter folgendes verlautbart worden: Der Ge ellicl aftsvertrag ist am 18. Juli 1911 ab- > esch rhseii worden. Gegenstand des Unternehmens ist oie Verwertung und Ausnutzung praktischer und moderner Neklame, sowie erworbener oder selbst erfundener einschlägiger Artikel. Durch Hinzunahme von Vertretungen sowie Kommissionsgeschäften aller Art lann oer Gesellschaft noch ein weiteres Arbeits- jctd erschlossen werden. Das Stammkapital beträgt 20 000 Mark. Zu Geschäftsführern sind bestellt die Kaufleute Arthur Willh Kirsten und Curt Walter Schuster, beide in Leipzig. Hierüber wird noch bekanntgegeben: 'Ter Gesellschafter Kaufmann Arthur Willy Kirsten in Leipzig bringt in Anrechnung auf seine Stamm einlage u. die käuflich von ihm erworbenen Lizenzrechte der Deutschen Neichspostbriese „Korona" zum anerkannten Werte von 8000 b. oie käuflich von ihm erworbenen Lizenzrechte der „Elektrischen Blitz Stadtpläne" zum an- ertannten Werte von 2060 .« in die Gesell schaft ein. Der Wert dieser Einlagen wird auf lOOOO^Lfest- gesetzt. Ter Gesellschafter Curt Walter Schuster in Leipzig leistet feine Stammeinlage von 5000.« dadurch, dasz er die käuflich von ibm erworbenen Lizenzrechte der „EleT-isthen Iris Reklame" zum anerkannten Werte von 5000 in die Geielljchaft einbringt. Die gesetzlich vorgelcyriebenen öffentlichen Bekannt machungen der Gesellschaft erfolgen im Leipziger Tageblatt. Leipzig, den 31. Juli 1911. 771 Königliches Amtsgericht, Abt. litt. Dpsrkstte Markkleeberg im Nazhauje zu Markkleeberg — 7 Min. v.d.Endstation L.-Dölitz der Groszen Leipz. Straszenbahn (Linie D). Sparvcrkrhr vom Januar bis 31. Juli 1911: 566 907 38 Einzahlungen, 168 536 46 Rückzahlungen» 568 neue Bücher. ,«zio Zinssatz 3' ,«/<>. Tägliche Lerzinfung. Geschäftszeit: werktags 8—1 u. 3—5 Uhr u. Sonnabends 8-2 Uhr. Li8 Leipzig unü Umgegenü. Leipzig. 1. August. Historischer Tageokalender für Leipzig. 1. August: 1824 Abschaffung des Einstig- oder Torgeldes (Thomas- und Peterstor). ÄUgUlt. Besser als sein fremder Name kennzeichnet die deutsche Benennung den Monat: Aehren- oder Erntein 0 nd nannte ihn Karl der Glotze. Bei den Römern war er ursprünglich der sechste des Jahres, der Sextilis. Als der römische Imperator Augustus den Ehrgeiz hatte, wie sein grotzer Vorgänger Julius Cäsar seinen Namen ebenfalls in einem Monate ver ewigt zu sehen, gab der Senat im Jahre 7 0. Lhr. bei Berichtigung des Schaltwesens dem Monate den 'Namen Augustus. Aus alten Germanenzeiten hat sich mancher Brauch für den Erntemonat erhalten. Die Angeln brachten ihren Göttern zu Anfang desselben ein Brot aus frischem Korn zum Opfer, die christ lichen Germanen opferten 3^Ae des Feldes und hielten feierliche Umzüge. Der Rest solchen Brauches ist der „Cchäferlaus" ln Württemberg, dem sich in manchen Gegenden Süddeutschlands der „Schäfer sprung" an die Seite stellt. In wasserreichen Gegen den hielten die Fischer feierliche Prozessionen, um die Gunst der Wassergeister für den kommenden Herbst- fischzug zu erwerben. Daraus entstanden di« Fischerstechen deren berühmteste zu Ulm. Leip zig und Stralau bei Berlin abgehalten werden. In den Gärten wird es wieder lebendig., denn die Brutzeit unserer gefiederten Sommergäste ist beendet. Laubvogcl und Grasmücken begeben sich schon jetzt auf die Rückreise noch dem Süden. Für Vogelfreunde ist oie Zeit gekommen, Sorg« zu tragen, daß ihre Lieblinge im Winter nicht Not leiden. Sie können Fanggünel um di, Stämme der Obstbäume legen, in denen sich die Insekten und andere Schädlinge ein- nisrcn und verpuppen. Die flinken Meisen suchen si« hier im Winter als willkommene Beute. Auch am Nachlhimmcl wud^es lebendig, er weint seine „Lau- rentiusttänen . so he,gt bekanntlich der Siern- schnuppenslill, der von einem Punkt« im Sternbild de» Perscus ausgeht und am 10. August, dem Tage de» heiligen Laurentius, sein herrliches Feuerwerk leuch ten läht. Die Tage werden schon erheblich kürzer. Während die Sonne am 1. August 4 Uhr 26 Min. auf geht und 7 Uhr 45 Mm. scheidet, blickt sie am 31. erst 5,12 Ubr über den Horizont und verschwindet schon 6,48 Uhr wieder. Reiche Ernte hielt der Tod zu allen Zeiten unter den Trotzen der Erde. Am 17. August 1786 starb Fr ie brich der Trotze, 1759 am 24. Ewald von Kleist, 1576 am 27. der grotze Tizian, 1822 am 25. Herschel. Auguitkinder sind Goethe, der am 28. 1749 ge boren wurde, Ludwig Jahn, geboren am 11. des Jahres 1778, und unser berühmter Landsmann Pro fessor Wundt, der am 16. August 1832 geboren wurde. Salami üi Verona. Je heitzer die Jahreszeit ist, desto besorgter wird die Hausfrau um die Borräte in Schrank und Keller. Darum gibt sie in den Sommertagen den Dauerwaren den Vorzug. Unter den Wurstwanen dieser Art geniesst die „Salami" den besten Ruf, und da der Deutsche am meisten die Waren schätzt, die einen mög lichst fremden Namen tragen, so kauft er eben „Salami di Berona." Die treffliche Wurst ist aber trotzdem eine gut deutsche Erfindung, und auch das Märchen, sie werde von den Italienern aus Eselsfleisch ge fertigt, ist Torheit. Im Gegenteil, es kann für die Zubereitung der besten Dauerware nur eine ganz bestimmte Schweineart von schwarzer Farbe in Frage kommen, die im Berglande des Etschgebietes ge deiht. Die kleinen Borstentiere werden als Ferkel in den Tälern herangefüttert, um später in Herden auf die Berge getrieben Zu werden. Die aroma tischen Wurzeln und Kräuter, die sie dort als Fulter finden, verleihen ihrem Fleisch den für di« Salami eigenartig würzigen Geschmack. Es kann auch nicht alles Fleisch dieser Tiere verarbeitet werden, und wen,, ein Scherzwort sagt: „Des Schweines Ende ist der Wurst Anfang", so heisst es hier, die. Lende ist der Salami Anfang. Denn für die besten Sorten dieser Wurst wird nur das Lendcnfleisch gewählt. Die Zubereitung des Fleisches ist nicht so einfach. Zunäckist finden die Schlachtungen nur vom November bis Januar statt, da diese Zeit die lösten klimatischen Bedingungen bietet. Das Fleisch wird dann 8 bis 10 Tage der Kälte ausgesetzt und dann erst zerkleinert, um hierauf auf hölzernen Rosten zum Trocknen an der Lust ausgebrcitct zu werden. Danach erst kann die Mischung der Wurstmasse vorgenommen werden und zwar derart, das? für die feinsten Salamiarten auf 100 Pfund Schweinefleisch 15 Pfund Rindfleisch kommen. Dies« Maske wird nun mittels einer Füll maschine in Ockkendärme gefüllt, wobei man eine Riesenwurst erbä!'. diese wird in einzelne Stücke ab gebunden. die dann einer kurzen Waschung mit war mem Wasser ausgesetzt werden. Das bat den Zweck, die Masse zu einem festen Gemenge zusammenzufügen. Zuletzt müssen diese Würste bei freiem Durchzug der Luft trocknen und sind daun erst versandkertig. Sie werden meistens ncub dem Auslande verschickt, beson ders nach Frankreich. Ungarn und Süddeustschland. * * Ordensauozeichnung. Der König hat dem Buch binder Eduard Möbius in Volkmarsdorf in An erkennung seiner 50jährigcn treuen Tätigkeit in der Dampfbuchbinderci von H. Sperling in Reudnitz, Oststrasze 24 26. die Friedrich-Augüst-Meoaille in Silber verliehe». * Jubiläen. Der Vorturner Richard Schwimmer, L.-Linbenau, Henricistratze 38, II., wohnhaft, begeht heule sein 25jäh.iges Jubiläum als Mitglied des Leipziger Turnvereins Westvorstadt. Der Jubitar ist jeit dieser Zeil Vorturner nnd hat sich stets der guten Turnsache gewidmet. — Der an der 22. Bezirks- ichule im Siadtteil Lindenau bestehende Knaben hort wird demnächst sein 25jähriges Bestehen feiern. * Zollpctsonalien. Mit Genehmigung des Königs ist der Oberzollinspektor und Vorstand des Hauptzoll amts Plauen Aü in gleicher Eigenschaft zum Haupt zollamt Leipzig l versetzt wordeu. * Die ^-Linie der Groszen Leipziger Straszenbahn wird wegen vorzunehmender Eleisarbeiten am Königsplatz vom 2. August ab ihren Weg über den Eeorgiring an der Hauptpost vorüber nehmen. oa. Tätigkeit der Feuerwehr. In einer Garten kolonie in der Lützner Strasze war durch spielende Kinder ein Laubenbrand entstanden. Die Kinder hatten zunächst das dürre Gras hinter dem Garten angczünoet und das Feuer hatte sich dann auf die Laube übertragen. Die Feuerwehr der IV. Bezirks wache unterdrückte den Braud. Kurz vor 2 Uhr wurde dieselbe Wache nach der Hellmutslrasze gerufen, wo ebenfalls auf einem hinter den Häusern befind lichen Felde ein Erasbrand ausgebrochen war. — Um '/,5 Uhr wurde die III. Bezirkswache nach der Zeitzer- und Sidonienstratzen - Ecke gerufen. Hier handelte es sich um Herausströmen von Wasser aus dem Erdreich. Die Wehr schaffte bald Abhilfe. X Die Schutzgemeinschaft der Handel- und Ge werbetreibenden Leipzig-Ostvorstadt hielt am Sonn tage im Etablissement „Drei Mohren" unter Vor sitz des Herrn Cornelius ihre 26. Jahresver sammlung ab. Der Vorsitzende begrünte die zahlreich Erschienenen. Alsdann fand die Aufnahme von 59 neuen Mitgliedern statt. Die Gemeinschaft zählt nunmehr rund 1000 Mitglieder, die sich aus In habern grötzerer und kleinerer Geschäfte aus allen Teilen der Stadt zusammensetzen. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht ist zu entnehmen, datz die Gemeinschaft auch im vergangenen Vereins jahre eine reicheTätigkeit rm Interesse ihrer Miglieder entfaltet hat. Neben 18 Vorstandssitzungen wurden eine Reihe Mitgliederversammlungen mit belehren den Vorträgen abgehaltcn. Verschiedene Eingaben wurden an den Rat der Stadt Leipzig, das Stadt- verordneten-Kolleaium und die Handels- und Ge werbekammer, eine Petition wurde an den Reichs tag gegen den Fischzoll gerichtet. Diese Eingaben haben zum Teil ihren Zweck erreicht. Die Tätigkeit der Mahnabteilung unter dem Vorsitze des Herrn Hohlfeld war im Berichtsjahre rege. Durch das Mahnverfahren konnte einer groszen Anzahl von Mitgliedern für von säumig zahlenden Kunden ent nommene Waren zu ihrem Eelde verhalfen werden. Ferner ist durch die Gemeinschaft die kostenlose Einlieferung durch die Braue reien an Produktengeichäfte mit Flaschenbierver- kauf bewirkt worden. Der vom Kassierer Herrn Kresse erstattete Kassenbericht galt als befriedigend. Den Einnahmen von 3291.48 standen an Aus gaben 2925.0t gegenüber, so dasz am Schluffe des Vereinsjahres ein Kassenbestand von 366.44 zu verzeichnen war. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Beschlossen wurde, um die Schutzgemeinschaft L.-Ost noch leistungsfähiger zu gestalten, die monat lichen Mitgliedsbeiträge von 40 auf 50 Pfennige zu erhöhen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Moschin sky. Ra nft, Hessel und Hertel wurden wieder-, Rohr, Herold und Jllgut neu in den Vorstand gewählt. Auf Herrn Hohlfeld fiel die Wahl als Vorsitzender der Mahnabteilung und die Herren Karl und Hänsel wurden zu Kassenreviforen ernannt. * Hitzschlag — Salzhangertod! Zu dem unter dieser Ueberschrift in unserer Sonntagsnummer er schienenen Artikel von Dr. Georg Hi r th-München macht uns ein freundlicher Leser die interessante Mitteilung, dasz im Feldzuge 1870/71 den Soldaten seines Regiments vom Oberstabsarzt Dr. R 0 h 0 wskn den Getränken zwei Prozent Kochsalz beigegcben wurde. Dadurch wurden in bezug auf die auszuhaltenden Strapazen ganz erfreuliche Erfolge erzielt, da die mit dieser Lösung versehen gewesenen Soldaten frischer vom Marsche zuriickgckehrt seien. Leider sei dieses vorzügliche Mittel beim Militär nicht bekannt. Vielleicht be darf es aber nur dieses Hinweises, um neue Ver suche in dieser Richtung anzustellen, wozu bei der jetzt herrschenden Hitze die beste Gelegenheit gegeben wäre. * Das Soldatenheim veranstaltete einen Unter- haltungsabeud, an dem Bezirksvorsteher Küntzel, Be- zirkskaisterer Erselius und Bezirksehrenschriftführer Golla teilnahmen. Hausvater Häknlcin bielt einen prächtigen, bewnders von den Kindern mit Jubel aufgenommeneil Lich bildcrvortrag über Wilhelm Busch (..Max und Moritz". „Die Bienen"!. Lehrer Röder brachte auf dem Flügel des Heims stimmungs volle Weisen zu Gehör. * Gebratene Aepsel. Wir machten vor einigen Tagen die Mitteilung, dasz im Rheinlande infolge der tropischen Hitze die Aepsel an den Bäumen im wahrsten Sinne des Wortes gebraten wurden. Zu dieser säst unglaublich klingenden Meldung schreibt uns ein Leser aus der Wintergartenstratze, dasz er denselben Vorfall in seinem Garten in Augenschein nehmen konnte. Das ist ein sicherer Be weis dafür, dasz „unsere Hitze" der des Rheingebietcs in nichts nachsteht. * Eine Uraufführung im Battenberg-Barrötö Man schreibt uns: Einen Triumph der modernen Bühnentechnik kann man die neueste Barst t -Nummer, die der Ingenieur Willy Hagedorn aus Berlin unter dem Namen „I m Reiche der Nymphen" im August im Barst l Battenberg vorsühren wird, nennen. Der Verfasser ist auf dem Gebiete -er Bühnen-Effekte eine anerkannte G-ös,e, denn aus seiner Fabrik beziehen nicht nur alle Theater Teutich- lands. sondern der ganzen Welt die venchiedenen für die moderns Effekt-Beleuchtung notwendigen optischen und elektrischen Apparate. Bei Aufgang des Vor hangs wird der Zuschauer an bas User eines roman- tochen Waldiees versetz'. Er sieht den Spiegel des See; in kleinen Wellen sich kräuseln, Wolkengebilde nm Himmel ziehen langsam dahin, lurz vor Sonnen untergang, wirkliche Natur erscheint es, denn kein gemalter See und Himmel, nein, wie sich in der Natur alles belebt, io sieht man auch die Elemente des Wassers sich bewegen und die Wollen treiben. Aus einer Rasenbank sitzt ein junges Mädchen in Träume versunken und windet sich aus Rosen einen Krau'. Bald elegisch, bald lebhaft sieht man es sich in Tanzschritte, wiegen, bis es ermattet auf dis Raseubanl sinkt. Zwei Nymphen haben das junge Mcnicbenkind belauscht und umkreisen es mit neu gierigem Staunen; erwacht aus ihren Träumen schient das junge Mädchen Freundichast mit den Nymphen und es beginnt ein fröhliches Haschen. Die Nacht beginnt herabzusinken; plötzlich hört man ein schweres Wetter heraufkonnnen, der Sturm peitscht die Wogen, die Wolken eilen dahin und strömender Regen eigieszt sich vom Himmel. Die Nymphen bieten dem Tollköpschcn sckiutz und geleiten die leicht Widerstrebende in ihr Reich. Der zweite Aufzug zeigt uns diese Grotte, Hexen und Geister treiben ihr Spiel. Aus Höhlen brechen Lichtstrahlen hervor und beleuchten die Gewänder -er Nymphen, die pch in anmutigem Tanze wic.'eu,, und ein ent zückendes Farbenjprel breitet sich vor alter Augen aus. Im Hintergründe der Grotte steigen gigantische Wassermassen auf und formen sich zu Niejen- sontanen. Leuchtende Farben quellen in den ver schiedenen Variationen, brechende Lichtstrahlen lin glitzernden Wasser, keine Illusion kann ein Fontänen spiel ersetzen: was man sieht, ist wirkliches Wasser. Da mitten in, Wasser steigen schöne Frauenfignren auf, geheimnisvoll, wie sie gekommen, verschwinden sie wieder, mit ihnen versiegen auch die unter irdischen Quellen und dunkel liegt die Grotte. Doch schon nahen sich die drei Nymphen und in an mutigen Schleifen erheben sie sich in die Luft, bald im Bogen, bald im Zickzack sich begegnend, ein an Wunder grenzender Vorgang. Noch einmal zeigen sich die gigantischen Wasser und zwar diesmal in hellstem Kristall. Im Hintergrund die gewaltigen Fontänen, im Vordergrund die Nymphen in der Luft, alles in eitel Silber, ist ein berückendes Bild, das lange in Erinnerung bleiben wird. Dichter, Techniker und Komponist haben sich zum hcrvor- rageuden Gelingen des Ganzen vereint. Wie wir hören, sind die Haupteffekte patentamtlich geschützt, aber auck ohne dies dürste niemand an eine Kopie denken, denn die Kosten der Ausstattung sind äutzerst hoch. " Zu dem Kindesmord, über den wir in unserer gestrigen Nummer berichteten, erfahren wir noch, da» das Dienstmädchen es verstanden hatte, seinen Zu stand der Herrschaft bis zum letzten Augenblick zu verheimlichen, so dasz diese von dem Ereignis recht unangenehm überrascht wurde. Das Mädchen hat sein Kind sofort nach der Geburt getötet, un- zwar dadurch, Latz cs ihm mit einem scharfen Messer den Kopf abschnitt und cs dann in den Abort warf. Die Obduktion der Leiche hat erst gestern stattgefunden, so datz das Ergebnis noch nicht bekannt geworden ist. Das Mädchen liegt schwer krank in -er Klinik und war bisher nur für kurze Zeit vernehmungsfähig. Selbstmordversuche. Eine in -er Kohlgarten- stratze in L.-Reudnitz wohnhafte 47 Jahre alte ledige Plätterin, die schon immer nervenleideud war, ver suchte sich in einem plötzlichen Anfalle von Schwer mut mittels eines Brotmessers an der linken Hand di« Pulsader zu öffnen. Die Lebensmüde erreichte den Zweck nicht. — Mittels Leuchtgases zu vergiften suchte sich in der Nürnberger Strasze ein 38 Jahre alter, selbständiger Friseur. Der Mann, der die Tat begangen, weil er grötzcre Berluste gehabt hatte, wurde in seinem Geschäftslokale in bewusztloscm Zu stande aufgefunden und in Las Stadtkrankenhaus gebracht. ss Verhängnisvoller Sturz. In einem Restaurant in der Brüderstratze beugte sich in der Nacht zum Montag ein in der Leplaystratze wohnhafter 27 Jahre alter Student zu weit aus einem Parterrcsenster heraus und verlor dabei das Gleichgewicht, so datz er auf die Strotze stürzte. Der Student; der auf das Gesicht fiel, trug autzer einer schweren Gesichts quetschung eine Gehirnerschütterung davon. ff Wachs». Ein schwerer Radunfall er eignete sich auf hiesiger Flur. Ein 16 Jahre alter Arbeiter aus der Holzhausener Stratze in L.-Stötteritz kam, von einer Tour zurückkehrend, mit dem Rade zu Falle und trug einen mehrfachen Armbruch davon. * Markkleeberg. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Juli in 427 Posten 89376 88 H ein- gerahlt und in 132 Posten 31356 90 H zurückge- zaylt. Ausgestellt wurden 85 neue Bücher, während 20 erloschen sind. Tägliche Verzinsung der Einlagen mit Geschäftszeit: Montags dis Freitags von 8—1 und 3—v Ubr. Sonnabends und an Festvor- tagcn von 8—2 Uyr. * vorsdorf. DieFrage der WasseroersoraunN beschäftigt zurzeit alle Gemüter autzerordentlich leb' hast, so datz eine überaus stark besuchte Einwohner' Versammlung lange darüber verhandelte. Der Vor- itzende, Rechtsanwalt Dr. Klien, betonte, dasz man >em Gemeinderate vertraue, trotzdem soll im Wasser- eitungsbau der Wunsch der Allgemeinheit den Äus- chlaa geben. Als Vertreter des Amlshauptmanns prach Regierungsrat Dr. Geyer. Er riet, von einem Anschlutz an Leipzig abzusehen, hielt auch den Betrieb eines eigenen Werkes für nicht rationell und schlug die Gründung eines Gemeindeverdandes zur Erbauung eines Verbandswasserwerkes vor. Justizrat Broda schlug die Annahme einer Re solution vor. die sich inhaltlich mit -en Ausführungen seines Vorredners -eckte. Der Vorsitzende des Haus besitzervereins. Jahn, erklärt, datz der ablehnende Standpunkt vieler Hausbesitzer darauf fusze, -atz diese erst die Wa s s c r a b f u h ic. die Beschlcuiunq ge regelt wissen wollen, ehe an die Wasscrzusuhr ge dacht werde. Nachstehende Resolution wurde mit grotzer Majorität angenommen: Die heute vom Berlehrsvcrein Borsdors unter Beiteiligung des Hausbesitzer, Gewerbe- und Gemeinnützigeu Vereins nbgehaltene öffentliche Versammlung erkennt an, -atz die alsbaldige Waiierveriorgung von Vorsdorf ein unbedingtes Gebot -er Notwendigkeit ist. Tie Ver sammlung hält cs sür erwünscht und gibt es dem Gemein-erate anlicim. wegen Vorbereitung der Wasserversorgung Vorsdorf-; mit der A m tsha u p t - Mannschaft zwecks befürwortender Berichterstat tung an das M i n i st e r i u m des Innern um Bei hilfe zu den Kosten -er Projektionsbearbcitunq sich in Verbindung zu setzen. «Wie vielleicht noch be kannt, plante man s. Z. die Versorgung Borsdorfs mit Wasjcr durch die neue Quelle des Leipziger Wasserwerkes bei Canitz. D. Red) Kus SrMen. Dresden, 31. Juli. Hofnachrichten. Zu der gestrigen königlichen Mittagstafel im Jagdschloss Rehefeld war die Gemahlin -es Hausminislers v. Metzsch geladen. 'Nachmittags waren die Schulkinder der Gemeinde Neheseld iia k dem Jagdschloss und dem Jagdhaus geladen und wurden dort bewirtet. Der König mit seinen Kindern weilte längere Zeit unter ihnen und nahm Anteil an ihren Vergnügungen. Die Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich werden morgen früh 7.22 Uhr in Begleitung des Rittmeisters Freiherrn v. Fritzsch eine Fusstour nach Thüringen antreteir und nm 4. August mittags von dort zurückkehren. — Der Kronprinz wird im Laufe dieser Woche von seinem Badeaufentbalte in Witt- dün auf Amrum zuriickkehreu und sich nach 'Moritz burg begeben, woselbst auch die Königl. Familie Wohnung zu nehmen gedenkt. Nächsten Freitag, nachmitiags 4 Uhr, wird der König, mil leinen Söhnen und Töchtern das Festschieszeu der Privilegierten Vogenschützenaeiellscha't auf der Dresdner Vogelwiese durch einen Besuch nuszeichuen. Am 20. August be gibt sich der Monarch nach Tarvis und wird vom 8. bis 22. September d. H den Manövern der säch sischen Truppen beiwohneH * Eingestellter Dainpferverkchr. Nachdem Mon tag, den 3l. Juli, vormittags 10 Uhr der Dresdner Pegel einen Tiefstand von 227 ein unter Null er reicht hatte, musste die Sächsisch-Böhmische Damps- schisfahrts - Gesellschaft der eisernen Notwendigkeit weichen und sich mit Montag oben > zur Einstellung ihrer regelmässigen Fahrten entjchsteszen. Bereits im Laufe des Montagnachmittags mussten die von Dresden aus über Pillnitz hinausgehenden Fahrten, sowie die Fahrten non Dresden elbabwärts aus fallen. Versuchsweise sollen am Dienstag noch mit den flachgehend st en Schiffen ein zelne Fahrten von Dresden elbaufwärts aus geführt werden. Abgesehen davon, daiz nur einigermassen besetzte Dampsjchifse wegen des nied rigen Wassers vielfach an die Landungsbrücken nicht mehr heranlöunen. liegen teilweise in der Fahrtriune selbst Steine, die in der Haupt,ache durch den Be trieb der Kettenschlcppschisfahrt sowie der Flösserei aufgerichtet werden und eine Gefahr für die übrige Schiffahrt bilden. Teilweise befinden sich auch in der Fabrtrinne selbst Stellen mit so geringer Schwimm - tiefe, dasz deren Passieren mit cinigcrmaszen besetzten Persoiiendampsern nicht mehr obne erhebliche Be schädigung der Schiffe durchzuführen ist. Bei einem geringen Wasserstand bildet auch der Umstand einen Nachteil, dass das Publikum vielfach überwiegend die eine Seite des Dampfers einnimmt, wodurch der selbe einseitig belastet und dadurch der Gefahr des Auffahrens leichter ausgesetzt ist. * Der japanische Admiral Rogi traf gestern vor mittag in Dresden ein, um die Internationale Hygiene Ausstellung zu besichtigen und kehrte abends nach Berlin zurück. * Beim Vaden in der Elbe ertrank gestern nach mittag der des Schwimmens nicht kundige 47 Jahre alte Kesselschmied Max Müller. fG * Kohren, 31. Juli. (Hitzschlag.) Am Sonn- abend wurde der Erntearveiter Hermann von einem Hitzschlag befallen, an -essen Folgen er kurz darauf starb. * Borna, 31. Juli. (Hitzschlag.) Auf Ritter gut Bockwitz wurde am Sonnabend nachmittag die Arbeiterin Lange von einem Hitzschlag getroffen; sic starb bald darauf. Chemnitz, 31. Juli. (Vermächtnis? Die verstorbene Frau Bertha Auguste Otto vcrmacbtc dem Altchemnitzer Verein sur Gemeindcdiakonie 30 >0 .« i. Hohenstein-Ernstthal,30. Juli. (Verschiedenes.» 2n seiner letzten «itzung beschäftigte sich der Gc meinderat zu Gersdors mit dem Angebot der Stadt Hohenstein-Ernstthal, Anschlusz an das hiesige Gas leitungsnetz zu nehmen. Der Gemeindcoorfiand wurde beauftragt, mit dem Stadtrat zu Hohenstein- Ernstthal in Verhandlungen zu treten. — Während alle umliegenden Orte infolge der Hitze stark unter Wassermangel zu leiden haben, ist bei uns gerade das Gegenteil der Fall. Infolge zu starken Wasser druckes in der neuen Hochzonenleituna sind in den letzten Tagen mehrere Wasserrohrbrücye eingetretcm Aus sämtlichen unserer Stadt zur Verfügung stehenden Mit Frrrchtsaften und Mondamin Versorgt die Hausfrau den Nachtisch im Sommer mit allerlei kalten, erfrischenden Flammeris. Jeder Fruchtsaft, mit Wasser verdünnt, kann mit Mondamin schnell ge kocht, gestürzt und mit frischer Milch oder Schlagsahne serviert werden. Auch mit Zitronen- oder Apselsincnsaft lassen sich köst liche Flammeris bereiten. Erprobt« Rezepte hierfür auf den Mondamin-Paketen L 60, 30 u. 15 Pfg.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)