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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.11.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131107028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913110702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913110702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-07
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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HaoielszeitiiDO igd vglksvirticligltliiliE IntalM. Der Bezug landwirtschaftlicher Maschinen in Russland. § Die Verwendung' und der Bezug landwirtschaft licher Maschinen in Rußland geht naturgemäß mit der Entwicklung der Landwirtschaft Hand in Hand. In der Landwirtschaft Rußlands macht sich schon seit einer Reihe von Jahren eine erhebliche Erweiterung der Anbaufläche bemerk bar. Die bebaute Ackerfläche betrug durchschnitt lich im Jahrfünft 1897 bis 1901 82,06 Millionen Hek tar, 1901 bis 1906 88,75 Millionen Hektar, 1909 be reits 92,86 Millionen Hektar, während die Ernte darauf, berechnet für die Deßjatine, von 42,4 auf 47,2 und 54,5 Pud und, auf den Kopf der Bevölke rung berechnet, von 30,1 auf 32,9 und 36.2 Pud stieg: ein deutlicher Beweis, daß der Ackerbau, das Lebenselement der russischen Volkswirtschaft, nicht nur an Umfang zugenommen hat, sondern auch durch Uebergang zu höheren Betriebsformen langsam ver edelt worden ist. Obwohl nun die russische Maschinenindustrie von Jahr zu Jahr zunimmt, ist sie doch bei weitem nicht imstande, den allmählich, aber fortgesetzt steigenden Bedarf des Landes zu decken, zumal da es noch viele landwirtschaftliche Maschinen und Geräte gibt, die in Rußland noch gar nicht hergesetellt wer den. Die Einfuhr nach Rußland hat sich im Jahre 1912 folgendermaßen gestaltet: Gewicht in 1000 Pud Wert in lOOORbl. 1912 1911 1912 1911 Pflüge 854 819 3467 2846 Eggen 3:)4 237 2099. 1543 Reihensämaschinen . . . . 561 279 2995 2027 Grasmäher 633 856 4255 6773 Getreidemäher 998 606 (5864 4820 Garbenbinder 2741 2544 10430 8090 Binde am „Manilla“. . . . Dreschmaschinen fllr Göpel- 673 567 3291 2083 und Handbetrieb .... 213 201 1603 1445 Putzmühlen Häckselmaschinen und Futter- 130 102 1058 951 schneidet 122 80 585 . 383 Mikhseparatoren u.Butterfässer 10 10 267 112 Lokomobüen für Landwirtschaft 854 893 6323 7037 Dampfdreschmasehinen . . . 669 716 4837 5544 Kleedreschmaschinen .... 27 18 218 187 Heurechen und Heuwender . 413 606 2837 4085 Dampipflüge 73 17 522 123 An dieser Einfuhr hat sich im größten Maße Deutschland, Amerika, England und mit einer unbedeutenden Menge auch Oestereich-Ungarn be teiligt. Eingeführt wurden beispielsweise im Jahre 1911 einfache landwirtschaftliche Maschinen im Werte von 20,1 gegen 16,7 Millionen Rubel und kom plizierte Maschinen für 24,2 gegen 14,2 Millionen Rubel. An der Einfuhr der ersteren waren betei ligt: die Vereinigten Staaten von Amerika. Deutsch land, Oesterreich-Ungarn, ferner England und Schweden. Bei der Einfuhr komplizierter landwirtschaftlicher Maschinen nimmt Amerika weitaus die erste Stelle ein; in weitem Abstande folgen Deutschland und England, während der Anteil Schwedens und Oesterreich-Ungarns geringfügig erscheint. Seit kurzem beschäftigt sich die landwirtschaft liche Maschinenindustrie Deutschlands besonders mit dem Export nach Rußland, und zwar in erster Linie aus Beweggründen handelspolitischer Natur. Den Anlaß dazu gab die Kündigung des rus sisch-amerikanischen Handelsvertra ges, der bereits zu dem schwerwiegenden Be schlüsse der Kasanschen Gouvernements-Land schaftsversammlung geführt hat, daß der Ankauf von landwirtschaftlichen Maschinen amerikanischer Herkunft einzustellen sei. Bisher fanden, wie ge sagt, vorwiegend amerikanische Maschinen dieser Art nach Rußland Eingang, und der Entschluß der genannten Semstwo-Verwaltung dürfte die amerika nische Industrie empfindlich treffen. Die Maschinen fabriken Belgiens, Oesterreichs und der Schweiz haben natürlich alle Hebel in Bewegung gesetzt, sich den russischen Markt zu sichern und die Stelle Amerikas in Rußland einzunehmen. Es wäre wahrlich nicht am Platze, wollte Deutsch land ruhig zusehen, wie andere Nationen das Feld okkupieren, und wenn es nicht mit allen Mitteln darauf hinzuwirken suchte, an Stelle Amerikas den russischen Markt mit landwirtschaftlichen Maschi nen und Geräten zu versorgen, wozu es durch seine Lago und die Entwicklung seiner Industrie an erster Stelle berufen erscheint. Auch liegen die Chancen für Deutschland durchaus nicht ungünstig, hat doch die Gouvernements-Semstwo-Versamm- 1 u n g von Poltawa beschlossen, ein Projekt für den erweiterten Bezug von landwirtschaftlichen Maschi nen aus Deutschland auszuarbeiten. Die deutsche Industrie, die hier in Frage kommt, darf nicht außer acht lassen, daß gerade jetzt für sie der günstigste Zeitpunkt gekommen ist, aus der Dissonanz zwi schen Rußland und Amerika Kapital zu schlagen und sich den russischen Markt zu erobern. Zu den wichtigsten Ackerbaumaschinen und Geräten, in denen Amerika bisbtfr den Vorsprung hatte, zählen Pflüge jeder Art, Grasmäher, Mähmaschinen, Dresch maschinen und Dampfpflüge. Für Dreschmaschinen nicht zu komplizierter Konstruktion bietet Rußland ein sehr ausbreitungsfähiges Feld. Lokomobilen, für die nur der billigere Zollsatz für landwirtschaft liche Maschinen berechnet wird, werden ebenfalls leicht einzuführen sein. Offenbar fehlt ps an An gebot für Flachsbrecher und Heupressen, die jetzt in Rußland mehr umgesetzt werden können als vor einigen Jahren. Viel zu wenig wird auch die Aus fuhr von Sämaschinen nach Rußland gepflegt, obwohl gerade diese für das Land wichtiger sind als viele andere landwirtschaftliche Maschinen. Erwähnt sei noch, daß in Anbetracht des Kon fliktes in den Handelsbeziehungen zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten von Amerika das Ackerbauministerium in Rußland viele Muster euro päischer Erntemaschinen bestellt und sie einer gründlichen Prüfung unterzogen hat. Das Ministe rium hat auch einen Bevollmächtigten entsandt, um die landwirtschaftlichen Maschinenfabriken zu be sichtigen und den Stand der Herstellung von Ernte maschinen zu studieren. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Maschinenindustrie auf diesem Gebiete ist nicht an zuzweifeln; sie hat es wahrlich nicht nötig, sich in den Hintergrund drängen zu lassen, und wenn sie alle Kräfte einsetzt, sich in Rußland nicht nur zu behaupten, sondern dort auch den bisherigen nord amerikanischen Absatz für sich zu erobern, so hat sie alle Antwartschaft darauf, ihr Ziel zu erreichen. Bank- und Geldwesen. —4!6proz. rumänische amortisable Goldanleihe. Wir machen bereits heute darauf aufmerksam, daß wir in der Sonntagsausgabe den Prospekt ver öffentlichen werden, auf Grund dessen 202,5 Mil lionen Mark der vorgenannten Anleihe zum Handel an der Berliner Börse zugelassen sind. $ Die amerikanische Währungsreform. Nach einer Kabelmeldung aus New York erklärte Bankier Schiff in der gestrigen Sitzung der Handels kammer, falls die Gelduinlaufsvorlage nicht richtig amendiert werde und das Land sich von dem bereits sichtbaren Ziele entferne, sehe es sehr schwierigen Zuständen entgegen. Schiff betonte damit die Notwendigkeit einerbaldigen Reform des Geldmittelumlaufs. Die Handels kammer nahm einen Antrag an, ein Komitee nach Washington zu entsenden, um auf die Amendierung der Geldmittelumlaufsbill zu dringen. Grundstücks- und Hypothekenmarkt * Vom Berliner Grundstücks- und Hypotheken markt erstattet der Verein Berliner Grund stücks. und Hypthekenmakler nach stehenden Wochenbericht: Das Hypothekengeschäft gestaltete sich unverändert. Von einer Erleichterung ist vorerst noch nichts zu verspüren, doch mehren sich die Stimmen, welche sich mit dem Jahreswechsel eine Besserung versprechen. Wir notieren: Pupillarisch erststellige Eintragungen 414 bis 4‘/s Proz., sonstige feine Anlagen 4% bis 4% Proz., Institutsgelder bis 4% bis 4 3 /j Proz., Vorortshypotheken 4% bis 4% Proz., Baugelder 1 Proz. über Reichsbankdiskont. Zweite Stellen in bester Lage hinter niedrigen Ein tragungen 5 bis 5 l /a Proz., sonstige Appoints 6 bis 614 Proz. Institutsgelder bedingen 1 bis 2 Proz. Abschlußprovision. Der Grundstücksmarkt war ebenfalls still. Hausverkäufe wurden uns in der Grunewald- straße und Wollankstraßc zu Pankow, Baustellenver käufe Kuglerstraße, Nassauische Straße, Baarstraße, Badensche Straße und Aßmannshauser Straße (Friedenau) gemeldet. Die Terraingesell- schaft am Teltowkanal-Rudow -Jo hannisthal verkaufte von ihrem am Teltow kanal in Rudow an der Kanalstraße belegenen Fabrikgelände 900 Quadratruten an eine bereits in Rudow ansässige industrielle Firma zur sofortigen Ausnutzung. Montaogewerbe. § Vom Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat. Nach einer Drahtmeldung unseres A. P.-Korre- spondenten findet am 17. d. M. eine Versammlung statt, in der die Erneuerungsverhand lungen fortgesetzt werden. Am gleichen Tage dürften nach unsereen Informationen auch die Preise für Hochofenkoks und Kokskohle für Lieferungen im ersten Quartal festgesetzt werden, wobei bekannt lich eine Ermäßigung der Kokspreise um 1 M pro Tonne in Aussicht genommen ist. * Phönix, Akt.-Ges. für Bergbau und Hütten betrieb. Wie uns geschrieben wird, sind auf dem Werke in Hamm Erweiterungen der Drahtverfeinerung geplant. Das Werk will damit offenbar seine führende Stellung in der Draht industrie von neuem stärken. Die geplanten neuen Anlagen schieben sich in günstigster Weise an den Kanal heran. * Die sog. Frankfurter Gruppe, die in früheren Verbandsverhandlungen eine wichtige Rolle gespielt hat, ist, wie uns geschrieben wird, wieder erstanden, und zwar für S t a b e i s e n. Die Gruppe umfaßt den Südwesten und einzelne andere Werke. Die neue Vereinbarung richtet sich zunächst gegen die Baisscklausel, soll aber weiter ausgebaut werden. Eine Sitzung hat dieser Tage stattgefunden, eine neue Versammlung ist vorgesehen. ug Vom Deutschen Stahlwerksverband. Nach der heute erschienenen Aufstellung der Direktion betrug der Oktoberversand im A-Produkten rund 524 000 t gegen 520 392 t im Vormonat bzw. 540 586 t im Oktober 1912. Davon entfallen auf Halbzeug 157 000 (142 522 und 164 380), auf Form eisen 129 000 (130 545 und 177 639), auf Eisenbahn material 238 000 (247 325 und 198 567) t. XX Vom westdeutschen Eisenhändlerkartell. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Orts gruppen hat, wie uns drahtlich gemeldet wird, die mittelwestfälische Ortsgruppe in Paderborn be schlossen, ihre Lagerpreise für Stabeisen, Bleche und Bandeisen bis auf weiteres unverändert zu lassen. § Preisermäßigung der Handelsschraubenvereini gung. Wie uns unser rheinischer ug-Korrospondent drahtlich meldet, hat diese Vereinigung bedeu tende Ermäßigungen für sämt liehe Schrau bensorten vorgenommen, indem sie ihre Preise jenen der außenstehenden rheinischen Schrauben fabriken in Neuß, die ihre Preise bekanntlich in der letzten Zeit zweimal durch Erhöhung der Rabatte herabgesetzt haben, angepaßt hat, so daß auf dem Schraubenmarkt wieder einheitliche Preise bestehen. * Der Oktoberversand der deutschen Drahtwalz werke betrug im Inland rund 24 860 t gegen 25 000 t im September, nach dem Ausland rund 16400 t gegen 14100 t im Vormonat. * Die Goldfields Co. erklärte eine Jahres- dividende von 10 Proz. gegen 17^ Proz. im Vorjahre. Stoffgewerbe. * Chemnitzer Textilbörse. Der nächste Trefftag der Textilinteressenten (Garn- bzw. Textilbörse) findet am Mittwoch, den 12. Novern- her d. J., vormittags von %12 bis 1 Uhr. im Saale des Carola-Hotels in Chemnitz statt. gk Im Konkurs der Firma Grünewald & Roeßler, Herrenkleiderfabrik in Seifhennersdorf, betragen die Passiven rund 700 000 In der Masse sollen nur 200 000 JK liegen. it Zur Lage der Textilindustrie. Der Geschäfts gang auf den deutschen Wollmärkten hat auch in dieser Woche eine besondere Veränderung nicht erfahren. Wenn auch die Kauflust für einzelne be stimmte Sorten in deutschen Wollen etwas reger war, so sind doch die gesamten Umsätze sowohl in überseeischen als auch in deutschen Wollen recht geringfügig geblieben. Auch die Preislage hat sich nicht verändert, blieb aber im großen und ganzen zugunsten der Verkäufer. Nur wenig neue Ab schlüsse fanden in Kammzügen, Kämmlingen und Wollabfällen statt, aber auch für diese Roh stoffsorten ist ein Rückgang der Preisnotierung nicht eingetreten. Ueber das Geschäft in wollenen Garnen ist wenig Günstiges zu berichten. Es fehlt an jeder größeren Unternehmungslust, und selbst in gangbaren Sorten fühlen sich die Ver braucher nicht veranlaßt, irgendwie Meinungskäufe einzugehen. Die Beschäftigung der Spinnereien selbst ist noch eine ziemlich regelmäßige, doch fehlt es an größeren Lieferungsordern, welche nötig sein werden, um alle Betriebe auch weiterhin voll be schäftigen zu können. Die Wollwebereien klagen weiterhin über außerordentlich schleppenden Ge schäftsgang, so daß aus vielen Bezirken weitere Be- triebseinschränkungen und teilweise auch Arbeiter entlassungen gemeldet werden. Die Möbel stoff-, Teppich- und Deckenfabrikanten haben gleichfalls nur schwach zu tun, können aber bis jetzt ihren Betrieb voll aufrecht erhalten. Wie schon in der letzten Woche berichtet, hat auch der Geschäftsgang in der B a u m w o 11 - Industrie sich merklich verschlechtert. Weder in Garnen noch in Geweben wurden größere Ordern erteilt, die Preise sind gleichfalls etwas zurückge gangen. Auch in diesem Zweige werden fortgesetzt Betriebsreduktionen erörtert. Mit Ausnahme der Fabrikanten von wollenen und halbwollenen sowie von baumwollenen Strumpfwaren sind die Hersteller von Wirkwaren nur mäßig beschäftigt. Auch in diesem Zweige fehlte es in dieser Woche am Ein gang größerer neuer Ordern. Aus der Leinen Industrie wird weiterhin ge meldet, daß die Fabrikanten von Geweben sowohl als auch von Garnen gut beschäftigt seien. Die Nachfrage des Inlandes wie des Auslandes hält an. Auch in der Jute Industrie blich der befriedigende Geschäftsgang wie in der Vorwoche bestehen. § Australische Wollauktion. Die hiesige Firma Roediger & Davignon teilt uns unter dem 6. November mit: Unsere Einkäufer kabeln uns heute aus Sydney, daß der Kontinent Haupt käufer ist, und geben uns folgende Quotie rungen: Genre 50: R Halbkette, gutnaturige fehlerfreie oder fast fehlerfreie Vlieswollen AA/A Feinheit 6,40 Fr. Genre 52: L Kräftige, gutfarbige Vlieswollen, wenig fehlerhaft, für kuranten Handels zug AA/A Feinheit 6,20 Fr. Genre 53: 00 Kräftige, gutfarbige Vlieswollen, wenig fehlerhaft, für kuran ten Handelszug, A/AA Feinheit 6.10 Fr. Genre 55: 0 Sehr gute Stücken von guter Länge, sehr wenig fehlerhaft, für guten kuranten Handelszug A/AA Feinheit 5,90 Fr. Genre 57: I Gute, kräftige Stücken, nicht zu fehlerhaft. Durchschnittsfeinheit A 5,70 Fr. Genussmittelbranche. § Leipziger Spritfabrik, Akt.-Ges. Der Aufsichts rat schlägt vor, von dem 245 357 (i. V. 196 360) betragenden Reingewinn wieder 4 Proz. ordent liche Dividende sowie eine Superdividende von 2,80 (2,25) Jt per Hektoliter rektifizierten Alkohols aus dem von den Brennereien gelieferten Rohspiritus zu verteilen. J) Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz. In der Generalversammlung führte Direktor Harms über die Lage und Aussichten des Unternehmens aus: Ueber den Hauptfaktor, die Gerste, könne gesagt werden, daß deren Qualität im Haupterntegebiet (Proinz Sachsen) als vorzüglich be zeichnet werden müsse, so daß man die Kundschaft mit einem extraktreichen Malz werde bedienen können. Durch die neugeschaffenen mustergültigen Betriebseinrichtungen glaube man ein wirklich feines Produkt liefern zu können. Die Nachfrage und Kauflust für Malz sei im Vergleich zum Vor jahr augenblicklich nicht so rege, trotzdem habe man den größten Teil der Produktion bereits verkauft. Die Verwaltung halte da her die Zeit nicht mehr fern, wo sie wieder ihren Aktionären etwas günstigere Abschlüsse als bisher vorlegen könne. Der Verteilung von 2 Proz. Dividende wurde zu gestimmt und das ausscheidende Aufsichtsratsmit glied Georg Roediger-Leipzig wieder gewählt. ♦ Schlegel-Brauerei, Akt-Ges., zu Bochum. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, die Verteilung einer Dividende von 11 Proz. bei reichlichen Rücklagen und Abschreibungen vorzuschlagen. Br Brauerei zur Eiche vorm. Schwensen & Fehrs in Kiel. Die Gesellschaft erzielte laut Ge schäftsbericht im abgelaufenen Jahre einen Reingewinn von 278 407 (i. V. 273 847) c«, von dem u. a. wieder eine Dividende von 12 Proz. verteilt werden soll. Wie in dem Bericht weiter bemerkt wird, hat der Gesellschaftsvertrag der Brauereiver einigung für Nordwestdeutschland sein Ende er reicht, und es besteht kaum die Hoffnung, diesen auf Grund der heute bestehenden Bedingungen zu verlängern. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden als nicht ungünstig bezeichnet. § Vereinigte Nord- und Süddeutsche Spritwerke und Preßhefefabrik Bast, AkL-Ges., in Nürnberg. Nach dem Geschäftsbericht erzielte die Ge sellschaft einen Fabrikationsgewinn von 1013 090 (i. V. 960 289) M. Löhne, Zinsen, Unkosten usw. er forderten 304 823 (360 278) <Ä, zu Abschreibungen wurden 313 140 (188 819) Jl verwandt. Der Rein gewinn beträgt einschließlich 94 984 (40104) M Vortrag 490 072 (451 211) M. Wie bereits gemeldet, sollen 16 (12) Proz. Dividende verteilt und 90 778 dH auf neue Rechnung vorgetragen werden. Wie im Bericht mitgeteilt wird, hat die Gesell schaft mit Wirkung ab 1. Oktober 1918 die Hefe fabrik der Firma Lülsdorff & Schaefer in Frechen bei Köln für 1,10 Mill. Mark übernommen. Die Ge sellschaft sah sich veranlaßt, ihre Hefeproduktions- rechto durch Zukauf zu erhöhen, um nicht ins Hintertreffen zu gelangen. Die Gesellschaft hat die Hefefabrik in Buch mit dem 1. Oktober 1913 schließen müssen, einerseits wegen Schwierigkeiten mit der Arbeiterschaft, sodann auch deswegen, weil die dortige Anlage wegen der Fabrikahwässer in un erträglicher Weise zu Entschädigungszahlungen fort dauernd in Anspruch genommen worden sei. Einen großen Teil des der Gesellschaft beim Hefesyndikat zustehenden Hefeproduktionsrechtes hat sie auf Syndikatsdauer weiterverkauft. Ueber die Aus sichten wird berichtet, der Vorstand glaube auch für 1913/14 ein gutes Resultat voraussagen zu können, wenn nicht unvorhergesehene ungünstige Verhältnisse eintreten. In der Bilanz sind die Vorräte mit 0,16 (0,28) Millionen Mark und das Spiritus-Rcktifikationskonto nach Buchung von Zugang und Abschreibungen mit 0,20 (0,30) Mill. Mark bewertet, bei diversen Debi toren standen 1,19 (0,93) Mill. Mark aus. Die Kredi toren haben 0,12 (0,11) Mill. Mark zu fordern. Innen- and AassenhandeL Br Deutscher Export nach Amerika. Die Aus fuhr nach den Vereinigten Staaten aus dem Konsulatsbezirk Dresden betrug im Oktober nach einer Drah tmeldung unseres Dresdner Mitarbeiters 560 310 Dollar gegen 510 760 Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. Betriebsaaswelse. ß Niederwaldbahn-Gesellschaft in Rüdesheim a. Rh. Einnahme im Oktober 1913 5148 Jl\ Ge samteinnahme bis Ende Oktober 1918 116008 dH, d. i. gegen die gleiche Periode des Vorjahres 1743 <H weniger. Verschiedene Gesellschaften. D. Hallesche Maschinenfabrik, Akt.-Ges., in Halle. Wie wir drahtlich erfahren, war das Unternehmen im laufenden Jahr bisher gut beschäf tigt, wenn auch gegenüber dem Vorjahre ein ge ringes Abflauen sich zeigte. Außer Aufträgen für Java erhielt die Firma unlängst von den Nord- deutshen Eiswerken. Akt.-GeGs., in Berlin einen Auftrag von % Millionen Mark. Die Dividende wird in gut unterrichteten Kreisen in ähnlicher Höhe wie im Vorjahre (30 Proz.) erwartet. XX Gasmotorenfabrik Deutz in K ö 1 n- Deutz. In der heutigen Generalversamm lung wurde einer uns zugegangenen Drahtmel dung zufolge die sofort zahlbare Dividende an tragsgemäß auf wieder 9 Proz. festgesetzt. Ueber die Aussichten wurde mitgeteilt, daß im neuen Geschäftsjahr ein Nachlassen der Bestellungen ein getreten sei. Der Monat Oktober habe aber wieder eine Besserung gebracht. Daraus könne man aber noch nicht folgern, daß die Belebung anhalte. Es liege ein guter Auftragsbestand vor, der auch für längere Zeit volle Beschäftigung gewähr leiste. Infolge der Verbesserungen in den Betrieben und in der Organisation arbeite die Gesellschaft mit billigeren Selbstkosten, so daß das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres einen noch etwas höheren Ueberschuß brachte als dieselbe Zeit des Vorjahres. Das amerikanische Geschäft sei in langsamer Liquidation begriffen, denn man habe dort vom Gasolin- und Petroleummotor zum Rohölmotor übergegriffen. Die Filiale in Wien arbeite ungünstig wegen der Depression in Oesterreich. § Elberfelder Papierfabrik, Akt.-Ges., in Ber lin-Zehlendorf. Nach dem vorliegenden Ge schäftsbericht erhöhte sich in dem am 30. Juni abgelaufenen Betriebsjahre die Unter bilanz nach Anrechnung von 904 238 (i. V. 656 035) Jl Betriebsverlust und 239 037 (240 444) Abschreibungen von 646 035 dH. auf 1 789 312 M. Wie die Verwaltung hierzu bemerkt, hatte das Unternehmen fortgesetzt unter dem Mangel an Auf trägen zu leiden. Auch wurden die Preise für den Ilauptartikel der Gesellschaft durch ein neu ge gründetes Konkurrenzunternehmen er heblich unterboten. Es kam infolgedessen zu Still ständen, die bedeutende Verluste erbrachten. Ferner hatte die schlechte Beschäftigung eine erheb liche Festlegung der Mittel in den Lagerbeständen zur Folge, wodurch eine Erhöhung des Bank kredites und somit ein ungewöhnlich hoher Auf wand an Zinsen erforderlich wurde. Auch sind im Berichtsjahre die Löhne sowie die Einkaufspreise der Rohstoffe andauernd gestiegen, während die Preise für Karton und Papier infolge des starken Kon kurrenzkampfes weiter gesunken sind. Zur Tilgung der Unterbilanz beschloß, wie bereits von uns früher mitgeteilt, die außerordentliche Gene ralversammlung vom 19. August die Herab setzung des Grundkapitals auf 859000 dH durch Zusammenlegung der Stammaktien von 10 zu 1 und der Vorzugsaktien von 4 zu 1, sowie die Wieder erhöhung des Kapitals auf 2,4 Millionen Mark durch Ausgabe neuer Vorzugsaktien. Der durch die Sanierung erzielte Buchgewinn soll bekanntlich zu außerordentlichen Abschreibungen verwendet werden. In der Bilanz figurieren u. a. Debitoren mit 685 975 (764 488) dH, Vorräte mit 1 218 500 (1 540 224) Mark, Kreditoren mit 2 331 951 (2 165 597) M, Akzept konto mit 388 384 (0) dH. Wie die Verwaltung weiter bemerkt, sind die Aussichten für das Unternehmen nach der Sanierung zurzeit auch nicht allzu günstig, doch hofft man, nach Durchführung der gesamten Reor ganisation des kaufmännischen und technischen Teiles eine angemessene Verzinsung zu erreichen. * Maschinenfabrik Baum, Akt.-Ges^ in Herne i. W. In der Generalversammlung wurde einer Drahtmeldung unseres ug-Korrespondenten zu folge dio sofort zahlbare Dividende auf 10 Proz. festgesetzt. Ueber die Aussichten wurde mit geteilt. daß zu dem starken Auftragsbestand, den man ins neue Geschäftsjahr herübergenommen habe, inzwischen wieder weitere Aufträge hinzu gekommen seien, so daß die Gesellschaft in vollem Umfange bis zum Schluß des laufenden Jahres be schäftigt sei. Falls nicht unvorhergesehene Er eignisse eintreten, sei wieder auf ein befriedigendes Ergebnis zu rechnen. * Aus der Rolladen-Industrie. Nachdem sich vor ungefähr fünf Jahren der Verband Deutscher Jalousie- und Rolladenfabrikanten. G. m. b. H.. auf gelöst hatte, sind fortgesetzt Versuche gemacht worden, wieder einen neuen Zusammen schluß der Branche herbeizuführen, ohne daß bis her ein Ergebnis zu verzeichnen gewesen wäre. Seit mehreren Wochen haben nun Verhandlungen zwischen verschiedenen Fabrikanten, vornehmlich im westlichen Deutschland, stattgefunden, um eine Organisation sämtlicher deutscher Jalousie- und Roll ladenfabrikanten in die Wege zu leiten. Der maß gebende Gedanke hierbei war. zunächst eine all gemeine Interessenvertretung der Branche zu schaffen, um auf diese Weise auch zu einer Verständigung über die augenblicklich voll ständig daniederliegenden Preisverhältnisse zu ge langen. Diese Bestrebungen sind von einem vollen Erfolge begleitet gewesen. In einer unter dem Vor sitz des Herrn Carl Mumme in Düsseldorf abge haltenen Versammlung ist. nach einem ausführlichen Referate von Verbandssvndikus Dr. Arno Schade- Düsseldorf, die Gründung eines Verbandes Deutscher Jalousie- und Rolladen fabrikanten einstimmig zum Beschluß erhoben worden. Dem Verband, für den sich bereits vorher eine große Zahl namhafter Fabrikanten aus allen Teilen des Reiches erklärt hatten, sind die anwesen den Firmen sofort beigetreten. Zum Syndikus des Verbandes wurde Herr Dr. Arno Schade in Düssel dorf gewählt. In den nächsten Wochen werden Gruppen Versammlungen des Verbandes im südlichen und östlichen Deutschland abgehalten werden, um die noch ausstehenden Firmen zu gewinnen. Es ist allenthalben der Wunsch vorhanden, daß in Kürze wieder eine allgemeine Preisverständi gung zustande kommt.
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