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s. veusor. Srnmwr, s. LM ISN. Lemrtyer Tsgrvlsn. Nr ISS. »OS. ^aNrnsna. «m Letprtg mrü UmgesrnL. s«tp,t-, 9. Juli. Sommrrsany. M« d«« M»ld«»«>« »«» W»«-«« hi. Eilenhur,. In die Lu« aing t«tzt alle«. Man wollt« die Wissen besehen. Denn oi« Z«tt rückte heran, da Heu gemacht werden sollte. Jedermann, der zurückkam, war zufrieden mit dem, was er gesehen. Es mußte eine gute Futterernte geben, vrel besser als andere Jahre. Da« Wetter war dem Pflanzenwuchs auf den Wiesen ganz besonder» günstig gewesen, und diese hatten sich denn auch mit aller Herrlichkeit ge schmückt. Da» wäre lehenswert, sagten alle, meinten aber damit mehr die Meng« des Futters als die Schönheit der Wiesen an sich. Ich wollt« diese Pracht auch sehen. An einem warmen Junitage machte ich mich auf. Blauer Himmel mit unzähligen weihen Schäfchenwolten über mir. Tin sanfter Wind trieb sie leicht nord ostwärts. Am letzten Hause des Dorfes führt der Steg über das Bächlein. Dorr beginnen neben Weidengebüsch und Erlenbäumchen die Wiesenränder zu beiden Seiten des Weaes. Tie waren schon gehauen, denn wenn die hochbeladenen Fuder hier fahren, werden sie sonst zerfahren und zertreten. Frischer Heuduft stieg aus und würzte die Luft, die «inne in eigner Weise reizend. Noch wenige Schritte. Vor mir breitet sich die Ebene aus. Leise wogt sie, wie ein weites buntes Meer, ein vielfarbiger vee. Grüne und rötliche und rote Wellen, weihe Kämme, und dann wieder gelbe Streifen. Und dir ganze bunte Pracht eingeschiossen von grünen Ufern, Büschen und Bäumen verschie denster Art, hohen Zitterpappeln und knorrigen Eichen, Weiden und Erlen. In der Mitte aber er hebt sich ein Busch ein Baum, wie eine Insel im Meer. Aus der Umrandung schaut hier und du ein braunrotes Ziegeldach, ein weißer Giebel, eine hohe Esse, eine schlanker Kirchturm in Schieferdlau her vor. Blicken wir genauer hin, beim Hineinwaten in dies Meer, und wir erkennen als Wellen und Tröpf chen vielerlei Pflanzen und Blüten, große und kleine, bescheidene und stolze. Wie rote Perlen zittern die Blüten des Sauer- amvfers im Winde. Tief aus dein Gras schauen gelbe und violette Stiefmütterchen und blaue Kreuz blümchen schüchtern empor zu mir. Wie Bluts tropfen erscheinen im Grün des Grases die purpurnen Steinnelken. Des Hornkrautes weiße Sterne bilden hier und da weihe Flächen. Grosze dicke Büschel von Pechnelken stehen zwischen Grindkraut und Skabiosen. Margareten mit ihren gelben Gesichtern im weihen Strahlenkränze nicken mir zu. Ganz still läuten einige blaue und violette Glockenblumen. Der Klee, weih und rot und gelb, reckt seine Köpfchen empor. Habrchtskraut und Löwenzahn prangen in leuchtenden gelben Blumenkörbchcn. Und dazu die Unmasse der Gräser: Schmielen und Schwingel, Trespen und Hafer, Knäuelgras und Raygras, Rispengras und Fuchsschwanz, Zittergras und Honiggras. Alles in allem: ein Reichtum in Formen und Farben, im groben wie im kleinen. Und wie als Begleitung zu dieser Symphonie das dumpfe Summen der Hummeln, das eintönige Zirpen der Grillen. Fern, ganz fern lockt eine Wachtel. Und Lerchen jubeln empor.... Ich warf mich in, Gra», zu schauen und zu Dann -lickt« ich hinein in den Himmel, an dem die weihen Schäfchenwolke« ins Blau zerflossen. Alle» strömte «in« merkwürdige Ruhe au». Meine Seele ward froh und leicht und frei. Ich ahnte Welt«inh«it und »Harmonie. Ll. und die Fleiichlieferung für Jakob auf die Zeit vom 31. Januar 1912. Ratsbelchlülle. Einladung. In der gestrigen Gesamtratssitzung nahm man Kenntni» von «in«r Einladung zu oen Olympischen Spielen auf dem Sportplätze. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten die Anbringung einer Bronzeplakett« des verstorbenen Professors Obst im Grassimul«um, die Anpflanzung von Baumen auf dem östlichen Bürgersteige der Riebeckstrahe zwischen estraße Vll undLorckstrahe, die Bewilligung eines Ehrenpreise» an den Schwimmklvd Posei don, die Einlegung der Wasserleitung in Strecken der verlängerten Rochlitzstrahe, der verlängerten Stiealitzstrahe und der Straße X zu Leipzig-Schleu- hig. die Versorgung des Ritterguts Cunnersdorf mit Leltungswasser, die Pflasterung der Oststrahe zwischen Möbius- und Holsteinstrahe und die Verbreiterung und Befestigung der Breit« Strahe. Einverständnis wurde erklärt mit der Abänderung der Bekanntmachung über die von den Stell en- vesmirtlern zu erhebenden Gebühren und mit der Neuregelung der Verkaufszeiten an Mehsonn- tagen. Antragsgemäß vergeben wurden die Kohlenliefe rung für die Leipziger Hirlstätte bei Adorf für die Heizperiode 1911/12, die Abputz- und Klempner arbeiten an der 1. Bezirksschuls, die Abputzarbeiten an der kl. Bürgerschule, die Plattenfußböden und Wandbekletdungen für das Wäscherei- und Koch- küchengobäude im Krankenhaus St. Georg, die Dach- dcckerardetten für den Kuhstallneubau in Plaußig ' das Krankenhaus St. 1. August 1911 bis * Der neue Branddirektor. Wie verlautet, wurde zum neuen Branddirektor von Leipzig der bisherige Branddirektor der Stadt Posen, Dr. Reddemann gewählt. Bom Reichsgericht. Der bisherige Hilfsrichter beim Reichsgericht Oberlandesgerichtsrat Karl Erich Brodmann aus Hamburg ward als Nachfolger des Reichsgerichtsrats Dr. Sprecher v. Bernegg von Michaelis ab zum Reichsgerichtsrat ernannt. * Militärisches. Der kommandierende General General der Artillerie o. Kirchbach begibt sich Sonntag, den 9. d. M. nach dem Truppenübungs plätze Zeithain, um am Montag dem Besichtigungs schieben des 8. Feldartillerie-Regiments Rr. 78 und am Dienstag dem des 7. Feldartillerie-Reg'.menrs Nr. 77 beizuwohnen. Am Mittwoch, den 12. d. M., wird Seine Exzellenz bei den Bataillonsbesichtigun- gen des 1. Reserve-Jnfanterie-Negiments zugegen sein. Die Rückkehr erfolgt am 12. d. M. nachmittags. In Begleitung Sr. Exzellenz befindet sich der Chef des Generalstabes Oberstleutnant Fortmüller. auherdem am 9., 10. und 11. der Hauptmann im Generalsiabe Stäcker und am 12. der Adjutant im Generalkom mando Major v. Eschwege. —Der Kommandeur der 2. Div. Nr. 24, Generalleutnant Müller, begibt sich am 9. Juli tt Uhr 49 Mtn. abend» ab Leipzia Dre»dner Bahnhof nach dem Truppenllbungrolatz Zetthai», um am lO. Juli dem B«stchrigung»scht«ßen de« 8. Feld, artillerieregiment» Nr. 78, am 11. Juli dem Be- sichtigungsschießen des 7. Feldartillrrieregiments Nr. 77 und am 12. Jul, den Bataillonsbesicht,gungen des 1. Reserve - Infanterieregiment» beizuwohnen. In Begleitung des Generals befindet sich vom 9. bis 11. Jul, der Divisionsadjutant Major von Wittern. Dle Rückkehr erfolgt am 12. Juli nach mittags. * Urbei eine Unioersttätsreis« nach Griechenland wird aus ernem akademischen Vortragsabend, den die akademische Ortsgruppe des Vereins für das Deutsch tum im Auslande am Dienstag. N Juli, abends 8 Uhr, im Auditorium XI der Universität veranstaltet, Herr Bros. Dr. Schmid unter Borführung zahlreicher Lichtbilder sprechen. * Lt idtbibliothek. Wegen Reinigung der sämt- licken Räume bleibt die Bibliothek von Donnersiag, den 13. Juli, bis Sonnabend, den 22. Juli, geschlossen. * Redakteur Theodor Haas s. Im 62. Lebens- jahr verschied gestern nach langem schweren Leiden Redakteur Theodor Haas, der langjäbrige Leiter der bekannten Phi atelisten-Zeitung, des im Verlage der Gebr. Senf erscheinenden „Illustrierten Briefmarken- Journals", die er s. Z. mit begründet hatte. In der ganzen zivilisierten Welt, soweit Briefmarkensammler leben, ist Theodor Haas bekannt und wegen seines umfassenden, wie kein anderer die Materien beherr schenden Wissens anerkannt. Und viele Leipziger kennen den großen Herrn mit dem grauen, gewaltigen Haarschinuck Die Beerdigung findet Dienstag nach mittag 3 Uhr von der Kapelle des Südfriedhofes aus statt. -oz. Seinen 80. Geburtstag feiert am nächsten Dienstag, den 11. Juli, Herr Laaerverwalter Heinrich Pörschmann, wohnhaft Leipzig, Turner- jttaße 7. Der Männer-Turnverein L. - Lindenau verehrt in „Vater Pörschmann" einen seiner Gründer. Er war es, auf dessen Vorschlag der im Jahre 1860 begründete Verein den Namen Männer- Turnverein erhielt. Am 2. April 1854 war Herr Pörsckmann Mitglied des Allgemeinen Turnvereins zu Leipzig geworden. Als Vorturner und im Turn rat hat er ihm neu gedient. Dee Verein blickt heute mit Stolz aus seinen „Vereinsältesten", dem schon vor Jahren der Ehrenbries der Deutschen Turner schaft verliehen worden ist. Wie an beiden genannten Vereinen, so auch an der großen Deutschen Turner schaft, zu deren Jubelfeier in Kobnrg er sich eben falls eingefunden hatte, hängt Vater Pörsckmann mit allen Fasern seines Herzens. Ein dreifach „Gut Heil" dem getreuen Achtziger! * Der Wuhloerein Festbesoldeter veranstaltet am Mittwoch abend V«9 Uhr im Großen Saale des Rosentaliasinos in der Rosentalgasse eine Versamm lung, in der über das Organ des Bundes der Fest- beiöldelen beraten werden soll. Außerdem wird der Obertelegcaphenassistent Otto ein Referat über die neugegründete Baugenossenschaft Fe stbesoldeter erstatten. Zu diesem Punkte der Tagesordnung haben auch Nichtmitglieder Zutritt, vor allen Dingen sind alle Prwatangestellten hierzu eingeladen. Das Nähere wolle aus dem in dieser Nummer enthaltenen Inserat ersehen werden. * Truudstücksverkäufe in Leipzig für die im Manat Juni 1911 Besitzwechselaoaaben gezahlt worden sind. Bebaute Grundstücke 45, Kaufsumme 4824 019 Unbebaut« Grundstück« 81, Kauf summr 818874 ^4 * Die Sheaffär« -«« Kaplan« Koschitzki, die seinerzeit so viel Staub aufwirbelte, beschäftigte jetzt die Wiener Gerichte. In dem Prozeß wurde di« zwischen dem Kaplan Johann Alois Koschitztt und Frau Rosalia Koschttzki-Klötzel im September vorigen Jahres nach evangelischem Ritu» abge schlossene Ehe für ungültig erklärt. Beide Parteien hatten den Antrag auf Ungültigkeitserklärung der Ehe gestellt. * Erweiterung der 25 Bezirksschule. Um für den Ortsteil Leipzig Kleinzschocher ausreichende Schul räume zu schallen, beabsichtigt der Rat die 25. Be zirksschule durch den Ausbau eines 3. Geschosses zu vergrößern. Durch diese Maßnahme wird einerseits der tür später unvermeidliche Neubau einer wetteren Schul« in jenem Stadtteil noch auf möglichst lange Zelt hinausgeschoben, andererseits aber auch die Möglichkeit gewahrt, die 25. Bezirkssckule durch einen Anbau, der sich auf die angrenzenden, zu diesem Zwecke vorsorglich erworbenen Grundstücke Eießer- straße 77 und Lreuzlgerstraße 10 zu erstrecken Hütte, in einem etwa notwendig werdenden Umfange zu erweitern. Durch viele Gebäudeechöhung würde die Schule neu erkalten: 8 Lehrzimmer, 1 Vehrcrinnen- zimmer, 1 Leyrmittelzlmmer sowie einen Zeichen saal mit Sch-ankzimmer. Diese Vergrößerung durfte für einige Zeit dem Bedürfnis genügen. Eine Ent ziehung der Luft- und Li otzufuhr der Kna enschule durch das 3. Overgeschoß der Mädchenschule ist nicht zu befürchten, da der Zwischenraum zwischen beiden 21 in beträgt, also mehr als der Schulgebäuden ver langt wird, die an der Straße liegen. Zu gleicher Zeit mtt dem Aufbau sollen noch einige bauliche Verbesserungen an der Schule vorgenommen werden. Dle Baukosten stellen sichgaus 142 468 ./L * Ein Künstler-Protest gegen die Leipziger Jah- resausstellung. Zu unsere Noriz unter dreier Spltz marke gehl uns von oen Einderufcrn der Versamm lung den Herren Loose, Hammer, Henschel und Klemm folgendes Schreiben zu.: „Die Notiz, welche am Freitag, 7. Juli, im Morgenblatt des Leipziger Tage blattes in wohlgemeintem Sänne gebracht wurde, ist ohne unser Wissen oerüffeiutttcht worden: es war auch nicht unsere Absicht. Liese in.eure Angelegenheit vor der Oeffenttichkeit zu bechandeln. Wir elitären auch in Zukunft die Angelegenheit nicht öffentlich behandelt wissen zu wollen." * Leipziger Kunstverein. Dre Mitglieder und Besucher des Leipziger Kuirsrvereins werden daraus hingewiesen, daß die aus Anlaß des 50. Geburts tages des Leipziger Bildixruers Karl Seffner ver- anitaltete Ausstellung von Skulpturen des Meisters am Sonntag, den 16. Juli geschlossen werden soll, so daß nur noch eine Woche zur Besichtigung der aus gestellten Skulpturen übrrgbleibt. Sodann wird der größere Teil der Ausstellungsräume geschlossen werden. Die Wiedereröffnung findet Mitte Sep tember statt, wo nlit Beginn des neuen Vereins jahres auch größere Sonderausstellungen veranstaltet werden. — Die Expedition nebst Bibliothek und Lesesaal bleibt nach wie vor in den Stunden, in denen das Museumsgebäude dem Besuche zugänglich ist, geöffnet. * Das Konzert zum Besten des Völkerschlacht denkmals, welches der Mannergesangverein Frank furter Männerquartett lllO Sänger) morgen. i 7VLO/) / // 77L<7/) /// H/F r/es Alleres sc, nie weisen ar//