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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110811010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911081101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911081101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-11
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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Im vorigen Monat erhielten die deutschen Architekten durch die Tagespreise von einein Ausschreiben zur Gewinnung von Bauplänen für die groffe Ausstellung in Japan im Jahre 1017 Kenntnis, das bereits im Mai d. I. im japanischen Staats anzeiger veröffentlicht worden war und dessen Teil» nähme nach dem Sinne des Ausschreibenr auch Aus ländern offen stand. Da infolge des bereits auf den 3E. Septeniber d. I. angcsctzten Termines für die Nbovinittelt von der ^wtl. änzknnttsstoUo der Labwvrrv- rirekon Lundosbubnvu iw lotoruatioiulloL SlkontUadon Verkebrsouroun io llerliu W., Out« deu l-iaden 14, vom 10. äauust, uw 7 Obr morgen». lv?.75 l^r.61 lol- »edr «sdr sedün »odr »ebüll «rdr »oddu «ebr »edda sebr sodr «obr evbr svur eobr sekr »ebr Wttteraogsvorlauk la8aebsea von, V.-1v.tiuxu»t 1911. ^w 9. ^uzruit reiften « ob iw Wetterverlnnke keine ,vc«eot»ieken VerunderimLen. Oie Temperatur blieb vderoorwal avct «wen dis Drockv poriod« erlitt kein« Ooterdieekllll^. Oer deutle Morava reibt sied den vvederaekendeu vollkommen an. I)io Winds weben sekwu« an» venc-k.edeoen llicktnngen. Vie Temperatur ist übernonval a«b lieben. Oer Ooktckraolc tttllt. »sbr «Lva sokr eeli da svkr «cbün »atir svbr »ekr scbr »ebr IN rai irs r»» rrt r«« 366 4tt 660 632 781 77« iru ie Genoffe >u verwenden te Unter» r und Aus» i die Beamten Abhängigkeit :n. und unum» taldemokratie t, sie auch die srat besetzen n mit sozial» ls Mittel im - Die Ver» 2 » . 2 > 1 1 Sepioill Ü68 Lsfillllki' iiVotte."i)Ui SLU5 vom 10. -Inzust. eedvn sobün eodva keboa eebdn oodün sebdn »ebvu »okr aobda Witter uagsllbersiobt: WLbreud d»s derometrisob-; li.'sLimum kieb Inog^em uvrävvürt« iii-, oaeb I'iuol'ml rreiterdevexte, iit voa Westen neuer bodor I-ukt<lruck vor^erile.bt, äor nur äineb eine seumolo Oiauv rietsron l.ur'r- llrnckes Uber der k>ord-ev und kravkreieb von dem östlioneo Onrometennuxiinuiu zetrennk r»ird. lu Dcutüediaod blieb auob gestern unter lorldsuermiew lloebdruvkviuÜu»» du« Vi elter beiter, tioeken uod sekr ^nrm. la Wool- und Ilitteldvutsebland stieaeo die Temperaturen voeb kbbcr als am Tage vorder empor uud crreieblen stellens eise 35* 6, iw Osten «rkudren sie keine rresvotliedeu ^eudvruv^en. Heute srllb ist der lliwoiol IlderaÜ volkenlos, es rvedvn leiobte dstliobe Winde, nur in lllitteldeutseblaud ist die KorFeotomperatur elivas getaileo, soni-t meist gestiegon. Wittarunlksaussiobtvv: lütrvss kubier, riemlied beiter, trookeo, miiszige ^ordostwindo. 24 19 22 23 20 18 12 18 VifsnenoeoDLeiilUllgen «n l.eipr«g. 120 m über l>>. Wetterbericht lL. 8. Ls»m«Ie» Vren lv» Wilteruog in Laobsen am 9. August 191 l. taatsansalt« ^urt Orro L. pzig wegen rr o. I. unter hungshaft zu -urteilt war» ievision beim »er zurllckzog. ichtete er ein ip^ig, in dem irlangt«. In ang u. dergl. r. Er wolle lten, darum en Entschädi gt dann vor, vohl er eine be, «in Dor rt. Er wolle Dafür, dah ourde, bean- > dodurch ge- nige weitere In seinem bündig: Der n Bater ein- t, sonst fahre iaatsanwalt- r Absendung . Es wurde erfahren we- eleitet. Am rienstrafkam- ffungsversuch im vorigen teilt worden, des Urteils, den Schreib worden war, apiere über- ch die Unter erfolgt, weil am 8. Juli von der Be- i 28. August Vertreter der hten Erpres- : eine ange- ach längerer de, dah dem chnungs- »mmen seien, lntersuchung Es wurde «stimmte lomv«vluskUlen>e 9. IlleüU» I«m!»»f»Iiir: -l- 29.2. Ü-L«»»«?, m Ul»c« »s, : O.k>. U1r>»»i»«s lliii Uvv><«»»a -ViNei^nz. -- 1b.t -- US >7.9 -- 11.7 -- n.o - - 10.S - - 1S.2 11.7 4- 9.S -- 12.S -- 12.8 -- 7..' -- lb.8 >» >!r >i» >U 13261 1Od,1O 16.10 L? M.75 Ossel Lora Obur Oavo, rviburg (lvot liier u» OSs'^boovu tuterlakea 0» ^twuL-de kolld» Oauwumo Oooaroo Ougaao Ousaro Lloatrvur >vued»tal Lt. Oall« 8t. Ilorit^ ^r^adiv 8«ballb»u5vL 8ivrre Tbaa Vev«/ verwett Lüriob M/. O1.Ü le^.dL ^.7 SS.- VMerunysdrricht au« dem bayrischen Hochland vom 1». Angnft. 3 Das Internationale öffentliche Verkebrs- bureau in Berlin. Unter den Linden 14, teilt uns mit: München: 19 Grad, vorwiegend heiter, Zugfpttze: 5 Grad, vorwiegend deiter, Kochel: M Grad, prächtige». wottenlose» Wetter, Sont« Hof««, IS Grad, prächtige^ wovenlofe« Wetter, Barometer 702. -461 SI MA 1.2.SÜ -. L9.2 - - >84 -- rs.r -r» 2^.» -- rr.» -t- ».Ü -t- rs.i - - 27.1 - - Ü7.S - - rs 8 - - L4.il - - ».1 r/L Mat»z, 1L Lug. (Fünf Waggon ballen niedergebrannt.) In der Tastellschen Waggonfavrtk zu Mombach brach Grohfeuer au«: das m den ausgedürrten Holzvorräten reiche Nahrung fand und sich in kurzer Zeit über fünf der grossen Waggonhallen verbreitet hatte. Die gabrikseuerwehr war dem verheerenden Element gegenüber vollkommen machtlos. Die auf dem nahen „Drohen Sand" zur bevorstehenden Kaiser parade übende Militärfeuerwehr rückte rasch zur Hilfeleistung an. Bald kamen auch die Wehren von Mombach, Mainz und Gonsenheim. Mit acht» zehn Schlauchleitungen versuchte man des Feuer» Herr zu werden. Doch alle fünf von dem Element er griffenen Hallen brannten bi« auf den Grund nieder. Auher den grohen Vorräten sind fünfzehn fast fertige O-Zugswaaen verbrannt, deren Wert sich auf je SO 000 Mark beläuft. Um Mitternacht war man des Feuers Herr geworden. Der Schaden beläuft sich auf über «ine Million Mark, ist jedoch grögtenteil» durch Versicherung gedeckt. Bozen. 18. August. (Die deutsche Sprach, insel) Luserna bei Trient ist gänzlich nicderge- brannt. >r. Mailand, 10. August. lPriv.-Tel.) (Das Dors Lusern) in Südtirol an der italienischen Grenze ist abgebrannt. Von 80 Häusern blieben nur 3 stehen. Die furchtbare Dürre begünstigte den Brand, der zudem in der erst jetzt eingebrachten Heuern te eine vorzügliche Nahrung fand. Eine Kompagnie Tiroler Jäger eilte auf die Brandstätte. Die Bewohner retteten sich vor dem rasend vordringenden Feuer in den Wald. Fast sämtliches Vieh ist verbrannt. Einreich«»« der Arbeit»« «i«e Beteiltmcnp der deutschen Architekten an dem sehr interessanten Wett bewerbe so aut wie unmöglich erschien, hat der Der- band Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine eine Tingaoe an den Herrn Staatssekretär des Innern gerichtet, in der durch Vermittlung der Retchsbehörden eine Hiuausschiedung de» Einreichungstermins auf den 31. Dezember 1911 erwirkt werden soll. E« ist zu hoffen, dahe» den Reichebehörden gelingen wird, die erbetene Verschiebung zu erlangen, da die Aue» stellung erst für da» Jabr 1S17 geplant ist. Nur so würde es möglich werden, dah unser« zahlreichen auherordentlich fähigen deutschen Fachleute ihre Arbeiten mit denen der Vertreter anderer Nationen in Wettbewerb dringen können. H«ichstleist««ge« im Eierlegen. In den Bereiaig» ten Staaten von Amerika hat man wertvolle Ver suche angestellt, um die Bedeutung der abgerahmten Milch für die Ernährung und das Eierlegen der Hühner zu ermitteln. Es wurden zu diesem Zwecke 60 Hühner der Rasse Darred Plymouth Rock in zwei gleiche Hausen geteilt, die in zwei getrennren Stallen untergebracht und genau auf die gleiche Weis« er nährt wurden, wenigstens soweit es sich um feste Nahrung handelte. Der einzige Unterschied bestand in dem, was sie zu trinken bekamen: den Hühnern des einen Stalles wurde sühe abgerahmte Milch zum Trinken gegeben, die des anderen bekamen klares Wasser. Der Versuch wurde am 1. November v. 2. begonnen und am 1. Mai war man imstande, folgende Ergebnisse festzustellcn: die Hennen, die immer nur Wasser getrunken hatten, legten wenig mehr als die Hälfte der Eier, die sich bei Sen mit Milch genährten Hennen fanden. Bemerkenswert ist auch bei dem Versuch, das; der Stall während der warmen Jahreszeit mit den 30 miichgenährten Hennen die grötzte tägliche Zahl von Eiern auiwies, nämlich 28. Die mittlere Menge desselben Stalles waren 24 Eier täglich. In der „American Poultry World" führt Dr. Santorn weiterhin den Fall einer noch lebenden, 1902 geborenen Henne, an. die in 7 Jahren 1002 Eier gelegt har: die jährlichen Re» kordr dieses fruchtbaren Tieres sind: im ersten Jahr 208, im zweiten 157. im dritten 120, im vierten 136, im fünften 139, im sechsten 128 und im siebenten 114 Eier. t«»»» . . . k«»vm> ksll . . . 8»wd»a! . . . . 5»ine!»i!ne» . . . < . . . . , . . . , < ir-ei» . , . , Comtes?. . , . . . . . t ISk>U<IfI , 1»k!ri»ii«. ... «. . . . Unli», Utli m. ;»!>> . . , . . ... . . . . k«vS>t!iks« (iru r<i), itifkti,» acaro. (>rikl!srr(rc UvtOirim » . . . . »iI,L . . . , > kirderx . . . , »i«v , , » » « m . . , . , >I.:kil>s«» , , . dintour-' , , , krm Im» , . . . , ln«i:i . . . Wittenberg. 10. August. lDie eingetrockneten Orgeln.) Im Kreise Düben hat die Trockenheit und Hitze sonderbare Folgen gezeigt. Die trockene Luft hat die Windladen und Pfeifen der Orgeln io zusammengezogen, das; es unmöglich ist, die Orgeln zu gebrauchen. In der Kirche können deshalb seit einigen Tagen die Orgeln nicht gespielt werden. Halle, 10. Aug. (Der „Schatz" des Defrau danten.) Berliner Kriminalbeamte haben sich bei Halle a. S. als Schatzgräber betätigt. Kürzlich stellte sich der 26 Jahre alte Schreiber Paul Mai- Höfer, der einem Berliner Geschäft mit 8000 durchgebrannt war, selbst der Kriminalpolizei und behauptete, datz er alles durchgebracht habe. Die Ermittelungen ergaben jedoch, dah er den gröhten Teil seiner Beute einer Familie K., mit der er in Bingen zusammentraf, in Verwahrung gegeben hatte, um das Geld nach Verbühung der Strafe wieder ab zuholen. Nutzer dem. was er für sich selbst verbraucht und was er seiner Frau gesandt halte, fehlten nur noch 1000 ./il Maihöfer er-ählte nun, das; er diese bei Halle vergraben habe. Gestern nun fuhren Kriminalbeamte mit dem Verhafteten nach Hall« und Kröllwitz und fanden auch nach längerem Suchen die Birke, unter der Maihöfer die 1000 ./l vergraben hatte. Halle, 10. Aug. (Tod infolge Genuss«, unreifer Pflaumen.) Am Sonntag ah die gjähriae Tochter de» Arbeiters Hoffmann in dem benachbarten Serben unreife Pflaumen, worauf sich bei ihr am Abend Leibschmerzen etnstellten. Die Eltern achteten aber nicht darauf, sondern gingen in den Gasthof zum Tanze. Als sie nach Mitter nacht nach Hause kamen, war da« Kind bereit gestorben. -all«, 10. August. (Das Fischsterbrn in der Saale) zeigt erschreckenden Umfang. Mittwoch wurden auf Veranlassung der Behörden treibende Fischteichen aus der Saale geholt. Auf kurzer Strecke bei der Eiebichensteinerstrahe sind 18 Zentner tote Fiiche gesammelt worden! * Tripti», 10. Aug. (Nächtliche Bluttat.) Aus unbekannter Ursache gerieten heute früh zwischen 3 und 4 Uhr der Zirkusbesitzer Stein und der Gastwirt Nied in Streit. Es kam ;u Tätlichkeiten, die damit endeten, dah Stein den Gastwirt mit einem stumpfen Gegenstand niederschlug, odah er sofort tot war. Der Mörder wurde verhaftet. 1-2. Coburg. 10. Aug. (Grohfeuer.) In dem nahen Ritteraute Birkenmoor wurde heute das Wirtschausgebände zum größten Teil zerstört. Theihen, 10. Aug. (Feuer.) In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr brach auf der Grube Keferstein bei Trebnitz wahrscheinlich infolge einer Erplosion im Kesselhäuse Feuer ans. Die umliegenden Wehren tonnten das Feuer auf seinen Herd beschränken. Hamburg, 10. August. (Cholera.) Der Ka- pttän des morgens von Petersburg eingetroffenen Dampfers „Cordelia" und seine Frau wurden unter Tholeraverdacht in» Krankenhaus eingeliefert. Da» Schiff wurde vom Verkehr völlig abgesperrt. Königsberg i. Pr., 10. Aug. (Ertrunken.) Zn Tilsit ertranken heute vormittag beim Baden in der Memel unweit der Militärschwimmanstalt zwei Knaben im Alter von 11 und 12 Jahren. Die Leichen der Ertrunkenen wurden später geborgen. Elbing 10. Aua. (Beim Bootsfahren) im Elbingflutz schluy ein Boot mit vier jungen Leuten um, von denen ein Schlaffer ertrank. Allenftei», 10. Aug. (Ein arokes Feuer) wütete in dem Dorfe Przejorken im Kreise Lqck. Es brannten zwei Scheunen und drei Stallgebäude nieder. Eine Frau schwebte in Lebensgefahr. An den Lösch arbeiten beteiligten sich, wie die „Allcmteiner Ztg." meldet, mit besonderer Bravour russische Sol- daten, die in solchen Fällen die Grenze ungehindert überschreiten dürfen. O—,. Bre»l«>, 10. Aug. (Schachteinsturz. Die von der fiskalischen Grubenverwaltuna neu ange legten Schächte 3 und 4 in Kurow find heute voll ständig ersoffen. »Ich sah mit meiner Frau und meinem fünfzehn» jährigen Töchterchen auf dem Vorderschiff; unsere Fahrräder standen neben uns. Nach dem Lande zugewendet, winkten wir unserer Familie am Bruckensteg grühend zu. Plötzlich börte ich «inen Knall. Ich wendete mich um und sah Stücke Holz. Segeltuch und eine Schlamm welle auf mich zukommen. Ich meinte, datz ich vor Entsetzen irrsinnig werden sollte. Meine Frau war am Kopfe schwer verletzt. Es kam mir vor, ol» ob da» V«rd«ck gehoben wurde und sich nach uns zu bewegt«. 2m Augenblick, wo ich die Exvlosion hörte, sah ich eine Frau im Nachtgewand mit einem Kinde auf dem Arm die Kajütentreppe erklettern; ich sah sie nie wieder. Eine andere Frau, die mit drei Kindern die Reise unternehmen wollte, war vor Schrecken ganz gelähmt und muhte auf einer Trage sortgebracht werden; sie selbst hatte jedoch ebensowenig wie ihre Kinder Verletzungen. Auf dem Dampfer suchte die Köchin, ein deutsches Mädchen, mit stieren Augen nach ihrem Verlobten, der Mitglied der Besatzung war; er fehlte. Sie erzählte, dah sie in der Kombüse war, als die Ex plosion sich ereignet«; sie fiel aus den Boden in mitten vcn allerhand niederstürzenden Küchengeräten. Als sie sich erhob, sah sie den Restaurateur mit Blut bedeckt davonlaufen. Sie weih nicht, wie sie vom Bord das Land erreichte und stand, mit einer Rühr kelle tn der Hand, ganz perplex. Die Rettungsorigade suchte die Dächer der umliegenden Häuser ab, weil man vermutete, dah dort noch Leichen lägen. Die Wucht der Explosion war so groh, dah ein sechsjähriger Knabe in einer Seitengasse aus seinem Bette geworfen wurde. Die verletzten Deutschen sind: der zweite Maschinist G. Müller aus Düffel dorf, der Monteur I. Erel (schwer verwundet), der Maschinist Vornehm (Brandwunden). KapitänSeip (Knochennruch und Kontusionen), Steward Nordhorn (Brandwunden), der Heizer Schwan (leichtverletzt), der Restaurateur K. Rode (Brandwunden), der Ma trose A Wols (Knochenbruch und Brandwunden). Die Katastrophe hätte einen weit gröheren Um fang gehabt, falls die Explosion sich später am Taa« in diesem belebten Hafenviertel ereignet hätte. Dr« Straffen waren aber zu jener Zeit leer, weil die Arbeiter schon an ihren Arbeitsstellen und die Kin der noch nickt auf den Straffen waren. In der Nacht wurde die Leiche der vermihten Frau an d«r Unfallstelle aus dem Wasser geborgen; ne stammte aus Rotterdam und wollte ihre Familie in Emmerich besuchen. Nach ihrem Kinde wird weiter gesucht. Taucher suchen an der Unfallftelle nach den Feh lenden. Unter jenen Tauchern ist auch Sperling, der bescheidene Held, der die letzten Lebenden vom Wrack der „Berlin" rettete. „Hier kann ich keinem Lebendigen mehr Helsen." erklärte er, indem er traurig in vie Flut stierte. Er hatte kurz vordem sehr umsichtig, wie ein Vater sein schlafendes Kind in den Armen hält, die blasse, nackte, gänzlich verstümmelte Leiche eines jungen Heizers, welche unter dem einen unbeschädrgten Backbordkessel lag, an die Oberfläche gebracht. Rotterdam, 10. August. Von den bei der Explo sion Umgekommenen wurde noch eine Frauen leiche geborgen. Vermifft wird noch die Leiche ihres Töchterchens und die Leiche des Heizers Keil. Tsgrschronik. Vir Bremer Spiorrs^eaklitrr. Wiesbaden, 10. Aug. Der Bremer Rechtsanwalt Dr. Finke, der in Begleitung des Londoner Recht«, anwalts Dr. Thomas Boston Bruce hier ein- getroffen ist, hatte im Lause de« gestrigen Tages ausgedehnte Unterredungen mit Justizrat Dr. von Gor von, der zurzeit hier zur Kur wellt. Dr. von Gordon, der auch die Verteidigung der englischen Offiziere Brandon und Trench seinerzeit vor dem Reichsgericht geführt hatte, hat sich bereit erklärt, auch den verhafteten Engländer gegen die Be schuldigung der -Spionage zu verteidigen. Die beiden Rechtsanwälte Dr. Finke und Dr. Thomas Boston Bruce werden von hier aus eine Rheintour unter nehmen und sich dann voneinander trennen. Dr. Finke wird nach Bremen zurückkehren, wahrend sich >elu englijcker Kollege über Köln nach London zurückbegeben wird. Der Berliner Korrespondent des „DailyLhronicle" will festgestellt haben, datz der tn Bremen verhaftete Engländer Bertrand Stewart heisst und in der Lower Erosvenor Street in London wohnt. Srewart ist Leutnant in dem Königin-Peomanry» Regiment von West Kent und ein Mitglied der woyloekannten Aüvolatenfirma Ms. Markdy Stewart L Co. in Coleman Street. Der verhaftete Stewart ist der Versager eines „Handbuchs für die Kavallerie", das auch den deutschen Offizieren fehl belannt ist. Er hat aus leinem Interesse siir Befestigungswerte während seines Aufenthalts in Deutschland angeblich kein Geheimnis gemacht. Stewart interessiert sich auch sehr start für die Aviatik und hat vor nicht langer Zeit vernicht, in Gesellschaft Les Kapitäns Maitland den Weltrekord für Fern flug mlt dem Ballon zu übertreffen, aber ein Un gewitter machte diesem Unternehmen ein schnelles Ende. Auch als Kundschafter mit der Flua« maschine hat Stewart sich betätigt. Für den Nach richtendienst der englischen Armee bat Stewart eine Brieftaubenpost eingerichtet. De» weiteren hat er öfters den Beweis geliefert, baff das Auto mobil und das Motorrad «ine grohe Rolle bei Rekognoszierungen spielen können. Den Südafrika nischen Krieg hat er als-Osfizier tn der 86. Kompagnie der königlichen Peomanry mitgemacht. Bremen, 10. Aua. Die „Weserzeitung" meldet in ihrer heutigen Mittagsausgabe, daff der weaen Sptonageoeröachts verhaftete Engländer ein Bruder de» «ngttschen Rechtsanwalts Mortimer Woolf sei. Dieser lei vor einige« Tage« mit dem eag- liiche« Rechtsanwalt Boston Brace zusammen nach Bremen gekommen, um sich mit dem hier gewonnenen Rechtsbeistaud de» Verhafteten tn» Einvernehmen zu setzen. Alle drei Herren seien dann nach Wies baden gereist und hätte« Rücksprache mit den sich dort aufhaltenden Angehörigen des SpionageverdLch- tigen genommen. OieOollsrprlnzewn vnü Ihr riraulleur. New York, 10. Aug. Der Liebesroman und die Entführung der 18jährigen Tochter des Vorsitzenden A. T. French des Manhatten Trusts in Newport hält die New Porter Gesellschaftskreise in Spannung. Am Dienstagabend hat die schöne Edith mit dem 28jährigen John Geraghty, ihrem Lehrer während de: letzten Automobiliahrten, da» elterlcche Hau» tn dem ihr zu ihrem letzten Geburtstag von ihrem Vater geschenkten kleine« Tourenwagen verlassen. Heute erfleht sie bereit» von New Port al» ange traute Gewählt« ihre» John, des einfachen, ad«r intelligenten Sohne» erne» Newporter Droschken kutschers, die Verzeihung ihre« Vaters für ihren Schritt und den elterlichen Segen für ihren Ehebund. Als die Eltern Edith Frenchs ihre Flucht bemerkt hatten, begannen sie be: Nacht und Nebel mit Hilfe der Polizei eine Verfolgung des Liebespaares im Automobil. Doch es gelang ihnen nicht, die beiden einzuholen. Der Wagen Edith» erlitt vor dem Central Ltllage eine Panne. John Geraghty schob ihn daher in ein nahes Gehölz, um nicht die Ver folger auf ihre Spur zu ziehe«:, und eilte mit seiner Geliebten in den nahen Ort. Hier offenbarten sich beide dem Wirt des Gasthauses und baten ihn nm seine Unterstützung zur schnellen Heirat. Dieser rief den Reverend Perry herbei, der keinen Anstoff nahm, die Milltonärstochter mit dem armen Droschkenkutscherssohn zu vermählen. Als Trau zeugen fungierten die Wirtin und ein im Gasthof anwesender Handlungsreisender. Nach der Trauuna machte sich das junge Paar sofort nach New Porr aus, wo es in einem Hotel Wohnung nahm und von wo Edith ihren Eltern ihre Vermählung mit teilte, um sie über ihr Schicksal zu beruhigen. Zugleich bat sie sie, ihren John al» Schwiegersohn mit offenen Armen aufnehmen zu wollen. Wie Papa French sich seinem neuen Schwieger sohn gegenüber verhalten wird, ist noch ungewiff. Auch seine Frau, eine geborene Vanderbllt, hat sich über den Empfang des in die Familie eingehei rateten Chauffeurs noch nicht geäugert. Oer eirrmffeur ües priuzen Heinrich. Kloppenburg, 10. Aug. Prinzessin Hein rich langte heute nacht in Begleitung der Gattin des ebensalls verletzten Korvettenkapitäns von Use dom und ihres Hosmarschalls in Kloppenburg an. Sie lieh zunächst den Krattwagen nach dem Kranken hause lenken, um sich nach dem Befinden des schwerverletzten Chauffeurs Harz zu erkun digen. Leider konnten die Aerzte der Prinzessin keine günstige Auskunft über den Zustand des Verletzten geben. Auf Anraten der Aerzte muffte sie von ihrem Vorhaben, Harz selbst einen Besuch an seinem Krankenlager zu machen, Abstand nehmen. Vor dem Zentralhotel, in dem Prinz Heinrich und sein Adjutant, Korvettenkapitän von Usedom, abgestieoen sind, batten beide Herren am Portal die Prinzestin erwartet. Die gegenseitige Begrüffung war überaus Herstich. Heute vormittag gegen 9 Uhr fuhr Prinz Heinrich, begleitet von seiner Gemahlin und dem Ujedomichen Paare, nach dem Kranken hause. Wieder lautete der Bescheid der Aerzte über das Befinden de» Chauffeurs Harz recht un günstig. Die Gesckwvist« cm Gesicht sind allerdings in der Nacht unter der Behandlung der Aerzte etwas zurückgeaangen, sonst aber hat sich nicht» geändert. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Harz heute mittag operationsfähig sein. Sein Zustand ist sehr ernst. Kloppcnburg, 10. Aug. (Letzte Meldung.) Den bei dem Automobilunglück des Prinzen Heinrich Verletzien geht es verhältnismciffig gut. Bei dem Chauffeur lässt die Kopfgeschwulst nach und es besteht Hoffnung auf völlige Wiederher» stellung. Korvettenkapitän ». Usedom befindet sich so, daff er vormittag» zusammen mit dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich nach Kiel reisen konnte. Oss Erproll0N3UNg!ück suk üem „Glttenderg." Rotterdam, 10. Aua. Der Fähnrich aus Bergen- opzoom, de Gooyer, der Passagier an Bord de» „Gutenberg" war, beschreibt seine Eindrücke von der Kesselexplojion wie folgt: 280 j Ü4Ä ÜÜ7 ! 1ö43^ 632 391 47ö llOÜ 666 99ö 4öü 208 338 43S 398 482 ü-3b 673 1856 407 bS7 bS2 889 1809 410 wi.v icll.Zd luL 12.- «lHtsr»' u»' ß 0-1V 7 UW ro z 4-tt . 7!-7 ü!) 8 -k'.v 7ö7 06Ü - -i- 3 7ü<j - fiens,' 4-2. 7sb kV 8 -»20 7.» 6 »oiichnla» /SS 2 »oi«»nch. -r" 7S4 8 1 , 26 i- r 4 20 .d7 o 4-21 7S8 -u I 4-!>i i.d I 2» 767 4-20 76« TU 8 »MklObi ^18 - /dd 1.0 8 -»-21 11.4 3 »»chkk.l». -I 2 764 8/ 2 ..eile' -1 16 76S 6 l »eOleeiei -j-lo 670 S.< ? keil,, ,-n 764 871 1 *-1!<eeI»» -s-IS ISO c» 1 fieliLk /6S ki 4 te.dtzeoeeN -t-7 it>7 > »echix IS U »Ich rin 4 »vUlir fn 7ov v 1 4-2> 768 80 2 »Men.»- 17N SO ? «oiioei»: ^24 770 Sl, 2 - 20 7l>k kl r »echoe««». ^2' ,SÜ 1 »»Och«!», -I 17 76Z :!1« «-»litt. 16 Z 81« » l>,idd,6«ou 76^ -t-2!> » 76« 0:0 I keile.' -r24 - KZ 10 1 »»Uee'e. ^23 761 3 »s!»ee!oe -i-23 2S 7S8 3 Ort Vitt»ruvx»vorNLUnt»i» 1 lousdruek 14 Lebr eebüll — viuckitill 2 lluudeok 16 —— 3 llitrdoüel 11 — 1 liukteiu 15 — k Kais 17 6 llr. uver 8 — 7 llrireii 14 — 8 IViblueb 12 » 1 9 llo/ou 19 „ loiolido Lriz« 10 l-evioo 20 „ viodstdl 11 Koran 21. »» — 12 Trient 20 13. lliva 26 „ — 11 vt 0VV- »»t»- M» tlUtz- ism-e- Osi-lä, «eii- l Us «iro» r.eüeneiUiS «. »oes» 3 >1» 7SS.2 3S 1 keltir, t^ekee 1L kl» 7 166» 67 2 6»il», liveliei 16. »1«». r Uk 7644 rs^ 32 e r deitei. 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