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* Borparade a« >. Zani. Zu der am 10. Juni >im Beisein des Königs Friedrich August aus dem Lindenthaler Exerzierplätze stattfindenben Königs parade wird am 9. Juni irüh 9 Uhr eine Vor parade abgehallen, bei der sämtliche an der Königs parade teilnehmenden Truppen vertreten sind. Hier zu werden Tribünenkarten » 50 ausgegeben. Näheres siehe Inserat in vorliegender Nummer. * Die Hausbesitzer Leipzig» veranstalten am Sonntag, den 11. Juni, einen Extrazug nach Dresden. Näheres in heutiger Annonce. t.) Für die aufgelöste Freie Studentenschaft. Die Freie Studentenschaft an der Technischen Hochschule zu Dresden hat folgende Resolution an den Senat der Leipziger und Hallenser Uni, oersität gerichtet: „Die Hauptversammlung der Dresdner Freien Studentenschaft nimmt mit Be dauern davon Kenntnis, daß der akademische Senat der Universität Leipziß die Auflösung der Leipziger Freien Studentenschaft verfügt hat wegen ihrer Weigerung, ein V e r c i n zu werden und damit die Grundlagen der frcistudcntischen Organisation und der freistudentischen Arbeit aufzugebcn. Sie erblickt darin eine bedauerliche Verkennung der freistudcntischen Ideen, die nur auf der Grundlage des sogenannten Vertretungsprinzips und der da durch bedingten politischen und religiösen Neutralität durchgeführt werden können. Sie gibt der Hoffnung Ausdruck, das; der akademische Senat die Leipziger Freie Studentenschaft nach kurzer Frist auf den alten Grundlagen ihrer Satzungen wieder zulassen wird. Mit großer Freude nimmt die Hauptversammlung davon Kenntnis, Last die Haüptversammlung der Hallenser Freien Studentenschast am 15. Ma, das Verlangen des Senats auf Umwandlung in einen Oraanijationsverband abgelehnt hat und spricht die Hoffnung aus, daß die Behörden den weiteren Schritt zur Auslösung nicht tun werden, sondern in Anerkennung freistudentischer Bestrebungen ein Weiterdestehen der Freien Studentenschaft in der alten Organisationsform möglich machen." * Des Veteranen letzter Gang. Am gestrigen Nachmittag wurde ein alter Veteran zu Grabe ge- rragen, der es verdient, das; man seiner mit einigen Zeilen gedenkt; der Hausmeister Johann Gottlieb Lange. Er hatte sich am 18. August 1870, als die Schlacht vor St. Privat den für die Sachsen so rühm lichen Ausgang nahm, als Held gezeigt. Bei dem Sturmangriff bei Roncourt wurde er nicht unerheb lich verwundet. Er achtete die Wunde aber nicht weiter, legte sich selbst einen Notverband an, so schnell und gut es gehen wollte, und stürmte dann mit seiner Kompanie l4. Kompanie 106. Regiment! weiter, bis der Sieg errungen war. Für diesen be wiesenen Heldenmut wurde ihm außer dem Eisernen Kreuz die sehr seltene goldene Medaille des St. Heinrichsordens zuteil. * Im Kunstgewerbemuseum wird am 2. Feiertage die Ausstellung der Sammlung chinesischer Bronzen und Malereien aus dem Besitze des Herrn E. Knuth in Tsinansu eröffnet. Sie ist das Ergebnis einer lOjährigen Sammeltätigkeit, während der es dem Besitzer gelungen ist, in China selbst aus erster Hand seine Erwerbungen zu machen. Es be finden sich in der Sammlung sehr gute und seltene Stücke. Nicht nur für den Kenner und Liebhaber der Kunst Ostasiens dürften diese Opfergefäße und Profangeräte, Spiegel und Waffen von Interesse sein, auch der ausübende Kunsthandwerker dürfte sich mancherlei Anregung aus dem Studium der Formen für seine Praxis oerfchaffen. Don den Malereien aus Seide ist zurzeit nur eine Auswahl zu sehen. — Ein illustrierter Führer ist in Vorbereitung und wird in nächster Zeit erscheinen. * Leipziger Kunstverein. Der Leipziger Kunst verein bietet in seinem Oberlichtsaal eine interessante Ausstellung von Landschaftsbildern des Weimarer Professors Theodor Hagen. Die andere Hälfte des Saales nimmt das Modell des für die Elisenhöhe bei Bingerbrück bestimmten Bismarckdenkmals unseres Leipziger Geh. Baurats Dr. Hugo Licht ein, mit allen Grundriß-, Durchschnitts- und Ansichtsentwürfen. Den Vortragssaal terlen drei flotte junge Freilicht maler, Johannes Walter Kurau-Dresden und die Leipziger Hans Berthold und Rüdiger Bcrlit, außer dem sind zwei Porträts von Gustav Piegler-Leipzig dortselbst ausgestellt. Im Eingangssaal kommt ein zweiter Weimarer Professor Fr. Albert Schmidt mit einer größeren Kollektion Landschaftsbildern zuWorte. * Misfion»seier. Wie uns mitgeteilt wird, ge denkt die Leipziger Ev.-luth. Missionsgesellschaft auch in diesem Jahre am Mittwoch nach Pfingsten, den 7. Juni, ihr Jahresfest zu begehen. Diese in erster Linie durch Beiträge aus dem Königreich Sachsen unterstützte Heidenmission arbeitet bekanntlich auf drei Gebieten: in Südindien unter den Tamulen, in Deutsch-Ostafrika am Kilimandjaro und in Ukamba «Britisch - Ostasrika». Aus dem ersten Missionsgebiet sind jetzt 54 europäische Missionsarbeiter tätig und aus 40 Stationen werden rund 22 000 Christen und 11 700 Schüler gezählt. Die zu Anfang der Kolonial ära in Deutsch Ostafrika begonnene Mission hat sich während der kurzen Zeit ihres Bestehens besonders erfreulich entwickelt. 1800 Christen und über 300 Katechumenen sind bereits gesammelt und die Missionsschulen werden von 6000 Schülern und Schülerinnen besucht, Der soeben von einer acht monatigen Inspektionsreise aus Ostafrika zurück gekehrte Missionsinspektor Weishaupt wird über die dortige Arbeit im Jahresbericht ausführliche Mitteilungen machen. Der Festgottesdienst in der Nikolaikirche beginnt vormittags 9 Uhr. Die Festpredigt wird Herr Senior Liz. Schmidt aus Preß bürg halten. Nach dem Jahresbericht durch Inspektor Weishaupt werden zwei Kandidaten für den Missions dienst abgeordnet werden. Die Festgästc versammeln sich 12'/, Uhr zu gemeinschaftlichem Mittagessen im Großen Saale des Zcntraltheaters, Gottsched- straße 21. Daselbst soll auch eine öffentliche Abend Versammlung stattfinden, in der unter anderem zwei Missionare über ihre Tätigkeit berichten werden. " Verein zur Verhütung der Hausbettelei. Im Monat Mai 1911 wurden unterstützt im ganzen 326 Personen, und zwar 19 mit dar. 102 mit Speise und Brotmarken, 205 mit Schlaf- und Suppenmarken. Beitrittserklärungen werden in die Expedition des Vereins, Kleine Fleischcrgasse 16, erbeten. Vom 1 Juli ab befindet sich die Geschäftsstelle Naun dörfchen Nr. 28. * Kleinwohnungsbauten. Der Landesvcrcin Sächsischer Heimatschuß, dessen für den Verband Sächsischer Industrieller errichtete Kleinwohnungs bauten auf dem Gelände der Hygieneausstellung in Dresden allgemeines Interesse erwecken, ist durch die Feder seines Vorsitzenden mit einer Denkschrift hervorgetreten, welche der Fürsorge um Klein Wohnungen im allgemeinen und deren bautechnischer, wirtschaftlicher und geschmackvoller Gestaltung im besonderen gewidmet ist. Es gibt wohl heute kaum eine Gemeinde, welche dem Kleinwohnungsproblem nicht zunehmende Aufmerksamkeit und Würdigung zuteil werden ließe, kaum eine Gemeinde, welche nicht mit gewisser Sorge über die Wahl der zweck mäßigsten Hausbauform für die Befriedigung der Wohnungsbedürfnisse unserer minderbemittelten Volksschichten erfüllt wäre. Da ist es denn ein nicht zu unterschätzendes Verdienst des um die sozialwoht- fahrtlichere und geschmackvollere Gestaltung des Wohnbaues und insbesondere des Kleinwohnungs baues leit Jahren erfolgreich bemühten Vereins, über die beiden hierbei in Frage kommenden Hauptbau formen: dem Massenmiethaus und dem Kleinhaus bau, an der Hand eines reichen Bilder- und Zahlen materials belehrend und aufklärend eingetreten zu sein und zur Lösung dieser im Vordergrund des Interesses gemeinnütziger Bestrebungen stehenden Frage nach seinem Teile beigetragen zu haben. Die kleine, handliche, 41 Seiten und 26 Abbildungen um fassende Denkschrift, die nur als eine gemeinver ständliche auszugsweise Abhandlung einer demnächst erscheinenden zusammenfassendcn Veröffentlichung non im Wettbewerb und auch sonst eingegangenen Plänen von Kleinwohnungsbauten in Stadt und Land gedacht und deshalb gerade für Sachsen eine empfindliche Lücke auszufüllen bestimmt ist, wird den zahlreichen in Frage kommenden Stadt- und Land gemeinden wie Baugenossenschaften bei der Behand lung ihrer jeweiligen Bauaufgaben zweifellos ein wertvoller Berater und Führer sein. * Verein deutscher Mütter. Am vergangenen Dienstag wurde im Angelika-Hartmann-Hause die diesjährige Reihe der Vortragsabende des Vereins deutscher Mütter durch einen besonders genußreichen beschlossen. Nachdem Frl. Hartmann als Vorsitzende die Anwesenden begrüßt hatte, erfüllte zuerst Herr Prof. Dr. Steindorff die an ihn ergangene Bitte, seinen vor einigen Monaten mit so großem Beifall aufgenommenen Vortrag über altägyptische Volks märchen durch einen zweiten, der die Stellung der Frau im alten Aegypten zum Gegenstand hatte, zu ergänzen. Abermals zog der hochgeschätzte Redner durch seine formvollendeten Daxbietungen auf Grund noch erhaltener Dokumente die^ Zuhörer ganz und gar in seinen Bann, indem er in ebenso fesselnder wie anschaulicher und fein pointierter Weise einen lleberblick über die Sitten und Gebräuche dieses merkwürdigen alten Kulturvolkes gab. Mit beson derer Freude wurde dann ebenfalls Herrn Pembaurs Erscheinen begrüßt, der Beethovens herrliche Sonate Opus 31 mit seelenvollem Ausdruck und so wunder barer Feinheit und Schönheit zu Gehör brachte, daß der Kreis der Zuhörer in tiefster Andacht lauschte und ihm begeistert Beifall zollte. Nachdem der ge feierte Künstler dann noch die Legende vom heiligen Franziskus von Liszt bezaubernd schön gespielt hatte, ruhten die Anwesenden nicht eher, als bis er sie noch mit der Cantique d'amour von Liszt beglückte. Den Schluß des Abends bildeten Rezitationen, die das hochverehrte Künstlerpaar Herr und Frau Ober regisseur Bornstedt darboten. Die Anwesenden hatten wiederum Gelegenheit, die vollendete dramatische Kunst des Erstgenannten in der Wiedergabe des „Zauberlehrlings", wie in dem markigen Gedichte „Deutschland" von Leuthold und einer Reihe anderer vorwiegend ernster Art zu bewundern. Frau Born stedt aber eroberte alle Herzen durch die Feinheit und ästhetische Ausfassung der gewählten Dichtungen, so daß beiden Künstlern ein reicher Applaus zuteil wurde. Der opferfreudigen Beteiligung bedeutender Gelehrter und Künstler unserer Stadt verdanken die Berernsabendc im Angelika-Hartmann-Hause die Beliebtheit und Wertschätzung in den weitesten Kreisen. * Im Asyl für männliche Obdachlose wurden in der Zeit vom 27. Mai bis 3. Juni 61 Personen aus genommen und 2 zurückgewiesen. * Herberge ^ur Heimat 1. Am 2. Pfingstfeiertag wird die älteste Herberge des Vereins für Innere Mission (Herberge I, Seeburgftraße 21) geschloffen. Das Komitee für diese Herberge ist bereits in den 60er Jahren zusammengetreten und hat den Betrieb auf der Langen Straße eröffnet, verlegte die Her berge aber nach kurzer Zeit in die Hohe Straße. Am 1. Oktober 1871 verschmolz dieses Komitee mit dem Verein für Innere Mission, und die Herberge siedelte in ihr jetziges Grundstück über. Sie entspricht nicht mehr den Anforderungen, die die Neuzeit an eine Herberge stellt, und soll darum einem gründlichen Um- und Erweiterungsbau unterzogen werden, wozu das Nachbargrundstück vom Verein für Innere Mission angekauft worden ist. Die Bauarbeiten sollen am Mittwoch nach Pfingsten ihren Anfang nehmen. * Leipziger kausängerdund. Der Festausschuß des hier in Leipzig vom 2.-8. Juli stattfindenden Mittel deutschen Bundesschießens hat den Gausängerbund gebeten, den Schützen einen Liederabend zu ver anstalten. Dieser soll am 6. Juli im Hinteren Garten des „Schützenhoses" stattfinden. Da das betreffende Podium nur etwa 500 Sängern Raum gewährt, so hat der 3. Bezirk des Bundes unter Leitung des Kgl. Musikdirektors E. Wohlgcmuth die Ausführung der Gesänge übernommen. — Am 1. und 2. Juli be geht der Eaubundes-Verein, der Männergesangoerein zu Dölitz, sein 50jähriges Jubiläum durch Kommers nm Sonnabend, Festzug und Konzert am Sonntag, woran sich verschiedene Bundesvereine beteiligen werden. — Am 10. Juli veranstaltet der Männer gesangverein Frankfurter Männerquartett mit 110 Sängern ein Wohltätigkeitskonzert im Großen Fest saale des Zoologischen Gartens, dem ein vom Eaubund den Gästen zu Ehren veranstalteter Kommers folgen wird. — Der Leipziger Gausängerbund, der zurzeit 78 Vereine mit 3250 Sängern zählt, ist der hiesige Unterverband des großen Deutschen Sänger bundes, der Vereinigung, die sich über die ganze Erde erstreckt und zurzeit 77 Bände und 30 Aus landsvereine mit zusammen 5065 Vereinen und 175000 Sängern zählt. Der Bund verwaltet die Deutsche Sängerbundcsstiftuna, deren Vermögen jetzt 229 858 ./L beträgt, deren Zinsen (für dieses Jahr .8000 ^t) jährlich zu Ehrengaben an bedürftige Kom ponisten oder deren Hinterbliebene zur Verteilung gelangen. Nächstes Jahr begeht der Deutsche Sänger 8port Karäerobk Lrseedss k. A. 8tsrlls, gckcliiMtt, l-eiprig, krimmisede 8tr. 23. 6o«ni MMZmvQ Kkiserl. Kövixl. llot-klaLokortHLahrikLar. L'IÄKSZ »n<! ?jS.NiNV8. liklMkdiff mil Iir ml« siilklr! c Brüssel 1910 raib äsm „Orand ?eix". Ls. Äe/'e.'esee». vk ,stützt, <?e-> Mö-e/ Decoz-s/zo»«» /L» /ö«/s O/Ae-, „seä L7s^k0ts/L. — Sok« k^aeddsm vir in letzter 2^eit aderrnals einen grossen Teil neuer, sedr aparter Arrangements rur Aufstellung gekrackt Kaden, velcke in moäernsr zeitgemässer Auffassung ganz 6sm ksutigen Oesckmaclce entsprecksn, Ia6sn vir zu einer llurckaus unverbincllicken Lesicktigung äiessr virkllck, sekensverten Ausstellung vor Kaut einer VVoknungseinricktung im eigensten Interesse köüickst ein vr Konz