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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131127018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913112701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913112701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-27
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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3. Beilage. Donnerstag, 27. nouemOer idio. £tip£i0er Tageblatt Rc. 602. Hlorgen«Hnsgabe. Seite 13. len" trat» 1914 ' btete urfite Hüt* !•» f)tuH ilUfl- ber nben ImdtHgiii inil volMättlie hiiMiu. ip. Buj • ition onn» Jabn bett . Öen itub. ition rfjer. mp.. )oti. snn- us- )• Zur Kritik der Heldhurg-Transaktion. • Wieder einmal lenken die Vorgänge bei der Heklburg-Akt.-Ges. das allgemeine Interesse auf die Not der Kaliindustrie. Das angekündigte Gesetz ist nicht gekommen, und nach wie vor hängt die Ungewißheit wie ein Damoklesschwert über der deutschen Kaliindustrie. Diese hat sich indessen wieder — wenigstens zum Teil — auf ihre eigene Kraft besonnen und ist bemüht, der unleugbar vor handenen Not aus eigener Kraft zu steuern. Zwar ist es zur Stillegung der noch im Bau befindlichen Schächte durch das Kalisyndikat nicht gekommen, da sich herausgestellt hat, daß es doch nicht so leicht, wie man ursprünglich annahm, ist, eine zu friedenstellende finanzielle Abfindung den Neugrün dungen zu gewähren. Man hat sich daher ent schlossen, den bequemeren Weg des laisser faire, laisser aller zu gehen und wiegt sich — nicht ganz mit Unrecht — in dem sicheren Gefühl, daß die erschreckende Zubußemüdigkeit schon von selbst zu einer Gesundung führen und die Stillegung vieler Schachtbauten veranlassen werde, da ein großer "Teil der Gewerken inzwischen den „Glauben an die Kaliindustrie“ verloren hat und nur bestrebt ist, möglichst schnell dies Feld zu verlassen. Diejenigen Werke aber, die tatsächlich lebens kräftig und von der Krisis gewissermaßen im „Alter der ersten Blüte“ getroffen worden sind, be mühen sich, ihre Prosperität dadurch zu erhöhen, daß sie entweder Anschluß an schon bestehende kapitalkräftige Konzerne suchen oder durch die — noch erlaubte — Quotenübertragung den Konzen trationsprozeß — alias Gesundungsprozeß — zu fördern bestrebt sind. Zu diesen letzteren Werken nun gehört auch die Heldburg-Akt.-Ges. Sie ist nur in der besonders schwierigen Lage, daß ihre inneren finanziellen Verhältnisse schon ziemlich derangiert waren, als die Krisis be gann. Auf der anderen Seite aber ist sic ge zwungen, mit der Zeit zu gehen und den Konzen trationsprozeß mitzumachen. Hieraus ergibt s : ch das schwierige Dilemma, in dem die Gesellschaft sich augenblicklich befindet und aus dem sie unter Füh rung des klugen Finanzmannes, des Geheimen Justiz rats Kempner, mit der jetzt vorgeschlagenen Trans aktion einen Ausweg sucht. Charakteristisch ist, daß die Anregung zu dem jetzt lebhaft dis kutierten Sanierungsplan angeblich von dem tech nischen Leiter des Kaliwerkes Salzdetfurth ausgehen soll, der in einem Gutachten die Anschau ung vertrat (die übrigens vom Standpunkt eines technischen Leiters als durchaus berechtigt zu gelten hat), daß Heldburg die Gelegenheit, den möglichen Quotenzuwachs zu erwerben, nicht ungenützt ver streichen lassen dürfe. Fragt sich eben nur, ob hiermit auch dem Finanzinteresse der Ge sellschaft gedient ist! Noch in der letzten Generalversammlung hatte Geheimrat Kempner erklärt, die Verwaltung denke gar nicht daran, eine Zusammenlegung der Aktien vorzunehmen, da dies bestenfalls nur eine Buch- operation sein würde, die keineswegs geeignet sei, der Gesellschaft auf die Beine zu helfen. Auch eine Zuzahlung käme nicht in Frage, da die Banken der Gesellschaft (gemeint war in erster Linie die Darm städter Bank) den eingeräumten Kredit nicht kün digen werden, es also auch nicht erforderlich wäre, die Bankschuld mit dem „Gelde der Aktionäre“ ab zulösen. Schon damals wurden aus Bankierkreisen Zweifel an der Richtigkeit dieser siegessicheren Behauptung geäußert. Inzwischen ist nun schließlich doch der Plan aufgetaucht, Anfang nächsten Jahres eine Zusammenlegung und Zu Zahlung auf die Aktien vorzunehmen, so daß also die Zweifler in der letzten Generalversammlung recht behalten haben. Man sprach von einer Zusammen legung im Verhältnis von 3 zu 2 und einer Zuzahlung von etwa 20 Proz. Veranlaßt worden mag dieser Finanzplan durch den großen Rückgang der Erträg nisse sein. Die Gewerkschaft Desdemona hatte in den ersten drei Quartalen dieses Geschäfts jahres allein einen Mindergewinn von rund % Mil lion zu verzeichnen, der vermutlich auch durch die angeblich gedeihliche Entwicklung der Gewerk schaft Rastenberg nicht ausgeglichen wor den ist. Dieser Plan aber ist dann wieder demen tiert worden. Statt dessen soll nunmehr eine Trans aktion zwischen der Heldburg-Akt.-Ges. und den dem Ftirstenkonzern angehörenden Unstrut-Ge werkschaften derart stattfinden, daß Held burg die Majoritäten der Unstrutwerke, also 2004 Kuxe, gegen 2.5 Millionen 5proz. Heldhurg-Obliga- tionen und 500 000 dl üproz. Rastenberg-Obligationen erwirbt. Außerdem hat Heldburg zu den 2004 Kuxen der Unstrutwerke 2004 Stück Obligationen ä 500 dl zu erhalten, die für die Zubußczahlung von 700 dl pro Kux der vier Unstrut-Gewerkschaften gewährt werden. Heldburg wird also insgesamt 3 Millionen Mark Obligationen für den Erwerb der Unstrutkuxe aufzuwenden haben oder einen Preis von ca. 1500 dl pro Kux zahlen müssen. Man hat nun eingewandt, dieser Preis sei viel zu teuer, weil die Kuxe der Gewerkschaften Richard. Reichskrone, Bernsdorf und Burggraf gegenwärtig am Markte überhaupt kaum zu ver kaufen seien. Darauf ist zu antworten, daß dieser Gesichtspunkt bei Beurteilung der Transaktion nur von ganz untergeordneter Bedeutung ist, weil die im Portefeuille der Heldburg-Akt.-Ges. ruhenden Obligationen ja an und für sich auch u n - verwertbar sind. (Die Einführung an der Börse mußte bekanntlich bisher unterbleiben.) Wenn Held burg nunmehr die Möglichkeit gegeben ist, die Obligationen auf diese Weise — man spricht von einem Begebungskurs in Höhe von 90 Proz. — zu verwerten, so ist dies vom Standpunkt der Heldburg- Aktionäre betrachtet gewiß nur zu begrüßen. Un günstig dagegen sind die Begleiterscheinungen der Transaktion. Nach dem von Geheimrat Kempner ausgearbeiteten Plan hätte Heldburg vor allem für den Ausbau der vier Unstrutwerke eine Zubuße von viermal 750 000 zu entrichten, für die das Unternehmen allerdings Obligationen in Höhe von je Million Mark erhalten würde, welche hinter einer von Finanzseite zu gewährenden Hypothek von je 2 Millionen Mark rangieren sollten. Diese Obligationen aber wären für Heldburg auf abseh bare Zeit gcradesowenig verwertbar, wie die eigenen bisher zurückgehaltenen Obligationen. Held burg käme also sozusagen vom Regen in die Traufe. Die Befürworter dieser Finanztransaktion betonen allerdings, daß Heldburg andrerseits durch den Er werb der Kuxenmajorität vier neue Quoten zufallen würden, die zurzeit provisorisch insgesamt 9 Tau sendstel (durchschnittlich 2,3 Tausendstel pro Werk) betragen. Dafür aber geht Heldburg auch ein großes Risiko ein. Denn wer ga rantiert dafür, daß der Ausbau der Unstrutwerke nicht mehr als insgesamt 3 Millionen Mark er fordern werde? Wo übrigens wird Heldburg dieses Geld her nehmen? Noch streitet man sich allerdings, ob die bisherigen Besitzer der Unstrut-Kuxe, also die Fürsten, oder Heldburg die Zubußezahlung zu leisten haben wird. Es ist jedenfalls kaum anzunehmen, daß die Heldburg - Akt.-Ges. imstande sein wird, drei Millionen Mark bei ihrem jetzigen schlechten finan ziellen Status aufzubringen. Die Banken werden kaum geneigt sein, dem Unternehmen eiuen weiter erhöhten Kredit einzuräumen. Kämen also nur die Fürsten in Frage. Dann aber, so antwortet man. ist noch recht fraglich, ob auch die kleinen Gewerken geneigt sein werden, die auf sie entfallenden Zu- büßen zu entrichten. Gewiß! Aber in der Haupt sache dürften die mit dem vorliegenden Finanzplan einverstandenen Besitzer der Kuxenmajorität doch die auf sic entfallenden Summen zahlen. Damit aber wäre vielleicht auch für den Rest der Ge werken ein Anreiz zur Entrichtung dhr Zubußen gegeben. Demgegenüber muß jedoch andrerseits auch darauf hingewiesen werden, daß die Minorität der Unstrutgewerken einen besonderen Vorteil von der ganzen Transaktion gar nicht hat. da sic völlig unverwertbare Heldburg-Obligationen eventuell er halten werden. Vielleicht auch dies nicht einmal! Sie kann sich höchstens damit trösten, daß ihre Ge werkschaften durch die Fusion mit Heldburg in den Besitz einer hohen weimarischen Fabrikkonzession gelangen werden, die ihr indirekt natürlich von großem Nutzen sein muß, weil auf diese Weise dio Kosten für einen eigenen Fabrikbau gespart werden und man sonst auf das recht kostspielige Endlaugcn- Vcrfahrcu angewiesen wäre. Mit diesem Argument allerdings wird man die Unstrutgewerken kaum zu der nötigen Zubußefreudigkeit veranlassen können, weil eine ähnliche Beweisführung bei den gleichen, in der Kaliindustric recht häufig vorgenommenen Werksfusionen stets gebräuchlich ist. Die ganze 'J ransaktion ist — dies ist das Fazit — in ihren Einzelheiten noch so unklar, daß ein end gültiges, gerechtes Urteil kaum zu füllen ist. Auch ist der Plan so kompliziert, daß nicht angenommen werden kann, die Aktionäre werden ihn in dieser Form gutheißen. Sicherlich werden die Besitzer der Heldburg-Aktien nicht ge neigt sein, einen Sprung ins Ungewisse zu unter nehmen. der sie eventuell außerdem Geld kosten kann. Sie werden cs vermutlich vorziehen, die Ver waltung an den in der letzten Generalversammlung deutlich zum Ausdruck gebrachten Wunsch zu er innern: eine Politik derSparsamkcit und der Konsolidierung zu treiben, damit Held burg in absehbarer Zeit wieder instand gesetzt wird, an die Ausschüttung einer Dividende zu denken. Börsen- und Handelswesen. Prolongationssätze in Berlin. Report: Dis- conto-Command. 0,70, Deutsche Bank 0.625, Dresdner Bank 0.5125. Handelsanteile 0,5625, Commerz- und Disconto-Bank 0.35, Darmstädter Bank 0,30, Natio nalbank 0,425, Schaaffhausen 0.375, Oesterreichischc Credit-Aktien 0,75. Franzosen 0,5875, Lombarden 0,0875 B. Deport: Russische Anleihe von 1902 0.025. Alles mit Courtage. * Dividendenscheinabtrennungen. Abzulösen sind am 27. November die Dividendenscheine der Emst Schieß Werkzeugmaschinenfabrik-Aktien (10 Proz.) und der Victoriawerke-Aktien (6). NX Düsseldorfer Effektenbörse. Auf dem Kalikuxenmarkt waren nach einer Draht- m e 1 d u n g unseres dortigen Vertreters Hüpstedt, Felsenfest und Erichssegen wesentlich fester. Auf dem Kohlenkuxenmarkt waren Trier und Hermann gefragt, dagegen Heinrich angeboten. Braunkohlenkuxe waren unverändert. Von Erzkuxen bestand Interesse für Eisenzecherzug. Bank- und Geldwesen. D Die Mitteldeutsche Privatbank errichtet dem nächst in Delitzsch eine Zweignieder lassung. $ Zusammenbruch einer Polenbank in Schlesien. Einer Breslauer Drahtmeldung zufolge ist laut „Schles. Volksztg.“ die Polnische Privatbank Köhler & Janiszewski in Kattowitz mit be deutenden Passiven in Konkurs ge raten. Geschädigt sind besonders polnische Sparer, die ihre Eispainissc der Bank anvertraut hatten, weil sie 1 Proz. mehr zahlte, als die sonst in diesen Kreisen bevorzugten Banken. Die Bank pflegte enge Geschäftsverbindungen mit ähnlichen privaten polnischen Bankunternehmungen. * Bayerische Boden-Credit-Anstalt in Würz burg. Die Verwaltung stellt nach einer Draht meldung unseres p-Korrcspondenten für das Ge schäftsjahr 1913 erstmalig wieder eine höhere Dividende als in den letzten Jahren, für die 4 Proz. verteilt wurden, in Aussicht. Süddeutsche Bodencrcditbank in M ü n ch e n. Von der Direktion wird unter dem üblichen Vorbe halt mitgeteilt, daß das Ergebnis für 1913 voraus sichtlich die Verteilung der gleichen Divi- d c n d c wie im Vorjahre (8% Proz.) gestatten werde. * Zur Situation am internationalen Geldmarkt. Einer D r a h t in e 1 d u n g unserer Berliner Handels redaktion zufolge wird für heute eine Herab setzung des Diskonts der Bank von Frankreich um % auf 3)4 Pro z. erwartet, nach dem am vergangenen Sonnabend der Privatsatz scharf rückgängig gewesen war Ebenso rechnet man mit der Möglichkeit einer Diskonterm äßi- g u u g der Oesterreichisch-Ungarischen Bank. * Wechselproteste in Rumänien. Da in dem von Rumänien annektierten bisherigen bul garischen Gebiete rumänische Gerichts behörden schon tätig sind, die ihren Sitz in Silistria, Dobrici und Balcic haben, so können Wechsel proteste daselbst bereits erhoben werden. Für die bei der inzwischen aufgehobenen Filiale der bulga rischen Nationalbank in Silistria domizilierten Wechsel werden Windproteste zu erheben sein. Durch einen Protest dürfte die Wechselregreßklage gegen die Indossanten gewahrt sein. Nachträgliche Atnderungen an einem Wechsel werden demjenigen, der sie nicht genehmigt hat, nicht entgegengehalten werden können. Montangewerbe. $ A. Riebeckscbe Montanwerke, Akt.-Ges., i n Halle (Saale). In der gestrigen Aufsichtsrats sitzung wurde über das Ergebnis des ersten Halbjahres 1913/14 berichtet. Dieses weist gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahre® erhöhte Absatz-, Einnahme- und Gewinnziffern sowohl bei Kohlen als auch bei Fabrikerzeugnissen auf. Die Aussichten für das ganze Geschäftsjahr er scheinen befriedigend. p Adler-Kaliwerke, Akt.-Ges, in Oberröb lingen. Das Unternehmen, das zur Gruppe der Internationalen Bohrgesellschaft gehört, wird, wie wir drahtlich erfahren, auch für das laufende Jahr wieder von der Verteilung einer Di vidende a b s c h e n . obwohl der Abschluß eine Dividendenzahlung zulassen würde. — Ueber die oberschlesische Roheisenausfuhr nach Rußland wird der „Berl.Börs.-Ztg.“ berichtet: Die Nachfrage nach obersehlesischem Roheisen aus Rußland, speziell aus Russisch-Polen, ist wieder sehr lebhaft. Um zuerst dem Roheisenbedarf im Inland» zu genügen, werden die russischen Bestellungen nur mit längeren Lieferfristen entgegengenommen. Der russische Roheisenmangel hat zur Folge gehabt, daß der Verein russisch-polnischer Stahl industrieller vor kurzem wieder eine Eingabe an den russischen Handelsminister dahingehend gerichtet hat, daß er auf eine E rmäßigung der E i n - f u h r z ö 11 c auf ausländisches Roheisen wirken möge. Schon seit längerer Zeit ist die russische Regie rung damit beschäftigt, die Interessen zwischen den Vertretern der metallurgischen und der metallver arbeitenden Industrie auszugleichen, und zwar ist es der Wunsch der metallurgischen Werke, daß als Normalpreis für aus dem Ausland zu importierendes Roheisen ein Satz von 54 Kop. festgesetzt wird, die metallverarbeitenden Werke dagegen stimmen für einen Satz von 60 Kop. pro Pud. Umgekehrt stellen die metallurgischen Werke das Verlangen, daß als Normalpreis für einheimisches Roheisen ab Kraina- torskaja ein Preis von mindestens 60 Kop. pro Pud festgesetzt wird, während die metallverarbeitenden Werke einen Satz von 55 Kop. pro Pud befürworten. Die russische Regierung wünscht, daß der Normal preis für importiertes Roheisen nicht zu hoch fest gesetzt werde, damit das Zollprivileg dem Fiskus nicht zu großen Verlust bringt. Infolge dieser Schwierigkeiten wird es voraus sichtlich noch längere Zeit dauern, bis die russische Regierung den gesetzgebenden Körperschaften das Projekt wegen Ermäßigung der Einfuhrzölle auf Roheisen wird vorlegen können. Die russich-pol- nischen und die südrussischen Werke waren bisher für oberschlesisches Roheisen stets gute Abnehmer, und soweit von maßgebender Seite aus Oberschlesien versichert wird, trägt man den russischen Roheisen bedürfnissen auch nach wie vor nach Kräften Rech nung. sobald die einheimischen Bedürfnisse gedeckt sind. Stoffgewerbe. * Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind & Sternau, Akt.-Ges. Das abgelaufene Geschäftsjahr schließt, wie uns unsere Berliner Handelsredaktion draht lich meldet, mit einem Verlust von 114650 .K gegenüber 25112 dl Verlust im Vorjahre ab. Es wird beantragt, zur Deckung des Verlustes die Spezialreserve sowie den gesetzlichen Reservefonds heranzuziehen, wonach noch ein Betrag von 3388 dl ungedeckt bleibt. p Pongs Spinnereien und Webereien, Akt.-Ges., in O de nk i r c h c n. Wie wir drahtlich er fahren, bezeichnet die Verwaltung den Ge schäftsverlauf während der ersten neun Monate als wenig befriedigend. Es sei unter Berücksichtigung der üblichen Abschreibungen sowie des bei dem Verkauf der Druckerei ent standenen buchmäßigen Verlustes mit einer Er höhung der Unterbilanz (i. V. 268 233 M) zu rechnen. sp Kammwollauktion in Liverpool. Die letzten diesjährigen Versteigerungen für Kammwollen sahen nur eine mäßige Anzahl von Käufern. Es war auch keine lebhafte Stimmung vorhanden. Trotzdem zeigten die Preise für bessere Sorten keine nennenswerten Ver änderungen gegenüber denen der Oktober auktion, während geringe Sorten ’/i bis J /j Penny per Pfund billiger zugeschlagcn wur den. Als Hauptkäufer trat England auf. Von dem Gesamtangebot von 3400 Ballen ägyptischer, syri scher, Oporto- und anderer Sorten wurden insgesamt 1800 Ballen verkauft. it Vom holländischen Flachsmarkt. Die ersten Proben der neuen Flachsernte sind zum An gebot gelangt. Die Beschaffenheit und die Bearbei tung Jassen zu wünschen übrig, es wurden in folgedessen keine Abschlüsse gemacht. Die Feld arbeit ist durch den trockenen Herbst sehr gefördert, so daß man bald allgemein mit dem Flachsschwingen anfangen kann. Anhaltend ist die Nachfrage für alte Flächse in geringeren Sorten. Für bessere Qualitäten ist wenig Begehr vorhanden. Genussmittelbranche. * Akt.-Ges. Böhmisches Brauhaus in Berlin. Nach dem Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1912/13 hat der Absatz wiederum eine Steigerung erfahren, die eine größere gewesen wäre, wenn nicht in den beiden Hauptabsatzmonaten — Juli und August — das schlechte Wetter eine Be einträchtigung des Bierkonsums herbeigeführt hätte. Die auch im Berichtsjahre andauernde allgemein schlechte wirtschaftliche Lage machte sich bei einem Teil der Abnehmer schärfer als in den Vorjahren geltend. Der Vorstand konnte bei der geübten Zu rückhaltung in der Hergabe von Geldern eine größere Anspannung verhindern, sah sich jedoch ge nötigt. 25 000 dl auf Hypotheken zur Ab schreibung zu bringen. Die Mittel der Brauerei sind flüssiger geworden, was in der Erhöhung des Bankguthabens — 1342 843 dl gegen 1 203 842 dl im Vorjahre — zum Ausdruck kommt. Die Abschreibungen auf Anlagekonten erforderten 446 875 dl gegen 431 528 dl im Vorjahre. Den von den drei größten Pilsener Brauereien gegen die Ge sellschaft geführten Prozeß wegen des Waren zeichens „Pilsator“ hat diese vor dem Reichsgericht endgültig gewonnen. Am 1. Oktober 1913 wurde gegen eine angemessene Entschädigung die Kund schaft der Berliner Zweigniederlassung der Lagerbierbrauerei E. Haase, Breslau, übernommen. In das neue Jahr geht die Brauerei mit größeren Vorräten zu niedrigen Preisen. Bei guten Witterungsverhältnissen und eine Gesundung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage vorausgesetzt, glaubt der Vorstand ein befriedigendes Resultat in Aussicht stellen zu können. Die Nachfrage nach den Bieren macht sich auch im laufenden Geschäfts jahre durch erhöhte Ausstoßziffern geltend. Für den Reingewinn von 289 884 (i. V. 213 564 Mark) wird nach Abzug der Tantiemen für den Vor stand und Aufsichtsrat in Höhe von 32 308 (23 577) Mark folgende Verteilung in Vorschlag gebracht: 7 (i. V. 5) Proz. Dividende und Vortrag auf neue Rechnung 26 576 (25 037) dl. Br Malzfabrik Mellrichstadt. Nach dem Ver waltungsbericht stellt sich der Bruttogewinn auf 80 176 (i. V. 8t 414) dl. Dio Abschreibungen wurden auf 30 023 (31904) dl bemessen. Dio be kanntlich mit wieder 7 Proz. vorgeschlagene Divi dende erfordert, 35 000 dl, während 5934 (4857) dl zum Nöuvortrag gelangen. Br Braunschweigische Aktien-Bierbrauerei Streit berg. Der in 1912/13 erzielte Rohgewinn von 106 917 dl muß mit 106 910 dl zu Abschreibungen (i. V. 101 398 dC) verwendet werden, so daß der V c r 1 u s t v o r t r a g vom Vorjahr «ich von 33 109 Maik auf 33 072 dl vermindert. Die Verwaltung hofft, für das neue Jahr einen nennenswerten Mehrgewinn erzielen und dio Unterbilanz tilgen zu können. Transportwesen. * Luxemburgische Prince - Henri - Eisenbahn. Dio Dividende für das am 31. Dezember ablaufende Betriebsjahr wird in VerwaltungskreDen vorläufig auf 41- -15 Fr. (1. V. IO Fr.) geschätzt. Verschiedene Gesellschaften. gk. Neue Insolvenz im Leipziger Rauchwaren handel. Wie wir erfahren, befindet sich die Firma Gebr. Sobelmann, Bisamspezialgeschäft, in Zah lungsschwierigkeiten. Dio Passiven sollen etwa 200 000 dl betragen. Dio Finna strebt einen Akkord an. In der Masse sollen 70 Proz. liegen. p Vereinigte Farbwerke Wilhelm Urban & Co., Akt.-Ges., in Kassel. Nach einer uns zu gegangenen Drahtmeldung beruft die Gesell schaft zum 20. Dezember eine außerordentliche Genc- i al Versammlung ein, die über den Erwerb der Farbwerke Wunsiedel, G. ni. b. H., sowie über eine Kapitalerhöhung um 350 000 dl auf 1 Mill. Mark und Ausgabe einer 5proz. Obli gationsanleihe von 250 000 dl beschließen soll. * Kottbuser Maschinenbauanstalt und Eisen gießerei, Akt.-Ges. Die Gesellschaft schließt nach einer D r a h t m e 1 d u n g unserer Berliner Handels redaktion mit einem Ueberschuß von 68 505 dl. von dem 63 747 dl zu Abschreibungen und 4758 dl zum NeuvGrtrag verwendet werden. Im Vorjahr verblieb nach Abschreibungen von 103 320 dl ein Reingewinn von 4884 dl. Eine Dividende kommt wiederum nicht zur Verteilung. ♦ Gründung einer Zementfabrik in Böhmen. Die Norddeutsche Handelsgesellschaft in Berlin erwarb nach einer Drahtmeldung unseres P rage r W—n-Korrespondenten in der Nähe von Leitmeritz ein großes Kalkstein lager. zu dessen Verwertung sie eine größere Port- landzeinentfabrik errichten will, und zwar unter Teilnahme einer österreichischen Finanzgruppe. Vermischtes. * Wahlen zur Gewerbekammer. Gestern und vorgestern wurden die H a u p t w a h 1 e n zur Ge werbekammer. getrennt nach Handwerkern und Nichthandwerkern, unter Leitung des Vorsitzenden der Gewerbekammer, des Königlichen Kammerrat® Grüner, vollzogen. Von 47 gewählten Wahlmännern aus dem Kreise der Handwerker waren 46, von 48 gewählten Wahlmännern aus dem Kreise der Nichthandwerker waren 47 erschienen. Als Kam- mennitglieder scheiden am Ende dieses Jahres aus: a) Handwerker: die Herren Königlicher Kam merrat Malermeister Eduard Grüner, Fleischer meister Gustav Nietzschmann, Barbier- und Friseurobermeister Gustav Klemm und Klempner obermeister Wilhelm Tuch, sämtlich aus Leipzig, sowie Uhrmachermeister Oskar Körner aus Markran städt: b) Nichthandwerker: dio Herren Kaufmann Eduard Hetzer, Schankwirt Albert Rosen kranz und Kaufmann Oskar Wolff, alle aus Leipzig. Die ausscheidenden Mitglieder, Handwerker und Nichthandwerker, wurden sämtlich wieder gewählt. Zahlungseinstellungen usw. A.-A. = Anmeldefrist-Ablauf. 1 Gl. •=• Ente Gläubiger versammlung. P.-T. •» Prüfungs-Termin. a> Aue Sachsen: A.-A. 1 GL P.-T. Leipzig. Handelsfrau Ester verw. Frei, Inhaberin eines Wüsche-Versandgeschäfts in Leipzig, Reudnitzer Strasse 11. (Kon- kursverw. Kaufmann Paul Gottschalck in I>eipzig) 17/12 29 12 29 12 Dresden. Fabrikant Franz Georg Rediess. (Konkursverw. Rechtsanwalt Justizrat I)r. Knoll in Dresden) 13/12 23 12 23 12 Chemnitz Schankwirt Gustav Adolf Rebentisch. (Konkursverw. Rechtsanwalt Justizrat Tetzner in Chemnitz) .... 15/1 18 12 26.1 Jöliatadt. Fabrikant E. Richard Anger, Inh. der Firma Richard Anger. (Kon kursverwalter Kaufmann Paul Höher in Jöhstadt) . ■ • 14/12 16/12 23 12 — Konkursverfahren Luxuspapiorwarenfabrik und litho. graphische Anstalt HeM dk Beyfert, Prüfung dar nach träglich angcmeldeten Forderungen am 6. Dezember. hi Aus dem übrigen Reiche Bergen. Rügen. Kaufm. Carl VoH in Binz 29/12 6 1 6 1 Hrnunnehweig. Kaufm. R. Lohl, Inhaber der Finna Jon. Fr. Meier 1/1 22 12 23 2 Bunzlaii. Kaufm. Friedrich Giobler t • • 104 15 12 26 1 Darmstadt. Kaufmann Erich Meinhardt 6 12 23 12 23 12 Emmerich. Kaufm. P. Sardern arm, Inh. der Firma H. Sardomanu 9/12 6,12 10 1 («elaenkirchen. Kaufm. H. Borchard t . 21/1 18/12 29 I Pogen. Handclsges. Brecht & Rehfeld . . 9/12 19/12 19 12 Mchwelnltz, Elster. Kaufmann Otto Winkolmann 9/1 19/12 15’1 Weimar. Handelsges. Carl Heumann. Kunststeinfabrik und Ges. Rich. Gang , 13/12 22/12 22 12 Scbiffsbewegungen. Nordddeutwher Lloyd. (Generalagentur E. Wellbrock, Georgiring 1.) „Durendart* 24'11 in Santos. «Main 4 24/11 in Bremerhaven. „Kaiser Wilhelm II.“ 29/11 in Bremerhaven. „Derfflinger" 25/11 in Genua. „Gotha“ 2541 in Bremerhaven. „Lützow" 25/11 in Genua. „Aacnen“ 25/11 in Lissabon. „Prinz Eitel Friedrich“ 25,11 in Hongkong. „Kronprinzessin Cecilie' 2541 in New York. „Gneisenau“ 26/11 in Hamburg. „Cassel“ 26 11 in Bremerhaven. „Chemnitz“ 24/11 von Santander. „Altair“ und p Rheinland“ 2541 vön Teneriffa. „Lothringen“ 2541 von Port Said. Scharn horst“ 25 11 von Aden. „Schlesien“ 26,41 von Melbourne. Haniburg-Amerlka-Linie. (Generalagentur O. Piening Augustusplatz 2.) „Troja“ 2441 in Victoria. „Wasgenwald“ 25/11 in Veracruz. „Arnbria“ 25/11 in New York, „Emaen“ 26/11 in Singapore. „Armenia“ 2641 auf der Elbe. „Senegambia“ 26/11 von Havre. „Steigerwald“ 26/11 von Bilbao. „Slavonia“ 2541 von Cuxhaven. „Fürst Bülow“ 25/11 von Taku. „Bosnta“ 25/11 von Baltimore. „König Friedrich August“ 2641 von Cuxhaven. EildampferverkehrAugust Mann, Halle—Ham« bürg. (Vertreter M. R. A. Schneider, Leipzig. Jakobstr. 4.) Abgegaiigcii von Hallo am 26. November Eildampfer „Leipzig“. Eilvcrkelir Hamburg-Klein Wittenberg. Lorouz * Schmidt. Hamburg. (Vertreter: Utto Knurre. Leipzig.» Abgegangen von Kleinwittonberg Eilkahn Nr. 10 am 25. Nov. Waaseratünde am 26. November. Dresden — 1.34 (Fall 1,16). Magdeburg 4- 1,12 (Wuchs 6,14). Roßlau 4- 1,11 (Faü 1,11). Calbe + 0,32 (FaU 1,14). Trotha 4 US (Fall 1,16).
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