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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131127018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913112701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913112701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-27
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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Seite 10. He. 602. Hlorgen-flusgabc. Äeipjiger (Tageblatt. fallen, Gegen biefen (Entwurf haben wir bie jd) wer ft en Bebenten namentlich gegen bie Ausbehnung ber Gefeßesbefttmmungen auf bte Mit» teilung oon (Sdyriften, Urtunben unb 3lad)tid)ten überhaupt. SBer e n tf dje ib e t barüber, was ein militärifches Geheimnis ift? Mie fann bet ßaie bas wißen? Unter Strafe Jod aud) fallen, wer einem anbeten tur Kenntnis bringt, roic eine beftimmte Maßerleitung befdjaffen ift, wo liier« (teilen vorhanbcn finb, bie oum Uebcrbrüdcn fid) eignen, wer über Gleisanlagen, Borridjtungen Aum Sius« unb (Einlaben non Truppen auf ben Sahn« hißen ufw. Mitteilungen macht. (Es ift nicht einju» leben, wie burd) Mitteilung ioldjer Tinge eine Gefährbung bcs Baterlanbes bewirft werben fall. Bot allem bie rocitgehcnbe Unfidjerheit in bet geft« jeijung beßen, was unter Strafe fallen fod, gibt au ben größten Bebenfen Anlaß. Jm ßanbc ber au« gemeinen Mchrpflid)t ift cs felbjtverjtänblid), baß übet militärifwe Tinge gefprodjen wirb unb baß bie maßgcbenben Bcrfönlidj!eiten ber Kritit unterworfen werben. Tie Breffe barf in ihren wichtigen gunl» ttonen nicht befdjränft werben. Tie greife hat fid) einmütig gegen bie Boridjriiten bieies Weiches aus» gesprochen, bie Journaliftenorganijationen, ber Ber« legcrvercin unb felbft ber löbliche 'Mehrverein. (fjei« terfeit.) Gerabc bie Beröffentlidjungcn bes glot» ten« unb bes Mehroereins mühten ftreng verboten werben. Menn jdjon, benn jcf>on! Taburci) würbe eine ganj erhebliche Beruhigung bet Beoöl» ferung erhielt werben fönnen. (Sehr gut) Jd) be« antrage Berwcifung bet Borlage an eine Kommtßion non 21 'Mitgliebern. Abg. Tt. »an ©alter (Slatl.): Tie Borlage cntfpricht nach Anfcbauung meiner greunbe einem Bedürfnis, ba bie auslänbifche Gefe^» g e b u n g in ben lebten Jahren ebenfalls wesentlich oerfchärft worben ift. Tas militärische Jntereße ift heute ganj anbers als früher. Tas allgemeine Jn» tereße muh bem bcs einzelnen vorangejtedt werben. Jn (Eiiuelheiten muh ber (Entwurf auerbings noch anbers formuliert werben. Schon bie in § 1 oor« gefehenc Anorbnung ber Geheimhaltung ift un< haltbar. Tie Strafbarteit ber gaht» (affig leit wirb oon ber treffe idjarf befämpft unb mit (Recht. Mie Steht es ba mit bet (Erörterung öffentlicher Geheimnißc? Tas Bolf Ijat glücflichet» weife ein grobes Jntereße an militärifdjcn Tingen; beshalb barf bieies Jntereße nicht unterbunben wer» ben. Mit Barabcberid)ten allein ift ihm nicht ge bient. Kritit ift nötig. Sie wirb alfjeits beliebt, nur nicht oon bem, gegen ben fie fid) richtet. (fjeiter» feit.) S 9 ift in ber vorgcjchlagcncn gaßung un» annehmbar. Spionage ift immer oetwerfli^h, oefon» bers aber ijt fie gemein unb treulos, wenn fie oon Staatsangehörigen an bem eigenen Staat begangen wirb, wir werben bet Kommißionsberatung au« Stimmen unb versuchen, bie Bebenfen gegen ben (Ent» wurf au beseitigen. (Beifall) Abg. Sjoltfdjfe (Konf.j: Mir haben alle Bet» anlaffung, bem (Entwurf im großen unb ganzen au folgen; er ift eine (Rotwenbigteit. Tie in § 1 ge gebene Tefinition bcs militäriichen Gchctmnißes trifft im allgemeinen au. Ten Stein bcs Anftoßes bilbet aber § 9. Aud) meine greunbe meinen, bah biefer Barograph in biefer gaßung übertrieben unb beshalb unannehmbar fei. Ten Bebenfen ber Breß» organifationen bringen wir volles Berftänbnis ent« gegen. Mir werben ebenfalls für Kommißionsbera« tung cintretcn. Abg. Tr. Bittet von Bißt (gortjehr. Bpt.): Mir Stehen ber Borlagc objettio gegenüber unb werben in ber Kommiffion an ihr mitarbeiten. Mer fo tief gejunfen ift, bah er fein Baterlanb oerrät, bet wirb jid) aud) nicht burd) Selb» ober greiheitsjtraieii ab« fehteefen laßen; benn er rechnet nicht bamit, bah er feftgenommen unb verurteilt wirb. Trog aller Be benfen, bie wir gegen bie Borlage haben, werben wir bod) an bie Beratung in ber Kommißion un« voreingenommen herangehen. Ter § 1 ift in ber gegenwärtigen gaßung unannehmbar. Aud) bein (Reichsgericht ift es nicht gelungen, eine faßbare Tc» finition bes Begriffs „militärifches Geheimnis“ ju geben. Menn es verboten fein jod, über Straßen unb Mcge Mitteilungen au machen, io ift fd)licßl ; d) bie ganje Geographie ein militärijdies Geheimnis. (Grogc pcitcrfcit.) § 9 in biefer gaßung ift abfolut unannehmbar, Aber anberfeits höben wir aud) noch gegen einzelne Heinere Beftimmungcu fdjwere Be» benfen. (Es ift nicht au oerftehen, bah als Beträtet ein Tcutjdjcr auf gleiche Stufe gejtedt wirb mit einem Auslänber, ber hier eine wenn auch nicht [ehr er« frauliche Bflichtcrfüllung ausübt. Aud) wir gehen in bie Kommiffion hinein, mit bem feiten Gntid)luß. allen Beftimmungcu bes (Entwurfes cntgegcnAUtreten, bereu legtet wenn auch nidjt bewußter 3wed ift nicht bet Sdjuß bes Reiches gegen Spionage, fonbern ber Schuh ber Mtlitärocrwaltung gegen bie Kritit »erfef»Iter A n o r b» n u ng e n. (Beifall linfs.) Aog. Mcrtin (Bpt.): Tic Bcrfchärfung ber Stra fen, wie fie je|t oorgejd)lagen wirb, cradjten wir für einen grohen Jortjchritt. aber § 9 ift a u dj f ü r u n s unannehmbar. Tie B r c i f e barf nicht jo ein« gefdjränft werben, wie es in § 9 bcabfichtigt wirb, wenn wir auch nicht oertennen, bah bie Scnfations- preffc grohen Sdxtben anrirfiten fann. Tas fliegen über bte wrenjen hat fid) gcrabcAU ju einem llnjug ausgemachfen; ba ift ein (Eingriff unbebingt not» roenbig. (Beifall rcdjts.) Bbg. (Eoljen-Beuh (So,v): (Benn bas englifche (5e- ieh m bewß auf bie Spionage überfcharfe Beftim» inungcn hat, fo i|t bas weniger id)äblid) als bei uns, ba im übrigen bie engliidjc Okichgcbung burdjaus freiheitlich i|t. ^öffentlich wirb ber Beid)Stag bei ber Schanblung biefes (Entwurfs mehr (Einfithit be» weifen für bie Botwenbigfcitcn bcs beutjehen Boltes als bet Mann, ber zufällig Beid)sfan,Ver ift. JBie fteht es benn mit bem (ßeljeimhalten militäriieher Tinge ben SR ü ft u n g s f i r in c n gegenüber? Jeher Menfd) mit Ausnahme ber Staatsfetretäre weih, bah cs mit ber ©eheimhaltung biefer Tinge hort onber» bar ausfieht. ÜBeiter wcig man, bah bas fRiitungs» fapital international ift. SBäljrenb man früher ben Sd)miergelberparagrapheit mit llngcftüm verlangt hat, nimmt bie bürgerliche Breffe einen ganj anberen otanbpunft ein, wenn ber grofje Krupp frfrmicrt. 3Tie» manb oon uns befreitet, bah bet Betrat ber Sche rn» niffc feines Baterlanbcs bas ichlimmftc Bcrbrcchcn tft. 'Bei ber (Entwictlung bes Spionagefpftems ipielt bet Staat felber bie auerübelfte Bolle. Tic hefte Sicherung eines fünftigen Sieges ift bie 3lufred)t» erhaltung bes lebenben Staatsgeiftes, ber bei uns aber unterbrüdt wirb burd) Borenthaltung ber ©leid)» bercchtigung, ber <Jxeit>eit unb ber ffierechfgteit. Kriegsminifter ». ^altenhan«: Jd) fann es mir »erjagen, auf bie Qlusiührungcn bes Borrebners ein« gebenb ui antworten. (Es honbelt fid) hier gar nicht um bie Jntereffen ber 3lrmce ober ber f>eeresverwal» tung, fonbern um bie Jntereffen bes (Reiches. Tah bie beutfd)e Artillerie fd)led)tcr fei als eine auslän» brfche, trifft nicht ju. Tie Behauptung bes Ab» georbneten Cohen, bas beutidje üffhiertorps würbe in gewiffen fiagen ebenfo hanbeln, wie es ein f^afl im Auslanbe gezeigt höbe, barauf gehe icfj nicht ein. Jd) fann aber perfidjern, bah bas beutfehe Offizier» forps ftets fo honbeln wirb, wie es ihm bie (Ehre unb bie Bfli<ht befehlen. (Cebhafter Beifall bei bet Mehrheit.) Aog. (Eohen (Soa.): (Es ift mir nicht eingefallen. Au behaupten, bah bte beutfehe Artillerie fd)Ied)tcr fei als bie franiöfifche. Jch habe nut nad) einem Artikel bes ©enerals (Rhone Aitiert. Betreffs bes Offizier« forps bat ber Kriegsminifter an mit vorbeigejprod)en. Jd) habe lebiglid) gejagt, bah unfere Cffi-ierc ebenfo hanbeln würben wie bie öftcrreid)iid)en im Jalle (R e b l unb bah baburch bie volle 2ßal)theit nicht ans Tageslicht tarne. Tamit fchlicfit bie Tcbatte. — Tie Borlage geht an bk beantragte Kommiffton. (R ä dj ft e Sitjung Tonnerstag 1 Uh*- ©ebührenorbnung für 3cugen unb Sadweritänbige, fjilfsrichtertum beim (Reichsgericht, Kolonialgerihts» höfe, ©ewerbeorbnungsentwurf. Schluh 6 Uhr- Sächsischer Eandtac?. Jroeite Kammer. 7. öffentlidjc 6 i tj u n g. (Bon unferer Tresbner (Rebattton.) Tresbtn, 26. (Rooember. (gortfehung aus ber geftrigen Abenbausgabe.) (Rad) Abg. Tr. &äljnel (Konf.) ergreift Abg. §ettner bas UBort. (Red)enfd)aftsberi(hit unb ©tat geben ihm Aniah ju einem (Rüdblid unb einem Aus» blief. Ter Krieg auf bem Saltan habe bie wirtfd>aftlid)e (Entwictlung gehemmt, was für unfcrc Arbeiter einen Mangel an Arbeitsgelegen» I) e i t Aum (Erfolg gehabt f>abe. Tiefes fei um fo bebenflidjer, als biefer (Rücfgang ßur 3eit neuer Steuern erfolgte. Jm (Reiche fei bie grage ber SB e h r d o r I a a e, bie größte feit Sefteljen bes (Reiches, glüdlid) gelöft worben bant bem 3ufammen« halten ber bürgerlichen Barteten. (Rur bie Sojial« bemofratie unb eine fleine Bartei habe abfeits gc» ftanben. ©ng verbunben bamit fei bie große bet K o ft e n b e rt u n g. 3u feinem Bebauern habe fid) ber ginanjminifter über biefe Tecfung nidjt (ehr freunblich ausgefprochen. (Rad)bem bie ©tb« anfall ft euer nicht mehr in grage gefommen fei, habe bie (Regierung einen anbern Äßcg gehen ju müjfcn geglaubt. Seine greunbe halten an ber G i n • fütjrung einer Befihfteuer feft. Sic halten bic 3u wach s ft euer für feine ibeale fiöfung ber Tecfungsfrage, aber fie hätten ihr, wenn auch ungern, jugefttmmt unter bem 3wange ber (Rotwenbigfeit. (Rebner gebentt fobann ber einbrud»vollen SBeiljc bes Bölterfchlachtbentmals unb fprid>t ben Männern, bie fid) um bas ©elingen ber J n t e r • nationalen Baufachausftellung verbient gemacht haben, Tant utrb Anerfcnnung feiner greunbe aus. (Er hatte es gern gefehen, wenn biefer Tant auch DOn anberer Stelle aus ausgefprodjen worben wäre. (Radjbem (Rebner fonftatiert hat, bafj bie ginanj» periobe 1910/11 einen llebetfdjufc abgeworfen hat, wie er nod) nie erreicht worben fei, wenbet er ficf> jum ©tat felbft. Manche Kapitel, gorften, gemheijwcr! Bab (Elfter, jeigten günftige Cntwtcflung. Tie Bet- mehrung ber Beamten habe ihre Urfache im An» wachfen bet ffiefchäfte; bic (Rotwenbigfeit biefer ©in« ftellung werbe in ber Teputation A eingehemb ju prüfen fein. Turd) Aenberung ber Drganifation müffe man ber weiteren Bermehrung ber Beamten entgegenAuwirfen fud)cn. Bon größter Bebeutung fei cs, baf) bie Beamten wußten, es werbe ihnen »on ben oberen Steden Bertrauen entgegengcbrad)t. Gr lönnc beft Beamten bas 3eugnis ausfteHen, bah fie bies Bertrauen aud) verbienten. (Bravo!) Bun müffe man aber aud) erwarten, bafj bie Beamten in ihren politifchen (Rechten nid)t verfügt würben. Aber mit Bebauern müffe er tonftatieren, bah tn einem (Reffort, wie fd)on früher, erneut ver« fuebt worben fei, auf bie Beamten in beftimmtem politifchen Sinne einfluwirfen. (Sjört.) (Rotwenbig fei, bah im inneren ©ifenbahnbienfte mehr höhere Steden gefdjaffen würben; er habe nidjt ge« feljcn. bag aud> nur eine einzige Setretärftelle tm Giicnbahnwcfen gc)d)affen worben fei. Aehnlid) feien bic Berhältntffe in ber u n t c r e n Beamten» fchaft. ©ine ganfle (Reihe von Arbeitern, bie nid>t Beamtencigcnfd)aft hätten, ncrridjtcten SBeidjen« wärterbienfte, alfo Beamtcnbienftc, unb warteten vielfach lange Jahre barauf, bah ihnen bic Beamten» eigenfd)aft gegeben werbe. (Rebner geht bann auf bie Befolbungsorbnung ein. erfreulich fei, bah eine (Rc>he von fiärten befeitigt fei. Aber es genüge nod) nicht, wie fid) a. B. bei ben Seminar» Oberlehrern jeige. 3u einer vodftänbigen (Reu regelung ber Befolbungsorbnung fei lein Aniah, aber man müffe von ber (Regierung erwarten, bafj fie bie vielen gärten enblid) beteilige. Mit bem St)ftem ber (Rebenämter müffe gebrorfjen werben. (Bcifad.) Ten SBünfthen ber Altpenfionärc möge bie (Re gierung entgegentommen. ©rfreulich fei bas Steigen ber Arbeitslöhne, unb feine greunbe baten bie (Re gierung. auf biejem SBege fortAufahren. Bielleid)t tonnte boef) bei einAclnen Gtatsfapiteln für llntcr- ftütjungen bei Krantheiten etwas mehr cingefteUt werben. Tic görberung bes Üßohnungswcfens ber Beamten fei freubig au begrüben. (Bravo!) (Rebner geht bcs weiteren auf bte Gntwidlung ber fäd)jifd)en StaatsfinanAen feit 1902 ein. Gs ergebe fid) von 1902 bis 1912 eine Ber mehrung bes Staatsoermögens von 1264 auf 1483 Millionen. Unter folgen Bechältniffen müffe Sad)fen imftanbc fein, notwenblge Ausgaben au leiften. Gr tönne aud) nicht Augeben, bah ber lebte Gif en« bahnabfd)luh fd)led)t gewefen fei. Tem Anträge Gaftan tonnten feine greunbe nicht Auftimmen, feien aber für eine greilafTung bis mit 600 .< Gintommen von ber Staatseintommenfteuer. Tie Aufhebung ber inbireften Steuern fei un« möglich. Tie Berlegung ber XierätAt« 11 dj e n §od)f<hule nathßeipjig werbe in »er Teputation eingeljenb au prüfen fein, greubig au begrüben fei bie großartige Ausbilbung oct ßehrer für bas g a <b I <h u l w e f e n, bas fei eine gefunbe Mittcl’ , <'nbs r n’itn. ber feine greunbe gern Auftimm» ten. Bcbentlid) fei aber ber K o m p e t e n A • K o n« flitt a ro i I <h e n Kultusmintftertum unb M i n t ft e r i u m bes J n n e r n, ber au einem Kon. turrcHAftreit Aweier Anhalten an bemfclben Orte führen tonnte. (Rebner tritifierte bann fcharf einen Artifcl ber „ßeipA- 3eitung" gelegentlich ber Schaf fung bes „Kartells ber fchaffenben Stänbe". Sßenn and) nie (Regierung ertlärt habe, es hanbele fid) um eine Brioatarbeit ber (Rebattton <3uruf: Ausrcbe!), fo müffe man bod> erwarten, baß fie Borforge treffe, bamit berartige Bortommniffe jid) nicht wieberholten. Tie Schaffung jdjiffbarer SBaffer ft raßen fei eine ber widjtigiten gragen unferer jöchfiidjen Boltswirtfd)aft. Ter Gin- ftedung bes erhöhten Betrages für bie J u g e n b = pflege ftimmten feine greunbe gern au- Taß Auswiichfe babei vorgetommen feien, jode nicht beitritten werben. — Bor A®ei Jahren fjabe ber Kultusminifter über ßehrermangel gctlagt, heute tönne oon einem fold)en teine (Rebe fein. Tas Tetrct (Rr. 5 tönnte unter Umitänben redjt hemmenb auf bie ffiemeinben wirten, inbem es einen Anreij gebe, bas Bcrhältnis ber ßehrer am bet 3<rhl ber Schüler ungünftiger ju mad)en. (Rebner verlieft bann eine im ßeipAiger Tageblatt fürslidj ver» öffentlidjte Kritit über bie (Birtung bes ©efetjes auf bie ßeipAiger Sd)uloerf)äItniffe. Aehnlid) wie ßcipAig würbe aud) Tresbcn nad) bem neuen ©efetj finanAied fdjledjtcr wegtommen. greilid) tonnten bei Be» urteilung bes ©cietjentrourfs nicht bie ©roßftäbte aus- fdjlaggebenb fein. Gs werbe in ber Teputation ein« geljenb au prüfen fein. Sollten aber bte Bebenten überwiegen, fo würben feine greunbe fleh AU bem Ge« feßentwurf nicht freunblich fidkn tonnen. (Rebner wieberholt feine Anregung, bas ©tat» fahr auf bie 3<it r»om 1. April bis 31. Märj au legen, verlangt ferner ben Grlaß eines Bolij<t« g e f e tj c s unb eines Gefetjes über bie ÄbgrenAung ber KompctenA Awijchen Gericht unb Ber« w a 11 u n g. Tringenb notwenbig fei bie (Reform bes Bolts fchulwefens. Gr f>al>e ben aus» briicflichen Auftrag von feinen greunben erhalten, au erflären, baß fie in biefer grage ebenfo, wie in ber ber (Reform bet Gr ft en Kammer feft bleiben würben. Gr fchließc mit bem Ausbau! ber Hoffnung, baß bic ginaiiAperiobe, an bereu Beginn wir ftänben, für unfer Bolt eine fegensreiche fein werbe. (Bravo!) Abg. gleißner (Soa.): Jn bet (Rebe, bie man fa chen gehört höbe, fei fajt lein Staub unerwähnt ge blieben; allem hübe ber Borrebncr ein ©intreten verfprochen. Tie Belehrungen, bie Abg. fjettner ben SoAialbcmotraten hübe erteilen woden, müffen biefe fid) verbitten, gür bie Boltsjd)ulreform träten auch fie ein, aber ihre llßünfche bewegten fid) in anberer (Richtung, als bie ber (Rationalliberalen Gs wäre jchon im vorigen ßanbtag au einer (Reform getommen, aber ba habe bie Grfte Hemmet ber Zweiten bas Über! vor biegüße gewor« f e n. (Biaepräfibent D P i ß erfudjt ben (Rebner, auf bie Gifte Kammer bie (Rürffid)t au nehmen, bie ihr gebührt.) Gr habe teine (Rürfjidjt au nehmen, unb was er gejagt habe, fei butchaus parlamentarifd) gewejen. Mit ber gormcl: Ter große Ueberfd)uß re» fultiere Aum großen Teil aus Konjuntturgewinn, habe bie (Regierung cs fid) fehr leid)t gemacht. 2Bas würbe fie woljl gejagt h^en, wenn es fid) ftatt eines llcberfajufjes um einen geljlbctrag Ijanbelte? SBütbe fie aud) ben mit Konjuntturgewinn ertlärt haben? Ta fei bod) woljl bic grage berechtigt, ob nicht bie hohen Ueberjcfjüj'fe auf unrichtige ©täte« aufjtedung AurüdAufübren feien. Ginc auffteigenbe Konjunttur tünbige fich bod) an, genau wie eine Krijis. (Benn jid) eine foldjc nicht h^c voraus» feljen laßen, fo fei bas ein ©runb mehr für bic (Re gierung, einjährige Gtatsperioben cinAufüljren. 2Bas l;abe benn Sadjfen gegen bic (Reichsjd)ulbenwirtid)aft getan? ilßohin Jolle bas 2Bcttrüjten, an beffen Spiße Teutjdjianb jtel>e, führen? Sd>on feien bie An- Aeid)en einer neuen Militärvorlage vorl)anbcn, unb babei jolle bas (Reich uid)t einmal birefte Steuern bafür erheben bürfen. Ter ©tat ber Apanagen reue biesmal bejonbers Aum UBibcrfprud). Man gebe mehr als gefcßlidj erforberlid) fei, unter ber Be» grünbung, ber ©elbwert fei gejunten. gür Sßünjdje ber Arbeiter ljabc man aber ein taubes Chr. SBenn für fie etwas gejdjehen fei, jo fei bas bas Berbienft ber Sojialbemotratic. Jn anberen Tingen fei man freigebiger, gür Jugcnbfdjuß 150 000 mehr! SBie falle benn bic Jugeitb gejd)üijt werben? gür wirt» lid) bringenbe Sachen habe man fein Gelb, |v jum Beijpiel für bic Arbcitslofenoerfichetung. Ebne bic ßcwertfd>aften ift eine Arbeitslofen» vcrfichcrung unmöglid). hoffentlich fänbe fid) in biefem ßanbtagc eine Mehrheit, für bie Befestigung ber „ßeipAiger 3-*itung“. (Rebner beantragte fchließ» lid', ben Antrag Caftan an bie ginanAbeputation A Ate verweifen. Abg. Günther (Bpt.) tniipft an bie Aeußerung bcs Minifters an, es fei fchwer gewefen, ben ©tat AU balancieren. 3tBugebcn fei, baß größere Auf» gaben an ben Staat herangetreten feien, aber bie 3ahlengruppierung bcs Minifters laße boch bie ginanjiagc nicht genügenb hervortreten. 3u he« bauern fei, baß ber Gijenbahnctat nod) immer nicht von ben übrigen Gtcits getrennt werbe. (Rebner geht bann auf ben JufÜAetat ein. Jm Jntereffe einer georbneten (Rechtspflege müßten bic orbent» liehen (Richteritcllen weiter vermehrt werben. Mit bem f>ilfsrid)terwcfen müße aufgeräumt werben. 3ur grage ber Grrichtung einer Awciten Univerfität in Tresbcn hätten feine greunbe nod) nidjt Stellung genommen. Ginc Bcrlegung ber IlerätAtlichen £od)» fd)ule nach ßcipAig hielten fie auch fachlich nicht für Donnerstag, 27. nooember 1913. nötig. Jnwiewcit bie beabfichtigte (Reuregelung ber Sd)ulbcit)ilfen an bie Gemeinbcn biefen aud) 'Rach teile bringe, werbe in ber Teputation au prüfen fein, llnverftänblid) fei es, wie bie (Regierung eine Bor« läge einbringen tönne, worin ben Gemeinben bie Queden ber 3uwadhsfteucr verfchloßen werben. Meiter bemängelt (Rebner, baß fid) bas Kultus» minifterium offijied non ber Berfammlung bes Säd)fifd)en ßchrervcreins in ©henrniß ferngehalten habe. Gs Jod fogar bte Beteiligung baran ben Schulinfpcttoren offifttefl verboten worben fein. (Rebner geht bann auf ben (Rechen« fd>aftsberid)t unb ben Gtat ein. Ter hohe Ucberfchuß laße ben Schluß au, baß bet ber (Regierung bie (Reigung beftelje, bie Ginnahmen au gering unb bie Ausgaben au hoch einAufeßen. Auch bie Tilgung ber Staats}d)ulben ift unverhältnismäßig hoch- Gs gäbe ein fdjiefes Bilb, baß bie Gifenbahn« fdjulben nicht von ben anberen Sdjulben getrennt aufgeführt würben. (Rad) ber Berfaßung höbe ber ßanbtag bas (Recht, bie Giiinahmen unb Ausgaben fcftAufetjen. Seit 10 Jahren, fo behauptet er, fei man über bas erforbcrlithe Maß hinausgegangen unb habe mit bem 3ufchlag von 25 BroAent Aur Gin« tommcnjliuer eine fchwerc ßaft aufgebürbet. Tein Antrag Gaftan würben feine greunbe au« ftimmen. gür ben galt, baß bie Kammer Bcbenten habe, Gintommen bis 800 Ji freiAulaßen, habe er ben Antrag eingcbra.f)t. wenigftens mit bem Steuererlaß bis 600 M herunterAugeljen. Bc bentlid) fei bas Anwachien bes Beamtenheeres, wenn auch gewiß bie Gefdfafte ftart sugenommen hätten. Tie Beförberungsvcrhältniße feien beßer geworben, aber fpejiell bei ben G i j e n ba h nb e a mt c n nod) recht ungünftig. Bei ber G i n f e tj u n g bet Apanage habe man bas Stuten bes Gelbwertcs wohl berücfjichtigt, nicht aber bei geftfeßung ber Arbeiterlöhne. £>ier fei nidjt mit gleichem Maße ge» meßen worben. (Rebner gel)t fchlicßlidj noch auf bic Thronrebc ein, bic aud) ber Üßehrvorlage gc- bente. Tie ßage bet fäd)jifd)en (Regierung im Bunbesrat [ei fcfjwierig gewefen, aber falbjtoer» jd)ulbet. Auf tonferoativer Seite b Qbc man großer Uebertreibungen fdjulbig gemacht. Mo fei ber Grunbjatj vcrfaßungsredjtlich jeftgelegt, baß ade biretten Steuern ben ©tuAelftaaten verbleiben müßten unb nur bie inbiretten bem (Reiche Autämen? Gs [et eine toloßale Uebertreibung, wenn man behaupte, bie (ReidjsvermögensAUwachs» [teuer [ei ein Gingriff in bie finanAiede Selbftänbig» leit ber GiiiAeljtaaten gewejen. (Rebner gebentt weiter noch ber Ginweihung bes Bölterjd)lad)tbentmals bei fletpAig unb bemängelt ferner bie Bejcßung faft oder (Regieritngsfteden mit tonferoativen Beuten, obwohl längjt teine fonferoative Mehrheit mehr in ber Kam mer vorhanben [ei. AufAuhalten fei ber flibcralis» mus nidjt. ginanjinintfter von Scgbewitj weift bie Bchaup» tung bes Borrebners Aurüd, baß bie (Regierung ab» [ichtlid) bie Ginnahmen au gering in ben Gtat ein» [teile. Sie wolle lebiglid) vorfichtig etatt« j i e r e n. Menn große Ueberf^üße au verjeichnen [eien, [o fei bod) baraus ber (Regierung tein Borwurf AU machen. Solche Ueberjchüße feien erfreulich, benn fie ermöglichten bte Tedungen bes außerorbentlidjen Gtats. Tie Bejeitigung bes Urtunbenftempels unb bie S d) l a d, t ft e u e r fei nicht möglich- (Rebner wenbet [ich bann gegen g l e i ß n e r s Ausführungen über bte Apanagen. Tie Ginftedung für biefe be» rußten auf bem ^ausgefeße unb ber Berfaßung. Gr habe bie UcberAcngung, bafj bie Mehrheit ber Kam» tuet biefen ©initclliingen bie 3uftimmung nidjt ver» fagen werbe. Abg. Biener ((Ref.) gebentt rüljmenb ber Tätig» feit Tr. oon (Rügers. Ter hohe Ueberfchuß fei e!n glängcnbes 3eugnis für bie vorßehtige ginang« gebarung. ifjinfichtlid) ber Tilgung ber Staats- fdjulben möge man a’des beim alten laßen. Tie beredjtigten Münfdje ber Beamten betreffs Anftedung unb ber Beförberungsvcrhältniße erhcijdjten Bcrüct» jiditigung. Tie neutrale Stedung ber (Regierung au biefen gragen bedeute eine inbirette görberung ber gejdjäftlidjcn Tätigtcit ber Beamten. (Rebner bringt weiter nod) eine (Reihe von Mittclftanbswünjd)en vor, ohne aber irgenb etwas (Reucs ausAufüljren. Ejicrauf vertagt ß<h gegen 7 Uhr bie Kammer auf morgen früh 10 Hßt. Antiseptisch, t erfrischend im GeschmackI I »Ifl 1,1—————KOBB Mundwasser- ■ KALODONT MONTREUX (Genfer See) Wer, um dem strengen nordischen Winter tu ent gehen, diese Jahreszeit in milderem Klima angenehm zu verbi in jm wünscht, ohne feine Gesedigkeit entbehren zum ! ssen,nehme Autenthaltim altrenommierten deutschen Familien: aus I. R. «im Kotei Lorius (Deutscher Hot), 1912 renoviert, Aufzug, Zentral-Heiznng, neue Badcanl.
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