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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.02.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110214024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911021402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911021402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-14
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Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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eine vallfest lichk« it statt, an der zahlreiche An. gehörige der ersten hiesigen Kreise teilnahmen. Zn der Festversammlung bemerkte man die Mitglieder de, diplomatischen Korp» sowie di« Staatrmintfter mit ihren Damen, ferner Vertreter der Generalität, der Okfizierewelt, der hiesigen und auswärtigen Aristokratie und der hohen veamtenwelt sowie An gehörige der künstlerischen und wissenschaftlichen Kreise. Eine besondere Auszeichnung erfuhr da. Fest durch die Anwesenheit de» «rtnzenpaares Johann Georg und der Prinzessin Mathilde. O * vurgftädt, 14. Februar. (Bedauerliche» Unfall,) Als gestern vormittag im benachbarten Burkersdorf der Kohlenhändler Hofmann einen beladenen Wagen au» der Scheune bringen wollte, kam er zum Fallen und wurde vom Wagen er drückt. Der Bedauernswerte hatte einen Eenickbruch erlitten. Hofmann ist Vater von vier Kindern. * Seifeesdorf, 14. Februar. (Streit mit töd lichem Ausgange.) Am Sonnabend gerieten in einer hiesigen Restauration vier bei dem Talsperren bau in Malter beschäftigte Kroaten während des Kartenspiels in streit, weil ein Mitspieler ein Mark stück unbemerkt verschwinden lassen wollte, das dem anderen heruntergefallen war. Der letztere ergriff ein Rasiermesser und verletzte den unehrlichen Finder durch schnitte im Gesicht, die seinen Tod herbeigeführt haben. Ein weiterer Kroate wurde schwer, ein anderer leicht verletzt. Der Täter ist entkommen. Er soll sich auf dem Bahnwege nach Dresden gewandt haben. -o- Pirna, 18. Februar. (Ein trauriger Rodelunfall) mit tödlichem Ausgange hat sich gestern im benachbarten Berggießhübel zu getragen. Dort hatte das 11jährige Mädchen des Lberschweizers Dreßler aus Börnersdorf, das mit einem jüngeren Bruder in der Höhe des Bahndammes am Kirchberg rodelte, die Herrschaft über den Schlitten verloren, so daß am Bahnwärterhause der Anprall an eine dortige eisern« Schranke erfolgte. Die Ver letzungen des Mädchens waren derart, daß bald darauf der Tod eintrat. Dem Knaben wurden die Zähne eingeschlagen. Sus Lschlens Umgebung. * Magdeburg. 14. Februar. (Verzweiflung», t a t.) Am Montag stürzt« sich der frühere Hafen- meister F. Goedeck« aus dem Fenster seiner in der ersten Etage belegenen Wohnung auf da» Pflaster, wo er mit großen Kopfwunden und inneren Ver letzungen besinnungslos liegen blieb. * Brüx, 14. Februar. (Tin Familien drama.) Der im Kummerpusch wohnhafte Berg arbeiter Karl Moucha versuchte seine Gattin zu erdrosseln. Er warf, der Frau seinen Leibriemen um den Hals und drosselte sie damit so lange, bis sie bewußtlos war. Als die Frau gegen 7 Uhr früh wieder zur Besinnung kam. fand sie den Mann, an einem Mauerhaken an der Wand hängend, tot vor. Er litt an Verfolgungswahn. * Reichenberg, 14. Februar. (Selbstmord durch Erschießen) beging am Sonntag früh auf offener Straße der Tischlergehilfe Josef Eivel aus Wildstein. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß der junge Mann aus Liebesgram aus dem Leben geschieden ist. Tageschrmtlk. Nürnberg, 14. Februar. (Landerstiftnng.) Die hiesigen Zeichnungen für die Landesstiftung an läßlich des SO. Geburtstages des Prinzregenten haben den Betrag von 100 060 «tz errreicht. Wien, 14. Februar. (R o t h s ch i ld s p e nde.) Am Tag« der Beerdigung des Barons Rotschild werden in Wien 200 000 Kronen und in Pest 100 000 Kronen an die Armen verteilt werden. Pest, 14. Februar. (Tolstoi« Arzt über des Dichter» letzteTage.) Gestern hielt, wie die „Berl. Morgenpost" meldet, der Leibarzt de» ver storbenen Dichters Tolstoi in intimem Freundeskreise in dem slowakischen Orte Rosenberg »m Waagtale einen ausführlichen Vortrag über die Ursachen der Aluckt Tolstoi», in dem der Vortragende auofichrte, daß da, Leben Tolstoi» im letzten Halb jahre vor seinem Tod« «in schwere» Martyrium war, und daß er in seinem eigenen Hause wahr« Höllenqualen au»zustehen hatte, denen er sich schließlich durch sein« Flucht zu entziehen sucht«. Peru, 14. Februar. sR od e l u n f q ll.) «ei Geigenhofen fuhren drei junge Leute mit einem Rodelschlitten so unglücklich auf, daß einer von ihnen sofort tot blieb und die beiden anderen schwer verletzt wurden. Mailand, 14. Februar. (Schneefälle.) Zn Oberitalien sind neuerdings stark« Schneefälle ein getreten: der Eisenbahnverkehr ist dadurch sehr erschwert. Pari», 14. Februar. (Erdbeben in Algier.) Aus Algier wird- gemeldet: Zn der Nähe von Bougie wurde gestern ein heftiges Erdbeben ver- lpllrt, das, abgesehen von einigem Sachschaden, keinen Unfall herbeisAhrte. Pari», 14. Februar. (F ii ch e r ft r e i k.) Aus St. Malo wird gemeldet: Zahlreiche Neufundland fischer, die mit den von den Reedern aufgestellten Be dingungen unzufrieden sind, haben sich geweigert, ab- zufegeln. Toulouse, 11. Februar. (Studentendcmon- strationen.s Die Höre, der philosophischen Fakul tät verhinderten im Verein mit den übrigen Studenten durch lärmende Kundgebungen die An trittsvorlesung des neuen Professor» der Zoologie Lecaillou, weil dessen Ernennung von dem Professor ter Physik Bouasse in einem kürzlich veröffentlichten Berichte als ungerechtfertigt bezeichnet wurde. Später zogen die Studenten unter ostentativen Rufen gegen Lecaillou durch die Straßen der Stadt. St. Nazairr, 14. Februar. (Mißlungener Stapellauf.) Der Stapellauf des Postdampfer» „Rochambeau" konnte nicht beendet werden, da das Schiff infolge des Einfrierens des Talges plötzlich in den Eleitschienen stecken blieb. Spart. Wintersport. Wetterdepeschen au» Wintersportplätzen vom 13. Februar. litt slrtios i Z 8 L j 8»vt- leit ii>s E «etttr- »«uiokl »are« ioeipsirt»- f«k». siodt cixttiui- (>i»M ct>«,- »,i — - 1 — o 10 p>I 8i« »tuie. 8,iUtt»»,. ! N«<i«i ! «dr xiii — Oii«»i>r«b.- »Niuia- 8üd,i - 1 »ittit 8»! 8« 18 N« 81« mtuiz. > 8ob»i«izii. UoUsi zul >i«k«i tz Wintersport in Bad Flinsberg. Aus Bad Flinsberg wird uns geschrieben: Die Winter spor t w o ch e liegt, getragen von der Gunst pracht vollen Winterwetters, nunmehr hinter uns. Eie hat den Beweis geliefert, daß das Zsergebirge auch im Winter seine sonst so bewährte Anziehungskraft aus üben kann, da eine große Anzahl von Angehörigen aller Gesellschaftskreise ins in die höchsten hinauf zu unseren Gästen zählte. Auch die sportlichen Ver anstaltungen kamen ohne Ausnahme zur ge planten Durchführung, meist unter Beteiliguna nam hafter auswärtiger Sportfreunde, so namentlich die Schneeschuhlang- und Sprungläufe, das Bobsleigh rennen, die Rodelwettfahrten. Neidlos sehen wir viel» der schönen und wertvollen Peeile nach auswärt» wandern' so nach Spindelmühl, Schreiberhau, Hirsch berg: aber auch verschiedene großstädtische Sport genossen bestanden mit Auszeichnung, wenn sie auch vor der größeren Hebung der Gevirgseingesessenen mehr zurucktreten mußten. Der Besuch der Hauvt- tage, zwei Sonntage und Mittwoch, war ganz be sonders stark und berechnet sich nach vielen Hunder ten. Trotzdem aber ist. abgesehen von Neinen Un fällen, alles sehr glücklich verlaufen. Auch die ge sellschaftlichen Veranstaltungen, Konzerte. Theater, Lichtbildervortrag, erfreuten sich erheblichen Zu spruchs. So darf Flinsberg hoffen, nunmehr mit Aufführenden frei sein. Die Mitglieder der König!. Kapelle sollten di« verhältnismäßig bescheidene Summe von je 500 Franken erhalten. * Herma» Sudermann bat ein neue» Dramen werk vollendet. Es ist eine fünfaktige Tragödie und führt den Titel »Der Bettlervon Syraku». Das Drama wird im Frühjahr im Lottaschen Ber lage in Buchform erscheinen. — Gegenwärtig arbeitet Sudermann an einem Novellenbande.der zum kleinen Teil bereits bekannte, sonst aber neue No vellen enthalten wird. * Der verband verliner Bühnenleiter hat die durch den Tod des Vorsitzenden Dr. Löwenfeld und durch da» Ausscheiden de« Direktor» Gregor not wendigen Ergänxungswahlen vorgenommen. Es wurde Direktor Dr. Brahm vom Lessing-Theater zum ersten Vorsitzenden gewählt. * Deutsche Opernhaus-Aktiengesellschaft. Am Sonnabend wurde im Charlottenburger Rathause die Deutsche Opernhaus-Betriebs-Aktiengesellschaft mit einer Million Mark Aktienkapital gegründet. Von den Gründern, zu denen der Große Berliner Opernverein gehört, wurden 400 000 -4t Aktien fest übernommen. Dem Opernverein wurden 175 000 zugeteilt, während er 300 000 ^t angemeldet hatte. * Ein« nachahmenswerte Dichterehruna. Der Frauenbund zur Ehrung rheinländischer Dichter hat als Vereinsgabe in diesem Jahr« das Werk: »Prin zessin Jungfrau" von Benno Rüttenauer aus gegeben und dem Verfasser für die Erstauflage des Werkes von 1000 Exemplaren ein Ehrenhonorar von 1800 «tz überreicht. " Der Universitätsbibliothek ,» Göttingen sind von dem bekannten amerikanischen Milliardär Pier- pont Morgan 30 000 -tz zugewendet worden. Morgan Hot in Göttingen vor 30 Zähren studiert. * Das Bismarck-Nationaldenkmal. Zn Düssel dorf wurde die Ausstellung der Modelle und Ent. würfe für da» Bismarck-Nationaldenkmal auf der Elisenhöhe bei Bingerbrück-Bingen feierlich eröffnet. An di« Eröffnung schloß sich di« Sitzung de» Großen Ausschusses an. Es wurde einmütig beschlossen, den Reich»kanzler zu bitten, in das Präsidium etnzutreten. Zn der Debatte gab sich volle Begeisterung für das national« Werk und der feste Wille kund, mit aller Kraft das ganze deutsche Volk zur Vollendung de» Werkes heranzuziehen. Der Große Ausschuß hat be schlossen, im April wieder zusammenzutreten, um bis dahin der allgemeinen Beurteilung der Entwürfe weitesten Spielraum zu gewähren und di« Vor bereitungen für die Entscheidung de» Großen Kunst ausschusses zu treffen, der im Mai zusammentreten wird. !. Eine Max-Liederma»«-Au»stellung. Eine für das Münchener Kunstleben bedeutende Ausstellung ist soeben in der modernen Galerie Thann- Hauser, Arcopalais, eröffnet woHen. Im Ober lichtsaal der Galerie ist eine große Ausstellung von Werken Max Liebermann, veranstaltet, die be deutend« Gemälde aus allen Schaffensperioden des Künstlers und auch seine neuesten Werke umfaßt. b. Angelo-Renmann-Aeier in Prag. Um d«n Heim gegangenen verdienten Prager Theaterleiter zu ehren, war eine neue Ringaufführung gewählt, die Sonntag mit „Rheingokd" begann. Helene Fortt, als Brün- Hilde kostümiert, sprach einen Prolog. Das Kontra-Es, der Orgelpunkt de» Rheingoldoorspiele», gab di« richtige Stimmung. Der in Stabreimen von Heinrich Teweles verfaßte Prolog, frei von Pathos und Ge- fühlsüber'chwang, wirkt« stark auf das all« Räum« de« Hauses füllende Publikum. * Dem Danziger Knnstbefitz droht ein« schwere Ge fahr. Das Verbleiben der bekannten Gieltzinskikchen Kunstsammlung ist noch immer in Frag« gestellt. Neuerdings hat ein Berliner Kunsthändler den jetzigen Besitzern der Sammlung ein Angebot von 1 Million Mark gemacht. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Stadt einem solchen Angebot gegenüber nach geben muß. O. Das Geburtshaus Pasteurs in D6le ist zu einer Wallfahrtsstätte für viel« geworden, die das Andenken dieses großen Wohltäters der Menschheit verehren. Besonder» die Bewohner des Jura-De partements wandern zu dem bescheidenen Häuschen, in dem am 27. Dezember 1822 Pasteur das Licht der Welt erblickte. Der Magistrat von Döle hat die Ec- burtsstätte angekauft und zugleich eine öffentliche Subskription zur Erhaltung des Gebäudes begonnen, di« rn großer Zahl di« kleinen Scherflein der Armen aufweist. Pasteur selbst hing an diesem Ort, an dein seine Wiege gestanden, mit der größten Liebe. All jährlich besuchte er wenigstens einmal die Heimat. Einen besonderen Kultus widmete er oem alten, grob angestrichenen Firmenschild der Gerberei seines Vaters, das er irgendwo aufgestöben hotte: er stellte es in seinem Schlafzimmer auf, neben dem Bild seiner Mutter, das er selbst mit l.'> Jahr.» gemalt hatte. * Ein Radium-Institut in Berlin. Es ist in inedi ztnischen Kreisen bedauert worden, daß es bisher in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich und England, an einem Institut mangelte, das mit den nötigen Apparaten und vor allen Dingen mit den nötigen Mengen des kostspieligen Radiums versahen ist. um sachgemäß di« Erfahrungen aller bisher bekannten Methoden der Radium-Therapie ausüben zu können. Diesem Bedürfnis ist jetzt abgeholfen durch di« Er- richtung eines Radium-Instituts in Berlin, kÜnig- grätzer Straße, das mit allen modernen Apparaten der Radium-Therapie ausgerüstet ist. Das Institut, unter der Leitung namhafter Epezialärzt«, will sich mit der Behandlung von inneren Leiden und mit der Bestrahlung von bösartigen Geschwülsten, Haut« «rkranknngen befassen. Erfolg in die Reih« der heimischen Winter stationen eingetreten zu sein' wer es erst einmal in seinem Winterkleid« gesehen hat, wird gewiß bald wieder hierher zurückkehren. k Die Damen-Kunftlanfmeistrrschast de« Deutsche, Ei»laus»»rba»d»» wurde nach mehrmaliger Ver legung am Sonntag in Olmütz entschieden. Die vor zwei Jahren gegründete Meisterschaft gewann Fräulein N e n d s ch m i d t - Berlin. Im Verbands- Zuntoren-Kunstlaufen um den von Schenckendorff- Ehrenschrld siegt« Schwarz-Wien vor Ezermak, während im Internationalen Seniorenlaufen H o p p e - Troopau und im Internationalen Damen- laufen Fräulein S tr as illa-Troopau siearetch blieb. Da» Paarlaufen gewannen Fräul. Lischka. Hoppe im Walk over. r Die Lkilaus-Meisterschaft des Stiklubs Schwarz wald wurde bei dem Wintersportmeeting auf dem Feld berg entschieden. Sieaer wurde Dr. Rud. Biehl« r - Freiburg. Dr. Bieoler gewann auch den 18 - Kilometer - Dauerlauf um den Akademikerpreis und damit den vom Kronprinzen ausgesetzten Ehrenpreis. Radsport. § Das Kartell europäischer Rad- (Motor-) und Autömobilisten-Perbände gibt jetzt Triptyques nach Dänemark und Passierscheine nach Schweden ab. Nach Mitteilungen aus den Niederlanden dürfen Triptyques dorthin nur an Deutsche und Oesterreicher ausgestellt werdegn. — Die Internationale Unfall versicherungs-Aktiengesellschaft teilt mit, daß bei ihren Offerten zur Versicherung auf Unfall, Haft pflicht und Sachbeschädigung die Zahresprämie von 00 Pf. eine Erhöhung von 10 Pf. Steuerzuschlag für Radfahrer erhält. — Der Besorechuna der Vertreter deutscher Automobilklubs im Reichsschatzamt wohnte ein Kartellvertreter bei. Das preußische Finanz ministerium sicherte zu Erleichterungen bei Erledigung der Passierscheine beim Transport per Bahn, Schiff und Fuhrwerk für Kraftfahrzeuge, Abfertigung auch innerhalb des Landes, Gültigkeit der Passierscheine auf ern Jahr, vom Tage der ersten Einführung ge rechnet, Zollforderungen innerhalb der ersten drei Monate zu stellen, Vereinfachung der Passierscheine. — Das bayrisch« Bezirksamt Wunsiedel teilt auf die Kartelleingaben mit, daß die Abschaffung der Pflaster, zölle für Kraftfahrzeuge in den unterstellten Ge- meinden versucht wurde. Marktredwitz führt den Zoll nicht ein, Arzberg hat denselben abgeschafft, Weißen stadt auf ein Jahr. — Der Jahresbericht des Kartell weist einen Zuwachs von 200 Korporationen und etwa 10 000 Mitgliedern auf. (Jetziger Stand 24 Verbände mit etwa 4400 Korporationen und 180 000 Mitgliedern.) Der 14. Delegierten tag des Kartells findet Ende Mai in Dresden statt; der Tag wird demnächst vom neu gebildeten Kartellausschuß festgesetzt. Luftschiffahrt. * Eine militärische Kommission erschien am Mon tag auf dem Flugfelds Johannisthal und be sichtigte zwei Farmann-Apparatedes Avia tikers Frey. Die beiden Apparate werden in den nächsten Tagen nach Döberttz gebracht werden. /X Ueberlandslug Gotha—Weimar und Erfurt- Gotha. Aus Weimar wird uns geschrieben: Die Einzelheiten über den projektierten Ueberlandslug Gotha—Weimar und Erfurt—Gotha sind jetzt defi nitiv festgesetzt. Das gesamte Arrangement liegt in den Händen der Lustschiffahrtsgesellschaft Johannis thal-Berlin. Als Flieger sind gegen festes Gehalt — also kein Preiskriegen — gewonnen Zeannin, Theelen und Poultn. Di« Flüge finden am 25. Februar (Sonnabend) nachmittags statt, und zwar von der Luftschiffhalle Gotha ohne Zwischenlandung nach Weimar. Am 26. Februar (Sonntag) gehen die Flüge von Erfurt nach Gotha. Bei sehr günstigem Wetter erfolgt «in Abstecher von Weimar nach Jena ohne Zwischenlandung. An Beiträgen sind gezeichnet worden vom Großherzog Wilhelm Ernst 2500 ^t, der Stadt Weimar 2000 -tz, den Zeißwerken 3000 Ul, der Stadt Gotha 12 500 Ul und der Stadt Erfurt 6000 Ul. Vier »en« dentfche Flugmaschinenführer haben ihre Prüfung abgelegt. Auf dem Flugplatz Jo- Ha n n i s th a l bestanden das Examen Marine-Ober Ingenieur Loew und Herr Erünberg, beide auf Albatros. Zweideckern, während auf dem Flugfeld« Mars bei Bork die Herren Paul Wert heim und Hans Stetnbeck auf Grade-Ein- deckerndie Bedingungen erfüllten. Zusammen mit den drei neuen Piloten, die am Sonnabend das Examen bestanden, haben also innerhalb zwei Tagen 7 Aviatiker da» Pilotenzeugnis erworben. ** Ein neuer Passagier-Weltrekord für Flüge zu 3 Personen wurde von dem Franzosen Buisson für die Distanzen von 10 bis 40 km aufgestellt. Buisson flog 10 km in 6 :30 (bisher Laurens 7 :30), 20 km in 12 :81 (bisher 15 :14), 80 km in 19 :15 (bisher 22 : 50), 40 kva in 25 : 30,4 (bisher 29 : 40). Letzte Nachrichten. Die vertraulichen Mitteilungen de, Staatssekretär» ». Kiderlen-Wächter in den Kommissionen. Berlin, 14. Februar. (Eig. Drahtmeld.j In der Budgetkommission gab der Vorsitzende Frhr. v. Eamp vor Eintritt in die Tagesordnung folgende Erklärung ad: Die Mitteilung der französischen Zeitung atin" über den Inhalt der vertrau lichen Erklärungen, di« d«r Staatssekretär des Auswärtigen v. Kiderlen-Wächter in der Budgetkommission bei der Beratung des Gesetzes über die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres gemacht hat, gaben einigen deutschen Zeitungen Veranlassung, gegen die Budgetkommission beziehungsweise einzelne ihrer Mitglieder den Lor- wurf des Vertrauensbruches zu erheben. Dieser Vorwurf findet dadurch sein« Wider legung, daß. wie hiermit festzustellen ich mich für verpflichtet halte, die Angaben de» „Rätin" t» alle« wesentlichen Punkten unrichtig find." — Zn der Schiffahrtsab gaben kam Mission bracht« vor Eintritt in die Tagesordnung der Vorsitzende eine Mitteilung zur Sprache, die unmittelbar nach der vorigen Sitzung in einem Mittagsblatt« üb«r vertrauliche Erklärungen des Staats sekretärs des Auswärtigen Amtes gemacht wurden. Der Vorsitzende stellt fest, daß kein Mitglied der Kommission d«r Vorwurf der Indiskretion trifft. Der Abgeordnete, auf den die Veröffentlichung zu- rückzuführen s«l, habe sich unmittelbar nach der Sitzung bei ihm gemeldet. Dieser Abgeordnete habe als Zuhörer vorübergehend der Sitzung beigewohnt und ohne Kenntnis des vertraulichen Charakters der Erklärung einem Journalisten auf dessen Frage Mitteilung gemacht. Nachdem er von da» vertranlichkeit der Erklänmg Kenntnis «r-akten hatte, versuchte er, die Benutzung seiner Mit- tetlnna zu verhindern, es »ar aber 'chon zu spät -tnzngokommen sei, daß d« Staatssekretär erst nachträglich der Gesamtheit sein« Erklärung als vertrauliche bezeichnete. Für t-ie Kommission» Mitglieder sei es gleich, ob dies vorher öder nachher geschah, anders fei es mit den Abgeordneten, di« nur vorüber gehend als Zuhörer anwesend und nicht im Bild« der Verhandlungen seien. So erkläre sich die Möglichkeit de» peinlichen Vorkommnisse», für da» die Kommtssionsmttglieder nicht verantwortlich seien. Schreckensherrschaft auf Haiti. b-r. London, 14. Februar. (Eig. Drahtmeldung.' Nach einer Meldung aus Jamaika herrscht auf H « t t i infolge der Revolution ein« wahre Schreckens herrschaft. Zn einem der letzten Tage wurden 81 Personen erschossen, darunter angesehene Staatsbürger. Der Kommandeur der Truppen, die den Erekutionebefehl ausfiihrten, wurde später, von etwa 20 Kugeln durchbohrt, ermordet aufgefunden. 4t Dr. Emil Jacobsen f. O. Berlin, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Dr. Emil Jacobsen, der bekannte Chemiker und humo ristische Schriftsteller, ist in Lharlottenburg im Alter von 75 Jahren gestorben. Bestrafung wegen Doppel- und lleberversicherung. b. Posen, 14. Februar. (Priv.-Tel.) Die Straf kammer in Gnesen verurteilte de» Kaufmann Gobolick zu 54000 -tz Geldstrafe wegen Doppel- und lleberversicherung. Er hatte sein Kolonialwaren- und Delikateßwarengeschäft bei zwei Versicherungen mit je 32 000 -tz versichern lassen. Ein Jahr später entstand bei ihm ein Brand, und Gobolick wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung verhaftet, mußte aber wieder freigelassen werden. Der Staatsanwalt in Gnesen hatte 114 000 -tz Geld strafe beantragt. Leichtfertiges Umgehe« mit Dynamit. la. Innsbruck, 14. Februar. (Eig. Drahttneld.) Vier junge Leute aus Liechtenstein wollten am And- steinberge mit Dynamit Steine sprengen. Beim Aufwärmen de» gefrorenen Dynamits explo dierte dieses. Einer der jungen Leute wurde Uber den hohen Felsen geschleudert und sofort getötet. Verhaftung eines deutschen Postdefraudanten iu Marseille. vs. Pari«, 14. Februar. (Priv.-Tel.) In der Depeschenstelle des Hauptpostamtes von Marseille wurde der 33 Jahre alte frühere Telegraphenbeamte Huttanus aus Bonn in dem Augenblick ver haftet, als er eine Depesche ausgeben wollte. Huttanus wird seit dem 19. Dezember 1910 verfolgt, weil er in Bonn die Summe von 95000 -tz zum Schaden des Amtes veruntreut hatte. Der Verhaftete erklärte, daß seine Veruntreuungen schon im Jahre 1908 begonnen haben. Es wurde nur ein geringer Barbetrag bei ihm vorgefunden. Prügelei zwischen Gemeinderäten. ta. Pari«, 14. Februar. (Eig. Drahtmeld.) In Chateayltn kam es wahrend der Sitzung des Gemeinderates zu einer Prügelei zwischen zwei Gemeind«raten, die nur mit Mühe von einander getrennt werden konnten. vekm Wildern erschossen. rr. Lubon, 14. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Auf dem fürstlich Lichtnowsch«» Jagdaelände wurde der Bauernsohn F r a n i tzek beim Wildern von einem Förster erschossen. Letzte Ssnüelsnsämätten. P Berlin. 14. Februar. Am Metallmarkt war heute die Stimmung mangels Anregung lustlos. Es wurden folgende Preise genannt: Elektrolytisches Kupfer Aprilabladung 116,50 .tz, Maiabladung 117 -tz. Bankazinn notierte 386 -tz, Australzinn 391 »tz cif Hamburg. Die Tendenz hierfür war auf die erneute Londoner Aufwärtsbewegung stramm. Blei notierte unverändert 26^4. Zink lag matt und blieb mit 50 .tz Konventionspreis und mit 49!4 aus zweiter Hand angeboten. Aluminium bedang unver ändert 135 -tz, Antimon lag fester auf Gerüchte von einer vollendeten Syndikatsbildung bei Preisen von 56 .tz und 55 -tz, letztere aus zweiter Hand. 1« i-edi-usr. tlavkbürao 2 vkr «5 äliu. ilr,iili»«>«, 8,.8,i,r«»«ii»»>i. pttSNb.MtMlickd. Hiiuiioks s,ni(,v«ii> tüd«e>iis l'.».- i.Unlicxfad. 8«d»?ni»z ii„,d. kl»»«««» so»» Stttimor, o«i»e, 2-»«»id»8i>„ it,5iitl<>i>,id»8l UiII.Ii»«^d»8« pst« »,i»nei> Zo/, «»iokuniriU» 1", 6iiinu. 28 Ulprnoi 1gur«f 8«,z,i Uaitri«tt» sOsk»»Io«« 8oei>um» cuumdurzir UoNmulUu Unia» 8,ii«aia8«v!l Udirrliisabrdrd. SZ.- i — 178.7S tiruiaii. 88»il. 8I»8i S,i,»!>i<i«Ii«, Ul. 8«»!. kiorckli. 8,1,>1, 8,»>««-«» tlltt/. tjouv»oU. 14. t'sdro»r. Soülaszkur»» Z Udr 15 UM. r,»en»uii« VIUE 8^»» >.»»»»/«— "os<i8. rksck lls. 8,N. söNl,ni»», «ui,«», 8»»» ».»«-»kitt« Soslmmv Drm» m» vert«g »e» L«tz>»«a« «. Pol». Ltzefredalteur: Dr. 8»»»I« V«r«««»et». 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