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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.05.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110517022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911051702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911051702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-17
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
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vrils-r. Mittwoch, 17. Mol IS» Leipziger Tagevlstt. Nr. l36. l0S. IsNrgsny. Leipziger Han-elszeiturrg April über ihr Vermögen bcan- wcgcn Mangels an Maisc erst jetzt ihre Bilanz pro die Unterbilanz im Jahre Susüehmmgsbeltrelwvgen Les meMSlilchen Bergklskus. E Man schreibt uns: Beinahe zu derselben Zeit, wo ein von einem Unterausschuß der Bubget- kommisfion des preußischen Landtages verfaßter Be richt der Staatsregierung nahelegte. im Interelle der nationalen Wirtschaft mit ihren Berawerken auf einer angemessenen Grundlage mit den privaten Ver bänden Hand in Hand zu gehen, wurde bekannt, dass der westfälische Bergftskus mit der Rhein- und See schiffahrtsgesellschaft in Köln einen siebenjährigen Vertrag geschlossen hat. wonach er diesem Unter nehmen die Beförderung seiner aus den staatlichen Bergwerken in Westfalen geförderten Kohlen inso weit überträgt, als für deren Absatz die Rheinwasser- straße in Betracht kommt. Das Vorgehen des Berg fiskus hat auf dem Kohlenmarkte eine grosse Ueber- raschung Hervorgentfen, da es zeigt, dass die Ver waltung der staatlichen Bergwerke zurzeit noch recht weit davon entfernt ist, bei ihren Massnahmen die Wünsche der Budgetkommisfion im Auge zu behalten. Denn es ist nicht richtig, den vom Fiskus mit dem Kölner Schiffahrtsunternehmen geschlossenen Vertrag, wie es geschehen ist. dahin auszulegen, dass er ge eignet und bestimmt war. den Anschluss des Berg fiskus an das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat bzw. die Rheinische Kohlenhandel- und Reederei- Gesellschaft vorzubereiten und zu erleichtern. Dieser Vertrag wird vielmehr, wenn der BergfiSkus wegen seines Eintrittes in das Kohlensyndikat in Verhand lungen eintreten sollte, ganz erhebliche Schwierig keiten für den Anschluß der staatlichen Bergwerke an das Syndikat und besonders an das Kohlenkontor bereiten. Um sich dies klar zu machen, braucht man sich nur zu vergegenwärtigen, welche Verhältnisse und Er wägungen seinerzeit zur Gründung der Mülheimer Kohlenhandelsgesellschaft geführt haben. Di« wilde Spekulation, die sich auf dem süddeutschen Kohlen markte entwickelt und zu geradezu trostlosen und un haltbaren Zuständen geführt hatte, nötigte das Kohlensyndikat zu der Erkenntnis, dass seine Be strebungen zur Herbeiführung gesunder Verhältnisse im Kohlengeschäft nicht durchführbar waren, solange die wichtigste Voraussetzung für eine geregelte, ein heitliche Preisgestaltung fehlte, d. -. solange es nicht gelang, die oberrheinischen Kohlenpreise dem Einfluß der Rheinfrachtschwankungen zu entziehen, die in den Jahren vor der letzten Syndikatserneuerung jedes vernünftige Masi entbehrten und zum Schaden aller Beteiligten das Moment einer groben Unsicherheit in den Verhältnissen des süddeutschen Marktes Platz greifen liessen. Als man versuchte, nach dieser Rich tung durch die Gründung des Kohlenkontors Abhilfe zu schaffen, waren die Beteiligten sich klar darüber, daß der erstrebte Zweck nur erreicht werden konnte, wenn nicht nur der Einkauf der Kohlen, sondern auch ihre Verfrachtung in der Hand des Kohlenkontors vereinigt wurde, die Mitglieder also auf die Aus führung von Transporten für eigene Rechnung ver zichteten und sie nur noch für Rechnung des Kontors bewirkten. Das alles kann auch der Verwaltung der fiskalischen Bergwerke nicht fremd lein, und da soll cs eine Vorbereitung zum Eintritt des Fiskus in das Kohlensyndikat und das Kohlenkontor sein, wenn er kurz vor der Einleitung der Verhandlungen einen langjährigen Vertrag schlicht, durch den er sich mit einem Grundsatz des Kohlenkontors in Widerspruch setzt und Kohlensyndikat und Kohlenkontor vor die Frage stellt, ob sie einem Beteiligten in dem wich tigsten Punkte eine Sonderstellung gegenüber den anderen Mitgliedern einräumen können? Es ist schon mehrfach bei den Verhandlungen zur Er neuerung des Kohlcnfyndikats daraus hingewtesen worden, baß die außenstehenden Zechen, die an dem Zustandekommen des Syndikats nicht weniger inter essiert sind als dessen gegenwärtige Mitglieder, «inen glücklichen Ausgang der Verhandlungen stark ge fährden würden durch den vorherigen Abschluß lang jähriger Verträge, ohne anderseits auf einen be sonderen Vorteil aus diesen Verträgen rechnen zu können, da unter keinen Umständen wieder für solche Verträge Umlagefreiheit gewährt werden könnte. Daß trotz dieser gewiß nicht unberechtigten Mah nungen gerade der Bergfiskus sich berufen fühlte, nach dieser Richtung durch seinen Vertrag mit der Rhein- und Seeschiffahrtsqesellschaft ein schlechtes Beispiel zu geben, ist angesichts der Bedeutung, die die Haltung des Diskus für die Frage der Syndikats erneuerung hat. und die er selbst dieser Frage bei messen muß. ganz besonders bedauerlich. Ferner ist bei der Würdigung des Vertrages der König!. Bergwerksverwaltung mit der Rhein- und Seeschiffahrtsgesellschaft nicht an allen Stellen ge nügend zum Ausdruck gekommen, daß er die Politik der Staatsregierun«. die diese bisher zu den rheinischen Partikulierschiffern eingenommen hat. vollständig durchkreuzt. Bekanntlich war im vorigen Sommer auf Betreiben der Düsseldorfer Regierung unter Hinzuziehung der großen Berfrachter auf dem Rhein darüber beraten worden, wie die Lage des rheinischen Partikulierschifferstandes verbessert werden könnte. Bei diesen Verhandlungen gab ein« Reihe von Großverladern — u. a. auch das Kohlensyndikat und das Kohlenkontor — die Zusicherung ab. daß sie bei der Vergebung ihrer Rheintransporte den Mit gliedern eines von Partikulierschiffern zu bildenden Frachtenkontor» den Vorzug geben würden, woran sie indes u. a. die Bedingung knüpften, daß der weit fälische Bergftrckur dasselbe tue. Obwohl der Berg fiskur in diesem Sinne auf Ermächtigung des Handelsministers eine Erklärung abgegeben hat und daraufhin die Gründung des Befrachtungskontors in die Wege geleitet worden ist, ist er der erste, der die von der Düsseldorfer Regierung für die rheinischen Partikulierschiffer eingeleitete Hilfsaktion vereitelt, indem er di« Berücksichtigung der Frachtenkontors durch einen langfristigen Vertrag mit der Rhein- und Seeschiffahrtsgefellschaft unmöglich macht. Da die privaten Großverfrachter sich fetzt vor die Tatsache ge stellt sehen, daß der westfälisch« Bergfiskus wider Er warten plötzlich eine andere Haltung in der Frage des zu gründenden Frachtrnkontors etnnimmt. sind auch sie nicht mHr an ihre Erklärung gebunden, und die ganze Aktion der Düsseldorfer Regierung, deren Durchführung große Mühe verursacht hat. ist dadurch in, Wasser gefallen, und zwar einzig und allein des wegen. weil eine andere staatliche Behörde ihre an erkennenswerten Bestrebungen durchkreuzt hat. Welche Gründe den westfälischen Bergftsku, zu diesem Vorgehen veranlaßt haben, entzieht sich unserer Be urteilung. politischer Natur ist und sich unlauterer Mittel be dient. Das würde über das Schicksal de» Steel Trusts oder des Berhältnifies zwischen der Union Pacific und der Southern Pacific beruhigen. Die Londoner Börse betrachtet, wie wir schon im Morgenblatt ausführten, auf all« Fäll« die Angelegenheit als endlich glücklich erledigt. Bilanz vor. Der Verein, der 77 487 125 als Hypo theken verliehen und darauf durch Auslosung von Pfandbriefen 12 218 400 amortisierte, verfügte Ende 1910 durch Zufluß von 11 987 .tz über ein Ver mögen von 835 389 ^t. Rach Entlastung der Verwal tung genehmigte die Versammlung den Zinsfuß der am 1. Januar 1912 neu zu eröffnenden Serien mit 3ÜH Proz. und 4 Proz. und V2 Proz. Zuschlag und be schloß. einem Anträge des Vorstandes entsprechend, eine Serie mit 3s^ Proz. Zinsen und 1 Proz. Renten zuschlag zu eröffnen. Bei der Wahl von drei Vor standsmitgliedern und drei Stellvertretern wurden die satzungsgemäß ausscheibenden Herren Dr. phil. Becker auf Kotteritzsch und dellen Stellvertreter Haupt mann d. R. Freiherr von Streit aus Medewitzsch. Kammerherr Graf von Könneritz auf Erdmannsdorf und dessen Stellvertreter Kammcrherr von Carlowitz auf Oberschöna und Schloßhauptmann von Tümpling auf Reinsdorf erneut in ihr Amt berufen. An Stelle des verstorbenen Stellvertreters Herrn Geh. Oekono- mierat Kasten auf Weischlitz, der mit klarem Urteil und mit seiner großen Erfahrung die Arbeiten des Vereins seit dem Jahre 1901 gefördert, kam Herr Oekonomierat Zeidler auf Oberlosa in den Vorstand. * Einnahmen des Reiches an Zöllen. Die Ein nahmen des Reiches an Zöllen haben im A p r i l 1911 52,9 Millionen Mark betragen. Das ist eine nicht un beträchtliche Steigerung gegen den gleichen Monat des Vorjahres, der eine Einnahme von 44.5 Millionen Mark brachte. Die Branntweinoerbrauchsabgabe hat im April 1911 17,2 Millionen Mark erbracht gegen 11,5 Millionen Mark im April 1910. * Da» Berliner Postscheckamt Mitglied der Ab rechnungsstelle. Das Berliner Postscheckamt trat gestern der Abrechnungsstelle der Reichsbank als Mit glied bei, wodurch in den Beziehungen zwischen Post scheck- und Reichsbankverkehr eine neue Verbindung geschaffen werden und das Feld des bargeldlosen Zah lungsausgleichs weiter ausgedehnt werden wird. Die Berliner Banken sind fortan in der Lage, ihre Post schecks (Kassenschecks), die sie bisher an der Kasse des Postscheckamts vorleaen mußten, durch Abrechnung zu erledigen. Aber auch die Kunden dieser Ban ken können sich die Neuerung zunutze machen, indem sie den Danken ihre Postschecks zur Einlösung über geben. Die durch die Abrechnungsstelle auszuglei chenden Postschecks müssen den quer über die Vorder seite gesetzten Vermerk „Nur zur Verrechnung" tragen. Ein Höchstbetrag ist für solche Postschecks nicht festge setzt. (Es wäre sehr erfreulich, wenn sich unser Leip ziger Postscheckamt dem Vorgehen Berlins an schließen würde. D. Red.) Berg- unü Lütten welen. * Eiu neues fiskalisches Bergwerksunternehmen. Dem preußischen Äergfiskus ist das Nutzungsrecht auf die Gewinnung von Braunkohlen in einem 2'/. Millionen Quadratmeter großen Gelände im Kreise Schildberg verliehen worden. Nach den bisherigen Bohrungen stehen außerordentlich ergiebige Lager ganz vorzüglicher Braunkohle an. Das Bergwerks eigentum ist dem Oberbergamtsbezirk Breslau unter stellt. Für die Anlage des neuen Kohlenbergwerks sind die Vorarbeiten bereits in die Wege geleitet. * Kaligewerkschaft Heiligenroda in Vacha a. d. Werra. Die Gewerkenoersammlung soll die Beteili gung an dem Bergwerk Dönges genehmigen. Ferner soll sie den Vorstand zur Kündigung der gegenwärti gen Schuldverschreibungen von 1250 000 und zur Aufnahme einer neuen Anleihe bis zu 2,5 Millionen Matt ermächtigen. * Neuwalzwerk, Aktiengesellschaft, Bösperde. Der zum technischen Leiter des Werkes berufene Diplom ingenieur Förster aus Düsseldorf hat am 15. Mai seine Stellung angetreten. * Die Rheinischen Stahlwerke bringen bei Moers zwei neue Schächte nieder. 8 Kironda-Goldminen-Sesellschast. Die Gold ausbeute in Sekenke betrug im April 91000 Es wurden 675 Tonnen Erz verpacht mit einem durch schnittlichen Goldgehalt von 48 Gramm per Tonne. * Zu den deutsch-amerikanischen Kaliverhandlun gen in Hamburg erfährt das „B. T", daß die gestern vom Nordtrust vorgelegte Preisofferte vom Syndikat als unbefriedigend abgelehnt wurde. Die Verhand lungen mit dem Südtrust und den Unabhängigen ver lausen weiter befriedigend. — Die Lage des oberschlesischen Kohlenmarktes hat sich, wie die „Bresl. Mrgzta." berichtet, nicht ge ändert. Trotz unvermeidlicher Schwankungen im Ab satz ist die Lage der Gruben als unbefriedigend nicht zu bezeichnen. Die Erlöse waren im allgemeinen nicht schlecht und ließen, obwohl vereinzelt Preis konzessionen gemacht werden mußten, den Gruben durchschnittlich einen angemessenen Gewinn. Vorteil haft war wieder der Absatz von Jndustriekoblen in folge beträchtlicher Wasserverladungen, zunehmender Bezüge der verschiedenen Sommeroetriebe und des anhaltend vermehrten Verbrauchs der Eisenindustrie. Ein vollständig glatter Absatz von Hausbrand- und Grobkohlen war nicht möglich; man mußte teilweise zu Schichtenausfällen und Stapelungen schreiten. Die Unterbringung von Gaskohlen vollzog sich glatt. Im Absatz von Easkoble und in der Ausfuhr nach Russisch- Polen hat sich nichts geändert. * Rohölerzeugung Rumäniens im erste« Quartal 1911. Die rumänische Rohölproduktion zeigt im ersten Quartal 1911 gegen die der korrespondierenden Zeit des Vorjahres einen Rückgang von 23 067 auf 320 383 Tonnen. Dieser wurde dadurch herbeigeführt, daß sich in dem wichtigsten Bezirk Prahova die Rohöl erzeugung um 30 997 t reduzierte, während sie sich in den drei anderen Distrikten um 7930 t erhöhte. — Die Entscheidung in dem Standard-Oil-Co.- Prozeß ist, wie wir bereits in der heutigen Morgen- nummer als wahrscheinlich bezeichnet haben, auch an der New Parker Börse mit Ruhe, ja beinahe mit Be- friedigung seitens der Beteiligten ausgenommen wor den. Die Börse, die sich mit klaren Verhältnissen immer leicht abfindet, beantwortete di« Entscheidung mit einer Festigkeit, die wir seit langem nicht beobach ten konnten, und auch die betroffene Gesellschaft selbst sowie hervorragende Männer der New Parker und Londoner Geschäftswelt äußern sich befriedigt über die neue Lage. So atmen einer Kabelmeldung des .,B. L.-A." zufolge Finanz-. Industrie- und Eisenbahn kreise in New Pott infolge der Entscheidung freier auf und erwarten einen Aufschwung der bisher brach liegenden Börsenspekulation und der kommerziellen Tätigkeit. Die Entscheidung wird allgemein als günstig auch für die schwebenden Prozesse gegen andere Korporationen aufaefaßt. — Das Gericht sagt, die Monopole seien gesetzlich zulässig, solange sie den Handel nur vernunftgemäß beschränken. Diese neue Auslegung des Sherman-Gesetzes, das bisher iedwede Beschränkung überhaupt zu untersagen schien, bedeutet nach Ansicht der Amerikaner «ine Duldung der Trust», solang« sie sich gesetzlicher Mittel bedienen. — Au» dem Urteil gegen die Standard Oil wird in der Lon doner City sogar die Hoffnung geschöpft, daß der oberste Gerichtshof das Sherman-Gesetz, welches ..Restraint os trade" (Beschränkung der Konkurrenz) verbietet, nicht buchstäblich interpretiert und daher Restraint of trade nicht allgemein, sondern nur dann als ungesetzlich erklärt, wenn di« Beschränkung mono- Lrscheinung, die die wirt! )ieser neben deren um 5 chaffungskosten begründe. Dr. Wendtland berichtete odann über den Stand der Schwellenfraae in den Parlamenten und bei den Behörden. Es wurde dann in der Versammlung der Erwartung Ausdruck gegeben, daß auch die preußisch-hessische Eisenbahn verwaltung und insbesondere die badische Eisen- bahnverwaltung ihren auf die Dauer durch die neueren wissenschaftlichen Untersuchungen und Fest stellungen überholten Standpunkt in bezug auf die Eisenschwelle in absehbarer Zeit aufgeben würden. Sank» unü Gelüwrsen. —m Erbläutzsfihe, Nitterschaftlfche, Kreditverein in Leidig. Die beute vormittaa im Saal« des Ver eins unter Vorsitz des Herrn Dr. von Hübel abge haltene 66. Hauptversammlung stimmte, nachdem sie den Jahresbericht -ntgegengenommen, dem Antrag des Vorstandes zu, dem Pensionsfonds 25 000 -4l und dem allgemeinen Reservefond» 10 000 zu über weisen, und nahm dann die Richtigsprechung der smtkgemerlre. c T. l. Vom englischen Textilmarkt wird berichtet, daß die günstigen Nachrichten von der Londoner Woll auktion die Stimmung auf Len Wollmärkten wesent lich beeinflußt haben, insofern als sowohl vom In land« wie vom Auslande bedeutende Kaufosferten vorliegen, welche zwar nicht in allen Fällen zum Ab schluß führen, aber immerhin größere Umsätze zur Folge hatten. Besonders in englischen Wollen und Ebeoiotqualitälen haben größere Verkäufe mit inlän dischen wie mit ausländischen Verbrauchern stattge- babt, auch für alle anderen Wolllorten war mehr Nachfrage vorhanden, und sind auch hierfür die Preis« in der Steigung begriffen. Die Wollkämmereien sind gut beschästigt, die Nachfrage auch nach Kammzügen hat sich merklich gehoben. Sehr stark begehrt sind Kämmlinge und Äollabsälle, die beide recht feste Preise durchsetzen. Ueber das Geschäft in den Kamm- garnspinnereien liegen auch in dieser Woche günstige Nach richten vor; es verlautet, dab die Aufträge besonders in Wcbgarnen, und zwar in Cheviotqualitätcn sehr stark ge wesen sind. Aber auch Strickgarne erzielten gute Umsätze zu vollen Preisen der Spinner. Line besondere Belebung des GeschästeS in wollenen und halbwollenen Fabrikaten ist nicht eingetreten; immerhin find die Fabrikanten sowohl von Garnen wie von Kleiderstoffen gut beschäftigt und können auch bessere Preise erzielen. Etwas ruhiger hat sich im ganzen das Geschäft tu Wirkwaren gestaltet, die Preise dürfen alS befriedigend bezeichnet werden. Gut beschäftigt sind di« Baumwollspinnrr und -weder in ihrer Gesamtheit. In der letzten Woche haben weitere Preiserhöhungen stattgcsunden nicht nur für Garne aus amerikanischer, fondern auch für solche aus ägyptischer Baumwolle. Weitere Preiserhöhungen find auch für Jutegarne uud -gewebc cingetreten. Die Nach frage de« Inlandes wie des Auslandes bleibt gleichmäbig stark. Dagegen wird ruhiges Geschäft für Flachs- und Werggarnc uud ebenso für Leineusabrikate gemeldet. — Bereinigung von «ordamerikanischeu Garn fabriken. In Charlotte, Norvkarölina, fand am 1. Mai eine Versammlung von Garnfabrikanten statt, in der, w-ie die „Texttl-Woche" erfährt, der Zu sammenschluß von Fabriken mit zusammen 300 000 Spindeln geplant uurde. Die im Betracht koncmen- den Fabriken liegen zum größten Teil in Nordkaro- lina, während vereinzelte in Südkarolma und Georgia belegen find. Das auf diese Weise vereinigte Kapital würde 10 Millionen Dollar ausmachen. Bei dem Zustandekommen der Gesellschaft würden d^e Be teiligten für -hre Einladen 20 Proz. bar. 40 Priz. in Vorzugsaktien und 40 Proz. in Stammaktien er halten. Die Idee wurde von Frank E. Underwood und I. Leonhard Paulsen in New Pott und R. E. Rinehard^ einem Fabrikanten in Lincolnton, an geregt. Innen- unü Kutzenllsnüe!. z Amerikanischer Außenhandel. Der Wert der in der vergangenen Woche ausgeführten Waren betrug 15 270 000 Dollar gegen 14 620 000 Dollar in der Vorwoche. Transportwesen. — Die Württembergischen Nebenbahnen, Aktien- gesellschaft, in Stuttgart, werden laut „Fttf. Zig." nur 2 Proz. Dividende verteilen gegen 4 Proz. in den Vorjahren. Der Rückgang soll auf Mindereinnahmen zurückzuführen sein, veranlaßt durch di« Auflösung der Pacht- und Betriebsverträge für die Sttohgäubayn. — Oesterreichische Südbahn. Wie der „Voss. Ztg." aus Wien gemeldet wird, dürfte der Tag für die Reis« d«r Vertreter d«r französischen Südbahnprioritäre nach Wien in der nächsten Woche bestimmt werden. Die Führung der Delegation wird Lacombe haben. Gegenwärtig werden ergänzende Ziffern studiert, welche die Verwaltung der Südbahn den Prioritären nach Paris chickte. * Moskau—Kasan-Bahn. Di« Gesamteinnahme im Jahre 1910 betrug 35 731 534 Rubel, der Reinge winn 14 954 868 Rubel. Die Dividende wird mit 32 Rubel für tiragierte und mit 28 Rubel 15 Kopeken für nichttiragierte Aktien vorgeschlagen. Die Gesell schaft plant die Ausgabe einer neuen Obligations anleihe von 8 196 000 Rubel. Betriebsausweise. Bra»»sch»ei>isch« La»d»S«ise«bah,. April 135 840 splu» 13W) .§, feit I. Januar 564 620 (-1- 8788) .ck. Lüdd«»tsch« Eifeatahn-Gefrlllchast in Darmftabi. 771 598 (4- 107 88«) ^k. verlchleüene Unüuttrlen. * Elbsandstein - Industrie, Aktiengesellschaft, zu Dresden. Auf der Tagesordnung der Eeneralver- ammlung stehen auch folgende Punkte: Bejchlußsas- ung über freiwillige Zurverfügung- telluna der Hälfte des jeweiligen Aktienbesitzes seitens der Aktionäre an di« Ge sellschaft zur freien Verfügung durch dieselbe, und eventuelle Beschlußfassung über einzuräumende Vor züge für diejenigen Aktionäre, die entsprechend Aktien zur Verfügung stellen. * Chemisch« Fabrik Griesheim-Elektron. In der Generalversammlung wurden die vom Vorstand« und vom Aufsichtsrate gestellten Anträge in allen Teilen genehmigt. * Chemische Fabrik für Hüttenprodukte, Aktien gesellschaft, in Dusseldorf-Obercassel. Die Gesellschaft erzielte im verflossenen zweiten Geschäftsjahr 1910 nach 21 319 (14 433) Abschreibungen einschließlich 2408 (0) Vortrag einen Reingewinn von 18606 (22 535) zu folgender Verwendung: Rück lage 1930 (6127) Aufsichtsrat 2000 .Ai (wie i. V.), 4 Proz. (wie i. V.) Dividende und Vortrag 2676 (2408) 2m laufenden Jahre dürften die geplanten Bauten und technischen Neueinrichtungen fertig gestellt werden, so daß die Verwaltung mit Ver trauen der weiteren Entwickelung des Unternehmens entgegensehe. — Siemens-Schuckert-Werke, G. m. b. H. Zu der in der gestrigen Morgenausgabe mitget«ilten Draht Meldung aus Hall«, nach der di« Siemens-Schuckert- Werke in der Flur Niemegck ein großes Werk anzu legen und den fiskalischen Forst Goitzsche anzukaufen beabsichtigren, erfährt die „Voss. Zta." an zuständiger Stell«: Bei dem Ankauf des fiskalischen Besitzes han delt es sich um ein vorläufig noch unreifes Projekt, wenn es auch nicht unmöglich ist. daß es zu einer Einigung kommt. Die Gesellschaft will sich die Ge winnung von dort oorkommender Braunkohle sichern. Bei der Errichtung des Kraftwerkes dürfte es sich um das vom Staate aufzuführende Werk handeln, das zum Betriebe elektrischer Vollbahnen hergestellt wer den soll. An dem Bau dieses Werkes würden natür lich die Siemens Schuckeri Werk« voraussichtlich in hervorragender Weise beteiligt sein. H. C. Meyer jr., Kommanditgesellschnft auf Aktien, in Harbnrg.Hamburg. Im Jahre 1910 ist ein Gewinn von 240 342 (238 934s .4t erzielt worden, wo von 80 769 (83 873) zu Abschreibungen auf Ge Aaplungselnltellungen ulw. — Di« Süddrttiich« Lei- Fett»««»ta»rik iu Ost«»- bürg ist laut „B. T." i» Konkurs geraten. — Ter Koakuroaatrag gegen die Altonaer Wachsbleiche wird laut „Pofi. Htg." zurückgezogen, nachdem nunmehr die Forderung, aus Grund deren der Änirag gestellt wurde, von beteiligter Seite beglichen worden ist. * Ti« lkiderwerst, Aktiengesellschast, in rsuning, die im Februar Utto Konkurseröffnung traglc, mit diesem Anträge aber abgewiesen wurde, vcrösfcnilicht llO. Juni ISlO. Danach hat sich 1900/10 von 498 202 auf 3 248 644 erhöht bei einem Akiienkapital von 1 653 900 — Urbrr di« Deutsch« Q»ar^G«I«llIchast, Aktiengesellschast, in U«»«l ist gestern laut ^k. da« Konkursversahreu rrössnel worden. vermischtes. * Bedeutender Rückgang der Schlachtungen in Preußen. Die nunmehr vorliegenden statistischen Zahlen über die Schlachtungen in Preußen während des ersten Quartals 1911 weisen gegenüber der gleichen Periode im Vorjahre einen empfindlichen Rückgang auf. Der Ausfall beträgt bei Kälbern 153 340. bei Rindern 76 000, bei Schafen 28 300 Stück. In Prozenten sind die Schlachtungen zurückgcgangen bei Kälbern um 21. bei Kühen um 9. bei Bullen um 17. bei Ochsen um 12, bei Iungrindern um 21 und bei Schafen um 9 Proz. Da das Vergleichsquartal schon unter dem Durchschnitt stand, sind die Schlachtungen so klein wie nur selten zuvor. o. Au« der Schuhbranch«. Die Schuhfabrik K 0 n - radTackLTo. inBur a bei Magdeburg soll, wie bereits berichtet, in eine A k t ie n ge se I l s ch a ft umgewandelt werden. Als Vorläufer für diese Um Wandlung kann die Umwandlung der Tacksch«n Schuh verkaufsgefchäste in Berlin usw in Gesellschaften m. b. H. gelten. Die Firma besitzt bekanntlich eine ganze Reihe solcher Detcnlverkaufsgeschäfte in Deutschland. Diese sollen nun jetzt sämtlich G. m. b. H werden, und zwar mit je 20 000 Stammkapital, für welch« die Firma das Geschäft mit Firmenrecht einbringt. (Die Leipziger Niederlassung hat, wie wir in der heutigen Morgennummer melden konnten, dies« Umwandlung bereits vorgenommen. D. Red.) bäude und Maschinen verwendet, 8000 f8000) dem Reservefonds zugefiihrt, 3000 (3000) .tt an Aufsichts ratstantieme gezahlt, ferner an Gewinnbeteiligung des Inhabers wie im Vorjahre 11500 verrechnet werden, während die Aktionäre wie im Vorjahre 120 000 als 6 Proz. Dividende erhalten. Nach dem Geschäftsbericht ist auch im letztverflossenen Jahr eine besondere Belebung des Geschäfts nicht zu ver zeichnen gewesen. verdönüe. XX Bom Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat. Auf der Tagesordnung der nächsten Zechenbesitzcrvcr- sammlung steht auch ein Antrag der Rheini schen Stahlwerke. Hierzu wird uns von maß gebender Seite folgender Sachverhalt mitgeteilt: Deutsch-Luxemburg hat nach Erwerb der Zeche Tre- monia den Antrag gestellt, ihr dafür die Hütten zecheneigenschaft zuzugcstehen. Nach den Sta tuten des Syndikats kann aber ein solcher Fall nur eintreten, wenn der Erwerb einer Zeche grund buchlich eingetragen ist. was jedoch Deutsch Luxem bürg mit Tremonia bisher noch nicht getan hat, ob gleich es dazu jederzeit durch seinen Kuxcnbcsitz in der Lage wär«. Die Unterlassung ist nur der Ko st en wegen erfolgt. In dieser Beziehung beantragen nun die Rheinischen Stahlwerke eine prinzi pielle Regelung dieser Angelegenheit durch eine Statutenänderung, derart, daß die Hüttenzechenvorrechte auch dann anzuerkenncn sind, wenn schon das Mitglied in der Lage ist, das grundbuchliche Eigentumsrecht darzulegen, ohne diese Maßnahme in Wirklichkeit zu ergreifen. Ein ähn licher Fall lag vor einiger Zeit beim Ucbergang der Zeche Viktor an Aumetz-Friede vor. Der Antrag der Rheinischen Stahlwerke will eine jedesmalige Ab stimmung vermeiden und eine einheitliche Regelung durchführen. * Boni internationalen Schienenkartell. „Financial News" prophezeien den baldigen Zusammenbruch des internationalen Schienenkartells. Tas Anwachsen der russischen Schienenproduktion, von der ein großer Teil außerhalb des Kartells steht, ebenso in Kanada und vor allem in Amerika, das mehr als das Doppelte des eigenen Bedarfs produziert, hätten das Kartell illusorisch gemacht. * Internationale Bereinigung der Flachsspin nereien. Der diesjährige Kongreß findet am 13. und 14. Juni in Lille (Frankreich) statt. Das ziemlich umfangreiche Arbeitsprogramm betrifft namentlich Rohmatenalfraaen und die Flachsspinnereienvereini gungcn Deutschlands. Hierzu sind mehrfach Anträge eingebracht. s Berband deutscher Fellhändler. Eine in Frank futt a. M. stattgehabte Versammlung von Fellhänd lern, meist aus Süddeutschland, beschloß die Gründung eines Verbandes deutscher Fellhändler. Es wurde ein provisorischer Vorstand gewählt, der das weitere zu veranlassen hat. Die Gründung erfolgte, um die Jnteresien des deutschen Fellhandels gemeinsam gegenüber dem Ueberhandnehmen der Häuteoerwer tungs-Genossenschaften zu vertreten. 8 Ter „Berein zur Förderung der Verwendung de» Holzschwellen-Oberbaues" hielt seinen jährlichen Vortrags- und Diskussionsabend in Anwesenheit von Vertretern des Eisenbahnministeriums, des Eisen- bahnzentralamts, der Generaldirektion der Säch fischen Staatsbahnen, des Großen Generalstabs, der Forstakademien und der technischen Hochschulen in der vorigen Woche ab. Der erste Berichterstatter Regierungsbaumeister Granitza erwies in einem Vor rag über „Die Kräfte und ihre Wirkung zwischen rem rollenden Material der Eisenbahnen und dem Oberbau derselben", daß die eiserne Schwelle einen icträchtlich stärkeren Bettungskörper erfordere als )ie Holftchwelle und daneben nicht in der Lage sei, ich mit der billigen Kiesbettung jener zu begnügen, andern teures Hartgesleinsmaterial erfordere, eine ctschastliche Unterlegenheit 50 Proz. höheren Neube-
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