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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-09
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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Leipziger Tsyeblan Leipziger Handelszeitnng der und des und die lt nd und dar s. veNsne. Sanmsn. 9 Jull l9ll rrr. 188. l05. Isliryrmy. Fabrik ihre den nächsten erwartet laut Kartells für Millionen Mark oder etwa 6 Millionen Kilogramm Silber übrig, die in (hold um,zutauschen waren. Die Durchführung dieser Operation in all ihren Phasen zu schildern, geht über den Rahmen dieses kurzen Ab risses weit hinaus. Ihre Bedeutung für den Edel metallmarkt und die internationalen Währungsoer- hältnisse liegt auf der Hand. Sie griff sogar ,n die gesamte Weltwirtschaft ein und erhebt die deutsche Münzrekoim zu einem der grössten volkswirtschaft lichen Ereignisse aller Zeiten. Die Durchführung der Miinzrcform und des mit ihr verbundenen Wäh rungswechsels ermöglichte allein die französische Kriegsentschädigung Sie löste zunächst die dringende Frage: woher das Gold zur Goldwährung nehmen? Die Frage' wohin mit den 6 Millionen Kilogramm Silber? konnte unbeschadet der Einführung der Goldwährung vorläufig offen bleiben Das Münzqesetz vom 4 Dezember 1871 führte als Rechnnngseinheit die ..Mark" ein. Die Preisgabe des Talers, dieses Vermächtnisses aus der grossen friderizianischen Zeit, als Rechnungseinheit war für Preussen ein grosse--, Opfer. Es musste aber ge bracht werden uni Süddeutschland für di- Beseiti gung des Guldens ein Aeauivalent zu bieten. Za nahm man di? Mark als Rechnungseiuheit, die schon durch die Lübische Währung als Münzbezeichnung cingeführt war. Sypltttieken- unü Grunültitlksmsrkt. * Pom Berliner Immobilienmarkt erhaltet oer Verein Berliner Grundstücks- und Hypothekenmakler folgenden Wochenbericht: An der ersten Woche de» neuen Quartals konnte eine Belebung des Hypo theken Markts nicht erfolgen, da sich in den Verhältnissen desselben absolut nichts geändert hat. Die Geld- und Provisionssätze haben sich eher noch versteift, und die Geschäftsunlust hat sich vergrößert. Zum Herbst erwartet man in Fachkreisen eine erhöhte Geldknappheit. Es notieren: Pupillarisch erststelliae Eintragungen 4 Proz., sonstige feine Anlagen 4V„ bis 4'4 Proz., Institutsgelder 4!» bis 4'4 Proz., Vororrs- hypotheken 4^4 bis 4V, Proz., Baugelder 5 bis 5!ck Prozent, zweit« Stellen in bester Lag« hinter nied rigen Eintragungen 4*> bis 5 Proz., sonstige Avpoints 5'4 bis 6 Proz., Institutsgelder bedingen 1 bis 2'/, Zur Erinnerung sn üie deutsche Selürekorm. (1871—1872.) Von Bankassessor Balthasar-Fulda. (Nachdruck verboten.) Wie selten hört man heute noch von den Gulden, Schillingen. Kreuzern, Hellern, dem 16-Gute-Groschen. stück, dem Kastemännchen reden! Die Zahl derer, die sie noch aus eigener Anschauung kennen, ist doch gar nicht jo klein. Unser heutiges vorzügliches Geld wesen hat die Erinnerung an die Geldwerte früherer Zeiten eben fast ganz ausgelöscht. Damit wächst aber die Gefahr, dass das Verständnis für die eminente Be deutung der deutschen Geldreform der Mitwelt ver loren geht. Es wachzuhalten und von neuem zu wecken, ist der Zweck dieser Zeilen, die aus Helffrichs grosszügiger „Geschichte der deutschen Geldreform" oe- merkenswerte Daten und Episoden herausgreifen. Unser heutiges Papiergeld setzt sich zusammen aus 11 Arten, und zwar Reichskassenscheine 2 Arten zu 10 und 5 Neichsbanknoten 4 Arten zu 1000, 100, 50 und 20 .tt, Bayerische Notenbank 1 Art zu 100 Sächsische Bank 2 Arten zu 500 und 100 .»l, Württem- bergische Bank 1 Art zu 100 .41, Badisch« Dank 1 Art zu 100 .tt. Vor vierzig Jahren dagegen liefen über 140 verschiedene Arten papierner Geldzeichen um. Das Anwachsen dieser Scheine erklärt sich zunächst daraus, dass eine hinreichende und bequeme Goldzir kulation fehlte. Bei der damals herrschenden Silber währung war das Silbergeld nur für mässig grosse Zahlungen zu verwenden. Man stelle sich nur ein mal vor, dass zwei Taler ebensoviel wogen wie jetzt 100 in Gold! Den ausserordentlich grossen Begehr nach einem be quemeren Zahlungsmittel beuteten die Regierungen der Kleinstaaten und die Notenbanken gründlichst aus, indem sie Papiergeld ausgaben. Die Erfahrung lehrt, dass kleine Scheine von dem Umlaufe am längsten festgehalten werden. Hierin lag eine Mög lichkeit, sich zinsfreies Geld zu beschaffen. So erklärt es sich, dass das Papiergeld damaliger Zeit zumeist auf 5 Taler und weniger lautete. Die beste Auf nahme, auch in Süddeutschland, fanden die Taler scheine. Aus dieser rein geschäftlichen Rücksicht gaben Sachsen-Meiningen und Sachsen-Koburg, die als offizielle Landeswährung die süddeutsche Gulden währung angenommen hatten, ihr Papiergeld in norddeutscher Talerwährunq aus! Die Scheine befanden sich, da sie äusserst lange im Umlauf blieben, in einem unglaublich verwahrlosten Zustande. Als bei der Beratung des ersten Münz gesetzes der Abgeordnete Dr. Braun dem Reichstage eine Sammlung dieser Scheine vorlegte, legte er gleichzeitig ein Paar — Handschuhe auf den Tisch des hohen Hauses nieder, damit man sie anfassen könne, ohne sich zu beschmutzen. Interessant sind auch die Kniffs und Schliche, deren sich die Banken bedienten, um ihre Noten an den Mann zu bringen. Sie sandten dieselben an Ge schäftsfreunde in weit entfernte Orte, um sie dort in den Verkehr zu bringen. Dafür gab es gute Provi sionen! Oder die Banken liessen ihre Noten unter pari aufkaufen, um sie dann an Orten, wo man weniger geschäftserfahren war, zum vollen Nennwerte wieder in Umlauf zu setzen. Wirklich schmutzig war aber das Gebaren zu nennen, wenn die Banken ihre eigenen, bis zur Unkenntlichkeit beschmutzten Scheine cinzulösen sich weigerten. Ohne Anstand wurden allein die preussischen Kassenscheine und die Noten der Preussischen Bank an genommen. Aber man musste damals auch die übrigen Scheine nehmen, wollte man nicht das Nach sehen haben und ganz leer ausaehen. Wie schlimm war diese Zwangslage für die Handwerker und Ge werbetreibenden! Aus Rücksicht auf ihr« Kundschaft mussten sie die Scheine zum Nennwert annebmen. Bei deren Weitergabe wurden ihnen Abzug? oft von mehreren Prozent gemacht, die den ganzen Verdienst aufiehrten. Der deutsche Münzenumlauf mies ähnlich? Ver hältnisse auf. Die Münzresorm setzte über 70 ver- 1- biedene Arten deutschen Mnnzaeldes äusser Kurs. Unter ihnen finden wir anker den eingangs schon erwähnten manchen lieben alten Bekannten, so den s?ried"ichsdni- die Wstale. den Sovhiendukaten, den Dadi^en Nheinoolddukaten u. a. m. Unser heutiges Münzgeld setzt sich zusammen ans Goldmünzen 2 Arten (die Krone und Doppel krone), aus Silberscheidemünzen 4 Arten (das 5-, 3-, 2- und 2i1--.<c-2tück), aus Nickelmünzen 3 Arten (das 25-, 10-, 5-«si-Stück), aus Kupfermünzen (2- und 1-^- Stücke), im ganzen also aus 11 Arten. Sämtliche durch die Münzreform äusser Kurs ge setzten Münzen gehen in ihrem Ursprung auf den „reichskonstitutionsmässigen Taler" zurück, eine grobe Silbermünze von einer Neuntel-Mark Fein silber, die durch den Neichstagsabschied von Augs burg (1566) geschaffen war. Merkwürdig ist, dass der Taler als solcher erst von Friedrich dem Grossen körperlich dargestellt, d. h. als Münze geprägt wurde. Das deutsche Münzwesen beruhte auf Silber währung. Die erste Hälfte des vorigen Jahr hunderts war ausgefüllt mit den ernstesten Ver suchen, das deutsche Münzwesen zu ordnen. Darum stellte die Münzreform der siebziger Jahre kein No vum auf diesem Gebiet dar, sie ist vielmehr der Schlussstein in dem Werke, das die ersehnte Münz einheit schuf. War man mit der Einführung neuer Münzsysteme fast verschwenderisch gewesen — es bestanden deren sieben bei Beginn der Münzreform —, so war man mit der Beseitigung von Münzen aus den abge schafften Münzsnstemen zurückahltend bis zum äusser sten gewesen. Warum, das werden wir gleich erfah ren. Aus dem gänzlichen Fehlen der Einziehung der alten Münzen entstand das verwirrende Thaos von Münzen, das die Münzreform dann endgültig beseitigte. Aus der Geschichte des deutschen Münzwesens ist noch die Rolle zu erwähnen, die Oesterreich gelvielt hat. Der österreichischen Politik sck'webte ein Gross- Deutschland unter seiner Vorherrschaft als Endziel vor Augen. Um seinen politischen Einfluss zu stär ken, suchte es wirtschaftlichen Einfluss durch Unter stützung der Münzeinheitsbestrebunaen zu gewinnen. Zweimal war es schon nahe am Ziel, da zerstörten die Kriegslasten des Krimkrieges und des Italieni schen Krieges seine Erfolg«. Oesterreich hielt aber zähe an seinem Hiele fest, erst der Krieg von 1860 zer- störte sein? Hoffnunaen für immer: die Geschichte selbst hatte einaeoriffen, um Oesterreichs G-schicke von denen Deutschlands zu trennen. Erwähnens wert ist na-h. dass Oesterreich schon im November 1854 auf der Münzkonserenz in Wien den Antrag auf Einlühruna der Gasdmäbruna nestelst hat. Der Gesamtumlauf an Silbermünzen vor der Miinzrcform belief sich auf 1530 Millionen Mark Zur Herstellung des neuen Umlaufes von Silber scheidemünzen brauchte man nach damaliger Berech nung 450 Millionen Mark. Es blieben also 1080 verlolunyen. 8 Deutsche Hypothekenbank in Meiningen. Das Nurnmernvcrzeichnis der ausgelosten 3'-4proz. und 4proz. Pfandbriefe befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. Lörlen- unü ünnüelswelen. 8 An der gestrigen Berliner Börje stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Lprvz. Reichoanleisic 82,87. 1902er Russische Anleihe !N,87, Coinm.- u. Tiokviito-Bank 117,50, Darmslädter Bank 126,62 bis 126,50-126,62, Deutsche Bank 264—268,87, Diskonto 186,37 bis 187,50, Dresdn. Bank 186,56—157,12, Berl. HanüclSges. 165,12 bis 166, National!». 126,12—126—126,12, Lchaaffh. Bank». 136,87—137, Krcditaktien 205,25, Petersb. Int. Bank 268,25—268,62—268,25, Nuss. Bank 157, Baltimore 167-167,25, Canada 238,12—288,62 bis 238.37— 239,62—236,87, Pennsylvania 125,56—125,75, Lombarden 23,56, Anatolier 118,25, Oricntbahn 153,75, Prince Henri 156,56 bis 150,37—151, Lchantung 132,56—132,75, Warschau-LLien 215,75 bis 215,25—216, (Är. Berliner Straßenbahn 196,87, Hamb. Paketsahrt 134 134,12, Hansa 174,25, Nordd. Lloyd 95,75—96, Dynauiittrust 187,56—188,25-188, South West 179,25, Bochumer 285.37— 236,62— 2311,25 —236,37, Qberjchlcs. Caro 80,87, Dcutsch- Luxemb. 188—198,62—189,25—189,50, Gelsenkirchen 198-198,62, Harpencr 187,57—187,37, Hohenlohe-Werke 213,12—213,62—213,25 bis 214,12, Oüerschles. Cisenb.-Bedarf 94,87—94,50, Phönix 217.75— 2,0,37—250,12—250,62-250,56. Rheinische Stahlwcrke 160.75- 161,25, Rvmbacher 182—182,8,-182,75. Allg. Slektr. 275.37— 275,62, Deutsch-Uebcrsee Slektr. 180,62-180,37, Ges. f. clektr. Untern. 186,62—186,50—186,62, Schlickert 173,37—173,62, Siemens L HalSke 251,12—251,25, Clektr. Licht u. Kraft 142,87. Zugelassen wurden: nom. 7 000 000 .<t neue, auf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000 Nr. 15001—22000 der N. Riebeckschcn Mon tanwerke, Aktiengesellscha ft. zu Halle a. Saale, und werden lieferbar gleich den alten Stücken; nom. 8 000 000 <tl Aktien zu je 1000 4t der Daimle'r-Motoren-Gesellschaft Stutt gart-Untertürkheim. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Parker Börsen- ujw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Lrmk- una Selümelen. P Amerikanische Edetmetallbewegung. In vergangenen Woche wurden 08 000 Doll. Golo 42 000 Doll. Silber eingeführt; ausgeführt wurden 20 000 Doll. Gold und 1008 000 Doll. Silber. Lrrrj- unü üuuenwelen. * A. Rieveckfche Montanwerke, Aktiengesellschaft, zu Halle a. S. Die Verwaltung erklärt, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten sollten, glaube sie, auch für das l a u'f e n d e Eeschä > tsjayr aus das erhöhte Atticnkapiial auf ein befriedigendes Er gebnis rechnen zu dürfen. Für das am 31. Mat be endete Geschäftsjahr wurden auf 22 Millionen Mark Aktienkapital 12 Proz. Dividende gezahlt; inzwi schen wurde bekanntlich anlässlich der Uebernahme der Sächsisch-Thüringischen Aktiengesellschaft für Braun- kohlenverwertung und der Naumburger Braunkoh- len-Akticngesellschaft das Kapital auf 29 Millionen Mark erhöht. * Die Bereinigten Diamantminen Lüderitzbucht, G. m. b. H., hatten im Juni eine Diamantaus beute von 5900 Karat gegen 5230 Karat im Mai d. I. und gegen 3475 Karat im Juni v. I. '' Aus der Grobblech Industrie. Die Arbeits mengen haben sich sowohl bei den Siegerländer als auch bei den rheinisch-westfälischen Werken in stetiger Weise derartig vermehrt, dass die Werke ihren Abnehmern in bezug auf die Einhaltung der Liefer fristen bei weitem nicht gerecht zu werden vermögen. Es werden Fristen von 6, 7 und auch 8 Wochen ver langt, was angesichts des allenthalben dringend hervortretenden Bedarfs zu mancherlei Unzuträg- lichkeiien führt. Die Preise sind unverändert. * Gewerkschaft Erzbergwerk Glückens, Neviges. Die Gewerken werden zum 20. Juli zu einer ausser ordentlichen Gewcrkenversammlung eingeladen, auf deren Tagesordnung u. a. steht: Einwilligung zum Verkauf der im Eigentum der Gewerkschaft sich be findende Kuren und Bewilligung von Zubusse. * Verkauf einer fiskalischen Hütte. Die dem Preussischen Staat gehörige Silberhü'te (Kupfer, Blei, Silber und Kupfervitriol) in Altenau Harz), Kreis Zellerfeld, Provinz Hannover, soll mit den Betriebsanlagen verkauft werden. Die ansässige hütlenmännifche Arbeiterbeoölkerung beträgt etwa 150 Mann. Gebote werden bis zum 1. September eingefordert. * Gewerkschaft „Alicenlrall", Hannover. Von der in der Gewerkenversammlung vom 10. März be willigten Zubusse wird ein weiterer Teilbetrag von 50 ./« je Kux. zahlbar am 5. August, eingefordert. Die Einziehung weiterer Teilzahlungen bleibt hin sichtlich Höhe sowie der Fälligkeitstermine dem Er messen des Grubcnvorstandes Vorbehalten. — Vom Nuhi kohlenmarkt schreibt die Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift „Glückauf" in Essen: Der Ruhrkohlenmarkt zeigte im Juni im allge meinen dasselbe Bild wie im Vormonat. In den Abrufen der Industrie trat keine Aenderung hervor, die Inventuren übten nur einen geringen Einfluss aus. Die Verminderung der Kokserzeugung hatre eine starke Vermehrung der dem Syndikat zur Ver fügung gestellten Kohlenmengen zur Folge; es gelang wohl, für Feinkohle, vornehmlich durch stärkere Be treibung der Ausfuhr, den nötigen Absatz zu schaffen, dagegen waren die meisten andern Fettkohlemorten mehr oder minder notleidend. Der den ganzen Monat hindurch gute Wasjerstand des Rheins kam dem Versand auf dieser Wasserstrasse sehr zustatten. Feierschichten waren ebenso wie im Mai nicht ganz zu vermeiden, doch war ihre Zahl geringer als im Vormonat. — Der Absatz in Fettkohle erreichte im arbeitstäglichcn Durchschnitt ungefähr dieselbe Höhe wie im Vormonat. In kleinen Nusskohlen war die Nachfrage gut und in Feinkohle ermöglichte die starke Ausfuhr die Abnahme der überschüssigen Mengen, wogegen die Verlegenheit in den groben Sorten und zum Teil auch in Förderprodukten fort bestand. — In Gas- und Flamm kohle stellte sich der arbeitstägliche Absatz in allen Sorten höher als unsere Leser aus dem Prospekt im Anzeigenteil er sehen, auf den noch besonders hingewiesen sei. llr. Aktiengesellschaft Seidel L Naumann. Die Firma erwarb das neben der Fabrik gelegene Grund stück von Federer Nachfolger, Inhaber Richard John In dem grossen Möbcllagerhaus sollen zum 1. Okto ber weitere Betriebsräume geschaffen werden, da besonders der Lchreibmafchinenbau einen lebhaften Aufschwung nimmt. Als Kaufpreis dieses Grund stücks werden 400 000 .It genannt. — Wie weiter das Amtsgericht bekanntgibt, wurden der Generaldirek tor Pester, bisher Direktor der Wandererwerkc Win- kelhoser K Jänicke in Chemnitz, sowie Direktor Kohler zu Mitgliedern des Vorstandes ernannt. Der Rechts anwalt Schulze-Garten ist nicht mehr Mitglied Vorstandes. Die den Kaufleuten Manecke Schmaler seit 6 Jahren erteilten Prokuren sowie jenigen vor kurzem den Kaufleuten Mesener Fünfstück erteilten Prokuren wurden gelöscht nunmehr Prokura erteilt den Kaufleuten: von Becke. Deckert und Thiele * Dir Elektra-Aktiengesellschast in Dresden erhält auf ihren Aktienbesitz des V o g t l ä n d i; ch e n Elektrizitätswerkes wieder 5 Proz. Divi dende. 8 Die Firma Deutsche Honigzentrale Paul Ring L Co., E. m. b. H., in Reichenbach ist in das Handels register eingetragen worden. Das Stammkapital be trägt 215 000 .«t. H Akkumulatoren- und Elektrizitätswerke Aktien- aesellichast norm. W. A. Vocsc 0c Ca., Berlin. Herr Fabrikdirektor E. W. Ernst. Brandenburg a. d. H, scheibt uns: Die „Treuhand Vereinigung" behaup tet. es hätten an der letzten Versammlung 1 Dame und 5 Herren teilgcnommen. Richtig ist. dass etwa 15 Obligationäre anwesend waren, die ein ganz er hebliches Kapital in Boese-Obligationen vertraten, drei voan ihnen besitzen an Doese Obligationen allein leider schon über 100 000 ,»t. — Welchem Geschlecht die Obligationäre angchörcn. ist doch wohl sehr neben sächlich; traurig ist nur. dass auch Witwen zu den Geschädigten gehören. Die ..Treuhand Vereinigung" erhielt zu der am 17. v. M stattgesundenen Ver sammlung selbstverständlich enie Einladung, erschien aber nicht. Im übrigen entschuldigte sich der Direk tor der Boeje-Aktiengesellschaft Herr Hartzf'ld damit, dass der mit dem A. E. G.-Konzern geschlossene Ver- trag eine Erklärung vor dem Noveml>er d. I. ver biete. Es wurde ihm entgegengehalten, dass die Ab machungen mit dem A. E. G.-Konzern gerade mit Rllcksich auf die geschädigten Obligationäre und Ak tionär« so hätten getroffen werden müssen, dass sie der Oeffentlichkeit sofort beim Verkauf bekanntge- geben werden konnten. Damit wäre Beruhigung unter den Obligationären eingetreten während jetzr die allergrösste Beunruhigung Platz gegriffen har. Das wurde auch der „Treuhand-Vereinigung" in erster Linie zum Vorwurf gemacht. — Aus dem Jnteresseukreis der Orenjtein L Kop pel — Arthur Koppel Aktiengesellschaft. Die Eta blissements Decauville Ai ne in Paris, mir denen die Orenstein L Koppel — Arthur Koppel Ak tiengesellschaft bekanntlich eine Interessengemein schaft durch Aktienaustausch eingegangen ist, schliessen laut „Voss. Ztg." Las abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von 501 421 >9187) .g. Der Ge winn wird zu Tilgungen und Rückstellungen ver wandt. Der Umstitz im letzten Jahre Hal sich von 7'/L auf 14l-o Millionen Francs erhöht. An Aufträ gen für das laufende Geschäftsjghr liegen bisher 7'X.- Millionen Francs vor. * Aktiengesellschaft für Gas und Elektrizität in Kö n. Die Gesellschaft hat einem Aktionär auf dessen Anfrage folgende Auskunft erteilt: „Unsere Werke arbeiten andauernd zufriedenstellend. Fast an allen Stellen haben wir eine Zunahme der Gasabgabe zu verzeichnen. Der Preisstand der Nebenprodukte >chc t auch gegen den Winter nicht weiter zurück- zug^hen. Unsere Kotslager sind zum grössten Teil geräumt. Als ungünstiges Moment haben wir einzig und allein die Beteiligung bei der Aktien- gejellschaft Vulkan zu verzeichnen. Dieses Unter nehmen hat sich nicht jo entwickelt, wie es erwartet wurde; insbesondere hat der letzie Abschluss uns nicht befriedigt. Es wird aber mit allen Mitteln daran gearbeiter, eine durchgreifende Besserung herbei zuführen, und wir glauben auch der berechtigten Hoffnung Ausdruck verleihen zu lönnen, datz es ge lingen wird, eine Rentabilität auch des im Vultan investierten Kapitals zu erreichen. Ber Beurteilung unicres Geiamtunternehmens mutz aber berücksichtigt werden, dass unser Besitz an Vullanaktien nur einen geringen Teil unserer Anla ewerte oarstellt und daher bei ungünstigster Beurteilung den niedrigen Kursstand unserer Aitien nicht rechtfertigt. Wir können letzteren nur auf übereilte Verkaufe zurück, führen, zu denen nach unserer leslen Ueberzeugung jedoch keine Veianlasjung vorliegt. Ein Grund zur Besorgnis ist nicht da." Vervsnüe. — Die Kartellocrhandlunqen in der österreichischen Petrolcumindustrir dürsten, da eine Forderungen zurückgezogen hat, in Tagen zum Abschluss gelangen; man „Voss. Ztg." die Unterzeichnung des Montag oder Dienstag. Dermillines. ß Ausstellung für Kochkunst, Hotelindustrie, Restau rants und Caj s in Lrüssel. In der Zeit vom 25 No vember bis 3. Dezember dieses Jahres findet in Brüssel eine Ausstellung für diese Branchen statt, die in jeder Weife zu empsehln ist und worüber Druck sachen in der Ständigen Ausstellu'ngs- kom Mission in Berlin sowie bei dem Kgl. Belgischen Konsulat in Leipzig einzu sehen sind. — im Mai und erreichte annähernd die Ziffern des Monats April, der die gleiche Anzahl Arbeitstage hatte. — Der Versand in Eh- und Magerkohle war. auf den Arbeitstag berechnet, höher als im Vormonat. — Der Rückgang in dem Versand von Hochofen koks hielt auch im Juni an; er wurde indessen durch stärkere Seeausfuhr sowie vermehrte Abrufe in Giesserei-, Brech- und Siedkoks zum Teil ausgeglichen. — Der Absatz in Briketts war ver- hältnismäsiig befriedigend. —i Zur Lage der Giessereien wird uns von einem führenden Hochosenwerke mitgeteilt, dass sich die Preise in der Giesserelbranche in letzter Zeit wieder ge bessert hätten. Jedenfalls, so heisst es in ter Zu schrift weiter, ist die finanzielle Lage der meinen Giessereien in den letzten Jahren wesentlich besser geworden, was wir am besten daraus ersehen, bass oie Verluste unsrer Händler und die un rigen aut Null heruntergegangen sind, während wir doch srüyer dafür ziemlich grosse Beträge in Reserve stellen mussten. Sroffgewerdr. O T. l. Die geplante Betriebseinjchränkung der englischen Baumwollfpinner, die amerikanische Baum wolle verarbeiten, findet nicht statt, da sich die ver langten 80 Proz. der Spindeln gegen diese Mass nahme erklärt haben. Die Betriebseinjchränkung war dahin gedacht, dass vom 15. Juli bis 30. Sep tember an allen Sonnabenden die Maschinen voll- ständig ruhen sollten. S Die Seidengaranticfrage. Zur Regelung dieser Frage hatten die beteiligten Gross- und Einzel- Händler-Verbände den Seidenfabrikanten vor einiger Zeit den Vorschlag gemacht, dass bei den durch die Färbung der Seide entstandenen Schäden für die Dauer von zwei Jahren der Färber, der Fabrikant und der Abnehmer mit je einem Drittel des nach weisbaren Schadens haften sollen. Wie nunmehr der „Verband der Seidenstoff-Fabrikanten Deutschlands" dem „Verband deutscher Detailgejchäste der Textil branche" mitgeteilt hat, haben die Färber Bedenken getragen, sich der Regelung bezügl. der Verteilung des Schadens unter den drei in Betracht kommenden Gruppen anzuschliessen. Auch die Bemühungen der Fabrikanten, von den Färbern auch jür eine höher als 35—50 Proz. erschwerte Ware Garantie zu er halten. seien ergebnislos geblieben. Da die Fabrikanten erklärt haben, dass sie eine weiter gehende Garantie, als sie ibnen selbst von den Färbern gewährt wird, ihren Abnehmern nicht leisten lönnen sind die Verhandlungen vorläufig auf einem toten Punkt angelangt. Die Abnehmergruppen sind jedoch gesonnen, die Frage unter allen Umständen zu einer befriedigenden Lösung zu bringen, und werden deshalb demnächst neue Verhandlungen mit den Fabrikanten aufnehmen. vervMerunysmelen. 8 Bei der Deutschen Militärdienst- und i ebens- versicherungsanstalt a. G. in Hannover waren im Juni zu erledigen: 1016 Anträge über 2 758 900 /c Versicherungstapital; im Jahre 1911 ist bislang eine Zunahme gegen das Vorjahr von rund 1' , Mill. Mark zu verzeichnen. Von Errichtung der Anstalt <1878) dis Ende Juni gingen ein 458 252 Anträge über 705 047 505 ./t Versicherungstapital. Die Aus zahlungen an Versicherungssumme, Prämienrück- gewähr usw. im Jahre 1910 betrugen rund 13 000 000 Mark; die Gesamtauszahlungen seit Bestehen der Anstalt ergeben rund 130 000 000^ Der Hypotheken bestand erhöhte sich im Jahre 1910 um 2 301 403 ./t und betrug am Jahresschluss 126 584 468 Innen- unü Kutzentisnüei. ss Amerikanischer Aussenhandel. Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Waren betrug 13 460 000 Doll, gegen 14 830 000 Doll in der Dor woche; davon für Stoffe 2 263 000 (1731000) Doll. ^rnn3vanm7!en. — Gotthardbahn. Nachdem der Bundesrat das Gesuch der Liquidationskommission der Bahn um Ausdehnung der festen Dauer der 4proz Bundesbahn obligationen, womit die Rückkaufsentschädigung in Höhe von 83^4 Millionen Francs bezahlt werden soll, von 10 auf 15 Jahre abgelehnt hat wird die L i q u i d a t i o n s k o m m n s s n o'n der Gottharo- bahn, wie verlautet, in einer deutschen Stadt, wahr scheinlich in München, zusammentreten, um gegen über der ablehnenden Haltung des Bundesrats Stel lung zu nehmen. Eine ausserordentliche Aktionär versammlung zur Behandlung des Nückkaussvertraaes dürfte laut „Voss. Ztg." im Laufe des nächsten Mo nats stattfinden. Betriebsausweise. L«bcik-»siche»er vis-ubah«. Jun, 986 106 l-tI37 982) .it, seit i. Januar 4 435 688 (--- 269 313) >. Siraz-Üöslacher ltilrnbah». Juni 363 084 (pluS 13 849) Kr., sctt 1. Januar 1 909 540 (plus 141 92«) Kr. DerlÄieüene Industrien. 8 Gemeindeverband für Las Elektrizitätswerk Leipzig-Land. Auf Grund des unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer abgedruckten Projpecie, sind auf Antrag der Dresdner Bank in Leip, z i g und der Filiale der Sächsischen Bank zu Dresden in Leipzig 2250000 .4l Iproz. mündelsichere Anleihe dieses Unternehmens, 112 Ab schnitte Lit. zu 5000 .4t, 225 Abschnitte Lit. lZ zu 2000 -4t, 1125 Abschnitte Lit. L zu 1000 .4t und 230 Abschnitt« Lit. 0, zu 500 .tt, mit Zinsscheinen per 30. Juni und 31. Dezember jeden Jahres, an der Börse zu Leipzig zum Börsenhandel zugelus- sen worden und gelangen dort erstmalig am 12. Juli zum Handel und zur Notiz. Die Stadtgemeinden Taucha und Z w e n'k a u sowie die im Prospekt verzeichneten Landgemeinden haben sich zu einem gemeinschaftlichen Eemeindeverbande vereinigt. Der Verband führt den Namen „Gemeindeverband für das Elektrizitätswerl Leipzig-Land"; der Sitz des Verbandes ist Octzsch. Der Verband bczweckt den Bau, Betrieb und die Unterhaltung eines gemein samen Elektrizitätswerkes, sei es mit oder ohne Stromerzeugungsstell« aus dem an die Derbandsge- meinden und -Kutsbezlrke und ihr« Mitglieder elek trischer Strom für Licht und Kraft nach Massgabe des Ortsgesetzes und der etwa zu erlassenden beson deren Bestimmungen abgegeben werden soll. Die Versorgung ausserhalb des Verbandes stehender Ge meinden und ihrer Mitglieder oder ebensolcher Guts bezirke nach besonderen Pereinbarungen ist zulässig. Das Elektrizitätswerk ist gemeinsames Eigentum der Verbandsmitglieder. — Die Anleihe wird durch Aus losung zu pari oder Rückkauf in der Weise getilgt, dass am 31. Dezember 1915 14 000 zurückqezahlt werden. An jedem folgenden 31. Dezember wird ein Betrag zurückqezahlt, der sich aus etwa 1K Proz. des ursprünalichen Anleihebetraqes und dem infolge der bereits bewarkten Tilaunq an Zinsen ersparten Be trage zusammensetzt. Die auszuloscnde Summe wird auf die einzelnen Wertgattungen (Lit. ll. O und ld) nach Verhältnis der davon noch im Umläufe be findlichen Beträge verteilt. — Alles naher« mögen
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