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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191106045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110604
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-06
- Tag 1911-06-04
-
Monat
1911-06
-
Jahr
1911
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Leipziger Tsyedlstt Sonmsy, < Juni lSil. gen und Rentzcl. Hauptmann Plattmann wird nicht vor Montag an der Konkurrenz teilnehme,, können. Geflogen wurde infolge des starken Windes am heutigen Nachmittage nicht. -** Berlin, 3. Juni. (Priv.-^el.j Auf dem Terrain an der Gasanstalt in Schmargendorf sand gestern nachmittag der Start zu einer Ba llon - Wettfahrt des Berliner Vereins für Luftschifsahrt statt an der in 2 Klassen 11 Ballons teilnahmen. In Klaffe IV starteten zuerst der Ballon ..Lilren- thal"'des Berliner Vereins für Lustschisfahrt, den Herr L. R. Mann führte, als zweiter Ballon startete ..Hildebrandt", ebenfalls vom Berliner Verein sA.r Luftschifsahrt, unter Führung des Herrn Fritz Schubert. Als dritter sollte dann Ballon „Magdeburg" vom Magdeburger Verein für Luftschiffahrt folgen, der von Herrn Dr. Everth geführt werden sollte. Hierbei ereignete sich ein Zwischenfall, der leicht zu einem größeren Un glück hätte führen können. Der Ballon war an scheinend nicht voll aufgefüllt und außerdem auch zu schwer abgewogen, 'o daß er nicht genügend Auftrieb hatte. Der Ballon schleifte über den Boden hin und fuhr gegen «inen Baum, hinter dem eine größere Anzahl Personen stand. Nur durch die Geistesgegenwart einiger Herren, die das Tau des Ballons ergriffen, würde ein großes Unglück ver hütet. Der Ballon wurde dann zurückgebracht und nach einer Nächfüllung von neuem aufge lassen. Weiter startete der Ballon „Leipzig" Les Leipziger Vereins für Luftschiff fahrt, unter Führung des Herrn Dr. Albrecht, der Ballon „Groß" des Berliner Vereins für Luft- schiffahrt und der Ballon „Windsbraut", unter Führung des Herrn Ingenieur Ger icke. In Klaffe III starteten der Ballon „D anmar k", unter Führung des Herrn Kapitän Weidelin, als Zwei ter der Ballon „H a r b u r g" des Hamburger Ver- eins für Luftschifsahrt, unter Führung des Herrn Dr. Elias, als Dritter der Ballon „Delitzsch" des Bitterfelder Vereins für Luftschifsahn, unrer Führung des Herrn Dr. Hehnoch. Sämtliche Ballons fuhren in der Richtung nach Hannover davon. Für den deutschen Rundflug. m. Kassel, 3. Juni. (Privattelegramm.) Die Stadtverwaltung bewilligte 10 000 für den deut schen Rundflug. Die Etappen st ation in Kassel ist dadurch gesichert. Der Cholerafall in Graz. o Graz, 3. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Die Frau des an Cholera verstorbenen Postbeamten Franzki, seine beiden Söhne und die Wärterin Franzkis wurden aus dem Jsolierhaus entlasten. Die übrigen 11 unter Beobachtung stehenden Personen sind wohl auf: das Befinden der an Cholera erkrankten Schwä gerin Franzkis hat sich gebessert. Erdstöße. G Brüssel, 3. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Gestern wurden in der Gegend von Charleroi starke Erdstöße verspürt, die heute nachmittag sich mit solcher Heftigkeit wiederholten, daß Häuser und Fabrikschornsteine beschädigt wurden. Namentlich ist in Gosselies die Bevölkerung sehr erregt. Lynchjustiz. Poltawa, 3. Juni. (Eig. Drahtmeld.) Im Kirchdorfe Poleshny wurden drei Räuber, die das Haus des Geistlichen überfielen und mehrere Bauery verwundeten, von den ergrimmten Dorf bettwMtir ' ist einen Sumpf gesagt und er- lckf 1 üge , Letzte üklnüelsnslbriltzlen. tz Berlin, 3. Juni. (Eig. Drahtmeld.) In der Statistischen Korrespondenz über den preußischen Saa- . . — tenstand heißt es: In den letzten 1t Tagen seit dem vorigen Bericht hat sich die' Lage kaum verändert, jedenfalls weniger verbessert als verschlimmert, wö bet zu bemerken ist, daß der strichweise Rückgang des Saatenstandes nur zum geringen Teile auf die letzten Nachtfröste, im wesentlichen vielmehr auf die nach haltige Trockenheit zurückgeführt wird. Stellenweise wurden deshalb noch Umackrrungen von Hafer und Klee ausgesührl Allerdings sind die Nachtfröste nicht ganz spurlos verlaufen. Sommersaaten, nicht selten auch Futterpflanzen und Wiesen, sind in ihrem Wachstum beeinträchtigt und schwarz- spitzig geworden. Am meisten sind Frühtartof- seln betroffen, die hier und da neu bestellt werden mußten. Die Mäuse sind durch Gift und Fallen größ tenteils vernichtet und kommen nur in einigen Gegenden noch zahlreich vor. Da die Hamster sich in manchen Lanüesteilen sehr vermehrt haben, wurde dort das Ausnehmen der Humsterbaue behördlich an geordnet. Infolge der ungleichmäßig verteilten Nie derschlagsmengen war naturgemäß auch die Weiter entwicklung der Saaten sehr verschieden. Der Stand der Winterhalmfrüchte darf im ganzen als durchaus nicht ungünstig bezeichnet werden. Weizen scheint zufriedenzustellen. Die Verschiedenartigkeit der Be urteilung trifft am meisten auf Winterroggen zu. der fast überall mit dem Schossen fertig war und vielfach schon in Blüte stand. Das erhoffte Zusam menziehen der durch Mäuse^ustandcnen Kahlstellen ist selten in Erfüllung gegangen. Der Stand ist dünn geblieben und der Halm durchschnittlich nicht lang genug ausgefallen. Oelfrüchte. Winterraps und Rübsen, die auch in Blüte stehen, sollen viel fach unter Glanzkäfern zu leiden haben, werden aber dennoch als zufriedenstellend beurteilt. Wenig günstig lauten die Nachrichten über Futterpflanzen und Wiesen. Zumeist wird über Klee geklagt. Mit dem Luzerneschnitt ist begonnen worden. Als zu friedenstellend sind nur Nieselwiesen zu bezeichnen. Weder über Sommerhalm- und Hülsen- flüchte noch über Hackfrüchte kann bis jetzt Erfreuliches berichtet werden, da sie vielfach infolge Trockenheit nicht aufkommcn konnten. Am weitesten zurück ist Gerste. Soweit die Sommersaaten zeitig aufgelaufen waren, haben sie etwas durch die letzten Nachtfröste gelitten; hauptsächlich betrifft dies Früh kartoffeln. Auch Zuckerrüben leiden sehr unter der Trockenheit. Dazu kommt, daß sie in manchen Gegenden von Wurzelbrand befallen worden sind und in anderen von Aaskäfern heimgesucht werden. In des scheinen diese Nachrichten wohl zumeist auf Aus- nahmefällen zu beruhen. Den errechneten Ziffern liegen mitunter nur wenige Noten zugrunde, so daß die augenblickliche Begutachtung der gesamten Som merung keineswegs als sicheres Urteil gel ten darf. v. Mannheim, 3. Juni. (Privattelegramm.) Heute fand hier die Versteigerung von 350 Stück Aktien der Karl Neuburger Komman ditgesellschaft auf Aktien statt. Sie werden der Süd deutschen Diskontogesellschaft zum Preise von 5,4 Pro zent pro Stück zugeschlagen. w. Frankfurt a. M., 3. Juni. (Privattelegram,n.) Das New Parker Obergericht enckschied nach einer Meldung der „Franks. Ztg." in der Affäre der ame rikanischen Baumwollkonnoffemente, daß die amerika nischen Banken für den Schaden nicht haft bar seien. * Prag, 3. Juni. Zucker stetig, 21.10—21,00. tz Paris, Juni. (Eigene Drahtmeldungi) Zu Beginn der Börse war die Tendenz stetig. Recht feste Stimmung herrscht für Goldminen, besonders für Rio Tinto, dagegen neigten Russenwerte zur Ab schwächung. Das Fehlen von Londoner Anregung sowie die bevorstehenden Feiertage veranlaßten eine beträchtliche Einschränkung des Geschäfts. Franzö ¬ sische Rente blieb recht fest Sonst war die Haltung behauptet. * New Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Die Zahl der undcnutzten Frachtwagen hat in den letzten 11 Tagen um 20 000 abgenommen. * New Port, 3. Juni. (Privatkabrlgramm.) Die National City Bank placierte 20 Millionen Dollar Bond» der Great Northern-Bahn. * New Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Es wird gemeldet, daß die New Port Central and Hudson River- die Western Maryland-Bahn erwerben wird. * New Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Die Wochenberichte deuten darauf hin, daß die !ln regelmäßigkeit in der Geschäftslage und die Zurück Haltung der Unternehmungslust noch andanert. jedoch gestaltet sich der Kleinhandel infolge größeren Ver trauens auf die Zukunft bereits etwas lebhafter. * New Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Das Internationale Bankiersyndikat hat beschlossen, non der 50 Millionen Dollar betragenden chinesischen Eisenbahnanleihe vorläufig nur 30 Millionen Dollar zur Zeichnung aufzulegen. New Port, 3. Juni. Fondsbörse. (Schluß.) cSelo Ul -- ^1 do.f.v.icyteDarl. Wc-ig. ll. Berlin WeUll c. Pari» Wechtel a.Lond. (M Tage, London >5av.< TranS'er« Silber Bullion Sl. Louis S. F Rl--. ,»/«Bond» Lombern Pari'. 4°s„ M L Bde. Alcdtlon Top BaUtmoil Lanad. Pnc. ühetapealc llhicaao. Milw. itol. Southern , Denver ljomm. (Lrie üomnlon cSreatiUorthprei FlltnotSlleniral Lehtgh Ball«« LuiSv.u.Nashv» Missouriiiani. mmle ! vorher > n om. lNrssour. Pac. nom. 2 Z7 Newiyorl Cenlr.! ,-5'/,« 9L'<„ NcwBorlLntar. 5.20 5.20 Nori. anv Wett. 4.84 >NorthernPactsic 4 8425 Peiininivanin 4.8605 53.37 -«712 236,37 8o.25 127- Oieadin, 4.8625 ^ock'.«land 53.37 LoulheriiPacittc Southern Naiiw 81L7 l Union Pacific > Wadaiü pres. ZS- > 11562 Ulnaiauiilaiev ! 107./5 ttmeric. Bocom. 23/37 llmcric. Zweit. 8550 ttmer. Lng.Res. 126 62 Anaconva 55 — LcneratlLlcclric, 3162 ttln. Steel comm. 33.87 bo. pre,. 134,/S chtay Lopper 149.50 !Btrg. Chemical! 17417 'National ecav ! 14987 Standard Oll I 75.— !LcarSRoeb.cLhic! nein vvrhet iS.d2 i kis7 29.50 8b.12er 17.75 67.62 11. 8112 10.50 39.25 508/ U975 «125 107.37 13487 121.12 '-60H2 S1>- i 189 75 43.75 107.75 134,50 ' 1241? lbii.87 33.25 i 120,/5 ' 30.- -85.75 57.- 11/75 19.50 163.5b! 154.- 7-.12 77.50 119.- ! 118.50 47,37! 47.50 58.52 552.- 655- 14?.- ' 14-.50 * New Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Auch zum Wochenschluß blieb das Geschäft an der Fondsbörse sehr lebhaft und der Aktienumsatz zeigte eine Höhe, wie sie an Sonnabenden nur selten vor handen ist. Die Festigkeit der letzten Tage setzte sich auch heute fort, wobei die außerordentlich günstigen Wetterberichte die hauptsächlichste Anregung bildeten. Auch die in vielen Kreisen herrschende Ueberzeugung, daß das gegen die United States Steel Corporation eiugeleitete Untersuchungsverfahren ergebnislos ver laufen werde, wirkte allgemein, namentlich aber auf Sie Vierte des Stahk'trustes befestigend ein. Für die Aktien der Eriebahn stimulierte die Erwartung, die Gesellschaft infolge des besseren Zustandes des Bahnkörpers in der Lage sein werde, den Verkehr ökonomischer zu gestalten. Unter der Einwirkung dieser Auffassung sah sich die Spekulation veranlaßt, Rückkäufe norzunehmen, wobei sich einiger Stück mangel bemerkbar machte. Der Umstand, daß die neuen Bonds der Oregon Washington Railway und Navigation Company zehnfach überzeichnet worden sind, trug gleichfalls zur Befestigung bei und kam na mentlich den Aktien der Union Pacific-Bahn zugute. Hillwerte waren fest aus das anhaltende Gerücht über , die Verteilung eines Ertrag§wuMS-,Dk. vyn dc;r Telephonverwaltung ungeordnete Reduktion der Tele- phongebübren für Gespräche nach Brooklyn um -1 Proz. blieb auf die Börse nur von geringem Einfluß. Das infolge von Realisationen an den Markt kommende Material fand jedoch schlanke Ausnahme und unter den zum 'Wochenschluß üblichen Glattstellungen schloß die Börse in fester Haltung bei vorwiegend höheren Groll. Aber während Go«thes Leben aus einer Kette von Selbstbezwingungen und Entsagungen besteht, und er schließlich zum Weisen wird, der die Welt und sich selber bezwungen hat, so stieß Bismarck dies Streben Goethes zur Verklärung mit Ungeduld und Mißbehagen zur Seite. Er wollte nicht harmo nisch sein. Während Goethe in „Wahrheit und Dich tung" eine rückschauend begreifende Biographie gab, ließ Bismarck in seinen „Gedanken und Erinnerungen" den politischen Kampf erregend fondauern. Sein Leben zwar ist auch «in Kunstwerk geworden, indem sich Wesen und Leben zu einer wundervollen Einheit der Gesamlerscheinung zusammenschließen; aber von einer künstlerischen Celbstgestaltung aus bewußtem ästhetisch-sittlichem Wollen wie bei Goethe ist nicht die Rede. Aber hier wie dort ist die gleiche Er habenheit. Nachdem Erich Marcks so die beiden Persönlich keiten nebeneinandergestellt hatte, wies er in einer Schlußbctrachtung noch auf die Gegensätze hin, die durch den Unterschied der Zeiten bedingt sind. Innerhalb des neuen Deutschlands bezeichnet Bismarck zu Goethe den Gegenpol. Alle« was Goethe nicht war und nicht wollte, trat hier schöpferisch hervor. Red ner berührte kurz das Verhalten Goethes in den Jahren 1806—15, wie er an dem Zorne und der Er hebung der preußisch-deutschen Patrioten nicht teil genommen hat, sondern daß er auch da nur persönlich, kulturell, weltbürgerlich empfand. Ein breiter Spalt der Generationen klafft hier. Bismarck begriff zwar den geistigen Einiger Deutschlands als den Vorarbeiter der politischen Einigung; jedoch die eiserne Zeit, die er heraufführte, war Goethes Zrit nicht. Trotz alledem führen unaustilgbare Spu ren vonWeimarnachBerlin und selbst nach F r i e d r i ch s r u h. In allen Vorkämpfern der neuen Wirtschaft und des neuen Staates wirkten die große Philosophie, die Predigt Schillers, und der Wirklich- keitsiinn und das Persönlichkeitsideal Goethes. Seine Poesie und seine Persönlichkeilslehre gehören zu den stillen, halb bewußten Kräften der Tiefe, die auch in Bismarck lebendig waren. Weimar Kat mitgeholfen an Kaiser und Reich, dann aber brach die Einseitig keit der neuen Zett rauher hervor, und die große Kul tur schien zu erkalten. Aber heute stehen wir schon wieder in der Gegenströmung gegen diese Einseitig keit. Der heutigen Generation hat Bismarck ihr Weltbild gegeben, aber in ihr wie in Bismarck wir ken tausend Zuflüsse Goetheschen Erbes mit. Wir aber können keinen der beiden Meister und Führer entbehren. Dem geistreichen, tiefgründigen Vortrage folgte reicher Beifall, und Erich Schmidt gab dem Danke der Gesellschaft noch mit warmen Worten Ausdruck. Or. Iwckrviff 8t«tt«nsteirn. * 8t. Weimar, 3. Juni. (Privattelegramm.) Die Goethe-Versammlung wurde heute abend durch ein Festmahl geschlossen. Dr. Hoyer-Frankfurt am Main sprach auf den Kaiser und den Großherzog, Generalintendant B ü r k l i n - Karlsruhe aus Pro fessor Marks, der heute die Rede Uber „Goethe und Bismarck" gehalten hatte; Professor M i n o n - Wien sprach auf den abwesenden Präsidenten Erich Schmidt. Norden überbrachte die Grüße der Lon doner Goethe-Gesellschaft. Schließlich sprach Professor Klar-Berlin auf die Damen. Chester unü Lanzette. Leipzig, 4. Juni. Neues Operettentheater. Zum ersten Male: „Das Glücksmäde l." Operette von Robert Stolz. — Am Tage des Annenscstes ist, so ein bißchen hinter Wien (denn nur hier oder allenfalls in den Donau ländern spielt die Ooerette von gestern, heute und morgen!), eine Schönheitekonkurreni. Die Anna Lindhuberin erhält den Preis. Der brave Mitterer- franzl ist vielleicht so ein Jugcndspezi von ihr, den sie beiseite schiebt, um den schönen, aber ihr ganz un bekannten Baron Fritz zu nehmen. Im Garten hebt ein arges Flirten an. Aennchen steht schon mit der großen Zehe in einer Gretchentragödie Einige Tage ipäter, an ihrem Gebartstagssest, fühlt Vater dem Töchterlein auf de», Zahn: rührendes Geständnis, hervorgelockt mittels einer Komödiantcnszcne! In einem Gespräch schöpft dann Papa Lindhuber Ver dacht. Während der fröhlichen Geburtstagsfeier geht er recherchieren. Mit Erfolg. Denn er erfährt, daß Baron Fritz schon beweibt ist. Das ist wertvoll — für die zu alberner Mod« gewordene Tragik lm zwei ten Operettenakte Wieder gewaltige Rührung, starke Umarmung, heftige Traurigkeit. Die Operetten macher, in Firma Bodansky L Thelen, schieben zu letzter, aber guter Stunde den Franzl durch die Tür herein. Er führt die Braut heim. Schluß. — Wozu 1 aber um alle Welt noch einen dritten Akt? Zur Rechtfertigung des Barons Aber dieser Amante in ! terefsiert niemanden, weder den Komponisten, noch das Publikum, und mich selbst am wenigsten. Man drehe also nach dem zweiten Akte die Lampen aus und lasse alle auf und vor der Bühne in Frieden ziehen. Die neue Musik von Robert Stolz ist alt. Wenigstens aber von guter Mache und wohlklingend, solange kleine Trommel und Blech sich des Ruhe stanoes erfreuen. Sie ist zu wenig selbständig, das hinlänglich bekannte Wiener musikalische Schema zwischen Operetten- und Kabarettypus schwankend, immerhin weit höher stehend, als jene von „Zirkus kind" und „Geborgtem Schloß". Also doch noch eine Empfehlung^ Das Wiener Gefühl feiert wieder ein mal stille Orgien, und die Fidulität macht sich in Walzern und Hopsern Luft. Eine Musik, die schließ lich manchen doch ergötzt, der nicht viel Besseres dieser Art kennen lernte und die mau gern und leicht ver gißt. Vielleicht beglückt die zehnte Muse Sen sicher lich talentierten Tonseyer das nächste Mal mit dem und jenen Gedanken musikalischen Eigenbaues. Die Vorstellung verlief in sehr animierter Stim mung und fand lebhaften Beifall. Zahlreiche Hervor rufe und Grünzeug churatierisierten den Premieren abend. Ausgezeichnet war Anton F ranck als Vater Lindhuber, der den Fünfzigkrcuzer Rentier heraus biß. sich in hohen Reden gern erging und für das nötige Moralin sorgte. Therese Wiel als niedliche Anna spielte reizend und bot auch als Sängerin sehr Erfreuliches. Ebenso A. E l st o r f f, der mit dem Franz eine treffliche Leistung herausstcllte. Walter Grave gab in richtiger Auffassung dem Baron Fritz manchen unsympathischen, arroganten Zug. und ver stärkte ihn noch um ein erkleckliches durch sehr for cierten Gesang, insbesondere viele gepreßte hohe Töne. R. Gfaller war als Obmann des Scknnet terlingsklubs wieder einmal zu beweglich, aber doch am Platze. M. Rößner zeigte sich sehr verändert. Endlich — und zwar zum Vorteil; nicht mehr so steif und übermenschlich ehrbar wie zuvor. Ihre Nelly war fesch und pikant, zudem als Sängerin das Beste des Abends bietend. ^>osef Groß führte mit Erfolg die Regie. Von den szenischen Bildern machte das erste, der Garten in Abendstimmung, mit dem Blick auf die erleuchtete Wiener Vorstadt, den nachhalti geren Eindruck Nicht übel war das Arrangement der Tänze, obwohl einige kledertreibung nicht aus blieb. Kapellmeister Gg. Brodskys musikalische Leitung erwies sich sicher und lebendig, hielt auch das Ensemble straff zusammen. Uns will scheinen, als.ixi „Das Glücksmädel" gestern so ungefähr gerade mit dem Einsatz in der Premierenlotterie heraus gekommen. Mehr aber kaum. kstip:on 8<-«-nitL. Nr. 1S4. lVS. Zstlkysng. New Port, 3. Juni. Produktenbörse. (Schluß.) / Ucnli , vorder 1185' >11.85' 16.00 4? 46.00 47 5.15-5.41,5.Z5 5.4o 50.75 51.S0 44.75 15 8? 23 "New 1.50 4- 0- 12V„ 10.71 .0.5/ 10.3/ 14- 15.7i W ISck? 1360 1Z.19 13.10 1310 13.08 1^/.. 10.75 iiH 1.53 4.— 32.- 5.- 1Z6 8.75 7.25 1L) 6- 57.50 - 52,50 5.- 57- S3L3 52.50 Kursen Der 2lktienumsatz belieb sich insgesamt auf 348 000 Stück. Einzelumsntze: Reading 54 000 Shares; höchst« und niedrigste Kurse 161/8 buv. 160'/«; Union Pacific 41000, 187Vn bzw 186-V«; Steels 72 000, 78°/« bzw. Iwtet j»qu-4.50>4.4l!-«.5u !L5 stiuvk-r lLalclL. l " !Ztn» »1205 sZ'nt Mcly ISvr.wh.) Sl. Rohe cr.Proni. Dilcor Zuger Ll ftran. oo. muscovado pcrrolcnn, ' rettn. inlLaleS ! vo. Lt w tyte i (Lrcd. Patanc Terpentin N.D ! s vo. Lovanna» 15'i« »o. Wilmingl. l»tctreive(r«ll!' lNvcrpool »aüiviollcrvam Hamtnirfl > loto 1 ^uli L.plembcr s Man Port, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Am heutigen Baumwollmarkt, der in fester Haltung einsetzte, da die täglichen Wetterberichte mehr 'Nieder schläge als erwünscht meldeten, konnte sich die gute Haltung bis zum Schluß behaupten. Die Barsse- spekultiou schritt zu Deckungen, und die Lokohäuser sowie die Haussiers nahmen große Posten von Ware aus dem Markt, da auf Alabama das Auftreten des Kapselwurmes gemeldet wurde und man ferner er wartete, daß der Bericht des United States Crop and Weather Bureaus st la Kan-E lauten werde. Die Preise stiegen gestern für nahe Termine um 6—8, für spätere Sicht um 14—18 Punkte. 863 5. 1^35 13<9 13.2» l 15'/,« «ctreil. 1525 7b! 15.25 75 nach A . 15-15L>>! 15 15ÄI uachRc: ' 15-15,50 15-15.50 nach Ha , 15-15.51 15 15.50 llaste-Oi 23 23 1.25 ! 1.25 j tteule ! vorder, rr-enrn «H ÄviNl.9Ul.2)l0>0! lul- Lep teml'er M«i» -ir. . mtred lolo Hater Nr. mtrcv lolo IlniimmoUc >elc .tun» .,uli Vluqutt Leplcinder r^klobcr Uooenwer Tejember Januar N.'w Oll. lolo eisen Nr. I Norlh.ffounbrl j cv. . Nr.Z Louihern Nr. i vo. do. Los! Bestem. Llaly (PUlSvurü» Llahtschieneu * New Pork, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Der Weizenmarkt verkehrte heut«, durchweg in fester Haltung. Stimulierend wirkten namentlich die ge ringen Ankünfte iin Westen, ungünstige Saatenstanös berichte aus Rußland und Rumänien, sowie Mel düngen über das Auftreten der Stcppenfliege in In diania. Die Kommisjionshäuser sowie die Haussiers schritten zu Käufen, wozu sie noch durch Meldungen über heißes und trockenes Wetter im Südwesten so wie durch die bedeutenden Mehroerschifsungen ver anlaßt wurden. Die Preise gewannen gegen gestern Cent. * New Pork, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Der Maismarkt verkehrte in UebereinstimmuyZ mit dem Weizenmarkt und aus Käufe der Kom missionshäuser in fester Haltung. Don günstigem Einfluß waren ferner bedeutende Verschiffungen von den Seeplätzen und bessere Meldungen von den Loko märkten. die die Spekulation zu Rückkäufen veran laßten. Juliware schloß gegen gestern ) Cent höher, während der Septemlcertermin , Cent niedriger notierte * New Pork, 3. Juni. (Privatkabelgramm.) Der Kaffeemarlt eröffnete in schwacher Haltung in folge von unbefriedigenden brasilianischen Meldungen. Schließlich setzte sich jedoch eine Befestigung durch auk Deckungen, denen zufolge die Preise gegen gestern bis Punkte gewannen Chicago. 3. Juni. Produktenbörse. "(SWu I venu- 7 vorder i beut. i nor^, ^Veieen Funt — M>i,S Ter. 53.75 > 2.75 91.V Juli 3/.- '-K.- Lepiemdei 90.50 8862 September 371? 3'12 Tezemvcr 92.- 90.25 »chinnir Fult 8 07 8.0Z :'Nni»- Juni — Pork Juli 1465 Juli 54.75 53.75 Nippen Juli 7.9ü >8^ September -4.37 14L5 l WkUkcdeodsMuligell m l.sis)rin. 120 m über >. MStSf- 'sisi! MU roit- lemo»- 'Lioi' balne- r»li- 2. 3 6dk 7L.'.7 -s-15.0 27 0 4 dsitsr. üoclei 3. ttüii 7 M 57 2 4- 13.b > 2Z.S 27 0 3 .1. l.zccm. 2 Otis ibb.I 28 >10 3 cis- ciSsvz!» IsmflgfLlus. -z- 21.7. Nom« t!.o m litsr» >,a ' 0,0. Vistts-vgUsuI- ttcciisns Wetterbericht itte, im,- In H. «Iiini äevt)ö^.s m iemoeealer TiLlllMUkL i AlOINttZIU tt«b.'S7 ittesova lliori- tliulrer, k^o>,sl>,e!d kstia» . rreloeir Ledncedcr. »eeedeu Uieed«- «üreedem s,odl«ldoe > »ittei tincrb^ ilb ll/ 2lU 120 15» .27 .'i>» -t-5 i-00 cri /r> l7S rerlant 1 -i - - - 1 In b r/.i !- 2'./ b 20.0 r,.6 b 18.9 b 22.0 b 21.g b >8.4 b 20./ - 24.0 f ibb 100 5>ae> -7- <-.8 > 80 - 55 si- 8.7 -i- c>,8 -i- 7./ -s- 4.4 r -s- b.S -s- SS -t- «.9 -s- b.8 4- 5.S sen vom 2 0 8 0 2 » 8 tlO I U 2 8 2 80 I 80 4 cll 3 80 5 8 4 80 -» 0 4 2. bis -i. -> uni. ilciterc-. troelrcoe^ Wetter kielt am 2. ckmn au. llle l empeiatiir i»t norm»!. Heute Irak nirck aus daek^en ivieäerum ^ulkeiteruatr Lvineläet. tue iväe neben aus 0 bis 80. Oer I-uktckriieli ist vock uber- normal, yvkt aber augenbiieklieb Mark surlv-k. EHZredattcur: Dr. yudwig Llcttkuheim. Lcraniwortliche Nedalteure: Für Politik Dr. N. Günihcr. lokale und Kühsltche Ängclrgenhellen, rapcScVroiitr un« >lcermi,ch>e» W. ». Änlllar» da» KcutUrlon Pani Schansdnrg. Muu« E. Segnitz, Sport uno OScrlchiSjaal y. Haarlrl». Fllr tue Handel-zelliing N. MrchrMtz. Kur den Znleraienlrll vtax Hille. Sämtlich tu Leipzig. ilnorrlangtrn Manuskripten «N sirt« do» Ntt-t- porto veizusilgen. Für Anfheivatzrung und Nückgode wird keine Gewähr übernommen. Zuschriste» sin» nich, p^sAniich zn adr«(si«reu, sondern an den «erlag, di« Nedaklian «dar dta «eschältastrii, d«S L««»,ig,r Ta^»l,t«r« pi richte».
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