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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110811010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-11
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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frelws, 11. bttyuv ISN. Lrtpnyer Tageblatt. ür.221. l0S. Usürgang. SsUon „Leipzigs" Spssterfshrt Die Fahrt des Ballons „Leipzig" am Sonntage gestaltete sich für die Teilnehmer zu einer interessanten uns genußreichen Lustreise. Unter Fabrikbesitzer A. Gäbler» Führung erhob sich der Ballon früh morgens kurz nach 7 Uyr vom Sportplätze und über segelte in mäßiger Höhe das Schützenhau» und das Rosental. Dann zog er in langsamer Fahrt über den Scherbelberg und Gohlis, und nahm Fahrtrichtung nach Norden auf Bitterfeld zu. llebcr den Fluren von Lindenthal wurden die Fahrgäste durch einen Besuch in den Lüften freudig überrascht. Der Gradeflieger Wertheim, der auf dem dortigen Flugplätze ständig übt und an der Fahrt tcilnahm, hatte im Scherze am Vorabend seinen Kollegen Oswald Kahnt eingeladen, dem Ballon „Leipzig" in luftigen Höhen seine Aufwartung zu machen. Und richtig: plötzlich ertönte von unten Surren und Brausen, die Schraube sang ihr wohlbekanntes Lied, und in prächtigem Fluge nahte die Gradelibelle dem Ballon. Kahnt steuerte geradeswegs auf sein Ziel zu und umkreiste mit bewunderswerter Nuhe und Sicherheit unjern „Leipzig". Es ist wohl das erstemal, daß sich Freiballon uirü Flugzeug hoch in den Lüften verabredunqsgemäß trafen, und den Teilnehmern der Fahrt wird es unvergeßlich bleiben, wie der Riesenvogel dem Kollegen von der „andern Fakultät" seinen Morgengruß brachte. Ueber Bitterfeld und Dessau führte die Fahrt auf Charlottenburg zu. Gegen 11 Uhr* wurde die silberlchillnnde Schlange des E l b st r o in s über altert. Bisher leuchtete der blaue Azur in Heller, reiner Pracht. Bald al>er brauten graue Dünste auf und verdichteten sich nach und nach zu finstern Regen- wölken. In der Ferne erzitterte die Lust in riesigem Flammcnscheine, es war, wie sich heräus- stsllte, derWaldbrand von Golzow. Gegen Mittag wurde beschlossen, wenn irgend möglich, in der Nähe von Bork zu landen, wo sich die Gradewerke be finden. Hans Grade sollte die Ausdrücke der Be wunderung entgegennehmen für die Leistung seines ehemaligen Schülers Kahnt. Nachdem in 2000 Meter Höhe das Mittagsmahl eingenommen war, wurde gegen 2 Uhr zur Landung geschritten, die in der Nahe von Drück glatt erfolgte. Instru- mente und Hülle waren scimell verpackt und auf einem Leiterwagen ging es, von der Dorfjugend eskortiert, zum Bahnhof Drück. Dann folgte sine herrliche Waqenfahrt nach Bork, wo der Telegraph unser Kommen gemeldet hatte. Von Hans Grade herz lich empfangen, verlebten wir dort einige angenehme Stunden. Trotz des böigen Windes lieh Grade die Flugzeuge aus den Schuppen holen, und bald kreisten Meister und Schüler, r» denen sich auch eine Dame gesellt«, um den wetten Platz. Nach einem gemütlichen Abschiodstrunk entführte uns die Eisen bahn über Berlin nach Leipzig. — Jetzt ist Ballon „Leipzig" nach Hamburg unterwegs, wo er am kommenden Sonntag unter Führung von Dr. Wachs und am darauffolgenden Dienstag unter Führung des Oberleutnants Freiherrn von Hämmer st e i n an den dortigen Wettbewerben teilnehmen soll. Letzte vepelchen mW chenilprechmelüunyen. Zur Bremer Spiouage-LffSre. O. Berliu, 1V. August. (Priv.-Tel.) Zu der Meldung aus Bremen, daß der Bremer Verteidiger und die Verwandten des in Bremen verhafteten eng lischen Spions nach Wiesbaden abgereist sind, erfahren wir noch von anderer Sette, daß sie in Wiesbaden mit Iustizrat Gordon - Berlin, der vor dem Reichs- gericht in Leipzig die beiden englischen Spione Trench und Brandon verteidigt hat, Rücksprache nrhmen wollen. Die elsaß-lothringischen Mahle». (?) Straßburg (Elsaß), 10. August. (Eig. Draht meldung.) Als Tag für die allgemeinen Wahlen zur Zweiten Kammer d«s Landtages von Elsaß-Lothringen wurde durch Anordnung des Statthalters der 22. Oktober festgesetzt, für etwaige Nachwahlen der 29. Oktober. Da» Befinde» des Papstes. Nom, 10. Auyust. sEig. Drahtmeld.) „Osser- vatore Romano" veröffentlicht abends folgende Note: Im Gegensatz zu den übertriebenen oder phantastischen Nachrichten, die von ita lienischen und fremden Blättern verbreitet werden, können wir versichern, daß sich der Gesundheitszustand des Papstes verbessert bat. Der Gichtansall im rechten Knie nahm beträchtlich ab und ist in voll ständiger Zerteilung begriffen: indessen bedarf der Papst insbesondere wegen der außerordent lichen Hitze noch mehrere Tage der Ruhe und Pflege. — Eine andere Meldung dementiert, daß der Papst von Bronchitis befallen fei. Das geht auch aus Mitteilungen hervor, die der Staats sekretär Merry del Val dem diplomatischen Korps gemacht hat, als dieses sich nach den gestrigen Feier lichkeiten nach dem Befinden des Papstes erkundigte und die Glückwünsche zur Genesung darbrachte. — Morgens besuchten den Papst seine Schwester und Nichte. Gnylilcdes Unterhaus. London, 10. August. (Eig. Drahtmcldung.) Mills fragte an, ob Drey auf di« Verhaftung eines kritische» Yeomanry-Offiziers in Deutschland aufmerksam geworden sei und welche Schritte die Re gierung in dieser Sache zu unternehmen beabsichtige. Grey erwiderte: „Nach dem Bericht des stellvertretenden briti schen Generalkonsuls in Hamburg ist ein britiscl^er Untertan unter der Beschuldigung der Spionage verhaftet worden. Der Verhaftete hat den Beistand eines Rechtsanwalts und steht in Verbin dung mit seinen Verwandten und Freunden in England. Es scheint, daß der Fall nach den Regelndes d eutschenGerichtsverfah- rens behandelt werden muß. Es liegt deshalb kein Grund für eine Einmischung der britischen Regierung vor. Die britische Botschaft in Berlin ist angewiesen worden, diejenige Unter stützung, die dem gesetzmäßigen Vertreter des Ange klagten billig gewährt werden kann, zu leisten." Abg. Dull fragte, ob Grund vorhanden sei zu der Behauptung, daß der Angeklagte mit Brandon und Trench in Verbindung gestanden habe. Grey antwortet«, er habe eine solche Darstellung nicht ge sehen. Soweit er sehen könne, sei sie unbegrün det. Auf di« Anfrage Ashleys, ob der Angeklagte tatsächlich Offizier deryeomanry gewesen sei, ant wortete Grey: „Ich weiß darüber nichts Gewisses und habe keinen Grund zu der Annahme, daß diese An gabe falsch ist, aber ich kann sie nicht aus eigener Kenntnis bestätigen." Handelsminister Buxton gab bekannt, daß der Busstand der Kohlenträger beendet ist. Die Unterhandlungen der Ausloder und Fuhrleute mit den Unternehmern würden heute fortgesetzt. — Churchill sagte in Beantwortung mehrerer Anfragen über die U n r u h e n, der Polizei präsident von London habe für den Augenblick aus reichende Kräfte zur Verfügung, aber wenn die Ruhe heute nicht wiederhergestellt werde, werde die Regierung eine Erklärung über die Schritte ab geben, die zur ferneren Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherung der Lebensmittelzufuhr in London unternommen würden. Churchill fügte hinzu, der Polizeipräsident sei beauftragt, alle not wendigen Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ord nung und der Gesetze zu treffen. Personen, di« sich Ruhestörungen oder Bedrohungen zuschulden kommen ließeie, würden sofort verhaftet. Die Vetobill vor dem Oberhaus. <0? London, 10. August. (Eig. Drahtmeld.) Lordprästdent im Geheimen Rat, Morley, gab in Erwiderung der Anfragen Lansdownes und Midletons folgende Erklärung: Wenn die Parlamentsüill heute abend fallen sollte, wird- Seine Majestät einwilligen, so v i e l e Peers zu ernennen, daß ihre Zahl hinreicht, um jeder mög lichen Kombination d >r Oppositionsparteien zu begegnen, durch die die Varlamentsbill zum zweiten Male einer Niederlage ausgesetzt werden könnte. Jede Stimme, die gegen den Vor schlag abgegeben wird, daß die Lords auf den Amendements bestehen, wird zugunsten der ausge dehnten, beschleunigten Ernennung von Peers abgegeben. Die äußerst lebhaften Diskussionen zogen sich bis in die späte Nachtstunde hin. Deutsches Kapital für Haiti. 8t. New York, 10. August. (Priv.-Tel.) Lecoute, der neue Machthaber auf Haiti, ver handelt mit deutschen Bankiers wegen eines Darlchns von s/z Million Mark. Heues Thester. Lomes unü Jutta. Der gestrige Shakespeare-Abend war in mancher Einsicht sehr interessant und wertvoll. Konnte di« tundgetan« Absicht der Regie, „Romeo und Julia" srrichtos und in der originalgetreuen Szenenfolge zu spielen, bedenklich stimmen, aber auch aller Erwar tungen aufs höchst« spannen, so vermochte di« Lösung, die Oberregisseur Winds gestern erbrachte, durchaus zu überraschen, und macht ihn verdient um di« Arbeit an Shakespeare auf der deutschen Bühne. Es war eine überaus glückliche Idee, durch die beiden dem Fuchssche» Künstlertheater ursprünglich entstammenden Pylonen mit ihren unauffälligen Türen eine vielfach verwendbare Vorderbühne von Neliefwirkungen zu schaffen, auf der di« Nebenszenen g'llcklich untergebrucht sind, ohne daß ein langwieriger szenischer Apparat dazu benötigt wird. Die grossen Haupr- und Massenszenen verbleiben auf der mittle ren Bühn«, die sich nach Bedarf noch in einer Hinteren tleinen Bühne fortsetzt. Dazu kommt als nützliches Requisit noch de: große, seitlich sich öffnende Vorhang vorn vor der bewährten Gardine. Mit diesem Szena rium arbeitet Winds überaus geschickt und läßt Szene um Szene, Akt auf Akt sich schnell und fast ununter brochen cbspielrn. Ich will nickt unterlassen zu be merken, daß die Präzision hierbei ein paarmal auf Kosten ees Geschmackes der Inszene geht. So ist Li« Balkonszene in einen unpoerischen schmalen Hof ver legt, und bei dem Feste zuvor öffnet sich der Vorhang nicht ein einziges Mal weit genug, unseren neugierigen Augen das Fest im Hause Eapulet zu enthüllen, so daß dieses ganze Fest nur angedeutet erscheint und da durch die ersten Szenen mit Julia auf diesem unsiche ren Hintergründe etwas Schemenhaftes ausgeprägt er halten. Ebenso kübn wie praktisch ist es, die Zell« des Lorenzo uns im Ausschnitt von kaum mehr als der Breite des Souffleurkastens mitten auf soweit ver deckter Bühne zu acüen. Aber beim »weiten Mal«, wenn der tobende Romeo mit seinen Klagen di« enge Zelle e 'üllt, wird inan ein gewisses Gefühl der Acngstlichleit doch hier nicht los. Uno in der Tat: Romeo tritt denn auch keck hinaus aus dem engen Rahmen. Etwas Dedenkliches hat es vielleicht auch für manchen, die Brautkammer so einfach hinter den großen Mittclvorhang zu legen, ohne Wand hart an den Durchgang, auf dem di« sehr entbehrliche Szene Capulet-Paris spielt, zumal Romeo sein« Stimme auch im feindlichen Lager niemals zügelt. Doch was bedeuten diese Einzelheiten gegen das Ganze, Schöne, den farbenprächtigen, lebenerfüllten und so verständigen Rahmen, den Adolf Winds dem unvergänglichen Drama in seiner Urform zu geben versucht! Ein Versuch, der Gelingen und Erfolg ist! Ich bin gewiß, daß allen Hippokraten, denen Shake speare, zumal „Romeo und Julia", keine Lockung be deuten, heiße Sommerabende im Theater zu versitzen, diese Ausmachung überaus gefallen wird. Und hinter her wird man sich wie im Winte. bei der „Komödie der Irrungen" fragen: Ja, ist denn dieses prachtvolle Stück überhaupt «in Shakespare?! — Es kommt ja hinzu, Latz Winds auch alle Kraft darauf verwandt hat, den neuen Rahmen mit wirklichem Leben zu er füllen. Wie prachtvoll klang der Abend mit der großen Raufszene ein, die nur der ungeschickte Prinz nachher ein wenig verwischte! Jede Szene ein echtes, blut volles italienisches Bild. — Hierbei sei noch vermerkt, daß wohl über die kahle Mauer bei Bruder Lorenzos Zelle nicht unmittelbar zur Rechten das Haus der Montngu- hinübergrüszen darf. — Das szenische Bild verlebendigte eine würdige Darstellung. Wohl war noch manches unausgeglichen, wohl möchte man sich diese und jene kleinere Be setzung anders, bester besetzt wünschen, aber vor wiegend waren es dem äußeren Bilde ebenbürtige Leistungen, die wir sahen. Frau Monnards Julia, ist den Leipzigern vertraut und lieb wie die Amme des Frl. Dalldorf und manche andere Partie im Stück. Im Romeo begrüßten wir Herrn Feld- Ha in m e r auf unserer Bühne, den anderen Alexan der M o i ss i. Gewöhnt man sich an die frappanten Parallelen im Spiel der beiden Rcinhardtküustler, findet man sich insbesondere nut diesem lärmenden, sehr behenden Romeo ab, so wird man an dem reiz vollen Organ Felshammers, an seinem sehr tempern- mentoolleu Spiel reichen Genuß finden. Freilich das Moistihafte, mit dem er uns schon damals in den „Gespenstern" kam, mag er mehr und mehr ablegen. Aus seinen mebr deacktenswerten Szenen gestern mit dem wackeren Mcrcutio und Denoolio (Decarli und Brügmann) möchte ich folgern, daß er au« eigenen Wegen bald zu würdigeren Zielen gelangen wird als die morbideste Menschendarstellung eines darin un erreichten Moisti sie gewährt. Das Haus wird noch ost Gelegenheit haben, dieser interessante«! Ausführung ebenso begeisterten Beifall zu spenden. kanl kadarnvdnrx. Münchener Mozart-Festspiel«. '«L* München, 10. August. (Priv.-Tel.) Richard Strauß dirigierte heute zuin ersten Rial« im Restdenz- lheaier beim zweiten Mozart-Festspiel« .Figaro, Hochzeit". Strauß wußte graziöse Feinheiten mit ver blüffender, bezaubernder Kunst bloßzulegen und ent gegen Mottl durch flotte Tempi Mozart von neuer eigenartiger Seite zu zeigen. Dir Auffübrung war gut, das Publikum begeistert. Zum Unfall des Ballons „Magdeburg". Magdeburg, 10. August. (Eig. Drahtmeldung.) Der Magdeburger Verein für Luftschüfahrt teilt zum Unfall des Ballons „Magdeburg" mit, daß der Ballon nicht abgeitürzt sei, sondern lediglich durch ungünstige T e m p e r a t u r v« r h ä l t n i s s e «in allzu rasches Fallen durchgemacht hab« (Ein Platzen der Ballonhülle, wie es nach Angaben Lee ersten Meldungen der Fall gewesen sein soll, ist nach dem heutigen Stande der Ballantechmk auch fast ausgeschlossen, da das Ventil des Ballons den Gas druck ständig reguliert. Die Red.) Keine Cholera. 'M Hamburg, 10. August. (Eig. Drahtmeld.) Die ärztliche Untersuchung des unter cholcravcrdächtigen Erscheinungen erkrankten Kapitäns und seiner Ehe frau ergab, daß keine Cholera vorliegt. Die Erkrankung ist lediglich eine Folge der bei beiden schon früher ausgetretenen Dysenterie. Grubenunglück. pt. Brüx, 10. August. (Priv.'Tel.) Heute ereig nete sich auf dem „Anna-Schacht" ein schweres Un glück, durch plötzlich hervorbrechende Grubengase. Zwei Bergarbeiter kamen ums Leben, fünf andere wurden im besinnungslosen Zustande ins Hospital gebracht. Feuersbrunst. pt. Schlnckenau, 10. August. (Priv.-Tel.) In Hilgersdarf sind fünf Wohnhäuser und eine Scheune einem Brande zum Opfer gefallen. Ein abgebranntes Dorf. Mailand, 10. August. (Eig. Drahtmeld.) Das Dorf Lusern in Südtirol, das dicht an der ita lienischen Grenze liegt, ist abgebrannt. Tas Feuer fand an den jüngst eingeorachten Heuvor- räten so reiche Nahrung, daß von den 80 Häusern des Ortes nur drei stehen geblieben sind. Fliegerabsturz. G Kopenhagen, 10. August. (Eig. Draht meldung.) Bei Aalborgist der französische Flieger Poulain ans bedeutender Höhe abgestiirzt. Sein Zustand ist crnst. Fabrikbrand. Lodz, 10. August. (Priv.-Tel.) Die Vigogne- Fabrik Rosenblatt sowie ein Teil der Fabrik Lurjcs ist niedergebrannt Eine dritte Fabrik, die den Gebrüdern Montschek gehört, wurde stark beschädigt. Der Schaden ist bedeutend. Leme ükmaelsnMnMleir. H Essen, 10. Angust. jEig. Drahtmeld.) D'e Frage, ob von den reinen Hochofen werken eine Er mäßigung der Kokspreije zu erwarten sei, wurde heute abend hier in einer Sitzung non Vertretern der reinen Hochofenwerke erörtert. In Anbetracht der Lage der vermischten Werte und im Hinblick dar auf, daß ein Rückgang der Kotspreise dem Ausland gegenüber eine Schwäche bedeute, sollen die bis herigen Preise Leibehalten werden. Im übrigen soll mit dem Roheisensyudikat noch verhandelt werden. 5 Paris, 10. August. (Eigene Drahtmcldung.) Zu Beginn des Verkehrs an der heutigen Fonds börse herrschte sehr runiqes Geschäft. Russische Fondo schwächten sich im Einklang mit London und Berlin ab. Die Tendenz blieb lustlos, und die Geschäfts stille hatte, allgemein ein Rachgeben der Kurse zur Folge. Besonders litten darunter Rio-Tinto-Aktten, da auf diese Nachrichten aus Amerika über den Kuvkermarkt verstimmend einwirkten. Ebenso wnre Goldminen angeboten. Zum Schluß machte sich eine Besserung der Haltung bemerkbar. * London, 10. August. (Privatkabelgramm.) Die Börse (über deren Eröffnung wir l>ereits in unserer gestrigen Abendausgabe berichteten. D. Red.) nahm einen schwacl)en Verlauf im Einklang mit New Park. Amerikanische Wert« gaben weiter nach und schlossen zu den niedrigsten Kursen des Tages besonders waren Canada-Pacific-Aktien angeboten. Merican-Railway- Aktien verstauten gleichfalls aui den unbefriedigenden Ausweis der letzten Woche. Auf englische Bahnen und englisch« Industriewerte dürfte der um sich grei fende englische Arbeiterausstand von nachteiliger Wir kung sein. Schließlich machte sich eins Besserung be merkbar. Kupfcraktien wiren angeboten, südafrika nische Werls zeigten eine stetige Tendenz. IndieVankvonEngland flössen 80 000 Pfd. Sterl. durch Barrenkauf und 5000 Pfd. Sterl. aus Frankreich. * Rew Bork, 10. August. (Privatkabelgramm.) Der Rückgang der Akt-en der Canada-Pacific-Bahn betrug an der heutigen Börse N Proz. * New York, 10. August. (Privatkabelaramm.) Nach Meldungen aus Prttsburg sind die Aufträge in Stahl zurückgegangen. Verschiedentlich werden Preisrückgänge gemeldet. * New York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Der Stahltrust eröffnet in Canada eine neue Ge schäftsstelle. * New York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Die Union.Pacisic-Bahn erklärte eine unveränderte Quartalsdividende von 2'/, Proz. Ne« York, 10 August, äondsbörfe. (Schluß.) 1 iM. I ttorr)'> ! neui norNe? S7.50 2d.- 4L615 K2.12 z2,5»! «Leiv aui 2L7 vo.t.v.ievternrl. 23/ Mech>. a. Berlin L4.-4 Wecül. n. Bari- 5.1)37 Wechte! a.Lonb.! E Tage, 4.KZ75 London Ladir Transfers Sttver Bullt,» Sl. Laut« S. A. Sir,. 4* Bond« Eoutbern Pacii. 4 »t, M/L Bb«. «lchtton Loo. Balttmor, Lanad Sa«. Udeszp. ikr l-btcoao. Mtlw. t-ol. Southern ! T.nver Lom Urte uo.nmoii c-realRorlvpl«, 0lltnoi«L«ntral Ledtav Baller, Lutsv. u.Naldv» Missouri Nam. 2.Z' "tiiiour Par. 2.5k) »ewSiori Lenlr AewBorlOnlar. 5.1S37 Aori. and Wett. AorlbcrnPacitic Vennlnlvanta llaavtna Stork Island SvuihenrParU» Lo»»darnRa1iw Uwmi Saeiste WabaNr vrrf. Umatnamalw »>n«rtc. Loeom. »mrrie. Smeiu Linrr. Sua.Rrf. itnoronva .SrncratSlrrirtr >tln Sirrt romae ko. prei. 1ZS.ÜÜ V u«av Lopprr Btra. Ldrnvco Nail»»al Lra» Standard Oil rrar«Ro«V.Ll>>r * Ne« York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Der Verkehr an der heutigen «Sri« zeigte durchweg ein« äußerst lebhafte Geschäftstätigkeit, nicht weniger al» 1052 000 Stück Aktien wechselten den Besitzer. Die Eröffnung vollzog sich bei sehr erregtem Verkehr mit kräftigen Kursrückgängen, da eine Flut von An gebot von allen Seiten hervortrat, besonders starl war das Angebot aus dem Auslande. In hohem Grade litten darunter Getreidebahnen, vor allem Reading, aber auch Ctahltrust und Harrimanwcrtc. Von den Dossiers wurden vielfach Angriffe unter nommen. um Not- Limited zu erreichen, da den Auf- forderunqen*zur Ausfüllung der Einschüsse nur in ge ringem Maße entsprochen wurde. Der Markt ließ zeitweilig jede Widerstandsfähigkeit vermissen, da in bedeutendem Maß-: Hausscpositionen sowohl von großen wie kleinen Spekulanten gelöst wurden. Einen verstimmenden Eindruck übte weiter die politisch: Lage und die einqeleitete Untersuchung gegen den Lrahltrust aus. Ferner wirkte verstimmend die An- küuNgung, daß der Gcneraljtaatsanwalt die kürzlich erfolgte Umgestaltung der Citybank zu einer Secou- rity Company für ungesetzlich erklärt habe. Auf dem ermäßigten Kursniveaü wurden zwar Jnter- vcntionskäure vorgenommen, doch reichten diese nicht zu, um eine weitere Abschwächung zu verbindern. Neue Positiouslösnngen ermutigten die Baissiers zu erneute:'. Angriffe:'. Anscheinend Latten die bei Be ginn vorgenammcnen größeren Verläufe ihren Ur sprung in Aufträgen des Auslandes und Kanadas, insbesondere wurden die Abgaben in Canada Pacific daurch erklärt. Es hieß, daß Interessentengruppen der Standard-Lil-Company in umfangreichem Maße Geld ausgelishcn hätten und dagegen größere Posten Aktien der Lh'cago Milwaukee and St. Paul Co. Gleichwohl konnte sich später eine leichte Erholung durchsetzen, reckt zahlreich wurden zu den abgcschwäck- ten Kursen kleinere Positionen als sonst usanccgemäß aus dem Markt genommen. Für ausländische Rech nung wurden neben Käufen für Norddakota 20 000 Aktien verlaust. Der unerledigte Auftragsbestand des Stahltrusls hat eine Höhe von 2 ,">8Z 000 Tonnen erreicht. Gegen Schluß der Börse ließ der Abgaüe- druck nach und das Geschäft gestaltete sich ruhiger. Deckungen bewirkten, daß die Stimmung schließlich einen stetigen Charakter annahm. Einzelnmsätze: Reading 151 000 Shares: höchste und niedrigste Kurse 118'4 bzw. 11i>ö<i: Union Pacific 201 000. 178».- bzw. 17.^4: Steels 187 000. 72 2 bno. 72A«. Atchison 27 000, 107 bzw. 101-'>!»: St. Paul 28 000. 120'4 bzw. 119. New Port, IL ästigust^ Produktenbörse. iSchlus-.i I »euie I v 'rvei, i Fr>orn>r ^-r>,rn (roier i 'mnl.Ar.LNoo Septcmbcr Tcreiiivci Z i-irts Ar. :: mixe» loio v-i.'-r '.'!r. 7150 cltpp.'S wkc> 48.25 vnuinnioitk .ttl 12.4» Auauu 12.12 September 11.27 Otiodcr 11.tt Stovenibcr 11.17 Te,«mber 11^21 Januar 11.15 tzevruar Mär, 11L Arni Ort. loio 12,- itobetsen L!r. I Storlh. ,Zounvr, 151SL5 co. - Ar.. 144-15 LOurhcr» Str. I 14-4154 do. bo. Soft Bessein. Ll-iy. 144154 tPiUSburni LIL» -luhtichceaen I.L, tSL8 li-Lrä 71.25 1825 12.4» 12.r1 tlÄ I1.2S N.27 11Z5 iL- 15-1525 14^-15 .4'4124 14^24 <-l<i .kupier Tt. loko .Nun » 4Z5» chut 8 41Z7 S.'iei>> <Lpr.ivi>.> Lchni-I? 4i>. «l. Nohe a.Lrble. S»ttcc>r stiittrr <Zi «rnn. vo. nluscrvavl Vctroleui» reNn. mLaicc vo. Ll whtlc Lred. Latanc Tain TrrvenUn N.J vo. Luvannal do. WUmuigl. Lerreioriruiii ui rü Liverpool naNiStollcroai: »ach Hamvurc .«aNrrSUv Sir.", loko L1.5, > 'Uu,,. . Ok,. ! »rpctt 4.0, h.üv 4.U 8./Z 7.25 I^S c.2o ' bl.- 4u.S7 43./- 1.75 1.25 10.- I.'Ä 2.- 4.25 .2.5» 1?^-S 11.62 NB N.- ?.75 7.LS 63/ L3.L» i 49.3/ ' 4S.7z 4.1 -rll ',.45-60 12ck7Z,i 12,1/5/ 42.7d' ! 12.?c8 5.Ü5 6.1L 615 6.15 9^1 ! N 5.6z 4.U * New York, 10. August. (PrioatkaLelgramm.) Feste Auslandsberichte und RegciiMc.ngel ließen den Vaumwollinarkt in fester Haltung erösfuen, die aber bald einer Verstauung wich, als günstige Witterungs prognosen bekannt wurden unb aus d:m Innern größere Ankünfte gemeldet wurden, wätrrend ander seits geringere Lxportnachfrage enttäuschte. * New York, 10. August. (Prioatkab-lgramm.) In Rückwirkung des gestern erschienenen wenig be friedigenden Negierungsberichtes eröffnete der Wei zenmarkt in fester Haltung, da höhere Meldungen aus Liverpool und günstige Erntenachrichien aus Rußland vorlagen. Später schwächte sich die Ten denz ab, da der Markt in Winnipeg matte Haltung bekundet« und aus Manitoba die Frostschäden de mentiert wurden. Nach vorübergehender Erholung auf bessere Erportnachsragr trat schließlich wieder eine Abschwächung ein in Erwartung eines günsti gen Erntebericktes aus Kanada. " New York, 10. August. (Privatkaöelgramm.) Der Maismarkt war in Hinblick auf den unbefrie digenden Reqierungsbericht anfänglich gleichfalls fest, schwächt« sich jedoch später vorübergehend ab, da Regen und kühlere Witterung gemeldet wurde und sich größeres Farmerangebot zeigte. Der Schluß ge staltete sich trotz günstiger Ernteaussicht-'n fest, weil besseres Begehr nach Lokoware heroortrat. * New York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Brrkanfte Boot»kadu«gen: Weizen 85, Mai» 7. * New York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Die Tendenz am Kaffeemarkt war fest infolge von Käufen bedeutender Detuilhändler und besserer Loko- nachfrage. Auch für europäische Rechnung wurden Anschaffungen vorgenommsn. * New York, 10. August. (Privatkabelgramm.) Der Auftragsbestand des Stahltrusts am Ende Juli dieses Jahres betrug 2 581 000 Tonnen gegen 2 28100,1 Tonnen, das entspricht einer Zunahme von L23 000 Tonnen. Am 20. Juni d. I. batte der Auf tragsbestand gegen den Vormonat um 218 000 Tonnen abgenommen. Chicago, 10. August. Produktenbörse, tSchluß.) bi-iii vlirv.-r i »-eul i narber ire>oi,«n «»«. Mats Mat 65.- '4 75 fernem bei S2.-)-1 92»5 Haf.-r kepk. 1187 41.87 Tezemder .H62 c«.7s Tezemder -4 25 44^t7 Mai 102.3/ 102^5 sttimai» Sev!. 8->: ".025 Mats Aua. — —» Park Serudr. I/.25 17.7-i Ter,em der 65.87 65.- .Uipueii S vt. S.225 S.Z75 Tezember 6287 6262 verspätet eingetrosfen. *'vartS, lv. Auguil. iLiiluv.» wo»,ucker feil neu» «ovdU. ao SV'-,b-r tzuiker io» ic» «uauN <24, September 424, idkk.-öanuar 2ö, Januai-AprN Z84>. — Lensen,SIul>i>>. ' Parts, 10. August. - Uhr 15 Mtn. Svlrtru» ruütg, AuguU *k.bO. Seplcmvcr 56,75. Sevlemb»k.Te»eu.ber ^2.50, -Z'inuar-AprU 51.77,. zt >. s z »elt-, SluinU 6 75 L-piembrr ^4.^2. ckevlembrr-Te emser 76,—, (iouuar-.'Ivr t /t.--. ' ,N 'S, io Augusl, -us, t> im -> »i rut-ig. NuguU 25.6^. ^:pl«i,,v«r L5,5Ü, »«piemdcr-Tc, md.-r 25.66. ooe:uz«r» Februar 2S,YH. üiuggen eubia. Augu'i L.25. S!oo.inv«k» stebruar 18,-5. Lir!)i ruh-.g, Auguit Senemdcr 5Z.15. Sepinncer-Sezemder ZZ15. »loocmder-Februar 33,2:. — Weller: ScLSn. tthesrcdakteur: Dr. Ludwig Stetteuhetui, t. Bertr. Jvtzaaa«» Schatz. verantwortllche Redakteure: Kür Politik ,. L'enr. ». iktrchrath, lokale u. sächsische Nngcleaeubetten, Tageschroiitk <<ermtsch»e« S. ». valilar, da» goutlleion Paai ^chaombvrg, Musik ik. Sr-util, Lvvr» unb Gerilb,»i.mt ,1- H-aet-ld. »tttr tue Haudclejeirung A. »irchratd. t'»r Sen lcuccU Msz ^tzi«. «aimUch in Leidig. Unoeriaagteu Man«itr,p«ea M >»et» va» rliRU» porio detzusttge». 1411, »usbewaheu«» ua» rlttickgad« wir» tat». Gewahr ubervomme». Salchrtzt« ß»d »ich» oerilultch ,» adressieren, sauber» a» »«, Verla», di« Redaklia» »de, die Selchiiltsftell« Lr«p»t»e» AHD^kakki» M etiye».
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