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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110716
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-16
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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SllNNMg, IS. Zoll lSIt. nklären sei, weist Forberger daaeaen al« irrig nach; das Gesamtbild ist hier in der Tat, wenn man alle einzelnen Momente in Bcnacbt zieht, viel ungün stiger für die Katholiken, als Krose und verwandte Schriftsteller zuaeben wollten: Der An teil der Protestanten an der Bevölkerung beträgt 62,1 Proz., der an der Straffälligkeit nur 56Z; hci den Katholiken sind die entsprechenden Zahlen 36,5 und 42,1! Was endlich die beim protestantischen Lolksteil etwas geringere eheliche Fruchtbar keit und höhere Zahl der unehelichen Geburten anlangt, so ist hier in der Tat die Heranziehuna der Pc len zur Erklärung berechtigt; aber in dem «sinne, daß durch die geringe Zahl der unehelichen Gebur ten bei diesem Stamme sinfolge frühen Heiratens) und durch andere Tatsachen t höherer Frauen- Überschuh auf protestantischer Seite) die für die Pro testanten scheinbar ungünstige Sachlage saft in ent gegengesetzte Beleuchtung genickt wird. Das Buch beweist, wie das tote Zahlenmaterial unter den Hän den eines umsichtigen und die Hauptfragen klar er faßenden Statistikers lebendig und lehrreich zu wer den vermag: Forberger will nicht etwa eine sittliche Minderwertigkeit des Katholizismus überhaupt be weisen, aber gegenüber einseitiger Berwertung stati stischen Materials von ultramontaner Seite ist sein Buch eine notwendige und sehr verdienst liche Aufklärungsarbeit. Theater unü Konzerte. Leipzig, 16. Juli. Neues Operettentheater. Erstausführung: „V i e l- Liebchen." Operette von R. Österreicher und K. Lindau. Munk von Ludwig Engländer. Eine jeglicke Lieoesstunde und ein jeglicher Glücks traum gleicht dem Vielltebchen, das das Schicksal dem Menschen darreicht. Daher der Name der Operette, die gestern mit starkem äußerlichen Beifall und dem üblichen Premierenprunk ausgenommen ward. Aber ne tonnte auch die Toilettenkonkurrenz oder die Waschschüssel oder Lisette und Leonie heißen. Es würde an der Sache selbst nichts ändern. Bon be denklicher Magerkeit ist das Sujet, von geistiger Dürf tigkeit die Ausarbeitung. Der feschen Prooiermamsell Lisette zuliebe gibt sich der von Baronin Steinberg während der Studienzeit über Wasser gehaltene, später zu Berühmtheit gelangte Maler Sanders für einen armen Musterzeichner aus, bis ihn die Baronin zur Vernunft und damit in seinen eigentlichen Wirkungs kreis zurückruft. Lisette läßt sich in komischer Ver- jweiflung von einem amerikanischen Manager fürs Variete kapern. Zu Nizza treffen sich die Parteien wieder, denen sich Graf Alfred ars Anbeter der Baro nesse zugesellt. Vor den Preisrichtern fahren sich Leonie und Lisette als Konkurrentinnen in die Haare, und man wirft einander Bestechung und Bevorzugung vor, Lis schließlich Leonie als Siegerin auf dem Noscnwägelchen hinter den Kulissen verschwindet. Dann — in dem gefürchteten faulen dritten Akte — verzottelt sich die Handlung und löst sich in Einzel teile auf, die nicht mehr betrachtet zu haben un streitig einen Gewinn bedeutet. Mit richtig leiten dem Spürsinn gelangt der Komponist Herr Ludwig Engländer, in dem geographischen Autoren Trio Engländer. Oesterreicher und Lindau ohne Zweifel der Begabteste, auf die Fährte der musikalischen Groteske und liefert eine Musik, die weit weniger durch eigene Erfindung und aparte Nuancen, als vielmehr durch burleske Einfälle, gute Instru mentation und scharfe Rhythmen immerhin von momentaner Wirkung ist. Am originellsten ist der mg. Millionenmarsch, der als vorzügliche Kabarett- lümmer wohl eine sechs oder acht Monate währende Berühmtheit erlangen wird. Der an Stelle des Kom ponisten (der oft b.crvorgerufen wurde) dirigierende Kapellmeister Wolf hielt die gut vorbereitete Auf führung trefflich im Zuge. Leider muß das vor nehme Paar, die Baronin und der Graf, auf Gebeiß der Autoren so viel herumspringen und tanzen, daß moder M. Nößner noch W. Grave den Gestalten e-.nen glaubhaften gräflichen oder waschechten baro- nalen Zug als Legitimation mit auf die Bübne gaben, wsii: aber in gesanglicher Beziehung Treffliches bzw. seh: Bemerkenswertes leisteten. N. Gfaller ver lies dein Maler Sanders ein gewisses charakteristisches Gepräge, reichte aber stimmlich noch weniger aus denn je und konnte gegen das oft zu stark auftragende Orchester nicht recht ankämpfen. Recht gut war seine Gegenspielerin Fr. Ne ward in darstellerischer Be stehung. Wenn diese hübsche Lisette nur nicht gar jo kreuzerbärmlich singen wollte! Regisseur Groß hatte geschmackvoll inszeniert und stellte als Zu schneider Icllinek eine drastische Figur auf die Szene. Erstaunlich war der Reichtum an Varianten der Bezechtheit, die sich da im Finalakte studieren ließen. G. Bertram» Manager hielt sich gestern in ge wissen Schranken und ließ sich weniger clownmäftig gehen als sonst manchmal. Gute Thargen gaben O. Beck am als Kammerfrau und H. Holthaus als Herrscher im Modesalon. ». s. 3. Zusammenkunft '.v:r rhLMLUgen Lhlns- unü LttrUrs- mieser Sächleiis, Leipzig lSN. ** Leipzig, 16. Juli. Nachdem vor acht Tagen erst der Militärvereins- bunü Sachsens in unserer statu seine Tagung aoge- halten Hut, sind gestern schon wieder aus allen «oaucn Sachsens ehemalige Krieger in Leipzig ein gekehrt, um neben ernsten Verhandlungen auch einige Tage frohen Wiedersehens zu feiern. Dies mal sind es die ehemaligen China- und Asrikakrieger, oic Verteidiger der deutschen Ehre auf dem fremden Boden im fernen Osten und Süden. Am gestrigen Abend fand im Etablissement „Drei Lilien" der Begrüßungsabend statt. Der «roße, bis auf den letzten Platz gefüllte Saal war herrlich ge- ichmückc und als besondere Zier, als Wahrzeichen vergangener kriegerischer Zeiten in China und Afrika, waren zu beiden Seiten vor der Bühne zwei durch vie^ kugeln zerfetzte Standarten ausgepflanzt. An der Ehrentafel sahen wir Stadtrat Dr. Weber als Vertreter des Rates der Stadt Leipzig. Major Graf v. Soden, den Gcsandtjchaftsverteidiger von Pe king, der mit einem seiner tSetreuen erschienen war, Hauptmann v. Kirchbach, Hauptmann Leon- hardi, Hauptmann Mader, Rittmeister Frei herr v. Fritzsch, sowie das Ehrenmitglied des Leipziger Vereins Marinepfarrer a. D. Wange mann - Gautzsch. Ferner hatten die Lruderoereine von Chemnitz, Zwickau, Plauen, Dresden, Riesa, Halle a. S. u. v. a. Delegierte entsandt. Der Abend wurde durch ein Konzert der Kapelle des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107 unter Leitung des Obermusikmeisters K. Giltsch eingeleitet, dann sprach der Schriftführer des Leipziger Vereins Schmalzried einen in markigen Worten gehaltenen Proloa. in dem di« Teten der China- und Afrikakrieger gepriesen wurden und der im Kampfe für das Vaterland gefallenen Kameraden gedacht wurde. Zur weiteren Verherr lichung des Abends sang dann der Leipziger Mannerchor unter Leitung seines Dirigenten Musikdirektor Wohlgemut- etaige ThorliÄ>er Leimiger Tageblatt Nr. lSS. !2S. Jahrgang. mit der bei ihm gewohnten Exaktheit und Klang schönheit. Diese Vorträge wurden mit so großer Be geisterung ausgenommen, daß sich der Dirtgent zu vielen Dakapos verstehen mußte. Hieraus ergriff der Vorsitzende des festgebcnden Kgl. Sachs. Militäroereins „China- und Asrikakrieger" für Leipzig und Umg., Lippold, das Wort und führte aus, daß, als vor Jahren von Zwickau aus der Ruf zu jährlichen Zusammenkünften der China- und Asrikakrieger erging, sich im ersten Jahre nur «in kleines Häuflein zusammengefunden habe, daß dieses sich aber im vergangenen Jahre bei der Zusammen kunft in Chemnitz ganz bedeutend vergrötzert hatte, und in diesem Jähre haben sich ungeahnt viel« hier in Leipzig eingefunden, gewiß ein Zeichen, daß all« ehemaligen Krieger das Verlangen Haden, einmal im Jahre ihre treuen Kameraden wiederzusehen. Dann gedachte er zunächst der im Kampfe aesallenen Kame raden, zu deren Ehrung sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben, und begrüßt« die erscknenenen Ehrengäste, insbesondere den Major Gras o. Soden und Ltadtrat Dr. Weber, welch letzteren er bat, dem Rat der Stabt Leipzig den Dank des Vereins zu übermitteln. Der Redner schloß mit einem Hurra auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August. Dann ergriff Major Gras o. Soden das Wort, uin zunächst seinen Dank für die Einladung auszu sprechen, der er nur zu gern Folge geleistet sei. Dann führte der Redner die Zuhörer in die Tage der Jugend zurück, in die Zeiten von 1870^71, als ihnen Li« Väter von den großen Taten erzählten, die sie vollbracht haben. Wie die Väter durch ihr Blut uns ein Vaterland geschaffen haben, wie es einzig da steht in der ganzen Welt, so haben sie uns auch den echten Soldatengeist eingeimpft, d«r auch uns überall, ob in China oder in Afrika, zur Seite gestanden und es ermöglicht hat, dort große Taten zu vollbringen. Jetzt ist es an uns, unseren Kindern den echten Sol datengeist zu vererben, und darauf wollen wir unser Glas erheben. Es sprach ferner noch Stadtrat Dr. Weber, der im Namen der Stadt Leipzig für die Einladung dankte und den Anwesenden den Willkommengruß des Rates übermittelte. Der Redner hob hervor, daß die Stadt Leipzig, die schon vor der Schaffung des Deutschen Reiches den Reichsgedanken hochgebalten habe, es auch stets für eine Ehrenpflicht gehalten nabe, der Männer zu gedenken, die ihr Blut für das Vaterland geopfert haben, und deshalb begrüße sie es stets mit großer Freude, wenn sich in ihren Mauern Männer zusammensinden, Lce bereit sind, zu jeder Stunde für ihr Vaterland einzutreten. In diesem Sinne heiße der Rat der Stadt die Festteilnehmer nochmals herzlich willkommen. Im weiteren Verlauf des Abends, der in sehr ge hobener Stimmung verlief, ließ in abwechselnder Reihenfolge der Männerchor seine Lieder ertönen, und die Kapelle der 107er spielte ihre markigen Weisen. Schließlich sei noch ein von einem Kameraden ge dichtetes Kommerslied ermähnt. Letzte Vepelrhen »nü Lernlprechmelümigrn. Znr Nordlandretse des Kaiser». Balestrand, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Der Kaiser nahm gestern nachmittag die Vorträge des Chefs des Kabinetts und des Vertreters des Aus wärtigen Amts entgegen und erledigte die am Abend mit Feldjäger zurückqehenden Sachen. Heute vor- mittag besichtigt« Kaiser Wilhelm das hier vor Anker liegende Schulschiff „Hansa". Industrie und Hansabund. bb. Berlin, 1b. Juli. sPriv.-Tel.) Unter dem Vorsitz des Großindustriellen Kommerzienrat Hofs hat der Vorstand der Ortsgruppe Harburg fol gende Resolution einstimmig angenommen: „Der Vorstand der Ortsgruppe Harburg des Hansabundes hat mit Bedauern von dem Austritt des Herrn Londrat a. D. Nötger aus dem Prä sidium und Direktorium d«s Hansabundes Kennt nis genommen. Die Ausführungen des Herrn Ge heimrat Rietzer auf der am 12. Juni in Dort mund stattgehabten Versammlung in bezug auf die Einhaltung der bei Gründung des Hansabundes beschlossenen Richtlinien geben uns die Zuversicht, daß die Arbeit des Hansabundes auch in Zukunft unter Leitung unseres verehrten Präsidenten, Herrn Geheimrat Nießer, zum Segen von Handel, Ge werbe und Jndustire gereichen werde." Die Landesgruppe Lothringen erklärt ihr volles Vertrauen zur Geschäftsführung de» Präsidiums de» Hansabundes, speziell des Geheim- rats Rießer, und wird nach wie vor mit aller Tat kraft für das bisherige Programm des Hansabundes eintreten. — Weiter« vertrauenskundgedungen gin gen ein von den Ortsgruppen Frankenthal (Pfalz), M.-Gladbach, Speier, Mühl, Hausen (Thür.), Langensalza und Stolp. Zum französischen Nationalfest. r. Pari», 15. Juli. (Prio^Tel.) Bei dem gestrt. gen Nationalfest sind in Paris 62 Festnahmen von Sozialisten und Arbeiterführern erfolgt, weil dieselben trotz des polizeilichen Verbotes Demon - strationszüg« nach dem Stadtinnern -u diri gieren versuchten. Zur Reform der französische» Fremdenlegion r. Pari», 15. Juli. sPrivattelegr.) Die vor einigen Monaten offiziös- angekündigte Reform der Zusammensetzung und Anwerbung der Fremden legionäre ist wieder fallen gelassen worden. Der Kolontalminister hat sich, dem „Journal" zu folge, gegen das Projekt ausgesprochen, da dasselbe die jährliche Freiwilligenergänzung der Fremden legionäre ernstlich in Frage stellt. Dagegen geht der Kamiqer für die Herbsttagung der inzwischen in den Ministerien fertiggestellte Gesetzentwurf zu, auf Bildung gesonderter Kolonial truppenkörper. Das Haus Braganza unter der Anklage des Hoch verrats? ?. (7. Lissabon, 15. Juli. (Meldung der Preß- Zentrale.) Die schon ost anaedrohte Untersuchung gegen Mitglieder des Hauses Braganza, die sich Les Hochverrates schuldig gemacht haben sollen, wird nun wirklich erhoben werden. Es ist ein« parla mentarische Kommission gebildet worden, die die Do kumente, die sich jetzt im Besitz der Regierung befin den und den Archiven des ehemaligen königlichen Hauses entstammen, einer Prüfung unterziehen soll. Man hofft, auf diese Art für die Hochverratsanklage genügende Beweise erbringen zu können. Mohamed Ali iu Marienbad. Wien, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Der frühere Schah Mohamed Ali von Persien Hai sich vor einigen Tagen von Baden bei Wien, wo er seit einigen Wochen mit seiner Familie wohnte, zur Kur nach Marienbad begeben und gedenkt, von dort nach Vaden rurllckzukehren. Znr Lage in Albanien. O? Konstantinopel, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Authentischen Nachrichten zufolge wünschen 80 in Pvdgoritza weilende Malissorenfamilien zurückzukehren, werden aber von olbank- schen Führern zurückgehalten. Saloniki, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Die Behörden nahmen in Demirkapu zwei Vulgaren fest, die unter dem verdacht stehen, den Anschlag auf den Eisenbahnzua geplant zu haben. Die amerikanischen Schiedsverträge. lD Paris, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Nach Unterhaltungen mit dem zurzeit in Paris anwesen den französischen Botschafter in Washington Herrn Juffer and hat die französische Regierung sich bereit erklärt, den allgemeinen Schieds- gerichtsoertrag mit den Bereinigten Staaten zu unterzeichnen, der denselben Wortlaut hat wie der vorbereitete Vertrag mit England. Unter diesen Umständen wird Staatssekretär Knox voraus sichtlich beide Verträge zur gleichen Zeit unterzeichnen können. Schwere Unruhen in Mexiko. lD Puebla (Mexiko), 15. Juli. sEig. Drahtm.) Bei einem Zusammenstoß zwischen Negierungs truppen und Anhängern Maderos wurden 135 Per- sonen getötet. In der Nähe von Coumonga wurden zahlreiche Häuser geplündert. Bei den Kämpfen sollen auch einige Deutsche er mordet worden sein. Die Lage in Haiti. L. Berlin, 15. Juli. (Priv.-TelZ Die Vereinigten Staaten haben den in Haiti interessierten europäst.hen Mächten Deutschland, Großbritannien, Frank reich und Italien ihre Bereitwilligkeit mitgeteilt, durch amerikanische Kriegsschiffe vor Port au Prince Di« gemeinsamenJnteressender Mächte zu vertreten. Die haitische Negierung erklärte in einer Zirkularncue den Mächten, außerstande zu sein, ein« neue 120 p r o z. S t e u e r e r h ö h u u g zur Schuldentilgung auszuschreiben. * Zu« Prozeß Wolff-Metternich. V. Berlin, 15. Juli. sPriv.-Tel.) Die Verteidiger des Grasen Wolff-Metternich haben sich, wie uns mit geteilt wird, zu einer strafrechtlichen An zeige gegen eine Zeugin des Prozesses entschlos sen, sofern die anzustellenden Erörterungen den vor liegenden verdacht einer nicht richtigen Zeugenaus- sag« bestätigen. Der neu« Prozeß gegen den Reichs grafen von Wolff-Mekternich findet, nach der Arbeits ordnung De» Gerichtshofes zu urteilen, nicht vor MitteCeptember statt. Die Ruderregatta auf der Alster. ,r. Hamburg, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Bei der heutigen Ruderregatta auf der Alster siegte im vierer ohne Steuermann der Mannheimer Nuderverein, im Hammonia-Vierer der Lud wigshafener Ruderverein. Der Ber liner Nuderverein von 1878 schlug den Breslauer Ruderverein ..Lratislawina". Im Se- nioren-Vierer siegte der Ruderverein „Sport-Bo russia", im Senioren-Achter der Leipziger Ruderverein „Sturmvogel" vor „Wasser sport-Düsseldorf. Liebesdrama. Kaiserslautern, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Der 24jährige Fabrikarbeiter August Bühles hat heute seine Schwägerin, die 32jahrig« Witwe Bühles, aus verschmähter Liebe durch drei Schüsse leicht und sich dann dnrch Mei weitere Schüsse tödlich ver letzt. Bom Sonnenstich getroffen. Prag, 15. Juli. sPriv.-Tel.) Die 17jährige Prinzessin Ida zu Schwarzenberg, Tochter des Erbprinzen Johann zu Schwarzenberg, ist auf einem Spaziergang« bei Frauenberg vom Sonnen- st i ck getroffen worden und blieb bewußtlos liegen. Nacy langem Suchen wurde sie von der Dienerschaft aufgefunden und erholte sich rasch von ihrem Unfall. Wieder ein Flieger abgestUrzt. w Jffy les Moulinaux, 15. Juli. sEig. Drahtm.) Der Flieger Brindejou ist hier aus einer Höhe von 5V Metern abgestürzt. Sein Zustand ist hoff- n n n g s l» ». Privz-Heinrich-Fahrt. Carlisle, 15. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Prinz Heinrich ist an der Spitze der Teilnehmer an der Prinz-Heinrich-Fahrt heute vormittag hier ein getroffen und hat nach einem Frühstück die Fahrt dnrch das Seengebiet von Cumberland fortgesetzt. Der Waldbraad in Sudbury. O London, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Nach den letzten Berichten sollen 566 Menschen ihr Leben verloren haben. Mehr als 500V sind obdachlos. Da» verbrannte Gelände liegt in den Distrilten von Nipissing und Sudbury und schließt gewaltige Wälder ein, die tatsächlich von dem Feuer wie wegrasiert wurden. 18 Dör fer vnd 2V Miaenlager und Kramlager sind zerstört. Rorth Baq, Cobalt, Haileybury und Englchart find mit Flüchtlingen überfüllt, die Schreckensberichte lie fern. Obwohl man, wie behauptet wird, de» Feuer» Herr geworden ist, brenntder Wald jenseits Charl, ton am Montreal Rioer weiter. Blitzschlag. Belgrad, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Gestern abend schlug ein Blitz in das Maschinengebäude de: staatlichen Pulverfabrik in Obilicseoo ein, das vollkommen zerstört wurde. Der Schaden beläuft sich auf 100 000 Dinare?. Die Cholera. Konstantinopel, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Gestern kamen hier drei Cholerafälle vor, von denen einer tödlich verlief. Mammutfund. Kursk, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) In einem Steinbruch der Umgegend von Bjelgorod sind die Ueberreste eines riesigen Mammuts ge funden worden. Letzte kisnüelsnsÄrianrn. g Berlin, 15. Juli. sEig. Drahtmeld.) Der Wert de» deutjchen Spezialhandels im reinen Warenver kehr betrug im Juni 1911 799,1 Millionen in der Einfuhr und 615 Millionen iu der Ausfuhr, im ab gelaufenen Teil des Jahres 1641,1 Millionen si. V. 3809,9) in der Einfuhr gegen 4119 s3542,7) Millionen in der Ausfuhr. Außerdem erreichte die Einfuhr an Gold nnd Silber in demselben Monat Wert« von 31Z nnd 8,1 Millionen, ftn äbgelaufenen Teil de» Jahres 1911 99 s167) und 28,8 s27,1) Millionen. Die Ausfuhr an Gold und Silber belief sich im Juni auf 2 und 3,9, im abqelaufenen Teil des Jahres auf 20,S und 17,1 (15,2) Millionen. * London, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Die Börse (über deren Eröffnung wir bereits in unserer gestrigen Abendnummer berichteten, D. Red.) beschloß die Woche in ruhiger Haltung. Hcimisclm Eiscn- bahnwerte waren befestigt, dagegen lagen Kupfer aktien träge infolge des Preisrückganges am Rem Parker Metallmarkt. Peruaner waren abgcschwächt wegen Meldungen von Unruhen in Lima. In die Bank von England flollen durch Darrenkaus 170 000 Psd. Sterl. und 6000 Sgns. «-ns Frankreich. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Die Ausfuhr von Bodenprodukten im Juni beziffert sich auf 41 555 000 si. V. 44 045 000) Doll. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgchimm.) Die Ausfuhr von Baumwolle im Juni hat um 11000 Doll, abgenommen, dagegen zeigt der Wert der Baumwollausfuhr im avgelaufeneu Fiskaljahr eine Zunahme um 131871 Doll * New York, 15. Juli. sPrivailabelgramm.) Die Wochenberichte der Zeitungen schildern die Ge schäftslage im allgemein.'n als ruhig, bemerken jedoch, daß die Grundstimmung freundlich sei. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) In Neu-England haben einige kautschnkwerke wegen Mangels an Aufträgen ihren Betrieb einge stellt. New York. 15. Juli. Fondsbörse. sSchluß.) "orn.-i neu 1 »lxvtl weis nu- -l NOM. KZ- >.'Monv Pae. 49.- 49.- r>a.t.t>.:cn':rarl. NOM. 2.- Ven>?!r>rl a^ntr !l»75 W.-ün. ». Verl n 11 4°>.Z7 45.5) W.-ch« a. Van» 5.2) ' 'lür'. nn> V1"st. '-8 /ü LS 6? I Ic! a.0ou>. N1.r? 1Ü./5 M läge» 1.8-'ö0 ücnn<-'Iv'»ia '.487 1.4 8/ eondcn ^aix< Ueodinu 15/.- N.75 !6-.62cv Tl?.i!»'crd IE 4.8S5') '.287 ü?rt ^ian!- 5t 37 LUver BnUiyii '.2.87 Sr-nlhelnVnettic 122.- --2.Z7 «l. t!oni» L. 31.75 suuweru V itnv 82.Z7 S2.6' üt:i. t^Bond- Southern VacU. 81.75 tln:on Vncisie 1u7.bü G7.8/ WadaM orek. ;s25 L.- -l '/a M^SBos. S9.12 112.87 — vUcdvon Top. ll^7 amataaniates ümeric. encim. 68.75 63.75 VaMmorr ZW.dü 4».- 40.- Lauuv. üac. ^4127 41.87 üineric. c^ru-lt. 7S.Z7 Su- irdelnpeaie 8,.62 82.- Unter. Lnn.ÜtU. N9.- 119.- cihicnao. V.tlm. Ub.Ä> '..s.j/ -ina-onda -9- Z9.- eim. Louthern d4.- L.ncrattrlcctrit lr.1.75 161.75 D-nvcr >»omin. rs.iO 28.5!) Un «it-'lcomin. ,8.87 ,88/ Ürtc >Lr>»imo» ZHHu vo. pre,. '.18.25 Kd 25 Sr.aiNortbprel N4.75 l.k 7, Mal, idvvcer 4962 49.62 ,'U!tno!S<»entl->l 142.^ 143-dÜ Virg. tLvcmica. .b./o - h./o i'eiU ii, Vaiiey 1,4.62 Vauonat L>ad 5'.'25 ^s.Z/ üut»v.u.Na>üvS ,5«.- ',54.1/ -tnnoars üil töd.— k55.- Missouri »an'. .6.5) id/ö LearLkoed.iL.Nr —.— 141.- * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Das Geschäft an der heutigen Börse beschränkte sich auf einen Umsatz von nur 22 000 Stück Aktien, ein Umsatz, wie er seit 1901 nicht mehr erreicht worden ist. Di« Eröffnung vollzog sich zu behaupteten Kursen, und die Kursschwankungen hielten sich im weiteren Verlaufe bei dem geringen Verkehr, der hauptsächlich von der berufsmäßigen Spekulation be stritten wurde, in engen Grenzen. Bemerkenswerc war die Festigkeit der Aktien der West.rn Union Telegraph Co., die auf Stückemangel zurü.lgcführt und deren Kurs künstlich in die f^öhe getrieben wurde. Im übrigen beschränkte sich das Geschält auf vereinzelte Deckungen und Glattstellungen der Spe kulation. Die Börse schloß in stetiger Haltung. New York, 15. Juli. Produktenbörse. (Schluß.) s I LV?» * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Am t-eule j vorder .)«>>>. norv> r tterzen (roter I otei i 4 464.-5 1.4a ,,!-.5 tv.m..'ir.Älo!oi 91.25 92.80 j 1knvker csiatc«c. , 12.10 r, 4^H,' '.1.6- 91.12 6inn tzI>.Z0 .2.L-43" Lepterndsr 93.12 92.62 (Put ' 44.2o 5./o-h./1 a./^-5.75 Mino Vr. 2 70.75 2.'/eui i2vr.w^. . O 1.3s— mixev loko 71.- IcNnint, 1s. Sl.! 8.60 Haier Vr. 2 Roh« a.Brold. 665 865 citppeo toko 52.75 5ZL5 BNleor 8.65 8.65 Vannnoour wir 14.30 14.,.5 ,'»u>:.-r St s.rari. 5.15 3.73 5.1h <)Utt 140«) 14- oo. muscovaoc 4.73 'August 13.96 1Z.01 'Z.88 Vetrvieun: Leplcinder 13.62 renn. inlLciled d./5 )./5 Oktober lr.81 12.-2 so. Lt whtle 7.25 7.25 9ioo«n,ber 12.77 12.79 Lrcd. Vatonc lä) 1Z0 Lezemver 12.78 12.SO Lai, 6.12 6-12 Januar 12/d 12.78 Lerpenti» R.A 63 /.5 Feoruar — 14'- vo. S.ivannur. -0.12 50.12 v»cw ^rt. 1o!v !4-H co. Ättt'.uncu. 49.- 4».2v iloneticu -Ar. I 15-15.2L 14 --1L 15-15.25 o;elr«io«r>nM -.iorlh. iZounvkt nach Oiverpooi 1.50 1.5> ^o. - Vr. 14'»-Id nachütoilervam 3.2a 325 Louryerrr isir., 4'»1d . nach p onvurs. ,o.— >7. " co. so. Sou 4'4)6'» t.4'» 15'» ,ta>ir«8ilo9!r., kessem. Lluüt ioko 12.37 3 (Ptll-vurg- UL0 -1.5u ,8»lt 11.84 1163 Slantichienen ,.2d Sevien.dcr 11.45 11.39 Märe 10.98 1091 heutigen Baumwollmarkt war der Juli-Termin fest auf Nietnungskäufe, während spätere Sichten nied riger einsetzten, da Meldungen über Betriebseiu- stellungen der Spinnereien vorlagen. Im späteren Verlause trat jedoch «ine Befestigung ein aus günstige Witterungsprognosen, reichliches Gebot der nord westlichen Spinner und Meldungen über das Auf treten des Baumwollwurms. Doch fanden schließ lich die zum Wochenende üblichen Realisationen statt, unter deren Einfluß sich die Haltung teilweise abschwächte. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Nach anfänglicher Schwäche infolge günstiger Wii- terungsberichte au» dem Westen und größerer An künfte an den Plätzen für Winterweizen gestaltete sich die Tendenz des Weizenmarktes fester aus Deckungen im Zusammenhang mit Rostscl äden in Minnesota, st, daß die Preise schließlich V» big Lent höhe: notierten, doch verlor der Eeptembertermin an der Nachbörse wieder V« Cent infolge von Realisationen. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Der Maismarkt setzte auf Meldungen Uber Trocken- heit im Westen in fester Haltung ein. Später ge staltete sich die Tendenz schwankend, da Realisationen sich mit Deckungen der Kommissionshäuser ablösten, bis schließlich die Baisscpartei die Oberhand behielt. Die Kurse waren gegen gestern Cent höher. * New York, 15. Juli. sPrivatkabelgramm.) Am Kaffeemarkt gewannen die Preise schließlich gegen gestern 5 bi» 12 Punkte auf Käufe der Kaffee händler und der Importeure, sowie infolge von Deckungen. Chicago. 15 Juli. Produktenbörse. (Schluß.) deut nnrn- r 1 ,-,-ui i noruer -1s«t,«n Hutt 86- 85 62 Mais Mat Lev enivee 3/87 37.6/ V>aier 2tuli Tezcmder '087 ^.62 September 4621 4/.1S 4'1-1 -4.75 94.5, ?ch na" Lepi. 8. Ai 8.3» 15.85 Mai- Juli 64.8/ k5.37 Vort Leplvr. 16.62 r Levtenrvel, regelnder 66.5) 6<12 6/.- 5475 Uivven Sept. 8,45 8.45 dhesrcdallcnr: Lr. Lndwig Stettradeinr. i. V-rtr. ,zohaunrs Schulj. Verantwortliche Redakteure: Hi» Politik Lr. N. wanthcr, lokale und süchusch Annelcgenhciien, Tagcschronik und Vermischte« t. Vertr. Tieirich Houk«, daS ,Feuilleton Paul Schaumbnrg, Musik v. Segnitz, Sport und Kerichtdsaal g. Haarsel». Aitr dl« Hanbe>d;eltnng N Ntrchrnttz. Kür den Inseratenteil Max Ihle. Tklmtttch In Lelpjig. Nn »erlangten Manuskripten ist sie!» datz Rlick- porio -ciznsügcn. Kür Ausoctpahiung und Rü^.-.dc wird keine Gewähr übernommen. Znschrtsteu sind nicht perslnlich »» adressier«», souder» « d«, ««rln«. »1« M«6««tt»» »6«, »t« »el<t>ast»st«a« d«O ^OUevletteG Dn «tHto.
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