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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110716
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-16
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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leipziger Handelszeitung. vereinbartes Untertanen Les Bietens leitens üer SiMtliekenglSulriger. T. Die natürliche Interessengemeinschaft der Hypothetengläubiger zeitigt bei der Zwangsversteige rung erfahrungsgemäss mancherlei Vereinbarungen, die sich hart an die durch Gesetze und Billigkeit^ gefühl gesteckten Grenzen heranwagen und sie wohl auch hier und dort überschreiten. Die Kreise des hierin gesetzlich Erlaubten verdienen allerdings mit Rücksicht auf das unser gesamtes Recht beherrschende Prinzip der Vcrtragssreiheit, das nur unterbrochen wird, wo durch den Bcrtragsinhalt ein anderer in einer gegen die guten Sitten versiotzenben Weise vor sätzlich geschädigt wird, möglichst weit gezogen zu werden. Selbst die rigoroseste Wahrnehmung unserer Vorteile braucht mit den guten Sitten im Sinns der Gesetzgebung nicht zu kollidieren, denn Moral und Gesetzesrecht sollen sein und sind zwei miteinander nur sehr weitläufig verwandte Begriffe. „Wer ein besonderes Recht ausübt, mutz immer haftfrei sein, auch wenn cr aus Schikane handelt: wer dagegen nur kraft seiner natürlichen Freiheit handelt, darf diese nicht zum Schaden anderer missbrauchen." (Motive zum BGB., Bd. II, C. 727.) Der Entscheidung des Richters ist es nun bei dem Mangel einer vom Gesetze ausgestellten Definition des Begriffs der guten Sitten überlassen, für den Einzclfall festzustellen, ob ein Bcrtragsinhalt dem 8 826 BGB., der die sittenwidrige vorsätzl che Schadenzufügung regelt, zu subsumieren sei. Auf welchem Standpunkt steht nun hierin die Judikatur hinsichtlich des nicht selten vereinbarten Nichtbietens der Hypothekengläubiger im Zwangsversteigerungs- verfahren zu unqunsten des Schuldners? Es mag der Antwort auf diese Frag« die Tatsache vorausgeschickt werden, datz in Preutzen hinsichtlich des arglistigen Verhaltens der Hypothekengläubiger eine Bestimmung des Preussischen Strafgesetzbuches vom 1t. April 1851 in Kraft geblieben ist, nach der Einführung des Strafgesetzbuchs für das Deutsche Reich gleichsam ein Kuriosum, das einen Schulfall dafür darstellt, datz das Preussische Strafgesetzbuch durch das neue Recht »ormell nicht beseitigt ist. Der einschlägige Paragraph rst 8 270 Pr StGB., der das Abhalten vom Mitbieten oder Weiterbieten bei Zwangsversteigerungen durch Gewalt oder Drohung oder durch Gewährung oder Zusicherung eines Vor- teils unter Strafe stellt. Richt aber trifft der zitierte Paragraph zu auf den durch das Thema zur Erörte rung gestellten Tatbestand, de an einem Beispiel kurz skizziert werden mag. T. ist Eigentümer eines auf 500 000 -<l taxierten Hausgrundstiicks. A. und B. sind Hypothckenglau- biger. und zwar sind für A. an erster Stelle 180 000 Mark und für B. an zweiter Stelle 60 000 eilige- tragen. Im Zwangsversteigerungstermin verstän digen sich nun A. und B. dahin, durch einen Stroh mann E. nur bis 170 000 -st bieten zu lassen:, ihm wird das Grundstück um diesen Preis auch tatsächlich zuqeschlagen. Somit lallen 10 000 .st der ersten und die gesamte zweite Hypothek aus Bei günstiger Ge legenheit soll alsdann das Grundstück teuer verkauft und der Gewinn unter A. und D. verteilt werden. Gleichzeitig aber behalten die Gläubiger, soweit sie aus der Hypothek nicht befriedigt sind, den per sönlichen Anspruch gegen den Schuldner aus der For- deruna. für welche die hypothekarische Sickrerheit im Grundbuchs verlautbart wurde. Der Schaden liegt also für den Schuldner klar zutage: er verliert durch das gekennzeichnete Manöver rund 70 000 st, da bei dem Fehlen der getroffenen Vereinbarung der Hypo- tbekenaläubiger B. angesichts des Werts des Grund stücks seine Hypothek mit Sicherheit voll ausgeboten haben würde. Ist deshalb 8 826 BGB. anwendbar? Das bei der Aburteilung eines ähnlichen Tatbestandes als Berufungsgericht angerufene Oberlandesgericht Br. proklamierte das Prinzip, es käme, ausgenommen die vorerwähnten, unter 8 270 Pr. StGB, fallenden Fälle, eine Vereinbarung der Interessenten einer Zwangsversteigerung, sich im Termine des Bietens zu enthalten, bei der Begründung einer Schadenersatz pflicht nicht in Frage, denn es bestände dem Schuldner gegenüber keinerlei Verpflichtung der Gläubiger, die Hypotheken auszubieten. Nun bedarf die Richtigkeit der These, datz der Gläubiger die Hypotheken nicht auszubieten brauche, in dieser Allgemeinheit keiner werteren Erörterungen; nur sind die daran geknüpftem Schlüsse schief, denn von einem dem Gläubiger ohne weiteres zu- zubiliigendcn passiven Verhalten im Versteige- rungstermine bis zu einen» den Nachteil des Schuldners direkt bezweckenden Vertrage ist es schlictzlich doch wohl ein gewaltiger Schritt. Datz aber durch das Gebaren der Gläubiger der dem Schuldner erwachsende Schaden diesem vorsätzlich zu gefügt ist, erheischt nach den vorausgegangenen Fest stellungen gleichfalls kein« weiteren Auseinarürer- setzungen, denn der Begriff der Vorsätzlichkeit einer Schadenstiftung erfordert keineswegs, datz die schä digende Handlung lediglich um ihres verderblichen Erfolges willen vorgenommen wird: vielmehr kann jemand, der in Verfolg seiner materiellen Interessen Handlungen begeht, deren schädigende Wirkungen für andere er kannte, schon um deswillen nach 8 826 BGB., der ein vorsätzliches Schadenstiften fordert, zu beurteilen sein, wenn sich nur seine Handlungsweise als eine die guten Sitten verletzende darstellt. Diese Auslegung ist von dem obersten Gerichtshöfe mehrfach anerkannt worden. Sonach bleibt einzig zu untersuchen übrig, ob die Hypothekengläubiger A. und B. gegen die guten Sitten verstossen haben. Um dies zu erkennen, emp- fiehlt sich ein Blick in die Motive zum Bürgerlichen Gesetzbuchs. Nach diesen verstösst eine Handlungs weise gegen die guten Sitten, wenn sie dem Anstands, gefühl aller billig und gerecht Denkenden wider- spricht. Als widerrechtlich gilt hiernach auch die zwar kraft der allgemeinen Freiheit an sich erlaubte, aber illoyale Handlungsweise, wenn sie einem andern zum Schaden gereicht. Mit diesen wenigen Worten er scheinen mir die von dem Gesetzgeber bei der Erschos. fung des 8 826 befolgten Ideen hinlänglich geklärt. Auf den uns zur Beurteilung vorliegenden Fall angewendet, begründen sie eine Haftpflicht der Hypo thekengläubiger A. und V., denn es mutz als durchaus illoyal erscheinen, wenn ein Hypothekengläubiger in wohlerwogenem Plane nach Verabredung mit den übrigen Gläubigern einen Strohmann das Grundstück um «inen Spottpreis erstehen lässt, hierdurch aber einerseits seine persönliche Forderung oder doch einen Teil non ihr behält und anderseits bei der Weiter- veräutzerunq einen Teil des wahren Grundstücks wertes lukriert, der doch zur Befriedigung der übrigen Hypothekengläubiaer bestimmt war. Diese rechtlichen Ausführungen sollen cs jedem Interessenten ermöglichen, sich nach den dargetanen Kriterien selbst ein Urteil darüber zu bilden, ob im Einzelfalle ein vertragsmätzig vereinbartes Nicht bieten zu einer Schadenersatzpflicht der Vertrags teile zu führen geeignet ist. Denn datz die nackte Tatsache einer solchen Vereinbarung an sich die guten Sitten nicht verletzt, dürfte zur Genüge illu striert sein: braucht sie doch weder Schaden zu stiften noch auch eine illoyale Handlungsweise zu verraten, beides Momente, die zur Begründung einer Haftung aus K 826 BGB. unerlätzlich sind. Im Prozesse spielt der Schuldner hinsichtlich des behaupteten Schadens die Rolle des Beweisführers. (Zu den vorstehenden Ausführungen vergleiche im übrigen die Urteile de« Reichsgerichts vom 11. Juli 1901 und 29. Januar 1907.) Sörlen- uno knnüelswelen. § An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonoticrungen wie folgt: :>pro». RcichSaiileihe 88,87, 3prvz. Buenos 72,87, Türk^nlosc 175,SO, Coiiiui.- und DiokviUv-Buiik N7.62- N7,7S, Tarmstädter Bank 127,12, Deutsche Banl 264,50, Diskonto 187,78—187,87, Dresdner Bank 157,80—157,28—157,50, Berliner HanVNSges. 187,25—:>17,.>0, Rativnatbank 126,«2, Lchaassyaus. Bankv.rem 128,37 ,25, Ikrcdilaktien 207,37—207,25, Pctcrsd. J,il. Bank 211,37, Russische Bank 158,87, Baltimore 108,82 108,25, Co- naüa 212,12-211,02 241,75, Lombarden 23,37, Anatolier IlS, OrieiUOahn 157—156,75, Prinee Henri 151,87—151,62, Zchanuing 183,25, Warschau-Wien 214-213,78—213,87—218,78, lSr. Berliner Straöenvahn 190,62—189,78, Hamb. Paketsahrt 137,12, Hansa 178,37- l80,37-180,12, Norüd. Lloyd 97,37. Tynamtttrust 1k7,62 bis 187,25, South West 180,50-180,78-170,75-180,80, Bochumer 237,75 237—237,50, Dberschles. Caro 81,25, Dcuisch-Luxemb. 192—1!>l,75—182,25-192,12, Gelsenkirchen 201,25—200,78—201,37 btS 201, Harpencr 180,12—180—180,28, Hohenlohe-Werkc 215 biö 215.12- 215, --aurahütte 176,37, Qberschles. Cisend.-Bedars 85,13 bld »5,50, Phönix 257,50-257,87—257,50- 257,12-288,12—257,82, Rheinische Ltaylwcrke 163,37—162,87, Rombachcr 187—186,75 bis 187,87-Id7,25—187,75, Allg. Clekir. 277,in 277,12 277,X7 -277,75 biö 277,87, Deutsch.Ucbcrsee Clektr. 180,62, wes. f. e.'ektr. Untern. 187,12—187—187,25—187,12, Schlickert 175-174,82—175, Siemen» L HalSke 252,87—252,78, Elektr. Licht und »rast 143.12- 118. Brzugsrecht: Orenstein K Koppel 4,30 Proz. Zugelafsen sind: 10 Millionen Mark 4proz. Posener Prooinzialanleihe von 1911: 10 Millionen Mark neue Aktien der Orenstein L Koppel. Arthur Koppel Aktiengesellschaft: 78.6 000 »st neue Aktien der Hugo Schneider Aktiengesellschaft: 12 Millionen Rubel neue Aktien der Petersburger Internationalen Handelsbank: 1 Million Mark neue Aktien der Kost- Heimer Eellulose- und Papierfabrik. Beantragt wurde von dem N. Schaaffhausenschen Bankverein: 1 Million Mark Aktien der Dürener Metallwerte, Aktiengesellschaft, mit halber Divi dendenberechtigung für das Geschäftsjahr 1911 zum Dörfenhandel an der Berliner Börse zuzulassen. Lsnk- unü Gelümelen. * Die Bank für Bergbau und Industrie in Berlin, die auch für das abgelaufene Jahr eine Divi dende nicht zur Ausschüttung bringt, sagt im Geschäftsbericht, datz die im Vorjahre ge schilderte Sachlage in bezug aus die Beteiligungen im wesentlichen die gleiche geblieben sei. Die Aktien gesellschaft Namsdorfer Braunkohlenwerke, bei der die Bank hauptsächlich beteilig! ist, hat einen Gewinn von nur 4586 -4t nach Abschreibung in Höhe von 78 935 .st aufgewiesen. Die Verhältnisse haben sich weiter ungünstig gestaltet, indem die Marktpreise für Briketts weiter fielen, anderseits Bewegungen zur Steigerung der Löhne immer wieder einjetzen. lieber den Verkauf der Aktien der Namsdorfer Draunkohleinverke haben mehrfach Verhandiuvgeu stattgefunden. Tin Ergebnis haben diese nicht ge habt. Bei der Neu-Rahnsdorfer Terrain-Aktienge. jellschaft tritt gelegentlich Nachfrage nach Terrain auf, die zu Veräusserungen zu steigenden Preisen führt. Die Unterbilanz ist von 2758428 »st auf 2768166 »st bei 42; Millionen Mark Aktien kapital gestiegen. berg- unü Kütten melen. — Krupp geht nicht nach Oberschlesien. Zu de« von oberschlesischen Blättern gemeldeten Verkaufs projekt bezüglich der königlichen Hütte in Gleiwitz an die Firma Krupp in Essen wird der „Schles. Ztg." von matzgebender Seite mitgeteilt, datz diese Gerüchte jeglicher Begründung entbehren. Weder schweben Unterhandlungen zwischen dem Fiskus und der Firma Krupp, noch sind jemals von einer oder der andern Seite Anregungen zu diesem Besitzwechsel gegeben worden. * Stinnessche Zechen. Für den Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Essen (Teil II) hat die Verwaltung der Stinnesschen Zechen wiederum einige Angaben gemacht über die Ergebnisse der ihr unterstehenden Zechen Viktoria Mathias, Mathias Stinnes, Friedrich Ernestine. Graf Beust und Carolus Magnus. Diese Angaben betreffen neben der Zahl der verfahrenen Schichten sowie den Summen der gezahlten Löhne und der öffentlichen Lasten die Höhe der Kohlenförderung, der Kokserzeugung und der Gewinnung von Nebenerzeugnissen. Stellt man die Ziffern der Kohlenförderung und der Koks erzeugung den Veteiligungszifsern im Kohlensyndikat Zn Tonnen) gegenüber, so erhält man folgendes Bild Kohlen Koks Beteiligung Förderung Beteiligung Erzeugung ' 1. l. UNI 100» 1010 1^1.1011 >900 1910 Viktoria Mathias 452000 436 67S 469 578 145 060 74 122 9S8S1 M. Stinnes I/ll, Ill-IV . . . .1321 000 1 084 701 1 170317 229445 92935 156!« Fr-edr. Ernestia« 368100 322 788 320343 09 260 70 670 72 578 Erat Beust ... 456 100 307 371 420 718 66 760 58360 59 288 Carolus Magnus 324 200 265 HO 277 738 100 000 80 852 86 493 Zusammen: 2 922 300 2 508 658 2 6v7 604 640 525 374 948 468 4t» Ausserdem wurden im Jahre 1910 auf den 5 Zechen an Nebenerzeugnissen insgesamt gewonnen: 16374! Teer, 1010 r Ammoniatrvasser, 4itz27 t Ichwcfelsaures Ammoniak. 2019 r Leichtol, 1981 l Benzol, 262 t Toluol, 8813 r Pech, 5433 t Teeröl, 385 l. Roh- anthrazen, 1216 t Rohnaphthalin und 6 r Schmierfette. An Ziegelsteinen wurden 28 470 241 Stück hergestellt. * Der Gewerkschaft Wittelsbach i« Hollfeld wurde das Bergwerkseigentum für zwei Felder unter den Namen „Ittling lll" und .Hormersdorf IV" zu ie 200 Hektar zur Gewinnung von Eisenerzen, rn den Regierungsbezirken Oberfranken und Mittel- franken gelegen, verliehen. - Astra Romana, Sociale anonyme, Bukarest. Nach dem Geschäftsbericht erzielte die Gesellschaft in ihrem ersten Geschäftsjahr, das die Zeit vom 1. Oktober 1909 bis 31. Dezember 1910, also einen Zeitraum von 15 Monaten umfasst, einen Ueberschsss von 7 387 453 Lei, woraus eine Dividende von 10 Proz. verteilt wird bei 29 400 000 Lei Aktien kapital. Die Rücklage erhält 167 059 Lei, die Ver- waltung 167 059 Lei: zu Belohnungen dienen 30 000 Lei. Der Rest dient za Abschreibungen bet 627 Äst Vortrag. Das Unternehmen ist bekanntlich hervor gegangen durch Vereinigung der Petroleumgelände de: Astra und der Regatul Roman in Morent. Die Gewinnung in Moreni stieg nach dem Bericht von 655 auf 788 Tonnen täglich und ist inzwischen weiter auf etwa 1500 Tannen angewachsen. Die Leistungs fähigkeit der Raffinerie von Ploesti wurde verdoppelt und die Raffinerie von Baicoiu, die der Aurora ge hört. auf zwei Jahre gepachtet. Inzwischen wurde die Leistungsfähigkeit der eigenen Raffinerien weiter erhöht. Im lausenden Geschäftsjahr wurde das Aktienkapital auj 60 Millionen Lei erhöht, wovon 44 167 500 Lei auszzcgeben und voll eingezahlt sind. Dabei wurden die Lkrmögenswerte und Verbindlich keiten der Regatul Roman und der Astra über- nommen. Man habe jetzt die Frucht einer fünfjäh rigen Arbeit ernten können durch das glänzende Er gebnis der Bohrung 4 in Filipesti de Padure, wo das meiste Gelände Eigentum der Astra und der Regatul Roman sei. Leider könne man das Gelände von Filipesti und die andern Werke nicht so ent wickeln, wie man wolle. In kurzer Zeit würde man die Leistung der Raffinerie in Ploesti auf 1500 bi» 2000 Tonnen bringen können, aber die rumänischen Bahnen seien schon jetzt trotz besten Willens an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Linie nach Constailtza. Von dem Aktienkapital befinden sich 8 255 000 Lei im Besitz der Internationalen Bohrgesellschaft und des A. Schaaffhausenschen Bank vereins. * San Miquel Copper Mines. Die Kupfererz bearbeitung im zweiten Qvaital ermässigte sich auf 15 558 (17 498) Tonnen. Sttrttqemerve. H Kauimgarnspinureei Stöhr o- Co., Aktiengesell schaft, in Leipzig. Die in der Generalversammlung vom 20. Juni 1911 beschlossene Erhöhung des Grund kapitals von 11 auf 12 Millionen Mark ist in das Handelsregister eingetragen worden. * Deutsche Agaorngesrllschast in Berlin. Die Wiederaufnahme oer Dividendenzahlung kündigte der Vorsitzende in der Generalversammlung für das laufende Jahr an. Die zweijährige Krisis, in die das Unternehmen geraten, sei nunmehr überwunden, uns man glaube nach dem gegenwärtigen Stand auf eine Dividende von 6 bis höchstens 9 Proz. auf die Dorzugsanteilc rechnen zu dürfen. Voraussetzung sei dabei, datz man von unglücklichen Zufällen ver schont bleibe, datz die zu erwartende Steigerung der Hunferzeugung von 600 auf 1000 t eintrete, wie man sie sich aus der erfolgten Inbetriebnahme einer drit ten Entfatzerungsmaschine verspreche, und dass endlich die Hanfpreise sich weite: befriedigend gestalten. Der Geschäftsbericht schildert die weichende Tendenz am Hanfmarkt, die durch die gewaltigen Produktionen von Manila und Vukatan verursacht wurde: Ende Mai habe sich indes die Nachfrage für gute Quali täten zu regen begonnen und die Gesellschaft habe einig« Abschlüsse mit 520 .4t pro Tonne machen kön nen. Die Gesamterzeugung von 599 t Hanf in 1010 erbrachte netto 235 130 -tt und aus dem Gesamtllber- schutz von 76 99 »st wurden 63 828 -tt auf Anlagen ab geschrieben und 2435 -K auf neue Rechnung vorge tragen si. Ä. 21832 .st abgeschrieben, wozu 7000 »st der Reserve entnommen). Aus das Pflanznnqekonto wurden 22 558 »st (Reinigung und Unterhalt für den Neupflanz) übertragen, wonach es mit 820 082 ..st er scheint: seine weitere Belastung sei nur bei erheb licher Vergrösserung der Anlage zu erwarten, hierfür liege jedoch vorläufig kein Grmnd vor. Bezüglich der Liouisität berichtete der Vorsitzende, es seien gegenwärtig keine Schulden, dagegen ein Bankgut haben von 70 000 »st vorhanden, so dass man im näch sten Jahre genügend Mittel für die etwaige Divi dendenzahlung haben werde. Die Generalversamm lung genehmigte die Nerwaltungsanträge. * Ermässigung der Iutepreife. Der Iuteverband ermässigte die Preise für Hessians 320 um 0,7 Pf., für Hessians 245 um 0,5 Pf., für Tarpawlings und Sackinqs um 1 Pf., für Baggings um 0,8 Pf.; für O-, O8-Garne um Pf., für 8-, 88-- und Prima garne um 2Z4 -1t. O D. I. Das ocrfüqbarc Quantum japanischer Seiden für die Kampagne 1911/12 wird auf 167 000 bis 170 000 B. gegen 148 000 D. in 1910/11 geschätzt. Transvornvelen. * Die Syltcr Dampsslbiffahrto-Gcsellschast, Aktien gesellschaft, ist in der Lage, für die Ausschüttung einer Dividende den Bettag von 22 LOO «K (wie ü. D.) bei einem Aktienkapital von 725 000 »st zur Verfügung zu stellen. 3457 (900) »st kommen auf neue Rechnung. * Deutsch - Südamerikanische Telegrapheugesell- schaft. Die Sperre auf die neu ausgegcbenen Aktien und Obligationen der Deutsch-Südamerikani- schen Tclegraphengcsellschaft ist aufgehoben worden. Betriebsausweise. Holbersiadt-BlLnrcnbnrger! Eisenbahn. Zurrt 166 »40 (»I»» r»300) seit t. Zarruar 7A «so <-^L0 4lV) Nordhansen-Wernigcroder kttscubaha. Juni 132 800 (plus 33 200) seit 1. April 239 500 (-1- 17 700) Panlincuauc-Ncu-Ruppluer Eisenbahn, Juni 21 000 <19 085) Mark, seit 1. April S4 700 <63 258) Prießnitzer Eisenbahn. Junt 54 700 <-) 4000s fett be ginn »es .NechnungStohreS 184 800 <-<- 30 400) ^4. Oesterretchlsche Lüdbahn. Vom 1. biö 10. Juli 4 178 599 »ronen <-b 1970 »r. gegen definitiv nnü -s- 184 406 Kr. gegen provisorisch). verlrüleüenc Unüultrien. 8 Die Firma Gerlach L Co., E. m. b. H., in Dres den ist in das Handelsregister eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Vertrieb von Automobile« und von Herz-Patent-Pneumaliks so wie der Handel mit sonstigen Zubehörteilen von Automobilen. Das Stammkapital beträgt 40 000 -4t. H Die Firma Eppendorfer Spielwarenmanusaktur vormals Paul Leonhardt, G. m. b. H., in Eppendorf ist in das Handelsregister eingetragen worden. Gegenstand des Unternehmens ist dte UebernaPme und der Jortbetrieb der bisher von dem Kaufmann Paul Leonhardt in Firma Eppendorser Spielwaren manufaktur Paul Leonhardt in Eppendorf betrie benen Holz- und Spielwarenfabrikation. Da» Stammkapital beträgt 150 000 ^t. Zum Geschäfts führer ist bestellt der Kaufmann Otto Paul Leon hardt in Eppendorf. ' Deutsche Samoa-Gesellschaft Berlin und Apia auf Samoa. Der gestrigen Generalversammlung ging eine längere Debatte vorauf, da d«r anwesende Ver treter des Reichskolonialamtes sich gegen die ver spätete Einberufung der Versammlung aussprach. Einspruch gegen die Abhaltung der Versammlung wurde jedoch nicht erhoben. Der Vorsitzende führte aus, die Gesellschaft sei erfreulicherweise diesmal zu dem Resultat gekommen, dass die Ausgaben durch die Erträge gedeckt werden konnten. Nach den neuesten Berichten dürfe man auch weiterhin auf ein« zweck entsprechende Ernte rechnen. Während im Jahre 1908 nur 3000 1c« Kakao geerntet wurden, stieg die Etttte für 1009 schon auf 35 WO 1c», sie betrug in 1910 59 000 Ktloqrannn und stellt sich i« 1911 bis jetzt schon ank 51 500 K«. Ie grösser die Hoffnungen seien, desto be denklicher aber sei die Frage der Arbeiterbeschaffung. Allem Anschein nach seien Thinesentranspoxte einst weilen nicht zu erwarten: so werde nichts übrig bleiben, als Javaner zu beschaffen. Unbedingt müsse in dieser Richtung etwas getan werden, wenn nicht das ganze Gedeihen der Gesellschaft in Frage gestellt werden sollte. Das Warengeschäft der Gesellschaft entwickelte sich weiter günstig, und auch die finau- i zielte Position sei zufriedenstellend. Wenn die Ar beiterfrage gelöst und Sie Witterung sich nicht zu un günstig gestalten werde, sei für das laufende I Jahr wohl auf eine bescheidene Dividende zu hoffen. Der Vertreter des Kolonialamts fugte hinzu, die Kololtialvertvaltung sei sich des grossen Ernstes, die die Arbeiterfrage in Samoa erfordere, wohl bewusst. Sie sei ernsthaft bemüht, dem Arbeitermangel obzu helfen, und es hätten erst jüngst entsprechenoe Ver handlungen geschwebt, die freilich bisher noch nicht zu einem Ergebnis führten. Der Abschluss, der einen Gcwinuvortrag von 1666 -K oufwcist, wurde ge nehmigt. v. Aktiengesellschaft für Tapetenfabrikation in Liquidation in Nordtzaufen. Die Generalversamm lung beschloss, vom 4. Oktober ab als erste Liqui. dationsrate 40 Proz. zu verteilen. * Deutsche Hotel-Aktiengesellschaft in Hamburg. In der gestrigen Generalversammlung wurde be schlossen, den Sitz der n. selischaft von Hamburg nach Berlin zu verlegen. Sodann wurde die Schaffung von tiproz. kumulativen Vorzugsaktien durch Zuzah lung von 25 Pro.z. gen-hmigt. Zn den Aufsichtsrar wurden neu gewählt Prinz Max von Hohenlobe- Ochringen, Graf Alineida-Starrenberg. Direktor Lipp von der Bergisch Märkischen Bau? in Elberselb und Kün,z>g Donaueschingen. * Bremer Stuhlrvbrfahrik M<mck, Schultze L Co., Aktiengesellschaft. In der Generalversammlu ig wurde der Abschluss genehmigt und die Dividende au' 6 Pro',, festgesetzt. " Hochseefischerei Bremerhaven. Mtrenqe>ellsch>nt. Die Gesellschaft erzielte im Gescbästsjabre 1910/11 nach Abschreibungen in Höhe von 19t 328 (111 305) n einen Reingewinn von 132 505 (118 214) aus dem die Verteilung einer Dividende von 6 (5) Prvz. vvrgcsshlagen wird. * Nommerschs Papierfabrik Hohenkrug. Der Auf sichtsrat schlägt eine Dividende von 7 Proz. (wie i. V. > vor. V^-v. Die Soezinskabrik für Drillmaschinen von t?r. Melichar in Bravdeis a C. wird von der Praoer Filiale der Oesterreichischen Kreditanstalt und der Zivnoitenska Banka in eine Wiener Gesellschaft mit 2'» Millionen Kapital umgewcmdelt. — Oesterreichische Zementfabriken. Infolge der Gründung verschiedener Zementsabriss-n seitens mcb rerer österreichische- Montangescllschaften wollen di' österreichischen Zeinentfabr'ken. falls nicht eine Eiv schränkuna dieser Neugründunaen erfolgt ihre Koh lenabschlüsse nicht mehr hei diei-'n Werken, sondern im Auslande machen. Im September tritt laut „Voss. Ztg." eine Konferenz der österreichischen Ze mentfabriken zusammen. * Den belgischen Koastruktionsanstalten wurden 1.300 Güterwagem, 55 Personenwagen einschliesslich 16 Schlaf-, Speise- und Geväckwagen. im Gesamt werte von 6bb Millinven Francs von der Dra.zil Railway Gomvann in Auftrag aeaeben. 8 Eine Untersuchun" aeaen die Petroleum Röhrrn- «cscllfchaftcn hat die Interstate Eammercc Commis sion angeordnct auf eine Beschwerde der Petroleum ervo-teure hin. dass aewisse Gesellschaften ihre" B.' trieb in einer Weise führten, dass dadurch die Inter ellen der Petralenmeriorteurc geschädigt würden. VervänüL. — Auflösung der Ziegel-Vcrlaufsoereinigung Thüringens. Mau jcdreibt der „Frkj. Ztg." au»^ Halle a. S.: „Die Vsrkaufsvereinigung Thüringer Tonroerke, G. m. b. H.,- Vertrag mit Ende dieses Jahres abläuft, scheint der Auflösung verfallen zu sollen. Die Gründe dafür liegen nicht so sehr in der Entstehung neuer Werke und in Meinungsverschiedenheiten der Mitglieder, als vielmehr in der Tatsache, dass ia dem kartellierten Bezirk von Ossmannstedt bis Weissenfels und Frey burg a. U. etwa die Hälft« aller W»rkc Aussenseiter sind." * Amerikanischer Automodiltrust. Unter Führung Morgans soll laut „B. L.-A." ein amerikanischer Nutomobiltrust mit einem Kapital von 500 Millionen Dollar geplant sein. oermilünes. r. Die steuerfreie Abgabe von Branntwein im Königreich Sachsen betrug im letzten Betriebsjahre 1909/10 zusammen 87 398 lü r. A.: davon nach voll ständiger Vergällung 48 196 bl, nach unvollständiger Vergällung 37 619 bl und ohne Vergällung 1553 b! r. A. P Der amtliche Saatevstandsbericht des ungar.jchcn Ackerbauminijterinms vom 11. Juli schätzt das Er trägnis von LBeizen auf 46,17 (46,17) und von Rogge., auf 12,65 (12,62) Millionen Doppelzentner. Die Zahlen in Klammern entsprechen der Schätzung vom 27. Juni. Mais und Kartoffeln stehen befriedigend, bedürfen jedoch dringend des Regens. Das Erträg nis an Gerste wird aus 15,07, an Hafer auf 12,3H Millionen Doppelzentner geschätzt. Kupolheken- unü Grunüimcksmnrkt. * Norddeutsche 2au-AUirllo.cjcUschajt vormals E. C L. Koerner in Lütow. Bez. Köslin. In der gestrigen Generalversammlung erklärte der Vor sitzende, datz die verspätete Einberufung der Ver sammlung auf die bei der Gründerin des Unter nehmens, der Carl Neuburger Komman ditgesellschaft auf Aktien, eingetretenen Schwierigkeiten zurückzusühren sei. Die Gesellschaft hat sämtliche Beziehungen mit der genannten Firma gelöst und ist mit der Nationaldanl für Deutfchlanb, der Norddeutschen Creditanstalt in Danzig und der Danziger Privatbank in Verbiirüung getreten. Au, weitere Anfragen wurde mitaeteilt, dass der Vorbe sitzer des Unternehmens für die Bonität der Aktiv Hypotheken, die mit Rücksicht auf die Rejervenellung von 45 000 »tt noch mit 80 000 in d«r Bilanz valr vieren, sowie für einen kleinen Teil der Aussenstände, die vielleicht nicht als durchaus sicher zu betrachten feien, Bürgschaft übernommen hat. Der Vorützenkn wies daraus hin, datz das erzielte Resultat die Ver teilung einer höheren Dividende gestattet haben würde, datz aber die Verwaltung um das Unternehmen auf eine möglichst gesunde und breite Basis zu stellen, eine Verringerung der Dividende gegen da, Vorjahr vorgeschlagrn habe. Die Dividend: wurde auf 6 Proz. festgesetzt. * Die Grundstücksgrsellschakt am Bahnhof Trltaw hat von ihrem Gelände am Bahnhof Teltow 35 Morgen an die Gesellschaft zur Einführung von Fluglehrbahn«n, G. m. b. H., in Berlin. Neue Fried richstratze 1, mit Vorkaufsrecht verpachtet. Fschtttrnttur § „Kolonial-Hanbeks-Adrrtzduch 1911" (15 Jahr gang), Verlag des Koloniai Wirtschaft - lichen Komitees (wirtschaftlicher Ausschuss der Deutschen Koloniakgesellschaft, E. D.), Berlin, Preis 2,50 Der erste Abschnitt de, beliebten »vlontalbmidbnche» gib« ivteber einen tteberblich über bi« Behörden i» DeMschlanb nnb
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