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artiger Vopel, dessen Heimat Skandinavien ist. Sein Auftreten in Norddeutfchland wird als Gewähr für einen strengen Nachwinter betrachtet. Auch der Kreuzschnabel wird beobachtet. Künstler-Reüame lSN. Leipzig. 15. Februar. Künstler-Redoute im Zentralthcater! Ein Zau berwort. Jedes Kind weiß, was das bedeutet: Ein glänzendes gesellschaftliches Ereignis, der Superlativ des eleganten Frohsinns, veranstaltet von den Ge nossenschaftsmitgliedern unserer vereinigten Leip ziger Schauspielhäuser zugunsten der Pensionskaste der „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger". Autos — Equipagen — Droschken. — Es strömen die Sckxiren der srohgelaunten Festtcilnchmer herbei nnd das Operettentheater füllt sich A u a u st Kretschmer, der verdienstvolle Oberrcgisseur, und Willi Wolf haben als Festvorstellung eine aus gelassene Burleske gewählt und für Leipzig bearbei tet: „Le'ipzig bei Nacht." Joses Helmes berger schrieb die prickelnde Muftk, die unter Georg Bradskys Leitung zündend einschlug. Doch ich will erst von meiner Loge den Zuschauerraum überschauens Ah" Wirklich glänzend! Wundervoll! Zauberhaft die Pracht der Toiletten, die Logen und Balkon umkränzt. Weiße Frauenschultern, kostbare Geschmeide leuchten und sunkcln, Nätselaugen blitzen hinter dem Fedcrsächer. Stolz wölbt sich das blüten weise Oberhemd: „Ja, wir in Leipzig! Hurra - wir leben noch!" — Nun kann das Spiel beginnen, nachdem Bradskqs zündender Festmarsch „Künstlerredoute 1911" und die Ouvertüre zu Suppös ..Banditenstreichen" verklun gen. Ein neckisch Spiel. Das Komtesfcrl Therese Wiel nutzt die Abwesenheit der gräflichen Eltern aus, flöht der ehrbaren Sigl-Gouvernantc Kognak ein und brennt dann mit dem Kammerdiener Jean- Gfaller durch, um mal „dran z'gehn", zu bummeln und Leipzig bei Nacht kennen zu lernen. Wo wäre das besser geschehen als im Zentraltheater Etablisse ment' „Hurra — wir leben noch." Deirl, Dcixl, und wie! Lustig, übermütig lustig geht's zu in der Zentral-Bar, wo Gretl Röszner mixt und Schneemann — pardon, „Schneehahn"» Kretschmer eine wundervolle Direktor-Kopie mimt. Siisz ist das beschwipste Ausreiher-Pärchen, grotesk der Privatdetektiv Bertram und „zum Schreien" die Misz Si'egl mit dem Dicnstmami Zündloch - Trautmann, die das Pärchen verfolgen, sich auch beschwipsen und dann hier im Zentral landen. Der fesche Kavalier ball wird künstlerisch gehoben durch musikalische „Ueberraschungen". Plötzlich erscheint, extra zum Fest, Walter Grave und trägt mit zwei Lieder vor, auch G r e t l - N ö sz n e r spendet mit sieghafter Stimme und siisz innigem Ausdruck das Liedchen vom kleinen Boudoir. Bravo! Das Haus ist auszer Nand und Band im Beifall. Elstorfs spendet, selbst komponiert und gedichtet, das Couplet „Mein Freund, der Humor". Natürlich kommt alles zum guten Ende. Komtesseri findet ihren Grafen-Bräu- tigam und — alles ist zum guten Ende gekommen, wobei Kapellmeister Gwanda vom Casü mit seiner Künstlcrkapclle den richtigen Schneid hincinlegt. — Hurra — wir leben noch. Aus ist's mit der Ko mödie, aber nun geht's erst recht los. Wer zählt die Häupter? — Wer da war? Za, wer war nicht da? — Alle Künstler der Hartmannschen Bühnen und der Stadtthcater natürlich. Die Direktoren an der Spitze. Und dann tout Leipzig. Und man wogt in die Fest säle, ins Weinrestaurant, ins Cafe. Wundervoll war der Grosze Festsaal dekoriert. Ganz im Biedermeier stil, nur in den Farben wcisz gold grün. Entzückend duftig und cinmutend. Nach Karl Wolsframs Ent würfen und Angaben führten R. H. Stcteseld Nachf. die Dekoration aus. Rings hängen in Lebens- grösze die Silhouetten unserer Theatcrlieblinge, der Künstler der Hartmannschen Bühnen. Und viele, von Wolsframs Hand geschnitten, trefflich ge troffen. Oben winkt die Tombola — Nieten gibts nickst! Dann gehen wir zum Reznicek-Salon. Ah! Welch wundervolle Ausstattung haben hier der beliebte Kunstphotograph Artur Ranft mit seiner eleganten Gattin und die Firma Hans Schneider, in Verbindung mit der Kunsthandlung von Paul Steinert gewählt. Es ist >üß — dieses Boudoir, wo man künstlerisch photographiert wird. '_12 Uhr. Erste K a b a r e t t - B o r st c l l u n g: „Nedoute Spuk". Es ist nicht möglich, alles auszuzähken. was an entzückenden Sachen hier Frau Bornstedt la. G.s, Lore Busch, Hanna Mund, Olga Nappo, Margarete Röszner, Charlotte v. Schultz, Therese Wiet, Emilie Winterberg und die Herren Bornstedt, Elstorfs, Gfaller, Trave, Leibelt, Schäfer, Trautmann, Voigt, Wildenhain und Hermann Wolfram boten. — — „Hurra — wir leben noch." Und ich muß noch leben, denn ich habe noch so viel zu tun. Ich musz Lore B u s ch noch Blumen abkaufen, bei Frau Bornstedt ein Glas Sekt trinken, Tombola-Ge winne abholen, echte Union-Liköre trinken, La- fcrme RedoutcZigaretten rauchen, von 1—2 Uhr in der Pilsner Bierstube Pilsner trinken Kinder — habt's Wort'? Und doch kommt noch so viel mehr: Wer könnte Rudi Gfaller wider gehen, wenn er da; Kunstblatt „Zur Erinne rung an die Künstler-Redoute 1911" anbietet? — Wogende Festesfreude überall. Man tanzt Ringelreihen mit der lustigen Witwe im Herbst manöver, freut sich über das Musikantenmädel und ist entzückt über das Pnppenmädel. Hurra, wir leben noch! O, wir leben heute noch sehr sehr lange. Besonders nachdem der - ntzückendc. kapriziöse, natürlich „den anwesenden Damen" gewidmete, von Willi Wolff für die Nedoutc komponierte Walzer „Corps Diplo- matiqu e" und der entzückende Solotanz von Tberese Wiet und Rudi Gfaller uns be- acistert hat. Hurra — wir leben noch. Hier ist "eben. Freude. Frohsinn. Hüpf, mein Mädel. Laszt uns tanzen. Und wenn der Hahn schon kräht ^er l'kte Sektvsropfen — wann mag er geknallt haben'' W. v. II. Aus Sschlens Umgebung. * Eilsleben, 13. Februar. (Frecher Dieb- stahl.) Kamen da in den Laden des Schmiede meisters Drcndler vier Personen, zwei Frauen und zwei Männer. Während die Frauen Brendler im Laden beschäftigten, drangen die Männer in die Wohnräume und entwendeten dort 25 .4l bares Geld »nd ein Sparkassenbuch. Als die Kunden den Laden verlassen hatten, wurde der Bestohlene auf den Dieb stahl aufmerksam. Kurz entschlossen fuhr er nach Magdeburg und meldete den Diebstahl bei der dor tigen Polizeibehörde an. Auf Grund der gemachten Angaben gelang es. die Kellnerin Berta Sch. und die Ehefrau Anna H. zu verhaften. * Gotha, 14. Februar. iDas Elektrizitäts werk) in der Wilhelmstrasze wird im Laufe des kommenden Sommers eine Vergrößerung seines Be triebes eintreten lassen. Das Hausgrundstück Ohr drufer Straße 32 34 wird niedergelegt und auf dem freiwerdenden Platz ein massives Maschinenhaus errichtet. * Höhnstedt, 14. Februar. lKindesmo rd.) In einem Hoylwege in der hiesigen Dorflage wurde am Sonntaa die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Die Obduktion der Leiche hat ergeben, daß das Kind gelebt hat. Die Ermittelungen nach der unnatürlichen Mutter schweben noch, v. Bodenbach, 13 Februar. lBerhasteter De fraudant.) Am Bodenbacher Bahnhofe wurde der Kontorist Willi Hellas aus Dresden festgenommen, der seinem Dienstgeber, einem Fabrikanten in Dres den, den Betrag von 40 ./L unterschlagen hatte und dann flüchtig geworden war. Der unredliche Bursche wurde durch das König!. Sächsische Grcnzpolizeikom- missariat der Polizeidirektion in Dresden eingeliefert. n. Pilsen, 14. Februar. lAuf der Straße ge storben.) Gestern stürzte vor dem israelitischen Tempel der Gemeindevorsteher von Rochlowa Josef Bu schelt zu Boden und starb nach wenigen Augen blicken. Der Arzt konstatierte einen Herzschlag. — (Mit siedendem Kaffee verbrannt) hat sich das 2 Jahre alte Söhnchen der Grundbesitzerseheleute Bursik in Altpossighau. Das Kind erlag den schweren Verletzungen. — (Attentat auf einen Betriebsleiter.) Der Bergarbeiter Karl Me li chor stellte sich dem hiesigen Gerichte mit der Selbstanzeige, den Bergarbeiter Josef Madek, der, wie berichtet, gegen den Betriebsleiter des Hilfs schachtes Oberingenieur Sobotka einen Schuß ab- geseuert hat, zu dieser Tat verleitet zu haben. Sport. Wintersport. * Wetterbericht vom Greifenstein (Ehrenfrieders dorf) vom 14. Februar: Westwind, 2° Kälte, gute Rodelbahn. Sonntag, den 19. d. M., Winter sportfest. Nähere Auskunft hierüber erteilt P. Eichler, Vorsitzender des Winterfportvereins. -8- Witterungsbericht aus Württemberg. 1. Schwarz wald: Freudenstadt—Kniebis: 740—970 m, 35 - 80 em Schneehöhe, 10 em Neuschnee, Ski- und Rodelbahn sehr gut. Ruhestein: 920 m, 110 em Schneehöhe, 10 e.m Neuschnee, Sportverhältnisfe zehr gut. 25. Febr. bis 3. März Stiturs des Alad. Stitlubs, Karlsruhe. Wildbad: 450—900 m, 30 em Schneehöhe, 5 em Neu schnee, Schneeschuh- und Rodelbahn sehr gut (bergan mit Bergbahn). — 2. Schwäb. Alb: Auf allen Plätzen (Kaltes Feld bei Weißenstein, Uracher Alb, Lichtenstein und Hohenwllern Alb) günstige Sport verhältnisse. — 3. Württ. Algäu: Jsny am Schwarzen Grat, 720—1120 m, 55 cm Schneehöhe, Schneeschuh- und Rodelbahn sehr gut. — Auf allen Plätzen heiteres, klares Wetter. — r. Bom Wintersportsest in Schierke, dessen sport liche Resultate wir schon kurz meldeten, wird uns weiter berichtet: Dieses großzügig angelegte Fest litt auch diesmal, trotz der Verlegung, unter den mißlichen Schnecverhällnisscn. Während der Brocken, nament lich seine Kuppe, eine prachtvolle Winterlandschaft präsentiert, ist in Schierke die Schneedecke durchaus ungenügend, so daß die Skikonkurrenzen durch Eis sportveranstaltungen ersetzt werden mußten. Die Extraziige haben trotzdem Gäste in großer Zahl ge bracht, und ein lebhaftes Treiben entwickelte sich in den Straßen und auf den Sportplätzen, umflutet von dem wundervollen Sonnenschein. Am Sonnabend litt die Bobbahn: der Neuschnee war etwas weich und bremste. Am Sonntag, nachdem der Neuschnee abge fahren, waren auch die Zeiten besser. Die Rodelbahnen sind ausgezeichnet, Schlittenbahn und Wege nach dem Brocken (sie sind in Liesen Tagen viel benutzt) tadellos. — Am Sonntag wohnte die Fürstin Stolberg-Werni- gerade dem Rennen im Sweater des Bobs Chantecler mit dem Erbprinzen bei. Von den Konkurrenten — zu jedem Rennen waren 11 Bobs gemeldet, kam von vornherein nur der Bob „Chantecler", qesteucrt vom Prinzen Heinrich XXXVI. von Reusz j. L., und die alten, treuen Besucher „Wotan" lZentzytzki), „Komet" (Reinecke) und „Blitz" (Hupfeld) in Frage. Selbst verständlich wurde das Laufen des „Chantecler" mit besonderer Spannung verfolgt, und die Kühnheit des hohen Fahrers, der die Kurven am sorgfältigsten aus nutzte, mit verdienter Bewunderung beobachtet. Im Preis von Schierke eroberte er sich den ersten Preis mit 2,24'/«> und 2,21'/»; „Wotan erhielt durch 2,42'/-- und 2,20'/>» den zweiten Preis. Er schien jetzt noch nicht sein bestes Können zeigen zu wollen, denn auch im Januar zeigte er erst im Fürstenpreis mit 2,07'/-» »nd 2,08'/-», was er leisten kann. „Blitz", der beim letzten Fest die beste Leistung — 2,02'/-» — auf- zuweisen hatte, stürzte an beiden Tagen, beendete aber beide Male die Fahrt. Im Rennen um die Meister- schaft vom Harz und den Großen Preis des Bobsleighklubs waren die erzielten Zeiten bedeutend besser. Die wenigen Sekunden, die der „Blitz" durch seinen Sturz einbüßte, konnten durch die ausgezeichnete Leistung im zweiten Lauf, der besten bis jetzt — 2,07'/» —, nicht ganz eingeholt werden, denn „Komet" zerriß nach 2,12 und 2,09V» den Faden im Ziel und trug damit die Meisterschaft heim. „Wotan" uird leider auch „Chantecler" stürzten und verloren, weniger schnell im Ausstehen wie die Mannschaft des „Blitz", zuviel Zeit. — Der eis sportliche Teil wurde ausschließlich von Ber linern bestritten. Er begann mit Kunstfahren für Amateure. Die männliche Gewandtheit mußte der weiblichen Grazie die Palme überlasten. Frl. Heymann vom Berliner Schlittschuhklub ent zückte durch ihr« wundervoll formvollendete Kunst allein und im Paar und Walzerlauf mit den Herren Bomhardt, Kutsck^r und dem jugendlichen Metzner. In den Schnelläufen siegten Martin und Grund im 500-Meter-Lauf: Grund mit 50 Meter Vorgabe und Borchardt im 1500-Meter-Dorgabelauf, Rolginer und- Grund im 5000-Meter-Lauf. Zum Hockey, kanadisches Spiel mit Scheide, war eine auserlesene Mannschaft gewonnen worden. Es ist dieselbe, die am 15. und 16. d. M. die Europa-Meister schaft gegen eine kombinierte Berliner Mannschaft zu verteidigen hat. Das Spiel war etwas aufgeregt, -och fair und schön. Eine rotweiße Partei spielte gegen eine weiße, wobei die erstere Sieger wurde. — Der Abend vereinte die Gäste zum Festesten und Ball im „Fürst Stolberg" zu einem vornehmen, bewegten gesellschaftlichen Bilde. Kegelsport. 8 Verband Leipziger Kegelklubs. Der zweite Tag des XI Großen Leipziger Geldpreiskegelns übertraf den ersten in bezug auf Kartenverkauf und Umsatz fast um das Doppelte. Schon in den Vor mittagsstunden hatte sich eine Anzahl bekannter Kegelorüder aus Dresden unter Führung ihres Vorsitzenden Herrn Rich. Enauck im Keglerheim ein gefunden, außerdem war Erfurt, Magdeburg, Groitzsch und verschiedene andere Orte der nächsten Umgeoung vertreten. Eine der Vorlagen vom vorigen Sonntag wurde überholt. — An Höch st würfen bez. Tagesprämien wurden verzeichnet auf: Flitzer bahn 1: R. Wunderlich, „Kampshähne", Leipzig, 18 Holz: E. Eydner, „Bleibe", Leipzig, 16 Holz. — Punktbahn 2: R. Möbius, Leipzig, 24 Holz; G. Goßlar, „Walze", Leipzig, 24 Holz; R. Wunder lich, „Kampshähne", Leipzig, 23 Holz. Aus einen Punkt kamen 35^ zur Ausgabe. — Große Preis bahnen 3, 5, 6: H. Saitenmacher. „Schreihälse", Leipzig, 36 Holz; O. Mothes. „Eambrinus", Leipzig, 36 Holz. — Hauptbahnen 4 und 8: G. Panster, „Lustige Brüder", Leipzig, 32 Holz; C. Hennig, „Lustige Brüder", Leipzig, 31 Holz; R. Gnauck, Dresden, 30 Holz. — Dauerbahn 7: K. Hörig, „Rasselbrllder", Leipzig, 108 Holz; Ed. Müller, „Harmlose", Leipzig, 104 Holz. Ueber die Bahnen rollten ca. 9500 Kugeln. Nächsten Sonntag Fort setzung. Luftschiffahrt. (!) Der Ballon „Hilde" des König!. Sächs. Vereins für Luftschifjahrt stieg am Sonntag vormittag um 10 Uhr 11 Minuten in Nünchritz- Weißig zu einer „Tages fahrt" in die Lüfte. Führer war Herr Otto Korn, im Korbe befanden sich noch die Herren Referendar v. Globig und A. Osten. Herr Korn hielt mit Absicht das Fahr zeug meistens in einer Höhe von 100 m, so daß der Ballon meist in Rufweite der Ortsbewohner fuhr und zu den amüsantesten Zwiegesprächen zwischen Luftfahrern und den letzteren Gelegenheit bot. Die langsame Fahrt führte im großen Halbkreis über Elsterwerda, Plessa nach Ortrand, wo der Ballon zunächst, ohne entleert zu werden, sehr glatt landete. Die Luftfahrer nahmen alsdann zur großen Freude der Einwohner mit diesen eine größere Reihe von Festeiballonaufstiegen am Schlepptau vor, ehe der Ballon entleert und verpackt wurde. Hundesport. * Eanitätshund«. Der Verein für Polizei- und Schutzhunde in Dresden beabsichtigt, cm Nahmen der Internationalen Hygiene- Ausstellung an verschiedenen Tagen Sani tätshunde in der Arbeit vorzuführen. Die Dressur der Sanitätshunde will Verwundeten ge wissermaßen die erste Hilfe bringen. Man rechnet dabei mit der Tatsache, daß der ruhig liegende Ver wundete in der Regel Hut, Taschentuch und andere Dinge neben sich liegen läßt, die der Hund seinem Führer überbringt und damit besten Aufmerksamkeit erregt. Daneben zeigen die Hunde: Gehorsam übungen, Liegenbleiben, während der Führer sich ent fernt, das Retten von Personen, die ins Wasser ge fallen sind, Totverbellen Getöteter, Springen über Hindernisse, Apportieren und Bewachen von Gegen ständen oder Verwundeten. Die Sanitätshunde bie ten somit ein ebenso interessantes wie brauchbares Gegenstück zu den Polizeihunden, deren Dressurmög lichkeit sich allerdings schon einer größeren Populari tät erfreut. Der Verein plant auch eine kleine Aus stellung im Nahmen der Wissenschaftlichen Abteilung der Internationalen Hygiene-Ausstellung, um dort gute Photographien und einschlägige Literatur zu Zeigen. * Aus üer Schschmelt. * Hamburg. Hier wurde kürzlich zwischen dem Leipziger Meister P. S. Leonhardt, der seit längerer Zeit nach Hamburg übergcsiedelt ist, und dem russischen Schachmeister Niemzowitsch ein Wettkampf von 5 Partien veranstaltet. Leonhardt gewann davon 4 Partien. Die fünfte wurde remis. Da der Match eme Art Vorübung für das am 20. d. M. stattfindende große internationale Schach turnier zu San Sebastran, das wir unlängst er wähnten, sein sollte, so eröffnet sich für den Leipziger eine chancenreiche Perspektive. * Kiel. Aus dem II. Internationalen Korre- svondenzturnier der „Schweizerischen Schachzeitung" ist Oberleutnant zur See v. Hennig als Sieger hervorgegangen. Von 30 Partien konnte er 22 ge winnen und 8 unentschieden machen. Ein brillantes Resultat! * Paris. Aus dem Meisterschaststurnier der Union Amicale derlttßeuoo gingen als Sieger hervor: 1. F. Lazard, 2. Eibaud, 3. Gramm er. * Berlin. Unlängst arrangierte Prof. M. Begas- Dresden einen kleinen Gambit-Wettkampf zwischen C. v. Bardeleben und E. Schröder, der mit 2:2:2 Points remis wurde. Dabei wurden nur Evans- und Königsgambit gespielt. * San Remo. Hier hat, wie gemeldet, am 6. Februar ein Turnier begonnen, zu dem sich die folgenden 13 starten Svieler eingesunden haben: Lowtzkv-Leipzia, Fahrni - München, de Viersa- Fiume, Forgacz-Pest, Gunsberg-London, P. M. List-Odessa, Jakob-Mülhausen i. Els., Kostiö-Pest, Pinkerton-Bristol, v. Schewe-Berlin (Leiter des Tur niers), Przepiürka-Miincyen, Nkti-Wien, Rostelli del Turco-Florenz. Gespielt wird im Kasino täglich von 9'/,—2'/- Uhr. Auck das Damenturnier findet viel Interesse, obwohl keine Meldung aus Deutschland vorliegt. Die stärksten Spieler des Meisterturnicrs, denen auch die Preise zusallen dürften, sind Alt meister Gunsberg, Fahrni und Forgacz. vermischtes. Das Diner eines „deutschen" Fürsten. Die „Tägl. Rundsch." veröffentlicht das nachstehende „Menü" eines Festmahles, welches der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein am 31. Januar auf Schloß Primkenau zur Nachfeier des Geburts tags des Kaisers für 40 Herren aus dem Regierungs bezirk Liegnitz gegeben hat. Diner llu 31. lauvier. Oromo 8aint-lludort. Turbot saueo üoinville. 8olöo cke Lloutou kroven^ale. Oroustallo Okarvin. Doularllo rotio Lroall-sauo«. 8alallv — Oompoto. l'oiotos ll'.Z.sporr>es panaebkes. lUoringues glaeöos Vanille saueo Oboeolat. Detits gLteaur »mortis. l'vsserts. Die Deutsche Turnerschaft, die ungefähr 10 006 Vereine mit über 900 000 Mitgliedern umfaßt und die alljährlich über 35 000 Mann zum deutschen Heere stellt, hält alle vier Jahre einen deutschen Turntag ab, der sich aus dem Ausschuß der Deutschen Turner schaft, den Vereinsturnwarten und den gewählten Ab geordneten zujammensetzt. Aus Anlaß der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911 findet der nächste Turntag am 28. und 29. Juli in Dresden statt. Außerdem wird sich die Deutsche Turnerschast durch ein« Sonderausstellung und durch ein« Reihe von Vorführungen und Wettkämpfen auf der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung beteiligen. Eine Schreibmaschine, die rechnen kann, wird gegenwärtig von einer großen Schreibmasckinenfirma auf den Markt gebracht. Es handelt sich um eine Vereinigung von Schreib- und Rechenmaschine, die sich äußerlich von einer gewöhnlichen Schreibmaschine nicht wesentlich unterscheidet. Sie zeigt die gewöhn liche Tastatur, außerdem enthält sie noch eine Reihe von 10 weiteren Tasten, wenige Hebel und eine Kurbel, die den gewöhnlichen Schreibmaschinen fehlt. Nach der Beschreibung der „Nature" kann diese Maschine zunächst als gewöhnliche Schreibmaschine verwendet werden; durch einen Druck auf einen Hebel wird dann, sobald es nötig ist, der Rechen mechanismus eingeschaltet, und es erfolgt zuerst durch Benutzung der Zahlentasten das Auffchreiben der Zahlen, die in der Rechnung verwendet werden. Die Maschine arbeitet so, 2>aß auf einem Blatte zwei oder drei Kolonnen längerer Zahlen nebeneinander unter gebracht werden können. Außerdem ist ein weiterer Hebel vorhanden, durch dessen Einschaltung die Maschine selbst, ohne daß man sich weiter darum zu kümmern hat, di« Einteilung der geschriebenen Zahlen in Gruppen von je drei Ziffern ausführt. Ist die Zahlenaufstelluna geschrieben, so genügt das Drehen der Kurbel, um die Rechnung auszuführen. Es sind dabei Additionen i» wagerechter und senkrechter Reihe möglich, außerdem sind auch die anderen einfachen Rechenoperationen mit der Maschine ausführbar. Bet Schreibfehlern während des Rechnens kommt der Mechanismus der Maschine selbständig zum Still stand«, natürlich nur dann, wenn eine Ziffer in einer falschen Dezimalstelle angeschlagen worden ist. Der eigentliche Rechenmechanismus liegt im Innern der Maschine und ist einigermaßen verwickelt, so daß er ohne Ansicht der Maschine selbst oder gute Ab bildungen kaum verständlich ist. Wettei'deodaolilungeii io I_eip2iy. >20 ni aber XX. ovo» mslof- mm ^u- '»!v- L»l»ii> 1.0«. »xkott ^or. UII» ried- u», *i»a- rUNl, 13. 8 vlv -eo.k - 0.3 «8 »0 3 trOd, 14. UM / M /S.7 - Sb /Z 80 r UM, tn>Men 14. usekm. 2 Olu /S8.b 1- L' 82 8N 3 Keiles ln>Mee Iom,>»nillfe»lrsm« <ii» 13. ksdniss, M«Ms - "'SM!-, Ismossilvs/ -Z- 0.8. lamsorLlui — 3.0 -c»»»nme»ri! ii ü»,» .tasS-rtm»»»- Oll ylL-msmss HsUefvoOsut: Von«us»sM UM« uM lsoMsns ^iUssunr. Wetterbericht cker li. 8». vr«-8<I«»n vom 14. t^I»rnr»r, 8 llbr moraons. Ztutionsnume tjarouiotsl anl I Uppre-mvnu I Riebtuvg voll Ltärlcs lles ^Vinlles liVotter Z Ä 0 Q. 8 L) k- L0 O TI O ätornova^ . 764 81V leiobt molkig: 4- 7 4 ^deröcell . 766 28ZV scblvaob dolleekt -f- 7 0 Kalin lleack 766 8W leiekt kelleokt -l- 7 1 8kielcks . . 770 88 VV scdwacb Legen -fi 7 llol^keack . 77! 8VV krisek Kegen 4- 7 1 Valentin. . 768 8 mllssi» liefen -ft 0 15 äoill^. . . 77:! 8 massig: bollookt -ft 8 0 IlLparall'ja. 760 81V stark 8obnoo 1 Odril-tiansunsl 762 88W Iriseb delloekt -ft 7 llockü . . . 754 81V steil volki-? -ft 5 19 Lkudesnäs . 8tockliolm . 767 772 8 stark 88ZV mässig kosen 8ebnee -ft 5 13 1 8lcac-en . . 77. 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Vom dstlieben Iloob ausaodenll roiobt ein ^.uslkut^r bis nacb llom Kanal. Der kintluss des östlicl en tloeb maebt sieb llaber Leute bereits postend. Ls borrscbt beitoros Trostcvettor. Da das lloeb iveitor westcvurts vorllrinat, virll XutbeiteruvF bei starkem Lückgsnxso üer Temperatur aukaltvn. ZZltterun!.' iv 8aebsen am 14. tebruar. IVittornugsrorlauk iv Saeksen vom 13.—14.1ebruar. ülrti« m isnioostliu «1,4 SilsSer- Luumim, 0^3«« 113 1.3 — 0.1 0 3 0.1 tslvr>3 . » Nl -l- 0.« 4- r.o ÜO 2 kiiilrin . , 202 -t- 1.4 — 2.7 0 2 — 7 M»«Is»kr . . 220 - 2.2 0 3 0.1 lul», . - 2L3 4- v.k - 2.4 li 1 o.n OMniilNr . . . 32/ -ft — 3.7 0 1 0.2 SSO -4- -.4 - 3.0 30 1 — » - 383 -fi 1.2 - 1.4 rliii 0.0 8Mns«o«sz 43i> -ft b - 1.3 »0 2 — 5-Iv . . dOO — 2.7 '.1 2 —— 4»n,d«sx t2l -1- V.S — 4.0 HIV 2 —— KUeMesst — 1.0 — 3.4 sliil —— 7/3 — V.L — 4.4 r> 2 — OMloldssx 1213 — 2.0 — 7.0 so 2 — ^m 13. kedruar bielt wolkiaes und nebeliges ZVcttor an. Vie Temperatur war noob üdornormal. Heute trüb ist unter LUekganrr cker Temperatur ^.ulboiterung oio- gvtroton. Die lViollo badeu nacb 0 gollredt. Der Duktllruok ist im Lteigeu begriffen. Deiekto 8ekncolleoko reiebt bis 20 300 m berab. Gustav Markendorf, Fernspr. 7068, empfiehlt Meßmer D,» vorzüglich im Geschmack, billig im Gebrauch. Tas Pfund von M. 2.60 an, 100 Gramm ab 55 Pfg. ,0»07» I Kegen cksr Bern vr. ttommel's ttasmslogen W^KXDXO! Zinn verlang ausllrbok- I „177 lieb den Xamvo IZr. Hao»»»«!.