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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-09
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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ttr. 188. ivö. ^»nrsans. Mar Zach eröffnet« da« Kontert durch Waqner» Hulviaungsmarsch und leistete vabet fowie der der Bealettung des Wolfschen Rattenfängerltedes, fowie in ver exakten Durchführung des Orchesterpartv der Totenmesse Berlioz' Hervorragendes. Zur Pflege des Volksliedes hatte der Bund ein Preisausschreiben erlassen, aus dem zwei Lieder preisgekrönt wurden. Es waren dies ein » eapnelin- Bolkslied, Gedicht von August Homburg, Musik von Dr. Karl pochier, und der Weckruf an die Deutschen, Gedicht von Lothar Brunke, Musik von ffrank Renard. Beide Werke »eichnen sich durch echte kerndeutsche Sprache aus und wurden von den Zuhörern mit großem Beifall ausgenommen. Es wäre lebhaft zu wünschen, das; den Liedern nicht das Schicksal so vieler Preisausschreiben zuteil wird, sie vielmehr bald Gemeingut aller deutschen Sänger werden. Glänzendes leistete der Tenorist Ludwig Hek, der die Rom-Erzählung aus dem „Tannhäuser, Donizettis .,/Uma souvo eara" aus „Maria de Rohan", Wolfs Rattenfängerlied und das Tenorsolo in der Berltozschen! Totenmesse sang (also ein ziemliches Quodlibet Die Red.) Ebenso hervorragend waren die Leistungen der vereinigten Mannerchöre und der gemischten Chöre, in deren Leitung sich die Dirigenten Albert S. Kramer und Hermann A. Zeis; teilten. In den wetteren Konzerten wurden von den Chören u. a. die Lieder: „Am Rhein" von Außlinger, „In einem kühlen Grunde" von Glück, „Liederfreiheit" von Marschner, „Spinn, spinn" von Jüngst uiio „Landerkennung" von Grieg gesungen. In diesen Konzerten, die mit stetig wachsendem Beifall aus genommen wurden, war auch dem Orchester ein breiter Platz eingcräumt worden und es zeigte sich hierbei den schwersten Aufgaben gewachsen. Gan; besonderen Eindruck machte cs durch den Vortrag von Beethovens Egmont-Ouvertiire und nicht minder war die Wirkung bei den Werken des finuländischen Komponisten Jean Sibelius und des Russen Tschai kowsky. An dem in die ffesttagc fallenden Sonntag sand im Milwaukeer Pabst-Park ein großes Fest statt, an dem sich etwa 10000 Personen beteiligten. Das ffest war von gutem Wetter begünstigt und verlief ebenso harmonisch wie alle anderen Veranstaltungen. Als Vorort für das 1914 stattfindendc Sängersest wurde Louisville gewählt. Zehn Gebot« für Sommerfrischler hat ein Mitarbeiter der „Münch. Reuest. Rach,." zusammengestellt: 1. Wenn du aus das Land gehst, glaube nicht, datz du deine gute Erziehung zu Hause lassen darfst. 2. Die wahre Ferienfreiheit ist nicht Zügellosig keit und die ländliche Ungebundenyeit ist nicht Rück sichtslosigkeit. 3. Vergesse nicht, daß ffeld und Wald und Wiese nicht dir gehören, daß sie deshalb in jeder Weise geschont werden müssen. 4. Erlaube deinen Kindern nicht alles, weil du meinst, sie müssen sich auf dem Land austoben. Be denke vielmehr, was ihnen ffreude macht, ist oft für die Bauern ein grober Aerger. 5. Lerne deinen Kindern Achtung vor der Arbeit der Bauern, dann werden sie nicht die Wiesen als Spielplatz betrachten, die Getreidefelder wegen ein paar Blumen zertreten oder das unreife Obst von den Bäumen schlagen. 6. Bleibe auf deinen Spaziergängen hübsch auf dem Wege. Schliesse stets die Viehgatter hinter dir. Deine Unachtsamkert kann dein Viehhalter und seinen Nachbarn grossen Schaden bereiten. 7. Zerschlage auf deinen Touren keine fflaschen, weil sich durch die Herumliegenden Scherben Menschen und Tiere schwer verletzen können. Wirf nicht das Einwickelpapier von mitgenommenen Speisen ge dankenlos weg, denn du verdirbst damit anderen den ästhetischen Genug. 8. Spotte nicht über die Gebräuche der Bauern. Sie sind ein Ausfluss alter Traditionen und deshalb den Bauern heilig. 9. Behandle in deiner Sommerwohnung die Möbel, Wäsche und sonstige Einrichtungsgegenstände so, als ob sie dir gehören würden. 10. Begehre nicht, daß man dir alles bald schenkt. Der Sommer ist kurz und die Leute wollen für ihre Aufwendungen auch verdienen. Auch auf dem Land gilt der Grundsatz: Leben und leben lasten! Erfurt, 8. Juli. (Tödlicher Sturz.) Der fformer Ullrich fiel an der Weimurischen Straste beim Kirschenpflücken vom Kirschbaum und zog sich einen schweren Cchädelbruch zu, an dem er heute früh starb. Halle, 8. Juli. (Drei Kinder erstickt.) 2n Kodershetm erstickten die drei Kinder der Maurer familie Erdmann im Alter von 2 bis b Jahren bei einem Zimmerbrand, der durch Spielen mit Streich hölzern entstanden war. Berlin, 8. Juli. (Durch das Telephon ge rettet.) Auf höchst sonderbare, beinahe an die Kinematogravbenromantik erinnernde Weise ist hier ein junges Mädchen vom sicheren Tode gerettet worden. Die 20jährige Tochter ffrieda des Rentiers B. befand sich in der Wohnung allein. Durch eine Unachtsamkeit des jungen Mädchens oder durch einen unglücklichen Unfall öffnete sich ein Hahn der Gas krone, und bald war das ganze Zimmer mit Leucht gas ungefüllt. Das junge Mädchen, das auf dem Sofa eingeschlafen war, erwachte plötzlich, war jedoch durch die Gase bereits so betäubt, daß es nicht mehr klar zu denken vermochte. Nur mit Mühe und Not schleppte sich Fräulein B. bis zum Fern sprecher und stellte eine Verbindung mit ihrer Schwester, die als Telephonistin auf einem Vororts amt ist» her. Sie teilte ihr mit, dast sie offenbar plötzlich schwer «rkrankt sein müsse, denn sie könne sich nicht mehr aufrecht halten und fühle, dast ihr die Sinne zu schwinden beginnen. Ihre Schwester möge so schnell als möglich nach Hause kommen. Die Telephonistin, die Unheil ahnte, rief sofort einen in ver Nachbarschaft wohnenden ihr bekannten Arzt an und bat ihn, sich unverzüglich nach dem obengenannten Haufe zu begeben und dort die Tür nötigenfalls zu erbrechen. Mit Hilfe eines Schlossers drang der Arzt dann in die Wohnung ein und fand Fräulein B. in dem gasgefüllten Raum bereits be- wusttlos am Boden liegend vor. Nach fast zwei stündigen Bemühungen gelang es erst wieder, die Erkrankte ins Leben zurückzurufen. Tangermünde, 8. Juli. (ZumBootounglück.) Di« Leich« des bei dem Bootsunglück am Dienstag ertrunkenen Kaufmann» Richard Zandt au» Rostock wurde heute früh geborgen. Die übrigen Verun glückten sind noch nicht gefunden worden. Posen, 8. Juli. (Schwerer Bauunfall.) Gestern abend brach im zweiten Stockwerk eines Neu baues im Stadtteil Jerfltz ein Baugerüst zusammen. Drei Maurer stürzten ab und wurden leben«, gefährlich verletzt. Breslau, 8. Juli. (Ein gefährlicher Be trüger.) Ueber die in Berliner Morgenblättern kur» gebrachten Betrügereien von oberlchlesischen Gruben meldet die „Breslauer Zeitung" folgende«: Tin bei einer Kattowitzer Firma angestellter Buchhalter verübte seit Jahren graste Waren unterschlagungen gegen seinen eigenen Chef, in- dem er Oele, Teere und Karbid waagonwetse weg schasste und sie an Werke abgab. Der Buchhalter legte ein eigenes ausgedehntes Lager gestohlener Waren an und verkauste die Waren auch an die eigene vsmustz, 9. Juli rsn. Firma zurück. Außerdem soll der Inhaber der Firma selbstzim Einverständnis mit einzelnen Angestellten von Werken, die mit seiner Firma in Verbindung stehen den Werke um groste Summen geschädigt haben. Beispielsweise soll er mit dem Prokuristen eines der größten oberschlesischen Werke ein Abkommen getroffen haben, wonach an den Lieferungen pro Kilo zwei Pfennige aufbeschlagen werden sollten. Auch sollen die gelieferten Oeliässer nicht voll und teilweise sogarmit Wasser gefüllt gewesen sein. Eine groste Aktien gesellschaft beziffert ihren Verlust auf neunzig tausend Mark. Eine groste Anzahl von Hütten- und Drubenwerken Oderschlesiens sind in Mitleiden schaft gezogen. Als die Sache ans Tageslicht kam, wurde sofort eine ganze Reihe der durch die Katto witzer Firma bestochenen Beamten entlassen. Köln, 8. Juli. (Opfer der Hitze.) Lestern sind hier bereits mherere Hitzschläg« vorgekom men. Ein Fremder, anscheinend ein Engländer, muhte ins Hospital gebracht iverden. Auf dem Haupt friedhof versuchte ein Mann sich vollständig auszu kleiden. Auch bei ihm wurde ein Hitzschläg konstatiert. München, 8. Juli. (Selbstmord.) 2n dem gestern abend 10 Uhr von Berlin nach München av- geza»genen Schnellzug vergiftete sich während der <vahrt der praktische Arzt Dr. Vicarino vom städti schen Krankenhaus in Potsdam, der in Begleitung eines Fräuleins Hannu Brandt aus Halle reiste. Toulon, 8. Juli. «Feuer an Bord) Heute vor mittag brach in einem vorderen Abteil des Panzers „Brennus" ein Feuer aus, das bald unterdrückt wurde. Der ungerichtete Schaden ist gering Nürnberg, 8. Juli. (Wegen des Verdachts), sein eigenes Kind totgeprügelt zu haben, wurde hier ein Postschaffner verhaftet. Augsburg, 8. Juli. (Vergiftungsasfäre) Am 28. Juni kam aus ffalkenberg die Oekonomentochrer Katharina Niest in das Diakonissenhaus, um sich den Magen mir Röntgenstrahlen durchleuchten zu lassen. Zu diesem Zwecke wurde der Magen mit einer brei artigen Substanz gefüllt, damit die Magenwände eine gewisse Spannung erhielten. Einige Zeit darauf, als das ^Mädchen sich bereits wieder auf den Heim weg begeben hatte, erkrankte es unter Vergiftungs erscheinungen und wurde in das Diakomstenbaus zurückgeführt, wo es am nächsten Tage starb. Eine Schwester, die von dem Brei versucht hatte, erkrankte ebenfalls. Wie sich nun herausstellt, hat das be- treffende Gefast nicht die breiartige Substanz ent halten, die auf dem Lieferschein verlangt und auf dem Etikett angegeben war, sondern einen giftigen Stoff. Die Substanz ist als unschädlich von einer chemischen Fabrik bezogen worden. Stuttgart,8. Juli. (Eine böse Ueberraschung). Etwa 200 Brunnen der inneren Stadt muhten Frei tag plötzlich gesperrt werden, da das Tränkwasser un genießbar geworden ist. Es hat sich herausgtttellt, dast bei Grabungsarbeiten in der Nähe der Stadt Jauche in einen Schacht der Quellwasserleitung ge kommen ist. Bad Reichenhall, 8. Juli. (Selbstmord.) Der Unteroffizier Pletschacher, der beim 2. Infanterie- Regiment 8. Kompagnie diente, ist aus Furcht vor Strafe, die ihn wegen eines klernen Vergehens beim Regiment erwartete, nicht mehr eingerückt und wurde seit dem 29. Juni vermißt. Am Freitag wurde seine Leiche an einer abgelegnen Stelle der Nonnerau auf gefunden. Leith, 8. Juli. (Die Kette brach.) Als die Dampfbarkasse an Bord des hier liegenden Hapag- Dampfers „Cincinnati" gehißt wurde, brach die Kette. Die Barkasse schlug mit großer Gewalt auf das Wasser aus. Zwei Mann, die sich an Bord befan den» ertranken zwei wurden schwer verletzt. Oxford» 8. Juli. (Goethe-Gesellschaft.) Fünfzig Mitglieder der englischen Goethe-Ge sellschaft und der deutschen Goethe-Gesellschaft folgten einer Einladung Professor Fiedlers nach Oxford. Nach Besichtigung der verschiedenen Col leges im Queens College wurde der Lunch eingenom men. Hierauf statteten die deutschen Gäste der Witwe des Sprachforschers Max Müller einen Besuch ab. An den Kaiser, den Erotzherzog von Sachlen- Weimar und den Präsidenten der Goethe-Gesellschaft Erich Schmidt wurden Vegrüßungstelegramme ab gesandt. * Neuerwerbungen de« Leipziger Schauspiel» Hause». Die Direktion de« Schauspielhauses hat in der letzten Zeit einige interessante Stücke erworben und zwar ein neues Lustspiel Hermann Bahr« Kunst unü Mllenschsk. GilentrsluMsnsle unü ürslitlole Teleyrsphle. Ein äußerst wichtiges, aber noch lange nicht ge löstes Problem der Eilenbahntechnik bildet die Ver bindung der gewöhnlichen Hebel- und Ltchtsignale mit Einrichtungen, die es einem Zuge unmöglich machen sollen, eine nicht freigegebene Strecke zu befahren. Im elektrischen Bahnbetriebe ist die Lösung sehr einfach, der Signalarm ist mit einem Schalter verbunden, der erst in der „Freie Fahrt"- Stellung die betreffende Strecke eimchaltet. Im Dampfbetriebe ist es noch nicht gelungen, eine brauchbare Einrichtung zu schaffen. Man hat neben oder zwischen den Gleisen Apparate mit vorstehenden Armen angebracht, die einen Hebel an der Loko motive bewegen sollten, falls das Signal auf „Halt" stand, in „Freie Fahrt"-Stellung wurde der Arm zurückgezogen. Infolge der ungeheuren Wucht der fahrenden Lokomotive wurde aber die Einrichtung meistens einfach zertrümmert. Jetzt hat man auf der kanadischen Pazificbahn eine Vorrichtung zur Verhinderung des Ueber- fahrens von Haltesignalen erprobt, wobei die Ver bindung zwischen der Lokomotive und dem Signale mittels der Hertzschen Wellen der drahtlosen Telegraphie heraestellt wurde. Zwischen den Schienen ist ein Draht ausgespannt, der von einem Wechselstrom durchflossen wird, die von diesem er zeugten Hertzschen Wellen werden von einem an der Lokomotive angebrachten Empfangsapoarat aus genommen. Dieser Empfangsapparat besteht aus einem unterhalb der Lokomotive hängenden Luft draht, der sich in ca. 13 Zentimeter Entfernung von dem stromführenden Draht bewegt. Die Versuchsstrecke ist in 0 Blockstrecken von ie 800 Meter eingeteilt, die Einrichtung ist so getroffen, dast durch dre Signal bewegungen der Wechselstrom in dem Gleisdraht der betreffenden Strecke ein- und ausgeichaltet wird. Bei der Keaelstellung der Streckensignale bleibt auch auf der Lokomotive da» Signal in der Stellung „Freie Fahrt", durch Ctromunterbrechung wird auf der Loko motive das Signal „Halt" oder „Vorsicht^ gegeben. Zunächst ertönt die Pfeife, dann werden selbsttätig die Bremsen gelöst. Bei einem Eüterzuge mit zwölf Wagen, besten Lokomotive für den Versuch aus gerüstet war» hat sich die Einrichtung bisher gut dewäkrt. Bedenkt man. wieviel Unglück und welch un geheurer Materialschaden alljährlich durch Ueber- fahren von Haltesignalen verursacht wird, o begreift man auch die Wichtigkeit einer solchen E nrtchtung. E» ist anrunehmen, dast auch die deutschen Eisen bahnverwaltungen demnächst mit oben beschriebener Anordnung Versuche anstellen werden. „Das Tänzchen", ferner ein Drama Max Dau- thendys „Die Spielereien einer Kaiserin" und Frank Wedekinds „Büchse der Pandora", die be reits im September als Matinee in Szene gehen wird. >t. Hochschulnachrichten. Zum Nachfolger des Literaturhistorikers, ordentlichen Professors Dr. von Kraus bringt die philosophiiche Fakultät der deut schen Universität in Prag den ordentlichen Professor Dr. Konrad Zwierzinna in Innsbruck, den außer- ordentlichen Professor Dr. M. H. Jelinek in Wien und den ordentlichen Professor Dr. Primus Lessiak in Freiburg in der Schweiz zum Vorschlag. Die Mer ües 75 jährigen Bestellens üer Vöchsillll-BöllmMen OLMpilHikk» lsyrtsgeleMrrM. (:) Dresden, 8. Juli. In festlick-er Weise beging heute die Sächsisch- Böhmische Dainpsjchlsfahrisgesellschaft die Feier ihres 75jährigen Bestehens durch die Taufe des neuen Dampfers „König Friedrich August" auf der Schiffs werft zu Laubegast. Die Teilnehmer an dem feier lichen Akte begaben sich mit üem geschmückten Ober- deckdampjer „Kaiser Wilhelm I.". aus dem die Kapelle des Schützenregiments unter der Leitung des Ober musikmeisters Helbig konzertierte^ nach Lauäegast. D:e Gäste wurden am Eingang des Schiffes von Direktor Kurt Fischer und Stabive'rcrdnelenvorsteher Justiziar Dr. Stöckel begrüßt. Unter den Festteilnehmer« be merkten wir die Slaatsminister Dr. v. Otto, General oberst Frhrn. v. Hausen, Dr. Beck, Graf Vitzthum von Easrädr und v. Seyüewitz sowie den Minister des Kgl. Hauses Staatsminister a. D. v. Metzsch Reichen bach, ferner den kommandierenden General des 12. Armeekorps General der Infanterie d'Elsa, den Sludttommanoanlen Generalleutnant v. Schrieben, den Obrrhofmarschall Frhrn. v. d. Bussche Streithorst und den Kgl. Kämmerer Generalleutnant z. D. von Lriegern. Außerdem waren noch anwesend Oberhof jägermeister Graf v. Rex, Präsident der General- dircttion der Staatseisenbahnen Dr.-Zug. Ulbricht, Kabinettssekretär des Königs Geh. Rat o. Baumann, Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Schelcher, Präsident a. D. v. Kirchbach, Oberbürgermeister Geh. Rat D. Dr. Beutler, Leh. Rat Härtig, Leh. Finanzrat Just. Kgl. Flügeladjutant Oberstleutnant Meister, Geh. Re- gicrungsrut Frhr. v. Teubern, Gek. Kommerzieint Ccllenbusch, die Geh. Hofräte Professoren Helm, Lewicki und Scheit von der Technischen Hochschule, Kreishauptmann v. Lraushaar (Bautzen), die Amts hauptleute Dr. v. Hübel (Dresden), o. Nostitz- Drzwiecki (Pirna) und Dr. Hartmann (Dobeln), die Oberregierungsräte Hohlfeld und Becker von der Kgl. Polizcidirektion, Generalkonsul Kommerzienrat Klemperer, Neichstagsabg. Dr, Stresemann, Staüt- verrrdnetenvizevorsteher Obermeister Unrasch usw. Die preußische Gesandtschaft war durch den Aattacho Grafen Arco und die !. u. k. österreichisch-ungarische Gesandtschaft durch den Artachä Baron v. Franz ver treten. Außerdem waren seitens der österreichischen Staaisregierung Dr. Heinrich Kautzty (Wien) als Vertreter des österreichisck-en Handelsministeriums, Statthaltereirat Czerny (Leitmeritz), Statthaltereirar Bozdeck (Prag) sowie der Generaldirektor der Aussig- Teplitzer Eisenbahn Ritter v. Enderes (Teplitz) und der Direktor der österreichischen Nordwestbahn Mini sterialrat Dr. Eendelbrück (Wien) sowie verschiedene andere Herren anwesend. Das Schiff setzte sich Punkt 10 Uhr in Bewegung und wurde auf seiner Fahrt von den Uferbewohnern lebhaft begrüßt. Kurz vor 11 Uhr erfolgte die Lan dung an der festlich geschmückten Werft in Laubegast. Hier war mittlerweile der König, von Wachwitz kommend, vorgefahren und hatte sich zunächst die mit Ordensauszeichnungen bedachten Angestellten der Ge sellschaft sowie die Vertreter des österreichischen Handelsministeriums vorstellen lassen. Dann begann ein kurzer Festakt, der mit der von der Schützenkapelle gespielten Jubel ouvertüre von C. M. o. Weber eingeleitet wurde. Hierauf ergriff Direktor Curt Fischer das Wort zu einer kurzen Festrede, in der er darauf hinwies, daß heute drei Viertel Jahrhundert ins Land gegangen seien, seitdem der Gesellschaft von der sächsischen Staatsregierung das Privilegium zur Aus übung der ersten regelmäßigen Dampfschiffahrt auf drr Oberelbe verliehen worden sei. Dank der Tat kraft der Kaufleute Lange und Schwenke und des Prcfestors Schubert von der Technischen Bildungs anstalt in Dre.den s:' die Entwicklung der Gesellschaft flott vonstatten gegangen. Ein bedeutsamer Schritt vorwärts in der Entwicklung der Elbschiffabrt sei die vollständige Beseitigung aller Befahrungsaogaben und Elbzölle im Jahre 1870 gewesen, woran sich ein Aufschwung für die Schiffahrt im allgemeinen und im besonderen für di« Sächsisch-Böhmisch? Dampf schiffahrt geknüpft habe. Der Redner wies dann mit bcionüerem Dank daraus bin, daß der Säch sisch-Böhmischen Dampfschiffahrtsgesellschaft von An fang an die Gunst unseres erlauchten Königshauses beschert gewesen sei. Auch Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich und Se. Majestät Kaffer Wilhelm I. hätten die Flotte der Gcsellichast durch ihren Besuch geehrt und ausgezeichnet. Auch in schweren und be- wegten Zeiten »eien die Schiffe zu bedeutungsvollen Ausgaben berufen gewesen. Der Redner erinnerte an die Fahrt des' Königs Friedrich August H. am 4. Mai 1849 nach der Festung Königstein, an den großen Pulvcrtransport von Königstein nach Dresden, an die letzten Fahrten der hochseligen Könige Johann und Georg usw., unü schloß mrt einem dreifachen Hurra auf den König Friedrich August, der auch dem heutigen Jubiläum durch sein persönliches Erscheinen die eigentliche Wnhe verlieh?« habe unü im Begriffe stehe, den neuerbauten, nach ihm benannten Dampfer selbst zu taujen. Der König antwortete hierauf init ungefähr folgenden Worten: Ich ücu.ie Ihnen, Herr Direktor, unü allen denen, die beute hier erschienen sind, für die freundlichen Worte. Mil aufrichtigster und herzl.cher Freude nehme ich an der weihevollen Festr teil, um der Gesellschaft per sönlich meine Glückwünsche auszujprechcu, in der Hoffnung, daß üas kommende Vierteljahrhundert ein recht vorteilhaftes und jegenbringendcs für die Ge sellschaft sein möge. Ich bin um so lieber Ihrem Rufe gefolgt, weil wir alle, die wir am schönen Elbestrande wohnen, uns schon als kleine Kinder und auch später an den schönen wrißgriinen Dampfern erfreuten, die den Strom befahren. Ich kann wohl sagen, daß ein großer Tml üer Schönheilen unseres Vaterlandes durch die Dampfer erschlossen worden seien. Diese fahre« jedoch nicht nur durch Sachsen und Böhmen, sondern auch bis Preußen hinein, weshalb ich die Ge legenheit benutze, um der beiden hohen Monarchen zu gedenken, deren Gebiet die Schiffe durchfahren. Se. Majestät üer Kaiser von Oesterreich und Se. Majestät der König von Preußen Hurra! Hierauf ergriff der Vertreter des österreichischen Handelsministeriums, Dr. Kautzky-Wien, üas Wort, um die Glück wünsche der österreichischen Staatsregierung zum Aus druck zu bringen unü auf die Bedeutung der Gesell schaft für die Hebung des Verkehrs in Sachsen und Böhmen hinzuweisen. Hierauf überreichte ein weiterer Vertreter üer österreichischen Regierung, Direktor Curt Fischer, im Namen des Kaisers Franz Josef das Offizicrskreuz des Franz-Josef-Ordens sowie einige weitere Auszeichnungen an verschiedene Beamte der Gesellschaft. Direktor Fischer dankte nochmals mlt kurzen Worten für die verliehenen Auszeichnungen und schloß init einem dreifachen Hoch auf König Friedrich August, Kaiser Franz Joses und Kaiser Wilhelm. Die Festteilnehmer begaben sich nunmehr mit dem König an der Spitze nach dem neuen Dampfer „König Friedrich August", um den Taufakt vorzunehmen. Die Taufrede hielt der Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt. Er hob hervor, daß 75 Jahre nicht nur für ein Men schenleben, sondern auch für ein industrielles Unter nehmen von großer Bedeutung seien, denn in diesem Zeiträume muffe sich zeigen, ob Las Unternehmen auf solider Grundlage errichtet sei. Zur Zeit der Begrün dung der Gesellschaft habe noch die gelbe Postkutsche verkehrt, und erst im Jahre 1836 sei die erste sächsische Dampfmaschine in Chemnitz erbaut worden. 1839 habe sich hieran die Erbauung der ersten Eisenbahn von Leipzig nach Dresden anaeschloffen. Die Gesell schaft habe bei ihrer Begründung noch nicht ahnen können, was ihr für eins Konkurrenz durch Eisen bahnen, Straßenbahnen und Automobile erstehen würde. Trotz dieser Konkurrenz nehme sie auch heute noch den. Wettbewerb freudig auf, und die Dampfer der Gesellschaft seien uns, wie der König bereits er wähnt habe, liebe und werte Erscheinungen auf der Elbe. Die Schönheiten des Elbtales könne man wohl kaum besser genießen als durch eine Dampfichiifahrt von Dresden bis Leitmeritz. Se. Exzellenz sprach nunmehr die Glückwünsche der sächsischen Staatsregie rung aus und schloß mit dem Wunsche, daß das neue Schiff, das deii Namen des Königs führen dürfe, die Liebe zur alten Heimat unü die freundschaftlichen Be ziehungen zwischen den Leiden Ländern immer mehr befestigen möge. Der König zerschellte nunmehr eine Flasche Sekt an der Spitze des Schiffes und vollzog so die Taufe. von» 8. ^«ll. Leplvsit cies Lenlinsl' Aettei'üul'eLUZ rom 8. .knli. 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I- — . unck stellen«ei»e ettvns rvgovrisobes IVetter. In cken meisten »Krisen Oesenäen Veutseklaocks ckauert am kroek' ve /ivmliek b itero Witterung noek kort, nur in cker l'rovior unck im Kdnisrviek Lscksen so^iv in Xieck rselnesien sünl Lestern nnctnnirtng »n versekieäenen Orten Oecvitter vorsekommev. lm Xvrckftskstsn k«t eine «cringo Kbkuk'un.-. sonst noek etrrns weitere Lrwkrmnag stLttgetuvcken; r.a Trier stie-r ö»>> lbermometer bi» »nk 30 , nonlv krilll bst Lettin sokon 22', Xsrlsrnke 21" 0. . v, IVotlsrnu ssiobten: Llvn« livkler, vertnäerliebv Lerrölkuns', stricbvsise Oorvitter, kftoravestvioo«. tri» . . . . b»t mek voitrr »n» 8Uckrussl»nä eto nnckcres lfliwmuni norck- In Ostclentsedlnnt nnck Itlnxs^kier Ltlsw derrsekt zetrt clemcrrni»» im nilxtme nen »riN>cs 421 aber in keilii- ce6ueftl ceoec«! s.swdocc«!ii s.«ii«s lsidvoüeo-l «vikeeie. üeerl Avikerckos se«?' fttNes »olienlo! «olllenia: i>kit«> d«6««ftl bsil«s 6el>e«U «siftes.ft» d<-oec» b«il»s
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