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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110215011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-15
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Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Letzte Depeschen unü Fernlprechmelüungen. Menütttzung ües preutzilchen Nd^eorünetenlirrules O. Berlin, 14. Februar. (Priv.-Tel.) - ie Gegensätze zwischen konservativen und National liberalen hakten in der Nachmittagssttzung eine Ver- schärsung der Debatte hcrbeigeführt, wie sie im Ab geordnetenhaus.: ganz selten zu verzeichnen ist. Die Erregung im Hause war außerordentlich groß. Die Fortsetzung der Beratung des Etats des Innern m der Abend sitzun g brachte keine neue Ver schärfung. Nur ereigneten sich einige Zwischenfälle mit sozialdemokratischen Nedncrn. Die Abendsitzung begann um 7>/, Uhr. Am Ministertifche hatte sich Unterstaatssekrclär Holz eingefuudeu. Abg. v. Trampczynski (Pole» wandte sich gegen die Ausführungen des Ministers des Innern v. Dallwitz und des Abg. Kardorff und bestritt, daß sich die Deutschen in der Provinz Posen in einer Abwehr befänden. Dann ergriff Schisjerer-Holstein für die Natio- nalliberalcn das Wort. Er gab nur einige sachliche Darlegungen zu den Sieden Heydcbrands und Schiffer-Magdeburg. Er führte aus: Mit Rücksicht auf die Gestaästslage verzichte ich darauf, auf die temperamentvollen Ausführungen des Herrn o. Heydebrand und der Lase einzugehen. Mein Freund Schiffer wollte keine Friedensrede halten, war aber nach der Nede des Abg. v. Hevde- brand dazu berechtigt, energisch zu antworten. Den Vorwurf, daß mir der Landwirtschaft feindlich gesinnt seien, konstruierte v. Hendebrand aus dem Zusammengehen einiger unserer Parteifreunde mit dem Freisinn. Wenn das die rechte Argumentation ist, dann sind die Konservativen Freunde des all gemeinen Wahlrechts, weil sie Freunde des Zen trums sind. Schisfcrer kam dann aus die Dänenpolitik zu sprechen. Im Lau»e des Abends gingen dann bei Ab stimmungen wieder Konservative und National liberale zusammen. Die Abg. Frhr. v. Zedlitz (Freikons.) und Campe (Natl.) stellen einen S ch l n ß a n t r a a. der mit den Stimmen der Rech ten und Nationalliberalen gegen die des Zentrums und der Linken angenommen wird. (Zurufe bei den Sozialdemokraten: Unerhört! Feigheit! Gemein heit!) Fast unübersehbar war die Zahl der Abgeord neten aus allen Parteien, die sich nun zur Geschäfts ordnung oder zu einer persönlichen Bemerkung mel deten. Liebknecht führte aus, niemand habe gedacht, daß die Sitzung einberufen werde, um gleich nach der Rede des Abg. Schilterer die Diskussion schließen zu lassen. Er habe nur die Ausführungen Granowskis (Ztr) zurückweisen wollen, die er als infame demagogische Lüge bezeichnen müsse. Weiter wurde von sozialdemokratischer Seite das Verfahren der Mehrheit als feig bezeichnet. Das Ministergchalt wird darauf gegen die Stim men der Sozialdemokraten bewilligt. Das 5aus setzte dann die Beratung des Etats fort. Beim Titel „U n t c r st a a t s s e k r e t ä r" suchte Liebknecht seine Kritik gegen den Minister vorzubringen. Nachdem er vom Vizepräsiden- ren zu.- imal cur Sag'" aernfen worden war. begann er: „Wir haben gegen einen Isnterstaatysekretär. der von einem Minister abhängig ist. der gegen die Sozialdemokratie..." Dr. Porsch rief darauf den Abg. Liebknecht das dritte Mal zur Sache und befraate das Haus, ob es ibn weiter hören wollte. Die Rechte, das Zentrum und die Nationallibe ralen stimmten dagegen, den Abg. Liebknecht weiter reden zu lassen. sZuruse der Sozialdemokraten: ' "'"'ionalliberalen!) Der Titel „Unterstaatssekretär" wird darauf be willigt. Nachdem das Haus noch den Titel „O b e r- oerwaltungsgerichl" bewilligt hatte, wurde die Beratung um 10 Uhr abends auf morgen früh 11 Uhr vertagt. Der Kronprinz in Indien. « Kalkutta, 14. Februar. iEig. Drahtmeld.l Der deutsche Kronprinz besichtigte heute vor mittag eine Iutefabrik und begab sich nachmittags mit seinem deutschen und engl'schen Gefolge an Bord der „Gneisenau", wo ein Abschiedsmahl stattfand Die „Gneisenau" und „Leipzig" gingen dann nach dem Osten ab. Der Kronorinz wird den Rest seines Aufenthaltes in Sunderbunds verbringen. Rationalliberate Unterstützung einer fortschrittlichen Kandidatur. h. Halle, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Die N a - tion alliberalen in Halle beschlossen, obwohl ihnen konservative Wahlhilfe in Aussicht stand, in Halle auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten und den fortschrittlichen Konditor P saut sch zu unterstützen. Die Unruhen ans der Billitou-Insel. --7 Haag, 14. Februar. (Eigene Drahtmeldung.s Die Billiton-Gesellschaft erhielt die telegraphische Nachricht, daß eine gemischte Kommission von Minen besitzern und Händlern die Minen von Manggar auf der Sunda-Insel Billiton besucht habe, um die Unruhen beizulegen. Die Arbeit sei darauf hin überall wiederaufgenommen und die Ordnung wiederheraestellt worden, doch bleibe die Anwesenheit der Truppen auch weiterhin erforderlich. Die Studentenbewegungen in Rußland. Z Petersburg, 14. Februar. (Eigene Drahtmeld) Die Gärung an der Universität dauert an. Die Hörsäle werden von der Polizei bewacht. Die Studenten stören die Vorlesungen. Einige Pro fessoren weigerten sich, zu lesen. Z Tomsk, 14. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Die Hörer der Universität beschlossen, bis zum Herbst zu streiken. Bon der montenegrinischen Skuptschtina. * Cettinje, 1t. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Die erste Sitzungsperiode der Skupschtina wurde durch eine königliche Botschaft geschlossen. Diese ge denkt des von den Großmächten anläßlich der Iubi- läumsfestlichkeiten bewiesenen Wohlwollens und be zeichnet die Beziehungen Montenegros zu den Balkan staaten als traditionell und freundschaftlich. Der Regent Uber die Lage Persiens. XX Teheran, 14. Februar. (Meld, des Reuter bureaus.) Am Sonntag wurden alle Mitglieder des Medschlis zum Regenten berufen, der sich über die politische Lage äußerte. Seine Aus lassungen wurden zwar nicht veröffentlicht, es be steht aber der Grund zu glauben, daß er die Abge ordneten beschwor, angesichts der er ns» en Lage des Landes Meinungsverschiedenheiten beiseite zu lassen. Er habe ferner erklärt, daß er den Eid erst ablege, wenn eine feste Mehrheit des Medich- l i s gebildet worden sei, denn ohne eine solche Mehr heit könne kein Kabinett gedeihlich arbeiten. Ob schon man annimmt, daß der Regent persönlich einem Kabinett der sogenannten Gemäßigten zuneigt, scheint er es doch zu wünschen, daß das gegenwärtige Kabinett noch eine Zeitlang im Amte verbleibt. — Der Premierminister stattete dear Regenten seinen Besuch ab. * Der Nachfolger Suphans. Weimar, 14. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Ge heimer Rcgierungsrat Wolfgang v. Oettingen, Direktor des Goethe-Nationalmuseums, wurde an Stelle des verstorbenen Geheimrats Dr. Zuphan zum Direktor des Goethe- und Schiller archivs ernannt. stimmt. Wohl bewogen durch die mannigfachen Längen, die in ein Märchenspiel auch nicht hineinge hören. Aber eins sei zu bedenken, daß nämlich verzweifelt wenig deutsche Vühnenwerke musikalischer Art vorhanden sind, die dauerndes Interesse er wecken. Und im Hinblick hierauf sollten wir doch dem Geschicke danken, das uns in der Person Engelbert Humperdincks einen so wackeren, deutsch empfin denden Meister gab. Duxen Sessnitr. Liederabend von Eita LLntzrt. Auch für ihren diesjährigen Liederabend hatte die Pester Sängerin Fräulein Eita LönLrt ein interessantes Pro gramm zusammenzestellt, das eine ganze Anzahl nur «eiten zu hörender Lieder von Schumann, Brahms, Hugo Wolf, Löwe und Grieg enthielt. Die Erwar- lungcn, mit denen man auf Grund des vorjährigen Konzertes gekommen, wurden gestern nur teilweise erfüllt. Wohl hatte man seine Freude an diesem, be sonders in Mittellage und Tiefe wohlklingenden, weichen, ziemlich dunkel gefärbten Mezzosopran, in der Höhe aber sprachen die Töne, die im Forte etwas scharf klangen, weniger leicht an, wurden auch nicht so mühelos und fein gebildet, wie die der anderen Lagen, deren Uevergänge auch noch einer größeren Ausgleichung bedürfen. Scharf und äußerst deutlich ist ihre Aussprache, die ;eoes Wort verstehen läßt. Und daß Fräulein Lönärt eine fein empfindende Künstlerin von Geschmack ist, das bewies die Wahl der Lieder, das zeigte die sinngemäße Phrasierung und ihre auf alle äußeren Wirkungen verzichtende Vortragsweise, die in Liedern voll intimer oder melancholischer Stimmung zu schönster Geltung kam. Nicht mit groben, aufdringlich wirkenden Mitteln sucht sie ihren Zuhörern Seren Inhalt verständlich zu machen, sie bedient sich dazu feiner, doch charakte ristischer Unterschiede in Ausdruck und Klangfarbe. Am besten gefielen die Lieder, die eine ruhige Ton gebung, einen schönen Legatogesana erfordern, wie Schuberts „Meeresstille" und „Wandrers Nacht lied I", „Erste Liebe" von Löwe, „Das alte Lied" von Grieg und „Anakreons Grab" von Hugo Wolf. Daß dre lunge Künstlerin, auch diesmal am Flügel von Herrn Arthur Smolian aufs beste unter stützt und vom Publikum durch reichen Beifall ausge zeichnet, auch Töne voll Leidenschaft anzufchlagen ver steht, bewies sie in Schuberts Gesang „Der Atlas". 6. 8. «US Leipziger SunMslans. lNachdruck verboten.) Iw Kunstsalon von Beyer L Sohn ist im Oberlichtsaal die Zwischenwand gefallen, und grökr, richtiger repräsentiert sich der Raum mit seinem Ge mäldeschmuck. Vor allen, rnlercsnert Wilhelm Gallhot, Weimar. Ist er ein Schüler Corinths, btt er da neben in Paris um-chau gehalten? Ich weiß e^ nicht, aber in manchen Gemälden entdecke ich den Farben schimmer Renoir», in manchen die Körperfreude Corinths. So erinnert an diesen die nackte Frau mit Dienerin, Rüstung und Pfau, an jenen Vas glänzend gemalte, sprühende Bild „Im Spiegel". Eigener und doch gut ist das kleine, sorgsam durchgeführtr „Ins Bad". Eine köstliche Studie, die sitzende Dame mit Rosen am Hut und dem übergeschlagenen Bein. Auch das Damenporträt im Pelz (trotzdem es sehr eingeschlagen ist) interessiert farbig und zeichnerisch. Gailhof erweist sich mit dieser Ausstellung als ein vielversprechendes Talent, dessen Entwicklung wir mit Interesse verfolgen müssen. Glückauf! Ein ehemaliger Schüler der Akademie, der gott lob die Kolbemanier, die unsere Akademie beherrscht, überwindet, Martin Keynen, weckt gleichfalls unser Interesse. Seine Landschaften zeigen ein eigenes Verhältnis zur Natur, das aus dem Vorbild mit seinem Wechsel das Ewige hcrausbolt. Als die besten Leistungen erscheinen mir die Wolke (Nr. 52) und Nr. 43. In Siegfried Berndt tritt uns ein Land schafter entgegen, wie wir ihn als achtbaren Durch schnitt unter Naturalisten oft antreffen. Seine Ge mälde sind flott, gut beobachtet, ohne sehr zu inter essieren. A. Ro m me l, London, hat in England gute Schulung im Aquarellieren genossen. Wenn sie sich auf kleine Stimmungsbilder beschränkt, dürfte ihr manches hübsche Werk glücken. Die Zimmer der früheren Kunstgewerbeabteilung sind in Hellen Tönen als Hintergrund für eine erst klassige graphische Ausstellung von Werken Louis Legrands bespannt. Louis Legrand ist vielleicht zurzeit der erste Meister der Radierkunst in Frank reich. Alle Techniken beherrscht er spielend uns ver bindet sie zu immer neuen Effekten. Dabei hat dieser Teufelskerl neben einem feinen Spürsinn für die Effekte der Wirklichkeit eine tolle Phantasie, die ihm gleich der Radiernadel unbedingt gehorcht. Man oe- trachte nur sein Selbstporträt, und die ganze Per- sönlichkeit wird uns klar. Aus der reichen Sammlung bei Beyer kann man nur auf einzelne Perlen aufmerksam machen; denn gut ist alles, sei es, daß er mit kalter Nadel den Leib einer Hetäre in all seinen Reizen schildert, sei es, daß er Bildnisse und heilige Sujets in Schabkunst uns offenbart. Köstlich ist das Blatt des irrsinnigen Karl VI. mit seiner Mätresse, seine Familie du menusier (eine modern erfaßte heilige Familie), ein ergreifendes Blatt sein Christuskopf. Dann wieder fesseln die leicht hingeworfenen Zeichnungen ju einem Livre d'heure, oder da» bekannte Stabkunst blatt ^Les amants" mit dem geigenden Liebhaber. Entzückend, mit japanischem Raumempfinden in» Weiße gesetzt, ist das kleine Mädchen bei der Schul- arbeit („Les deooirs"). Allein sein Hauptaeoiet bleiben die Ballettratten. Was Deaas und Renoir in Farben uns aus dieser Welt der Rampen enthül len, schildert er in Schwarz-Weiß, so prickelnd, so nuancenreich, daß wir die Farben nicht vermissen. Ein stets wandlungsreicher Meister, verspricht uns Legrand, obgleich «r schon di« Fünfzig überschritten, neue Wandlungen und somit neue Hoffnungen. vr. Rodnet Ormogt». Der Nachfolger Hans Richters in London. n. London, 1i Februar. (Priv.-Tel.) Al- Nachfolger von Hans Richter in der Leitung der Hall-Konzerte von London nnd Manchester gilt Professor Julius Buths, früher städtischer Musikdirektor in Düsseldorf und Vorgänger Panz- ners. Er ist in England als Dirigent gut bekannt. Zum Doppelmord in Langwasser. i. Fricdeberg a. Queis, 11. Februar. (Priv.-Tel.) Der als Mörder von Langwasser in Betracht kom mende Arbeiter Ma atz ist in G i e ß m a n n sd o r f verhaftet worden. (Der Steinsetzer Emil Zeiger aus Kahl a. M, gegen den sich ebenfalls der Verdacht in Lieser Mordtat richtet, ist, wie schon gemeldet, vor wenigen Tagen in Leipzig verhaftet worden.) Verurteilung von internationalen Münzverbrechern. f. Hannover, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Das Schwurgericht hat heute gegen die beiden inter nationalen M ii u z o c r 5 r e ch e r . die Italiener Maccuserte und Lemsgue, verhandelt, die in Hannover im Jahre 1000 falsche Hundert-Lire- Scheine untergebracht hatten. Die beiden Ver brecher waren nach Schweden ausgeliefert worden, wo sie wegen eines gleichen Verbrechens zn vier Iabren Gefängnis verurteilt wurden. Unter Zu billigung mildernder Umstände verurteilte sie das hiesige S-hw".rg"N!bt zu 2 Jahren 0 Monaten Ge fängnis und 5 Jahren Ehrverlust. Großer Fabrikbrand. d. Dessau, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Ein am späten Abend ausgebrochenes Großfeuer ver nichtete die Krau fesche A u t o m o b r l f a b r i k und die Tapetenf abr ik Ascania. Erdbeben in Steiermark. —r. Graz, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Im oberen Murtal (Steiermark) wurde heute nach Mitter nacht ein 6 Sekunden dauerndes heftiges Erd beben verspürt. An einigen Orten war es so stark, daß die Grundfesten der Häuser erschüttert wurden. Gllenbslinkatsltroptie. Zwei Züge verbrannt. Paris, 14. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der um S Uhr nachmittags von Paris nach Brest ab gehende Expreßzug stieß in der Station Cour ville bei Chartres nachmittags um 6(4 Uhr mit einem Güte'rzug zusammen. Beide Züge singen Feuer und verbrannten voll ständig bis auf den Speisewagen des Expreßzuges. Bis jetzt sind acht Leichen geborgen worden. Die Zahl der Verwundeten ist sehr groß. Die Pest. Z Tharbin, 14. Februar. lCig. Drahtmeldung.) Gestern sind an der Pest 29 Chinesen gestorben. Heute starb ein unbekannter, von der Straße ausge hobener Russe. Der Generalgouoerneur des Amur gebiets kündigt die Ausweisung von viertaufend arbeitslosen Chinesen aus Wladiwostok, Nikolsk und Chaborowsk an. Die Zahl der Todesfälle in Fud- siadian ist in der letzten Woche gesunken, sie be trug gestern 43. Bisher wurden dort gegen sieben tausend Leichen verbrannt. Die Straßen werden von den Leichen gesäubert und die ungenügend tief ein gegrabenen wieder ausgegraben, um verbrannt zu werden. In Kwang-tschön-tse wurde der chinesische Toatai wegen seines Verhaltens den Pest maßregeln gegenüber abgesetzt und durch einen Be amten aus Mukden ersetzt. Die Zahl der Todesfälle in der Stadt steigt. 2500 Leichen wurden bisher ver- brannt und viele sind noch unbcstattet. H- Brüsiel, 14. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Das belgische Königspaar ist heute vormittag nach Genua abgereist. Der König tritt am 24. Fe bruar die Rückreise an. * Sofia, 14. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Die Sobranje verwies den Gesetzentwurf, betreffend Aenderung der Verfassung, an einen Ausschuß. * Cetinje, 14. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Gegenüber Zeitungsmeldungen über eine Erkrankung des Königs wird festgestellt, daß sein Befinden an- haltend gut ist. Letzte tisnüelsnachrichlen. P Bremen, 14. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Die Jute-Spinnerei und Weberei, Aktiengesellschaft, beschloß, der am 20. März stattfindenden General versammlung eine Dividende von 16 Proz. (w'e i. Ä.) vorzuschlagcn. VV. Prag, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Böhmisch« Unionbank. Auf der Tagesordnung der General versammlung steht noch ein Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals von 50 auf 65 Millionen Kro nen. (Dergl. Handelsteil.) * Hamburg, 14. Februar, 6 Uhr. Zuckermarkt. Rübenzucker si Produkt Basis 83proz. Rendement neue Uiance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Februar 9,30. März 9,375 Mai 9.50, August 9,70, Oktober 9,625, Dezember 9,65. Ruhig. * Prag, 14. Februar. Zucker. Aussig Landung, platz Febr. 21,40—21,60. Stetig. Rew Pork, 14. Februar. Fondsbörse. (Schluß.) 1 cMcj vorbei I nem 1 vorder Simer § Amalaamateb »iinrrie. Smell. j Wnrcic. Locom.i American ctan. Anaconda AläUwn Baltimore Lanada «tyelaveake Lyicaaa, Elio. Denver Somm Sri« «tommon General lklcciric GrcaiNorthvre» Oreu,Norid.vr» :zlllnot« Lentral Lchiav Ballen Lvuisv.u.Nashv. Seid auf -'4 Tt.) vo.f.v.letzteDarl. Wechsel a.Uonv. Daflel London itadel» iid> rweiianp Wechl. a. Part« Wcchs. a. Berlin Southern Pacc. Bond« Lt. Laut« S. g re, Bondc Standard Oil f s. Ne» York, 14. Februar. (Eigenes Kabelgr.) Nach der zweitägiyen Unterbrechung wies die Fondsbörse nicht tue erwartete Belebung auf. Der Verkehr war ziemlich mäßig und wickelte sich in der Hauptsache innerhalb der Berufsspekulation ab, die nicht aus ihrer Reserve herausging. Zu Beginn war die Haltung fest auf die Festigkeit einiger Werte. Im Bordergrunde standen Kanada, die in größeren Posten ans den, Markte genommen war 51 HZ 4». 4LZ875 4.SZ425 SS «.78 98.75 81L7 62«.- liiuzelumsützk in Lieels linton Pacific Stcadin« llmalaamalev lllchlson BcnMalvania Siorihcr» Bae. BaUlmor« 127.Z ISS.« 81.75 bk. 59' L 4«65 4.8650 6.22 4162 975 Z7.87 2L ! «am. 2.8 ! nom. 13v.25 1Z6 — Birg »Heime, 1/7.2-, j 178.25 Wabash prrf. 146 75 146L0 § Missouri'«am a« ! - issour, Paelkic jNaiionM Lead lcivBor! ltcntr SlewUoriOmar. SiorwcrnBacid.c Pennlnivania lieading -Nock ,z»iand common« oo. vrrtcrred LoulhernRatlw LoMhernPacisic Sicei comm. Union Pacific Utah Popper Birg Lhemica den. Neben den günstigen Aussichten, die da» Nezi prozitätsabkommen für die Bahn eröffnet, waren Gerüchte im Umlauf, die von der Möglichkeit der Verteilung eines Bonus sprachen. Die nicht allzu- günstigen Abschlußziffern traten dagegen in den Hintergrund. Gould-Shares konnten ihre Steige rung fortsetzen, besonders waren Missouri Pacific sehr begehrt. Neben den bekannten Gerüchten ver lautete auch, daß Hawleq mit der Kulm Löb Gruppe und damit mit der Standard Oil-Gruppe zusam menarbeite. Anregung boten ferner die günstigeren Berichte au» der Eisenindustrie sowie die besseren Ausblicke der Brookersirmen. Später machte sich ein« Abschwächung bemerkbar, als auf dem erhöhten Niveau Gewinnrealisationen erfolgten. Eine Be lebung des Geschäfts war damit jedoch nicht verbun den. Stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden Kanada, die zum Schluß '/«, gegen Sonnabend ver loren. Auch Missouri Pacific mußten nachgcben. Die Meldung, daß gegen die Amalgamated und Anacouda Co. eine Untersuchung wegen Verletzung des Antitrustgesetzes im Gange sei, hatte Baisse- angriffe zur Folge, ohne daß aber das Kursniveau eine merkliche Abschwächung erfuhr, die zum Schluß auftretende Schwäche wurde verursacht durch die Nachricht, daß in der im März stattnndenden Generalversammlung der Missouri Pacific ein scharfer Kampf um die Kontrolle der Bahn einsetzen werde. Gesamtumsatz 320 000 Shares. — Der Bondsmarkt war gut behauptet bei 2.9 Millionen Dollar Umsatz. New Aork 14 Februar. Produktenbörse. iSchlusi.) 1 ! cmc j ».'illei . i vcmc s "orher Wrizrn «roicr WiM.elt.-Olo e Mai Juli Muis Nr. 2 mixcv Io!o nier Nr. 2 w. iik <oko Bauinuiouc cck F vruar Marz cNai tzult BuquN -eviember Okiober Ncw c^ri. Io!o Hoheiten Nr. I «founvru o. - Sir. - Louihcrn ^oun- drn Sir. t vo. cwccch) Südliches Noh- eiicn Sir. 2 SiihUnuripel lPiitScurgi Zlahllchieiicii (Pittüburch) 1525' 14.754 15.25- 15.25' S5.25 S862 97 87 56.- I Z7- 14Z5 IZ81 1Z8, 1404 M - ' bis 16.25 4 l'i« 15.75 W 97.62 56- Z7.- 3 1525' 14.75 c iU u,- 23 125 «somiellsvilU Bici »vier Llcm» l.40-1.5 445 i>a v coko cleürol. 125^ t>nt 5.55 ,smn 45.- LUchiMmn P.u 5.Z1 sN>niai< ci oice «chweiueklciich 9L4 >n«U. N' Bces cainiiq ,4uttrr aranui. (nicdr.NcUovr a:'j. i-n !. icai'a vo. muscooadc 4.62 8U i« l Betroleum Z.21v recin. Barrclt 7.92 vo. do. Bui. 4.42 vo. Lrudc 12 25 LerpentiiiTav "lcirriorsram 8/.5S nach Liverpool 2.- nach Hamvura H- naLRoilcrvam asser SiioStr.7 4.- loko 12,52 St-äiz 9.69 iZuni 9.81 T minder 9.'9 s. New Pork, 14. Februar. (Eig. Kabelgramm.» Baumwolle. Aus niedrigere Liverpooler Notierun gen, auf wohltätige Niederschläge und größere An- tiinfte verkehrte der Markt im größten Teil seines Verlaufes in flauer Haltung. Zum Schluß setzte sich eine Erholung auf Deckungen durch. Chicgao, 14. Februar. Produktenbörse. (Schluß.) »cuic vorhcr I > cm 1 vorher LVclirn iroicr Wim S!r.2,loko Mai aun Sepiember Mais Sir. - iolo Mai JuU 91.25 92.52 W Ä oo ! Mai» Levi. Hafer Sir. loko Mai Lchmaiz Mai Uiivven Mal Llhweiue- Neisch Mai Zi.7> U 17« 17.72 s. Chicago, 14. Februar. (Eigenes Kabelgramm.) Weizen. Der erste Verlauf des Marktes zeigte vor wiegend eine flaue Haltung auf das Rezivroütäts- abkommen mit Kanada. Der Rückgang des Mehl preises sowie die großen Weltverschiffungs,Ziffern hatten Abgaben zur Folge, die abschwächend auf das Niveau wirkten. Später erfolgte eine Erholung auf die Wochenstatistik, doch weisen die Schlußnotie rungen immer noch Einbußen bis zu V-, Proz. auf. — Mais. Der Markt verkehrte in stetiger Haltung auf das der Zufuhrbewegung ungünstige Wetter. Die Notierungen zogen durchschnittlich um (4 Cent an. Mkl Mttk IkMIK Veste, rablxo Lasso aa ckvr krowovacko vmvsll vollkllükt KILlliknä renoviert «en möbliert Nülierneter Komfort 2immsr von N. 3.50, mit krivLtdaä voll N. 9.— all 8s8i1rsn: Liß. Vfellvi* L0LNISI-. IlOb'lALk'LK^'l' Vornehmes Vein - keetellriillt ill teillstem Stile säest äsm I^oiprixer kudlllLum bestens smstkoblsll. vcrl«, »r» L«tv»t»«r rohedla««»» E. Pol». Lhcfrcdakteur. Lr. Lodwi, Sicttrnvri«. vcrantworllicd« Slehakimre: YOc PoiiNt P». «l. Günther, lokal« und süchgl»« PngeleaenheUen, rage-chronik und P«rmUcht»s Li. ». Buttlar, da» geuilleton Panl Pyhaumdnr». MoNt P. «r«nttz. Sport und »erichtslaal g. yaarlrtd. Altr dl« Han»«l»z«ituna A-Ktrnirakh. All, den Ime.aieruect Ott, Urdrr. Sdmtlich in kelpziu. Unverlanatrn Manuiliic-l-n ist Net« da» Nach- Porto b«l»ufüa<a. 8ür Ausbewahruna und Nückgab« lotttz kein« Gewühr übernommen. 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