Volltext Seite (XML)
aus entsprossende wahre Humanität, dies sind für unsere Zeit die einzigen und die wahren Mittel, drückende Mißverhältnisse im so- eialen Leben auszugleichen. Technische Musterung. Plätt- und Bügeleisen mit inwendigem Feuerherde. — Die allbe kannten Nebel der gewöhnlichen Plätt- und Bügeleisen, welche beim Ge brauche dnrch besondere, vorher glühend gemachte Bolzen geheizt werden, haben wiederholte Bemühungen und Experimente zu deren Beseitigung hervorgerufen, leider aber bis jetzt ohne rechten Erfolg. Hierher gehören besonders die durch brennenden Spiritus oder Leuchtgas und die durch glühende Holzkohlen zu erhitzenden Eisen, welche in den verschiedenartig sten Gestalten und Anordnungen empfohlen, leider aber auch eben so schnell vergessen wurden Am meisten Erfolg scheinen noch die Eise» mit glühenden Kohlen zu haben, deren innerer Raum einen Ofen für die vorher in Brand ge brachten Kohlen bildet, und wovon zur Zeit hauptsächlich zwei Gattun gen bekannt sind. Bei der einen Gattung entweichen die Verbren nungsgase durch in den Seitenwän den angebrachte Löcher, bei der an dern durch ein über der Oberfläche aussteigendes Rohr, d. h. aus einem förmlichen Schornsteine. Da die Fig. l- seitlichen Löcher leicht Beschmutzung sallendc Koblen- oder Aschentheile Wendung eigentlich nur auf die zweite Gattung, der wir hier auch allein eine nähere Betrachtung widmen wollen. Gestalt und Einrichtung dieses Eisens zeigen nebenstehende Holz schnitte (in '/s wahrer Größe), des sen Erfindung eine englische zu sein scheint.') Mit einigen nicht unwichtigen Veränderungen führte dies Eisen kürzlich ein Herr Struve in Oste rode rem hannovericken Publikum vor, welches sich nach glaubwürdi gen Zeugnissen (Hannov. Tageblatt vom 16. Mai 1861) bewähren soll oder gar Beschädigung durch heraus veranlassen, so beschränkt sich die An- Fig. 2. dürfte. seiner äußern Gestalt, Fig. 2 von und daher die Aufmerksamkeit unse rer bctbciligtcn Leser wohl verdienen Fig. l zeigt das Plätteisen in ....... x,,». oben gelehcn, wobei jedoch ein Theil des Deckels k abgenommen wurde, um einen Blick ,n das Innere zu haben. Fig. 3 endlich stellt das Eisen so rar, wie cs erscheinen würde, wenn man es der Länge nach aufschnitte. Den Haupttheil bildet (wie bei ähnlichen Eisen) ein hohler gußei serner Kasten » mit entsprechend ab gestumpften Ecken und Kanten. Auf seinen Boden ist ein hohles kegel förmiges Rohr angegossen, welches mit einer Oeffnung e in der Hinter wand e correspondirt und außerhalb durch ein drehbares Thürchen ver schlossen werden kann. Der innere Rannt von n dient zur Aufnahme der glühenden Koblen, denen bei gehöriger Oeffnung des Thürchens 6 in entsprechender Weise frische atmosphärische Luft zugcführt werden kann. Der hohle Raum von a wird oben durch einen Deckel k geschloßen, der mit dem Schornsteine wir aus einem Stücke gegossen ist. Mittelst eines am Ende gespaltenen Stiftes i bewirkt man den festen Verschluß zwischen Deckel k und Unter satz n, worauf das Visen an dem Handgriffe erfaßt und gebraucht wer ¬ den kann. Eine Nase in ersetzt das sonst üblige Rusteleiscn. Herr Struve bat überdies die Einrichtung getroffen, daß letztere Nase nebst der zugehörigen Vorderkante des Eisens leicht bcrausgenommen werden kann, wodurch man in den Stand gesetzt wird, Asche und unnütze Koblentheilchcn rasch her- ausblasen zu können. Referent hat in seiner Hauswirthschaft das Eisen eingcführt und baden seine Damen dasselbe recht lieb gewonnen, auch bereits die Fertig keit im Handhaben erlangt, daß sie mit einem und demselben Kohlcnfcuer, ohne Unterbrechung, im verschlossenen (allerdings nicht engen) Zimmer zwei Stunden plätten. Die Preise der Eisen (welche man u. A. bei den Kaufleuten E. W. Nu nde, Marktstraße 64, E. Hahne, Marienstraße 1. Lüerßen, Theater straße 1» u. s. w. in Hannover erhalten kann) sind folgende: ») Qoll-tan aourllLl, No. ooi-XI, I8SS, p. 17». ?Iots VI. (LvIItor-i'» Siooolk jax Iro» >. Ha US Kalts eisen mit Untersetzer, Zange und einem besondern kleinen Bügeleisen Nr. 1. circa 6 Pfund schwer 4 Tblr. 16 Sgr.) 2. - 8 - 4 - 15 - ! mit Rußeleisen. 3. - 10 - 4-20-) Schneidcrcisen mit Untersetzer und Zange Nr. 4. circa 13 Pfund schwer 5 Tblr. 15 Sgr. 5. - 18—20 - 6 - 10 - Für Plättanstalten mit Untersetzer und Zange Nr. 6. circa 15 Pfund schwer 5 Tblr. 20 Sgr. 7. - 18 - 6 - -s - Eine verständig geschriebene Gebrauchsanweisung, welche dem Eisen beim Ankäufe beigcgcbcn wird, erleichtert das Bekanntwerden mit demsel ben recht zweckmäßig. r. (Monatsblatt des Gewerbevereins f. d. K. Hannover, Nr. 5. 1861.) Temperatur des Dampfes kochender Salzlösungen, von Maguus — Nach Magnus ist die Temperatur des Dampfes, welcher einer sieden den Salzlösung entweicht, dieselbe, die der Dampf, aus, reinem Wasser unter gleichem Drucke sich entwickelnd, besitzt. Diese auffallende Erschei nung wurde erklärt durch die Annahme, daß der Dampf innerhalb der Lösring zwar über 100° erhitzt sei, aber bei seinem Austritte aus der Flüssigkeit expandire und dabei ein entsprechender Wärmeverlust cintretc. Rcgnault hat vor einiger Zeit die Untersuchung des Gegenstandes wieder ausgenommen; er bestätigt die Beobachtungen von Rudberg, sagt aber zugleich, daß das Thermometer in den Dämpfen der Lösung darum keine höhere Temperatur zeigen "könne, weil am Thermometer eine Con- densation von Wasser erfolge. Ein befeuchteter Körper kann unmöglich eine höhere Temperatur annchmen, als dem Siedepunkte einer Flüssigkeit bei dem stattsindenden Drucke entspricht. Die Anwendung von Schirmen, durch die er die Condcnsation am Thermometer bindern wollte, batte kei nen Erfolg. Nüdorff machte den Vorschlag, das Thermometer, bevor es in den Dampf eingeführt wird, bis zu einer Temperatur zu erhitzen, die über dem Siedepunkt der Salzlösung liegt, cs kann dann keine Condensation daselbst erfolgen; das Thermometer bleibt trocken, sinkt allmälig bis auf den Siedepunkt der Lösung und ändert dann kaum merklich seinen Stand weiter, erkält sich längere Zeit über 100°. Damit diese Versuche indessen zuverlässig werden, muß man verschie dene Nebcnumständc beachten. Die Temperatur des Thermometers im Dampf raume ist nicht allein von der der Dämpfe abhängig: die Gefäßwände wirken entweder durch Strahlung erwärmend, oder wenn sie kälter als der Dampf sind, so condensirt sich an ihnen Wasser: sie nehmen eine an 100" grenzende Temperatur an und wirken dann abküklcnd auf die benachbarte Sphäre des Dampfes ein. Ferner wird beim Kochen leicht etwas von der Lösung gegen das Thermometer geschleudert, wodurch natürlich auch dessen Tem peratur verändert wird. Diese Fehlerquellen lassen sich leicht dnrch Anwendung eines einfachen Apparates umgehen, welcher aus zwei concentrischen Cvlindern besteht, in welchen man die Salzlösung kocht. Der auf dem inner« Cvlinder liegende Deckel ist mit einem kurzen Ansatzrvkre versehen, durch welches die Dämpfe in ein horizontales, innerhalb des äußern Cvlinders liegendes Rohr treten. In letzteres Nobr wird da» Thermometer zur Beobachtung der Dampftcmperatur eingcführt; eine zweite Oeffnung im Rohre führt die Dämpfe in den ringförmigen Zwischenraum der Cvlinder. Auch der äußere Cvlinder ist durch einen Deckel geschlossen; zwei Thermometer, durch riese Deckel gehend, zeigen die Temperatur der kochenden Flüssigkeit, rcsp. die der Dämpfe an. Vor der Beobachtung wird, wenn die Salzlösung kocht, der innere Deckel mit dem Rohre auf eine über der Siedetemperatur liegende Grenze erhitzt, schnell aufgesetzt und das im Luftbake bis etwa auf 130° erhitzte Thermometer cingefükrt. Bald sinkt dies bis zu einer wenige Grade unter dem Siedepunkt der Lösung liegende Temperatur (höher als 100"), steigt, wenn mit zunehmender Conccntration der Siedepunkt sich erhöht, erreicht aber niemals vollständig den Siedepunkt der Salzlösung. So waren z. B., nachdem das im Dampfe befindliche Thermometer zu sinken aufgehört hatte, die gleichzeitigen Temperaturen: der Lösung bei Chlorkaliumlösung: des Dampfes: 107 105,2 108 105,8 111 107,6 114 110,0 116 111,2 bei Salpeterlösnng: 106 104,2 109 106,2 IN 107,1 114 108,9 117 111,0 bei salpcters. Natronlös.: 107 106,2 109 106,4 112 107,4 Die Temperatur der Dämpfe ist silso hoher als 100", sie ist etwas niedriger, als die der Salzlösung beobachtet worden, was wohl in der abküklenden Wirkung der Gefäßwände zu juchen ist. Somit ist das Ruv- bergischc Gesetz, die Temperatur der Dämpfe der Salzlösung ist gleich der des korkenden Wassers, als nicht richtig erwiesen. Im Verlaufe dieser Venuche wurde noch eine andere Erscheinung be obachtet, die zwar schon Faraday 1822 beschreibt, welche aber wenig be-