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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110809017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911080901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911080901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-09
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Mmomtz, s. Lq» »Stt. LeliMyer Teyedlsn. Ur. ns. XL Lchrr»»«. Leipziger Handelszeitung. StMtik -er Simeulchiffshrt. Im zweiten Teil« de« Band« AS der Statistik des Deutschen Reiche» stad im Anschluß au den ersten Teil weitere Nachweisungen über den Güter-, Schisfs- und Flugverkehr auf den deutschen Binnemoasfer- straßen sowie Pegelbeodachtungen an deutschen Wcmerstraßen im Jahre 1909 veröffentlicht. Die im gemischten Verkehr in ganzen Wagen ladungen von der Lahn zum Schisse oder vom Schiffe zur Lahn umgeladenen Massengüter find von 190 Eisenbnhn-Eüterabfertigungsstellen nachgewiesen war- oen. Dieser llmschlagverkehr von Maßengütern hat 17 269 230,5 Tonnen betragen, denen jedoch di« von den Duisburg-Ruhrorter Häfen nicht nachaewivsenen Umschlagmengen, die besonders aus Ruhrkohlen be standen, hinzugerechnet werden müssen. Mit Rücksicht aus die vorhandenen Lücken können di« im gemischten Verkehre beförderten Massengüter aus über 30 Mil lionen Tonnen oder auf etwa 40 Proz. der Gesamt beförderung auf den Wasserstraßen angenommen wer den. Die hauptsächlichsten im gemischten Verkehre beförderten Euter sind Steinkohlen, Erde, Kies, Sand und Mergel. Erze, insbesondere Eisenerze, Mauer- und Dachsteine, Getreide aller Art, Bau- und Nutz holz, sonstige Hölzer, Bau-, Bruch, und Werksteine, künstliche Düngemittel, Braunkohlen, Eisenfabrikate, Zucker. Zement und Zementwaren. Beim Güterverkehre der wichtigeren Häfen, der für 105 Plätze gegeben wird, wiesen 20 Plätze mehr als eine Million Tonnen Gesamtvcrkehr auf; der Lei lehr dieser wichtigsten Vinnenhäfen stellte sich, wie folgt, in Tonnen zu 1000 üx: Ankunft Königsberg i. Pr. . . 984 787,5 Koset ...... 471539,5 Breslau 473 397,5 Lharlottenburg . . . 2 551 803,0 Berlin ..... 5275 666,0 Hamburg . . . . . 4 454 796,5 Emden ..... 808 882,5 Straßburg 1199104,5 Rheinau b. Mannheim 1 569 144,5 Mannheim 4 758 917,5 Ludwigshafen a. Rh. . 1724 191,0 Eustuosburg .... 1057 004,5 Mainz mit Kastel und Amöneburg .... 816 038,0 Köln mit Deutz ... 801 392,5 Düsseldorf mit Heerdt . 1 076 835,0 Rheinhausen (Regie- rungsbez. Düsseldorf) 934 601,0 Dnisburg-Ruhcorter Hä ¬ fen 4 816 470.0 'Kalium (Hafen d. Guten- Abgang 110 956,5 1 477 312,0 758 235,5 22 639,5 527 525,0 7 076 846,0 894 623,5 334 161,5 89 009,0 951078,5 716 699,5 15 328,0 312 203,0 241 455,5 180 615,5 124 556,5 12 353 531 0 .Hoffnungshütte) . . 639 202,0 'l-sum mit Schwelgen . 1788 553,0 Frankfurt a. M. . . 1 414 121,0 993 871.5 1 042 870,5 321935,v Bon den wichtigeren Häfen, die im Jahre 1909 noch nicht von der neuen Linncnschifiahrtsitatijtik er faßt wurden, find Danzig-Reufahiwasser, Stettin und Magdeburg als Häsen mit mehr als einer Million Tonnen Ecsamtverkehr zu nennen. In den 105 Häfen, für die Berkehrsangaben vor- liegcn, fanden Einladungen im Gesamtgewichte von 35 404 440 Tonnen statt, die Ausladungen stellten sich auf 49 276 009 Tonnen; hiernach sind die wichtigsten Häfen mit 63 Pro;, an den Ladungen und mit 79 Proz. an Len Löschungen beteiligt. An wichtigeren Schleusen der deutschen Wasser straßen, deren Verkehr festgestelli wird, sind 58 vor ¬ handen, die einen Durchgang zu Berg und zu Tal von 61 659 501,5 Tonnen aufzuweisen hatten; daran waren die im Norden, Westen und Osten von Groß-Berlin gelegenen Schleusen mit einer Zufuhr nach Berlin non über 9 Millionen Tonnen beteiligt, von denen <'twa der fünfte Teil durchgegangen, demnach in Groß Berlin rucht verblieben ist. Ter auf deutschen Binnenwasierstraßen statt- siiidende Grenzverkehr stellte sich auf rund 30 Mil lionen Tonnen. Die wichtigste Grcnzdurchgangsstelle für die Binnenschiffahrt ist Emmerich, das mit nahezu 25 Millionen Tonnen Eingang und Ausgang oder mit mehr als 80 Proz. an dem gesamten, auf Binnen wasserstraßen sich vollziehenden Grenzverkehre be- ieiligt war. Der Schiffsverkehr der wichtigeren Häfen, soweit diese berichtet haben, stellte sich folgendermaßen: Ein- oder ausgegangen sind im Zähre 1909: Personen- und Schleppfahrz>.uge . 252 576 Beladene Güterschiffe 373 860 Unbeladcne Eüterschiffe .... 193208 Schiffe überhaupt 819 644 Der ganz überwiegende Teil der Güterschiffe waren solche ohne eigene Triebkraft, deren Anteil an den beladenen Schissen sich auf 317 638, an den un- deladencn aus 180 683 Schiffe stellte. Nach der Flagge waren von den in den wichtigeren Binnenhäfen an ¬ gekommenen oder abgegangenen Schiffen, deren Ge samtzahl, wie erwähnt, 819 644 betrug, 686 456 deut scher. 88 102 niederländischer, 19 464 belgischer und 14 065 österreichischer bzw. ungarischer Flagge; der Rest entfiel auf die französische, luxemburgische, russische, schweizerische, rumänische, schwedische, eng lische und dänische Flagge. An den Ein- und Aus ladungen von Gütern war die deutsche Flagge mit 80,6 Proz., die niederländische mit 11,6, d:e belgische mit 3,7 und die österreichische bzw. ungarische mit etwa 1,0 Proz. beteiligt. Außer den Schiffen verkehrten in Len Häsen mehr als 5000 angckommcne Flöge mit 956 821 Tonnen Floßbestand und nahezu 600 abgcgangcne Flöße mit 206 996 Tonnen Bestand. Der Schiffs- und Floßverkehr der wichtigeren Schleusen betrug 529 761 Schiffe mit 59 098 633,5 Tonnen Gütern, senen ein Floßverkehr init 2 560 868 Tonnen Flößholz binzntrat. Beim Grenzverkchre stellten sich die Zahlen der beladenen Güterschiffe auf 35 354 beim Eingang und auf 30 386 beim Ausgang. Schiffsgiirer waren am Grenzcingang mit 17 589 352 Tonnen beteiligt, Floß- Holz mit 1479 840 Tonnen. Für den Grenzausgang lauten die entsprechenden Zahlen 11 343 854 und 12 554 Tonnen. , Im Sesverkehre mit dem Rhein betrug der Lurch Seeschiffe bewirkte Eingang von Gütern ber Emmerich 164 159, der Ausgang 178 323 Tonnen. Es sind dies zusammen nur 342 482 Tonnen oder 1,4 Proz. des Trenzdurchgangsverkebrs bei Emmerich. Den Haupt- anteil an oiesem überseeischen Verkehre mit dem Rhein hatten Hamburg, Bremen, Stettin, Danzig, Königsberg und andere deutsche Häfen; das Ausland ist an diesem Verkehr im Verhältnis nur schwach be rciligt. kr?üjtliMm oüer BorqWem. In den letzten Wochen wurde in Geschäftskreisen mehrfach die Nachricht verbreitet, daß in Berlin die Errichtung eines großen Warenbauies geplant sei, von dem das Abzahlungsgeschäft gepflegt werden soll. Insbesondere sollten die besseren Kreise des Publi kums als Kunden für Las Unternehmen herangezogen werden. Es wird hierbei besonders auf das Pariser Warenhaus Dufayel hingewiesen, von dem das Kredit geschäft in ausgedehntem Maße gepflegt wird und da» infolgedessen mehr umsetzt als die beiden größten Pariser Warenhäuser Bon March« und Louvre zu- sammengenommen. Man glaubt daher, daß cs auch den deutschen Warenhäusern möglich sei, mit Erfolg zu dem Abzahlungsgeschäft überzugehen. Der Deutsche M! t te l st a n d s d u n d, Düs seldorf schreibt uns, daß, wenn die angestrebte Neuerung den Tatsachen entsprechen sollte, damit dem gewerblichen Mittelstand zweifellos wieder ein grüße res Arbeitsfeld entzogen werde, vorausgesetzt, baß in Detaillisten- und Handwcrterkreisen nicht bald «ine Aenderung der bisherigen Auffasluna des Kreditgebens Platz greife. Bekanntlich ist ia bisher das Barzahlungssystem als die einzig be rechtigte Form des Warenabsatzes angesehen worden. Trotzdem hat aber ein sehr großer Teil von Gewerbe treibenden verschiedener Branchen von jeher regel- mäßig umfangreiche Kredite auch an Privatpersonen gegeben, ohne daß man im allgemeinen von einer ver lustbringenden Perkaufsmethode hätte sprechen können. Vielmehr dürste daraus gerade die Existenzberech tigung solcher Geschäfte hcrvorgchen. Das Stackteiligc an dem Kreditgeben seitens Les gewerblichen Mittel standes ist nur das Fe st liegen der außen stehenden Beträge. Würde es möglich sein, die Außenstände Lurch Diskontierung oder Lombar dierung flüssig zu machen, so wäre auch für den ge werblichen Mittelstand die Möglichkeit der KreLlt- gcwährung in angemessener Weise vorhanden. Der ganze Streit um das sog. „Borgunwesen" liegt dann begründet, daß von seiten der Geschäfts welt viel zu wenig der Unterschied zwischen gesunden und ungesunden Kreditge schäften Beachtung findet, oder kurz ausgedructt: zwischen Kreditsystem und Borgsyste m. Nur bei den moralisch verwerflichen und geschäftlich ver lustbringenden Zielverkäufen sollte man von einem Unwesen beim Verkauf, von einem „Borgsystem" sprechen. Kredit an jedermann ist an sich ein durch aus gesundes Prinzip, weil sich der Kredit in an- stänüigcn Grenzen bewegen kann und nicht mit ge schäftlichen Nachteilen verbunden zu sein braucht. Borken- lmo Bonüelswelen. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die UlUmonotirrungen wre folgt: 3proz. Buenos 72,SV, Lproz. Portugiesen 88,12, Türkenlosr 177,25-178,80, Lomm.- u. DiScouto-Banl 117,80—117,78, Darmstädter Bank 127,62, Deutsche Bank 288,80, Diskonto 189 Ins 188,«7, Dresdner Bank 189,12, Berliner HandclSges. 171,37 dis 171,80, 2iationalbauk 127,37, Schaasfhaus. Bankverein >38,80, Kreditaktien 207,78, Petcrsb. Int. Bank 218,02-211,37 dis 214,28, NuMchc Bank 189,28-100,12, Lübecker 186, Baltt- nwrc 100,25—WS,12, Canada 243,37-213,28-243,87 243,25, Pennjylbauia 121, Mcridionalbahn 123, Lombarde», 23,50, Anawner >19,78, Orientbayn 180,87- 18S,5i>, Princc Heur» 182,78 182,37—182,78- 152,50, Lchantnng 130,87- 130,02, ^0ar> Ichau-H.Neu 225,75—228—227-228,75-220,25 - 228,75-228,80, <Lr. Berliner Strahenvahu 201,62—301,75, Hamb. Pakctfahrt 133,82 bis 133,78-133,50, Hansa 188,87-187, Norüd. Lloyd VS,28 bis 90,12, Dynamit - Trust 187,62—187,25, Louth. Uest 178—177,87, Bochumer ->35,12- 235,87- 235,25—235,37, Teutsch-Lusscmb. 198.25 0iv 190 -198,12 IVS, <>»-tscnli"cheu 203,02-'2'13,80 204,78 bi» 004.25- 294,02 -204,50. Harpcncr 180,50, Hvdcnwhe livcrke 21»,75 !„» 215,50—216,25, PYOntx 2»2—201,50—202,25- 281,87- 002,0'2 dis 282,25, 3i1>eint,u-e Llaytwerkc 104,80-10-1,75, Mombachcr 185,75—186, Allg. (klektr. 275,75, D-uIsch-Uebcrsce Elektr. 17» bio 179,12, Wcs. f. (Llcktr. Untern. 108,1'2—188,25, Lchnckert 167 bis 167,25-107,12, Licmcns L Haloke 251,'25, t^Icklr. Licht und .uralt 142,37—143-14'2,75. )/X Düsseldorfer Börsenbericht vom 8. August. Am Kalimarkt waren Earlsfund höher, Kohlenwerte lagen unverändert still. Das Geschäft erstreckte sich hauptsächlich auf mittlere und kleinere Kuxe, die zu behaupteten Kursen mehrfach ihre Besitzer wechsel ten. Braunkohlenkuxe waren ohne besondere An regung bei unveränderten Preisen. Von Erzkuxen bestand Interesse für Henriette. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie dis Nerv Yorker Börsen, «sw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Lank» una GelSmelen. * Von der Neichsbank werden von jetzt ab Wechsel und Schecks, auf denen als Zahlungsort Neudvrf- chen bei Mittweida oder Mittweida-Neu- dörfcken angegeben ist, angekauft oder zum Ein züge ücernommen. Sie sind an die Reichsdank- nebenstelle in Mittweidazu girieren. Berg- uno ütMenwelen. 8 Kohlenversand aus den Sächsischen Staatseisen- tnrynen oom 30 (31.) Juli bis 5 (6.) August in Tonnen zu 1000 Steinkohlen (einscht. Koks und Lrikttts) aus Sachsen: von Zwickau 36458 (37 780), von Lugau-Lclsnitz 310ö9 (32700), von Dresden 6137 <6092), zusammen 76 654 (76 572): aus Preußen: von Schlesien 21993 (23 549), von Rheinland und Westfalen 6617 (6140); anderen Ursprungs (aus Böhmen usw.) 1703 (1959); Steinkohlen im ganzen 106 097 (108 220); Braunkohlen aus Sachsen: Kohlen und Koks 11417 (7281), Briketts 17179 (13 278); aus Sachsen-Aletnburg: Kohlen und Koks 7941 (13 791), Britetts 16 368 (24 174); aus Prrußen, Thüringen und Anhalt: Kohlen und Koks 4921 (4109), Briketts 21687 (18 929); aus Deutschland zu- jammen: Kohlen und Koks 24 309 (25 181), Briketts 55 234 (56 381); aus Böhmen 70 847 (70 404); Braun kohlen im ganzen 150 390 (151 966); Kohlen aller Art 256 487 (260 186): durchschnittlich jeden Tag 36 641 (37 169). — Im Juli wurden 1 176 867 (1 223 030) t Kohlen aller Art versandt. Z Roheisenerzeugung in Deutschland und Luxem burg. Nach den Ermittelungen des „Vereins oeut- scher Eisen- und Stahl industrieller" betrug die Roh eisenerzeugung in Deutschland und Luxemburg wäq- rend des Monats Juli 1911 insgesamt 1 290 106 r gegen 1 262 997 t im Juni 1911 und 1 228 316 t im Juli 1910. Die Erzeugung verteilte sich auf die einzelnen Sorten wie folgt, wobei in Klammern die Erzeugung von 1910 angegeben worden ist: Gießereiroheisen 241 936 (244 879) t, Bessemerroheisen 34 844 (34 733) t, Tho- masroheisen 812 966 (769 802) i, Stahl und Spiegel eisen 155 374 (127 196) t, Puddelroheisen 44 986 (51706) r. Die Erzeugung während der Monate Januar—Juli 1911 stellte sich auf 8 972 745 r gegen 8 430 348 4 in dem gleichen Zeitabschnitt des Vor jahres. - Gc wertschaft Freier Gründer Bergwerksoerein in Steunlirchen (Kreis Siegen). Nach dem Betriebs bericht jür das zweite Vierteljahr 1911 hat die Förderung während dieses Zeitraums eine Einbuße erlitten, weil man durch zeitweiliges Verlagen der Wasserhaltungsmaichine auf der 500m-Sohle öfters gezwungen war, Wasser mit Kosten zu heben. Die Maschine befindet sich jetzt in Reparatur, nachdem ein Ersatz leihweise beickafst ist. Außerdem haben Störungen im Betrieb der magnetischen Aufbereitung das Lierteljahrsergednls ungünstig beeinflußt. Die Förderung betrug im «weiten Liertcljadr 8584 » Rob'pat, so daß einschließlich 1189 r Bestand am 1. April d. I. insgesamt 9/73 r zur Verfügung standen. Versandt wurden an Rohspat und Roftpnrt 9137 t, so daß am 1. Juli ein Bestand von 636 t ver blieb. Für Neuanlagen und Neuanschaffungen wurden 10 054 ./«! verausgabt. — Donnersmarckhütte. Die Verwaltung hat, laut „Oberschl. Kurier", für ihren Eijenkonstruktions- betrieb umfangreiche Aufträge erstatten. Es sollen mehrere Brücken nach Ostpreußen, ein Wasser- dehälcer zum Ausstellungsturm nach Posen, ein Wasserturm nach Berlin, ein Dampfspeicher nach Bochum usw., geliefert werden. Da die Lieferfristen kurz sind, wird wohl wieder mit Ueberschichten gearbeitet werden müssen. Smkwemerve. H Eilenburger Kattun-Manufaktur. Die General versammlung genehmigte die Bilanz und beschloß, 3 Proz. Dividende zu verteilen. Die Aufsichts ratsmitglieder wurden wiedergewählt. O. T.I. Der Verein süddeutscher Baumwoll-Jn- dustrieller, welcher 3 199 291 Spindeln und 53 395 Wcbstühlc umfaßt, erstattet soeben seinen Jahresbe richt, welcher in Hinsicht auf die Bedeutung, welche die süddeutsche Baumwoll-Jndustrie hat, für die Be urteilung der allgemeinen Lage der Textilindustrie in Deutschland von größtem Interesse ist. Das Jahr 1910 sei für die Baumwoll-Industrie ein Jahr der Ent täuschungen gewesen, es sei das schlechtest«, verlust- und sorgenreichste Jahr seit dem amerikanischen Bür gerkrieg gewesen. Di« Hoffnung, daß eine gemein same organisierte Betriebscinscyränkung sämtlicher deutscher Baumwollspinncr durchznführcn sei, habe sich auch im letzten Jahre nicht erfüllt. Die freiwillig geübte BetriebsreLuktion habe sich auf 10 bis 15 Pro zent belaufen, und sei anzunedmen, daß eine solche Produktionseinschränkung auch heute noch bestehe. Auch der Plan einer gemeinsamen Garnpreiserhöhung der deutschen Baumwollspinnerei habe sich nicht durch führen lassen. Ucber dir Frage der Baumwollkonnosse- mente spricht sich der Brricht ausführlich aus, ebenso über die Angelegenheit d«s zollfreien Peredelungc- verkehrs mit Baumwollfeingarnen. Ebenso erklärt sich der Verein für die endliche Einführung einheit licher technischer Konditionen im Garnhandcl. Braugewerbe. 1r. Aktiengesellschaft Schloßbrauerei Schöneberg. Die ^«»"-Aktiengesellschaft, die die umfangreichen Restaurationslokalitäten „Zum Prälaten am Alexanderplatz betreibt hat, wie uns mitgeteilt wird, ihren mit dem Eisenbahnfiskus über Lies« Räume be stehenden Pachtvertrag neuerdings bis zum 1. Oktober 1920 verlängert. Die Aktien der „Jnn"-Aktiengesell- schaft befinden sich bekanntlich im Besitz der Schloß- braucrei Schöneberg. vervrberunysmelen. * Providentia (österreichische), allgemeine Ver sicherungsgesellschaft in Wien. Der Gcsellichaft wur den ourch Len Reichskanzler die von ihr vorgelegten allgemeinen Bedingungen für Abschlüsse von Auto mobilhaftpflicht-Versicherungen mit Mitgliedern des Königlich Bayerischen Automobil klubs und des Altbaycrischcn Automobilklubs ge nehmigt. Trsnsvortmelen. * Fusion zweier Kleinbahnen. Auf der Tages ordnung der Generalversammlung der Ruppiner Krei sdakn - Akt. - Ges. steht außer den Regu larien: Diskussion über die Frage der Vereinigung mit der Kremmen-Neuruppin-Witt st ocker Eisenbahn. Die Rupoiner Kreisbahn besitzt ein Aktienkapital von 2,3 Mill. Mark, die Ksemmen-Neu- ruppin - Wittstocker Eisenbahn ein Kapital von 3,3 Mill. Mark. * Die Kaysersderger Talbahn-Aktienqesellschaft in Kalmar (Els.) erzielte in dem am 31. März 1911 ab gelaufenen Geschäftsjahre 290 750 (282 210) Be triebseinnahmen, wozu 7494 (6788) -R Vortrag kom men. Die Betriebskosten erforderten 212 375 (201 070) Mark, die Erneuerungsrücklage crhält 7500 (wie i. V), die Tilgungsrücklag« für die Bahnanlage 4000 Mark (wie i. V.). die gesetzliche Rücklage 3166 (3361! Mark. Der Reingewinn beträgt 67 655 (70649) <(, woraus 4 Proz. Dividende (wie i. V.) gezahlt werden. * Russische Eisenbahnen. In dem offiziellen Organ des russischen Finanzminiiteriums werden dis Ergebnisse der letzten beiden Jahre für die russischen Eisenbahnen und ihre Entwickelung in 1911 einer längeren Erörterung unterzogen. Auf Grund dieser Ausführungen hat sich in 1909 der Bruttoertrag der Privatbahnen um 31 730 000 Rbl. gehoben, während die Unkosten nur um 4 792 000 Rbl. gestiegen sind und demgemäß eine Reingewinnvermehrung von 21971000 Rbl. hatte tönstattert werden rönnen. In 1910 hatte sich der Bruttogewinn weiter um 21 971 600 Rubel erhöhen können, ohne daß die Unkosten nennenswert (-s- 6000 Rbl.) zugenommen hätten. Eine weitere Erhöhung des Reingewinns um 26983 000 Rbl. war die Holge hiervon. Insgesamt hat sich innerhalb zweier Jahre der Reingewinn um 48 903 000 Rbl. erhöhen können, und nicht gering war auch die Steigerung des Gewinnanteils des Staates an diesen vermehrten Erträgen. Diese glänzenden Resultate der beiden letzten Jahre lasten indes die Befürchtung, daß nunmehr ein Rückgang oder wenigstens Stillstand der Entwickelung die not- wendrge Folgeerscheinung sein werde, keineswegs aufkommen. * Hanseatische Lloyd-Aktiengesellschaft in Lübeck. Es wird eine außerordentliche Generalversammlung cinberusen, die Beschluß fassen soll über ein Angebot des Verkäufers des Dampfers „Rheingraf" vom 3. August 1911, den durch Eeneralversammlungsbe- ichluß vom 30. Mai 1911 genehmigten Kauf d-s Dampfers ..Rheingraf" argen Zahlung einer Ab standssumme an den Käufer rückgängig zu machen. Im Falle der Rückgängigmachung des erwähnten Be schlusses soll ferner Lis durch die gleiche Generalver sammlung genehmigte Wiedererhöhung des Grund kapitals um 300 000 -tz wieder aufgehoben werden und das Grundkapital der Gesellschaft demnach fortan 300 000 -ff betragen. Betriebsausweise. Ljibeck-Vjich««»» («>s»«bnl»n Juli: praoilorisch 1076 Nl «mehl 55173) M., seit I. Januar 8514 780 «mehr 324 480) M. verlchjeüene Unüultrlen. 8 Die Firma Friedrich Mertsching, 8«s«llfch<Nt für Kraftanlagen und Betriebskontroll« m. b. in Chemnitz ist in das Handelsregister eingetragen wor- oen. Das Stammkapital beträgt 20 000 .it. 8 Zuckerfabrik Glauzig in Glauzig. Der Abschluß für das Jahr 1910/11 befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. — Die aus 15 Proz. fest gesetzte Dividend« kann sofort in Leipzig bei ber Allgemeinen Deutschen E r e d i t - Ä n st a l t erhoben werden. XX Papierfabrik Reisholz, Aktiengesellschaft, in Bibel in Wests. Pon der Verwaltung wird mit geteilt. daß Las Erträgnis de» am 30. Juni adge- laufsnen Geschäftsjahres voraussichtlich die Vertei lung einer Dkvtdeud« oo» « Prq. gestatten wird. XX «ufchtnenindnstrie Ernst -allmch, Aktien, gesellschaft, in Düsseldorf. An der Dienstag nach mittag in Düsseldorf adgechottenen Generalversamm- lung wurde beschlossen, «ine sofort zahlbare Dividende von 6 Pro,;, zu verleiten. Mitgeteilt wurde, daß die ersten 5 Monate des neuen Geschästsjahres besser waren, als in derselben Zeit des Vorjahres, und man glaubt daher, ein« etwas höhere Dividende in Aussicht stellen zu können. Heber die Ein führung der Aktien an der Berliner Börse wurde mitgeteilt, daß diese Maßnahme für das laufend« Jahr beabsichtigt gewesen sei. Man wolle indessen in Uebereinstimmung mit Len beteilig ten Banken erst das Ergebnis des laufenden Jahres abwarten, um dann zu günstigerer Zeit die Ein führung vornehmen zu können. " Die Zuckerfabrik Opalenitza, Aktiengesellschaft, in Opaleuitza verzeichnet für 1910/11 Gesamteinnahmk» von 6 603 982 (5 082 470) Die Unkosten erfordci ten 6 194.521 (1715 146) It und die Abschreibungen 181 133 (151 000) ^L, so daß der Reingewinn 228 327 (217 322) .<t beträgt, w^zu 29 721 (38 5,16) .n Vor trag kommen. Das Aktienkapital beträgt 1 200 006 Mark, worauf im Vorjahre 15 Proz. Dividend« per teilt wurden vermilüttLs. 5 Der Saateilstand in Deutschland stellt sich An fang August, wenn 2 gut, 3 mittel und 4 gering kc deu'iet, wie folgt: Würterweizen 2,6, Sommerweizen 3,0, Wintcrjjielz 2,3, Winterroggcn 2,6, «omme» roggen 2,7, Sommergerste 2,5, Hafer 2,9, Kartoffeln 3,0, Klee 3,9, Luzern« 3,7, Bewäsjerungswiesen 3,2 und andere Wicicn 3,8. — Das heitze trockene Wetter des Monats Juli war allerdings gceignet, die Halm flüchte außergewöhnlich früh zu reifen und die Ernte wesentlich zu beschleunigen, bewirkte aber auch, na mentlich bei der Sommerung, vielfach Notreife und beeinträchtigte Las Wachstum der Kartoffeln und Futtergewächse erheblich. Verschiedentlich richteten Hagelschläge großen Schaden an. Von tierischen Schädlinjxn erwähnen die Berichte nur Mäuse häufig. Während in Süddeutjchlanü die Erträge der Winter Halmfrüchte mehrfach als „gut" und „recht befrie digend bezeichnet werden, lauten die Berichte aus anderen Gegenden weniger günstig, wenn auch hinzu gefügt wird, daß diese vieliach die Güte des Korns ersetzt, was die trockene Witterung an der Menge schädigte. Roggen ist vielfach ganz oder größtenteils aogeerntet. Der Körnererlrug ist mehrfach durch Not reife beeinträchtigt, wird aber im allgemeinen als be friedigend bezeichnet. Auch Weizen, der bereits gemäht und teilweise eiiigesahren ist, verspricht ebenfalls einen lohnenden Ertrag. Dem Sommergetreide mar die anhaltende Trockenheit wenig förderlich; es ist vielfach notreif geworden und lur^ im Stroh ge blieben. Währens in Bayern und Elsaß Lo.hrii'.zen der Ertrag der Gerste mit „gut" und sogar mit „sehr gut" bezeichnet wird, uxrden die übrigen Sommcr- inichte fast durchgängig weniger günstig beurteilt. Das gilt besonders vom Hafer, dessen Erträge vielfach hin ter Len Erwartungen Zurückbleiben sollen. Die Be richte über den stand der Kartoffeln lauten fo>l durchweg ziemlich ungünstig. Man hofft allerdings noch auf «ine Besserung, salls baldigst durchdringende Regensälle eiiureten. Auf leichtem Loben sangen die Kartoffeln schon zu wetten an; die Knollen sind in folge der Dü.re klein geblieben. Trotzdem wird der Stand der Kartoffeln noch mit „mittel" beurteilt. Während der erste schnitt von Klee und Luzerne wenig befriedigte, läßt ein zweiter Schnitt sich kaum noch erwarten. Infolge der großen Trockenheit haben die Futterpflanzen ,o sehr gelirten, daß überall Futter mangel befürchtet wird. Durch die Trockenheit ist die Grasnarbe aus den Wiesen vielfach verbrannt, jo daß in viele« Gegenden eine Grummeternte kaum zu er warten steht. Das Vieh leidet auf den Weiden Not. Man ist daher gezwungen, die Wiesen auszuhüten. Die Heuvorräte, die für den Winter bestimmt sind, wurden teilweise schon jetzt zum Füttern des Viehs verwandt. Es herrscht überall Besorgnis, wie das vorhandene Vieh durch den Winter gebracht wer den soll. * Ucber die kaufmännische Buchführung har sich das Reichsgericht in bemerkenswerter Weise wie folg- ausgesprochen: Der 8 38 des Handelsgesetzbuches schreib! ausdrücklich vor, daß der Kaufmann in sei- neu Büchern „seine Handelsgeschäfte und die Lage seines Vermögens ersichtlich zu mache!', habe". Die Buchführung darf sich danach nicht auf den Vortrag der Einnahme- und Ausgabeposten bloß nach ihren zizffcrnmäßigcn Betrügen beschränken, sondern sie muß auch Aufschluß geben über die ihnen zugrunde liegenden Geschäfte. Nicht allein der jeweilige rein rechnungsmäßige Aktiv- oder Passivbestand des Ver mögens muß aus den Büchern zu erkennen sein, son dern „die Lage des Vermögens", deren Kenntnis und Beurteilung notwendig auch eine Bekanntschaft mit den für ihre Entwickelung und Gestaltung maßgeben den Umständen, also mit der Geschäftsführung und etwa sonstigen vermögensrechtlich bedeutsamen Tat fachen voraussetzt. Fatsch ist es auch, wenn gesagt wird, das Interesse der Gläubiger, die die Kredit würdigkeit prüfen wollten, erschöpfe sich in der Feil stellung des Aktivbestandes des Vermögens. Auch der .Werdegang" des Vermöqenszustandes wird regel mäßig für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit von wesentlicher, wenn nicht ausschlaggebender Peden tung sein. * Der Konflikt in der Putzbranche rst, wie die Ver einigten Abnehmerverbände,'der „Zentralausschuß der Vereinigten Putzdetaillisten-Berbände Deutschlands" sowie der „Verband Deutscher Maren- und Kaufhäuser e. V.", mitteilen, noch nickt beendigt, da der ..Ver band der deutschen Stroybut- und Dameniilzhut Fabrikanten" seinen Beschluß vom 29. Oktober 1910: „Alle Anträge auf Abänderung der Kondition ad- zulehnen und dem Ausschüsse nnd Vorstande kün'tia hin die Entgegennahme derartiger Anträge und die Einleitung bezüglicher Verhandlungen zu untersagen", noch nickt aufgehoben hat. Infolgedessen bleibt der am 13. Juni 1911 von den Vereinigten Abnehmer verbänden einstimmig gefaßte Beschluß: „Falls nichc vorder eine Einigung mit den solidarücyen Liefe rantenverbänden erzielt ist, dürfen Aufträge auf gar nierte und ungarniert« Damen», Mädchen- und Knabcnstrohhüte für die Sommersaifon 1912 nicht vor dem 15. November 1911 erteilt werden", nach wie vor in Kraft. * Gewichtsverlust« im Mehlhandel. Die Hitze hat für den Berliner Mehlhandel recht ungünstig« Folgen. Da» Mehl trocknet nämlich jetzt sehr schnell und damit hängt ein nicht unbeträchtlicher Gewichts verlust an den einzelnen Säcken zusammen. So wird aus Fachkreisen berichtet, daß der Gewichts verlust bei Mehl innerhalb ganz kurzer Zeit 3 bis 8 Pfund pro Sack betragen hat. Dadurch sind natür lich für die beteiligten Kreise nickt unbeträchtliche Verluste entstanden und es empfiehlt sich daher bei der gegenwärtigen Temperatur, die einzelnen Säcke vor der Abnahme genau zu verwiegen. — Das gleiche dürfte fick übrigen» bei neuem Getreide zeigen, das ebenfalls bei der Hitze an Gewicht einbüßt.
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