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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.06.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110627014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911062701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911062701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-27
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
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?ol!ti5cde Umschau. vor üem Nnlturm. Wir lesen in der „Arbeitsmarkt-Correspondenz": Die Reisesaison hat begonnen, aber es ist erst ein schwacher und dünner Strom, der sich aus den Groß städten aufs Land eroießt. Die Großstädte entladen ihre Hauptmassen innerhalb weniger Tage und zwar zum Beginn der Schulferien. Diese bestimmen Len fürchterlichen Andrang aut den Bahnen in den ersten Tagen des kommenden Monais. Es ist taum plaublrch, was sich das reisende Publikum in diesen Tagen alles gefallen läßt, was es ohne Widerspruch nut in den Kauf nimmt! Es kann einem die Lust zum Reisen vergehen, wenn man sich inmitten des Gewühls befindet, das sich an diesen Taaen aus den großstädtischen Bahnhösen abspielt. Aber es ist merkwürdig, man denkt nicht daran, dafür Sorge zu trauen, daß die Masse der Reisenden aus eine größere An ahl Tage verteilt wird. Die Eiiendadnverwaltung ist kaum noch in der Lage, den Andrang der Massen zu bewäl tigen: Jahr für Jahr wird der Verkehr umfang reicher, alle Vorbereitungen werden an der steigenden Intensität des Reiseverkehrs zuschanden. Und am Schluß der Ferien wiederholt sich das nämliche Schauspiel, so Lau ein Teil der erzielten Erholung allein durch die Erregungen des Reisetages wieder verloren geht. Von selbst wird das Publikum keine Regelung in dieses wilde Chaos des Rei eoerkehrs bringen. Keiner will von der Ferienzeit auch nur einen Tag verlieren: niemand will den größten An drang vorüier ehen lassen, bis er sich bequeme Rei.e- gelerenheit sichern könnte, sondern alles muß gleich zeitig hinaus aus den Mauern der Großstadt. Die ganz Klugen wissen sreilich Mittel und Wege, ein bis zwei Tage vor dem offiziellen Beginn der Ferien dre Reise anlreten zu tönnen. Mittels ärztlicher Zeugnisse erreichen sie es. daß ihre Kinder näher aus der Schule wegbleiben können, und infolgedessen vermögen sie dem Verkehrstrubel rechtzeitig aus dem Wege zu gehen. Aber diese Glücklichen sind in geringer Zahl. Sobald von Len ärztlichen Zeugnissen reichlicher Gebrauch ge macht würde, würden die Schulen sehr bald um ihre Ordnung kommen. Man ist nachsichtig, solange es sich um Ausnahmen handelt. Und doch trägt an dtm gefährlichen Verkehrsandrang die Schule in sofern Schuld, als der Schulschluß für alle Schulen auf einen und den nämlichen Ta§ fällt. Ist diese Regelung durchaus notwendig? Könnte man nicht Vorsorge treffen, daß durch einen allmählichen Schultchluß das Heer der Reisenden über eine längere Zahl von Tagen verteilt würde. Es würde sich vielleicht um eine Spanne von 10 bis 1t Tagen handeln. Gewiß würde auch eine solche Regelung neue Anstände und Beschwerden bringen, aber im großen und ganzen würde doch erreicht, daß die wilde Jagd auf den Bahnhöfen merklich nachlassen würde, Lag die Vagnvcrwaltungen den Verkehr besser bewältigen könnten, kurz, daß das jetzige unerfreu liche Treiben bedeutend nachlaßen würde. Es müßte eigentlich Aufgabe der Eitenbahnverwaltung jein, in diesem Sinne zu wirken. Die Zuilände, wie sie sich zu Ansang und am Ende der Ferien auf den Bahn höfen der Großstädte präsentieren, spotten jeder Be schreibung: die Bahnhossanlagen, jo groß sie lein mögen, sind gegenüber dem andrängenden Verkehr gänzlich unzulänglich. Auch sür die Kur- und Badeorte hätte eine solche Regelung seine guten Wirkungen. Heute ergießt sich das Heer der Erholungsuchenden einem Heu schrecken sch warm gleich fast zur nämlichen Zeit in die beliebten Aujenthaltsorte und erschwert es den Be sitzern von Hotels. Eastgäusern und Pensionen, die Masse der Gäste in einer zufriedenstellenden Weise unlerzubringen. Die Klagen nehmen immer mehr zu, daß die Gaste einfach wie Nummern behandelt würden. Ja, ist dies denn bei der heutigen Art, in Maßen an einem und dem nämlichen Tage in emem kleinen Orte einzubrechen, ein Wunder, daß das Personal in den Bädern und Kurorten verjagt? Auch hier würde es besser werden, wenn der Zuitrom sich auf eine längere Reihe von Tagen verteilte. Von selbst sorgt das Publikum, wie gesagt, sür keine Regelung: jeder dentt nur an sich und meint etwas zu versäumen, wenn er nicht mit dem großen Strome mitkommt. Hier kann nur geholfen werden, indem die Ursache des außergewöhnlichen Verkehrsandranges beseitigt wird, und diese ist die heutige Regelung der großen Ferien. Das Teleplion-Venejchnls. Das bei uns im Gebrauch befindliche amtliche Verzeichnis der Fernsprechteilnehmer weist insofern recht erhebliche Mängel aus, als darin zahl reiche Teilnehmer unter Bezeichnungen auigeiührt sind, unter denen sie oft nicht einmal Ortskundige, geschweige denn Fremde vermuten können. Richt mit Unrecht kann man geradezu sagen, daß manche Teilnehmer sich unter Bezeichnungen verstecken, unter denen man sie nicht sucht. Diese Mängel er schweren das Auffinden mancher Teilnehmer sehr und ruken daher oft Unbequemlichkeiten und Ver legenheiten bei der Benutzung des Fernsprechers hervor, und zwar beim gewöhnlichen Gebrauch wie auch besonders dann, wenn Eile geboten ist. Die Verantwortung für die unzweckmäßige Wahl der Bezeichnung des Teilnehmers trifft natürlich nicht die Telegraphenverwaltung, sondern die Teilnehmer selbst, die bei der Auswahl der Be eichnung, unter der sie in das Verzeichnis ausgenommen sein wollen, oft einen bedauerlichen Mangel an Geschick erkennen lassen. Um eine Abstellung dieser Mißstände anzu regen, hat die Handelskammer Koblenz in ver dienstlicher Weise den Staatssekretär des Neichspost- amts gebeten, die zuständigen Dienststellen im Ge biete der Reichspostoerwaltung zu veranlassen, in geeigneter Weise für die zweckentsprechende Einrich tung der amtlichen Verzeichnisse bemüht zu sein. Sie führte dabei folgende Beispiele aus dem Koblenzer Fernsprechteilnehmer-Verzeichnis an: Die bekannte Köln-Düsseldorfer Dampfschiffahrts- gesellschast steht darin nicht unter diesem ihrem Namen verzeichnet, sondern unter der Bezeichnung „Agentur" der Köln-Düsseldorfer Dampfichiffahrts- gesellschaft: es bedarf wohl keines Beweiies, daß, wer das nicht zufällig weiß, vergeblich nach dieser Gesellschaft im Koblenzer Fernsprechteilnehmer-Ver zeichnis suchen wird. Das Realgymnasium niuß man unter der Bezeichnung „Kaiser-Wilhelm-Realgym- nasium", die hier ganz ungewöhnlich ist, suchen. Ein sehr bekanntes Restaurant, den Reuen Franzis kaner, findet man weder unter dieser Bezeichnung noch unter den Bezeichnungen Restaurant oder Gast haus Neuer Franziskaner oder unter der Bezeich nung Franziskaner, Neuer, sondern unter dem Namen Mehl, wert der Besitzer Mehl heißt, was vom Koblenzer Publikum nur ein Teil, die Fremden aber überhaupt nicht wissen. Die Regierung, das Geiäncmis und die Eisenbahn-Betriebs- und Ver kehrs-Inspektion sind nicht unter diesen jedermann geläufigen Namen, sondern unter den Bezeichnungen Königliche (!) Regierung, Königliches Gefängnis und Königliche Eisenbahn-Betriebs- und Verkehrs-In spektion in das Verzeichnis eingetragen. Das in städtischer Verwaltung befindliche Nahrunasmittel- Untersuchungsamt versteckt sich im Verzeichnis unter der Bezeichnung „Oeffentliches Nahrungsmittel- Unter uchungsamt." In anderen Orten liegen die Verhältnisse ähnlich. Der Staatssekretär erwiderte auf die Anregung: Es ist zu beachten, daß über die Art der Ein tragung der Anschlüße nicht einseitig von der Tele graphenverwaltung Bestiinmung getroffen werden kann, daß vielmehr grundsätzlich die Wünsche der Teilnehmer dafür maßgebend sein müssen. Das schließt aber nicht aus, daß die Vermitielungs- anstalten eine Prüfung der von den Inhabern der Sprechstellen beantragten Eintragungen ausüben und ibnen gegebenen Falls bei der Wahi einer zweckmäßigeren Bezeichnung zur Hand gehen. In diesem Sinne sind die Verkehrsanstalten mit An weisung versehen worden. Ob dadurch überall eine Beseitigung selbst offensichtlich ungeeigneter Ein tragungey zu erreichen sein wird, erscheint allerdings zweifelhaft weil über die Zweckmäßigkeit oder Un zweckmäßigkeit einer Bezeichnung, wie die Erfahrung lehrt, im Publikum häufig ganz abweichende An sichten verbreitet sind. Die Koblenzer Handelskammer hcLte noch an geregt, für solche Fälle die Teilnehmer unter ver schiedenen Bezeichnungen in die Liste aufzunehmen. Das ist jetzt zwar möglich, aber nur gegen eine Gebühr von 5 Die Beseitigung dieser Gebühr hat der Staatssekretär jedoch abgelehnt. lieber üen lrsnzjMchen ^obililationsplsn macht „La France Militaire" interessante Mit teilungen im Anschluß an die Erklärungen des Kriegsministers General Eoiran im Senat, die am Freitag noch zu einer Jnierpellation in der Kammer führen werden. Das Fachblatt schreibt: „Der Mobilisationsakt erfordert eine ganze Reihe verschiedener Verfügungen: 1j einen Kriegsplan, der dre Verteilung der nationalen Streitmächte aus den verschiedenen Operationsfeldern festsetzt, 2i für jedes Operationsfeld einen besonderen Operations- plan. entsprechend'dem Ziel, das zuerst erreicht werden muß, und den Heeresstärken, die dafür vor handen sind. 3) einen Feld zugs plan, der über sämt- lrche Mittel für die Durchführung der Operation be stimmt. Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge hängt der Kriegsplan vom Oberen Rat der nationalen Verteidigung ab, der sich wie folgt zusammensetzt: Vorsitzender: der Präsident der Republik, Mitglieder: der Ministerpräsident und die Minister des Kriegs, der Marine, des Aeußern und der Finanzen, Rapporteur: der Ches des allgemeinen Gcneralstabs. Der Operationsplan sür jedes der Operationsfelder umsaßt Programme der Strategie, die mit Problemen der Verproviantierung, der Bahnbeförderung und so weiter verbunden sind. Die Ausstellung dieses Planes ist eine rein mili tärische Arbeit, die von dem obern Kriegsrat und dem allgemeinen Generalstab abhängt. Wem fällt schließlich die Aufstellung des Feldzugsplans zu? Einzig und allein dem Ches der Heere oder der Heerestruppen, die für dieses oder jenes Operations feld bestimmt sind. Dieser Ches wird wahrscheinlich für das Hauptoperations'eld koemeint iit die Ost- grenze) der Vizepräsident des Obern Kriegsrats sein, gemeinhin, aber zu unrecht, Generalissimus genannt. Für die andern Operationsfelder dieses oder jenes Mitglied des Obern Kriegsrats. Wenn man die Frage näher prüft, wird man sich darüber klar werden, daß General Goiran nur daran erinnern wollte, daß es nicht in Frage käme, die Ausstellung der verschiedenen, oben angeführten Pläne einem einzigen Mann anzuvertrauen. Der Kriegs minister hat auf der Senatstribüne sür den Oberen Rat der nationalen Verteidigung als Hauptrecht die Aufstellung des Kriegsplans gefordert. General Goiran will jeden aus seinen Platz stellen, wie es in unserem demokratischen Staate logisch ist." Ole „Ksllermsnöver 1911" in Japan. Die japanischen Kaisermanöver nehmen jetzt, ähn- lich den türkischen großen Manövern, das ständig wachsende Interesse auch der europäischen militärischen Kreise in Anspruch. Es werden darum die näheren Einzelheiten des bevorstehenden „Kaisermanövers 1911" von Interesse jein. Wie gewöhnlich finden nach der „Army and navy Gazette" auch die dies jährigen Manöüer um die Mitte des Monats Nove m der statt. An der großen Kriegsübung nehmen die 6. Division in Kumamonto, die 12. Division in Kokura und die 18. Division in Korome teil. Fernerhin ist noch bestimmt worden, daß eine Neseroe-Jnfanteriebrigade der 6. Division gebildet wird. Von den neuesten Errungenschaften der Kriegstechnik sind 4 Aeroplane zu erwähnen, die zur Aufklärung den Parteien -»geteilt werden. Zwei von ihnen sind japanischer Konstruktion, wäh rend die beiden anderen französischen Ursprungs, nämlich Bleriot-Eindccker sind. Außerdem werden mehrere A u to mobillastzüge zur Verprovian tierung des Heeres tätig jein. Zum Manöver schauplatz sind die Provinzen Hiscn, Higo, Chi- kolen und Chikogo bestimmt worden. General Nogi, der inzwischen von seiner Europareise zurückgekehrt sein dürste, wird voraussichtlich auch den Kaifer- manöoern beiwohnen. Die großen Manöver werden einige Wochen vor her am 17. September durch umfangreiche Pionier manöver eingeleitet, die drei Bataillone umfassen sollen und besonders den Kamps um Festungen dar stellen werden. Unter dem Oberbefehl des General majors Ochiya wird das 6., das 12. und 18. Bataillon an den Pioniermanövern teilnehmen, die durch die Kavalleriemanöver abgelöst werden. Bald nach Beendigung der Pioniermanöver sollen nämlich die Manöver der Kavallerie stattfinden, die zu den Kaisermanövern überleiten. Der Beginn der Kavalleriemanöver ist auf den 14. Oktober sest- aejctzt worden. Die Oberleitung liegt in den Händen des hervorragenden Generalleutnants Alligama, dem eine groge Zukunft bevorstehen soll. Es werden an dem Manöver 4 Regimenter teilnehmen, nämlich das 3„ 19.. 25. und 26. Kavallerieregiment. Wäh rend sich die Pioniermanöver in Chikogu abspielen werden, ist zum Schauplatz der Kavalleriemanöver die Provinz Hisen bestimmt worden. Den Kaiser manövern werden übrigens mehrere fremdländische, auch deutsche, Offiziere beiwohnen. Deutsches Reich. Leipzig, 27. Juni. * Der Kaiser hörte am Montag in Kiel den Vor trag des Reichskanzlers und des Staatssekre tärs von Kiderlen-Wächter. Später machr« der Kaiser einen Spaziergang. Zur Frühstückstasel an Bord der „Hohcnzollern" waren geladen: Der Reichskanzler, Staatssekretär v. Kiderlen-ZMchter, der amerikanische Botschafter Hill, der amerikanische Marineattache Korvettenkapitän Traut, Konteradmi ral Badger, Kapitän zur See Winterhalter von der „Luisiana", Hoogerwerfs von der „Kansas", Podgers von „Newhampsire", Fechteler von „Southkaroltna", Großadmiral v. Tirpitz, Admiral Schroeder, die Vize admirale v. Heeringen, Pohl, v.Jngenohl, die Konter- ' admirale Bachmann, v. Dambrowski, Graf Spee, Zimmermann, Scheer, Saß, Ctromeyer, Koroetten- opitän Manneattachs Netzmann, General der Jn- anterie, komm. General Freiherr von Plettenberg, apanischer Marineattachs Kapitän Ito, russischer Marineattache Kapitänleutnant von Dehrenz, fran zösischer Marineattachs Fregattenkapitän de Fara- mond de la Fajolle und Mister Morgan. * Der deutsche Kronprinz empfing am Sonntag in London in verdeutschen Botschaft die Spitzen der Deu tschen Kolonie. * Eine bedrutungsvolleAuszeichnung. Der Kaiser verlieh Pierpont Morgan den Roten Adler orden 1. Klasse und schenkte dem amerikanischen Konteradmiral Badger sein Bildnis. Der von Mor gan vor kurzem erworbene Brief Luthers an Karl V. wurde von Morgan an den Kaiser abge treten und von diesem für Wittenberg bestimmt. * Die türkische Studienkommission ist am Montag vormittag in Posen eingetroffen. Um 10 Uhr er folgte eine R»nd'"brt durch die Stadt mit Besichti gung der Kaiser-Wilhelm-Dibliothek, des Wasserwer kes und der Schule. Hierauf begaben sich die Herren zur Ostdeutschen Ausstellung. Die Ausstellungsleitung gab den Gästen ein Frühstück. * Der ausgewiesene Bergwerksingenieur. Man schreibt uns: Die Mitieilungen, die kürzlich die „Nordd. Allgem. Ztg." über die Ausweisung des deutschen Bergwerkingenieurs Bertram aus Debdu in Marokko gebracht hat, gehen offenbar auf die Darstellung französischer Kreise zurück. Eine Aus lassung des Deutschen Bertram steht noch aus. Die Franzosen beschönigen die Sache, doch bleibt auch in ihrer Darstellung bestehen, daß durch die französischen Operationen in Marokko eine Lage geschaffen ist, die — nach Ansicht des französischen Kommandierenden — Gefahren für die deutschen Dergwerksunterneh- mungen mit sich bringt. Es ergibt sich die Frage, ob es nötig war, eine — immer nach französischer Ansicht — so gefährliche Lage zu schaffen: es bleibt auch die Frage offen, ob andere Europäer die gleiche Aufforderung erhalten haben, namentlich, ob auch französische Ingenieure aufgefordert sind, das Gebiet zu verlassen. Weitere Aufklärung ist daher dringend nötig. * Zum Zwist im Hansabund. Der anhaltische nationalliberale Landtagsabgeordnete, Kommerzien rat Hallström in Nienburg a. S. ist aus dem Hansabunde ausgetreten und hat dies in fol gendem Schreiben an den stellvertretenden Vorsitzen den der Nienburger Ortsgruppe des Hansabundes ausgesprochen: „Da sich meine Ansichten mit den Aeugerungen des Präsidenten des Hansabundes, Ge heimrat Dr. Rießer, in der Versammlung vom 12. Juni in Berlin betreffs der Sozialdemokratie absolut nicht identifizieren lassen, da ich Mitglied des Reichsverbands gegen die Sozialdemokratie und Mitglied des Reichstreuen Wahlvcrcins des Kreises Bernbura bin, so lege ich den Vorsitz der Orts gruppe Nienburg nieder und trete aus dem Hansabunde aus." Hallström ist Großindustrieller. Von anderen Industriellen und sonstigen Angehö rigen des deutschen Gcwcrbestandes gehen dem Prä sidium des Hansabundes Zustimmungserklärungen und Adressen zu. Aus dem westfälischen Industrie gebiet sind Zustimmungserklärungen von der großen Bezirksgruppe Bielefeld und der Orts gruppe Lippstadt zu erwähnen. Gleichfalls zuge stimmt haben die Ortsgruppe Stettin sowie die Lei tung des pommerschenProvinzialverbands des Hansa bundes unter teilweise führenden Industriellen. * ,iu dem lliteil d s LpiuckloUe iums gegen Pfarrer Jatho sagt das in Köln erscheinende Organ des Vereins der Freunde evangelischer Freiheit: Uns schaudertvorderVerantwortung desSpruchkollegiums. Seine Entscheidung wird einen Sturm entfesseln, der den Grundfesten der evangelischen Kirche gefährlich werden kann. Uns Freunden der Freiheit bangt nicht um den Tag des Urteilsspruches. Er soll uns als Tag des Heils erscheinen und er wird es in höherem Maße werden, nachdem Jatho sein Amt ver loren, als wenn er es behalten hätte. Viele werden erwachen die heute noch schliefen, sie werden zu Streitern werden, wie wir es sind. * Der freisinnige Wahlrechtsantrag im preußischen Abgeordnetenhause ist fürDienstag auf die Tages ordnung geietzt worden. In der Eeichäitsoxvnungs- debatte, die dieser Festsetzung am Montag ' voraus ging, erklärte der Führer der Konservativen, Abge ordneter v. Heydebrand unter groper Heiterkeit des Hauses: „Meine politischen Freunde wünschen, daß über den Antrag verbandelt wird, um festzu stellen, welche Parteien für das jetzige Wahlrecht sind, auf Grund dessen ein so ausgezeichnetes Abge ordnetenhaus gewählt worden ist." * Ausführungsbestimmungen zum preußischen Feuerbestattungsgesetz. Zum preußischen Feuer bestattungsgesetz sind Ausführungsbestimmungen er lassen worden, die namentlich über einzelne Punkte, über die im Entwurf Zweifel gehegt weiden können, Klarheit schaffen sollen. Im 8 9 des Entwurss ist bestimmt, daß der Nachweis, daß der Verstorbene die Feuerbestattung angeordnet hat, durch eine letzt willige Verfügung und durch eine mündliche Er klärung des Verstorbenen, die von einer zur Füh rung eines öffentlichen Siegels berechtigten Per son als in ihrer Gegenwart abgegeben bekundet ist, sowie durch das von einer öffentlichen Behörde be glaubigte Zeugnis zweier glaubwürdiger Personen erbracht werden kann. In den Ausführungs bestimmungen wird oenau festgesetzt werden, welche Personen oder Behörden bei diesem Paragraph »n Frage kommen sollen. Ferner ist zu beachten, daß ein Publitationsveriahren, wie es in 8 17 der Reichsgewerbeordnung voroesehen ist, für die Feuerbestattunosanlagen gesetzlich nicht vorge schrieben werden soll, da die ontragsberechtigten Korporationen vor Stellung ihrer Anträge Beschlüsse fassen müssen, die in der Regel in der Oeffentlichkeit S ilvana-Bäder erregen in der Hygiene-Ausstellung — Halle 13 (Bäder) — iortgesetzt größtes Interesse. Tausende von Aerzien bestätigen die durch Silvana- Bäder erzielte Erfrischung u.Stärkung des ermatteten Organismus. Originalflasche 3.— sür 12Bäder (in den Sorten Kieiernadel,Lavendel.Waldkräuter rc.) überall käuflich, andernfalls durch Fabrik Max Elb, Dresden. «012K8 vr. Ihixiiniliii» kiellnuinn'z ,, . , , ... . esoUnsr.) IN I Lesen bei NLlr.bar^. Lu>«i<i>ni1 »oed ubsriios 6 8tunU«n l!»kni»Nr' van Hisn. Xllrkxll- <i»ssll>8l. v«i«i»n itn»t»N«n0»^ V^arknil-, Nonlesn- v«il»Ur«u onU »Ns »niisr» sikv-Utc.-ws-itL. moUsimso U»ii- mstknUsn. Im kur>»u» c>»I,dero: 8onn«n- u 8odvimmi>»88ln mit t»mp»rieri«m »»üser, len-oin- uni Uiäiliui'ou. a. t-.nctslruaxskuisn eko. N»u-> ersten >i»ne«« inN Xurtmu^ u. Nen«n<I»nc» <IVO Limmsr), IVO A. I»»»-« x-vveoiti« tt»nlieid»iin. 8plsi u 8pvrt, XonrsN« ste. >I»tsri,cn minen im t-sbires- s>»»or»m» 5V» kack von >8-I«I«»I<I»i-n um- Lvb«». ^u^onk-punki <i»r U»i,i>»^eV»kn, ILK! Usisr. Ua- <>»rn»t«r Xamlnrt, «lokini-ok« Nslenektune »to., ksi-rlled» I'»r1i»nl»x«n, nraek'voll« l-'srn-isin ctV»>rm»nn, untsrst.srcr, Ovll «ko-> kloVriaebs ^«r»-»sni>»i>n vsriiinlune mil 8»I,i>urfi (lv Xtin.l. Vsri>S«!.'0Nk: uml amrmie» ?r«i»«. 6 öe/rF/// ' Z m IN s/ken M/Ä/i/NAM k
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